-«·— JOIIOIIIIIOOIIIIIUIIIIOOI: s Osscncr Schreibebrief voq Phi Z lip Sattctaittpfet’6 Vetter, : I O s I O U John Strampcr. MU« list by E. Ic. GOLFUJKT OOOIIIIUOI I Isssssssssscssss Ossssssss « New Yort, 15. Februar 1899. Me. Editor! ; Da seie e paar alte Frends vom Onkel, die thue jede Abend in unsere l Saluhn tonime änd denn thue se sich i an e Tähel setze änd Schtohries er zähle. Sie nenne das den »Old Mens Glut-« änd äß ßnhn, als die Kloet zehn srlxtreite thut, thun se adschörne änd nach Haus gehe. Well, die alte Keer seie alle oldfäschiönd änd thue gar»let Juhs vor die junge Leit hawwe and saac immer, in ihre junge Täg warc se aanz ennere Kerls gewese, wie die Dicheneräschön von heit zu Tag änd es wär gar tei Dant, daß die Leit de dscheneräte thäte· Wenn man se tahte lsiirt, so müßt man glauwe, daß se in ihre junge Täg alle Dseheiants an straft gewese wäre. Der eine hat c großes Horö liste könne, der Annere hat Bäume ausgerisse änd der Dritte hat e Tausend Paunds vier Schtories hernssgetrage, böt er hat net gejagt, tvie viele Tripg er dasor gemacht hat. Well, es hat mich doch getriwwelt, wo se so arq gebloht haivwe, iind wo iwen der kleine Tählor von den Komm wo so dünn is wie e Fenszpohl änd so boh leaged, daß man zwei Laib Brod zwi schen sei krumme Bein dorchschmeiße lann, erzählt hat, er hätt in seine junge Täq auch e Hotg liste könne, hen ich en geästt, ob das c stlohß-Hor5 ge tvese wär. Da ig er aber juchtig ak ioorde änd hat zu schimpfe aeschtarted iind die Annern auch änd hen mir ac hat« icks sollt met Biifinejj meinde änd mich net in die Konversäschiin oon die alte Herre mi1e, wo ich doch nir von Underschtände thät. Denn sagt der Tohlor zum Ontetz »Ist-, Pieht so i ae«)t’«.- wenn man alt nerde thut, da; ten se lei Juhg mehr Vor ung, die jun ae Leit von heit zu Tag hen tei Rijpett « and tei Mannere net and dac- Beicht, wag wir alte Kerls thue tdune ig, dass wir uns usss Ohr lege änd abschnapi » ne« Da lacht der Onkel sind önszerts ; ,,Oh noch net Joha, so iveit seie wir ( noch net, sor e zehn Jahr seie wir alle » beisamme noch gut, änd ich thu noch 1 sclnilendid fühle, onlie dasz ieh net mehr J l i qut schlase tann.« Well, sehen en denn alte ihr Adweiß geheim-, waa er juhse sollt, um gut schlafe zu lönne, bist der Ontel äußerte, er hätt schon einiges getreid for sei Schlaflosigteit, » l-öt es hatt Aller- nix geholt-. Well, ; wo se den Beunt noch argjue thue, ; janat der alte Meit an, wo e Nahm l davor hatt, das er fürchterlich liigc J kann, bist wo feine Schtorteo erzähle L rann, eine ocn seine Geschichte zu er- l «iäble: l ( Well« Dscheniilmen, m inei innan Tag war ich e Traoellina Medic-tut i ior e Wholsziihl Haus in New Worts In die Täa hen die Reakton noch ! schasse niiisse iind lonnte net in die« Ortels heruinlnnaere, wie se jetzt ihn-. i Jede Tag hen wer e arosie Order an i unser Haus schicke sniiIe, oder Irr Veso-z is suchtia aeworde. Well, nm Teini zu szährse bin ich immer deiNeiain qeträvelled and am Jan hen ich Du usei Büsenek aeteiided. So bin ich ebant 10 Jahr an dir liioad gewese denn bin ich das Tröoelle leidia gr wirde and sie lien mir e Dschob in der Osfice aeaewe, wo id-, in oie Blicks tendc innsiir. Well das war ja Alles alsl reilst önd ich lien mei Dschob ais-b aealiche, böt der Trrtlsel was-, daß Lin in der lWeint net meer schlase tonm. Dorch das Travelle bei Neilit die lanac Jahre lsindorch war ich so sub-Ho in die Carsz zn schlafe, dasx ich ineBctt net mehr reste konnt. Well se ler niir ahl Steinds os Nernedies ritoniniendea. Mei BooH bat mir gesagt, ich sollt e Mal ins Mietina vom Stuhl Board gebe, wenn der Repreßentatio von sei Dischtrilt e Spietsch mache that: dann that alles einschlafe. Ich bin auch hin gegonae and nach ner halwe Schtuno schlief der acnze Bomo, blos der Spie let and ich