Tköllump SM« JU, es- fällt von deinem Hans-is Atem paar, von welchem Gott nichts wei Und tyas der Tag uns Größres raubte, Das freie nicht auf sein Geheiß? Tropf es, wenn seinen Schnee der Winter Jn unser Hoser niederstiebt, Ein ganzer Frühling lacht dahinter: Gott züchtigt immer, weis er liebt. Laß in dem Leid, das er beschieden. Des Keim unf- kiinft’gen Gliineks schauen, Dann kommt der Tag, wo Freud und Frieden Jn unserm Herzen Hütten dann The-vor Fontane. —..-—.--· Das OkimnnkspoktrmL VonO-Schöt1ort. » - - --— Ehrlich gestanden, —- es ist nicht viel los mit mir, —— tvas?« Die Hände hinter den Kopf ver schränlt sieht sie ihren Lehrer an. Er seht erst noch den Schatten ans»de·r Lippe des Männertopseå etwas lraiti Hier ein, ehe er antwortet: »Daß Sie ein Genie wären, behaup te ich nicht« Und sit-dein Talent, das Sie haben, gehört noch mancherlei, dar Sie nicht haben." »Fleiß, Ausdauer, höhere Andacht. kurz alles, was man Leuten anriiilx de nen die hauptsache sehlt.« Sie spricht lachend-, aber ihre Augen siiiiteln verdächtig «Rathen Sie mir denn, lieber Mei ster, das-, ich nnisattein soll; —-— Kinder gärtnerin werden oder Lehrerin an einer Nadelschule?« Ein unverständliche-z aber iniszbilli qendes Gedrunim ist die Antwort. ,,Ulso ich soll mich weiteraiiölen, den Dolch iin Busen«?« - Er tcmnit hinter seinerStasselei her vor. »Sie sind heute ganz oerdreht«. tadelt er. »Das bir- ieh immer. Aber heute hätte ich doch wohl Griind.« «Kind,« sa te er lopsschiittelnd, Kind! Sie wi en ia garnicht, was Sie reden! Nach einem Jahre Unterricht gleich alles iider den Hausen iversen wollen, weil ich Sie nicht als Genie seiere! toas hat unsereins sich alles sa gen lassen müssen. sich .eaui:ilt, allein tnit ganz handwerksmäßig niederträch tigen Uebungsorbeitem von denen Sie überhaupt nichts wissen wollen! tlnd die dunklen Stunden, in denen einem so hundemäsiig zn Muth ioar, ein häß liches araues Gespinnst iiber alles Ein vsinden og: Wirst nir! Wirst nix!« Er wischt sich iiber die Stirn. Offen dar macht die Erinnerung ihn noch beiß. " »Sehen Sie —- grad so ist niir jetzt en Muth,« triuinphirt Nenn ,,Jhnen?« Er lacht tvegtversend und ioirthschastet wild ans seiner Palette umher. »Sie glauben ja selber nicht, was Sie da sagen.« »Sie nehmen mich nicht ernst«, schnioclt sie. Nehmen Sie sicli selber denn ernst .'« iragt er dagegen Keine Llnttoort - Leonhard tpirit zwischen der Arbeit einen halb tadelndeii, halb iiiiileidigen Wirt aus Nettn »Sie arbeiten ja nicht'·, tagt er endlich milde. Sie zieht mechanisch ein paar ganz sinnlose Linien, läszt die Hände sinten iiiid sagt lläglirhz »sich tann iiicht!« Sosort ionimt er ihr mit Rath nnd That zu Hilfe. »Das-:- Modell hat ja aber den Kopf ganz sinten lassen Sie ---—— alter Herr - machen Sie mai (.us!'· schrie Leonhard den Arineiihäu5 ler an, der in stnmpisinnigeni Behagen vor sick hin döstr. »Hah?" lallt der Schwerhörige und öffnete die trüben Augen ein wenig weiter Leontiard sprana mit ungeonloiaem ·'7topischiitteln in und schob den Alten an seinem borstigen Kinn in die ge wünschte Lage. »Ach, lassen Sie nur, Herr Leon liard,« sagte Netto init niiibem Ton, »ich tann doch nicht-— mehr thun.« » Er zoa die Brauen etwas zusammen. »Wie Sie wollen« Dann hals er dem Alten soralich vom titobinni herunter. »Ist die Erosensnpiie rienii ana) schon fertig, wenn Sie sriilier nach Fansc tornmen?« schrie Netto itpn niit « nsge bot aller straft an. Der Alte verzog seinen zalinloscn Mund. Wie ein dumpfe-, rasselndes Wiean tiana sein Locken, nno zi- see nem Berlaus bedurfte w geraoe dreier ittcinuteit "D·»i:i ie- arte:.