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About Grand Island Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1893-1901 | View Entire Issue (March 10, 1899)
Roman von Jules Terminen ..--— (14. Fsekfesnns.) Betst-here dich dieser beiden Gefan gtues. doch thue ihnen nichts zu leide,« befahl Entom-, und fuhr dann fort: »Es muß hier Gefängnisse geben, sehließe see getrennt ein, vergiß aber nicht, sie vorher zu fesseln.'« »Gut,« versetzte Jolivet, »doch einer ist in das Gehölz gelaufen, als er seine Gefährten sollen fah, ich glaube. es war der Anführer; soll ich ihm nachlau- » ken- Z« ,,Nein,« versetzte Chrano, nach der l Zugbrücke stürzend, »ich habe bessere Beine als du.« « Jn einigen Sätzen hatte der junge s Mann die Gräben übersprungen und l stürzte nach dein Gehölz, wo er die l Spur des Flüchtigen suchte. Zertretene Gräser führten ihn bald auf den rich tigen Pfad. und bald glaubte er auch, auf einem Sandwege einen Schatten zu bemerken, der steh vor ihm hin- nnd herbewegte. Er oerdoppelte seine Schnelligkeit. und der andere, der be reits außer Athem war, hatte fein: Laufen eingestellt, sodaß ihn der Gas - cogner in drei Sätzen eingeholt hatte. Doch der Flüchtling hatte ein feines Ohr, und bevor ihn Chrano noch er reichen konnte, war er zur Seite ge sprungen und hatte das Schwert aus der Scheide gezogen. Der Gascogner schnitt zunächst seinem Feinde den Wag ab und bereitete sich zum Kampf vor. Sein Ziel war, seinen Gegner einfach zu entwafsnen, und thatsächlich schleuderte er ihm, während dieser ei nen heftigen Ausfall machte. das Schwert aus der Hand. Er siiirzie sich nun aus den Unbekannten zu, tun-— s schlang ihn mit feinen träftigen Ar ; inen und suchte ihn zur Erde zu wer- » sen; doch nährend des Kampfes war es I dem andern gelungen, einen kleinen ’ scharfen Dolch aus dem Gürtel zu zie hen, und schnell stieß er damit nach En rano; doch zum Glück für diesen prallte die Klinge an seiner Gürtelschnalle ab und zerbrach wie Glas. »Berräther!'« rief der Gascogner. Seine Eisensinger packten den - rein: » den bei der Gurgel, und unter diesem ; heftigen Druck sant der Elende schließ- l lich halb erstickt zu Boden. Ohne ei- : nen Augenblick zu verlieren, band ihm ) Chrano die Hände aus den Rucken, und ( befahl ihm dann in rauhem Tone: : »Vorwärts, steh’ auf. du bist mein ? Gesangener.« ! Es handelte sich nun darum, in das Schloß zurückzukehren, ohne den Ge- ’ fangenen loszulassen. doch Cyrano wußte nicht, welchen Weg er einschlagen sollte. Schon entschloß er sich, einen Seitenweg zu verfolgen, der seiner An sicht nach in der Nähe von Pontarme führen mußte, und einige Minuten ; schritten die Männer bereits stillschwei- T send dahin, als Chrono durch die I Bäume Lichter schimmern sah. Es « war Jolibet, der ssch in Begleitung mehrerer Bauern auf den Weg gemacht T hatte. unt seinen Herrn zu suchen. ; » Chrauo gab sich zu erkennen, und l eine Selunde später war der treue Diener bei ihm. » »Hüte mir den Schurken gut und gieb Achi. daß er nicht entwischt." . n demselben Augenblick hatten auch - die auern Chrano rnit ihren brennen den Fackeln erreicht, und als das Licht auf das Gesicht des Gefangenen fiel, konnte des Gascogner einen Schrei der Ueberraschung nicht unterdrücken. «Perchepin,« murmelte er zwischen den Zähnen, »der Fang ist gut, und ich weiß jest, woher der Schlag tornnit.« Dem geheimen Agenten der grauen « Eminenz wurde die Ehre eines beson deren Gesängnisses in den Kellergetvöb den des Sch osses von Pontarine zu Theil, mit dem ausdrücklichen Befehl an Jolioet, darüber u wachen, daß er nicht die Flucht ergreifen konnte. Nach dern Chrano dann noch die Glück tpiinsche und den Dank der beiden Da men entgegen genommen hatte, begab sich ein Jeder zur wohlverdienten Ruhe, die um so nothwendiger war. »ti die Abreise am nächsten Morgen statt finden sollte. "w«w-sk s»»cseic.s«s««« « · --—;«W--M4-·-.