net. Denn hat mir ngci Löndlord aesaat, dsn beschte Schlaf tlsöte die Pohlisz halt-we, wo Nachts am Bitt wäre, ich sollt das e Mol treie. So hawwe ich denn den Pohlisz an nrsere Biei e Dollar geaewe and cr hat mir sei Siar iind Juniforin ac lohnd änd sich in mei Bett aeleat iino ich hen sei Bitt oairol)ld. ilin 1 iihr scksliese alle Pohlisi in der ganze Ward wie die Cichbiincm nur ich net. Denn bat mir mei Nehbohr, Ioo e Baker nsar, aesaai, er hätt vier Kord Holz in sei Yard lieqe. Wenn ich die sage änd ichplitte that, iiinnt ich schuhr schlafe. ich sollt nur in sei Yard komme, er wollt mir die Art änd die Siia sinni sche änd mir nir davor tscherdsche. Well ich bin herüber in sei Ward änd lien sei Holz aeschplitt; ern Abend war ich so stiss, wie e alter Gaul. bist ichiase konnt ich doch net. Feinellie bin ich zu en Doktor. Der sagt mir, ich sollt mich ins Bett leae, an ni; nich denke iind zu kannte schtarte eins » zwei »s— drei — änd so on. bis icheins ichlase thiii. Well ich ticng auch ge , ireid änd qelaunted, bot wo ich bis 60,000 aeiomrne war, war eg 7 o’clock am Morae änd ich nnischt wieder nis schiebe. Well, ich hatt scho alle Hoffnung nii«aegeloe, bist denn hen ich die At kminianz von e alt Kerl gemacht, wo e Inventar war änd sei Schopp dschöst Oppostii von unsere Haus hatte. Der Felloh war ebaut 80 Jahre alt, ät liest thut er so austucte änd troß wie e Bär, bot smart wie e Stiel-Träpp. Wo ich en mei Schtorie erzählt liatvwe, tacht er änd sagt, es wär gar nzt zu qlauwz wie stjupid die Mensche seie thaten »Was Ihne felilt,« rimattt er, ,,i5, das-, Sie zu das Rocken von die Cato so juhsd seie, daß Sie in eme ordiniirie Bett gar net mehr fchlafe könne. Bot wenn Sie die Expenßes setztiinde wolle, will ich Jtme e RälroabsBett site, wo die Moschon von e Träim erättlic ims niitiite tlntt iind Sie werde fette, daf-, Sie in solch e Bett schlafe tönne wie e Bitt-« Well ich war szatigsfeid änd er lmk ät vonz mit Dem Bett gefchtnrted lind nach elmut zwei Woche sagt er, es wär fertiq änd bat ’L« nach inei Ruhm schaffe lasse. Es war ganz voll Räder and uogwtenls and hat tweit daniede rös ausgeluckt Am Kopie-End toare drei Buttoncs, looruif man presse nruscht, wenn man die Maschinerte fclitcsrte wollt. Wo der alte Kerl mir die Sacherplähnt, sagt er: »Es ig alslloälis mei Olsdschett, die Rätsebur exiittlie zu immitäte, wie Sie sehe wer de. Der erschte Button te for e Scitpied von -J'«- Z- ile.« Denn thut er uff den Button presse eind die Wliiels fange en zu torne änd zu surre, als ob der alte Nie-l des Bett nasche Thäi. Denn thut'H e laute Räcket mache änd e Wisse-l blol)e. »Jetzt gel)1’g doreti e Tunnel,« explähnt er, alles eriiltlie, wie nif ’n Nählroad Träl)n.« Wenn Jline das net Nacket genug ig, so preise Sie den nexte Button, denn thut es 60 Meile könne« Well, ich war well ßa tisseied mit sei Bett, hen en sei Monate qeaewe änd wo er nnne ufi derSchiriet ie, hollert er noch something, wie »täl",srsnll« önd »dritte Button«, böt ich heu en net recht önderschtände könne. Well, Dschentelrnen, der Kerl lJat Reilzt gebett, die ganze Neiht lien ich geschlase wie e Bär änd too ieli um 7 lllir am nexte Morgen usiwach, war ich so geplielist, daß ich das Bett nfs tit) Meile schtell änd geschlase date-we disJ altlmost Ututm Wo ich denn usss gemacht bin. lien ich gewandert, way er mit dem dritte Button gemeint liat Link- daeln iel) zoolltz treie. Bot iiß ßulm its-, ich drufs preß, tliut eS e Schlag neide. alg oh die Erde mitte doreliges berichte sei, ich flicg mit oer Mattreß gegen gegen das Cieling, das Mad bord von Bett schlagt dorch die Wand. das Futtbord reiskt den Ofen um änd alles- Annere war in Spliciter5. Der ganze Ruhm war demolischd, and ich wär ablmost gelilld. Well, äß ßtthn, its-, ich mich usspicte konnt, din ich her iiber zu den alte Kerl iind l)en en e Rief-, von meine Meind gegewe. Bist der hört ruhig zu and änßertt »Jet) lieu Jlme doch gesagt, lährsull mit dein letzte Button zu seie. Wie« ich Jhne schon gestern expläliut l)atvwe, thue ich die Rätseln-r exattlie iinsnitiite änd wenn Sie nfs den letzten Button presse, thut-; e Röhlroadisiolliseliön genie. Sie lei noch löckir, das-. se net getällt seie.