Grand Island Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1893-1901, March 03, 1899, Sonntags-Blatt., Image 14

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    —
Ver Mincl litt schallt-.
Eine kleine Geschichte aus den Bergen
Tirols von M a x G r a d.
S- s. . s» frtrrr ——— macht
das Spinnrad, — dann hört das ein
tönige Geräusch ganz auf. Die alte
Frau setzt das Rad in die Ecke neben
den Ofen, dann stellt sie sich vor doc
juvge, frische Mödel hin; die runzliae
braune band mit den vielen Gichttno
ten streicht leise über den lichtblonden
Scheitel.
»Bist ja völli daletzt, StaserU Sitzt
da vor Deiner Milli als hätt Dir a
Wetter Dei Korn verhag It, und red ff
nnd denkst nix!«
Die Angeredrtc fährt zufammen,
wird dunkelrotlj und löffeli nun
traknpfhaf on der dicken Milch. ’
.Ja, ja Ahnd l — kunnst leicht recntl
lam A Hin n hat s heut schon, des-«- til
ganz auf-F I
Die klugen dunklen Augen der Alten
ruhen forschend auf dem blühenden
Mädchenaeficht.
»Was macht denn der Vadder —- list
er das Reißen no alleweil? Und wie
gebts denn die Schwestern? D’Ref.
hat ja an Prachtbuarn!«
»Ob« mei, Ahndll Der Vadder hat
die ganze Zeit ebbes zum Raisoniren.
Die Schwestern san a fund so weit nnd
: frieden!« I
Jm ganzen Ton dieser Antwort aber
liegt etwas Abwesentes und eine gewil
se Zerstrentheit Das junge Mädchen·
schaut zum Fenster hinaus und meidetj
den Blick der alten Frau
Herrlich liegt die Welt da Unten its
qoldeuen Sonnenschein. Ein rauschen
der Fluß, der das grünende, fruchtbare
That tnrchsließt, sieht aus wie ein sil
bernefs Band. Am Nordende steigen
graue Felswande empor, aus deren un
teren Abstufungen dunkle Tannen ra
gen
Im tiefsten, reinsten Blau wblbt sich
der Himmel darüber die heiße vons
aromatischen Düften durchzogene Lust«
zittert im Sonnenalanz.
Der Laserberg, woraus der prachtige
Urbeckerhos steht, ist der schönste Punkt,
der ganzen Gegend. Drei Drittel vom!
Berg, der am östlichen Abhang herrlich11
bewaldet ist, gehört dem Urbeeter, des -
sen alte Mutter —- turzweg von aller
Welt «’s Ahndl« genannt ——— im netten
Austraahöusel daneben wohnt.
Die allerjiingste der vielen Enkelin
nen vorn Abndl —- die blonde Stasi —
scheint noch immer aufmerksam mit den
Augen einem Adler zu folgeu, der doch.
in der Lust seine ruhigen Kreise zieht.
Es ist ganz still im Zimmer. Einige
Fliegen brummen und summen an den
blanten Fensterscheibem vor denen Nel
ten unt Geranien in üppiger Fülle blü
hen; mit ausgeblasenem Gefieder Sitztz
der Dcmpsasf in seinem Weidentiisig
nnd giebt keinen Laut von sich. Aus
der Kammer nebenan dringt ein fri
scher, säuerlicherMilchgeruch und mischt
sich mit dem der Aepfel, die in langem
Reihen rothbackig und goldger auf dem -
geschrin Schrank neben dem Herr-I
avttskreuz stehen. Die große braunej
Kastenuhr bolt aus zu langen dröh- 3
nenden Schlägen Da springt die Eta
st rasch aus. ,
Erstaunt blickt die Großmutter, die
in einem Kästchen tramt aus dae er l
regte Mädchen. s
»Na aber jetzt, —- ja was ii·s denn
nachheri«
»Jeeö. jes hab’ ich g’meint, ’s roiir
ichs Zeit zum Geben, hab’ ini’ aber
girrt-«
Bist ja erst keinma, Staserl und
hast tauni ansg rast. J meinet tast
Dn tnnnst leicht dableib·n ans d’k
Nacht- Wird a hübsch spat wer’n bie
d lkoamtnmmst «
K«Ja was Abndls Na, na g miß net.
Kmuosz surtt Der Badder thät ficht
tiirnrnern und wär ohne mi ganz al
løanig· Toes is halt jeh« a so, seit d’
Rest a a’lkeirath’ hat«
hastig hat sie ej bervorgestoßm
Die Alte kramt weiter nnd dreht sich
gar nicht um. Leise tichert sie vor sin
en.
»Jenae, nur net gar a to qachJ
Wonnssl surt muaßt, muaßt furt;
aber do nr ret glei!«
«Na, na, net glei — g«’wiß net!'«
Ausatlxmend setzt sich Stasi an den
Tisch sur Großmutter
Die Alte sucht etwas und teuan
nicht finden.
Eine Reliquie nach der anderen ent
nimmt sie dem Kästchen und breitet Ul
les vor dem staunenden Mädchen aus.