-.. .·.--· .·. F,.Kclllltcl. Man reiste danxalg weder so schnell, noch so behaglich wie heut. Dennoch war der Wagen, der von einem jungen Bauern aus Pontarme gelenkt und von Cyrano und Jolivet eslortirt wurde-, am Mor en des dritten Tages ohne Zwischensall in der Nähe von Ansian angelangt. Man hatte bei Boveg, eis nein großen Flecken der Picardie vor der Thür eines Hauses, das man schon aus der gern-e als ein Wirthshaui er kannte, alt gemacht. Frau von Andigny hatte nm ein we nig Milch gebeten, die eine flinte Bäue tin in den Wagen brachte, während Cyrano und sein Diener sich in der Saftstube niederließen und dem Mahle, das die Wirthin ihnen vorgesetzt, tapiec zusprachew Als Cyrano seinen Hun ger gestillt und die eche bezahlt, schick te et sich an, die Ga stube zu verlassen, als ein heftig-es Pferdeqetrnmpel und das Mitten von Waffen seine Auf merksamkeit erregte. Er eilte nach der Thilt und fah den Wagen von Reitern um» eben, deren Ansichten mit dem du e in der Hand, mit Frau von An digny verhandelte. Mit einem Blick tte der junge Mann die Situation · en. Er durfte nicht daran den sen, Widerstand zu leisten, und daenni s rief er die ganze Diploinaiie zu Ville, die ihm zu Gebote stand. Er nahm ebenfalls seinen hat in vie hand, nä Perle sich dem Wagen lächelnd unv agie: »Hm was handelt es sich, Herr Offi zier.- « »Ich bebaute, versetzte der letzlere im höflichen Tone, »daß ich einen Befehl zur Ausführung bringen muß der Sie gonhbesgnveks bewifo I i « « »Sie selbst, Herr Cyrano von Ber gerac, und die Personen, die bei Ihnen sinv.'« »Wer muß ein Jrrthum obivalien,« fuhr der Gascogner fort. »Keineswegs, Herr Baron, der Be fehl des Gouverneurs nöihi t mich, mich Jhrer Person und Jhrerqseglriter zu versichern.« Als Cyrano fab, daß er es mit einem « amtlichen Befehle zu thun hatte, be gnüete er sich mit der Antwort: s s stände mir übel an, mit Jiinen I zu streiten mein Herr doch wenn Sie vie Güte baten wollen mich zu den-. Herrn Gouverneur von Amiens zu führen. . . .« l l »Das ist gerade mein leuftragk" ! »Jn diesem Falle bin ich beruhigt," i sagte Chrano, und dieKurawane schlug z den Weg zur Stadt ein. Herr von Lou-· I vencourt, der die Thätigteit des Gou: verneurs ausübte, befand sich gerade nicht im Rathhaus, nnd Cyrano wurde I mit Jolivet in einen Thurm geführt. » der damals alsGefängnisZ diente, wäh rend Frau von Andignv ebnfo wie die Amme mit dem Kinde vorläufig der Obhut der Benedictinerinnen anver traut wurden. Der Gascogner verzehrte sich vor Ungeduld und stieß daher einen auf richtigen Seufzer der Erleichterung aus, als man ihn abholte, um ihn Herrn von Louvencourt vorzufiihiem Cyrano erinnerte sich dunkel, diesem Edelmann in Paris begegnet zu sein. und schmeichelte sich, daß gemeinsame Freunde ihm sein Wohlwollen cer schafsen würden. Während er nun in seiner Börse suchte, um dem Schließer das Mahl zu bezahlen, das er mit Jolivet eingenom men, fühlte er das Knittern eines zu sammengesaltenen Papiers· Das war ein Lichtstrahl; denn er hatte vollstän dig vergessen, daß er noch im Besise des tostbaren Papiers war, das ihm abzu nehmen der Kardinal vollständig ver gessen hatte. Das war die Rettung, und deshalb betrat er auch mit sicherem Schritte und erhabenen Hauptes die Steintrevpe des Rathhauses Heer von Louvencourt empfing ihn an der Thür seines Kabinets. und die beiden Män ner erkannten sich auf den ersten Blick. »Wie, um Teufel, Herr Cyrano, kommen ie in diese Gegend, während ich Sie in Paris glaubte?'