« Well, wac- sollt iet) mache, mit dem alte Kerl war nil anzufange lind tuei seines Bett war tiindling Wood.« So Eis-it der Ontelt »Well, Lilie-it, tonutefcht Du denn schpätee fehle-iet« ,,Oi),« iinßert der Meii, »ich lieu denn tnei Alte aemärried änd die itmt sinotire wie e Lotoinotiv.« Da den se gelacht and nii die Sclnorie noeti e Drint genomme and denn seie die alte Feger honte. Ihr John Stuner s-«—-— - llin einer uil e w: llcn Willst-de jin-. der stadzusmlren lierkltirksun Ein jin-are- und l)iilsis.l-ec— DER-Zinnen in !ltantes, Fiel-rette lslisson «::it NO nsen, pfleate alle-i·eridlieh m ein Zins nier zur ebenen Cide im Hauses ihres rVaters zu gehen ivo sie vor dem Bett iiederlniete, in welchem ihre jlinttef isor Kurzem gestorben war linter ei nem Kissen nahm sie ein Meßbnch her ror nnd betete dann still siir Die Seele der aelieiten Hinqeaanaenen Eine-J Heiden-dg- es war rsur Zeit der Revolu tirn im iahre 1794 nachdem sie ihr liscvet ver richtet harte rernahni sie Von der Straße her immer näher toinnien den Lärm nnd dazwischen den Rus: » liieder cnit den Llrislotraten!« Ohne an dag l. esbhrliehe ihrer L-( re ,:n der-ten öffnete sie ein Fenster nnd bemerkte in demselben Augenblicke ei nei: eiliast sliehenden inngenManm der plötzlich durch daz- aeössnete Fenster in dag Stirbcben sprang. Entsetzt ergriff Flenrette ihre Laterne nnd entfloh. Nachdem sich der Pöbel verlaufen, nahm sie, ohne ihren Vater, einen eif II-v n Revublitaner, von dem Gesche henen zu benachrichtiaen, ihren Misth zusammen und schlich wieder in dac Sterbezirnnier ihrer Mutter. Sie er setzrat, als sie dort den Fremden bleich nnd unbeweglich am Boden liegen sah. Mitleidia erariss sie seine Hand nnd überzeugte fich. das; er noch lebte. Hilssbereit wusch sie ihm die Stirn mit taltem Wasser und richtete sein Haupt vorsichtig empor. Der iunae Mann schlug die Augen aus, aihrnete lies nnd erholte sich allmälig: er theilte seiner Retter-in mit, daß er ein Ber liannter sei, man habe ihn verrathen nnd wolle ihn morden. »Meine Mut ter,« suhr er fort, »die mich in derVers lsannuna erwartet, besaß in der Nähe von Nantes ein Schloß, das ihr be fonders lieb war, weil in dessen Schloßaarten ihre geliebte Tochter bei ersetzt worden ist Aus ibr Grab hatte sie mit eiaener Hand eine Lilie ac rwilanzt nnd um ein frisches Andenkenl an ihre Tochter-, wie an das verlorene Vaterland in eilalien befahl sie mir, hierlek in reifen, die Lilie zu pfliicleii ishr ihr zu brinm Es aelana mir, Und ich tu ae die Blume auf der Brust Nimm Du sie aber als ein --:3 icl en nie-i Iscr Daiiibarkeill . Du haft meiner Mutter das letzte Kind aereiietz des lralb wird sie iiIir Verzeihen!« Jlenretie nahm die Blume nnd leatc sie in ihr Gebetbuch Leider hatte ihr der Fremde nicht die lcu tere Wahrheit gesagt Man Ver fislate ihri, neil er aeiommen war, den Kanin qeacn die republilanifche Ri isierunq anknschiirem nnd die Lilie. die er bei sich trug, war ein Ertemnmasts Zeichen fiir Gleich-grimme H I die varmherzlge pyreiireiie iueii iscn »reniden heiito acht Tage lang verbor aen, als sie eines Morgens bestürzt zu ihm trat nnd zu ihm sagte: »Die Liiite glauben fest, dasz Sie in unserer Straße verborgen sind; man wird kie Häuser durchsuchen; darum fliehen Sie sc rasch wie möglich!