; W Unun. wissensch-it us« « Geweer Die geivaltige straft, welche die Be wegunqu des Wassers, und zwar Mccreszcubc und Flntlp sowohl wie der Wellenschlag, liefern könnten, ist, trotzdem sie unendlich viel größer ist als die lebendige Kraft und Druck »rvirlun,q der schon vielfach ins Joch Jgesvannten fließenden Gewässer, lsigi s her fast gar nicht fiir die Zwecke des Menschen verwendet worden. Eil ist das sehr schwierig nnH mancherlei Gründen, deren stärkste die Ungleich mäßiqleit der Kraftäußerungen und die Nolhrvendiateit sind, sehr iroße Flächen mit Kraftftinqern zu bedecken. Dazu tomrnt, daß wir mitten nnf dem Wasser nur eine Industrie von grtsßer Bedeutnnq halten, ins ist die Fortberveqnnq von Schiffen, nnd tiir die Deckunq don deren Ftrnitbednrf ist ist-be nnd Flnth entschieden nicht ne eignet, während die Wellcnbe.ve-.nm.i wenigstens nicht qeeianet zu fein scheint. Im Ruck-stehenden sall nnn ein Bild aeaeben werden non tirzeni sehr sinnreict·en und dabei time-nein einfachen Gedanken, den Der Fecretiir der berühmten Zooloaisetien Statt-on »in Neapel, Herincnin Linden annean lsen hat, um den Wellensrtxlaq dennoch zur Fortbesvesiung von Falmennen nutzbar zu machen, welchen e: in den »Mittl1eilunaen des Deutschen See fischerei — Verein5« beschreibt Mit-« -K. Ungeweise der Fiossen entspricht im » Das xtossenvoot Von Herinnnn Linden. Hänsige Gelegenheiten, die Schwimmbewequnaen der Fische im Aouarincn, der Delphine aus der See zu beobachten, regten mich vor einian Jahren zu einer Reihe Experimente an, das Princip der Schwimnibewe nunqen der Fische etc. vractiichenZwe cken dienstbar zu machen. Ich fand dabei Folgendes: Befestigt man an einem Boot unter rer Wasserlinie träftia sedernoe Fins sen, sei es horizontal, schräg oder ver tical, in ver Weise, daß die freien En den der Flossen nach rückwärts gesichtet sind, so bewegt sich das Boot in den Wellen vermöae der Wirkung des Wasserschlcas aus den elastischen Flos sen selbstthätiq voran, und die Wir esentiichen der des Schwanzschlngs der Fische. Durch den Druck-Diver stand dem die Flossensliichen in Was: ser bekennen, sei es bei ihrer Bewe ggung mittels Stamoseng und Rot-- ; iens des Bootes oder durch den nn. - mittelbaren Druck der durch den Wel- ; ( ( ( t lensckian aus ihre Obersliicben anmuti- « f P——-— , Isossenvoot Ante-mut. » Kenntnis-. i :.i:sks:«iii Blenden Wasser-nassen weiden tiie elci tischenFlossen zu einein entsprechenden lugscklag veranlaßt, aber sobald ric se Einwirkungen sich momentixn ver mindern, sedern die Floisen in ihre anfängliche Lage weint Es ist nun klar, das-, sowohl beim Stoß der Wasserinassen gegen oie Je bogene Ebene der Flossen als auch tsci der Reaftäußerung deg :ttu"us.t)lgas3 der federnden Flossen selbst gegen das Wasser eine Kraftroindonente ent steht, die nach dem befestigten Ende der v Flusse gerichtet ist und dem Boot rast) " dieser Richtung bin einen Antrieb zur s Bewegung giebt. Durch ein beständi geg abwechselndeg Bienen un-) Zutritt schnellen der Flossen wird der-z Boot also in Bewegung gebracht. und Zwar, wie bereits bemertt, in der Richtuin vom freien Flossenerde nach dem defe stigten zu. Je stiirter und cäuiiger die Wellenbewegung ist« um so energischer fist auch die Wirkung der ZTkloiferh Jn einiger Entfernung von der Länd