« »Der Grund dafür ist sehr einfach, mein werther Herr von Louvencourt; der König geruht, mich zur Armee zu schicken, um dort eine geheime Mission zu eriillen.«« »Jn diesem Falle tann ich mir nicht erklären, daß er Sie verhaften läßt« »Jrgend ein Feind wird eine De nunziation gegen mich erstattet haben." »Das ist tropdem sehr unangenehm für uns, denn ich bin auf diese Weise gezwungen, Sie mit Jhrer Begleitung nach Paris zu schicken.« »Diese Mühe werden Sie nicht ha ben,« versetzte Cvrano lachend, »denn da ich im Voraus sah, was mir gesche hen würde, so hatte ich mir einen Ta lisman verschafft, der mir alle Thüren öffnen muß.« wen oieren Worten reiane unrauo Herrn von Louoencourt den Gespitz brief des Kardinal-z und der Edel mann verneigte sich, alk- er die könig liche Unterschrift sah. »Aber es fehlt wirllich nicht5,« sagte er; ,,e5 ift alleg in Ordnung, doch, weshalb haben Sie dieses Papier nicht dem Ofsizier gezeigt?« »Habe ich Ihnen nicht gesagt,« fuhr Cnrano, die Stimme geheimnisqooll senkend, fort: »daß es sich um eine ge heime Mission handelte? Jch konnte mich diesem einfachen Ofsizier nicht an vertrauen, sondern mußte dem Gouver neur der guten Stadt Amiens vorsie fiihrt werden« »Und ich freue mich, Herr Cyraro, daß Sie gerade an mich gekommen sind. Jch brauche wohl nicht hinzuzu fügen, daß nicht allein Sie, sondern auch die Personen, die Sie begleiten, frei sind.« ; »Ah, Frau von Andigny!« rief Cy ; rano, »sie wird sich bei den Beneditti : nerinnen nicht gelan weilt haben. Sie J werden mir doch ge tatten, sie sogleich s zu befreien?« i »Ich werde noch besseres thun und Sie bis zum Kloster begleiten·" ; »Da fällt mir ein,« fuhr Cyrarsc fort, »ein ähnliches unangenehmee Abenteuer kann uns noch mehrmals passiren, bis wir das Ziel unsererNeise ereieht haben, einen so liebenswürdigen Gouverneur zu finden, wie Sie es sind. Deshalb bitte ich Sie, mir den Offizier zur Esforte zu stellen, der uns hierher gebracht hat.« ' « »Das ist eine vortreffliche «"-dee." sagte der Edelmann und schrieb ch.·.:ll den dazu nöthigen Befehl aus. Eine Stunde später verließ der kleine Tru p, diesmal von dem Offi ziee-esioetrt, die Stadt und wandte sich der Landstraße von Arras zu, un in Bracy zu übernachten. Am nächsten Morgen, als man in Albert halt machte, erfuhren die Rei senden, daß die Armee, jenseits des Achiet aus dem Gebiete von Boisleux lagerte, da Arras sich in der Macht des Kardinal - Jnsanten befand. Es war klar-, da die Jahreszeit verrückte, daß die Belagerung sich in die Länge ziehen würde, und das dringendsie mar, ; das Kind in einem der Nachbarin-te in i Sicherheit zu bringen, wv es den Izu ? fällen des Krieges so wenig wie mög lich ausgesetzt war. Cyrano ertundiate sich bei dem Gastwirth nach einer pas-—- « senden Untettunst, nnd dieser meinies J »Er-er Gnaden werden nichts beste s reg finden als in Croisilles, dort das Tats, das Sie recht-Z aus dem Hügel krblicken.« i »Wiirde es Jhnen genehm sein, Grö fin,« sagte Cyrano sich an Frau von Andigny wendend, »den Ort zu besich- l tigen?