- immer .:. -E nen Hast-si!ri:iisll ans »Sie sollen doch den Alten nicht zum Lachen br-.;«;e:««, saatz dir Mrlek vor iourssooxl »Ich habe Joch teinexi Witz gern-Zin« sagte sie uiischi:ldia. »Die da is ’n Nacker, v«n Reiter is sie«, licherte der Alte, nnd lichernd nnd hiistend zog er ab. Retty lachte. »Ein Rai-er bin ich, ein Nacker haben Sie’s aehört. Herr Leonhard? Vor populi! Aber ich tann auch gut sein so!« Sie zwang das wirke Blond-mai in einen primitiven Scheitel, nnd schan die großen Augen schwätinerisch znr Decke aus. »Ganz hübsch«, sagte der Maler, des sen Blicke gefesselt und doch mißt-illi gnd aus Netto ruhten. »Aber unwahr! iei ist nicht Jhr Genre.'« »Ein anderes denn! Jch bin eineNixe, ein Kobold — so!« Sie strich die Le cken wieder in die Stirn und zog den Pseil ans dem Knoten. Aue dem gesenk teu Gesicht leuchteten die Au en ver lib tertsch; hundert grüne Lchtsiln chen muten in den grauen Sternen und hundert Itichtsnujziqe, elbische Ged-. n tcn gautelten dahinter. Leonhard, der brave, solidc Mensch, empfand Mißbehagen, besonders-« wei! sie-ihm sei-gut gefiel. Der-«Kiinstterisay mit Entzücken in das dezaubeinde txt-. sichtchen, —— hier war eine Ausgabe! »Wenn"ich Sie malen tönntet« ein-» fuhr es ihm. « »Das tdnnen Sie ja « sagte Keltn qleichmiithig nnd steckte ihre Haare wie der anf. »Wiikden Sie mir denn sitzen?« - »Warum nichts Am Ende eigne im mich zum Gemaltweeden besser als mm Malen. Was solls sein, Engel, Teufel, Mode-ina, Elbin -——« »Sie selbst, das beißt wenn i.li’3 kann'« setzte ee bescheiden hinzu. »Es ist nicht leicht « »Nein ich qlcnb H auch nicht « Sie anctte prüfend in den Spiegel. »Was soll man i.V.fii1 eine Farbe zu den Augen nehmen? tlnd wann soll ich tax-i men? Ader am Ende paßt sich das wi der nicht? Die zn Hause stellen Ler nämlich einen stiinstler als ganz gesät-r lichenMenschen vor. Bad! wir haben ia den Röfectc Its-s tsdrendanie Und nicht wal"n«, ich vetonune eine Kopie7 Dann ist die Sache natiäglich als Weidnackngs iiberraschnna für Die Eltern gerechtfer Stat« »Ja aber —-- «begann der gewissen lnste Leonhard zögernd »Nein Aber, lieber Meister! Wie tann ein Künstler nur so schwerfällig sein!« Er tiefe sich gern überzeugen. ,,'liehmen Sie mir das ossene Wort in Bezug aus Jhre Arbeit nicht nbel," bat er beim Adieu. Sie schüttelte la chend den Kopf »Es ist mein Schick sal, teine Jllusionen zu haben, auch nicht über mich selbst.« Toch cius der Treppe rieselte es ihr beisz über die Wangen. Es war nicht kais Wort iiber ihre Arbeit, sondern ein engeres Wort, das tief in ihrer Seele sa :. Zornig wischte sie die Thrönen icri nnd zog den Schleier herunter. Es giebt nichts, was einen Men selten se lrönitk als das Bewußtsein, nicht erns: genommen zn werden »Sie Lehnen sich ja selbst nicht ernstl« Nun sa. Aber andere bür se-: so etwas nicht thun einige andre wenigstens-. nicht — — I «- s Ists-sichs schmunzelte dermaßen, baß er ian Husten kam. als Retth in der nächsten Stunde in einer seeariinen Geitenblonse erschien. tir bekam seine geliebte Kiiunnelslai sctre hingesetzt und erhielt die Weisung, sein edles Prosil dem Fenster inzutven den« Eltettlx setzte sich ans einen Stuhl Lonig tex- Fünfzehnten nnd sah selsr Vergnügt link erwartungsvoll ung. Jn rer Frühstückspause betrachtete sie bec »Biid«, dag noch alg ein wii-. teg Tini-einander von Kohlestrnhen Hab mal-eilest en erschien » l« dce loohl je was toird:«« meinte sk) bedenklich ,.Wollrn’i l.ossen,« sagte Leunhard ts-: irsar ein-as Isrnstesz Gespannteszs in feinem Auesehen und Wesen, dass ilsir amnicht gefiel. Sie hatte sisti oie Eitxnnnen fo spasebaft -.1edacht. Erslclx ein vorn Schaffengteufel be Ieffener ji«-keusch ist die unaenieszvarstc (-«"-esellnt)aft von der Welt. Este-tm nachts ini Verlauf der Zit nnq allerlei llnterhaltnnaganliiafe, dann iina sie an zu gähnen, in seufzen unk- iief ir:elancholisch aus-zusehen »Ist Ihnen dac- Sitzen so ziitoioerf« fxua Lecsnlsart schließlich html-II er staunt ,,’Eolih ein Sitzen, ja!