achse des Bootes snninietrisch ange brachte Flossen verhüten ein allzu iefs tiges Schwanten desselben. Die Rich tung der Bewegung ist bei alledem un abhängig von der Richtung der Wellen und des Windes-« sie bangt nur r;t- vcn der Stellung, die man den freien, sich - bewegenden Flossentanten giebt. L Nichtet man die dünnen Enden der Flossen nach vorwärts, so bewegt lich das Boot rückwärts: richtet nign t7e j eine Hälfte der Flossen nach rückwärts, die andere Hälfte nach vorwärts-, so bebt sich die Ærtung aus« dir-·- Boot steht still· Durch unsymmetrischeEin stellung der Flossen erzielt man nach obigem auch die Wirkung eines Steu ers, doch ist die Anordnung eine-J ge » wöbnlichen Steuers der leichternOanI . bei-sung wegen aoi Platz. Fig. l ver ’ anschaulicht das zu den Erderiinenten : auf dem Meer benutzte Boot Autonaut. Die Länge desselben beträgt 13 Fuh, die Breite 3 Fuß, die Höhe lz Jus-« as Gesanmtgerricht ungefähr 450 fund, das Gewicht der Flossen etwa 90 Pfund zusammen. Mit a ist die t’or’oerflofse, mit b die mit demSteuer Stück bildende Hinteriloise beteicky Bei den Versuchen bat sich tier uöaestellt, daß es das Vortbeitikasie sie ist, nur horizontal gestellte Flossen zu benutzen und dieselben an den Hin den des Boots zu befestigen, ioeil dort sdas Stamdfen des Fabr-Jenas am "s.tpietsamsten ist« Die beiden Flofsm Der eigentliche Motor des Bootes, te n ie aus vier gebärteien Stadtto .j spie von lz Fuß Länge und Zs4 Just D --Y — — · Sonntag IXZHlsatt beilage cles »Meing mm bekolcl«. J. P. Windolph, Herausgehen Grund Island-, Nebr» den Z. Febr. 1899. « Jahrgang 19. No. 22. . Breite. Sie sind ebenso leicht am Boot zu beseitigen, wie auch aus dtni Wasser herauszudrehem abzunehmen und zu bergen. Die Zwischenrauuie zwischen den einzelnen Tafeln können mit starkem glatten Segeltuch bespannt und dadurch die Oberfläche der Fins sen erhoht werden. Der Elas"taciiiit5 grad der Flosseii läßt sich durch einige aus denselben zu befestigende Stahl ziingen regutiren. In der Regel sind die Flofsen so tief zu stellen, daß sie während der Fahrt immer noch unter der Wasseroberfläche bleiben. Versuche mitFlosieninodellen verschiedener Grö ße haben ergeben, das-. die Geschwin digkeit mit der Länge des verwende ten Schwimmlörpers wächst, ohne daß damit die Flossenoberfläche provortioi nal zuzunehmen braucht. Inwieweit der Flossenmotor bei größeren Fahr zeugen, Rettungsbooterg Fischer-hartem kleinen Segelschisfeii unter gewissen Verhältnissen, wie Sturm. Windstille mit bewegter See u. s. to» mit Nutzen zu verwenden sein wird. ist eine Fra ge, die der Lösung wohl werth er scheint, uin so mehr, als der Messen inotor gelegentlich der Fischerei-Lliis stcllung in Berlin bei Praktisch-er Vir fiihrung einiger kleinen Modellc auf den Wellen der Spree seitens einer Commission von Fachleuten Anerleiis: nung gefunden hat. Schon damals ist in Erwägung gezogen worden« kleine Flossenmotorboote als Träger vnii Oelsärten gegen Brechseen zu gerne-is den, damit durch das den Säuen ent trovfende Oel die Rre:hseen gegtåittet und somit beispielsweise Fischerbootexi ermöglicht werde, in einer our-h das sich ausbreitende Oel geschützten Zone des Meeres weiter zu arbeitet-» ino ebne Verwentung von Oel ihr Ver weilen mit Gesahr verbunden wäre. Nach den