« »Gerii,« erwiderte die junge Frau. Das Resultat dieses Besuches war, daß zwei Stunden später das Kind und die Amme bei braven Leuten, den reichsten Pächtern von Croisilleg, uns tergebracht wurden, während Frau von Andignh ihr Gepäcl iii den ersten Stock eines bescheidenen Gasthoses schicken ließ, den sie vollständig gemiethet hatte, um unangenehme Nachforschungen zu vermeiden. Als dies besorgt war, stieg die Grä fin wieder in ihren Wagen und wandte sich, von Jolivet und Cyrano estortirt, dein französischen Lager zu, dessen Zelte in der Herbftsonne bald sichtbar wurden. « n dieser Lagerftadt galt eg nun zunäch t, den den Truppen des Ge nerals von Andi nh zuertheilten Platz zu entdecken, un olivet wurde als Kundschafter ausge chiat. Der brave Junge richtete sich, so gut er konnte. in seinem Sattel aus, und nahm eine martialische Miene an. denn er wollte der französischen Kavallerie eine gute Meinung von sich beibringen. Chrano konnte nicht iiinhiii, über die Verren tungen zu lachen, die sein treuer Diener machte. um sich aus dein Pferde im Gleichgewicht zu halten. Bald aber tehrte Jolivet wieder zurück, und rief schon aus der Ferne, sobald ihn sein Herr hören konnte: »Ich habe gefunden; ich habe gefun dens« »Das war nicht so leicht,« fuhr er fort».denn die Soldaten lachten mir ins Gesicht, und teiner wollte mir ant worten der eine nannte mich eine Vo- - gelscheuche, während ein anderer mich als spanischen Spion verhaften wollte. Kurz und gut, schließlich wandte ich mich an einen Gardefergeanten, der sich s liebenswürdigen zeigte. »Der General ; von Andignh " sagte er zu mir, »s:heri I Sie das Zelt dort, über dem eine weiße Lilie flattert? Nun, das gehört ihm!'« »Du hast den General nicht benach- ’ -;-c.4;-t7« . ....,..g.. »Nein, Herr, Sie baue-i eH rnie ja nicht gesagt.'« »Nun, um so besser, dann wird e: l das Vergnügen der Ueberraschung ge ! nießen." Am Eingange des Zeltes sprang Ett rano vorn Pferde, und half der Gräsin aus ihrem Wagen, dann ließ er Hzolivei zurück, reichte der Gattin seines Gene ralg die Hand und eilte schnell nah dem Zette, in welchem der letztere sich aushielt. Als sie näher kamen, hörten sie durch die dünne Wand Gläse: klir ren und lautes Lachen« und Frau von Andignh sagte: »Man tann nicht behaupten, daß sich mein Gatte langweilt.« ; »Daß heißt« er betäubt seinen Kum mer," versetzte Cyrano. . Die beiden Reisenden erschienen an ; der Thür des Zelteg, doch die Schild ’ wache versperrte ihnen, dem Befehle ge ; treu, den Eingang. »Wie, Kamerad,« ries Ehren-s lachend, »Sie weigern der Frau Jhree ; Generals den Eintritt?" »Verzeihung, Euer Gnaden,« ent gegnete der Soldat bestürzt, »aber ich s habe strengen Befehl. . . .« ; »Ja, ich weiß, mein guter Freund doch Damen betrifft er doch nicht.'« Während dieser Unterhaltung war ein Unterosfizier, welcher bei Tis he auswartete, heraus gekommen nnd beim Anblick der beiden Fremden so sort wieder in dar-Zelt hineingegan gen· Fast zugleich sah man, mit der Serviette in der Hand, einen jungen Ossizier erscheinen. »Cyrano,« ries derselbe. »Maniban!« Die beiden Männer umarmten sich. dann fuhr Herr von Maniban, als er sah, daß sein Freund von einer Dame begleitet wurde, sort: »Aber Sie sind ja nichi allein?« »Wie, mein Herr,« sagte Frau von Andigny nun, »Sie erkennen die Gat tin Jhres GeneralH nicht?« Der junge Ossizier war ganz blas; geworden und stammelte: »Ob« gnädige Frau, wie hätte ich er warten tbnnen. . . .« »Nun, tvas ist denn so merkwürdi ges dabei«, suhr Frau von Andigny fort, »daß eine Frau den Gefahren ei ner Reise trost, um ihren Gatten wie derzusehen?« »Gewiß, gewiß, gnädige Frau,« versetzte der andere, der vollständig den Kopf verloren zu haben schien; »mein General wird entzückt sein. . . .« »Nun, mein Herr, so haben Sie die Güte, uns ohne Säumen bei ihm ein zuführen, denn Sie werden meine Un geduld be reisen.« »Geh-is gnädige Frau!« Mit diesen Worten reichte, der junge Mann der Gräsin die hand, um in Begleitun Ehranos in das Zelt zu treten. btvohl aus ganz anderen --.