« Mit weidlicher Kleidung angetl)an, die Fleurctte ihm verschafft hatte, ges lang es ihm in der That, darin aus der Stadt z» enttommen, und schon drei Tage später schiffte er sich auf einem fremden Schiffe ein. Inzwischen fand jedoch die Haus suckmng wirklich statt. und auch das Hang des alten Clisson wurde von oben bis unten durchsucht. Man schonte selbst das Bett Fleureteng nicht, und darin fand man —--— damals iin grossez Verbrechen —- ein Gebet buch und in diesem sogar eine Lilie, dac- Zeichen des- Königthumst — Fleurettens Vater wurde verhörtz er zitterte trotz seiner Unschuld. Endlich trat die Tochter auf und belanne offen, das Buch sei ihr Eigen jlium uno ein Geschenk ihrer Mutter; die Geschichte der Lilie dagegen sei ein lsjilteimuiie. das- sie nur im Beicht-. stuhle offenbaren werde sobald ez solche ivieoer geben würde. Sie nnirde mit ihrem Vater Vor das lBlutaericht gestellt nnd dort gestand sie, aeriihrt durch daz- Geschirt ihre-J uu tchuldigen Vaters, das; sie in ihrer Mutter Sterbezimnier einen Vlristolrir tin versteckt aehalten hatte. Dieses- Geständuisz bracer ihr den Jor; sie trurde verurtheilt. Auf dein Blutgerüst nahm sie die Lilie aus dem Buche, dass man ihr gelassen hatte, und steckte sie in ihre Locken. So aescksniiictt fiel ihr junges Haupt unter der Gun lotine. Der Fremde aber, den sie ne rettet und fiir den sie den Todesstreich erlitt, war der Graf v. Fignar, der noch lange lebte und zu den eifrigsten Roya » li sten Frankreich-«- gehen-te Die Dame mit den Viitrhenaugen Kiimiuolgefetuclne nach rem »ii-iizosiict:ei: von tsuiil Zimmermann l i Der Vicomtsk Vldolfe de Verneuil ’war fiir Damen getvis:beael)renes lrertb. Er toar reich, unabhängig, noch jung; nur ein rrenig blasirt war :r, u ie dag bei einem jungen Lebemanne der ie Welt aesehen hat« natürlich ist. Die Frauen genügten ihm alle iii.l)t, e: suchte nach der Einen. dem Ideal, und so mir er auf dem besten Herze, sein Herz an die erste beste liokettc zi rcrlieren. Bis ietzt wer ihm aber nocb teine Frau entgegen getommen, Ioelttse ihn hatte fesseln können. Da erhielt er eines Taaeg eine Ein lodung zu einein Familienball in ei nem Hause, mit rein er nicht die ge »iingften Beziehunan unterhalten hatte. Zunächst alaubte der Graf an einen qurtbuuh achtlos ivcirf er da-« Billct beiseite, dann aber rei·-,te ihn das Webcimnifxbolle und alg der Abend erklommen trat-, fuhr er hin. tsö bestätiate sich auf den ersten H Blieb das; ihm das Hart-H völlig Irr bekannt dar, nceh unbekannter der-; Name des Besitzers deH Haufe-J, nicht« destoiveniger aber wurde er achtung voll empfangen und in den Saan ne führt« wo man ihm Damen und Herren vorstellte, baut denen er auch nicht eine ; dem Namen nach kannte. und verge bengstrengte der Viromte sein we E dächtniß an, uin herauszufinden, trer von der ganzen Gesellschaft wohl seine Einladung bewirkt haben mochte. Eine etwas altliche Dante von vor nehinem und schlankem Wuchs uia.·lite sich sofort an seine Seite; sie toar ihm als Madame von Richedin borgt-stellt worden, sonst aber war sie inm genau so wenig bekannt wie alle and-km Anwesenden Gleich bei ihren ersten Wort·.n mertte Vicomte de Vernexiil jedoch, daß er es rnit einer Frau von bester Erziehung und von Geist zu thun haben mußte. »Sie werden sich wundern, Herr Graf,« sagte sie, »daß Sie so »sam faion« eingeladen wurden, aber Sie ioerden als Mann von Welt doch zuge ben müssen, daß es sehr blöde ist, im mer dieselben Leute uni sich zu sehen, die stets dasselbe öde Zeug reden, den alten Klatsrb, der in Gesellschaften breitgetreten wird. Wir haben uns des halb auch erlaubt, Sie zu laden, von « dessen Reisen und Studien wir alle gehört haben.