Erfahrungen und Versuchen lassen sich zu dein erwähnten Zweit be srnderg gut auch Modelle benutzen, sie nen durch- den Druck des Windes auf tleine steife Steuerfähnchen jede belie bige Bewegungsrieljtung gegen, schräg, guet oder auch init dein Winde vorgeschrieben wird. Nach dem Ge rauch werden die Modelle dann iuits telg einer Schnur wieder eiiige,ii"-geii. tfiii Modell von US Meter Länge, dar gegen Wind und Wellen fährt, ausge nommen von einein ««liiiderbooi aus dringt Fig. 2 zur Darstellung Tieittiutide im Jahre lSSN Eli-in Ti-. Beut-; Urania-. Einen grossen Thei: der lslrbeithrait unserer Gelehrten nahm wieder disk Eikuchensorschnna in Anspruch: die in dische Pest, ferner jene Mensixiptn lind Thiere verheerend-In Tropeulranlhei ten, das- Teragsieber, die Tsetse ooer Surra-Si1aiilheit, die Rinoerpcit, tsur Allein die Muarim vor denen die al ten tsoionialvdlter, wie oisk Englaner die Helliiirder, fataliitisxb ris- Waisen streckten aaoen reichliche B»ais·lassuua: Robert Fisch und seine ltielpilscri Pau! Iiolziitoct und Dr. W Fioiic braititen die am Institut silr Jnsektionstrani liriten gesunden-en bz. erprobten For schienagmethoden in dac- duntelste As rila und zugleich Lim: in das Dunkel der bislana unaeliisteu Probleme der Tropcnerlrantuuaenx Fi»och’«5 ,.Reisebe richte« schildern in seiner bekannten klassischen Sprache die unsiialichen Mühen, Strapazen uno Jenveaiz usel the von den Forsciier.i überwunden werden inusiten. Tie Unsreauuaen welche die Wiener Pestsiill;I auch ausser halb der schwarz-liessin Mahle erkenn ten, das todesinttniae Verhalten der Opfer stehen noch in ·."lllei« Erinne rung; wegen der hinnnelsclircienden hygienischen Zustände, nie in dem vor iiber hundert Jahren erbauten klsieuer Allgemeinen Kranltnhausz an der lstll serstrasze herrschen, lsaoen ja einst deutsche Kliniker ioic sieb, Natmym Czernn u. A. di-: ehrenvolle Nachfolge schast Bamber ers- und Billrothz aus arschlaaen. « act die österreichischen Sanitätebehörden versäuer pli-: tuntur Achivi. Der Aussatz, die Lepia loar Gean siand von Forscher-irren iiber die ersten Weite der Jnsekiioei, als welche Nase und Rachen festgestellt wurden. Ueber die Heilkraft des Divhtheiie heilserumg sind die Geister zur Ruhe gekommen, die kleinen Scharmiitzel er innern an die Rücksuaiaeschichie flie. hender Feinde. lian iknrlich von Ver Serumspriisunagstatiou iiberrasane die nicht sehr zahlreich-m Kenner des schwierigen Problems der Immunität, d. i. der Seuchensestigteit, mit origi nellem theilweise genialen Forschungen uber die chemisckpphhsikalisebe Sonsti tion des Diphtherie-Gistes. Jn der ein großes Kranienmaterial darbieten den Kinderklinik der Berliner Charite wurden drei Wochen als die Dauer desseniqeinseitraunis sestaestellt, wel cher die mit Serum qespriszten aesinr den Kinder im Krankenhaus selbst vor Ansieckung in minimo sicher schiihn Die IlosscuvootiMovell gegen Wind und Wem-r fahrend. Versuche mit Wundstarrlrampssenm l wurden fortgesetzt, ohne ein abschlie ßendes Ergebnis-, zu erzielen. I Die Lungenheilstätien - Beivegung,. ein hervorragendes Kampsmittel gegen « die Tubertulose, hat im verflossenen ! Jahre außerordentliche Fortschritte ge ri!acht; Optimisten behaupten, Stepti » ter wünschen, daß die Sterblichkeit an « Tuberlulose in den letzten 