« sagte irr-tin init Eint-base. »Ja-is ist ja schlimmer, alsv ifinzelbafn Darf ich nsir nächste-Z Mal eine Hatelei mitbrinaen"?« .,’L"-cr,-«,eihen Sie,« sagte er erfchro des-. »Ich war so tief in der Arbeit s—-« Aber diese Arbeit bin ich doch. Dachte ist«-tin »Da könnte er sich doch auch et toais init mir beschaftiaen.« ,Jn der nächsten Sitzung toird eis schon meine Pflicht fein, Sie zu unter lialten,« tröstete er »Sie dürfen doch nicht zu aelangiveilt aussehen« tllettn seufzte herzbrechend Die nächste Pause benutzte sie, eine Atlssitatnr von dem braven zltdsictsk zu wich-sen, loie er, die Flasche neben sicu, nsit r.lsenltem Kopf und offen-In Mund-.- auf dem Stuhle hingf »Damit nsir doch tin Resultat vorzuzeiqen ha l«.en.« »Im- slarilatur haben Sie entschie« den Iaient,« sagte Leonhard Das- war doch loonl ein Lob tlann aber loie Tatel tfr that ihr Unrecht — sie war so schlimm garnicht. Es that ihr sogar leid, als Rösicte ihre Schöpfunq nach— net mit sichtliche-n Unbehagen betrachv tete, das er durch verlegeneg Grinsen zu rnaistieren suchte. »Es ift nur ein kleiner Scherz,« lute te sie dem Alten zu. ,,Jarooll, iarooll,« sute der Alte nnd raufperte Und fchniiuzte sich, immer noch voll Unbehaen. Und Leonhard toarf ihr einen fo vorlvurfdvollen Blick zu! Sie ging recht verstimnit nach Hau se. Sie äraerte sich, daß so wenia von der grünen Blouse auf das Bild lam, dasi die Si ungen so langweilig ira ren; iiber si selbst und nochmals über Leonhard, der schuld war, daß sie sich iiber sich selbst ärgern mußte. »Der Philister,« schalt fie, »und das will ein Künstler sein!« ; I If ? In der nächsten Stunde machte sLeonhard ihr wahrhaftig noch Vor ioiirfr. «S e haben den Alten ge ltrantt durch ihre states-me Manns Uebrigens kommt er heute nicht, er liegt mit Glieder-schmerzen zu Bett·« ,,V«.rnier«l««änslcr pflegen in der Regel nicht sc- ecnpsii.dsam zu sein,« sagte Reif-i leichtliin Sie meinte es durch aus nicht so, aber sein Vorwurf spreng te ihre Geduld. Lernkard schloß die Lippen sehr fest, als ob er ein dort schwebendes scharfe-Z Wort imtcrdriicktr. Etwas Ili:behnqliches, Schmerzliches stieg in Netlys Kehle ans. Aber sie bisiegte et- unb scherzte und lachte. Sie wollte ein übermiithiges, strah lendeg Bild haben, voll Geist nnd Le beu Am Nachmittag entlvendete sie ihrem Vater eine Flasche schweren Wein und trug sie ins Alte IJtiinners-.L«aug fiir Hei rn Rdsickr. »Krn!isch vorhin gab Herr Maler Leonhark eine Flasche Wein ab sJir Eslösicle,« sagte der Pförtner. ,,K:1n.isch. Größen Sie ihn nur schlin, und er möchte bald wieder besser drei-den« »Ganz kassktbe l"-at Herr Leotii;ard nur« as«saai.« Nachdem er und Rettv sich eine Mi nnte angelacht hatten iiber diese Ara besken des Schicksals-, zog Retth ab, so lzeiter wie seit lange nicht. Die Sitzllngen blieben, obwohl Rö iicke nicht wieder erschien. so korrekt wie »nur möglich, und viel früher als sie er Tlrarteh tiindigte Leonhard ihr an, daß sie arrl nächsten Tage die Bilder in Au Jaenfchein nehmen tönne -—-— vorher hatte -sie sie nicht sehen dürfen. i Sie hatte ordentlich Herzklopfen als ;sie eintrat, und Leonhard empfing sie, sichtlich in eine-n Zustande von nervii tse: n Unbehagen Fiir beide war es »in lgroßer Mkment, alr- er sie vor die-Staf seler siibrte. ,T:a5, Original,« sagte er verlegen. Ein Laui der Ueberraschung und Ven·-underuna erztfvhr Retth. Dai- kecte, geistvolle Mädchengesicht leuchtete einem mit verblüfsender Le bendigteit entgegen. Die schmalen ro then Livpen und die schimmernden An gen lächelten mit nixenhafter Uner criLndlichirit in dein verllreifzen Ge: ssilJL »Ist lH einigernraßen?