Mitt. Mittean sum In unserem schnelllediaeu Jahrhun dert, wo Zeit Geld ist· erobert der automatische Vertäuser ein Feld noch dem andern. Auf Bahndösen, in öf fentlichen Gärten, in Theatern und an tausend andern Orten stehen die b»:ld einfachen, bald in den verschiedensten Formen ausgeführten und ausgeprng ten Apparate, die nach Einwurf eines Geldstückes ihre Wnnre prompt und sicher dem Häuser aughLindigen Wir wollen unsern Leser heute ntit den allerersten Vorlänfern dieser Mc chaniesmen bekannt machen. si- -i- : Die ältesten Automatein XI Schon geaen Ausgana des vorigen Jahrhunderts richtete sich das Bestre ben geschickter Mechaniker auf die Conftruetion kunstvoller Autontatem diese waren jedoch nicht nur ihrer 0fortn, sondern auch ihrem Zweck nach iehr wesentlich von unseren modernen Betkaufsapbaraten verschieden. Aber es ist sicher fehr interessant. daß diese letzteren schon vor 2000 Jahren einen Vorkiiufer hatten, der ihnen in Form und Zweck ganz außerordentlich ent spricht. Der berühmte Mathematiker und Physiker Heron, der um 100 d. Chr. in Alexandria lebte und lehrte, beschreibt in seinem Werte iiber die Gase einen Apparat, der in der Vor halle eines Tempels aufaeftellt, nach Einwurf eines Geldstücke-s Wasser zum Benetzen der Hände liefert. Mir bringen hier eine getreuliche Abbildung des Apparates Die von Herd dazu aelieferte Befchreibung lau tet in deutscher Sprache wörtlich: »Jn Gefäße, das sind Opfervafen, wirst man fünf Drachmen, woran Wasser zum Anspritzen heraus-fließt Das Gefäß oder der Schatzraam sei A B C D, der arn Deckel die Oeffnung A habe. Jn dem Schatzraum befinde sich das Gefäß F G H It mit Wasser und mit der Büchfe L. aus welcher der Canal L M nach außen führt. Weiter fei in dem Gefässe das aerade Lineal R X angebracht, um welches drehbar ein hebel O P befestiat ist. Dieser kaufe bei O in eine Platte R aug, die dem Boden des Gefäße-s parallel fei; bei P traqe der hebel den Deckel S, der auf die Büchse L paßt, so daß lia Wasser durch den Canal L M nicht fließt. Es sei aber der Deckel der Büchse schwerer als die Platte N und leichter, als beide zufammen. die Plat: te und das Geldstück. Wenn nun durch die Oeffnung A das Gelditiiek einge worfen wird, fo wird es ruf die Plat Icmpklsssllchcl Ulk Vckldklcastyullg te N fallen, den Hebel L It herabdrü cken und neigen, den Deckel der Büchse abcr emporheben, so das-. das Wasser fließen kann. Wenn dann die Münze herabqleitet, wird der Deckel die Biichse wiederum verschließen io daß das Wasser nicht sliefien tann." « Merkwürdia ist der Umstand, daß , dieser Automat so vollftdiidia in Vers gessenheit gerathen konnte. obwohl ei doch in höchst geistvoller Weise ersonnen nnd mit außerordentlich einfachen Mitteln auszuführen war. Schuld da ran trug viellei t die Bestiiniiiuiia. die Heion ihm geqe en hatte: im Vor raiini des Tempels zur Hände-Das schuna zu dienen. Das Benetzen der i Hände, welches eine inniholische Wa schuna, die der Gläubiae erfüllte, be deutete, war dadurch mit einem erhel lichen Opfer verbunden. Fünf Drach men war fiir damalige Reiten zu viel, denn die attische Drachme hatte da: malg einen Werth von etwa 20 Cents, so dafi die simibolifche Waschunn beim L Besuch des Tempels mit Benutzung des Heron’schen Vlutomaten fast einen Dollar gekostet hätte. « Die zweite Abbildiina ist ebenfalls