Grand Island Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1893-1901, March 31, 1899, Sonntags-Blatt., Image 13

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    Roman von Jnles kei«mina.
(17. Fortsetinnqq
»Du hast ganz recht; es handelt sich
1«m ein Staatsgeheimnisk wir werden
uns daher hier hinter einem Baume
verstecken und dem Waaen dann aus
der Ferne folgen. Bei der ersten oder
zweiten Rinne wird er nmschlaqen nnd
vielleicht wird soaar das Rad brechen.
Jn jedem Falle wird einer der beiden
Neiter verschwinden, um Hilft zU bo«
len, und ek- wird nur einer mit des-i
Kutscher bei der Dame bleiben. Diesen
Augenblick werden wir benutzen, n::.
vorzustiirszenz du wirft den Kutscher
übernehmen ich den Edelmann Ver
nieße tein Blut, schlage deinen Mann
nieder, dcch nicht so, dasr du ibn tödt«s:,
Jovis-tu nur, damit er sich nicht rührt.
·«Wökr«end,dieker Zeit, trisie ich den Rei
ter vom Pferde, entcocfsne ihn, nnd dn
wirst mir helfen, ibn mit den Zügel-i
seines Rasse-Z zu fesseln Jst das ne
scheben, so lause ich nach dem Wagen,
est-fresse die Dame, indem ieks the zu
schreie: »die Börse oder das Lebe-ins
nnd bemächtige mich der Padierex kann
fvrinae ich ans das Pferd. du springlt
hinten aus, und wir teiniaen unsJ i.i
irqend einem Bache. Das ist meinPlatn
Jkßl komm schnell, verberaen wir uns-,
Itnn dort lommen unsere Leute.
Jn der That hatte sich die Tbiir des
Klosters eben wieder geöffnet, und ver
lfdelmann trat heraus-; er hatte noch
immer das kostbare Päckchen mit Pa
ysieren bei sich, das er der Spanktrin
.-eic1.stc, die im Matten ritriictgedlieben
war. Der innere Mann sab, wie eine
weiße Hand sich lebbast des Partei-.an
bemächtigte, und nat einer turzen Be
ratbnna zwischen den drei Personen
ichtua der Waan denselben Wer-; wie
der ein, d::1 » vorber deriolat ni.1tte.
Die mittels rnctte lanalam vor, non
der Unaleichlkeit dei- Terrains hin-« nnd
tergefchüttelL Ter Gascoaner, Der ilm
mit den Blicken verfchlana. fab. .Jie e:
sich der erften Jtinne näherte, ohne ic
doch dineininftürzem und qleichzeitiq
bemcrtte er· wie der Kutde feine-n
Pferde einen heftiqu Veitsclyesiliieb
verfeine- Das aber war fein Verder
« den, denn das irfchreelte Pferd wankte,
der Warten fiel in die zweite Nisus-, und
neigte sich zur Seite; er fiel nicht voll:
ftändiq, doch Cnrano hörte deutlich Its
Holk frechen. Wie er es vorhandene-r
hatte, ftieaen die beiden Reiter Im
Pferde und versuchten mit Hilfe des
Kutschen-, it:n wieder auf-winden Jetzt
erft bemerkten sie, daß das find vacht-d
chen war. Eine Membrana reicht-» de
ren Ergebniß war, daß Ler: von Fon
lrailles in Bealeituna des Kutscher-J
sich nicht dem Dorfe Mem-L sondern
ngch der Worte-Samt Anioine zu
wandte, in der augenfcheinlichen Ab
sicht, dort Hilfe ;u dolen Um Udtieller
vorwärts zu kommen, hatten sie tsie
beiden Pferde mitaetiornxnen. watirenc
der spanische Grind-Inn mit Der jungen
Frau dei dein bald untaestiirzten Wu
gen blieb. Tag veränderte den ur
fpriinalichen ttlan nani beJeeitensz Jo
livet erhielt den Uliiitrach iisrz der litt-.
viere zu bemächtiqu und nach Der Ler
berae zu cntiliekiem jedes-. link-no sich
mit dem Hidalao defchiftiaen trnll:e.