« sriig Lean lmrd nach einer Weile zaghaft, als Ret !ty garnichts weiter von sich hören ließ. . »Es ist ein Meisterlverl,« tagte sie mit eigrnthiimlicher Ruhe, »der reine Leonardo! Jch kann Jhneu nur de frens gratulieren!« »Ja, halten Sie es denn für ähnlich? Habe ich Ihr Wesen getroffen, das ilebermii hige, Pitante? — »Du-i Bild ist sehr pikant « versi cherte Rettn mit vibrierenden Lippen »Man selbst hat wohl lein Urtheil, ol daci innerste Wesen zum Ausdruck ge bracht ist« Entweder wir kennen ung selbst nichr recht, oder andere sehen uns anders. Sie sehen mich jedenfalls so, nnd bat-en diese Ansicht tünstlerisch brillant wiedergegeban Lisonhard konnte sich nicht recht freuen iiber dies- lveitgehende Lob: ir gend extra-. gefiel ihm nicht - weni ger wäre mehr gewesen. »Jhre Kopfe« sagte er nnd rilclte eine andere Ltasfelei herbei. Ulle den ersten Blicl glichen Original nnd Kopie sich völlig. Beim cingehen derer-. Betrachten war in der Kopie das Utirrsrilsafte etwa-H abgeschwächt; wo im Original ein gar-» winzige-J Etwas von G!(:l:fairrteit krtrcll dass Lächeln lstidte, lrar teil-« nur tcstcr liebcrnislti1. »Tars ich cg mitnehmen?« fragte Estrttn »Ich habe Johann drauth warten lassen. Ich bin Ihnen wirklich sehr kantbar.« »Der Dank ist auf meiner Seite-. Werden Sie lisir erlauben, es im Fran jalr nur-»stelleer« »Aber uwif;. Da ist ja auch schon eine Kiste bereit Leunhard legte das siir sie bestimmte Bild in die Kiste. ,(-5"5 klopft, Herr Leonhard,« mahnte ttiettl;. Leonbard ging. uin nachzuseyen vsr liatte eine ziuilieli lanae llnterrednna draußen. Rettn lauschte eine Minute. Dinn, sebr blas-, nnd die Augen fast schwarz von einein Verzweifelten Entschluß, rauschte sie mit tatXenartig aeschmeidi asr Raschbeit die beiden Bilder nnd leate den Teclel iiber die Kiste-. Als Leonlsard koieder eintrai, war er in» sriililicher Hast. »Ich inan pldtzlich atreisen,« saate er, » —- ein Austrag - die Sache schwebte schon länger, aber nun isi’c- definitiv. Verzeihen Zie, wenn ich gleich ans-·- Paeten meiner Za chen aebe —--« »Ich bitte Sie! Ich niiisite ja ohne liin geben« Gsiiclliche Reise und guten Oft-la Und nochmals tausend Dant.« Sie schüttelten sich die Hände. Leon bard war offenbar schon aanz bon der bevorstehenden Ausgabe hingenominen und srols, Rettn los zu werden, so herz lich er ibre Vlbschiedgworte auch ern-i derte· --— ---- st- ’4· Is Abends allein setzte Retty sich vor das Bild und studierte es, mit ausge stiititen Armen, düster hineinstarrend. Sie liofste, sich beim ersten Sei-en vielleicht geirrt, itbertrieben empfunden zu haben. Aber das Bild gewann leider nicht bei näherer Bekanntschaft Jm Ges aentheil, immer berzloser, immer gran samer fand Rettn das Lächeln der schmalen Lippen. Und der Abgrund der schimmernden Augen war nicht einmal ein schöner Abgrund. Sie starrte Yo lange aus das Bild, bis es sich in i ren Augen zur Teufels-. israhe verzerrte und sie es nicht mehr et Htrazen konnte. s chluchsend packte sie es fort. r So sah er sie! — I Kein Wort von ihm hatte sie so tief getränkt, als dieses Urtheil. , Der Betrug, der il,r zrie rsl Gewi s scnsbisse gemacht drückte sie nun nicht lnehr Dieses Bild konnte sie nicht in Iseinei Besitz wissen, das ertrua sie sn Zwar