« Gründen« war die Ueberraschung des Generals, als er seine Frau erscheinen sah, nicht geringer als die seines Ad jutanten. »Madame«, sagte er, »Sie haben L mich eben so überrascht, als entzückt; » gestatten Sie mir, Jhnen meine Ossis . sierc dorzustellcn.« Die Gräsin machte eine anninihige Verbeugung und fügte dann, sich nach Chr-ins nmwendend, der sich beschei den im hintergrunde· hielt, hinzu: xcrlauben « Sie mir, leynen »den-Ba ron Entano de Bergerac vorzustel len, der die Güte hatte, aus dirser Reise über mich zu wachen, und den Seine Majrstät zur Armee geschickt nai. Herr von Bergech hofft, unter Ihan Be sehlen dienen zu lönnen.« »Aber gewiß.'· versetzte de: General, dem Gascogner die Hand reichend, »ich bin glücklich, dem Herrn Birmi, dein ich stets verpflichtet bleiben werde, ans diese Weise danken zu tönnen.« »Wenn Sie die Dienste erst leimen werden, die er mir erwiesen l)a:, wer den Sie sehen, wie selir Sie ihm ver pslichlet sind.« »Ob« gnädige Frau, ich bitte Sie, sprechen Sie nicht mehr davor-,« nn terbrach Cyrano. »Doch, doch, inein Herr«, versetzte die Gräsin lebhaft, »Herr von Andignn muß wissen, daß ich ihm einen Helden »Ein-o- « Das Wort Held lockte ein Lächeln auf die Lippen eines großen Offiziers mit hellblonden haarem der, sich zu seinem Nachbar neigend, ihm etwas ins Ohr flüsterte, das seine Heiterkeit zu erregen schien. Cyrano. dem nichts ent ing, be merkte dieses stumme Spi-, und zog die«Stirn zusammen während Mani ban zu Herrn von Andignv sagte: »Wenn der Herr General gestatten, so werde ich die Gelegenheit benutzen, um meinen Freund Cvrano seinen neuen Kameraden vorzustellen« Die anwesenden Offiziere erkann ten, daß der General den Wunsch ba ben mochte, mit der Grüfin allein zu sein, und alle folgten den beidenFrenn den, nachdem sie sich vor der jungen Frau tief verneigt. Sobald die beiden Gatten sich allein befanden, ergriff der General das Wort und sagte: »Werden Sie mir jetzt sagen, Ma dame, was mir die angenehme Ueber raschung Jhres Besuches verschafft?« »Gewiß, ich bin ja deshalb bier!« Und nun erzählte z rau vonAndignn ie Ereignisse, die ich während der letzten Tage abgespielt, wobei sie die Tarferteit und Ergebenheit Cyranos tühmend hervorhob. Der General liebte vor allem seine Ruhe, und er wurde be sorgt, als er erfuhr, daß seine Frau bei Hrsfrntriguen betheiligt war, die die Heiterkeit seines und ihres Lebens be denklich trüben konnten. Dennoch » tonnte er als alter Soldat seine Be » wunderung für die Heldenthaten Enta rtos nicht zurückhalten und rief: »Bei Gott« ein tapferer Junge; ich werdeManiban empfehlen, ganz beson s ders über ihn zu wachen und ihm Gele genheit gben, sich auszuzeichnen« doch,« fuhr er lächelnd fort, »ein Feldlager ist kein Asyl für eine Frau Jhres Ranges, ich werde Maniban bitten. . »Ist bereits alles vorbereitet,« nn terbrach ihn die Gräfin, »ich habe in Crotsilles eine sehr hübsche Wohnung gemiethet und hoffe, daß Sie mich dort gelegentlich besuchen werden« »Gewiß,« versetzte der General ga lant, »ich werde mit Freuden Jhr Gast sein, so oft und sobald ich es mit den Zlnforderungen des Dienstes vereinigen ann.« Dant der Börse des Kardinals tonnte Cyrano seine Ausrüsiung ver vollständigen und feinen Eintritt in » die Kompagnie durch ein Mahl, das er seinen Kameraden bot, feiern. Sein - Geist und seinecåute Laune hatten ihm sogleich ihre yrnpathie eingetragen, vielleicht bis aus ten Offizier, der schon am ersten Tage eine satirische Bemer tung über den Gascogner gemacht und mit scheel-r Eifersucht zu sehen schien, das-, der neu Eingetretenc nach turzer Zeit zum Offizier seines Regi ments befördert worden war. Jm übrigen stand Hereule d’Avezac im Rufe eines Spielers und handel luchers. Er war- iibriaens stets in düsterer Laune und verkehrte wenig mit feinen Kameraden, außer wenn ihn das Spiel lockte. das seine alles beherrschende Leidenschaft war, denzt er verlor stets. Jm übrigen war er eifrig im Dienst, bot sich stets gn. wenn eine gefährliche tlietognoseirun,r vorzu nehmen war und galt für einen gute-i Offizier. (Fortsetzung folgt.) .