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About Grand Island Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1893-1901 | View Entire Issue (March 10, 1899)
Es ist dein Segen ohne Maß. O wenn dn eine Stätte hast, Wohindein müdes Haupt sich legt, Wenn eigen eine Seele vix-, Die dich nach deinem Kummer fragt, Und wenn yet Gram, der in dir ist, Auch eene aad’re Linse erreicht, Und wenn die Any-U die sah cksnilc. stach ans ein ander chez sich neigt: Wie ist dein Segen ohne Maß, Wie bist du glücklich kann nnd leich. O wie kommt alles Mut ver Weit Nie deinem solchen Theile gieirn: Wenn dieses Glück dein eigen ist« Bewahk es als den höchsten Schat-« Wits alles ans dem Fserzen fort Und tänme nur siie ihn oen Unv Teun wäre.vein der Erde-Gut Und keine Seele wäre dein Wie würdest du bei allem Gold. Wie-arm bei allem Neichthukn erin! Wohl Mancher sehnte sich Daknncl), Der eine halbe Welt besafzt O wisse -—— Ueber-glücklicher — ET ist dein Segen ohne Maß. H— Gesundheiispsiege. Der Rückenbuckeh seine Ursachen und Beet-Mann T- T Unter den Veranstaltungen-des Kör pers bildet der Rückenbuckel diejenige Form, die am auffallendften in die Er " scheinung tritt. · Denn die Abweichung von der.Rorm beschränkt sich nicht auf den Rücken allein, sondern zieht den nanzen Körper in Mitleidszuschaft, so daß derartige Personen mit ihrem un mittelbar auf den Schultern sitzenden Kopf, mit ihrem start gewölbten Brust lorb und ihren kurzen Beinen oft ciu wenig menschenwürdigeåAuHsehen dar bieten. Sie fühlen sich indessen sonst ganz wohl und können auch voller-m rnen einen Beruf, wenn er nicht zu an strengend ist, ausfüllen Der Kraut heitsproeeß. der zur Vitduna des Buckels geführt hat, ist eben abgelau fen, so daß nur noch seine Folgen ficht lsar sind. Dieser Prozeß hat sich aber schon in der Kindheit til-gespielt Man bemerkt bei einem s- bis Giäfxriaen Kinde. das anscheinend bisher roll lommen gesund gewesen ist laußer viel l.-icht, daß es öfters auf der Brqu ge teucht hat und leicht außer Athern ge kommen ist), eines Tages plötzlich an irgend einer Stelle des Rücken-·- eine spitze Hervortreibung der Wirbekfäule. Dieses Höckerchen wird alliiiahliq im mer breiter und runder und wächst sich lanasam zu einein wirllichen Buckel aus Jm weiteren Verlauf bemerkt man alsdann, daß an einer Stelle unter halb des Buckels' die- Haut rot-h wird ausbricht und sich eine größere Menge Eiter entleert. In anderen Fällen er folgt dieser Durchbruch an einer ande ren Stelle, wo man es am wenigsten vermuthen würde, nämlich in der Lei stenbeuge, in der Furche zisischesi Oberschentel und Unterleib. Lan-eilen jedoch bricht der Eiter überhaupt nicht nach außen durch, sondern zertbeitt sich im Innern wieder und man erlennr nur an dein allgemeinen Zustande, daß der Buckelbildung ein schweres, inneres Leiden zu Grunde liegt. Dieses Leiden nun berut";t auf einer Bereiterung der Wirbelsäulr. (Die viel verbreitete Annahme, daß ein sichs-er Buckel dadurch entstehen taun, daß das Kind hingesallen oder »getippt« ist« beruht aus Aberglauben; das Zusam mentreffen ist nur ein zxisälliqes). Es entsteht zunächst eine Knrkhenentiiim dring, die zur Eiternng führt« Wenn nun einige Wirbel durch Verciterung zerstört sind, so knickt an dieser Stelle das Geriist zusammen und oildet einen nach außen hervorspringenden Bogen, eben den aenannten Buckel. Später rctwachsen die zusasnmengelnickien Wirbeltncchen durch Nardenbildung fest mit einander, was als Abschluß des Krankheitsvoraanges und als Heilung anzusehen ist. Der Buckel hat Dadurch alsdann eine feste und iinoerriickbare Gestalt erhalten. Nur in oer allerer sten Zeit der