Ein seidene-s Bild, tunstvoll von Klo
stersrnuen gestickt, goldene und silberne
Medaillen und Denlmiinzen, bunte-Ko
sentränze, ein strinbnrtes Lebtuchen-z
herz mit einem srommen Vers darauf,!
ein wächserner heiliger Geist in Gestalt
einer Taube mit einem Heiligenschein
aus Flittergold, der allerdings im
Laufe der Jahre arq gelitten hat, und
schwer beschlagene Gebetbücher in den’
schönsten Sammeteinbänden.
»Ah, ah! San dös schöne Sachen!«
Die Großmutter ist inGedanten ver
loren und schaut jetzt angestrengt zum
Fenster binau5.
«Si ’st, Staserl, dabint’ macht si
Des z« anim. J meinet allen-eil, ’-3
tunnt a schlimm? Wetter keinma. S-;
bald da Wind umspringt, is’ö im
ganz-umdrehen da! Sollst halt do net
r .«
«il mei’, Ahndh geht Wer’ t mi
wenn Wetter sercht’n! Aus d« Saders
erst-u ttmm i no lang aufsi und da
Irk i’s halt·nochq ch!«
t, cus d« Seher-ruhn willst no
c Und set, ist«-s auf d’ Nacht zu
k Is, Ist-II denn döss J hob«
glaubt, es pressikt Dir a fo, daß d’ z’
Haus timmst zum Bat-Mk
Das Mädel wird wieder dunkelkoth,
wirft die Sachen auf dem Tisch durch
einander, und Zweit sich daß sie sich so
verfchnappt hat unt- die alte Großirut
ter euch so gar Alles wissen will
I »T' Liesi unser Obekdirn is fcho
so lang auf der Alm d’robn un is nia
techt q’fund. Da hat ma da Bader eb
bes mitgeb’n, was f’ einnehmen soll.
THE-s will . ihr auffittag n.·
,Ja freili ——— bös is wos ander-IS'«
Ein leiser Spott tlinqt Ins der Ant
wort und die Ahndl heftet einen schar
fen Blick cui das Mädchen, das mn
Mieder nestelt.
Stafi läßt teir Auge von der großen
Uhr unt vttfolm unruvia den .ua·- dti
get-, plumpen Zeiger.
Die Großmuttu ttamt immer leb
hcxfter im Schrank und hilfst-it ein vask
Mal.
»Lu, Dran, -—- es is mir .ei«- do
grad, als hätt’ i g«b·ort, daß daSctnvais
gersesvb a wieder dromet is aus’rn Kar.
B’sucht der d’Liesi recht ost?«
Stasi fährt aus. «
»Was, d’Liesi-? Wär sehr recht «
tvnrurn net gar!«
Da —- da bat sie sich abermals ret
ratben! Sich zur Ruhe zwingend, lie
miibt sie sich gleichgiltig zu scheinen
,,Mei Gott — disk lann ja sein; i
tvoaß’s loeiter a net. J woaß net so
viel vom Schrot-Versepr
’s Ahndl wirst abermals einen Blick
binaus aus die sich tbiirmenden weißen
Wollen, dann faßt sie eisrig die bunten
Verlen eines zerrissenen Rosenlrarszee
wieder aus. Plötzlich sieht sie die Cri
lelin ernst an, die den klaren, alte-I An
gen nicht mehr ausweichen kann. -
.,D' Liesi soll’n nur net fast cinilass
sen in d’ Hütten. E tauberer Bursch
is er. da Semi, aber a’ a’ rechter bitter
dazum Er hat koan gua"’tn Rus."
Staf: wirft trotzig die Lippen Auf
und ibre Augen bäten
»D’ Leit san sr bös; die bängn an ;
Jed’n glei etsbaL an!« »
,·J weis-US balt vorn Oberiorschtner .
selb·n,« sagt die Alte rubig — »und da (
Sepr sollt’ sich in Acht nebma ——- selir «
streiten sein alten Vaddern. Dös Wil
dern tbnat leit- auat. —-— Aber siechsr,
Staserl, wie schön der Nosenironz wie- «
der wor’ n ie. Wann Du magst, scheut «
i’n Dir!«
Mechanisch steckt das Mädchen das s
Deschenl ein j
.Vergelt’is Gott, Atmle 1
Aber es klingt Trotz und Groll aus «
der Stimme.
,J tanncs balt net sindenk« :nurk-.elt
vie Alte. «
»Ja, was suachst’ denn, Großmut- ;
ter?« I
»A mei, —-- ni: is — ? IS kaum da
werth, — wenigstens net siir an An: »
Vern, als mir selb’, aber ini kam-k- ir- ·
gern. A g’tocir)t’s Amolet res. Hals-J «
atteweil bei lia cusa bebt, und gestern
bab’ i da was- in da Finster au szizog n
—- da nuraß is verloren ban1.·’ietz
find' i’·s nimmer!«
Stasi tritt Zum Schrank —-— ..lrock'·
macht es unter ten schweren, nägelbe
schlagenen Schuhen. Sie bückt sich nnd
bebt einen kleinen grünen Scherben aus ’
knit obgeschlissenen Rändern, durch den I
ein Löchelchen gebohrt und ein Schnur
then gezogen ist. -
Die Ahndl treischt aus. i
«heilig’s Kreuz, diis is’s sa! Hättst «
schier datret’n!«
s is ihm uix gsrchehga Amt Js I
aber eb. nur a Flaschenscherb’n. Und ;
bös soll Dein Eine-let sein?"
