Sonnthagg - Platt beilage des ,.Ilnzeiger uncl herola«. J. P. Wiudolpik Herausgeber-. Grund Mand, Nebr» den Z. Mier »Hm-. Jahrgang 1!). No. 26. music willenlos-n m Gewerbe Knesechirurg uns Weltfrieden. EIN-n Friedrich von Erkannt-. Vlus die hochlzerzige Anregung Sei ner Majestiit des Kaisers von Rußland wird in nächster Zeit die internationale Friedenskonferenz « zusammentreten i» Nach den Schlußrvorien der taiserlichen Denkschrift vom 24. August d. J. Lmiiirde diese Konserenz mit Gotte-H Hilfe ein günstiges Vorzeichen des kom menden Jahrhunderts sein. Sie wür de in einem mächtigen Bündel die Be strebunaen aller Staaten vereinigen, welch-. aufrichtig darum bemüht sind, den großen Gedanken des Weltfriedens triumphircn zu lassen über die Gle « mente des Unfriedens und der Zwie tracht. Sie würde lZugleich ihr Zus lammcngeben besiegeln durch eine soli rarilche Weihe der Prinzipien des Rechts und der Gerechtigkeit, auf denen die Sicherheit der Staaten und die Wrblfahrt der Völter beruht· Die Zukunft muß lehren, wie weit sich die edelsten Absichten des russifchen Kaisers werden verwirklichen lassen. Daß schon in absehbarer Zeit die Kriege aufhören werden, wagt wohl Niemand zu hoffen. Zu groß sind noch die Gegensätze der Nationalitiiten nnd ,-.u arosz noch die vermeintlich oder wirklich sich lviderstreitendeanterefscn der Völker. Friilier oder später wer den wir wahrscheinlich den Krieg wie der sehen, mit seinen Schrecken, mit al lein Leid und Elend, das-,s er nothwen dig irn Gefolge hat. lfinstweilen muß der Mensch-n frennd sich darauf beschränken, fort nnd fort dafür zu wirken, dase, wenig siens die Grausamkeit des sirieacsis möglichst vermindert werde. Es muß erhosft nnd erstrebt werden, dass-, die Grundsätze des Völterrech13, iiber welche im Wesentlichen unter den civilisirten Nationen eine verschiedene Meinung nicht besteht, auch immer mehr in das Rechtsbewußtsein der Ein ,:·elnen eingehen und so, nach den Wor ten des edelen Bluntjchli. in den Ge miithern und aus die Sitten eine An toritiit ausüben, welche auch im Kriegs sall sinnlichen Begierde-n einen Zügel anlegt und die Barbarei überwindet Vor allen Dingen haben dann die Arzte. besonders diejenigen unter uns, die die Schrecken des Krieges aus girr fahrung kennen, ihre Bestrebungen duran zu richten, das; die Vorbereitun cen siir die Pflege der Verwundeten nnd Kranken eines künftigen Kriequ immer vollständiger und umfassender schen im Frieden getroffen werden. Auf diesem Gebiete ist ja unendlich vieles besser geworden, als es noch vor vierzig Jahren wur. Wir haben ein großes, vorzüglich geschulteg Aerzteperi fonal, wir haben eine Menge geschulter Hilfstriifte zur Versiioung Wir haben rsor allem die Genfer Conrention. Jn einem künftigen Kriege das dürfen ni: annehmen -—-- werden sich niemals Scenen abspielen, wie sie Reil am 25. October 181.'