’s Pech. Der Naz geht in Wald Und fuicht sih an Bam, Schneith eins in d’ Rinden Sein Mde ihr’n Nam. Den seinig’n dazui. « A tz’l rundum; A ech sictett außi. JZ däs wol nit z’ dumms! Basiimmt moant der Naz: »Jh lass liaber Iris Den Bam und ah d«’ Liab, Denn a Pech is dabei« . . . K a t l L i st. Excellew Von FreiherrnthchlichL Es ist im Maniiver« noch dazu ani einein der letzten Tage. Die Rotz-sma növer sind im vollen Gange, das ganze Armeetorps kämpft gegen einen mar lirken Feind —-· der älteste Divisions konuaandeur führt heute. Se.ExcelIenz der kommandirende General schwebt als tritistrender En el iiber dem Gan zen ——- allen Bethei igten wäre es lie her, wenn er in jenen lichten Höhen schwebte, wo es selbst für einen om-" mandirenden nichts mehr zu trittstren giebt. s Auf einer Anhöhe hält Se. Excellenz, der Herr Divisionskommandeur, und schaut hinab aus das Getümmel zu sei nen Füßen. Das Gefecht ist im vollen Gange und wenn er Glück hat und wenn er stärker ist als der Feind und wenn sein Angrisssbesehl richtig ist und wenn seine Untersühret keine Dumm heiten machen, und überhaupt, wenn es kein »Wenn« gäbe, müßte er nach sei ner Meinung heute unbedin t denSieg davon tragen. Und er wird regen, eine innere Stimme sagt es ihm, voraus gesagt, daß kein Mensch eine Dummheit macht. Er selbst wird wohl in Gegen gart des Kommandirenden keine ma en. - ,Jetzt können wir wohl einen Augen blick absihen?" meint Exceilenz zu sei nem Adjutanten gewendet, »wir wollen hier die Entscheidung abwarten, hier haben wir die beste Ueberficht und hier sind wir auch sür die Meldereiter am leichtesten zu finden. I Der Vorschlag, adzusteigen und sich die Beine etwas zu »vertreten", sindet allgemeinen Beifall und man läßt dem Vorschlag Seiner Exzellenz die That folgen. s Mit seinem Fernrohr sucht Exzellens das ganze Gelände ab und vliistzlish scheint ihm etwas Besonderes aufzustel en. » Er faßt das Glas mit beiden Hän den, um es ruhiger halten und bessr sehen zu können, dann sagt ers »Meine Herren. bittr. sehen Sie einmal nach der Ostecke dieses kleinen Gehölzes « das scheint mir da eine Kompagnie zu Bein. die die Gewehr-e zusammenasrsegt AL« Diese Beobachtung entspricht der Wirklichkeit und zeugt somit in gleichem Maße von der Schärfe des Verstan7sts Seiner Ersellenz wie von der Sol-ari: seines Glases. . Wenn der Exzellenz etwis ausfällt, müssen die Adiutanten reiten, das ist eine alte Geschichte —- so heuchsln die Begleiter Seiner Exzellenz denn größte Theilnahmlostgkeii. Eben vorn Pferd herunter, verspüren sie nicht die ge rinaste Neigung, wieder in den Sattel zu steigen. - »Welche Kompagnie meinen Exzels lenz Ach die da, na, das wird schon sichts aus sich halten« »Nein. Exzellenz«,- pslichtet der Zweite bei, »das hat nichts aus sich.« »Ich erkenne deutlich den Haupt mann Aberg«, sagt der Erste wie der Dritte, «da können Exzellen: ganz ruhig sein, der-macht keine Dummhei ten, der wird schon seinen guten Grund halten« so zu handeln, das ist ein durch und durch tüchtiger Ossizier.« Das Wort hätte nicht fallen dürfen. »Gerade weil er ein durchaus tüch tiger Ossizier ist, möchte ich erne wis sen, was er da macht. Ich itte einen der Herrn, einmal hinzureiten und sich zu erkundigen.« Das kommt davon! Die Adiutanten sehen ji«-) grirenfeiiiq an; laut sagt es Keiner: aber in Ge danken sagt es ver Eine zu dem An deren: »Nein Du!