Sie traten fcfnell ans tlpkein Versteck,
ftiirzten auf die kleine Gut-ove, und
der Gase-Jener feine dein Ivanier die
Svihe feines Rnpniers Ins die Kehle,
während Jolivet, ihn schnell who-lif
nend, fein Schwert aut feinem sinie
zerbroch«
»Deine Börse, oder du tust des Lo
des,« ries itzintsnrann rit: insv dcrEim
nier wars rtnn ttiotseichtich feine Börse
vor die Füße. Tie iuncie Frat- r:ar sn
zwischen otknniiichtia ermorden Jctivet
stürzte aus den Wagen tu. entriß ihr
die Papiere und erqriss die Flucht; tsn
rann, der den Isvetrnann in Zettu
viert, «dedt: seinen Diener, ringt
so tonnte der Spanier uen Rai-b
nicht bemerken. Als Orkan-z nach
dem er tiie Börse rinsgektolicrh
ebersallg verschwunden war, da te der
Reiter garnicht daran,itzn zu ver otqen,
sondern bemiitxte sich mir nin seine Be
gteiterin, die an der Erbe tan.
An einein Bache tiefzen der Gazcon
ner nnd sein treuer totivet vie schwier
Finde, mit Der sie sich bei-»k,::riert tut
ten, so gut eg gittcr, verset)tr-isrdeis, unt)
cl-: sie in der Herberge anuncteie
tuinten sie sich «-«,n ihrer tstenngttsnum
qrstet.en, Das-. sie wieder menschlich nis
sntxen. Nachdem Cnrnno das Pärt-.E«--:-i
nrit Papieren sorqikiPiS unter seinem
Tijiuntel !:crstectt, nniim cr von Jolivet
«2it)srt)2ed, der sich sofort dem Otto-Tier
Le; Schwestern von Saint-«.Narie zu
wandte unt-— erjiitich mit der Börse res
Spanierz t·.-.-.i«,iertc, die ihm sein Herr
gescbentt hatte-.
Als er in': sitoiter taki-, nahm der
treue Diener wie-Irr ixie atberne Miene
an, die ihm so gute Dienste geleistet
stintte nnd wurde zu rein Obergiirtner
gesührt, der ihn sofort nkit seiner Thä
ticteit bekannt machte, indem er itm
seine Werkzeu e reinigen ließ. Wäh
rend er seine , nstructnm mit dem ei.
nein Vorgesesten schutdigen Respect
anhörte, bemertte er, daß die Nase det
Obergörtners gerät et war, was Ihn
ans den Gedanten rachte, dass er den
verstorbenen Gehilfen wohl oft in die
Sei-Ante begleitet haben mochte. Jm
Las-se der Unterhaltung erfuhr ee
ferner, daß Meister Guyet der Vater
eines tun en Mitwan war, due die
T . . « Einer-Wetzen betfrtiui »
tein m S- iwette und einer un en
Dame aus« e. vte erst site-l ne
Kloster gekommen war; er zweifelte lei
nen Augenblick, daß es sirts um Fran
lein Von Luce handelte nnd Zitterte vor
Freude.
Arn nächsten Morgen zeigte der
Gärtner, sobald eg Tag mar, Jolivet
den ganzen Jelseil des Kloster-J, der sei.
net Obhut anvertraut war. Man be
fand sich int Monat December; daher
hingen nnr nach wenige Fett-tu an den
Bäumen, nnd nur noch einige Blumen
zeigten sich in den Beeten. Zolioet be.
merkte alles nnd beschloß, daraus
Nutzen zn Hirn-tin So hatte er beob
cchtet,wasz die Tlsür der link-ekle einem
kleinen ziemlich schlecht gelsaitenuiBeete
gegenüber lag. Er machte seinen· Vor
gesetzten respestvoll darauf aufmerk
sam, und dieser meinte: ·
»Ja, ich hatte es Josele zwanzig
; mal befohlen so hieß mem ver
storbener Gehilfe nämlich . . . . er sollte
» die Beete in Stand halten, docher ant
wettete mit st:1- »Ja, morgen,« fdorls
intGrunde genommen tltat er garnian
Doch sieh, la kommt ja gerade meine
Tochter, die sich zu den Damen be
» giebt. Hebt-, Mr.rianne,« rief er tht zu
Das junge Mädchen blickte aus und
trat aus die beiden Männer za, dann
sagte der Obergsåjrtner, als er ihr sei
txen neuen Gehilfen vorgestellt hatte
,Wa«g blickst du denn so zur Erd-S
hast du etwas verloren?« » »
» »Ok) nein, verloren habe ich nichts,
versetzte Fräulein Guyot, »ich sah Mk
nach, ob noch genugBlumen vorhanden
wären, unt einen Otranß site vmetne
s Damen zu binden, denn da sie sehr
z steigedig sind . .
«Sou im OJynen einen teknq nm
chen?' fragte der salschexhomag eisri..1
»Wenn du willst, mein Junge, ich
bindere dich nicht, die Arbeit drängt
i:icht,« meinte der Vater Guyot.