7Js, ja. emsi. m is mein Ams- !
Ist
-, 1
s. . --- -. - «-..«
Hsllllllck kfslcllllllck DUTI pas Mso
chen auf die Greisin, deren Stimme last
feierlich geklungeii hatte. Fein saubr
lich iiiumt diese nun Alles wieder ein,
schließt das Soind ad, und seht sich,
den kleinen Scheiben zwischen )e:i run
zeliaen Händen, tem Mädchen gegen
(
über. Voni niedrigen Spinnsehemel .
empor blickt Stasi neugierig und scheu «
in das alte. ernste Gesicht·
»Sikchst’ Staserl, von allem Weh
Und Schmerz-, was is alt’s Leut, nedst
vielem Glück, wofiir i am liah’n Herr
gott danlen miieß, erfahren had’ —--— is
mir immer T Aergste da Tod von Dei
ner puat’nMuatter g’ivesen, die so jung
hat von idre funt Kinder wegstekb'n
muaßn Und wenn i Di,a fo an
schaua’, nachha, fall« mir wieder ein,
als fisai s’ leibhafti da vor mir, und
dös groane Hüt·l dös da liegt, g’h·orat
ihr. Grada so hlondzopfet und blau
augig und c sc frisch is a’wef·n wie
Du. Vielleicht hab' i Di oesfentweien
alleiveil liahei g’habt, wie alle meine
andern Enkel und Urentel. Gott ver
zeili’ mir's! Wie oft und oft hab i scho
zum liad’n Herrgott bett, daß er Di
b«’l)iiat’n und bewahren möcht’· J
lann döri halt scho gar net a dissel· Du
haft nia loan Mutter q’habt und Deine
Geschwister san alle fuet von dahos1m,
Du bist gar a so alloanig, und i inei
net da Vaddern laßt Di qar z’viel a so
umanant laufal Geh’ Staserl, —-—
schaug’ net cilleweil auf d’ Uhr. Du
hast no Zeit a’iiua. um —- um zu deri
arnia Liesi mit dem argen Wehdam
auf d' Sadereralm ausfi z’ geh’n!'«
Stasi riielt unter dem durchdringen
den, aber giitiaen Blick der Ahndl un
ruhig auf dein Schemel hin und leer,
»und bemüht sieh, nicht mehr so auffu
lend noch der Uhr zu sehen.
Die Alte lacht ganz lustig auf.
»F is närrisch wia d’ Zeit oergehtl
Gelt, Stati, Du lamist Die wohl net
denla, daß d’ Ahndl a amql jung und
sauber ’wesen is, grad wra Du? —
J ad, hörst schon ’s Donnern!«
ie steht auf und blickt wieder nach
dem himmel, ioo sich im Men nun
dunller und dunkler werdende Wollen
knäitel·bussr,«währenv«ser We Bin
rnel sich noch klar und azurblau über
den« Thale wölbi. Dann fett sie sich
wieder nieder.
Erst hält sie sinnend den Scherben
zwischen den Fingern, dann yeingi sie
ilm plöslich der Enkelin um den Hals
,,Weil i Di haxt gar so arrn SAITEN
ferl, tessentiveg’ic will i Dir fest ver
zöhln warum der llosne Scherb’n da
zum Amalei wor’n is. Ja mein a
so n 60 Jahr’n dersst scho z’rnclrechnen.
Aber ivocißt, d'Weli war damals a net
unversch, bös kannst mir glaub’n. Nr,
i willk- lur.· inccha -- -- i woaß, in daf:
Dir-it so nöthi zur dera Lieii muaßi.
A tmle Siiinderl bast iuii no Zeit.
No also: Vor sechzixr Jahrhi bin i
lyalr a bliitjirngs, bildsaubers Deiriidl
g«lveft. Net blond use-: blauanqct irikr
nacht-er Drin Miiaiier und Dir, na, a
Schnur-re war i! lBraun ivia a Hasel
Kuß und t- Wilde bin i a a·1vef«n. Taf;
i lslismmi n«ar, da bal)’ i mir qar niien
Lunis irr-acht J bav’ bei meiner
wohl rennt nnd haka just net schlecht
krhabh wean i a gnua bal)v arbeiten
tiiiiaii’11. Und s« Griss hab« i a Thal-i
mit dir Burschen- Wia da Tenfi fanX
lsmier meiner her ihr-L J Dass Alle
grad aiisn·lc:cht. Wie i aber nachts an
Vreiilinqer Ludwiq lk im q«lernl bnb’,
du hc:b« i schier act nimmer Mach-. Der
is a Kaiserlicher q·we’n, a Greuzjnger
nie trat-n er i:- feiner grau und gren
iser Mcniur daberiomnm ig. iun d’
Leut sieben blieb-en nnd bain ihm Ispchi
z·sck,a«gt. J war hellichi damifch feii
Ins «n tennt bat-. Grab Ivca bauen
Z’erst bat et ’tbem, als tbät er sich auf
Da .L)e:«rgottstvett nu- um mi tümmern,«
disc- bat mj erfcht reibt einsam-nd
bracht Dann aber —— no ja, i war ja
so alloanig, achtzehn Jahr att. und mei
Gon bat nix wia an Deanstboten in
mir p’sebgn. und bot net weiter auf mi
1ufpaßt.J muaß ebrti g·itehn, nein
Verdeanft war s net, baß i damali- an
brtichs Mahl blieben bin. Da tiabc j
herrgott aber baks so gingt! Die
Z8t’teeienbeit bat q"’fet)tt. Er hat wenig »
Zeit g’babt nnb i bab’ niemals- rccht ·
ibtommen tönnen Auf-i Hof aber .