?, sieben Tage nach der Schlacht bei Leipzig, fah oder Dunant ckuf dem Schlachtfelde von Sotferino Sei-nen. die heute noch beim bloßen Le sen Schneidern und Entsetzen hervor: rufen. Aber wir dürfen uns nicht verhehlen das; die Zahl der Verwundeten tiinstig infolge der Wirtung dec- Schnetlfenerk eine ungewöhnlich große sein wird, eilte ,;u versorgen, ganz abgesehen davon, daf. jene selbst dem verheerenden Feuer nuggesetzt sind. Anderfeitg ist zu er warten, dar; viele Wunden der moder tsen Gefrhosse häufiger als friitxer einen guten Verlan nehmen« wenn sie recht zeitig und zweckmäßig verbunden wer lett Eg wäre deshalb zu wünschen, dass ulle Soldaten sowohl Unterricht in der ersten Hilfe erhielten als auch mit dem nothwendigsten, aber aus-reichenden Berbandscnaterial ausgerüstet wurden. Ebenso wichtig ist aber die For derung, daß jeder Soldat iiber die Ve deutung des Nothen Kreuzes unterrich tet werde. Es sollte sich nicht wieder ereignen, toie es zum Beispiel im letzten französischen Kriege nach der Räumung von Orleans geschehen ist, daß deutsche Aerzte und Verwundete, die iin Ver trauen auf die Genser Convention zu rückgeblieben waren, als Kriegsgefans aene behandelt, sortgefiihrt und miß-: handelt wurden. Yre Aerzte in erster Linie haben ser ner im Namen der Humanität ihre Stimme zu erheben, wenn die zur An wendung kommenden Massen und Ge ichosse über den Zweck hinaus, den Ge-1 — ner tamdsunsiihig zu machen, dar-Jus ausgehen, ihn zu verstümtnein. Die Besiirchtunq. daß letzteres ne ichehen könne, tst durch die neue Hand feuerivafse nahe aeriickt. Die jetzt bei fast allen europäischen Nationen einqe führten tleinlalibriqen Gen-ehre haben eine sehr hohe Anfangsgeschwindtgteit 0340 Meint Das dazu qehöriqe Pro iettil ist ein Omit einem harten Metaib inantel versehenes Bieigeschosz. Bei Verwendunq solcher Projektile ist die Durchschlagslraft des Geschosses eine bedeutende; noch ans Tät-m Meter Ents iernnnq können drei bis vier hinter ein cnder befindliche menschliche siisrper alatt davon durchbohrt werden. An ders, wenn der Etlietallmantel an der Epine entfernt wird. Dann wirkt die tioehqeiieiaerte lebendige Kraft und hie Defortnirung des ileinialibrigen Blei spriyaeschoises zusammen, und das Re sultat ist eine furchtbare Spinnr is wirtung in den harten und ganz beson i ders in den weichen Körpergeweben i Solche Geschosse, die sogenannten Dnm Dum - Kugeln (nach der Staats fabril Dum Dum bei Kallutta) haben die englischen Truppen in ihrem jüng sten Kriege in Tschitral gegen die in dischen Grenzstämme angewandt und »wahrhaft grausame Wunden« damit erzeugt, so daß die Geschosse. wie der englische Chirurg Davis meint, »in ei-« nem euröpäischen Kriege höchst wahr scheinlich verboten tviirden«. Die eng lischen Soldaten hatten nämlich vorher die Erfahrung gemacht, daß mancher von einem Vollmantelgeschoß durch bohrte Feind noch im Stande war, weiterzuftiirmem Auch in Egypten wurden nach Hamilton ähnliche Pro jeltile hergestellt. i Llngeregt durch diese Berichte, hat i Professor Bruns, in Tübingen zahl-« i reiche Versuche an Leichen mit dem i Bleispitzgeschcß gemacht. Die auf diese Weise hervorgerufenen Verletzungen l iibertrasen die schlimmsten Erwartun gen. Brtth fand, daß die aus klein lalibrigern Gewehre gefchleuderten Bleispitzgeichosse bei Nahschiissen bis auf 200 Meter Entfernung Verletzun cken machten, die schwerer sind als alle bisherigen Gewehrfchuiztvundem im nter war eine abnorm große, unregel ntäszige Ausschußöffnung vorhanden, immer eine auggedebnte Zertriimnie ningshöble in den »Aliusleln bis zu Faustgrijfze und eine Zersplitterung des-, Finochens in zahllose lleine Splitt:r, so daf-; oft ein beträchtlicher Defelt des« Knochens bestand. Auf ganz nahe tint iernnnaen CA- -:40 Meter) deschosseii, zeiaten