« Aber weder der Eine roch der Au dere hat Lust und das rsi dasselbe, als wenn Beide keine Luft hätten. »Nun, meine Herren s« fragt Se. Ex cellenz, »wer von Ihnen reitet-" hinter dem Rücken Sr. Excellenz holt der eine Adjutant ein Geldsiück ans der Tasche und hält es hoch. Der An dere weiß, was das bedented sie wollen antraihery wer reiten soll —- schnell bebt er drei Finger der rechten Hand in die Höhe, damit andeutend, hast stach feiner Meinen-r die auf der ünze eingeprägte Zahl nackende ist —- fein Kamerad, der natürlich vorher das Gelt-strick nicht angesehen bat, hebt vier Finger hoch. Uns-rede verliert. er winti den Bur schen herbei und galovpict gleich darauf davon. » « Nach ungefähr fünf Minuten heiser die Kompagnie erreicht; der haupt nmm kommt ihm entgegen: »Was bringen Sie mirs« »Wie gewöhnt-O Unsinn. Excellenz Ehe fragen, warum Sie hier halten nnd-»die Gewehr-e zusammnsefth ha IM « W PS ! ,« III-J Mir is irr-Fi- ZEITZTD D km it- wiem w Hm ARE , HWWIE x Rothwein wäre mir lieber.« »Ist-neu Sie Alles haben. Mei-—-er.'« ,herr Hauptmann« Der Gesteite Meter, der als per-stin liche Ordonnanz des Herrn Haupt mann statt des Gepäels in seinem Tor nister diverse Rothweinslaschen spazie ren trägt, erscheint und bietet dem Ad .jutanten die Flasche an. T »Prosit, meine Herren.« ! Tie Lieutenants der Kompagnie sterben beinahe oor Wonne, als der Ge neralstabsossizier ihnen zutrinit —- es giebt Leute, die sich glücklich schätzen, wenn die Vorgesetzten ihnen ten letzten Tropfen vor der Nase austrinten, ja, sie murren sogar nicht, wenn-sie infolge dessen selbst beinahe verdursten. Solche Leute nennt man ,,heroorra gende Untergebene« und nur »den-or ragende Untergebene« machen Catriere. Endlich hat der Adjuiant die Rotb weinslasche leer getrunken — da er sich schämt, Alles ausgetrunken zu haben. schüttelt er Allen, sogar dem Fähnrich, die Hand und der Fähnrich denkt: »Nun kann es dir nicht fehlen, jetzt wirst du sicher General." Wenig später hält der Adiutant wie-« der neben Sr. szellenz. .Vesehl aus-· gesät-ric »Nnn ?« »Die Kompagnie handelt gemäß dem direkten Besehl·des Herrn Major Cedorf." »Schön, sehr schön,« sagt Exzellenz, »dann ist ja Alles in bester Ordnung.« Der Adjutant schwingt sich aus dein Sattel isnd da es augenblicklich gar nichts zu thun giebt, fühlt er sich der pflichtet, Sr. Exzellenz einen Manöver witz zu erzählen: »Wissen Euer Er zellenz, warum es heut zu Tage nicht mehr staubi. wenn unsere Granaten in den Erdboden einschlagen?« ..Nun?« »Weil wir heute nur noch mit »Sprena«-Granaten schießen.« Exzellenz lriiinnit sich vor Schmer zen bei diesem obersaulen Witz. den man nur iin Freien erzählen kann und sieht den Adjutanten strafend an. Der will, angeseuert durch den Erfolg und durch die Flasche sauren Rothioeins, die er »intus'« hat s-— sauer macht lu stig! —- noch einen zweiten Wiß zum Besten geben, aber Exzellenz winkt ab. ihn beschäftigen andere, wichtigere Ge danken. Sinnend tliat Erzelleiiz vor sich hin. Leise ziehen die Adiutaiiten sich zu rück, ihnen schwaiit nichts Gutes. «Sonderkar,« spricht Exzellenin »der Maior v. Cedors ist doch sonst ein ganz verständiger Ossizier, ich begreiie gar nicht, wie er dazu loniiiit, dem Hauptmann Aderg einen solchen mir vollständig unverständlichen Befehl zu neben. Er muß sich doch irgend etwa-. dabei gedacht haben?