15 Jahrenl zurückgegangen, seitdem durch die z Kr-ct1’sche Entdeckung des Tuberkelba- l zillu5, durch die Cornet-Flügge’schen Untersuchungen über die Gefahren des Auswurh auch in die Massen gewisse Momente der Furcht und der Vorsicht gedrunan Diese deutschen Heilstättem wohl 30 an der Zahl, werden nicht nur that sechlich die Tuberlulose - Sterblichkeit zu erniedrigen, sondern auch den Stand des Wifjens von hygienifchen Dingen zu haben berufen sein; 20,00() trante Menschen werden sich in diesen Heilftätten alljährlich einem dreimo: natlichen Lehrturfus in rationell:n Umgang mit Luft, Licht, Wasser, Nab rungsmittel unterwerfen, dazu beschei denen Genus-, von Altolfol und Sellsis » diiiziplin lernen, und hoffentlich auch das Vertrauen zur ärztlichen Kunst ; wieder gewinnen. Bedeutende Erfolge J erzielte jiingst der Chirurg Mandat-en der mit der Freiluftbehandlung die lfinsvritzung von zimmetsaurer Satze verbindet. Die Ertrankungen des Magens im: den eine nmfaffende Darstellung sei teng Prof. Riegel, dessen Forschungen diese wichtige Digciplin soviel ver dankt; in den Magen hinadgelassen, ge , ivisfermasqen zeitweig verfchluctte kleine : photographische Camera ermöglichten Zerienaufnahrnen des LIJtageninuertL Die Fragen von der Ernährung dez gefunden und tranten Menschen stehen J ncch immer im Vordergrund Das Trovon, zwar tein künstliches Eitveif1» wie Viele glauben, wohl aber ein billi.v ges, durch Mischung pflanzlicher und Inierischer Protcine hergestellteg Ei nsicisz, tourte in siliniken und Kranken l,äusern Vielfach erprobt; Troponcacao und sHafermehl verbessern den etwas sandigen Geschmack deg reinen Tro xsons.«. Andere organische Verbindun: gen des Eimeißes mit Jod und Chlor, mit Gerbsäure in Form von Jodaldas (id, Tannalbin, Tannopin verdrängen die betreffenden anorganischen Prämi rate: im Orerinannat liefert die che niifche Küche sogar ein appetitanregen des Mittel; in dem Orthosorm und Heroin Ersatzmittel für Cocain nnd äUiorvhiunL Jm Uebrigen hat die chc mische Industrie noch lange nicht Uba iriade geblafen. Wie umfangreich die seg Gebiet geworden, geht schon daraus hcrvoy das: allein die Beschreibung der liinstgchen Fspiedermittel eins-Wert von « ri-« wein-n vwarte ausmacht; oag san tipnrinpatent erlosch Mitte des Jahres, I der Preis sanl auf den dritten und vierten Theil; als Ersatz des A. gilt das Lactophenin, welches in Verbin« dnng mit Coffein und Chinin gegen Nenralgieen und Migriine bezw. In fluensa wirksam sich erweist. lieber das Rat-fahren als ärztlichen Sport ist mancherlei von niedizinischer Seite geschrieben worden; der Unfug, der mit den Rennrecords getrieoen wird, und der sich bis zu einem Record fiir Bergausfahren versteigt, kann isf - sentlich nicht oft und ernst qcnug ge geiszelt werden, für die mä ige und vernünftige Ausübung des Radfahreno gelten die Worte des ärztlichen Fal) rerv Dr. Altschult Frankfurt a. M.: »Wer nach Vollendet-er Tour ordentlich essen tann, sich allgemein wohl fühlt, lein unmittelbar-es Schlafbedürfniß lzeigt nnd die folgende Nacht hindurch gut, ohne unruhige Träume schläft, der hat sich nicht übernommen, gleichgiltiq toic groß die Tour war. Personen-« deren Lungen, Gefäße und Herzmustel laut ärztlichem Gutachten gesund, dür fen radfahren. Neurasthenilcr und Bleichsüchtige sollen nur im Stadium ter Netorivaleszenz, Fettsüchtige uno an schwerer Verdauung Leidende je: derzeit« Wie verschiedene Aerzte be richteten, betreiben Amputirte nnd Pa iienten mit steifem Knie den Radsahr sport mit bestem Erfolge. Aus den »Niederurgen der Wissen schaften« sei schließlich noch erwähnt: Scheni’s traurige Publitation ,,Ueber die willkürliche Erzeugung des Ge schlechts·« —-.