sai et ja beileib net tennna beri·n. Am ·
Ufingftmontag nachher. bat er mi J
drängt und b’ftiir:nt i soll ’n annt :
ichti tiefsern
To bat i·-·ch:—. and a machs, daf b’;l
Bäuerin zum Frinblbier weit nat-Si
ne Mach-taub bat fahren mxicri en da.
at ji« eabm zug sagt
Ta Bäuerin hab i no berzätztt baß:
auf a ter thm a trante Gfchpielin »
iufiuchen möcht. Ja was —- we I
uctft denn a so Stafk --— convu- soll»
net a a traute Kamaräbin auf ber «
ttm a babt items-— - No Ia —« da Tag«j
g a enbti temma wia so viele ander e. h
Nein here bat mit ttopft wia an gen
e Hainmerichmiedem und mir is alle- l
oeit mein setige tktuatter einigfattm
Ptber sVluat is mir a so auffi g stiecm
seiß ic mir g soeten und tatt vbtti.
Eertsext hatt Wioi mit n Melken fe: til;
Itoesen bin hab i ba Stallbirn nos
tsieb onbefobten kann bin i gamm- J;
voaf t.,et bin i qwftogn oder wia a I
Ecbneck aschlichen· Wie im Traum «
var i out ocnmat u. n Weil-ersteigt "
Am Weiberfteig?« entfäbtt es dir
.-.tat«i. It
Bindi licht kurz und rauh. i
»An jc freili, -- am WeiderftcigL s
blaube wohl, ten fasse vor ti« Jahf «
Ir« n«t ’s-,eh·n? Glaubst, der wär a
rfcht ganacht und sticht wor·n wia 1
krälsen die Trahtfeitbahn, der Teliaraf I
mer die Ielifoner und bös Sack« Ter 1
tsciderfteia war sehr vo eh’ da! Auf ;
ser rsana Seit’n geht- heut rw zur Sag 1
)ereralrn« auf da andern zurhinteriieter
Ukuk - J bin a’rar am Rreuzwea 1
Mauren und moch’ an Schritt in’å ,
kiårre Laut-« tsök da Wind stumm-g ;
:ac’n hat ’habt, da fchrei igrad’nauä. (
tiuf nan Z- al g’fpiir i an fürchterlichen 1
Mel-stumm arn Jst-ad on denke Blurat «
Zur a to ahia’flotfen its-. Grad Hamm: 1
1·fallen hin i. um can hoar in an hat-: 1
fen Scherbn vie unterm Laub raste-If
zen tan. Schmerzen hab« i g’hnbt zuni«
narrilch wer'n. von Stehn oder Gehni
toan Ned’ mehr. G’wiß harn da hols- «
trierht die Scheran von a paar Bier- (
flafchen lieaen Massen g'haht, in di i -
ietzt n’eintreten war. G’1vaant hats itl
vor lauterSehrnerz und vor Zorn, denn e«
da Ludwigl hat ja. drei-net auf da Alm
auf mi fo hart g’wart! Schier am
Nachtwean is g’we’n. da hah’ i Pfei
fen a’hiirt, und a Bursch ir- hat-klum
ma mit’n Bund Strick arn Pudel unk
szca HolzbeiL A kletter, frischer Bua
mit an auat’n G’iicht und an ehrlichen
G’tchau. Der hat mi dann in fein-«
Hütten kracht, net weit davon, die g’rad"
nur so a Unterftand fiir d’ Schiner-M
und bloß aus a paar Bretter Hamm
a·nagtlt war. Die ganze Nacht hat ’r
mir Umfchliia auf’n Iuafr a«rnacht.I
nachher verbunden, nnd enhli wie’sTa·q
worn is, hat er rni z’ Haus mehr trag’u
als a’fiihrt. J hin recht trant wvarn
dann. Der Fnaß is schlimmer und
schlimmer wor’n, da Bat-er hats Kraut
nachher a no fett a’rnacht, und endli
hal- 'i froh fein mitassm daß f mi
drinnat in der Atti-findt im Kranken
bang wieder z’farnrng’rirht hat-r. Herbst.
is a’wef’n, da bin i elendig wieder insi
Torf einig’ltumpelt. Döz erfchte was
f’ mir ver-zählt ham, war, daß der»
Breitlinger Ludwig im G’fängniß
sitzet, daß er’ö mit die Schmugaler
a'ha!ten hätt unt-Don dastocha hött.·
Grean und blau is mir’s vor die Au
gen was-n unl- i hab auf daninal
g’meint. i foin die Glaifcherh'n wieder,
tiesmahaber als hättMD mir mitten
durckst herz g’fchnitten. J bin no
mal trank wor’n; rot-r t aber wieder
ganz Mund und meiFuaß völlig Theils
--«-—--«-.-·..----——-——.—
- war, is niei et chter Gang Wan zum
- Kreuzweg am etversteig g’tven. Am«
.- Boden bals i mi niedettniet. und half
mir an Scherb’n ·c’sucht. Damit bin i
dann zum Pfarrer ’ganga, hats bete-M
, nnd bnaset und hab’n bitt, er soll den
- Sckse1b’n a bässel a Weih’ geb’n.