« Die Adjutanten ziehen sich noch inei: ter zurück, ilirien schwant Unheil. Erzellenz sient sich um und sofort treten tie Adiutantin, wenn auch nur zögernd, wieder einen Schritt vor und dann noch einen. »Meine herren," sagt Se. Exzellen«i, »ich möchte Einen von Ihnen biiicii, einmal zu Herrn Major Cedors zu rei ten und ihn zu fragen, au- welchem Grunde er der Kompagnie besof, len hat, zu halten und die Gewehre zusam inenznseten.« Schnell bückt sich der eine Adjiitant und pflückt zwei Grashalm: »Am-i verliei·t, lurz bezahlt, welchen wollen Sie haben?« »Kurz,« lautet die Antwort . »Na, dann reiten Sie mit Goti, ver lieren riiusiten Sie immer; daß Sie daraus aber auch noch hineinsallen!« s Der hineingefallene Adjutant reitet oon dannen und bringt bald daraus die Meldung zurück, der herr Oberst liiitte dein herrn Major befohlen, der Kompagnie zu besehlen, dasi sie halten bliebe und die Gen-ehre zusammensetzte »Schon, sehr schöns« sagt Exzeileiiz, I »dann ist ja Alles iii bester Ordnung. « i »Daß ioill niir auch so scheinen,« denlt der Adjiitaiit. »hossentlich be ruhigt sich niin Dein Gemüth, zweimal habe ich nun schon wegen Nichts und wieder Nichts reiten müssen Osten fund ehrlich gestanden habe ich nun leine Wust nicht« Aber auf bie Luft, vie die unlerqebe nen haben ober, richtiger gesagt, nie haben, kommt es beim Militär nicht an. Es handelt sich stets nur um bas, was bie Vorgesetzten wollen und das Ist ja eben das Unglück —- siir die Untergebe nen. Den meisten Soldaten wäre wählen trsenn sie als Vorgesetzte get-o ren wären ---- am wöblsten wäre ihnen. wenn sie überhaupt nicht geboren wii ren. Exzellenz betrachtet sinnend das Kampfsew Die Entscheidun musz jeden Augenblick erfolgen. ie Jn santerie giebt schon seit einigen Minu ten ibr Schnellseuer ab, die Kanonen bonuern lauter und lebhaftee denn je, man hätt das hart-ab der sit-reinen ben Kavallerie und das Zusammenha chen einer von den Pionieren erbauien Brücke. Die Schlacht nähert sich ih rem Ende —- und immer noch liegt die Kompagnie am Walbranb ins tiefsten sk riedenl Man bört es nicht, aber man : bt es falt, wie die Leute schnarchen-— der Anblick macht Se. Exzellenz net vös, vollständig nerviii Ich verstehe es nicht, ich verstehe es absolut nicht« meine Herauf spricht er zu seinen Abjntqnten, »wir der Herr Oberst dazu kommt. der Kompagnie ei nen derartigen mir völlig unverständ lichen Befehl zukommen sua la en! muß doch irgend einen Im iecsur hebe-D Ich bitte eines der is km herr- M NUM ten und ihn u fragen. wie er zu einein derartigen esehl käme· Sagen Sie dem herrn Oberst, daß ich sehr unge balten wäre, betonen Sie ihm gegen über. bitte, das-Wort sehr-" Ein slehender Blick des Adjntanien. der schon zweimal geritten ist« be west seinen Kameraden. Er steigt frei wi ig zu Pferde und lehrt bald darauf mit der Meldung zurück, daß der Herr Brigadetornmandenr dem Herrn Oberst befohlen habe, eine Kompagnie dort am Waldrand zurückzulassen. »Schön, schön,« spricht Exzellenz, dann ist ja Alles- in bester Ordnung, aber nein,« braust er plöhlich ans. »es iit nicht Alles- in bester Ordnung, das ist ja eine tolle-Wi:tbschast! Wie iann der Herr General den ganzen Born-rit taa eine ganze Kompagnie so untdiiiig dort am Gehölz liegen lassen, das ist ja