——.—--—-. Wie benimmt man sich im Theater-? Folgende Rathschläae über die Art, irie man sich beim Besuche des Thea ters zu verhalten hat, ertheilt Julius-. Stettenheiint i »Ha: man seinen Parauetsitz in der ( Mitte der Bank, so tornme man zu spöt, wenn möglich erst nach Beginn des Altes. Ebenso mache man es nach ver Pause vor dem dritten oder vierten L tt Denn dann müssen sich die bis zu dem gesuchten Platz sitzenden Zuschauer erheben, sehen ein, wie rücksichtslos, ja pöbelhaft dieses verspätete Kommen thatsiichlich ist und nehmen sich vor, liinsiig pünktlich zu erscheinen, es sei deuns sie hätten einen Eckvlatz. Sitzt man neben einem iener Zu schauer, der sich mit einem Nachbar laut, oder doch unterhält, daß man es l)".iren muß und gestört wird, so frage s man ihn, warum er es sich gefallen ’ läs; das; er durch das Sprechen oder Si gen aus der Bühne fortwährend unterbrochen wird. Da er sehr unge bildet ist, so Versteht er die Frage nicht. Hort man gleich nach Beainn einer Nooitiit einen der bekannten und an genehmen Zuschauer sagen: »Schon saul!«, so sicue man sich, denn man hat vielleicht bisher geglaubt, es eristire tein solcher Gesell-z da er ein isteriilo der Phantasie sei. Der sitz: leibhaftig vor Einem. Man gehe in leine Nooität eines «.«lutors, der viele Verwandte und Freunde hat, da man den Stock iu der dsarderobe abgeben muss und ihn also Vermifii, wenn das Stiick durchsiillt. Hat man einen Nachbar, der seinen Ousten mit in das Theater gebracht hat, so entferne man sich und lasse sich an der Rasse einen anderen Plas-, an weisen. Es qibt meines Wissens tsin besseres Mittel gegen den Dosten da die, welche inan in der Apotheke re toiii-ut, nichts tauaen. Dies besolge man so lanae, ais die Direktioan das Recht erlangen, passionirte Hufter aus dein Zuschauerraum zu weisen, oder bis diese so anständig werden, iu Hause zu bleiben. Dies wird nich einiae Saisons dauern. Im Fouer vermeide man, übe-: die Ausführung mit solchen Leuten zu re aen, welche wegen ihres Urtheils in Ansehen zu stehen scheinen. denn sie reden sehr viel und noch lauter. Man reriueidc sie, weil sie absolut nichts vom Theater verstehen. Wenn man nicht sehr tlanitersen tit, se jin-erzeuge man sich, bebt-r mai-. dasJ Theater betritt. ob nicht die Vorstel luna aeijndert worden ist und ein ans deresJ Stiict gegeben wird, oder ob man nicht ein Stint zu sehen glaubt, dass gar nicht zur Ausführung gelangt. Es ist im Deutschen Theater zu Berlin voraetonnnen, das-, ein Herr, der einen sehr anständigen Eindruck machte, in einer Vorstellung der Schiller’scken »«.Utaria Stnart« im zweiten Akte zn seinen beiden Damen saate: »Das ist ja alleZ sehr hübsch, aber warum dass Stiict »Die Kinder der Excellenz« heißt, das weiß iet) nicht« Dergleichen ist uni- dann nicht unangenehm, wenn keine Ohrenzeugen anwesend sind· tfg giebt im Theater angenehme Nachbarn, welche dann