s! ·,k·-«in zweitausend Jahre alter Automat von Herom Der Mechaniker hatte eine sinnvolle Bottichtuna ersonnen damit die Thüren des Tempels sich dein hineinschreitenden Priester von selbst öffneten und sich später wieder von selbst schlossen. Diese im Alter thuni mit Recht viel bewunderte Cin richtung ist von einer oerblüssenten Einfachheit. Aufl-ein kleinen links stehenden Altar wird ein Feuer ent zündet. das die Lust im Innern et - wärmt und durch eine Röhre in die l»zum großen Theil mit Wasser geltlllte W beilägc MS »Zuwng IMCI RIGHT X B «L0.iitdolph, Herausgeber Grund Mund Nein-» dcn7. April 1899 Jahrgang 19. No..«-31. Röhre H tritt; durch den entsiehenden ilebcrdruck wird nun Wasser durch das gekrümmte Rohr KLM entwichen und in das mit X bezeichnete Gefäß über fließen. Dieses beinah wie man sieht, an einer Rette, die über eine Rolle und um die Träaer der Thüraw geln geht; diese Träger drehen sich aus kleinen Spitzen, und zwar wird beim Sinken des schwerer werdenden Gewichig sich die Kette abwickeln, wo durch die Träger sammt den Thüraw geln sich drehen und somit die Thür sliiael öffnen. Wenn der Priester später wieder herausgetreien und das Feuer erlo schen ist, so wird sich die Lust im Al tare wieder ziisainmeniiehens der äußere Lustdruck wird daherch Was ser aus dem Gefäß X wieder in die Kugel H zurückdriicken. Ueber das Amomen zum Stimmung ver Thus-e. leichter werdende Gefäß erlangt nun das rechts unten sichtbare Gewicht das Uebergemicht; auch dieses hängt an einer Rette, die über eine Rolle sijhrt und um die Träger der Thürangeln geschlungen ist. Bei seinem Sinten werden sich die Träger in entgegenge fesztem Sinne drehen und so die Thü re wieder schließen. In der That eine einfache und begueme Vorrichlung, um dem Priester bei seiner heiligen Hand lung jede Mühe prosaner Verrichtun gen zu ersparen. Leider ist diese von dem großen Heron so genial erdachte Einrichtung von den Tjghptischen Priestern zum allergemeinsten Poltgbetrug miß braucht worden. Wenn das Feuer auf dem Altare entzüntet war, so öffneten sich die Thüren; der Gott selbst, hieß es, öff ne sie mit unsichtbarer Hand, damit der Priester zu seinem dem Gotte ans geuennen Werte schreiten könne. Die Gläubigen, die ron der unter den Die len AC- angebraehten Einrichtung tei ne Ahnung hatten, sahen mit starrem und frommem Staunen. wie der Gott den Priester durch ein so deutliche-; und sichtbares Zeichen rief. War dann die heilige Handlung vorbei, so blie ben gar Viele »Zurück« um sich von Neuem zu überzeugen, daß der Gott Wohlgefallen an ihren Opfern und Verkündern, den Priestern, hatte; denn zum Zeichen seiner Zufriedenheit schloß er nunmehr, nachdem der Prie ster seine Pflicht erfüllt. de Teinpeltlyii ren wieder. Gerne brachten die Ein fältigen oder Armen im Geiste, aus denen zu einem sehr großen Theil oie Macht der Priester beruhte, Geld und andere Schätze den Hütern des Plem pels dar, um die Gottheit. die sich so deutlich manifeftierte, sich und den Ihrigen günstig zu stimmen. So haben schon vor 2000 Jahren die Arbeiten der größten Geistes heroen zuweilen selbstsiichtigen Betrü: gern genaht, die, auf die Ihorheit und Harmlosiqteit der Menge bauend, Wunder vorgautelten. die mit einsa chen natürlichen Mitteln ins Wert ge letzt wurden. s Ic If VI Der Untergang der Erde. Von Tr. rudtoig