das Bild war ia nur der ficlt plare Aist driet seiner Meinung von r r. --— « Tieser Gedanke aualte sie. lsuchte sie heim, Tag und sNaelt Ja, auch des Nachts la.:x llieses Scheusal von einer Doppelgäw aerm Fu ihr nnd qrinste sie an mit dem beriiclend falschen Lächeln der Mona Lisa, die sie so haßtr. Und innrer und immer zog es sie doch wieder nach dein Bilde hin, wie den lBerbrecher nach dein Ort der THAT Dies Heichenstunden fielen aus-, theils durch Leonhards Reise theils derWeih nachtsvcrbereitunaen halber. »Warst Weihnachten wollen wir deinen Maler einmal einladen. ans Ertenntlichleit, « sagte Rittys Vater. Er hieß nn Hause nur »Retth Maler.« M s- II ,,.5:err Leonhard wünscht Fräulein Netth zu sprechen, aber aanz allein,« verki.indkate der Diener eines Tages der ·versammelten Familie. »O Rettu -—-- dein Maler will gewiß um dich anhalten,« jubilirte der jjingste Spros-, der Familie. ein Bengel von furchtbarer Witziateit. Alle lachten. Die Mania machte ein etwas ängstliches Gesicht« — sie qlaubte nun einmal nicht an die Harmlosrgleit von Künstlern Mechanisch stand Rettn auf. Die Glieder waren ihr wie Blei. tsz War ihr zu Muth wie damals als Kind, alH sie wegen irgend eines fürchterlichen Schulstreiches allein ir!’L-Conserenzzim mer beschlen worden war. Sie fühlte sich sehr start versucht, ihre Mutter an der Hand zu fassen, das; sie mitgeben möchte, und als sie Init schlotternben Knieen rilter den Entri dor ging, wo ihre Pelzmiitze und Jacke hingen, erfaßte sie abermals ein starker Impuls-. Sie hatte nnvegreiinch cum-z geicoi in dieser ganzen Zeit, wo das Domai lesschwert immer schon über ihrem Haupte geschwebt Nun war die Kata strovhe da. und kein Entrinneii. —- - Mit Todesverachtuna öffnete sie die Thiir ihres Zimmers und trat ein. — « Lecnhard kam ihr entgegen. ,,Verzeihen Sie, das-. ich Sie stören muß, Fräulein Stenaer« -- sthrtti griff altvehrend in die Luft -«— »aber es han delt sich um eine wichtige Angelegenheit, die schleunigst erledigt werden muß.' Rettyg Herz klopfte bis an den Hals l;eri1nf. ,,Wiire es möglich,« rief chiibard, doch ohne sie anzuseh .!, denn dsc Sache war ihiii offenbar seis: peinlich· Irasi die Bilder verwechseli woi«:cii weinan Obivs hl icb nicht krgsctise -«— wie sollte »ich meine eigenen Arbeiten versi:echsilii. l -—-- Jch komme gest-Im von Der Reise zu riirt, nnd wie ickf inir heute das Bild ans-ehe kommt es mir vor, als sei eg die Kopie. Ganz sicher lanii icsi ja nicht sein -— ich habe die Port-tin so schnell gemalt nnd bin-i dann taugt-.- Ungeme sen. Sie werden Verzeihen, wenn i"h mich irre ich wollte nur zu meiner Beruhigung Sie können sich wohl denken —-« Retth niclie aiitoinatciihaft utid ging mit schweren Schritten zn der Truhe, die das Bild barg. »Das ist dass Original!« rief Leon hard aus. Seine Augen umfaßten dag Bild niit etwas wie väterlicher Zärtlich leit. »Es ist doch gut,« ninrinelte er, unbewußt, mehr »in sich selbst. Und dann sagte er zu Reith: »Sie werden erlau ben, daß die Bilder sogleich getauscht werden, — — Sie haben eg wahrscheinlich I l noch gar nicht wieder angesehen« s-—— das letztere etwas enttiiuscht. Das Gefiirchtete hatte sich über Er warten friedlich gestaltet. Retti) nahm einen seelischen Anlauf. »Herr Leon hard,« sagte sie todesinuthig, »ich selbst habe die Bilder vertauschri« Er prallte zurück, als sähe er das Haupt der Meduse. »Sie ——- Sie Sie!— stieß er her Vot. »Jch.« Sie ivurde ganz ruhig, als sie ihn so außer sich sah. »Sehen Sie, Herr Leonhard, dieses Bild darf nicht in Jhreni Besitz, darf in Nicinandes Besitz sein« alg in meinen eigciien.