, »Machen Sie aleich zwei,« empfahl
Marianne, »damit die Damen nicht ei
sersiichtia werden«
Jotivet zog sein Gartenmesser aus
dem Gürtel und beaann die Blumen
so qeschiclt zu schneiden nnd zu arran
airen, daß man ihn wohl siir einen
richtigen Gärtner halten lonnte
Beim Frühstück, das Jolivet mit
Gistzot und seiner Tochter zusammen
einnahm war auch wieder von den
Bruauets die Rede-, dieselben waren
reisend befunden worden und Fräs
kein von Lafayette, sowie Diane de
Viere waren so entzückt von ihren Bin
men, daß sie zwei Versen damit Je
schmückt hatten die aus ihrem Kamin
standen.
»Sie hat mich soqar, " fuhr Marian
ne fort, indem sie einen Thaler ans it)
rer Tasche zog, »beaustragt, die-: dem
Versertiger des Bouquetg zu iiberrei
I wen denn ich habe ihr gesagt, der neue
I Gisrtnerhursche habe eH gemacht.«
F Jolivet erröthete vor Freude, nicht
s iiber den Thaler, der ihn wenig tiim
l n: erte, sondern als er erfuhr, dass
I Diane die Verse gesunden, zweifello
s der Verfasser errattsen und nun dieses
s Mittel nebmuchte, um ihm das ver
- sit-Endlich »in machen.
i Marianne hatte eine ziemlich lose
l
« «,«.-,nge und Jolivet erfuhr von ihr
neck» das; die Damen sie aesraat hatten
troljer der neue Gärtnerburfche käme
und wie er hieße
,,llel;-riacr5,« sulir Tlllaiianne s-)«.i,
,,wolle:i tnis Damen die letzten Sonnen
strahlen benutzen und einen Spazier
aana in Den Garten machen: Sie -oer
den sie also bald sehen-'
,«’tch,« versetzte Gar-at mit ioi.htiqer
Miene, »Mit-e Einliiizse in der Stadt
zu machen, mit denen mich die Some
sier Scimlastila beanstraat i;ai: »t)
werde also aug.iehen, iiiiwiietsen wird
Thema-J die Alleen in Ledan brin
escn und Dass llntraiit .iii«5reif-,e·i, Damit
vie beiden Damen den Garten etwa-z
sauberer vorsinden.«
Nach diesen Worten leate her Glitt
ner seine leinene Schurke av, »i..1q eine
helle Jacke an, setzte sich einen breiten
Filzhut ans den ttcvs uno verließ dasJ
Kloster; Jolivet solate ihm dis- zum
Garten, dann wandte er sich mit lang
samem Schritte dein Theile iu, der siir
die Blumen bestimmt war. lfiiie Zeit
lana widmete er sich aaiu seiner itlr
drit, alo er plötzlich durch die Dickichie,
lsei denen die Blätter spärlich-er ezeiror
sen waren, zwei Frauen bemertte, die
nedin einander herschritten. und nicht
das- itjeirand der Wonnen trugen Sie
schienen iunq zu sei, und. obwohl man
ihre tttesiattcr nicht erkennen taume,
alaulite er doch, Das-, die eine von ihnen,
die briinette, Fräulein von Luce war.
Ohne sie aus dem Gesicht zu verlieren,
verdoppeln er seine Thättgkeit, uisd
bald wandelte sich sein Zweifel in Ge
wißheit; es war in der l««l:t)at Fräulein
von Lucc, die in Begleitung von Fräu
lein von Lasanette aus ihn zutain. Ei
nige Minuten verflossen, und schliesslich
waren sie nur noch wenige Schritte von
ihm entfernt. Nun that der angeblich-«
Thomas erst, als wenn er sie benierte,
richtete sich aus, und nahm respettvoll
seinen hut ab. Obwohl Diane etwa-.
tet hatte, den Diener Cnranoo vor sich
zu sehen, so tonnte ich doch nicht uni
hln, blutrothl u« wer-dem cZum Glück
» beschästtgte is ihre Gesalhr m in dem
’ Augenblick n cht mit ihr, sondern
wandte lsteh zu Joltvet und sagte im
wohlwo enden Tone:
uter Freund, bist du nicht
»Sage
der Ra« o er ose litt«
» aÄaI tnqckhsvtäuleiw ver-seht
.ee, Festtes verneinen .