Karell le M. November qelanat die Erde m die Bahn deg Biela’schen Kometen. Dieser himmlische Voaant sollte uns einentlich nlle 152 Jahre einen Besuch abstatten. tfe scheint aber in seiner Jugend Seitenspriinqe aemacht zu lnri ben und diirste Dabei un Materie ein gebüsst haben. Jedenfalls kreist er nun in lanqsamerem Tempo »der in einer qrijszeken lsurve durch das Welt all. Alle Its-» Jahre tommt er ietzt in unsere Nähe. txt-It und 1866 stellte er sich den Astronomen vor· 18549 muß er wieder, und zwar am 1.'i. No vember, bei uns seine Visitlarte abne ben· Sie wird statt in Litlsonrnphie in Flammenschrist am horizonte zu lesen sein« Der bezeielptete Komet ist« wie die meisten seinesglei n, so lustig, dasz sein Zusammentres en mit der Erde nichts Anderes zur Fol e haben wird als das Austreten zah reicher Stern schnuppen· Weit eher wird dadurch dem Kometen ein Ende bereitet werden, als unserem Wohnsitz, wie dies manche Leute prophezeien. Aber von anderer Seite kann das einzig dastehende Schauspiel eines Erdunterganges in scenirt werden. Vor Kurzem wurde durch den Berliner Astronomen Wiit ein kleiner Planet entdeckt, der ganz abnorme Bahnen wandelt. Ebenso wie dieser könnte eines schönen Abends ein Strichlein auf der empfindlichen photo graphischen Platte irgend eines Stern- j kundigen das Nahen eines Weltkörpers ’ anliindiaen, der es direct auf unsere - Wohnstätte abgesehen bat. Es ist dies keine pbantastische Vorstellung, denn - unser bleicher Satellit bat seine gebor i stene und vielfach berunstaltete Ober » skiiche wahrscheinlich auch solchen Him z melskörpern zu verdanken, die durch irgend eine Ursache aus ihrem vorge schriebenen Wege gebracht, sich auf den Mond stürzten Warum sollte dies nicht auch der Erde passiren können? Camille Flammarion bat diesen Fall schon vorausgesehen und in seinem l Buche »Das Ende der Welt« verarbei tet. . In 500 Jahren, also im 25. Jahr hundert, erscheint nach dem berühmten französischen Astronomen ein riesiger Komet am Horizont, der sich mit fabel hafter Schnelligkeit unserer Erde nä hert und sie tödtlich zu treffen droht. Anläßlich dieses gewiß welthewegendcn Vorganges strömt eine ungeheure Men schenmenae in das Jnstitutggebäude von Paris. Dieses wurde am Ende deS 20. Jahrhunderts (oielleicht auch 50 Jahre später!) aus den Trümmern er richtet, welche die große sociale Revolu tion der internationalen Anarchisten übria qelassen hatte, als sie im Jahre 1950 den größten Theit der französi schen Metropole in die Lust sprengten. Jn diesem Gebäude roirdmun Cin »Hu saurem ver voraugnchrnch iegre astronomische Congreß abgehalten. Ei ner der versammelten Gelehrten, die zu meist mittelst lenkbaren Lastschiffe-z nach Paris lamen, setzt zunächst aug einander, daß das Zusammentreffen mit dem gefürchteten Kometen durch aus nicht so verhängnißvoll werden diirfte. Vielleicht nimmt er gerade den lit. November 1809 als Beweis dafür an. Das Votum des Himmels lundiaen wird sofort an allen Ecken plakatirt und —— wenige Stunden nachher öffnet sich bereits die Börse von lsdicago wieder, nachdem man daselbst schon den Schluß aller »Schliisse« in Rechnung gezogen hatte. Nach erfolg ter Beruhigung aller Gemütlser werden alle Eventualitäten erörtert, Unter dr nen die Erde zu Grunde gehen tann· : Der Präsident der Gevlogischen ljves sellschaft vertritt