« Er schrie förmlich auf vorLiiiivorniig «Deiin,« fuhr Retth ninthig fort, »dieses Bild ist eine BerleninduiigI Ja, ich bin wirtlich nicht verrückt geworden, ich nsar noch niemals so vernünftig. Sie haben mich so gesehen, sicherlich aber ich bin nicht so. Jch bin keine Nixe, tein Rai:tendeleiii, habe nur eine bewegliche Mimit und eine lose Zunge. Ob ich gut bin oder schlecht -—— wer ioiißte es zu sagen, ich weiß es selbst nicht. Aber tag weiß ich gewiß: Jch bin ein echtes, rechtes Menschenkind Sehen Sie sich doch das Bild nnd dann mich an!« s Ihre Lippen zuckten zwischen Lachen und Weinen, dieAuaen lächelten tapfer, obwohl sie zum lieberlaufen voll ma ren. l Bestürzt sal) der Maler auf Retti) ’und dann auf das Bild. »Es ist wirklich nicht ähnlich,« mur melte er. »Aber so l)ab’ ich Sie auch noch nie gesehen.« »Das hätten Sie aber müssen,« schluchzie Rein — die Salzfluth war setzt übergeireten. »Wenn man jemand malt, so muß man sich liebevoll in sein Wesen .vertiefen —« » o« —« »-— aben Sie mir doch immer «e sa t! L t Sie« haben sich nicht liege zvo veriiest, Sie haben sich durch die — s Oberfläche täuschen lassen und gemeini, das Ver-tiefen lohne doch wohl nicht. Auch wenn man jemand in überiniithi aer Stimmung malt» ich meine. wenn der Jemand in ubermiithiger Stimmung Ist --- so muß man doch auch alles das mitmalen, was unter zdiesem Uebermuth liegt. Sie haben sauch noch allerlei hineingemalt« aber Inicht mich, nein, nicht mich!·«' rief sie ganz verzweifelt. » Leonhard schaute ganz kleinlaut hin und her. »Sie haben recht, es ist wirk lich ein ganz abscheuliches Bild,« mur imelte er, »aber Sie sollen ja auch da von befreit werden. Und ich verspreche Ihnen, Niemand soll es zu sehen be kommen, außer mir selbs.« »Das ist es ja eben,« murmelteRetty. Er sah sie an. Ueber seine Zunge ging ein Leuchten, aber noch ungläubig, zage, flehend tauchten seine Augen in ihre. ;;Spanne mich nicht auf die Fol ter,« baten die guten. ehrlichen Augen. Und ihre Augenaniworteten mit ei nem Blick, nicht minder flehend und fordernd. Die ganze bange, sehnende sSeele trat in diese wundervollen Aus Igen, sie hatten so eine unwiderstehliche Macht. Unter dieser Macht stehend, zog Leonhard sein Tascheninzsser, ging llan seine Schöpfung heran und zer ·schnitt dasPorlrät lrenz und quer, daß die Fetzen herumhingen. s Ein Jubelruf Reichs belohnte die Esen Vandalismus. j »Hab ichs so recht gemacht?« fragie er schwer athmend. l —- —— Ate- Famiize Steugek die sLiinge der privaten Unterredun un heimlich wurde, schickten sie den Züng sten ab, »zusällig« in Rettys Zimmer zu gehen. Der Maler gehörte gewiß Zur Sorte derer, die aus Ungewandt beit nicht sortsinden können. i Der Jüngling kam mit einem sehr komischen Gesicht wieder. »Nun ——- was machen fie?« . »Q« erwiderte er mit erzwungener Gleichgiltigteit, aber die Stimme schnappte vor innerer Aufregung doch etwas über, »sie stehen vor einem ta .Putgeschnittenen Bilde, und Retty Fweint ans dem Maler seinen Aermel und sagt, nun kriegte er zur Entschä digung das echte Original.« Und dann platzte-er in echter Jungenhasiigs lleit heraus: »O Mutter, wenn ich doch gewettet hätte!« »Hab’ ich diesen- Künstlern nicht im mer mißtraut!« rief die Mama em ipört und stürzte nach dem Orte der That ————— Einer der ersten Besuche des Braut paares galt dem braven Rösicke -— auf sRetths Wunsch. »Na, wag sagen Sie denn nun,« schrie Leonhard den Alten mit schmet lternder Stimme an, »das hätten Sie wohl nicht gedacht?