--— »O teutschland tu der Ase-seh Ueber das Vertfältnin zwischen Deutschland und den Tonaa —- » nsekn xvird der «Boss. II von einem rühes ten deutschen Consularaaenten auf Tonaa geschrieben: Das Deutsche Reich ist durch einen LLathiceconsus Herrn Waldemar v. Trestow dort vertreten. der aber dem Generalconsutat in Avia (Samoa) unterstellt ist unt nichts ohne dies tin-a tann noch würde, denn er ist zugleich ein in Tonaa interessirter Kaufmann und zwar als der Vorsteher »der Ton gatabu-Ageutur der Hauptaqentur der deutschen Handel-: und Vlantagew Gesellschast der Südsee - Inseln zu Hamburg in Apia«. Diese Firma mit dem kurzen Namen hat auch ebensolche Aaenturen aus den anderen Gruppen des Köniareichi Tonart. nördlich in Hans-ai, Vavau und Nan (2), aus de nen jedoch auch mehrere deutsche Fir men dem deutschen Namen Ehre ma chen. Tonga ist ein wohlregierter Staat mit König. Ministerien. her renhaus, Reichstag. Gesetzen und Steuern etc. ncch modernen Muster. Init dem in Folge dessen die dort inte ressirten Mächte Vertröae gest-lassen haben. Aus Vavau besist utschs land schon länaer ein bie· seht noch nicht beniistes Grundstiiet tut Anlage einer Kohlenstation. ein Geschenk des verstorbenen Könias Georg. Wenn nun die Tonga-Regieruna bestreit:t, vverlintirsnrttich-sitt-die Schulden ihrer Unterthanen zu sein. da Kredit eben an Cingeborene aesehwidria sei, o ist dies bis zu einem bestimmten Punkte richtig. Urn dem sehr leichtsinnigen Kreditaeben im Interesse der Verlän ser sowohl wie drrn der Käuser lund ihrer Reaiernng) ein Ende zu machen, eina die Tonga - Regieruna folgender waßen stusenweise vor: Arn 17« Jep tinkker 1878 trat ein Gesetz in itrast, wonach von da an nur noch einesamld bis zum Betrcae von iechqia Mart eingeklagt werden tönne. Wer also nach diesem Datum einem Eingebvre -nen einen größeren Kredit gewahre, thue dies aus sein eiaeneg Risilo. Vom l. August 1881 an wurde die Summe aus zwanzig Mark herabaesetzt und vorn 4. Mai 1890 an auf null. Da niitxsollte das Schuldenmachen verhin dert werden. Freilich hatten diese Ge setze leine Kraft iiber Schulden, sie vor dem 17. September 1878 einae aangcn waren. nur tritt nach iiins Jahren Verjährungszeit ein. Da die Nachricht von Zwistiakeiten rnit Deutschland aus englischer Quelle tommt, so muß sie mit Vorsicht ausge nommen werden« zumal-die England-: schon lanae arrviihit haben. um Tonga ihrer Kolonie Fidschi anzuschließen Da aber die TonaasReaierung zu wohl aeotdnet war und ihnen seinen Vorwand gab, wurde diese Absicht bis jetzt verhindert« auch würde Deutsch land rvobl kaum ruhia zusehen, wenn seine nicht gerinan Interessen dort unaerechtsertiatkrweise aeiiihrdet wür den. In dem 188543 zwischen Deutschland und England abaeschlossenrn Ueter eintvmmen zur Abarenzuna der beider: seitiacn Jnteressenspharen in der-Sud see waren die Tonaa oder Freund s(k)aft5-Jnseln nicht eingeschlossen steil sie eben eine regelrecbte Neaieruna be siyen Doch erkannten beide Parteien die Neutralität der Tonaa:Gruvve und der in derNähe lieaenden Zavaqe Inseln an. ».. --...