« Madame de Richepin fuhr dann fort, den Vicomte in der geistvollsten Weise zu unterhalten. Bei der Tafel wurden später geistreiche Toaste aus gebracht, steistspriihende Scherzredcn « gehalten und ziindende Bonmots ge taufcht; der Vicomte alaubte sich in ei ner Gesellschaft von gediegeneu Wis senschaftlern und Künstlern zu befin den. Unter den Anwesenden fiel ihm eine junge Dame auf, aber nicht« weil sie sich durch ihre Theilnahme am Ge spräch ausgezeichnet hätte, sondern weil fu«-vollständig stumm blieb und wie theilnahmslos Alles über sich ergehen lizsr. Es war eine junge Dame von eigenartigerSchönheit. mit herrli chem aschblonden Haar und wunder vollen beilchenblauen Augen, iiber de nen eine reizende Trübsal wie ein leich ter Schleier lag. Nach und nach begann sich der Bi eomte fisr das schöne junge Mädchen, du: ihn-. gegeniibersafj, Zu interesfiren; er fragte seine Nachbarin, aber die zuctte die Achseln. »Die Tochter einer Freundin« sagte sie und dann brachte sie das Gespräch schnell auf ein andere-:- Thema. Der Tanz begann. Die getrennten-, bolle Schöne zog sich in eine Ecke zu ciict, blieb dort rnbeaehtet stehen, als wollte sie nur zuschauen, und ein wah rer Sxtireel schien sie zu befallen, als der Vicomte mit einer Aufforderung »Um-. Tanze zu ibr trat. Nach einigem Zöaern willigte sie aber doch ein. Vier-irrte de Vernenil machte zahts reiche Versuche. ein Gespräch anzni tniipseiu es gelang ihm nicht; die Un bekannte antwortete lediglich mit sci isem Kovfnickem es war auch nicht ein Ton aug ihr herauszubringen Das quälte den Grafen, machte ibre beinahe rasend, und endlich brach er nährend des Janzeg ungestiim und drängend vor-: »Aber mein Gott« so antworten Eiie dick-, Sie sehen ja, daß Sie mich quä len! Oder sind Sie stumm?« Ueber der also Angesprochencn Wange hnschte eine leichte Rötbe »Nein, nein!« sagte sie rasch uno leise; »aber schweigen Sie still, lassen Sie mich . . . vielleicht später . . . Man beobachtet rnis ietzt . .. Gott, wag baue ich aesaat!« Damit wand sie sich ern-: des-— Grafen Armen und war gleich dar auf Verschwunden Vicomte de Verneml starrte ihr wie träumend nach, nun aber litt es ihn niilit länaer in der Gesellschaft; er ging bald. Eben weilte er- nor dein Hause in seinen Wagen steigen, alz eine Zofe lferzugelausen tam, ihm einen Zettel in die Hand driiette und verschwand Das- Vllles kam ilnn wunderbar ge isug vor, noch wunderbarer aber lau tete der Inhalt des; Briefchen-L m dein er beim Scheine der Straßenlaternsn während der Fahrt lag: ,.Ueb:rn1riraen I Ubr im Boig Bon lriane an der Hertrxleisstatue Forschen Sie während der dazwischen liegende-E Zeit nicht na , es könnte mein Schad-: sein. Lucie b. «’.« Der Graf starrte lange das Billet an, tiißte es wiederholt . . . Lange vor der angegebenen Zeit war er nach zwei Tagen am Orte des Ren dezLouLx k!,·!,, II»!,.1,«..4. t-... s.--’ Oclllc IWUUT ccllUclUllllbc suxll Muts-, tief verschleiert. llnd den Schleier zu lüften weigerte sie sich ganz entschie dent es könnte ihr schaden, sagte sie. Dann fing sie an zu plaudern. lebhaft, exeistreicix oft brachte sie tomische Eisi fälle mit der köstlichen Naivetät der Juaend var: der Graf war entzückt· Während des lebhaften Gespräan waren sie allgemach in belebte Stra sicn aetommen: die Dame rief einen Fiutselkser an und stiea in den Weinen »He-den Sie einmal nur den Schleier, nur einen Blick!« flehte der Graf. »Um meinetwillen und um Jurist trsillen nilet: aber da haben Sie meine Plictograrsliie!« Während sie ihm mit der Rechten das Bild in geschlossenem Erst-nett r:ichte. gab sie dem Kutscng den Befehl, zu fahren. Wie träumend aing der Graf lvä.; rend der nächsten Tage einher-. Stunde fiir Stunde wartete er unt Ungeduld auf ein ferneres Lebenszeichen Doch fiinf Taae verginue1i, olme daf: er etwa-·- neliört hätte, nnd nun wurde er ungeduldia; er begab fiel) mit der Photographie ,;u einein Privatdeteetin, den er s:l«,on friiljcr einige- Male Ins Rathe gezogen lmite. Der Mann fchiittelte den Kopf »We l1aben Sie die Dame kennen gelerutW fragte er den Bie-.inte. Dieser erzählte, wie er eingeladen ircrden idar und Unter welchen Um ständen er die Bekanntschaft der Dame mit den Beilcheisaugen gemacht hatte. »Seien Sie froh, Herr Graf, daß Sie Ihr guter Engel zu mir gefiilirt l;at,« sagte nun der Deteetiv, »Sie waren nahe daran, einer wodlorgani sirten Bande von Beträge-en in die Hände zu sallen.