sich Weichtheile und Knochen in neiter Strecke zerrissen, zertrümmert lind zersplittert; dazu waren große we trebgpartien heraus-geschlagen und nach außen geschleudert, so daß die Glieder oft nur noch durch Hautstreifen und einzelne Sehnen zusammenhingm Die Augschufziounde stellte sich als enorm-er Deselt in der Haut und den»Mn-3le1n . dar. Die Muskeln fanden sich nament i lich in der Attsschufisireckejertriimnicri. « chsctzl UND M gkOBcll Dlllclcll Oclcll, s l die Gesäßstämme meist zerrissen. Notl) auf eine Entfernung von 400 Meter Wclk eine spezifische Wirtung des Blei spitzgeschosses zu erkennen; die hervor gebrachten Verletzungen waren entschie den schwerer als die der Mantelgescixosse bei gleicher Entfernung. Bei 600 Me ter war die spezifische Wirkung nicht mehr tonstant. Die Grenze würde also rttoa bei 500 Meter anzunehmen sein. Es liegt ans der Hand, daß di: trnserrative Chirurgie, so erfolgreich in den letzten fünfzig Jahren gerade bei Schußwundem bei solchen Verlegunan machtlos sein würde. Eis würde nicht-J übrig bleiben, als den Verwunoetem wenn er nicht infolge der ausgedehnten Weichtbeitverletzunaen vorher verblutet sein sollte. zu amputiren. Brnne weist dann darauf bin, Dass die Wirkung der Bleispitzgeschossc ich sofort im Ziel erschöpft, infolge ver Q sormirung nnd Zerttieilnng Lsez lje schosse5, daß also die Durchschlagstraii der Bleispitzaesctwsse weit geringer Ist als die der Vollmantelgeschosse, man rend andererseits die Anfangs-»Ja schwindigteit selsr rasch abnimmt nnd schon ans GOOMeter nnr noch dieHiilftic beträgt. Er kommt zu dem Schlusse: Die Bleispitzgeschosse sind ans nah Entfernunan eine übermäßig gran same, ans weite Entfernungen aber we niger wirksame Waffe als die Zoll mantelaeschossr. Die Verwendung solcher Gesaposse mag vielleicht entschuldbar sein irn Kampfe gegen fanatische Barbaren, welche, unbetannt mit den Regeln Les Bölterrechtez teine Schonung Eben nnd keine erwarten, welche, wie jiingst in Egypten, selbst verwundet und scheinbar hilflos am Boden liegend, den Feind noch hinterrücks angreifen; eTH wäre aufs Tiefste zu beklagen, wenn so arausame Zerstörunasmittel in eu: . ropäiichen Kriegen jemals-« zxn «le trsenduna lonimen sollten. Es mag bisweilen vorkommen, daß ein von einein Mantelgelchoß getroer ner Soldat trotzdem noch weiter vor crsiärtsstiirnit, während er, von einem Bleispitzaeschoß getroffen, allerdings-. zusammengebran fein würde. Solche Fälle tönnen nicht ausreichen ein Ge. schoß, das den Zweck« den Geaner tainpfunfähia zu machen, in der weit überwiegenden Mehrzahl der Fälle er reicht, aufzugeben aeaen ein anderes, das ihn regelmäßig verstümmelt Es würde dies auch wahrlich nicht den Traditionen dieses Jahrhunderts ent sprechen, das in dem Kampfe der Hu- Z manität aeaen die Schrecken des Krie ges so Großes im Vergleich zu allen früheren Jahrhunderten erreicht hat. Schon einmal im Jahre 1868 liat eine in Petersbura taaende internatio nale Conierenz die Menschheit geehrt, als sie Jnirch internationale Canoni tion die Verwendung von Explosivitofs sen unter 400 Gramm Gewicht verbot. Und diese Convention ist von den be Lug urnr Mantlenr-Cldvsrkunlorjmn. Die Besteigung des Mantiss-ne gipsel erfolgt gewöhnlich von Chainoi rix Aus und nimmt drei Tage in An spruch. Besonders beschwerlich ist die letzte Wanderung