»Du hast also dieSträuße gebunden,
die uns Marianne gebracht hat?«
»Das war ich auch, zu dienen.«
Fräulein von Lasayette wandte »Es
«.u ilirer Gefährtin und sagte dieser Ins
O ,-r:
,,Hal«:en Sie jemals ein diimmeres
Gesicht gesehen, als es dieser Bursche
» hat?«
»Damit ist vielleicht die Schüchlern:
lxeit Schuld," versetzte Fräulein von
Lucc, wandte sich zu Jolivet und s1gte
zu ihm:
»Deine Blumen waren sehr lyiibsasz
wenn du wieder Gelegenheit hast, tin-;
welche schielen zu lassen, so thue es nur, J
ich werde sie mit Vergnügen entgegen- «
nehmen-« »
l »Du bist aus derGascoane, toie man
I mir gesagt l)at,« ergriff jetzt wieder
Fräulein von Lafanette das- Wort.
»Z» dienen, anädiges Fräulein«
»Und warum hast du die Gascogn
verla en?«
»O an verdient dort nicht genug.«
»Sie sind doch alle gleich, diese Bau
ern,« bemerkte Dianes Gefährtin, »Pa
rig lockt sie an.«
»Ich hatte auch noch einen ande:en
Grund.«
»Welchen denn?«
»Ich begleitete einen meiner Land-Z
leute, mit dem ich sozusagen aufge
wachsen bin, und der nach Paris Ye
lommen ist, um seine Braut zu unter
stiiszen, der es schlecht gehen soll. Zwei
helfen sich besser durch als einer.«
»Das ist wahr, und das kann ich nur
billigen,« versetzte Fräulein von La
sanette und drückte dem falschen Tho
mas ein Geldstiick in die Hand. »Deine
Blumen haben mir vielFreude gema-l-t,
da nimm diese Kleinigkeit.«
»Ich bin genügend bezahlt, trean
Sie mit mir zufrieden sind,« versetzte
Jolirei.
»Das ist wirlich ein braverBursche,«
faate die Nichte des Pater Joseph, »wir
werden ibn im Vluae behalten, nicht
j war-r. T«iane.’«
i
!
i
i
,,Lyeivii3, gemin," erwiderte »Frau-cui
von Luce Jolivet einen verständnifiin
niaen Blick zuwersend »ich für meinen
Theil bin ihm siir seine Aufmerksam
teil sehr dankbar «
Nach diesen Worten entfernten sich
die iungen Mädchen, nachdem sie den-.
Gärtner noch einmal freundlich zuge
ni t
Als die Abendglocke ertönte, und die
Arbeit fiik die Gärtner aufhörte, wai
Jolivet stei; und schnell benutzte er die
Gelegenheit, um zur Herberge zu lau
fen, wo er Cyrano vorfand, der stets
vor Ungeduld verzehrte
»Da bist du ia endlich, lange gen-a
hast du mich ivarten lassen!«
»Ich br .nge auch gute Nachrichten-'
»Hast du ne gesehen?«
»ich habe sogar mit ihr aesprochen,
idie ich mit Jhnen in diesem Auaer
blicl spreche· «
»Was hat sie dir gesagt? Nun, so
rede doch, las-, dir nicht jedes Wort aus
dem Munde ziehen.«
»Aber Herr, lassen Sie mich doch
erst zu sllthein kommen, ich bin bie
hierher in einem (,uae gelaufen«
,,Nun, so irtnt, « saate Chiana in
dem er Isolivet einen Becher mit Wein
hinfihoty ,,trint und sprich!«
Nachdem Jolivet den Inhalt des
Glases hatte verschwinden lassen, be
qnnn er. die llnterhaltuna zu Heiluer
dies er mit den beiden iunaen Mädchen
iseiihrt
.3ie nnm das stloster verlasscis,«
rief tsnr mo, alk- Jvlivei aeendet «iatte,
»aber ivie?««
» ich ali.ube,« versetzte der Diener,
»das- wäre iicht allzu schvieria. Wäre
nickt ,kr«ciuicin von Laiavette in iiirsxn
ten, so würde ich Ihnen sagen, es
könnte morgen qeschehen, voraiiiJaeicåzL
das-, Fräulein von Luce einwilliq:.«
»Ich übernehme es, sie dazu in vei
aiilasien,ir-ei1n dn ihr einenVries iiber
geben lannii.«
»Oh, niit leichter Mühe. Jetzt, km
Fräulein oun Luce unterrichtet ist,
biiroe ich dafür, das; sie in alle meine
Striiusie blicken wird.«
»Nun aut,« versetzte der :F).i—.«·s:.-.«iner.