« »Herr,« brauste der Vicomtc auf; ei dachie an all’ die geistreichen Männer nnd Frauen, an das entziietende junge Mädchen. »Ernst-in Sie fiel-, nicnt,« befchtvicii tiate der Aaent, .,e-:- ist fo, toie ich faate. Die EtJiadame de tliictfepin, deren toatzrertltame man ijbriaens nictit wein, ist der Polizei wohlbekannt, und tie thirt- eg auch aetvesen sein, welch: Sie im Bois de Bonloqne deiakibcrt bat; das ertenne ich daran, daß sie sich wei aerte, den Schleier zu liiiten. Das snnae scthe Mädchen, das iioriaeng so dumm sein wird, wie es schön ift, war nur der Lockvoget Der Gras wollte dies Alle-z nicht glauben. umsomehr nicht, als sich aar nichts ereianete, er teine Nachricht von seiner Schönen weiter ert)iett, und lanae Monate hoffte er noch. Da wurde er nach sechs Monaten aus die Polizei bestellt. Erschrocken fuhr er zurück, als man ihm eine Frau qes aeniiberstellte mit der Frage, ob er die Dame kenne. »Madanie de Richepin!« brachte er ftammelnd hervor. Der Graf betam alle feine Bekann ten von jenem Abend zu sehen auf der Anklagebant auch das iunae Mäd chen, welches sich als eine Dirne ans der Vorstadt entpuppte. Sie waren der Erpreffung und der Beihilfe zum Diebstahl angetlaqt nnd wurden sämmtlich zu längeren und kürzeren Freibeitsstrasen verurtheilt. -——..-..-.. Letzte seines Stammes. »le Pete« mit der berühmten ,.li-’)« zur gro i3en Armee avinarschirt. Im Alter von wenigstens 34 Jah ren ist ,,-Old Pete,« wahrscheinlich der letzte viersiiszige Veteran des Bürger trieae5, ans einer Farm in der Nähe von Atlanta sanft entschlasen· » «Old Pete« hatte den Feldzug gegen « die Siidstaaten erfolgten-h mitgemacht, s in vielen Schlachten nnd Gefechten « hatte er Pulver gerochen nnd das tödt liehc Blei um seine Ohren sausen hö « ren. Trotzdem war er bis auf einen Sctxnß durchcs Ohr glücklich durch alle Kämpfe gekommen. Aus seinem lin ten Schenkel prangte stolz der Brand »65«, denn »Old Pete« war einer von General Sherman’5 besten Maulesecn, . nnd alle Zug- nnd Reiithiere der Union führten den bekannten Brand. s Vor einigen Jahren konnte man im i f Süden noch viele dieser Maulesel ausz Amerilckg schwerer Zeit sehen, aber nach nnd nach gingen sie zur großen Armee ab und ,,Old Pete« ist sicher lich der Letzte seines Stammes gewes ; sen Unriilunlich war sein Tod; nicht im Schlachtendonner hat er sein Leben lassen diirsen, sondern im zerfallenen Stalle des Negers George Washing ton Lafayette Nix that er seinen letzten Atheinzug. Die letzten Jahre schon lebte »Old Pete« apathisch dahin, viel leicht nur noch im Traum der stillen Nächte seiner glorreichen Kriegslauss balm gedenkend, aber vor vielen Jah ren war er der Schrecken seiner Be sitzer und der umwohnenden Bevölke rnna. »Old Pete’g Jugendjahre sind in ein inhstisches Dunkel gehüllt, aber schon sriih mus; eine gelvaltige Lust nach Abenteuern in ihm geschlummeri haben· denn seinem rechtmäßigen Be sitzer lnifs er aug, und meldete sidi zum Dienst bei einer Batterie, die Sl)erman’:s Armee angehörte. Mit Freuden wurde der »Kriegssreiwilliae« eingestellt, und seinem Schenkel die of fizielle ,,65« ausgebrannt. Muthig und unverdrossen zog er sein Geschiitz iiber die Berge der Ber Ridae dahin, und In der Schlacht bei Atlanta riß ihm eine Rebellentugel ein Stiick aus einem seiner schönen lanan Ohren fort. Auf Sherman’g Marsche nach der Küste, vollsührte ,,Old Pete« seine größten Schandthaten. Nachts riß er sich log, machte sich an den Proviant, und wenn dieser ihm unerreichbar war-, machte er längere