und wann fras gen, wag eben aus der Bühne gesagt worden sei. Diesen antworte man hof lich unt der Wahrheit gemäß: »Was ter Verfaser voracschrieben hat« Will man abe: gern wieder nnd immer wie: ter aesraat weiten, so unterlasse man die angegebene Antwort nnd gebe ge icne Auskunft Denn man trifft im Theater viele Leute, die dass Prinzip haben. Im Lauter lanaweile man sieh nicht, sondern andere. Man muß also dasiir sorgen, dast, man keiner der An teren sei und gelanaweilt werde. Findet in einem der königlichen Theater eine erste Ausführung statt und iit der Hof anwesend, so starre man fortwährend in dessen LogenDies giebt Einem das Ansehen eines begei sterten Anhängers der Regierung und ihrer hervorragenden Mitglieder, fo wie das eines noch unverdorbenen Ge miiths und verbindet zugleich das An genehme mit dem Nützlichem indem man von der vielleicht werthlofen Nos vität nichts oder wenig sieht oder hört. Ueber diese erfährt man ja am anderen Morgen jedenfalls das Nähere. Wenn man nicht recht weiß, wie man über die Novitijt urtheilen soll und wie man sieh amiisirt hat, so warte man gleich-falls die nächsten Zeitungen ab. Erfäyrt man es auch aus diesen nicht, so schelte man auf die Rezensen: ten. th man über Stück undDarstellung anderer Meinung als die Kritiker, so halte man sich für unbedingt klüger und nenne die Kritiker Dutnmköpfe, Hansnarren, bestochen, Liebediener, Esel, Schauerböcke, Kläffer und Ver rückte, wodurch man sich den Respekt nnd die Bewunderung in der Gesell schaft sichert.Jst aber einer der Kritiker anwesend, so zeige man Muth und stimme ihm vollkommen bei. Findet man isineSchausvielerin oder Sängerin häßlich, so kaufe man ihre Photographie Etluf dieser sieht sie im mer sehr bezaubernd aus-. Findet man einen Schauspieler oder Sänger unbedeutend, so kaufe man feine Photogravhie. Auf dieser sieht er immer sehr bedeutend aus. Jst man auf ein Freibillet ins Thea ter gegangen und möchte dies verdecten, fo sei man ein dankbarer Zuschauer, applaudire und lobe, denn es ist allge mein belannt und kann auch nicht be stritten werden, daß Freibilletbesitzer stets unzufrieden sind und demTheater gern jeden Erfolg schmälern, während sich Jeder, der seinen Platz bezahlt hat, nicht gern den Genuß gewaltsam ver kümmert. Will der Besitzer eineoffreibillets ein liedrigeH thun, um den Eindruck her vorzurufen er habe seinen Platz be zahlt so rufe er im Foher mehrmals aug: Schade um H Geld! Wird er zur Rede geste llt, so rechne er dem Antlit c.er Dor, daß er zehn Pfennige für den Theaterzettel und fiinfundzwanzig für die Garderobe bezahlt habe. Die-J stimmt häufig. Will man sich im Zwischenakt ganz nun einein Freunde aus der Provinz alle literarischen Verühmtheiten, wenn er solche sehen will. Diesen Wunsch er-: füllt ann, indem man einem ganz harmlosen Herrn den Namen eines boriihmten Schriftstellers verleiht und die , so oft wi: deiholt, bis man keinen berühmten Namen mehr weiß. Da der ,i-er und aus der Provinz kcine Kon trolie ausüben kann, so hat man völlig freie Hand, und er verlebt einen in teressanten Abend, vielleicht den in teresfantesien feines Lebens. Jst man ein älterer Herr, so habe man jede-«- klassische Stück schon besser aufführen sehen. Jedem iungenSch u siieler stelle nian einen längst der Ge fchichte