die Ansicht, daß unv« ein nasser Tod bereitet werde. Regen, FIva Schnee, Wind, Flüsse unv Strome tragen beständig dazu Lei, un sere Wohnstätte umzuaestalten Tliäler werden durch Wasserläufe ausgewa schen und durch die usitaefiilirten Erd mafsen wieder ausgefüllt Das Meer kämpft wiitikend gegen seine Gestade an, di-. immer mehr zuruetweichen La winen und Gletscherstsäme zersetzeu die Gebirge und vulcanische straft-« reißen tiefe Schluchten hinein. Auf diese Weise haben die Alpen und Purenäen schon viel von ihrer ursprünglichen Höhe verloren. Noch tvirlnnaixsvoller im Abtragen der Continentr sind die grossen Ströme, wie Ganzer und Mis sissippi, die löruchenweise das Erdreich dem Meere zutragen Flammariou nennt sie die stetigen Führer im Lec chenzuae des festen Landes« Die aus dem Wasser hervorragenden Massen nehme-i einen Raum vcsu un.1-.-irl)c 100 Millionen Cubik - Kinn-Mem ein. Um dieseltleinigteit Iveazulvascher, braucht das « nasse Element noch etwa vier s Miuionen ..ayre. s Das gerade Gegentbeil davon, das Versiegen des Wasser-·- rsnd der Tod durch Austrocknung, solt nach dem Ge neral-Secretair der meteorologischen Alademie unserer Erde bereitet werden. Auch diese Ansicht hat Viele-«- siir sich. Man braucht blos zu bedenken, dasz einst in der Tertiärzeit an der Stelle, wo sich jetzt Paris erhebt, in du«-Quar täriPeriode ein Allen-r wagte ans dem nur wenige Puntte, wie etwa der Hö benzug von Passy und der Mem-Vale rien, austauchten. Alle diese Wasser-— massen verdampstem nnd nur eintheil tam als Niederschlag wieder zn Boden; von diesem Ivird eine neu-Eise Menge ausgesogen nnd von den Mineralien chemisch gebunden. Uebrigen-z kreist auch unser Nachbar, der Mond, gänz lich ausgetrocknet in dem Weltraume. Schließlich siihrt der atlantifclke Ocean des Mars mit Recht den Namen »die Sandbüchse«. Mit dem Schwinden des Wassers aus der Erde wird das der Pslanzenwelt Hand in Hand gehen. Die Grassresser werden zu eristiren aufhören, ihnen werden die Raubthiere und diesen schließlich der Mensch sol gen. Berechnet man die allmäliae Ab nahme des Wassers, so dürste sich das trockene Todesurtheil unserer Erde in näefähr zehn Millionen Jahren voll e en· Nicht die stetige Abnahme des Was ers, sondern die damit verbundenen limatologischen Erscheinungen werden as Ende der Dinge verursachen, so ijhrt ein Dritter aus-. Die Luft besteht aus 79 Theilen Stickstoff und 20 Thei len Sauerstoff. Ein Viertel des übrig bleibenden hundertsten Theiles nimmt der Wasserdamps für sich in Anspruch Der Rest besteht aus Argon, Kohlen dioxhd Ammoniak und anderen Gasen. Vom Standpunkte des organischen Le bens betrachtet, ist dieses Biertelhun dertstel Wasserdampf von der größten Wichtigkeit, denn ein Atom davon be sitzt achtzigmal mehr wärmebindende Kraft als zweihundert Sauer- und StickstosssAtome, folglich ist ein Molc cül Wasserdampf sechzehntausendmal wirksamer als die gleiche Menge trocke ner Luft. Vermindert man die Was serdunsttheile, so wird die Erde unbe wohnbar. Statt des üppigen Pflan zenwuchses mit seiner Fülle von Blüthen und Früchten, statt der mun teren Vögel und ihrer niedlichen Nester, statt des in den Getoiissern pulsirenden Lebens, der murmelnden Bäche und rauschenden Flüsse, der Seen undMeere hätten mir unbewegliche Eismassen ins mitten einer unermeßlichen Wüste. Von dieser