Fouragirtous ren. Wiehernd und hinten ausschla aeud stürzte er durch die Vorposten lette, um in weiter Ferne seinen Hun aer zu stillen. Am Morgen lehrte er aber wieder zurück, und unverdrossen schleifte er dann sein Qteschiitz über die undurchdringlichen Weae Elxif einein seiner nächtlichen GirreisJiiac soll er die Consöderirteu in aew iltiae ;«l·.;:"r-ann«1 versetzt haben. Ihre Vorposkenkette laq einer Waldlisiere eutlana, und ali man plötzlich dies Stampfen und Schnaubeu hörte, alaubte man, Stier iuau’5 Truppen beabsichtiaten einen Atachtziiarisf auf General Hob ’«J La tier. Alles wurde alarmirt, aber der bsrmeintliche Feine) blieb aus. i Eine dieser nächtlickJen Eslapaden g wurde ,,Old Pete« aber berbiinanisr J trill. Die Frau eine-J consöderirtcn Soldaten sina ihn ein. Ihr Mann krsar mit Robert L. Lee’«3 aeschlagenem Heere in Virginiem und sie freute sich, itnu bei seiner Heimtehr solcn’ tüchti ! neu Mitarbeiter bei der Feldbestelluna I terösentiren in können. Sie siitterte ,,«Jld Pete« stattlich bereute-, uud wenn ! er auch seine nächtlichen Fahrten wie « der ausnahm, so stellte er sich des Mor aeng immer wieder Piinttlich ein. Endlich war der Kriea :ioriiber, der ronsöberirte Soldat lehrte heim« nno neun beaarm sin unseren Manlesel ein-: liarte Zeit. Von MoraenH bisz Abend-H mußte er vor dem Vfluae aebeu. denn der Südländer hatte viel aus seinem Felde nahzuholen »Old Pete« gefiel die Arbeit ni«:l·,t, und er wurde nrn Jan zu Tau boeltaften Er iiberiiel die nart·«harli(hen Wiaisfelder nnd lsauste sitjirectliib darin. bisitirte auch at- nnd zu die Hiilmerstiille und Schweiuetoben der Umwohneuden, aber am anderen Taae mußte er wie der arbeiten. Seine Arbeit schan zum k Scaeu siir den Consöderirten aus, nnd « rle er »Old Pete« nach zehn Jahren vertauste, so geschah es- nur, weil er ibi: zu alt siir sola)’ schwere Arbeit t csieu s-ea)s31naimeu«eue er nun seinen « Herrn, bis er nach- 12 Jahren in den Vesxtz von Georqe Washington Lafn nette Nix iiberfaincp ,,Olb Pete« koar der Stolz der Nix’schen Familie; er War der erste Vierfiißler, den die fac biaen Former ihr Eiaen nannten. Ihm Fn Ehren wurde auch ein altersschwa:: trei- Waaen angeschafft, auf tsem »Olo Pete« am Sonntaa die aesammte Fa milie zur Kirche zog. Georae Wash inaton Lafayette hatte mit seinem Maulesel manche schwere Stunde dziiehzumcchen Wenn z. B. qepfliigi Iriirde, nnd in der Nähe ein Schuß trachte, so war fiir »Old Pete« kein Halten mehr. Er träumte vor SchlachtenaetiimmeL nnd mit den« Psluae hinter sich, raste er wie besessen die Ackerfurche entlaria, den biederen Georae Washington Laiayette hinte1 sich her schleifend. Bei Eamp Meetings erregte »Dir W Pete« das Entsetzen der lfarbigen Frommen. Nachdem er sich osgeris sen hatte, untersuchte er den Proviant der Neger, kostete gier- und da, und zum Leidwesen der erneinde deleltirte er sich an den von ihr estotslenen Was serinelonem keine iie er unberührt, aus jeder biß er ein Stück heraus. Bei einem Revival Meeiing spielte Pcte aber seinen Trunin aus. Die farbi aen Glänbigen waren zu Roß nnd zu Wagen vor der Roely Ell-konnt Kirche eingetroffen Die Virrsiiszler wurden draußen angebunden, und die fromme Menge betrat das Gotteshaus. Kaum lisaren die Revirals im Gange, so ging draußen ein Mordspeltalel los, als ob iic wilde Jagd vorüberziehe. Alles rannte der Kirchentbür zu, und da bot sich den Erstaunten ein wenig erhei tlrnder Anblick dar. »Old Pete« hatte sich, wie das bei il·,n7 iiblicks war, seines Geschirres ent ledigt, und hatte durch- Neckereien aller Art, wie Beißen undAusschslagem seine rsierbeinigen Kollegen zu gleichemTynn reranlasz Zerbrochene Wagen lagen 1snsl,-er, Geschirrtheile und Sattelzeug, Isnd in der Ferne bemerkte man noch, wie die überniiitisigen Vierfiißler ihren residectiven Heirnstätten