Erkrankung kann es ac lingen, die Buckelbilduna zusneeniitem Es geschieht dieses lunter Anleitung eines Arztes) durch träftiaeksrnäbrung nnd aute Pflege, sowie durch Tragen-s lafsen einer aeeiqncten Maschine Mit telst dieser Maßnahmen gilixiai es in vielen Fällen. das-J Leiden im Keime zu ersticken und die Höckerbildnna in mehr oder weniger engen Grenzen zu halten. · Jnneuester Zeit ist nun auch auf den Gedanken gekommen. den Buckel gewaltsam wieder gerade zu rihten Der französische Arzt Calot war der erste, der diese Operatiou thatsächlich « ausgeführt hat; Er chloroiormirt den . Kranken, legt ihn auf den Bauch und jidt auf- den Buckel einen gleichmäßig-ein aber kräftigen Druck rnit den Händen solange aus, bis der Rücken aerade ne ««·"tvitden ist. Alsdann letzter, damit die "» Wirbel-sank in dieser neuen Stellung vers-eilen kann, um den Brusttoeb einen festen Verband an. Erweiit es sich nach einiger Zeit, das-, d-r Buckel noch nicht ganz beseitigt ist. so wird die alricheOperation noch einmal verge non-nun Eöist einleuchtend, daii dieses Ber "satyren nur anweudbar ist. so lange irr-eh keine ausgedehntereRerstöriina der ·"Wirdeltnoeben stattgefunden hat. Aber auch denn ist dieser Eitiarisf nicht un " gefährlich und es sind auch schon eine , sqanze Unzahl nnglücklicher Aue-Linse W bekannt geworden Doch lie senjaqutele Berichte von guten Er « « - i ·, . da Wtieaiu WEJMUME Ausführung noch eine Irr-sie Zulnnst vor sich haben wird. Erste Eaftnnstlsmrz Stizze von F. von Minra. Ludwiq«sund ich waren haus mos sen und Spielqefährren im Ho , im Garten und wo es sonst sein mochte. Als zehnstihrioes Mädchen wurde ich einmal mit unsermhausmädchen hand gcnseim toeil es mich meiner Ansicht nach beleidigt hatte. Ludwig hörte dies aus dem Hose, nahm die große Leiter, leate sie an’s Fenster und « eins, zwei, drei war er oben. Sein etwas struppiger Kopf und seine dunk len, lrornspriidenden Augen erschienen plötzlich iiber der Fensterbriistung, so daß Auguste vor Schreck von mir ab ließ. Der vierzehniiiksriae, starte Bube aber rückte ihr nach und aab ihr einiqe nehörige Püsse, die mir eine große Ge nugthunng gewährten Seitdem hatte ich ihn zu meinem Ritter in Leid und Freud erkoren. Wenn mir mit anderen Kindern »Hochzeit« spielten, waren er und ich immer das Brautpaar, und wir durf ten von dem leclern, von mir selbst lie reiteten Mahl am blumenqeschmiidten Tisch im Garten zuerst zulangen Ich hielt es für selbstverständlich. das-, dies alles unser Leben lang so bleiben müsse In den Sommerserien kam die blon de Base Jnes zu uns auf Besuch; sie wer so alt wie ich, aber hübsch- zier lrch und manierlich. Jhre Kleider er schienen stets sauber nnd glatt, die meinen dafür befleclt und zertnittert, ihre Hände rein gewaschen, die meint oen die Thätigteit verrathend. der sie oerade zuletzt oblagen Das blonde Lockentöpfchen stach qeaen meinen dunklen, ungefiiaigen Zovf sehr vor theilhaft ab; doch das ist niir alles da mals weniger aufgefallen. als jetzt in Erinnerung Wir spielten nun in dreien, nndJines zi: Ehren veranstalteten meine lkltern eine Ausfahrt nach dein Stadt-bald Viele Familien rnit ihren Kindern oes l theiligten sich daran. Koffee nnd Kuchen mundeten herrlich unter den ariinen Bäumen, dann begann das Spiel. Ein gemalter hölzerner Adler, dessen Gliedmaßen nur lose aneinander hingen, wurde auf eine hohe Stange gesteckt und diese fest in den Erdboden arrammt. Jedes Kind bekam einst-Lin Holz und wars mit demselben nack- dem Adler. Einen Theil desselben mai-Je man so treffen, daß dieser herabfiei. und dann gab es einen Brei-J. Schließ lich blieb nur noch der Rumpf und wer den zur Erde befördern, sollte Rinixj oder Königin werden. Als Ludwig zum Wurf ander Neide war, sagte mir mein Herz. daß er Sie ger werden würde. Mit gewohnter J Thatlraft holte er tüchtig aus und « lrach, da lag wirtlich der Rumpf arn Boden. Stolz blickte ich zu ihm hin-· über. »Hier, Ludwig," sagte meineMutter, · »ist der Hauptpreis, eine große Schach- ] tel Süßigkeiten. Nun bist Du heut der ! König unter den Kindern und darfst Dir eine Königin wählen, welche mitl Dir die Ehren des Tages theilt.