traurigen Zeit sind wir ebenfalls noch zehn Millionen Jahre entfernt. Die Sonne wird nach einer anderen Anschauung unser Ende herbeisiihr eu. Alles wird durch die Strahlen des Taaesaestirnes belebt. Sie verwan deln das Wasser der Meere und Ströme in Dampf, bilden die Wollen, erzeuaen die Winde und lassen die Ge wächse sprießen. Die Sonne ist es, die in dem Bache murmelt, in dem Winde webt, in der Rose blüht, in der Nachti aall flöthet, im Blitze leuchtet und im Gewitter grollt. Wenn sich einmal — wie dies unausbleiblich ist, die Masse der Sonne verdichtet und dadurch ihre Wärme verliert, so wird die Erde eine ais-gestorbene, öde Kugel .ve:d-.n, die sich m diisterer Nacht um die einstiae Licht sticnderin dreht. Zu diesem traurig-en Ende aiebt uns-z Flammarion Zwanzig Millionen Jalire Jsjeii. Auch die i iisalichlcit ein-II electri sckieii Grdiinteraanaes wird von ihm besprochen Jn jedem Falle haben wir noch nich r re Millionen inbre Zelt um iinJ aufs dagx nasse oder trockene, iiis das laltei rder sonnenlose Ende norinbereit en - - - Des Ergogroph. Der von dem italienischen Professor A Mosso ersundene Ergograph ist ein Apparat, um zu prüfen, welche Ner- i ventraft in einem Schüler ausgespei i chs rt ist. Dieser Tage wurden in der Alcott School inCtiicago an denSchuls tinderii unter Leitung von Professor Frederict W. Sinedlen und Principal V. W. Cainpbell Messungeii damit vorgenommen Das Prinzip des Er aoaraphen beruht darau» an einer Illtuslelarupoe den allgemeinen Zu stand des Korpers scstiustellen Wii isnser Bild zeigt, wird dabei der Arm eines Schülers aus eine Stiitze aeleai, die nicht mit dein Eraoaravhen in Bei tsiiidiina steht, welche es aber niöaliili macht, das-, nur die Finger bewegt werden können. Der eine lisndtheil ch lirgoaraphen besteht aus einer Draht schlinar. Jn diese legt der Schüler den lzweiten Finger, und versucht den selben, nach dem Takte eines Metroi immg hin und her zu bewegen. Am anderen Ende deg Apparatg markirt ein Stisl aus einem rotirenden Papier strcisen, die Bewegung des Finger-s Je mehr die Kraft des Fingers nach läßt, desto weniger Striche markirt der Stift, bis diese endlich ganz schwinden. Diese Priisungen, so hofft man, werden genauer und schneller über den Zustand der Schüler, hauptsächlich in Bezug aus Ermüdung und Ueberan strengung Aufklärung geben, als sie der Lehrer während seiner Thiitigkeit anwerben kann. Judianek-Kessel. Der Reisende, der den Lake George, einen der schönsten Theile Amerikas, - besucht, sieht an verschiedenen Punkten « in den Felsen sonderbare Löcher von mehr als einem Fuß Durchmesser. Sie sind inwendig so glatt, als hätte man ; sie poliert. Nach der dort herrschenden . Tradition haben die Jndianer, die in der großen nördlichen Wildniß jagten, dieseLöchet gegraben, geglättet und als Kochtöpfe benutzt. Sie gossen die zu tochende Flüssigkeit hinein und warfen dann so lange heiße Steine dazu, bis das Wasser warm genug geworden. Natürlich hält diese Bersion der wissenschaftlichenForschunq nicht stand. Diese Löcher stammen aus der etwa 50,0()0 Jahre zurückliegenden Periode, in welcher der ganze Norden Amerilas von Gletschern bedeckt war. und sind soqenannte Gletschermiihlen· Man fin det oft auch noch die ebenfalls ganz alatt aeriebenen Mahlsteine darin. ! Bei Lake Georae sind 22 iolcher Müh ; len