« . »Nicht gedacht,« ticherte der Alte, »hiih, liab, nicht gedacht! Das konnte ja ein Blinder sehen, daß das Fräu lein Ihnen gern hatte ——-« »,«O sagte Retty entsetzt, piirpurn ergliihend. und das-. Sie ihr auch ivoll lei Den «·.iochten,« setzte Iliösicke taktvoll hin: zu. »Und wie ich die Flasche Wein Von. Sie betam, und dann gleich eine voni das Fräulein, da wußte ich Bescheid,s hält, Initi, da wußte ich Bescheid. Fräu- « lein ihrer war oesser.« »Morgen bekommen Sie eine Flasche sttrafeinen um aus unser Wohl zu» irinten,« sagte Leonliarlx »Sie sind doch sozusagen der Schutzengel unserer Liebe aewesen.« »J:« mich ’ne große Ehre,« sagte Rö sicke. -..-o-—-—---- I lDic Histtetlasicnsmaft der Kaiserin « Clisavetlh Ueber die Hinterlasscnschast der Kai serin Elisabeth von Qesterreich, soweit sie bei der Bank von Enaland deponirt ist, schweben anqenblicklich zwischen der österreichisch : unaarischen Botschaft in Linden, dem englischen Aitsswiirtigen Amt, dem juristischen Beiratb der bri tischen Krone, der malischen Steuer iserwaltnna nnd endlich der Direktion der Bent Berhandlunaen. Das eng lische Schotzamt« vertreten durch die «Steuerverwaltung, beansprucht, das-; das qanze Devot der Kaiserin der eno lischen Erbsckastg Besteuernna unter lieqt ind die Testsime ntg - Erelutoren kis zur Erledianna der Formalit äten Von den in solchen weinten inständiixn Behorden in London nicht berechti. qi sein sollen,1iker die Werthe zu Versii am Oieraeaen erhebt die Oesterreich ische Botschaft den Einwand der Ex territorialitiit dem bermuthlich sonst sofort Folge aeaeben worden wäre toenn nicht erst Mitte Dezember das Oberliaks als: oberstertilpvellaerichtshos des Britischcn Reiches- die Entschei dnna aetrossen t)a«tte, das-. Veriiiöqeng werthe, oie sich i":i:rbcills yet sticielsizs areiuen befinden nnd Vlusliittdern zu sollen, ihnen erst noch Erlegung der englischen Crbsrlkastgitcncrn ausaesolgt werden diirsen· Bei dein Erbe terI Kaiserin handelt es sich na: iirlich um« sehr ansehnliche Sturm-en en den ei sten Jahren naeb ihrer Vernninlnng hatte sie ihre Ersparnisse in Grundstü den in und um Wien anaelegt, diese aber sriiiier verlanst nnd alsdann den Erlös-, sowie ihren jährlichen lieder schuss in Vörsentoertben arzleqen lassen, die in der Bank von Ensilaiid denoniri wurden. Man svricht von 80 bis 100 Millionen Mart. Ein-ichs Schwierisisi keiten entstanden bei dem Tode Aleps anders des Dritten von Rusilanlx die! dadisrch beseitigt wurden daß die of lsizielle Erklärung erfolgte. das Depot des Zaren sei ein Geschenk an seine von ihm bochverehrteSchiriiaerin, die Prin zessin von Weilen Hier trat natiirlich das Recht der Steuerbesreinng inKrast, das den Mitgliedern des englischenKö- » « nigshauses zusteht. Uebrigens dürfte das Vergehen des englischen Schutzma tes nicht dazu angethan sein, den fürstlichen Kundelreiss der ,.alten Da me in der ThreadneedleStreet« Cirie die Bank von England im Volksmunde beißt) zu vergrößern Es ist betanni, daß die Kaiserin Friedrich, und a. a. der König und die Königin von Ita lien, die Königin -. Regentin Christi-re von Spanien und die Wittwe Rai-o leons des Dritten zu ten Depot - Jn lsabern der Bank von England ge hören· —---».. Das- Steinrrem auf dem Krumm ner Damm in der Nähe der alten Stadt Kreimnen im Heioellande erinnert an die erste Schlacht, die ein Oohenzoller auf mör kischem Boden auszulämpfen hatte. Es galt, die pommer’schen Herzöge, die schon im Besitz der Uckermark waren, für immer aus der Mark zu vertreiben. Es ging heiß her am 24. Oktober 1412. Burggraf Friedrich stritt tapfer an der Spitze der Seinen. Angesehene Rit ter, welche ihm aus feiner frönkischen Heimath gefolgt waren, besiegelten ihre Treue mit dem Tode, fo der Graf von Hohenlohe, die Ritter Kraft von Leu