- — Uebekseeische Märkte. Hinter den Expansionsgeliisien steht net-en dein kindlichen Eifer der Jisrgos sur ihr Leitmotiv des Vaterlande-. das größer sein rnus7, bekanntlich der Wunsch merkantilen Geistes, der in tem Erwerb neuer, der Cultur zu er schließender Gebiete glänzende Gelegen l,eit sieht zur Verwendung müssig lie genden Capitalo und zur Gewinnung weiterer Markte siir unsere Industrien» weil die Bevölkerung jen. Gebiete durch die Entwicklung zu größerem Be dürsnisk für industrielle Erzeugnisse aller Art herangezogen würde. Die Ge walt des Eroberers soll vorausgeheu, um dem mit seinen Waarenballen nach riickenden Handel die Wege zu ebnen. Urransion reg Handelsnertehrs ist zur Zeit ein weltgewrchtiges Stichwort. Die eurrpäischen Jnduitrieliinder haben es aus die Fahne ihrer auswärti en Po litik geschrieben und die Ver. »taaten, deren Prodrittion5-Verhältnisse und Bedingungen sich während der letzten Tsezennien so rapide aus das gleiche Niveau jener emporgeschwungen haben (oder.herabgelassen. wenn dao besser lautet), können sich da nicht ausschlie ßen. Zwar sind nicht Alle, die unrer diesem Motto arbeiten, von der Rich tigkeit der Behauptung überzeugt« daß die erobernde Fahne dem Handel vor ausgehen muß, die rein praktischen Ge schäftsleute, die in den Anschauungen der großen Handelspolitit erzogen sind, basiren ihre hoffnungen aus sorgsiiltige Beobachtung der unverän derlichen Gesetze des handele in dessen dem großen Strome nach den überseeischen Märkten wollen doch Alle folgen Vor dem Anschluß an diesen Strom warnt in einem ossenen Schreiben an Senator Hoar Herr Herbert Nichols, von Boston, die amerikanische Ge schäftswelt und führt dabei einen Grund an, der in den vielsacherr Be. sprechungeri der Aussichten und Folgen der uns angedrohten Colonialpolitit trchl kaum erwähnt ist« aus welchen ei ropäische Beliewirthe allerdings be reits gelegentlich ausmerksam gemacht holen, nämlich: daß mit der schnelleren Entwicklung neuer Gebiete, mit der Hereinzielsung ihrer Bevölkerungen in die modernen Produktionsmethoden die Katastrophe nur beschleunigt wird, welche die Soziologen als nothwendige Folge der jetzigen Zustände voraus schen. Die Krisis unseres aroszen indu striellen Problems, sagt ein europiii scher Nationalötononr, wird lomnicn, neun die technische Vervolllomknnung nnd das Maschinenmesen der meiden-« talen Citsilisation durch den Schaf fens-trieb Und Unternehmungsgeist der Kapitalisten und Gewerbtreibendcn nach dem Osten transponikt ist und drrt die geduldiqen, fleißigen nnd zu niedrigem Logn bescheistigten Art-eite träste ihrem . ach beugt. Wenn dann tie- Fluthen von Waaren billiger Pro dultion auf Amerila. EnglandsFranb reich, Deutschland und die anderen entopiiischen Länder aus denselben Weaen des handels zurückströmen, die wie je t site unseren auswärtigen Ab saßs ssen, dann wird das große Problem unserer Zeit seine Climax er reichen, dann wird das größte Ungliick und Elend die Nationen treffen, die den Fehler begangen haben, ihre Jn dusirien oon den Märkten des Aus lantes abhängig zu machen. Die prophetische Warnung des er schienen Bollswirthsedaitlers verdient Beachtung; zur tslbschreckung unserer Expansronrsten wird sie aber wenig ge eignet sein. Wie nah oder seen die Zeit sein mag« wo unsere und die eure päischen Märkte uiit den billigen Pro dukten sehteedtdezalelter orientalischer Arbeitskraft überschwemmt werden - « eiuen Vorgeschmack davon bat ja be reits die Entwickluna der japanischen Industrie gebracht, derz(frpansioniit tritd darauf hinweisen können. daß, ob n·an nun iui schnellen Schritt. den er verlangt, vcrangelit, oder es dem Han del überlaß-, sich ohne Eroberungs litit seine eiaeuen Bahnen zu suchen, die industrielle Entwicklung auch der jetzt noch uncivilisirten Bölkerschasten schließlich dkch kommen muß, und daß, tret-n die Welt angeblich der Rai-r strophe des