angehdrenden gegenüber Den Hörer macht die-Z ganz hilflos isud man hat auf liese Weise doch etwas von dem Pech, älter als er zu fein. Jst man ein Freund von oeispielloiz lritifchem Blödsinn, so suche mau nach einer Novität ein Cafe oder Bierhaug auf, wo Schausrieler und Theaterhas hirueg verkehren, und setze sich zu ih nen. Man wird unaemein befriedigt werben und gegen Morgen das Lokal mit Vergnügen verlassen. - f Die Wahrheit ist vorhanden für Den Weisen, die Schönheit fiir ein fühlend Herz: Sie Beide gehören fiir einasi der. se. g- sk Scham ift die Rötiie einer fernen Reue. Es qiebt aber auch eine seliae Scham; nun, das ift die Rinde einer fernen Seligkeit e: :ic »k Daran erkennst du den beschraniten Geist, tfr führt das aroße Wort, behauptet dreift Und firupellog, wag er nicht weiß nnd zeiht Die andern einfach der Unwissenheit si- slt si Der bankerotte Komiker Sea brooke bat 839,075 Schulden nnd als Activa eine Busennadel auszuwerfen Das ist der beste Witz, den dieser Zio niiter je gemacht bat· JZE It- It Die Junatiirken wollen eine Ge« schiebt·I der Palastintriauen des Sai tans veröfsekrtlichen So viel Papier aiebth ja gar nicht« Ik si- st: Wir Weißen werden an unsern schwamm braunen und selben »Brü oern noch unsere blauen kktsunder er leben. J- sk st Der »Kladderadatsch" erscheint mit Trauerrand, er hat einen Abonnenten verloren; denn im Fiirstentlnun Renß älterer Linie ist er verboten worden, weil er den Fürsten verspottet hat. Ausland uml Uermilchtes. Mit den neuesten gesellschaftlichen Bcrfchriften wartet zur rechten Zeit, zu Beginn der Gesellschafts-Saison, Eng land auf, das Land, das für Moden bon Jahr zu Jahr maßgebender wird. Zuerst die Visitentarte. Das einst lib liche »Herr und Frau Soundso« auf den Karten, das lange Zeit aus vder Mode war, soll neben anderem »Alten« für Ehepaare wieder eingeführt wer den. Als abgethan gilt es dafür, beim Nichtantreffen einer Familie mehrere Karten für diese dazulassen. Eine be sondere Karte für die Tochter ist ganz unmodern, da diese bei ihrer Mutter selbstverständlich mit einbegriffen ist. Eine eigene Karte bei einem jungen Mädchen gilt als gänzlich altjilngfcr lich, nnd die jungen Mädchen hüten sich wrhl, eine solche zu beanspruchen. Jni Uebrigen ist das große Visitkarten Format bei den Damen, das kleine bei den Herren üblich. Seitdem die Frauen so selbstständig geworden sind, ist das Arm in Arm, d. h. rntergefaßt gehen, ganz unmodern geworden. Aeltere Leute werden sich erinnern, daß sie nie anders als »eingehati« gingen, Braut paare zeigen sich wohl auch noch heute von dieser Mode entzückt. Sonst hat sich der Gebrauch nur beim »Hu Tisch silhren« erhalten, aber auch da scheint er bald abzukommen, Gäste treten nie mehr untergefaßt in den Salon. Frü her sah man Ehepaare oder Geschwister nack- feierlicher Anmeldung so unterge batt hereinspazieren, aber heute! — sort mit Allem, was so aussehen konnte, als ob die Frau des Schutzes bedürfte. Obgleich alles Uebrige im mer lnxuriöser nnd mächtiger wird, so werden die Gesellschaften doch sehr oereinfacht. Beispiels-weise die Einla dungskarten sind ostentativ einfach ge halten. Auch ist die sonst iiblicheLänge des »sich die Ehre geben« u. s. »o. ber t-öiit. Eine englische Herzogin lud jüngst zu einem Balle: «Come and danke« mit