J babin dann am Schleisstem rund
a’schlisscn, a Löcherl einibohrt und a
Schnitt durchzog’n. Um an Hals hab«
i«n a«l;-iingt alr- ewia’s Andenken, nnd
in acht Kapellen bob’ i der heiliqu
Jungsran Maria ’dantt für meine Ersj
retttma auc- doppelter Schand und Un
ehr’. Niinmer hab« i ten tloana, gren
na Echerb’n vom Hals g’lassen, n nöt
an nein Hochzeitstag, wo i den braven
Hol,:«necht, der mi so freundli Pflegt
bat Euren Großvater g«beir.1th’
liab«!« —— —- j
Krinen Laut hört man im Zinnner.
nur fernes, langsam näher tommendeg
Irnnerarolleik und leisen, wie mah
rendut Wind, der lautoarm die drii
aend gewordene Lust durchschneidet
Tie blonde Stasi sitzt längst nicht
niem- aus rskn Echemel zu Fiiiken der
t« roßmuttsr. Sie steht bei def: Welten
und Geranien am Fenster der därnitxri
gen Stube und ihre braunen Finaer
anschließen tmmvsbast den kleiner
Gtaescherben, der an der Schnur ums
its-ten Hat liegt. Das runde, blaß ae
nrrkene Gesicht beugt sich tief iiber ei
nen weißenReltenstoet, dessen dicke Bin
tben betäubenden Geruch ausströmen.
,.«Ltk,ndl, s- Großmutter gleich
einem Schluchten ringt es sich are-J dem
wie Inaefchniirten hats « »i meiner --—
i wil! --—— i fiircht" ini halt oo vor·m
("st"svjttet.«
Weitre-its wirst sie sich dann dem
thsndl in den Zchooß.
,,Lstroßmutter, --— i bleib’ bei Dir!«
----——.-- - ..-.-«-— ... — —
Die Jllitternaeulsslliache.
LionKorlPrölL
Lulmia Tiedecie war Fiisslier in der
zweiten Compaanir. Vor acht Mona
ten ioa er im slotten Jaauet den«3eug-E
tofier in der Hand. mit anderen Al
tersaenossen zur Naserne. um dort als
«-oldat einaetleidet zi: werden Dies
Keißlchiene des Bauteichnerg hatte er:
en die Wand a: länat uno den iHirtel
lieaen lassen. Jetzt tointte ilim bereits-s
der Geireitentnoui und die Kommun- j
eoaewalt des llnteroifiiiers fettien nicht.
unerreichbar. s
Leute traf ihn die Wache vor einem
eer lönialichen Schlösser die seit liin
aerer sieit von keinen Mitalieoe des i
bericixerhausee mehr bewohnt wervenF
urd in den ariinen Partmantel einge-;
hisllt, leise oahindiimmern. Das war ;
-in bequemer Dienst. Keine anderes
these-abe. als die Motten eu biiten die I
lich in die alten Plüichmäbel und in «
weich schlumnternde Einrichtungen ein ·
aeniitet hatten, etwaiaen Unsug abzu-;
halten und die weniqen Fremden anzu- »
starren, die am Taae sich ales Beschattet
einiantien Jnioizirende Oiiiziere ver-?
irrten sich iait nie nrji der entlegenen
Geaend Der einziae Posten schöpfte
im behaalichen SchattenLusi und tonli
te die schönen Aus-blicke aeniefeen die
die iteahleniöriniae nach dem Schlosse
gerichteten Duichbaue boten in tvena
er Lult hatte seaar do· blattt ern Lied
or r sich kinsi .en. Die ruhenden. Wann
schritten -- ihrer ensei durften mit
dem liesreiten eine Flasche Bier tri.. I
ten ein unlchuldiaes Spielchen machen ·
oder aui den Pritschen schnarchen ;
Alle zwei Stunden wurde der ieier
liebe Ali der Poltenesbliiluna vollepgen
bei dein iroend ein schlechter Witz fiel,
den der Gesteite qniidia überhörtr. Der
aeroiilinlichlte war wohl der: .L1sz Dir
die alte Bude nicht sorttraaen!« l
en 11 Uhr wurde Ludwia Tie
decke autaeriltteit und darauf vor das ·
mit Eilenqittern abaesverrte Schloß
ibor Gewebe aui Schiller hingestell — «.