»so ist leine Zeit, in verlieren Die Ve
aeanuna, die wir aestern aetnbt iocir
ein seltener Gliieleiall Wenn sei I ..1r
dinal erst die Papiere in Händen ba
ben wird, die du aestern aerasivt, mir-i
er mir siie e. lles, wag ich gethan, Ast
lution er: teilen und mich vor dein
Zog ne de-5 Pater Joseph schützen. Doch
nier Diane einwilliaen, mir zu sotqen,
wird sie dem ciandal trotsen.
»Oh, Herr, « versetzte eJolivet zuver
ssehtlich, »ein inne-es Mädchen, das man
niiter seinen Willen eingesperrt hält, ist
in allem fähig.«
»Du fix-sc nielltLdt Uteci)t,« entqeqnne
ts:,:·i.1no, Joch inint liennruliigt die
Nichte de-, Peter Jesepl).«
»Sie ist alle-editing ititnirt mit Friin
lein Time zuscnninenx sie speisen in
stimmen. neben zusammen spu·e,iren,
nnd sie verlässt sie nicht nielir als-T ihr
Schattens«
»Wenn man sie nnr entfernen tönn
ie,« iniskctielie Cyrann nachdenklich
»Ob« wenn sie einen schweren J
Schlunnner hätte ....«
»Da bringst dr: inich ans eine Idee; l
dich toie sie ausführen-"'
»Sage-n cic ce- iinrner hin, Herri«
»Man inijszte ilir ein Schlafinittel
einaeben, aber tvie?«
,,8lltnrianne bringt ihr allerdings ie
den Abend einen beruhigendm Trank-«
,,«JJiarianne?«
»Ja, vie Tochter des Gärtners-, des
Vaters Guyet Sie scheint mir wohl
fYIoaenY nnd vielleicht ist es mir mög
i
»Du glattbst?«
»Ja, Herr, wer nichts tvari, ge
. winnt nichts, sagen die Leute n mei
I net Deimath «
l sDU Mk Ist-M sch kenne hier in der
Zfijrstin Musik Muixk non Wutgarietk
Nachdem sie ths zuvor einem Töch
terchen das Leben geaeb en, starb am
81. Januar die Fürstin Marie Louisc,
Gemahlin des kziiirsten Nematde
von Bittgarien nn Ver Li;1:qencnt3iin-s
Dema, die Folgte eines vierzelmtäqinen
GrippeiLeidettg. Die Fürstin ist-! die
älteste Tochter des herzonlichen Hauses
von Parma und wurde am 17. Ja
nuar 1870 geboren. Jn der Billet
Pianore bei Viarcqaia. dem Palaste
: ihres Vaters, heirathete sie im Izu.
; Januar 1893 den Fürsten Ferninnnn
Die Hochzeit wurde damals mit gro
ßem Pomp in Zcene gesetzt und auch
s der Empfang des jungen Ehepaareg
in Sofia, der bulqarischen Hauptstadt,
was nicht mindex qlänzenkk jDer Uhr
entsprangen 4 Kinder: Von-I Cyrtl,
J Eukoxie-Augufta und dass jüngjt ge
botene Mädchen. Am H. Februar
1896 zwang Fürst Feroinand Len
Erstgeborenen Borig Ium Uebcmitt in
die nrthodoxegriechischesiircl1e, um
diesen die Thronfolac zu sichern. Die
Fürstin, welche diesem Schritte heftig
opponirend grgenüberirai. führte von
nun an ein ungliidliches Familienle
b(n. Man qianbte schon verschiedene
Male, sie würde ihrem Kummer erlie
gen; auch die unaefnnve Lage des
Schlosse-:- in Soin trua Viel zu Dem
frühen Tode der Fürstin bei.
s. --
s
» Nähe einen Krämer, bei dem ich dass
Röte-irre finden werde. Morgen sellit
du es haben, doch zu dein Zwecke mußt
Dn Diane bennchrichtiqeih sich mit ihr-!
verständigen, und erfahren, ob sie ins
der Nacht ihr Zimmer verlassen kein-»U;
außerdem suche Mirtel und Weae um !
sie aus dein Kloster heraus zu bringen. I
Was mich enlietrifst, so werde ich nur
Pferde verschaffen und Fräulein ovnt
Luce eine passende Unterlunst besor I
Hen. »So,« stilJr Cnrano fort, indes-n «
e: schnell einige Zeiten auf ein Blatt
Papier tritzelte, »diese Worte werden
Ticcne bestimmen, weicn sie noch zögert.