« - Seine Königin! Mir schlug das-Herz und unwillkürlich dränate ich mich in den Vordergrund Schüchternheii war nicht Ludwig’s Sache —— jetzt würde er vortreten und mir« der treuen Spiel gefährtin und Hausgenossin die hanc reichen. Ich war eben im Begrisi, die meine schon auszustrecken, da —- was ist das? Er schreitet achtlos, stolz an mir vorbei, durchbricht die Kette der ihn Umringenden und erfaßt diehände von Jnes, welche schüchtern im Hinter grund steht. Was da in mir vorging, habe ich bis heute noch nicht vergessen. So unerwar tet ist keine spätere Enttäuschung on mich herangetreten. Jch ließ mir aber nichts merken und trant beim späteren Vesperschmaus ans das Wohl von Kö nig und Königin. Le tere schien mehr verlegen als beglückt r ihre schnelle Thronbesteigung. Ein prächtiger grü ner Laubtranz wurde um beide ge meinsam geschlungen und ich hörte die Großen sagen: »Der Junge bat Ge schmack, dies ist ja ein reizendes Mäd chen.« Was sonst noch an jenem Tage geschah. ging spurlos an mir vorüber-. Von dieser Zeit ab wußte ich, daß ich nicht hübsch sei; es hat rnir zwar keinen übergroßen Kummer bereitet, aber meinen treulosen Gefährten habe ich fernerhin ziemlich zurückhaltend be handelt. Als Jnes abgereist war, wollte er wieder einlenten. Zum nächsten Jahr markt kaufte er mir ein schönes Ge schenk aus der Fünfzigpsennigbude und stellte es schüchtern vor mich htn.. Dich aber sagte: »Bitte, beraube Dich nicht« und ließ ihn stehen. Sehr getränkt zog er wieder damit ab. «hsflich, aber kühl« war die fernere Lesung zwischen uns· Ießt sind die beiderseitigen Lebens wege längst auseinander gegangen. aber das Kinderfesi iin Waldesgriin vergesse ich nicht. Hoffnungslos. Novellette von A. Noel (Wien). Sie waren nicht vor dem Schnee ge ilohen, denn Schnee ab es hier such. blos daß er auf den öden ringsqu sich in jungfräulicheeet Weiße erhielt als irgendwo in der Ebene. Hier oben aber war dieLuft rein und daher kamen die Kranken, um die verlorene Gesund heit wiederzufinden Alle hatten ihren Beruf zeitweise aussehn müssen die sinken gern, die Anderen rnit Unge u Nur einer hinuehte seinen Bei-us nicht Ollizugeben Wer daheim ein Benbach ter gewesen war, konnte das auch hier fein. Wie viel Stoff lieferte nicht die Beobachtung der Physiognomien auz aller herren Länder, ans allen Stän t-,en in allen Alteristusen und in allen Stadien der Krankheit? — Er war f- und Gerichtsadvotat und so erwä lte er sich das Studium der verschiedenen Tyven Vor Allein interessirten ihn die Patientinnen und an diesen die Frage ihrer Aussichten; er bemühte sich. in ihren Züan zu te « len, ob sie ihren Prozeß an die grimme Feindin, die Krankheit, bereits endqül tiq verloren hätten, oder ob die letzte Instanz des winterlichen Höhenlurs ortes ihnen noch zu ihrem Recht verhe! ien konnte. Er interessirte sich sehr und gerade fiir die Hoffnungslosen Eine vorAllem fiel ihm auf. ein schlanteg, überschlin les Mädchen mit einem reinblassen like sicht, so zart weiß wie ein Kameliens blumenblatt, und dunklem, weichem qlatten Haar, aus dem die großen dunklen Augen so wissend und rührend i«lictten, Isosz ei- ilsn jedesmal durch Trtsauerte wenn er ihr aus den Vrpnie nadenwegen beaeanete, gestützt auf der Arm der Schwester, einer aros;en, m -:l len Gestalt. Das blasses Msidcheis der trat die poctische Form des Unglücke-» diese Seltenheit in der gemeinen Noth des Lebens. »Sie muß sehr trank sein,« sagte seine Mutter, in deren Gesellickyast er j hier war. hedauernd: »Du, im sel,s’ ilir s es an. die kommt nicht mehr Von hier scrt. Sie wohnen in der Pension »Ste :anza.