Bleistist geschrieben Wie die Einladung, so die Antwort. « Fliirze ist überall die Würze Il- ’-t- ds Es ist allgemein bete-unt, daß die Prinzessin von Wales ein praktisde Interesse an allen Hospitalsangelegew heiten nimmt. Weniger bekannt dürfte sein, daß die hohe Frau ihre Fürsorge auch der Gefängnißpflege zuwendet. Vor einigen Jahren besuchte sie ein im Westen gelegenes Gefängniß. die Wermwood Scrubbs. Ueber zwei Stunden brachte die Prinzessin in dem Gefängniß zu und beschäftigte sich ein gebend mit der Waschanstalt und der Küche, wo sie die Nahrung der Gefan genen selber priifte. Als man der Prinzessin einige Haudsehellen zeigte, bestand sie lachend darauf, das; man sic ihr-anlege. Erst nach- einiger Mühe tonnte ein Paar gesunden werden, das klein genug war, Inn die seinen Hand gelente fest zu Iunschließen. Als man sie der Prinzessin angelegt hatte, rief sie scherzend aus-: »Ich glaube, ich bin die erste Prinzessin, die in Eisen gele: gen hat.« Dann bat sie, sie wieder das von zu befreien. Der Gouverneur de-; (8jefängnisie5, der mit der Handhabung der Handschellen nicht Bescheid wußte. vermochte aber das Schloß nicht zu Esfnen, und da stand Englands-Z zus tiinftige Königin gefesselt. Man rief schnell einen Wärter herbei, aber der aute Mann zögerte verwirrt, die zarte Hand d:·-.· Prinzessin mit seinen rauhen Fingern zu berühren, bis diese ihm, höchlichst über dcn Zwischenfall belu stigt, zurieft ,,Fiirchten Sie sich nicht, icli bin dasselbe wie andere Damen, und machen Sie nur schnell«. Jn wenigen Sekunden war die Prinzessin wieder stei. aber es soll ihr der eine Versuch für alle Zukunft gereicht haben. Its Its 7ts Das-, OHear Bluinenthal als Verfaf ser des ,,Weifs,en Röle« neben feinem Mitarbeiter Kadelburg noch eine dritte Person zu berücksichtigen hat, die An spruch auf einen Theil der Tantiemen erheben konnte, dürfte bisher nicht be kannt gewesen fein· Die Thatfaaye eristirt indes-»und folgendermaßen ver hält sich die kleine Geschichte-. Vor Ter Ausführung des ,,Weif3en Wohl« im Berliner LesfingiTheater hatte Leser-r Bluinenthal so wenig Hoffnung « us eis« nkn Erfolg, wie zuvor bei der Premieke eines seiner Stücke. Anders aber die Gattin des Dichters. Theile- ans lieber;e11g1111g, um ihrem YJtanneMukh zu machen, ließ sie lustig die Aenfzerung fallen: »Wenn ich nur jedes Mal, wenn die Einnahmen deg Stückes 1000 M. betragen, 20 M. davon bekomme, so wäre ich ganz zufrieden und jetzt schon veranügt.« »Sollft Du haben,««fagte ihr Blumcnthal etwas leichtsinnig zu. Und nun kamen die großen Cassener folge des neuen Lustspielsl Etwa W) Anfsijhrungen fah dass Lefsing Thea ter, die die genannte Summe und mei stens noch ein Ansehnlieheg darüber einbrachten, und iedesMal erhielt Frau Ogcar Blumenthal ihre 20 M’rheii, so dafz ihre Einnahmen vom »Weiin Rös;l« bald in dieTaufende gingen. Ja, zur Noth verstand sie sogar ein wenig nachzuhelfen und ,,corriger la fortune«. Eines Abends ergab sich nämlich nur eine Einnahme von - — 997 M.; kurz entschlossen entnahm die Director-Mat tin und treffliche Rechenmeisterin ihrer eigenen Casse einen blanten Thaler, legte ihn zu der Tageseinnaonie, die somit ihre Summe von 1000 M· er reicht hatte, und strich dafür, mit einem Reingewinn von 17M.. die ihr zutonis mende Tantieme ein . . .