tergheim und Philipp von Utenhosc1«. worüber der Burggraf großen Schmerz empfand. Den gefallenenyelden setzte er ein Kreuz als Denlmal, dor) nennt dasselbe nur Hohenlohes Namen. Die Inschrift lautet jetzt so: »Im Jahre des Herrn 1412, den 2-1. Oktober am St. Columbanitage fiel hier der edle Herr Johannes Graf zu Fiohenlol); Friedrich des Erste. Markgraf von Brandenburg, des H. R. Reichs Erz lämmerer und Kur-fürst, setzte zu sei nem Andenken ein hölzernes Kreuz, welches 1666 zuerst, dann 1796 ers-« neuert, Anno 1845 aus Stein neu er richtet wurde durch Friedrich Wilhelm den Vierten König von Preußen. Eine Stammttsmgeiellfsmn irrer Herren unterhält sicis iiber das Thema »Gar dinenprcdigt«« ohne doch iiber den Ans tausch gemachter Erfahrungen hinaus zukommen. »Ach was. Gardinenpre isigt,« meint vlötzlich Einer, »das gieth bei mir nicht. Nach einigen »Krachs« kam ich auf folgenden Einfall: ich legte mich schleunigst Zu Bett und spannte über mir einen Regenschirm auf. Meine Alte, die grad anfangen woll"t’ zu rä sonniren stutzt. »Na, was soll denn das?« fragte sie. »O nichts-« sag· ich, »aber wer weiß denn, ob nicht ein Don nerwetter kommt . . . Seit der Zeit sagt sie kein Wort.« »Das iit noch gar nichts,« ruft ein anderer Stammtisch ler. »Wenn ich nach Haus lomm’ nnd meine Alte will tanzen, dann leq’ ich ihr ein sauberes Blattl Panier bin und ’nen Bleistift dazu· Geh, Alte. saa’ ich, heut’ versteh ich doch kein Wort von Deinem interessanten Vortrage. Sei so gut und schreib’s mir auf,dann kann ichs doch morgen beim Frühstück mit Verstandnifz lesen. . . Aber was mei nen Sie, dass sie thut? Mr thut sie und kein Wörtl saat sie! Das- Schrei ben ist halt so«’ne Sach« und so hab’ ich meine Ruh’.« Mißtranifetp Herr Professor ModveL der mit seinen-. Freunde, dem Förster Haben auf tie Jagd genannt-m schießt auf einen Hasen und sieht ihn fallen. Jn ängstlich freudiger Erwartung eilt er mit dem Förstei zur Stelle, wo der todte Hase liegt, hebt ihn bei den Löi feln in die Höhe und fräatt »Sage mir, lieber Freund, ist das Thier wirk lich todt?« a- p« -,.8(!· ,,Kcnnst Du mit Bestimmtheit ver sichern, das-, die Todesvrsache dieses Thieres cin Schrotschuß gewesen ist?« »Ja!« »Hast Du in den letzten fünf Minu ten einen solchen Schrotschuß abgege ben?« »Nein!« »Also w i r l l i ch J ch? W« —--———-...·.———.--,—. Immer anbel. Frau Tulpenbliih hat große Gesell schaft. Sie ilingelt dreimal dem Stu bemnädchen, daß dieses die Thiir schlie sze doch das Mädchen erscheint nicht. Endlich entschuldigt sich die Hausfrau bei ihren Gästen und sagt zu ihrer Tochter: »Rosalie. mein Kind, mach Du provisorisch dieThiir zu.« .——-- ——- --—-- «--- O-O -- - -— -— Aphorismen «-isiveile.: erwcctt ein Hauch ein Wort, ein Duft plötzlich in nan eine lmlbrsereiessene Eriiinen:im. Sie steht vor link-, wie ein Betteltiiid. mit gko fzen, verlangenden Amen nnd mittei im Lärm des Leben-Z stehen wir still, und schenken ihr eine Minute deHTrän 2nens der Webmuib und des beißen Zikriickisetlaicaeng. T. R e i a. Guter statt-. Ein Hausknecht aewinnt s(),t)00 Mark, ian da er sich nun in gewählte ren Kreisen als bisher bewegen will, fragt er seinen Barbier der »ein feiner vKerl« ist, wie er sich in noblen Gesell schaften in benelnnen liebe. Barbier: ,,Ziet)’ einen schwarzen Fmck ein, nnd bnlt’5 Maul!« M» ---0-.0-» -—--- --- » I acco. Jisiger Mann macht-ein er seiner Angebeteten längere Zeit sehr Wimper baft vorphantasitt hat): »O, wenn ich hoffen dürfte, eFräulein Anmlie, Sie durch diese Töne aeriihrt zu heil-ent« Dame: »Aber Sie werben doch nicht glauben, so spielend mein Herz zu gewinnen?!« «