« Speranzol Gerade dort sind die Hossnungslosestent Unsere Wirtliin lpat mir auch schon gesagt. das; Fräu lein Dalland von allen Aerzten artige geben is " Sie saate das wichtig, die irr-te Mut ter, und bei allem oberslächlichcn Mit leid doch mit einer Genitathinng. die ilfm in’s Herz schnitt, die arausame Genugthuuna der Kranken, wenn sie einen nochKränleren sehen. Anfang s ben! Das war seine Mutter auch, aber sie wußte es nicht! Der Arzt nstssrte immer zuerst ihn untersuchen, den Kernaesundem den nur die Sorg-: um die Mutter so vernahm. Um den Be trua an seiner Mutter aufrecht zu er halten, beantwortete er die tbs««neh wenden Fragen nach seinem Veiinden aanz wie ein Leidender, und wenn er einmal zu sorglos antwortete: »Dein-, Viel besser!« sing er ost einen mitZeidig schweren Blick der Fragerin aus, ais ob sie sagen wollte: »Du Armee. welche Jllusiont« Die Damen nahmen allgemein gro ßen Antheil an dem netten jungen Mann, er gewann viele Freundinnens unter den tranken Demen, die sich die sen Winter in dem Höhenturort aus hielten. Nur die Schwestern Dalland lernte er nicht kennen. Sie verkehrten nur mit wenigen Personen, und di: beiden Pensionen waren überhaupt bei nahe seindliche Parteien. Es herrsch ten sehr wenig Beziehungen zwischen den »Boarder5« der einen und der an deren. Drüben hatten sie auch einen anderen Arzt. und so hörte er nicht ein mal aus diese Weise etwas von dem rührend schönen Mädchen. Aber nach kurzer Zeit merkte er, wie sie, obgleicher sie nur selten sah nnd noch tein Wort mit ihr gewechselt hatte, ihm doch so an’s der-; wuchs, daß er die Nächte schlaslos verbrachte. Da wurde er von einer quälenden Sehnsucht befallen, die Zeit auszu nutzen, die vielleicht turze Frist Er mußte sie sehen und sprechen, das schmerzliche Glück ihres Anblicks ein heimsen als-Vorrath siir spätechahre. Er tonnte ihr nicht länger sremd bleiben. — Vone na- wener zu oennnen, zsmg er biniiber in die Pension Speranza nnd begehrte Fräulein Dalland tu sprechen Das Hausmädchen führte ibn zu einer Thüre und verließ ibn dort. Er pochte an und trat in einen freundlich möblirten Salon« wo aus einer Chaise lcnaue eine weibliche Gestalt ruhte. Als sie sich bei seinem Eintreten Halb ausrichtete, konnte er erie en,« baß es nicht die schöne· trante -- weiter, son dern die Bealeiterin war-, die, vor-. allen Seiten von Kissen qestii t und neben sich ein Tischchen mit N rzrseitlaschen dort laa. Etwas verwirrt nänertt sich der Doktor und brachte »irn Namen seiner Mutter« seine Ertundimsna nach der tranken, junaen Dame vor. Frau lein Dalland schien aliickliinspeise seinen Schritt nicht so austallig zu fin den, alsg er gefürchtet hatte. Sie dankte einfach: »Es qebt mir nicht viel schlechter alg sonst. Blog einer meiner gewöhnlichen Ansiill«e.« Er subt sich mit der Hand iiber die Stirne . . . Träumte er? »Und Jbr Fräulein Schwester? Sie ist gesund7« »Gesund wie immer. Sie iibermiioek sich blos ein bischen bei meiner slege. und das aute Kind regt sich o aus über meine Krankheit. dasz man eber sie siir trank halten könnte als mich. .'« Dem Doktor stockte der Atherm Aber die Freude überwog, und sie strahlte dem jungen Mädchen, das jetzt eintrat, so unvertennbar entgegen. dass die treisze·Biume sich site-einen Augenblick in eine rosig any-scheuchte verwandelt-. »Und Jbr Leiden? Bessert es sich bier?