von den Genide Mitlets zum Gipfel. Hier, etwa 1000 Fuß unter demselben, hatte bereits 1890 der französische Jugenieur Jo seph Balott ein Observatorium strich tet. Diese-«- 1rsutde jedoch durch be ständige Verschneiung unbrauchluu und so einschloß sich Vallot. ein neues cnzulcgen. Dasselbe wurde von Cha monix aus zerlegt hinaufgebracht und auf einer anderen Felsenfvitze Eimer halb 44 Tagen errichtet. So lanxe war Vallot ununterbrochen aus dem Mens rn blanc. Nur drei von den »i) Arbeitern hielten soährend dieser Zeit ohneUniccss brechuna bei ihm aug: alle ubriqen mußten wiederholt absteigen, unt sich in Chamonix ein paar Taae von k-( Berqlrnnlheit zu erbolen. Heu- Bat lot ist ein kleiner, hagerer, lebhaster Mann, der in Cl)an1pg-Elhsees zu Pa ris in der fünften und sechsten Etage eines Hauses eine sürstliche Wohnnunq iizne hat. Die Laae des neuen Obser batoriums ist die denkbar asjnstigste Von seinen elf Fenstern übersieht man alle Nachbarberae der Montblanekeste bis zur Dauphine. 161 Moniblancs besteiger cdarunter 7 Damen) fanden im letzten Sommer niit 300 Führern Unterlunst. theiligten Nationen unverbriichlich gei ltalten worden. » Wenn die Friedengconserenz1899 ebenfalls durch internationale Con vention festsetzte, daß nur solche klein talibrige Bleigeichosje verwendet wer den dürfen, welche entweder qanz oder mindestens an der Spitze mit einem Mantel aus hartem Metall Ariel-en sind, so wiirde eine solche Festsetzung ganz den edeln Absichten dec- erhabenen Einbernsers und aanx den einmüthiaen Sympathien entspre chen. denen der Gedanke des Staren in der ganzen civilisrrten Welt beaezinei ist. Und wenn die Vertreter der Vplläclktg der größeren wie der kleineren, in deren Hand es gelegt ist, unserer Stimme Gehör leit,en, wenn sie Saal-in nsirten wollten, das; der verwundete Soldat in jedem Falle soaleich einen sckiitzendcn Verband erhält, wenn sie ferner dahin wirken wollten, dass die ilnverletzlichteit dei; Rothen strean jedem Soldaten in Fleisch und Blut iiberaehe, dann wird vielleicht die lson irren-i des Jan-es 1899 nicht zseit Cir sola haben, die Kriege überhaupt in rerhiiten, aber trotzdem einen winztisxen Markstein bilden in der Geschick-le der hinnanitiiren Bestrebunan der Völker-. st- -t- stl Feinde der Seefatnetu Von VireJtldmiral Aventin-. Die meisten llnriliictisfiille zur zis nserden nicht durch die Natisrqeioaltcn hervorgerufen, sondern theils durs leichtfertiqu Spielen mit der Geer seiten-J der Seliiffvleitiina, tbeilsJ idirch Nichtbeaititiing oder Unterlassunq i: rit gegebenen internationaler Vorsairii ten, nnd endlich auch durch falsche-; kllaviairen oder YJianöorirem turz dasj, was der tfngliinder ,,ivant of tiioio ledge« tstriiflichen Leichtsinn) nennt. Es toird der eigenthiimliche Trieb Des Spielen-Z mit der Gefahr, dac- dichte Heranriiden an dieselbe und dieFreu de bei Uebertvindung einer solchen Ges fabr geradezu zur zweiten Natur des-« Seemanns, im Grunde lein üblerhsiiii, aber sicher vertrerslich, toenn das Ei gentduni, das Leben dritter Personen die, der Einsicht und Erfahrung des Schiffsleiters vertrauend, an Bord eingeschifft sind, dadurch gefährdet unk auss Spiel gesetzt ist. Durch Nicht beachtuna der internationalen Vor schristen ist die »Vouraogne«, doiru salsches Manövriren die ,,Victoria« der mächtiaste Ttm der