Wen allein tvirii Isn sie unterrichtem
Treus-ten wir nncs setzt,tel1re ing Kloster
Jntiici. im weite das Nothsrendigx ver
unlnisem nni das Schlafmittel zu de
« ji«-innen und alles weitere für Diones
Flucht vorbereiten Verqisz nicht, mor
ten zur selben Stunde zu toi:inien.«
Nach diesen Worten trennten sich Die
« heilen Männer
(Fortset·s,unq solgt.)
T Lebende-mein fru- thekpietnn
i In seinem heitern nnd weltlnndiaen
,,Lettsnden durch den Winter«, den
. Julius Stettenlyeiin veröffentliklih ist
? der tvitzige Mann nunmehr bei dein se
? populären Thema «Statabend« anne
T langt. Es lkeifzt in diesem Gattin-L
i nun ist ein nuchugek Brut Hi vix
» sslatabende zu werfen, obschon n. ei
s nen starren Gegensatz der Dante-r
s taifeeg bilden. Denn wiilksrend diese
’ nicht dazu da sind, damit die Damen
blassee trinken, sind die Stati.·b-rrd.s
s nur zum Zweit des Statspieleits einae
. richtet. Ich Iielrc die Statabenne spitz
Denn da icli keinen Begriff vom IEint
Issiel habe« bin ich von innen ein«-zac
sililoiterh Ich weist nnr vom Hören
taacn, daß ter Etat ein höchst inte
ressantes und saezinirendeg Ssbirl und
ein Slatabend daher einer der Zetshusten
.sn Leben der Statspieler ist. Der
Etntabend steht bei den Frauen in
Ist-her Gunst, weil der walte nnilsrend
Dieser Zeit sicher zu Hause ist «ncd
scharf conirollirt werden san-r, Evas an
anderen Abenden bekanntlich nicht un
mer gut möglich ist· Dagegen wird
tser Statabend von den Dienstmädchen
HeisaßL treil die Gäste meist so lange
spielen, daß sie vom Hausherrn hin-s
ang-geleitet werden und dadnrrl das
Trinkgeld sparen. Will man l»i:l) jele j
trliebt nmchen, fo vertiere man Ins-see
ibek meist, einerlei, ob hoch oder
niedrig qespielt mim Bleib: die Her
rin des Slntlmnfess tron der späten
Stunde wach, so ist dies- nnk in feste
nen Fällen ein Beweis von t)oci).1.rc-di
get Gastfreundselnft nnd «3:.si;:s(iqu.i
un der Unterhaltung, sondern diese
weibliche Dauerbntteit entspringt ge
wöhnlich einer finanziellen Maßregel,
indem die Dame vor Schluß kei
Abends ihrem Gatten das Gewonnenc
abnehmen will, bei welcher Gelegenheit
sie dein Slat eine warme Lobteve itält
und den Gatten fiir einen geliebten
»
keister erklärt. Verliert der Wette, so
findet die Dame des Hauses-, das; kais
Statspiel sehr nninoralisch sei und
aufhören müsse. Hat der Skatspieler
keinen Witz, so hat er dennoch welchen
da er den vorhandenen und allgemein
bekannten an geeigneten Ssellen an
bringt. Dies ist dem Hörer sehr mitl
tomrnen, da er nicht zu lachen breitet-st,
roag auch meist absolut uninöqlsxh isi.
Ein gefiirchteter Schädling des Stett-s
ist derjeniae Spieler, der nur niåtzii
ist, wenn er gut-: start-en bekommen
hat, nnd solche Sthiidlinae Vetor« irren,
wie behauptet mird, fortwährend ante
Karten. Wenn man Grund obs-r Lust
Lust hat, sich als iitersliissia erscheinen
zu lassen, so sei man zugleich West und
Kiebitz. Einem solelen Herrn Hirt-im
» der alseraländisehe Spieler die Zauber
; trast zu, das; er Buben in Damen Der
s n1aneelt, nJaLs die mchlthätiae Folge
! hat, daß ein solcher Centaut nicht tose
! der ein-geladen wird. Nacht mai sieh
; nichts daraus, m Den Auge-r einer
s Dame alz Scheusal, Fialiban nnd Ver
l l«rec!;er zn gelten -— es ist Dies nicht
z Jerermannes Geschmack ——« so neixme
l man an einer Slawartie Theil, in Jer
sich eine Dame befindet, nnd gewinne,
»der verliere nicht. Jst man Dagegen
eitel und eiwag eigen, so verlier: man
1egelmäßig, wenn eine Dame in Der
» Partie ist. Dann gilt man als ein
. Ubonig mit einem Schuß Apollo, auch
T wenn man das Gegenlheil sein sollte-.