« sraate die ältere Schwester ihn nach einer Weile. Die Jüngere sah ibn aus ihren tiesen Augen mitliedig er wartungsvoll an. »Mein Leidens Es besteht mir in der Phantasie meiner Mutter. Sie ist kraÆnichHch . . .« Michi« - Beide «Schwestetn schienen cIW shöchste überrascht, die-se Wette von Dem E ,,Trdeskandsdaten« zu vernehmen Jn j den schönen Augen der Jünqeten Zusch iete etwas auf, was m Worten wie I Gott sei Dank geklungen hätte-. I Nein, et war nicht krank, und sie ; woeeg auch nicht. Nicht-wenige karg I Zugemessene Augenblicke, lange Fahre L lagen vor ihnen, zu leben -—— zu lietcm ! —·--.—.—.—. Wie der Cornet sich eine Frau » nahm. ? ....-.... i Novelle von Algot Sandbch Aus-I dem Schioedischen Wanst i Ei ivar größer, als der größte Mann, der Cornet Johann Alslbonu und breitschulterig nnd stattlich dazu. Jahre waren vergangen, seit dein 28. Februar 1710, als er der Königin Hedwig Eleonore die Botschaft über brachte, dafz Stenboct die Deinen bci Helsiiigborg geschlagen hatte. Im Sie gegjubel hatte man ihn vergessen, und als er selbst sich dann ivieder in Er: innerung brachte, speisie man ihn ais, wie einen Hund init einem Knochen. Er mußte sich init dein ««.Ilnit eines Strandauffeherg aus dein nördlichen Gotliland begnügen. Bald ging er nun tm oben zwischen Kreideselsen und in tchattigen Wal dern einber, ein treuer, starter Wächter gegen Das-, wag unrecht war; seine Sprache tlang barsch, oft beinahe un freundlich, und sein scharfer Bliet schreckt-e die Leute zuriietx aber, wenn Niemand es sali, war er ivoblthätig gegen die Armen. Der einzige, mit deni der csornet verlebrte, war Didrit Malmsten auf Malta-z dein nachftgelegeiien großen Gui. Didrit Malrnsten hatte eine einzige « Tochter, die bunteliiugige Elsa. Seine Frau tvar seit mehreren Jahren todt. Als- der Cornet nach Gotbland lam, war Elsa ein Kind von launi 10 Jah ren: nun war sie W, eine schöne Jung frau mit dem langen, prächtigen Haar, den rosigen Wangen und den vor Its gendlust strahlenden Augen. Sie fand Cornet freilich so männlich und statt lich, wie teinen anderen Mann ilirer Bekanntschaft, aber sie bitte Angst vor seimmsstäblernen Blick; der machte « sie erzittern Und ie mehr sie beniertte, das; der Cornet- sie betrachtete, desto medr bemiilite sie sich, itnu nicht zu be gegnen. »Mein wertbei Herr Bruder Inst doch eine herrliche Tochter,« sagte der Cornet an einem Friililiiiasabend, als er im Eßsaal ain Fester stand und aus den Hof blickte, wo Elsa niit schwebendem, leichtern Gang vorüber eilte. »hm,« sagte here Didrit und sah seinen Gast von der Seite an. Er hatte wobl gemerkt, wo der Cornet seine Augen hatte. Und er hatte nichts da gegen, denn einen besseren Ehegemabl konnte seine Elsa nicht finden, davon war er fest überzeu t. Und später im åoninier sagte der Cornet eines Tages zu feinem Freunde: »Meine-Z Herrn Bruder Tochter gefällt mir sehr. Jch fange an, mich so recht nach einer lieben Haus frau zu sehnen, die alle ineine Gitter init mir tbeilt. Ich wollte darum fra gen, ob ich meines Herrn Bruders Zu-« ftiminung habe, bei der Jungfrau Elsa um ihre hand anzuhalten« »Mein sehr geelsrter Bruder hat dazu meine volle Zustimmung Ge wissermaßen wird es mir schwer ever den, mich von meiner Tochter zu tren nen, doch darein muß ich mich wohl fügen. Fraget sie nun felbs S« ! «Gut,« meinte der Cornet, »3u s warten ist nicht meine Art. Als ich . aus den Hof ritt, sah ich die Jungfriu ? unten im Garten sitzen; ich gehe am i besten gleich selbst hint« ! Seine Sporen klirrten mehr, als I