englischer Schlachtschiffe, irn Jahre 1898 in die Tiefe rersunlen. Welches sind denn nun aber diejeiii aen Feinde der Seesahrer, denen geaen über sich die Kunst und Geschicklichkeit des Seemanns zu bewähren bat, md denen er doch oftmals rathlos nnd biilslog gegenübersteht? Klippen ind Untiesen, an die der Laie zuerst denkt, sind für den Seernann nicht das Ge fährlichste, denn er kennt diesen Feind, er kann eine Begegnung mit ihm nn schwer vermeiden, bei Tage bezeichnet ihm ein freundlicher Wegweiser, in der Nacht der Schein des Feuers, im Nr b l sogar laute-z Tönen und Glocten inan die gefährliche Stelle. Jst man trotz des Warnerg bei Tage iiber die Position des Schiffes nicht ganz im Klar-In, so brauche man fortgeseyt das Loth bis die Küste in Sieht kommt. oder die gefährliche Stelle umschifit ist, tann man dem sqetierscheiti in der Nacht bei »diefc·aer Luft«, wie derkZee u.ann es bezeichnet, nicht unbedingt trauen, so vertraue man seiner ge nauen terrestrischen Befieelfiihr1171es, oder thue weiter des Guten zu niel und ache der Gefahr schon zeitig nseit cuö rem Wege, statt ihr in tlnörirhter Weise auf den Leib Zu riirten Tag Festlommen und da: i dadurch lerbeiaeführte U naliici deg ,.Jlti5" sind dem zweiten feindlichen tsslemente ,.:en CZtrikmunaen«, zuzuschreiben; letztere tönnen sehr gefährlich werden, weil IEe dass Schiff anderewohin versetzen als wohin der aesteuerte lsurH ez bringen . miifzte Dar- einziae Mittel daaeaen ist, den Sictierheitgcoefsicienten bei Aufgabe des tiurseg reichlich zu Le messen. i Mit Smanrsern oenic der Unze .i«-s. heftigen Sturm auf ,,Hoher See«, den Dritten Feind, der unter Umständen so gefährlich werden kann, daß schwere Havarie oder sogar der Verlust ver-« Schiffes die Folge davon sein kann. Wenn Sturzfeen sich über das Schiff ergießen, wenn, durch den Wechsel Irr Windrichtung veranlaßt, die See »trauS« durcheinander läuft oder recht s von der Seite »dwar5« sich auf daxg ; Schiff wirft, dann gleicht diese auc allen Hinimelgrichtungen laufende, in phramidalen Massen gehobene See der ; Brandung an Felsenriffenz nnd der ! Seemann tennt diese verheerende We 1 malt der Cyclone und der Teifune und s ist von vornherein aus der Hut, er meis;, daf; die besti nisnte Jahres-« zest tem Chrlon giinstieI ist, daß beim Her annahen dieses Wirbelwindes daHBa tonieter fällt ehe noch andere Anzei ilren in der Umgebung der Atmosphäre wahrnehmbar sind, nnd daß er auf die starke Dünung, die zu der augen blicklichen Windrichtung außer Ber- 1 hältniß steht, sein stetes Augen-nett cr. richten hat. Durch diese Anzeichen sie warnt, auf das Kommende vorbereitet, hat er vor Allem dem verderblichen Centrum des Cytlons auszuweichen. wofür es besondere Regeln giebt, de ;en genaue Kenntniß von jeden-. Schiffsfiihrer verlangt wird. Nunmehr wenden wir uns zum größten Feinde der Schiffsahrt, der auch den Untergang der .Bourgogne« zur Folge hatte, welcher leise l,eran schleicht und den sonst so scharer Blick des Wachthabenden gänzlich der Seh trast beraubt s— zu dein Nebel. Ein undurchdringlich-r Schleier vertiullt in wenigen Augenblicken das toeite Meer, die Welle flüstert spielend, und die ruhige Fahrt läßt im Innern des Schiffes kaum auf das Herannahen ei ner Gefahr schließen, da plötzlich ein ängstlich heulender Ton. der auf das mögliche Bestehen