Zusainmenbruchs der Grundlagen dieser Entwicklung doch nicht ausweichen kann, daß es dann iiir die Welt im Allgemeinen vielleicht besser sein wurde. die drohende Krisis so bald als möglich zu überwinden. Gegen eine Colonialvolitik der Ver. Staaten sprechen andere Gründe als die Bedenken der Abhängigkeit von Ilbktlekklchtn Märkten. —.... - — Der Oefilsäflsssoosh Die Berichte der Handelsagenturen melden eine unverändert-. Fortdauer des Geschöstoaufschwiinges, den sie mit dein jetzt so geläufigen Namen Ex pansion bezeichnen Das Geschöfiihat aanz erheblich an Umfang gewonnen und die Preise sind wesentlich gestie gen. Der Umsatz des Clearing-Hausez ift um hundert Prozent größer als im Jahre 1896. An der Attienbisrse ha ben die leitenden Werthe seit der Herbsttvahl einen durchgängigen Auf schlag von fünfzehn Prozent erfahren, im Vergleich zur Zeit der Silberpanit von 1896 einen solchen von neunzig Prozent. »Das Jahr 1899, schreibt die N. Y. Vandelgzeitung wird bei der voraus sichtlicben Fortdauer der im Handel eingetretenen Erdension - eine Periode günstiger wirthschaftlicher Ergebnisse werden. Jri den letzten zwei . Jahren erfreute sich das Land äußerst ergiebt aer Ernten und einer sietigen Ausdeh nung der Aussicht Trotzdem war der Waarenmartt ohne martante Preisbe« sestigung, und der heimische Consum blieb weit hinter den Erwartungen zu: rück. Nun aber bat die bisherige Zu rückhaltung aufgehört, und die breiten Massen sind aus einmal bereit, ihre Bedürfnisse uneingeschränkt zu decken. Die Kavitaltraft der großen und klei nen Leute macht iich in dein let-basieren Interesse an Waaren geltend, und er hebt das Jahr ru einem Jahre stasrter Absorption.« Offenbar, sagt ein an deres Blatt, ist der Geschöftsaust schwung mehr als ein Vooni, es ist ein-« »ernphatischer Zustand«. lind er ist gekommen, um zu bleiben, falls uns nich: auswärtige Berwiitelunaen in seinem dauernden Beharren stören. - . .- -- T e i E eh l e i e r. Aui letzten Tag« ini alten sial)r’, Bei der Inlvesierieier. iirdliiti« iet) sie Juni erstenmal Perhulli durch einen Schleiers hab alter i.e dann noch gesehn tstoch jener schonen Feier — lind als der Frühling sog iu’e Land, Iihrniias sie der Hochzeit-schiene Wenn iih nun Tag sur lag sie feli«, Tenu Ziti iiti wer oer Freier« Quillt osi die Frage rnicktt »Wer trug Wohl e ertie Mal den Schleiers - s » Der Pariser »Bei-J Blen« weiß von einer Unterhaltung zwischen bein ans Rom heimlehrenben Vertreter Belgieng auf ber Conserenz zur Bekämpfung des Anakchisinns nnd dem Justiziniiii: ster Beroereni zu berichten. » er·r Minister, die Consereiiz« ziir Bekämpfung des ·-.Ilnarchisinug liat Sti re Arbeiten beendet." »Das frent niich. Welches-, find bein: die Resultate?« »Wir haben uns in einem grossen Saal versammelt iiiii einen iiiiiclitigen Tisch mit grünem Tuch· . ." »Natürlich.« »Wir haben einen Präsidenten, einen Vicepräfibenten nnd einen Secretiir sie ioiiblt.« »Versteht sich«. »Jeder von uiiH hatte einen Feder l,cilter, zwei Bleististe und soviel Pci pier er wollte zur Verfügung« ,»«’serssen Sie sich tiirzer ...« »Wir haben. wie es sich gebüer die schrecklichen Verbrechen verurtheilt nselibe von Tigern in Menschengeku begangen worden sinb.« »Ja», aber ferner . . .« »,.Wir haben die wichtigsten Schenk wurblgteiten besucht. Ach ich sage Jlki nen die Peterlirche .. « »Aber bitte znr Sache. Wo haben Sie denn Ihre Protoeolle?« ,,·Die haben wir verbrannt . .. Be greisen»Sie doch. .. Wenn ie ben Anorehisten in die Hände gefa en mä ren . . . »Ab. : . . Sie bringen also nichts aus Rom mitt« O doch. wahrscheinlich einen Orden.« » gratulire.« J« . - » nle.« « Cyrano de Bergerac.