Er aiilcsnte sich erst tüchtia aus, nahm··
dar Gewehr unter die Achieldiible und ·
aina auf unk- ab in der Richtung des
breiten Monditrablei. der neben einer
slutbuche berabiiel. Ein lauer hauch
trua die Blumen- undBliitbendiiite der ·
Maiennacht weiter wie stille Liebesbcts
schasten, eine heidenaiittin mit nacktens
Sandstein - Gliedern luate aus deins
schwarzen Gebüsch hervor und neigte
sich zu dein ausgetrockneten Bassim —
Das Bellen eines bunt-es in ver tFerne
Exil-Este und nun herrschte lantlose
t e.
t
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H
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Tiedecle überließ sich seinen Gedan
len. Zuerst tauchten die Tchnurriqen
und fchauriqen Wachtltestsen - Gefchiayi
ten auf. die ihm von Kameraden er
zählt worden waren. Vor Allem dre«
von dem strenaen Obersten an der vol-?
nifchen Grenze, der, nm den Muth et Z
nes Nelruten zu prüfen. in einer eiska
italten, von Schneesturm aeveitlchten,
«Winternacht sich. in einen weißen Vele
einaemutnmt, an den Boften herange
Ifchltchen und fcknn naär dem zweiten
lunbeantwcrteten Zuruf von diesem er-«
fchossen worden wur.
Merkwürdig, daß sich gerade diefe
Unsinn-Sage feinem Gedächtnis lo
tef eurem-kaut hatt-. Ein-www
Blatt weilte Ludwia aus dem Wachstu
nen, und er nalnn das Gewehr schuß
bereit. um gleich daran zu lachen nnd
;sichȟl)er seine tindliche Furchtfanttelt
»u- araekn. Dann blickte er empor und
freute sich des hellfrntelnden Sternen
»reigens. Wieder fielen ihm die Schil
derungen der Feldzuasfcenen und dee
blutigen Kämpfe vor Mey ein« die der
’alteSer eant in der Mannfchaftsfchule
den an tchenden »jungensohltöpfen«1
l
gemacht, wie er feineguhöreelchaft titu
ltrtr. 'Ja, einen Krtea wollte Tiedede
doch feldft erleben. Die Pferde an der
Krippe sind ziemlich langweilig und
Kafernen · Exetzierem Paraden ten-»
gen an, ohne daß der aedrillte enfch
ans sich herauskommt Aber so ein
vorbeirsfendes Schlachiroß, so ein
gegen feuerspeiende Vatikrien verstär
menves Vataillom dabei aeriiih doch
Idas Blut rn vie richiiae Wallung Und
wenn man erschossen wird? Nun, dann
hat die Geschichte ein Ende Aber
schwervertvundet? Das iii viel schiims
mer. Doch da würde man sich von Der
lieben Käthe pflegen lassen.
Ach die Mitbe! Das-, er eifi jetzt
ihrer gedenkt! Wie schön wäre eg, wenn
Ludivig zn dieier Stunde mit ihr
durch Den einsamen Bart spazieren
könnte, den Arm um ihre Hüfte ge
schlangen! Die blonde handfchnhmo
chirin hatte eg ihm onqeihan und doch
kein ihm nie der Entschluß sie heira
ilen in wollen War sie doch gleich
il m auf ein befchcidenes Kämmerchen
unt ein Volksiiichen Essen angewie
nn. uno tote weit vermochte er es tm
Leben zu bringen? Die Bat-handwer
let-Schule war das Ende seines B-!
dunggganges. Zum Polier oder ;-n:t
Werkmeister in einer Fabrik reichte segn
Wissen, weiter jedoch nicht. Wird sich
Ng blonde Geschöpfchen, das nach
Veraniiaen und Luxus förmlich lech,;te,
damit beantiaenk Und diesem Spring—
insselr sollte er sein Herz artoertrauen,.
damit das lleine Fittichen darauf her-f
nintanzte? Nein solcher Thortzeit tvari
Tietecle nicht fähig. Er mußte lieber
trachten, ein Bürgermädchen mit guter
Ausftrttzma zu nett-innen Ueberdies
hzxstete Flatbe bereits; --— sie wird noch
schwindsijchtig werden. Allein wenn ste.
heute stiirbe, müßte er doch dilterlich
weine-i.