Jst man ein junger Mann nno liebt die
Tochter des Hausherrn, so verlier-:
man consequent. Hier genügt er- nicht,
daß man blos niebl gewinnt Erst
nach der Verlobung nehme mais desn
«-.ntiin tigen Schwiegervater Lag grnzc
Geld ab. Spielt Jemand schlecht nnd
gewinnt man dadurch, so verzeih- nznn
ilnn sein schlexnlesz Spiel. Man sei suier
nichi 11nerlittlich. Spielt as":1« Je
mand scnleelii unt- verliert man Isa
ksuuu, ji- »jciz«r mqu uusz likiiil Oll.«.!·«.«.i
irr ltabe, nnd lasse »- an Eins Lilixin
qcn nielst senten. Pfleit Das-— tncirsnc
«2llse1!bcsseii ant nnd reiililiili zu ;·-«T:., sn
lobe man des Gastaeberis Pisiel al-»
meisterltaft, auch trenn sksj dilet nniiictk
ist. Wenn aber betreffs dTI All-end
esseng nicht alle Vliitljentränme reifen,
jo sei man fo milde wiss irae-no niöxszlirlx
Das ift’g ja, wac- hen EUtensmen ,.;icret.
Will man aanz sicher fein, wie-Her ein
geladen zn treiben, so habe mai-, nxenii
ecs »Zum Abrcchnen kommt, zianz zufäl
liaermeise lein Gelb bei sich·
. - «
Das Juviläum deø R hemmt-erd.
Der Riibenzncler nnd die Zum-rin
dnftrie feierten kürzlich ein anilänim
Am il. Januar l7l)l) überrenytc
Franz Carl Achatd, der Director der
.(eisiiiqliit; nrcnfzissben Waden-je der
Wissenschaften nnd trachte-Klim- Ve
ariinder Du Riibenzuelerfabrikation,
seinem Landesherrm drin König
Friedrich Wilhelm lll., Proben von
Ttiiibenzncker mit folgendem Sei risi
stiickc »Allerdnrchlauchtigfiet, Stoß
mächtigster König Friedrich Wilhelm
lIl.! Jch erdreiste mich, Em. König
likhen Majestät in tiefster Unterthanen
.!eit eine Abhandlung über die Be
reitung des Zuckers aus der als Vieh
» futter häufig angebauten Runtelruve,
s nebst den dazu qehörisen Beleg-en nnd
iProben des Runke rübenznekers zu
! Füßen zu legen. Es wird dadurch ein
neuer Erwerbszweig entstehen, der vie
ien Menschen Unterhalt geben wird-,
wodurch Popnlation nnd Staatsein
kiinfte vermehrt werden· Ew. König
lieber Majestät allerunterihänigster
Knecht ?lel)ard.« Dieses denkwürdiae
Schreiben, das den ersten praktischen
Beneig fiir die Möglichkeit, Zucker ans
Rüben zu erzeugen, begleitete, wurde,
wie Direktor Hermann Briem im
Neuen Wiener Tagblatt aus-fährt
setson nach vier Tagen, am 15. Januar
1799, beantwortet: »Se. königliche
Majestät etc. haben die durch Lende
kommene Vorstellung angezeiate Gr
findung mit Landcsviiterliclj,er Freude
vernommen, daß im Falle der Zucker
saft in Gestalt von Farrinzntter raffi
nirt werden könnte, so ist es von der
isöclsstenWichtigleiL sogleich in alten
Provinzen Versuche im Großen niit
kein Bau der Runleirijde und der Ve
reituna Les Zueterg daraus anzustel
len.« Jn diesem Aiiiiportschreiben, noch
mehr in dem daraus gewährten Geld
vorschnsse liscren die ersten praliichen
. Anfänge der später so groß gewordenen
. Riivenzuckerindustrie Bis zu dieser
i Zeit kannte man in Europa nur den
importirten Robrzneter der überset
isckxen Länder-, von dein historisch nach
aeioiesen ist, daii er 991 n. Chr. zum
erstenmal nach Venedig gekommen und
dann per Waaen Unter vielen Gefahr«-n
s iniz Innere Europas versrachtet wurde.
l
i
s
!
-—- -- -f—--..—
Der dir-ern sivtrifche Schnellzug.