gewöhnlich, als er mit eiligen Schrit- f ten die Treppe binabging. Seine ge- l bräunten Wangen waren dunller von der Röthe, die sich darüber gebreitet hatte, und seine Augen blickten weni-- ; get scharf, alsisonst Unter dein Kastanieiibaum saß die junge Elsa, fleißig und sittsam, selbst gewebte Küchentiicher säumend. Sie beugte sich tiefer über ibre Arbeit, als see die festen Schritte auf dein Sand wege hörte und die stattliche Gestalt ; des Cornet über den Jasniinbüschen erblickte. « Sie ahnte, daß er tam, um mit ihr zu sprechen; denn ihr Vater hatte vor » einigen Tagen zu ihr gesagt: »Der Cornet Itt inDich verliebt, mein Rind. Einen besseren Mann und Hausherrn kannst Du nicht"betoinmen!« Deshalb fühlte frre sieh fest auch so ängstlich. Sollte e sich mit ihm ver hei:athen? Das war nicht möglich! Sie wußte ja, daß sie Den, der itr I Elpemann werden sollte, über Alles lieben müßte. Und lieben that sie den Cornet nicht; denn man liebt wohl nicht Denjenigen, den man siirchtett —- Liebte sie denn einen Anderen? Nein, das auch nicht! Nun stand der Cornet vor ihr· Sie mußte aussehen und ihr haupt zum Gruß neigen, sonst wäre sie unhöflich gewesen, und dazu hatte sie tein Recht diesem Manne gegenüber. Der Cornet drehte seinen Schnau bart und zögerte ein wenig mit der Sprache; dann aber ermannte er sich und sagt-: »Hu rau Elle-, ich habe Eures tut tausend mit Euch zu spre M Euch-its tue-n- sd sit meine Braut und später an meiner . Seite Herrin iiber all· mein»Eigen thm werden wolltet. Jhr gesallt mir sehr durch Euer wetbliches, sanft-g Wesen und ich möchte so gern, daß Ihr auch an meiner Person Gefallen finden könnten —-— Wcks antwortet Jht?« Aber Elsa konnte tein Wort hervor bringen. Der Cornet wartete eine Weile aber da er keine Antwort betarn, setzte er lich neben Elsa, und ihre Hano in die seine nehmend, wiederholte er seine Frage noch einmal. »Ihr tagt nicht Nein,« suhr er fort, »nun wohl, ich betrachte das als eine Zustimmung. Ihr seid mir theuer, Jungfrau Elsa, ich seblviire es Ench, uno Ihr sollt in meinem Hause stets eine geachtete und geehrte Stellung einnehmen. Ich bin tein Hosmann nnd kann teine zuckersiißen Liebes tvorte gebrauchen, aber mein Herz ist treu und gebe ich Euch »reine Hand, so besitzt Jhr sie auch, so lange ich lebe« lFlsa dachte daran, toas der Vater gesagt hatte, und überließ dein Cornet die Haud, ohne es selbst redkt zu wis sen. »So bist Du nun inein," sagte er und drückte einen Kuß aiis ihre zit ternden Finger. »Nun wollen wir zum Vater gehen und ihm mittheilen, daß wir dieses Biiiidnisz geschlossen ha beit.« Willenlas folgte Elsa. Als sie mit dem Cornet vor ihrem Vater stand, warf sie sich an seine Brust und ihre Thriinen flossen. Das war alles so nn eruvartet getoniinen. Aber der Cornet strahlte. Schön-EIN qina ioie im Traume umher; sie fiihlte eine unbestimmte Llnastt Wiewiirrse es ihr ergehen-? Und dann tani der Tag, an dein Schon - Elfa als Braut gekleidet wurde. Es war eine stattliche Hochzeit nach der Art der Vorfahren, niit Vor reitirii nnd Spielleuten und dein gan zen Gefolge So schön toie der Tag war Elfa von Malta-; darüber ioaren Alle einig, nnd auch der Cornet in sei iier neuen Unisorni nnd mit feiner stattlichen Figur ioar ein Bräutigam wie man ihn nicht alle Tage sah. sit ternd stand Elsst vor dein thtar in ihrem weißen, glatten Seidentleid nnd der schweren Krone uoei dein Mitr thentranz in ihrem fsdunllen Haar. Raum hörbar war ihr »Ja« aus res alten Vredigrig Frage: aber das des Cornet tönte durch den ganzen Tempel, wahrend er nach alter Ge wohnheit niit den Hatten zusammen schtug, so daß die Sporen klirrten. Spät am Abend nahm der