bis zu 14 Fuß Tiefe. auf einer Fläche von 1s4 Arre, bei Cahoes eben falls im Staate New York fand man » 1866 eine Gletschermiihle von 30 Fuß IDurchmesser und ca.5()"i"fuß Tiefe. « Dort lagen auf dem Grunde des Kes H selg die Knochen eines Mastodonfz das wahrscheinlich hineinaefallen war und sich nicht mehr hatte heraushelfen tön nen. Das Stelett steht nun im geolo aischen Museum zu New York· Ein anderer Ort derselben Geaend hat oon ten Jndianern den Namen Canajol).1 rie, d. h. Loch im Felsen. wegen dieser Nletschertniihlen erhalten« und ein wei teres-, mehrere hundert Fuß tiefes- Loch wurde erst kürzlich wieder 2000 Fuß iiber dag Meer entdeckt. - - ...-..-, — Das E-isenhahn-Fahrrad. Auf eine wirklich praktische Idee, deren Tragweite heute noch nicht zu übersehen ist, ist vor Kur-»ein der Ersp findunggaeist eines praktischen Ameri tanerg gelenkt worden. Er ronstruirte ein Fahrrad inittelg dessea ein Radler im Stande ist, ani dem (.chienengeleise der Eisenbahn zu fahren und zwar mit einer Geschwin«diaie·.t. die die zur Zeit bestehenden Radhtecordg be trächtlich in den Schatten zu stellen ae eianet ist. Das ,,tltailwah-Chcle« oder Eisen bahnfahrrad besteht in seinen Haupt theilen aus einem Zweirad von ier heute qebräuchlichen Art der ,,Pneu maticg«, ist aber außerdem durch eine ach drei Theilen bestehende Sonder Montirung zu einem Eiseiibcil).isahr iad umgestaltei. Der erste Theil dieser YItoniirung ist am unteren Ende deg Vorderrades angebracht nnd verbin dert, das-, dieseJRad wä« rend derFalsrt iiber die Geleiseschienc aiigleitet Auch der zweite Iliontirnnggtheil crsiillt die sen Zweck Und zwar an dein Hinterrad Als dritter Haupttheil ist dem F1hrs rad durch eine galelsörniiqe Verbin dung ein drittes Rad in der Spur weite des Bahnaeleises angesiiat und zwar besitzt dieses Rad in seinem Na dius die Form eines gewöhnlichen Waggonrades ist aber erheblich leich ter und kleiner als dieses. Durch die ses dritte Rad ist die Bulance .)ergc stellt und der Radsahret ist ans diese H Weise in den Stand gese i, mit dersel ben Bequemlichkeit und Sicherheit aus diesem Rade zu fahren wie eins dem sog. »Dreirad«. Der Radfa rer hat nur darauf zu achten, möin s: hübsch sachte hinter einem Bahnzuge zu ra deln, um so der Möglichkeit porzuben gen, unvorsichtigermaßen mit einem ,,Eil-, Bli - oder Expreßzus zu col lidiren. us den einsamen, unermeß lichen Bahnstrecken der cmericanischen Pacific-Bahn bietet sich den »Eisen bahn-Radsahrern« Gelegenheit, die Schienenstränge zu benützem zudem im Eisenbahn-Reglement der Vereinigten Staaten zur Zeit keine Bestimmung vorhanden ist, die die Benutzunsi· der Schienengeleise durch »Railtoay Cycle’s« stricte verbietet. Ein Schilling pro Tag. sTer Ausgedienth Von Rudyard Kipling. Ich heiße L’·iiell’, und ich hört’ die Redeill’ Von Virr bi- Bareill’, von Leeds dig Lahore, Jn Hongkong und Peshawiir, Lucknoio und Etatvah, Was weiß ich, in Johore und noch tausenden »pore«. Manche Sholerazeit, nnd ach! tief und oh! breit, . Tie Krankheit, das Leid ans demWege une lag Alt und hin bin ich schon, Man jagt’ mich davon lind ein Shilling mein Lohn, — Ei! Ein Shilling pro Tagl-—— Chor: Ehilling pro Tag! Von Blitz und Schlag! iiilijcllirh mer«- hat ——- einen Shilling pro Tag! th cis macht mich halb toll, wenn ichs so gen Euch soll. Wie der Kriegt-ruf erscholl