zueilten. Gersrge Washington Lafayette Nix wäre voii der Gemeinde beinahe ge lvncht worden, weil sein Unhold von Maulesel dieses Unheil angerichtet hatte. Mit dem Gottesdienst war es vorbei, und Jeder mußte seine Behau sung zu Fuße aussuchen. Dies trar aber auch so ziemlich« Pete’g KehrauS. Die Nix’ens streng ten den besagten Maulesel gewaltig an. iind das ihm gereicht-: Futter stand in keinem Verbalniß Zur gethanen Arbeit. Pete wurde grau, seine Hüften wurden - iil«erschlank, docls stolz leuchtete noch s-« immer die ausgebrannte »So ; Peke’5 Obren fingen an traurig nach unten zu hängen, und nur mit großer Anstren gung konnte er noch seinen Pflichten racbkommeIL lfsjeorge Washington Lafayette Nir sali, daf; sein geliebtes Hausthier sich zum Abmarsch zur großen Armee an-« schielte-, und Tlsränen füllten sein rnit leidigeg Auge. leer alle Trauer rsais nichts, ,,Old Pete« war dem Tode ver fallen. Als G. W. L. Nix eines Mor gens in seinen baufälligen Stall trat, lag »Old Pete« lana ausgestreckt da-, sein Heldenlserz hatte zu schlagen auf gehört, und einer der besten vierbeini gen Krieger »Billy« ShermanUJ hatte das Zeit-liebe gesegnet. »--- —-.—.-— Der Brief im , Don Carlos«. , lind loie die Betlnnann sich zu helfen ums-»te. Bekanntlich spielt in S«chiller’s »Don Carlos-« der Brief des Königs Philipp an die Prinzessin Eboli eine große Rolle, mit dein der Prinz am Ende des . achten Auftrittess des zweiten Altes triumphirend abgeht. Die Eboli wirft z sich ihm händeringend in den Weg nnd surht ihn aufzuhalten Als ihr das nicht gelingt, steht sie betäubt nnd ohne Fassung da, dann sinkt sie in einen Sessel. Bei der ersten Vorstellung deo »Don Gurte-IT die während den französischen Kriegszeiten in Berlin stattfand, gab die berühmte Betmann lgestorben 1815) die Eboli. Mattausch den Prin ,-1,en. Letzterer verlor in jener Scene den verhängnißvollen Brief, der vor den Augen des Publikum-s auf der Bühne liegen blieb. Die Betlnnaun bemerkte den Brief zunächst nicht, weil sie auf der anderen Seite der Bühne stand· Unter den Zuschauern entstand grone Unruhe, laute-J Murmeln erhob sich; die Bethinann hielt dies jedoch für die Folge von den damals oft in’-«3 Theater eindringenden Kriegonaehrich ten nnd Bulleti115. Plötzlich- fiel ihr Blick auf den Brief. Jetzt entdeckte sie iie Ursache der Aufregung im Publi tum. Was thun in dieser Laae?s Diese Frage legte Heinrich Schmidt, der als Vorsteher des fürstlich Esset hazh’sehen Theatern damals in Berlin aetoeilt hatte, später Goethe und dessen Gemahlin bor. Letztere meinte, sie hatte an der Bethtuann Stelle so ges-— than, als sähe sie den Brief nicht. »Da wäre sie freilich toohlfeilen Preise-Z da tnsngekotunieu,« sagte Goethe hierauf, »aber mer kann ertathen, wag eine tluae, ve ständige Schauspicierin in so lritisehent, dringendem Augenblick tljiut?« Schtnidt erzählte nun weiter. Die Bethtnann stürzte mit lpewunderngtveri thet Geistesgegenwart auf den Brief ku, öffnete und kinrehflea ihn, dann warf sie ihn init einer Gebeide getäusch ter Erwartung gleichgültig zu Boden, alLs ob der Print ein anderes Schreiben ,:tnüclgelassen hätte, und fuhr in ihrer Rede fort. Durch diese einzige Geberde hatte sie das Kunstlverl eines unserer größten Dichter vor der täeherlichleit getettett Ein gewaltiger B isallsftnrln loar ihr Lohn. —. « -.- — ....-. ——s Man- sagt, daß aerade dei Men schen von ganz entaeqengesetzter Art die Ehen am qliicklichsten werden. - North Dcßhalb such ich auch ein Mädchen mit sehr viel Geld. Ue -i: sc Der krieaerische Großpapm Ja, Kin der, als mich der Feind erblickte, fing ei on zu laufen - - Die il Jennm Und bai er DO wifcl)t, Grofzpapa? is- k s Bureau-Cl)ef: Zum Kuckuck mit dem Burschen nie ist er da, wenn man ihn braucht Kafsier: Das muss- ein Familieniibel sein; sein Vater ist Polizist!