Cornet seine bleiche Braut und trug sie init starten Armen hinaus nach dein war tenden Wagen, set-te sie hinein, nahm selbst Play on ihrer Seite und dann aingesint Galopp nach deni neuen Heini. Elsa saß halb bewußtlos in der Wagenecke. Am liebsten hätte sie laut ausgeweint, aber sie wagte eo nicht. Wenn sie qetonnt hätte. wäre sie aus dem Wagen gesprungen, nach hause. nach Malnis, und hätte sich in ihre Kammer eingeschlossen, so daß Nie inand Niemand zu ihr hineinwar ineii tonntet Nun waren sie am Ziel. Jhr Ge inahl hob sie hinaus; er inusite sie stützen, als sie in den Eßsaal und Von dort in das Schlasgeinach gingen. «Herzinnig willkommen in Deinem eigenen Heim, ineine liebe Gemahliii,« saate er mit zitternder Stimme und löste die Krone und den Kranz aus ihrem Haar· »Nun,« suhr er fort, «verlasse ich Dich siir eine tleine Weile. Das haust muß auch heute, an einein solchen Tage, wie dieser, bestellt wer den. Wenn ich wieder komme, sollst Dis mein ehrerbietiges Klopfen an der Thiir hören und ich warte dann, bis Dein »Herein« erttingt.« —-- Mit stolzen Schritten ging er hinaus, die Thitr hinter sich offen lassend. Wie betäubt saß Elsa in deinStuhl, bis sie nicht mehr den festen Schritt hörte. Dann spran sie auf und sah sich um. —- Hier so te sie bleiben? —— Nein, das konnte sie nicht! ——— Sie lief nach der Thiir und verschloß sie, stand dann einen Augenblick«lauschend. War das sein Schritt, den sie nahen hörte? Ihr erfchrectter Blick siel auf das os sene Fenster. Es lag nicht hoch iiber der Erde. Ihrer Eingebung folgend, schwang sie sich leicht und behend hin aus auf den Sand, und wie ve: folgt stürzte sie in der Nacht zuriirt nach ihrein väterlicheii Heini, sie floh, sie floh, ohne Gedanten befinnuiigs los. s- « Die Mitternacht war herangekom men, als der Cornet leise wieder über den Vortlnr. durch den Eßlaal nach demSchlatgemach ging. Vorsichtig faßte er den Thürdriicter. Die Thür war von innen verschlossen. Er biß die Ziihue zufammtn und fühlte den Zorn in sich aussteigen. Er faßte noch einmal den Drücker, und ohne daß er es ewollt, war sein Griff so start gewefem daß er ihn in der Hand behielt, und bei dem Druck fsei nerf starken Faust sprang die Thiir au . Der Cornet fuhr zurück das Zimmer war leer! Er stürzte auf den hof, riß das Sattel-Zeug von der Wand, und nach ein paar Minuten schwang er sich in den Sattel, gab dein Pferde die Sporen und Zagte im ge strÆiz Galopp nach Ma Ins. war Klla soeben an elan t nnd-hatte lich-weinend - an ihres Its-. — - ————-v I ters Brust geworfen, als lautes Pserdegetrampel erschallte. Der alte here Didril war ganz außer sich-nnd wußte nicht, was er dazu sagen sollte, als die Saalthiir ausgerissen wurde und herein stürzte der Cornet mit tlirtenden Sporen nnd llap rnbem Säbel Elsa verbarg ihr Auge cht bei seineni Anblick. Aber nun sprach er nnb seine Worte tönten wie Erz. »Halt« Jhr mich frir einen Narren?« sagte er. »Habe ich nicht Vor Gott dieses sunae Weib als meine Gemahlin genommen? habe ich nicht gelobt, sie bis in Ven Tod zn lieben und zu achten, und bat sie vor dem Altar nicht dasselbe Gelöbnis ges than? Wie bars sie nun aus meinem Hause slieh’n’.Z Habe ich ihr nicht alle Ehre und Achtung bewiesen, bie ihr zukommt? Nein, mein wertber Freund unb Schwiegervater, das ist mehr, als ein rechtschaffener Mann ertragen kann. Befehlt Eurer Frau Tochter, bask fie sofort ihrem Herrn und Mann nach hause folgt!« Er stand da, mit ilammendem Btick ans Antwort wartend. »Meine liebe Els.1,« sing Herr Di drit verwirrt an. »Ich sehe schon, so belonime iai nieai s mein Recht,« unterbrach ihn der Cor » Mk: »ich habe leine Lust, hier bis mor s aen früh zu warten, zum Spott aller i Menschen. Nun wohl, schöne Frau Eiss, seht bist Du mein und ich lasse Dich nicht!