Jetzt schlug der halb eingerostete
Hammer der altvitterischen Schloßuhr
zwölsrnal an. Jrntner höher stieg der
Mond und ließ seltsame Träume in
Blumentelche und in Tiere-MS Gehirn
niederthauen. »Wie. wenn in dem
Schlosse eine gesangene Prinzessin
wäre, so leichtdliitia wie Mitbe, die
ich bewachen müsste? Ueber mir öft
net sich das spitz zulausende Erkerfen
ster und es wisrert mir zu: »Gott-all
Sold-at!.... Will er sich ein schönes
Zitta liielk verdienen, um das er Haus
and Hof taufen tann7. . . Schließe er
nur taki Ihor rasch aus und lasse er
mich heraus-. Einsttveilen schenke ich
ihn diesen Diamantrina»..« Ein
Köpfchen tnit aertsdertem Haar und
lunden Wangenariibchen wird sahns-L
tnd eine weiße Hand streift den Ring
Iem Finger ter anderen. Was soll
Ich thun? Mir und der armen Prin
tessin helfen? Aber die Sache toird
tcher entdeckt, matt verurtheilt mich
tieaerechtltch und schießt mich irnWall
trat-en zusammen »Nein. holdselige
lirinzestm Jch din ein arsner Teil-s
el, der nichts alt- iein Leben besitzt . . .·
Bersuchen Sie mich nickt. Sprechen
Zie mit dem allerhöchsten Lande-Hoden
Fr aiedt Sie sicher srei . . . ." lin: rote
ser tritgpert ek- durch doe- Gezweig;
Der hochragenden Linde: »Nun, dannj
emme zu mir heraus und unterhalte
nich. Ich sterbe tier vor Lanaeweile,
tnd Du dist der hiibicheite Soldat, dert
Heute auf Posten stand." . .. Nun wird-i
nir ganz heis; in: Kopfe, ich drehe mich
tm und die Sonditein .- Göltin lacht
Hinter mir. Saat sie nicht: »Das
oiirde Dir passen Du Lümmel, in
dem Brunlaemaak der Prinzessin zu
esen· Sie will Dich aber nur über
isten....« Jct trete lieber in d:n
Schatten, damit mich die aesiihrliches
Brinzesstn nicht mehr sieht. Nun
dringt es wie Weihrauch-Geruch in
neine Nase. Das sind wohl die dichl
sei einander stehenden Fichten und die
limeisenhausen darunter. Werde ich
Iäthe schließlich doch heirathen oder
nich siir die Prinzessin erschießen las
en? Weihrauch und Pulver-rauch. ste
ntschen sieh schlecht. Ich muß thUilr
Eini- entscheiden. Nun sangen on
Die Glohsteine bei der Einsahrt zu
reden an: .Das will ein Soldat sein
tnd zweifelt. od er Weihrauch crer
suloerrauch wählen soll? Der Kerl
Hätte bei seinem Zeichenbrett bleiben
"ollen. Jeder Bauernlntrsche hält sester
pas Gewehr. das rnan ihm in diehand
gezwungen! . . . . «
Dieier verkleideten Selbstentriiitungl
ftinrrnt die Schloßuhr mit einem halb-—
stundewSchlage zu. Tiedeete wird die
sen Augenblick munterer. Ein Vogel
Ptepst in Traumverlorenheih allein die
strinzessin ist verschwunden, und die
SandsteinsGöttin steht aui dem alten
Fleck-. Ein wahres Glück, denn der
lange gesterbene Könia mit dem stei
sen Isiops int Nacken und dem Krückstod
in der Hand schreitet Zwischen den Bän
rnksr eint-er und tust unwillig: »Kerl,
mache er besser seine Honneursi Und
schie» er nicht nach dern Erkerfenster«
das taugt nicht für einen Kriegsmann
Wartsrn hat er die lange, dicke Büchse
mit dem Spielzeug vrsn Magazinge
weht vertuscht? Lauter unnöthiget
Firlefanz. Seltlt die Dreimaster unos
die Urian-schen dcben sie sent arme-J
schatst. Pud! eine tveichliche Zeit, die
nicht eiserne Renten nnd unwidersteh
liche Attartem sondern nur Schnell-.
seuee und Schiiwschwärrne tennt.
Sold zweijährige, nicht recht ausge
wachsene Wink-deutet tamntandire ich
nicht!« . . . .
»Gott. ist das ein verdrießlicher
Brumrnbii:!« meint Tiedeckr. »Mir
kann es nur recht sein« dasz ich nicht
unter ihm aedient und das Spieszs
rutbenlausen erspart habe. Damals
wurde man erst zusammenvriiaelt« bis
man siir den Feind reis war . · . . Was
maa die Mutter in tern kleinen säch
sischen Städtchen machen? Sie schläft
schen seit Jahren schlecht und schrieb
nur« jüngst, Gase sie in letzter Zeit stets
um Mitternacht aufwacht und dann
nett dem todten Vater bis zunt Mor
aenarauen plaudere. So eine arme
Schalmetsterswitttve hungert noch im
cmer« obschon sie fest beider Marie. die
’de"n Wes er geheiratlset hat, gut aui
ehoben ist. Aber der Magen verträgt
ichtj mehr. und die wenia benutzten
Zähne haben meistens Reißaus qenoin
men. Nur ihr Hm ist noch so sorg
sarn nnd liebevoll wie immer. Die paar
Thaler Pension schickt sie mir zu, seit
dern ich tsenWassenroet angezogen hat«-e,
damit ich mir manchmal einen Abend
Jrnbiß gönne. Sie habe nunmehr
Alle-, was sie brauche. Als ich Abends
die Schlackwurst, die ich mitgenommen.