einer solchen Gefahr vorbereiten soll. Unheimliche Situa tion, denn horch, ein dumpfer Ton ant wortet unserem Warnruf. Aug welcher Richtung kam der Ton? Niemand weiß es genau zu sagen, näher und näher ertönen die gegenseitigen Warnrnfe, aber immer unbestimmter wird die Richtung erkannt. Collifioni das Wort hat furchtbar an Bedeutung ge wonnen, seitdem Dainpfer« aus Eisen oder Stahl gebaut, alle bekannten Ge wässer durchtreuzen Zur Zeit der hölzernen Segelfchiffe gab es wohl einmal »klein Holz,« aber ein Uebersegeln, einSinken desSchisfs törperg gehörte zu den Selten".eiten, und dieCollidirenden entfernten ich ge wöhnlich mit dem für das Samentas gewerbe so charakteristischen Anruf: »All right!« Doch heute durchftö t der scharfe stählerne Bug selbst bei gerin gem Anprall dieSeitenwand des ange rannten Schiffes, wodurch dem Was fer Gelegenheit gegeben wird, in den Sehiffsraum mit voller Gewalt einzu strömen und ihn im Nu zu füllen. Gegen die Gefahr der Collifion bei Nebel existirt noch kein zuverlässige-s Vorbeugungsmittel Der Schall bricht fich an der Nebelwand und wirkt da rum ganz eigenthümlich: bei Nacht ist jetzt Durch die elektrischen Sicheinwerfer wenigstens noch etwas zu erkennen, am Tage jedoch versagt dieses Mittel bis auf wenige Meter Entfernung. Es existircn ja internationale Vor schriften nach denen die Dampfschiffe bestimmt vorgezeichnete Curse einzu fchlaaen haben, je nachdem sie sich auf der Hin- oder Rückreise befinden, fer ner lautet eine internationale Bestim mung, daß die Dampfer im Nebel nur mit verminderter Schnelligkeit fahren sollen. Allein, dies reicht nicht zu, um die Collision aus der Welt zu schaffen, hier das richtige Verhalten ausfindig und durch strict inntzuhaltende inter nationale Vorschriften binden) zu ma chen, ist ein Problem, dessen Lösung einstweilen noch der Zukunft vorbe ialteu bleibt; die Ruhe und Ordnung gegeniiber dem Andrang siu den Boo ten, der Verzweiflung und der Tode-Js argft der Passagiere aufrecht zu er halten, ließe sich vielleicht dadurch er reichen, daf-, man, wie es cuf allen strieggschiffen ter Fall ist, die Mand berrolle auf allen Passagieroanspfern einfiihrt und im Verlaufe der lieber fahrt entsprechend oft einübt. Von den Passagiere-n wird nun je der einem bestimmten Boot zugetheilL Ertönt nun nach vorheriger Bekannt Inactnnig, dafe, ei- sich um ein LUtariödcr handele, das Signal »groer Gef-1hr,« so hat sich jeder Passagier an dem itzm arniexoiefentn Ort aufzustellen, nnd-, dem ihm der Schwimmaiiriel angelegt ist. Tag ’-Llntreten zur ,,leta11ijberrclle« rann jeden Abend geiibt werden unk- je schneller sich dasselbe im Verlauf des-« Reis-: vollzieht, um so mehr wird rei den liaffaqiereu das-i Gefühl der Si ctserleu rege gemacht und gestärkt net den, daher dem lijinnenden Ihre-den hei Inmernkulhcier Gefahr entgehen wir-teu. I —- - -— l Agusmaldo m Verkleidung. I Ueber die Jugendzeit Aquinaidcks sind verschiedene Geriichte im Umlauf. I Geboten ist er in der Provinz Cavite ind, trie seine Freunde behaupten, ist ck der Sohn einei- spanischen General-H Vier Jahre alt, kam er in das Haus eines Jesuiten zu Caviie. Es ist in China nnd den Philippinen Sitte, solch kleine Kinder in einem Haushalie aufzunehmen Sie dienen gewisserma ßen als Spielzeug und werden oft schlechter als die Hofhunde behandelt. Aqiiinalod’s