« — Mit starkem Arni nahm er sie in seine Arme, so leicht, als ob sie ein Kind wäre. »Gute Nacht, geehrtee Herr Schwie gervater; meine Hausfrau und ich la den Euch morgen zuui Mittagessen ein!« Mit seiner schönen Last ging er sckiiell auf den Hof. Leicht- ftieg er in deri Sattel und setzte seine Gemahlin vor sich aus das Pferd. s-— So jagten die Beiden nach seinem im. »Hei, wie ein liihner itter habe ich inir meine stolze Jungfrau rauben inüiien,« sagte er, indem er dein Pferd die Sporen gab. —-— Der Mond ging auf iiber die Kaltösen und die Wöl der, an denen sie boriiberritten. An ihres Grinahls breiter Schulter lag Elsas Haupt, und je weiter sie lamen, desics mehr fühlte sie ihre Furcht vor einer wunderbaren Ruhe und Zufrie denheit weichen. Ihre Augen öffneten sich und sahen sein scharfes edel ac- « forintes Profil in dein Mondlicht. Er neigte sich hinunter und sah ihr in die Augen. Er las in ihnen etwas, was er vorher noch nie darin gesehen hatte. Dann beugte er sich nieder und küßte ein paar warme Lippen, die nicht ibi : derstrebten. Und dann legten sich zwei weiße Arme um seinen Hals. Es ivar so wunderbar· Er und sie, diese schöne weiße Gestalt, aus dein ; Pferde in der Mondnacht. Und es lani gs Feuer in seine Adern dur ihre Küsse, und sie fühlte ein seliges ewußtsein, in diesen starlen Armen ruhen zu ditrs sen. If I- O Es hat teine glücklichere hausfrau ieiisals aus Gotliland gegeben, als « Schön-EIN von Mainis. . . -..,.»- — Präsident Leut-et lfinr aani vortressliche Feder-Ieich ititna deg neuen Präsidenten von Franlreich liefern zwei Pariser Zei tunaen. ,,Fiaaro« saat von ihm: »Er ist ein Mann mittlerer Größe, unter sent und breitschulteria: ein ziemlich strnppiaer Vollbart untrabmt sein Ge sicht. Er hat absolut nichts Artstokra tsches an sich. Loubeth Figur wird ihn davon abhalten, eine theatralische Haltung anzunehmen aber seine Ein fachheit paßt nie eine Nepubin Wes sl liirnmert sich ziirn Beispiel darum. wie sich McKinley tleidet." Loudet ist nicht reich; er ist seit Thiers der erste Präsident, der aus Süd - Frankreich stammt Etwas boshast schreibt der »Bau lois" über seine Person und Häuttlietp teit Folaendes: »Es ist wahr-, das; er i seine Holzschuhe nicht im Luretnbur - Palast aetraaen hat« wo er als Prää dent des Senats sunairte. Wenn er aber nach hause tani, zoa er sich stets Filzschuhe a«n, die er auch während der Mahlzeit trua. Seine Serviette steckt- « er sich zwischen Hals und Rraaen sest. Seine Frau, kie auch aus Monbelii n ar, einer kleinen Stadt zwischen Unon und Marseillr. lontnit, ist eine oute Köchin Kraut spielt eine große « Rolle bei den Mahl-leiten Loubet raucht eine Tabakspfeife und sputt aus den Fußboden Seine Frau spricht mit dein sub-französischen ArcenL Bei( den Empfangen und Unterhaltungen, tie Loubet sitrdie Divlontaten veran ttalten musi, wird es set-r demotratisch zuaeden.» Loubet wird ini Wettern bklluuastahr Soudersjne und Prinzen unvarinzessinnen in Menqe zu em vsangen habem Sie werden sehr er staunt sein« s---—-».-.·--:C Protest eines Kennerei. Tochter: »Ich mag gar teinen Ro nian mehr lesen! Jedesmal hört es aus, wenn sie sich kriegen, und wo et dann ani schönsten wird. Vater: »Wer hat dir denn esagt, daßes dann am schönsten wird? Das s ist ein ganz dummes Gerede. , es st- iii ’ Kindermund Mutter: Aber Kin der. macht d nicht solchen Skandall Unser neuer 55 minnt-err. der En län der-, kann ia nicht « schlafen! letn Trudchen:»Ach. Mauren der kann s blos Emlandksch —- der versteht u - seren skanda ssae nicht! -