unter Beistand des Gesteiten aufzehrte,
schlich mir sacht eine Tbriine iibee die
Wange, die dem guten, siechen Mütter
l«ein aalt. O! könnte ich ihr nur noch
eine kleine Freude bereiten! Ich weis:
eg. Jm nächsten Monate schicke ich ihr
jnieine Füsilier-Pbotoarapliie. Darauf
J wird sie stolz sein, wie auf meineSchul
"zeuanisse. Arg verrunzelt ist zwar ihr
Gesicht, nicht so alatt wie dass derKäthe
nnd der Prinzeisin Allein bie Augen
iind wärmet und treuer als bei allen
anderen Frauen-stimmen Die alei:
chen dem Mondlichi, trenn es auf süßer
Sabne schwimmt, die ich als Kind so
gern genascht habe. lind er- wird nie
weniger mit der Mutterliebe. Eigent
lich bat die Alte allein mich wirklich
aern, über alles Leben und Sterben
hinaus. Das ist der beste Trost in
schlimmen Tagen, denn nicht allezeit
steht man so leicht Wache wie heute.«
»Aber wie Die heute wieder Sechs
und Sechzia gespielt haben auf der
Ptlkschtk hingeschtagen die Karten
und der Christian hat stets die besten
g·kk)(1bt; der Gesteite ist schon ärger
lich geworden und bat ibm beinahe ein
dienstliches Krastwort zugerusen Jch
tkabe keine Spielernatur ----— aber zuse
hen thue ich doch gern. Man lernt da
bei seine Menschen tennen.«
»Mein Architekt soll auch ein großer
Spieler sein und schon Vieles dabei
rerthan haben, was er besser sür sich
cllwclloksi Island Alles accsl Dcl lksm
rasch, er hat einen sicheren Wurf und
einen ausgesuchten Geschmack, den
selbst die Kollegen nicht zu läster
wagen. Jrn Handumdrehen sinl
tklrunkrlsse und Ausrisse, die Fccader
itixuirn da werden die Maße einaes
tragen, und Alles hat Hand und Fuß,
Gestalt und Schönheit, wenn co auch
nur so hingeschmiert ist. Beim Nach
zeichnen ssiire ich erst, wie sein und
zweelrsräszia der Bau gedacht ist. Die
Leute nennen ihn genial, aber er iir
auch ein bischen lllderlich sonst hätte
er es sicher schon weiter gebracht. Die
geistia Arbeitenden brauchen wohl ein
bischen tolles Zeug zu ihrer Ansvor
nung. Meine saubere Planausfiih
runa lot-te er und saate beim Abschied:
»Si: diirsen nach Ihrer Dienstzeit wie
Der in mir kommen, wenn ich bis on
bin nicht vertraebt t—in." Kirchen ent
wirst er undSchulen und VillewAnla
gen aller Vlrtk sogar Brüllen uanisen
balsn Bahnböse hat er gemacht. feel
nlanke, rer alle Himmel würde sogar
schmucker wenn er ihn umbauen
lisnnte Der keck-te Künstler uno ein
guter Mensch dazu, bei dem ich zrcrn
noch Etwas lernte. Als er vor mei
nem Abgana die Halle um das Arie
get - Monument verspeltivilch entrollte
und mir die saubere Ausführung der
torinthischen Säislentavitäle empfahl,
meinte er: »Schon deshalb, weil Sie
eine freundliche Umgebung brauchen,
wenn Sie in Ruseland oder ander
toiirts aus dem Felde der Ehre liegen
bleiben und dann Ihr Name aus dem
Denkmal eingetragen wird. Ich habe
mir auch schon meine Grabsiätle archi
te;-.onisch gemiithlich oorgedacht."
«Jetzt glaube ich. rührt sich die
Noroeodllenus wirllich. Oder ist ek
nur der Schatten. ver hin und her sich
beweng . . . Es hebt sich schon der eriie
Morgentoind, der Hahn, der nicht
lriiht. Und die Sterne slaetern heller
aus« weil sie wissen, daß sie site uns
bald erlöschen. Fein gewöllte Formen
hat so eine lustige Drauf-. So ein klei
nei- heidnisches Berhiiltniß muss gar
nicht so iibel sein. Die Michinnens
Belanntschasten meiner Kameraden
sind Nichts siir mich. Rahrhast enogen
sie sein, aber nran riecht sie zu start . . .
Wh. hat ntir das Steinbild nicht zuge
nichti«—
»Nun Iiisitier Tiedecke. Sie sind
wohl Sterngucker aeworden«, ertönt
da raub die Stimme des Gesteiten;
»hiiren Sie nicht den Tritt der Ablii
sung? Da legen Sie sich man gleich
aus die Pritsche, in vier Stunden müss
sen Sie wieder 'ran!«
Ludwig Tiedeete erschrak sichtlich.
nahm jedoch gleich die vorgeschriebene
stramnie lHaltuna mit Auaen rechts
an. Jnnerlich sagte er sich: »Sei-on
zwei Stunden vorüber! Und was habe
ich Alles znsmninenqedacht und ge
träumt! Es muß doch ein mektcviiri
diaer Zauber von einem so alten,
epl)euuinwachsenen, mondbeschienenen
Schlosse ausgehen Hätte es noch län
get gedauert, vielleicht wäre meine
eigene «J-«’,utnnit an mir dortibergeaan
en· Doch lieber nicht neugierig sein.
äetzt lzeiszt es auipnssen. Vorgeseith
sonder-Z wenn sie den Geseeitentnovi
haben, verstehen teinen Spaß im tai
serlichen Dienst. Nächsteni werde ich
j selbst das Bewußtsein der ersten Kons
’ mißwiirde ital-ent«
Der nun absteigende Mond begküßte
den neuen Posten mit fteUthichtm
Zwinlem Eine Nachteule floa schwer
fällig in den Thais-rund nieder, wie
ein später Wirthshaussidey der end
lich den Heimwea nimmt. Ausge
scheuchte Vögel regten sich, die im dich
ten Buichwerl vertteate Damdindin
mit zwei Jungen schlief ruhig weiter.
Was werden dem Nachfolger Tie
decke’s für Stimmunclen und Einfälle
delcheert lein?...