von den thzi"s einmal, — Wie wir ritten nnd ftrittcn, undtoas wir auch litten, Eh wir lebten, ob starben, war den Herren kgciL Toch, toag iiiitzt’s alte Leiernfs Mein Mid, das geht sclseuern Und ich dars nicht feiern -—— als Dienstmanu, drum lanf’ ich Habt Ihr Nichts zu ocsorgcn? Seit sriihestem Morgen. Jn Hunger und Sorgen nnd Frieren Worts d’raus ich. Voller (khor: tiiebt ihm den Brief Sonst geht’5 mit ihm schief, . Arm« alter Wachtmcister rennt mit dem Brief! · Tenlt doch an ihn, Wi-« stolz er einfi schien, «Teiit’t, was- er jetzt ist, nnd - Nod save the Quem! — - - --. Die größte Eise-warm m desn Ver. Staaten. · Der jüngste Jahresbericht der Penns sylvania - Bahngesellschast legt wieder Zeugnisz von der colossalen Entwicke lung dieses Unternehmens ab, welches über 80,00()Angestellte zählt-und mehr als ein Zehntel der Gesamnitausgai ben der americanischen Bahnen aus sein Conto schreiben kann. Von dem wirthschaftlichen Aufschwunge des letz ten Jahres, der sich in den Einnah men unserer meisten Bahnen zeigte, hat auch die Pennsylvania-Bahn ihr Theil gehabt. Jhre Bruttoeinnahtnen er reichten die riesige Ziffer von 8132, 8(;L),47().()2; ihre Betriebstdsten be trugen 8L92,9()9,J-229.26, der Nettover dienst also 8539,96(),14().76, eine Zu nahme von 8676,914.19 gegen 1897. Befördert wurden 1753,791,239 Ton nen Frucht und 71,202,695 Passagiere, gegen das Vorjahr eine Zunahme von 14,275,289 Tonnen Frucht und 2, 5553998 Passagieren. Nach Abzug al ler ordentlichen und außerordentlichen Aquanen, worunter die Legung von vierfachen Geleisen auf vielen Linien nnd der Bau der neuen Station in Jersey City keine geringe Rolle spielen, und der fünsprocentiqen Dividende ist noch ein unvertheilter Ueberschuß von 82,642,85:3.94 geblieben, sodaß« schliess lich fiir dag Gewinn- nnd Berlustconto eine Bilanz von 822,445,996.62 her Augoereekmet wird. Besonders hervorzuheben "ift, das-, es der Gesellschaft trotz Verringerunq der Tonnensracht per Meile auf 4.W Millg gelungen ist, die Selbstfrachttcr: ften durch Verwendung größerer Lo coniotiven derart hierabzuliringem das-; der Reingewinn der gleiche geblieben ist. In dieser Richtung liegt die Mög lichleit einer noch weiter gehenden Ver ringerung der Frachttosten, welche fur die Concnrrenz unserer Producte nut den ausländischen von einschneidender Bedeutung ist. Die Beiträge zum Unterstützunng sond fiir Angestellte haben letztes Jahr Wit;,2:31 betragen, die Ausgaben ar: Sterbegcldern .':3555,276, an Kranken geldern 85570,940. 1400 neue Mitglie der sind dem Fond beigetreten. Eine nicht minder erfreuliche Steigerung baden die Einlagen des Sparfondg fiit die Angestellten des Unternehmens er fahren. Die Zahl der Einleger hat sich von 578 auf 5845 gehoben, die Einlagen beliefen sich aus über PAGA »W, wodurch der gesamuite Fond auf iiber P2,8s)sl,00() erhöht wurde. Mit Bedauern oerzeichnet das Di rectoriunr die Thatsache, daß die ,,Joint Trafsic Association« sich in folge der ungünstigen Entscheidung dek obersten Bundesgerichts hat auflösen müssen. Der Bericht weist auf dass große Interesse hin, das die Bahnen des Landes an einer einheitlichen und stetigen Festhaltung des Tarifs haben, fur welche die Association Vorsorge treffen sollte, und drückt dte Hoffnung aus« baß qui dem Wege der Gesetzge bung Abhitlfe geschaffen werden wird.