Dag- Riesenlverl der Erbauung der
sibirischen Bahn, welche die längste Ei
senbahn der Welt sein wird, schreitet
trotz der bedeutenden tech-nischenSchwie
rialeiten stetig seiner Vollendung ent
gegen, und binnen wenigen Jahren
wird eine durch die alten Welttheile
Europa und Asien gelegte Schienen
strasze ebenfalls den Atlantischen mit
kein Stillen Ocean verbinden. Die er
sie amerikanische lleberlandbahn New
York ——— Chicago —--- San Francisco ist
5260 Kilometer lang und wird heute
in fünf Tagen durchsahren. Nach desn
Falirplan der sibirischen Bahn verläßt
der directe sibirischie Schnellzug, von
dem allerdings nicht gesagt wird, ob
er, wie ursprünglich beabsichtigt war,
nur zweimal des Monats verkehrt,
Moskau um 8 Uhr 15Minuten Abends
und erreicht Tours-t, eine Entfernung
von 39313 Kilometer, nach einer Fahrt
von 5 Tagen und s; Stunden, oder 126
Stunden, wag einer mittleren Jahrg-:
scbwindigleit von .«—51.19 Kilometer per
Stunde entspricht li-; ist dabei hervor
3ul-eben, dasz die Petersburger gegen die
, Tomeker Origzeit unt I? Stunden DIE
Minuten zurückbleibt und dass aus der
Strecke Moskau bis Kriwostsetiiekowo
mich Peteeriirg,r-on da ab nach Tom-—
irr Zeit gerechnet wird. Zieht man die
'·J««sj.artezeit in den Stajionein zusammen
F- Stunden M Minuten. ab, so erhält
irmn ein-: reine Fahrzeit von 12l),l»
Stunden beziehungsweise eine Fabr
c-esil nsindigleit von AMICI Kilometexu
per Stunde Die Fiahrzeit in der um
eetelirten Eliiclitung dac- ist Toiucjk
Nie-Itali, ist um rund eine vStunde tiir
zer. Diese Sctniellzuggleistung ist eine
verhältnismäßig bescheidene; nimm
Man nun den gleich-In TUiasiskab sijr die
eoixie sibirisclje Vgl-n, du«-—- fnsrt Tsdsel
iatsinszsl « Wlaoiwostoi, beziehunnzweise
IIliorth Arthur, mit rund 7600 Kilonie
tern an, s-) ergiebt sich eine littsamsni
snlrrseit ab Tsclkseljabindli Von mehr ni
lls Tagen.
—---- —
Europas zukünftige Spesfe1·ammer
Der Handel mit Sibixien ist fest
dem Bau der Bahnen zusebendg im
Steinen. Ganz besonders sind es die
südlichen Bezirke dec- weiten Llieickie9.
die eine recht lebhuste Aue-fuhr nach
(.«"1«.ropa nnterlmlteIL tinrgcm «-;. V.,
Pai- an der siidsilsiriscfvcn Linie liest-,
tnnn heute als-H kei- erste Exportort in
Butter qeltenz es Versorqt die grössten
ltiesclsäste der Welt nit diesem Er
.2s:1.tqnisse der Vo·O:-t!lz1l!iir. Im Der
csunaenen Jahre lmt der tsxport h«
Butter ang- dem Ftnrimner Kreise eine
.««iii)e Don mei SIILillionen kltnbel er
ecislit Iletiisrdiesj person-it tinrcian die
erlitten Städte des Jseirenredlsrh mit
L tizipenvielx Der Fninxitcxportenr
nqels dieser Eliiclitunm storollnxxx hat in
km ersten tstonutien hes veuslsssenjxi
Jahres- täfxtltj Stiiet .5,)ni«nl)iel) und lit
i-.-.·1desn m(),·)«u Pfund Fleiin ixpksi
litt, duc- siir die Armee Musikde tse
stimmt mar. Zuguterlelzt oersnrgst tust
non tltnsilmid mich mit lttesliiqel nnd
.tJ-iil)nereiern. Tie letzte Vianuln in
diesem Artikel betrug 95 Zeitungen-z zu
se 15t),t)()0 Stiict, das ergiebt die FUin
niqkeit von l«1—,25(),t1«0 Hiilknereierrn
Diese Ziffern sprech-en sehr deutlich,
denn sie zeiqu, den wo ans in Zulunst
Europa mit Nahrung Dersorgt wird.
-»».. .- . —
Als in München die Dampfmaschine
sich Einqong in die Branrei verschaff
te, da sang ein Jsar--Barde folgendes
Schnadahitpselc
Die Brauen die brauen
Mit Dompstrast jetzt Bier.
Die Kraft behalten’5 selber,
Den Damle kriegen wit.
Nach dem Münchener Recepte verfuh
ren a die Fleisch-Extract-Fabeikan
ten, we ehe Fleisch sitt die Armee Ue er
ten: Den Extract behielten ste set e,
pas «Fletsch« lieferten fte der Arme-. Cyrano de Bergerac.