Herr war sehr gütig ge gen seinen kleinen Protege. Er wurde anständia qelleidet und erhielt eine vortreffliche Erziehung. Mit 14 oder 15 Jahren wurde er in die medizinis W sche Abtheilung der Pontical Universi tät in Manila unter den Professoren Nalda und Buitrago ausgenommen. Als Student trat er in den Verband der Freimaurer. Da dies von spani scher Seite aus verboten war, hatte er wahrscheinlich Unannehmlichleiten mit der Regierung 1888 wandte er sich daraufhin nach Hongtong, wo ausge wiesene Filipinos eine Colonie gegrün tet hatten. Hier, in der nahegelegenen englischen Garnison hatte Aguinaldo Gelegenheit, seine ersten militärischen Studien zu machen. Kurze Zeit diente er dann in Kowloon in der chinesischen Armee. Da er hier aber wenig lernen konnte, ließ er sich aus einem chinesis schen Kriegsschiff anwerben, welches deutsche Jnstructeure hatte. Während dieser Zeit soll Aguinaldo eifriqft die Werke über Napoleon, Wellington, Moltle und Grant studirt haben. Während des Ausstandes von 1896 erlangte Aguinaldo seine erste Be rühmtheit. Er mußte zeitweilig in’g Innere fliehen. In Verkleidung hielt er sich verborgen. Obiaes Bild is nach einer Photographie gemacht, welch-: aus damaliger Zeit stammt. ——— « .——..— Generalmajor Willisam Ludlow. Einen der schwierigsten Posten in der neuen Verwaltung von Cudn nimmt der Militär- und Civil-Gouss verneur von Havana ein. Für diesen wurde Generalmaior William Lud loiv, dessen Bild wir dringen, erwähl:. Cr ist ein fähig-er Soldat, erfahrener Militär - Jngenieur und in jeder Hinsicht ganz derMann für diese Stel lung. Er vertritt in Havana die Exe cutivgewalt und befehligt alle Trup Pen innerhalb der Stadtgrenze. Er steht ferner der Polizei, der Guardia Civile und dem Orden Publico vor. Auch die Straßenreinigung —— in Ha vana keine kleine Aufgabe — gehört zu seinem Refort In der reaulären Ar mee ist General Ludlmv Offizier desz Geniecorps; er war ferner lange Zeit Mitglied vom Zoard of Comraisiio tieris, welches municipale Contsxolle iibcr Washington aus-übt Probcfslnt des ,—,Enapp« Rollboote. Kessel oder Boot? Dies fragt man unwillkürlich, wenn man einen Blick auf daL hier abeebildete Fahrzeug wirft, welcher- entworfen wurde, um schnelle und ruhige Fahrt auf Nin Wasser zu erzielen. Der Erfinder seis selben ein Herr Knab-A glaubt damit ein neue-Z Problem der Ozeansclsifs fahrt gelöst zu haben. Ausgehend von der Idee, ein Boot zu construireii, welches den Wellen möglichst wenig Widerstand entgegensetze, schuf er ein Schiff, dass fast direkt auf dem Was serspiegel ruht, und immer leichter tragbar wird, je schneller es sich be ivegt. Dazu wählte er die Form eiter Dan«ipfkessels, an welchem in regelmä ßigen Zwischenräunien Sparren an qebracht sind, die gleichsam eine Raos schaufel bilden. Innerhalb der großen Außenrökire befindet sich eine kleinere mit den Maschinen zur Fortbewequng des Schifer und eine Platfornt an beiden Enen fiir Passagiere und La duna. Durch einen Meckianistnus be wegt sich auf der Fahrt nur die äußere Röhre, während die innere stets in ho rizonialer Lage bleibt. Das Falrrzena wurde kürzlich in der TorontoBai Probirt, er dampfte völlig sicher im Hafen umher; nur in Bezug auf hie Geschwindigkeit war man enttäuscht. Durch verbesserte Maschinen hofft der Erfinder biet abhelfen zu können.