unerkiöril Was denkt er sich denn dabeit Bitte. reiten Sie einmal zu den: Herrn General hin und fragen Sie ihn, wie er zu solchem Befehl käme. Sie aber,« wendet er sich an seinen zweiten Adiuianten, ,,reiten Sie im Carriere In der Kompagnie am Waldrand und überbringen Sie ibr meinen stritten Befehl, under-teilt in den Gang des Geiechtes einzugreifen? Tie Adjutanten jagen davon —- -bald lomnit der Eine der der Kompagnie den Befehl iiberbracht dat. zurück. der Andere länt durch einen Meldereiter sagen er habe den Herrn Brigadelom mandeur noch niiqt gesunden, aber er werde ihn weiter suchen. Und dann aus einmal, unvermutlyei und unerwartet das Signal »Halt«. Das Gefecht ist zu Ende ,,Tie Herren mit den. langen Sä bel!·« Es wird zur Kritik geblasen Uin Se. Exzellenz den kommandi renden General, der mit seinem Stabe aus einem Hünenarab hätt, versammeln sich alle lierittenen Ofsizieer. Sogar ein Sanitiitgossizier, der dei der Kritit absolut nichts zu suchen hat. sprengt großes Interesse beurtean heran, aber Eis-seitens dittet ihn, wieder zu ver schwinden. »Besten Dant, Herr Stabsarzt, nach brauchen wir Ihre Hilfe nicht« . »Und wenn wir adqeschlachtei sind, tann sie uns nichts mein sähe-if denkt so Mancher. Etwas verlegen reitet der Stabsarzt aus seinem «Medizinpserd« wieder von dannen. und der Kommndirende er »greift das Wort: »Meine herren, de voe ich ans den Verlauf des heutigen JGesechts eingehe, mdchie iai einen Punkt sberiibrem der mich in das höchste Er staunen gehst und zum plöslichen Abs bruch des Gescchts verleitet bat. here Hauptmann Aberg!« »Euer Crzektenztm «Aha,« denkt der Divisionstamnmni deut, »nun wird es Tag. Jetzt win Exzellenz den Hauptmann fragen, wer ihm den geradezu viödsinnigen Befehl gegeben bat, den ganzenVorrnittag dort am Waldes-stand zu saullenzen und dann wird deiBiigadetornmanteur qei böria etwas aus den Kopf bekommen Dieier tin-richte Beseht bestartt mich von Neuem in meiner Ansicht, daß der General leine Division bekommen kann, es sektt ihm an den nöthigen geistigen Fähigteiten und ohne die geht eS nun «einnial nicht« »Herr Laupttnann,« fährt der Rats-: rnandirende fort, »wir kommen Sie da zu, den Platz am Waldessaum, den ich Ihnen angewiesen habe, zu verlassen, ohne meinen Willen unt ,ohne mein Wisseii.« »Um Gottes -— Willen!« Der Tivisioiistomnsandeur hält die band vor den Mund, aber es ist p: spöt, die Worte sind ihm entschlüpft Er wünscht sich weit, weit fort. Vermindert sieht der Komm-indi rende anf: »Besten Exzellenz mir die sen sslugrus nicht etwas näher ertläs ren?« »Gewiß, the-riß, Euer Exzelleil,;!« stottert der Divisionär. »Ich bitte Eu re Exzellenz um Verzeihung, ich selbst gab dem Herrn hauptmann den Ve sebl, in das Gefecht einzugreifen, ich wußte nicht, daß Euer Erzellenz -—— « »Wie, das wußten Sie gar nicht, Er zellenz, daß ich mir die Kompagnie zu meiner Verfügung hatte reserviren las sen? Jch sandte Ihnen zweimal eine diesbeztialiche Meldung.« »Ich habe keine erhalten« Euer Ex edlean »Das ist ja unerhört,« donnert der Kainmanditende, »da scheint mir denn aber doch das Meldewesen in Jhrer Ti uition sehr manaelhast zu sein, Euer Exzellenz. sind ich muß sehr bitten. die sem äußerst wichtiaen Dienstztveig in Zukunft, sa lanae Euer Exzellenz nach die Ehre haben, die Division zu fuhren, die allergrößte Aufmerksamkeit zu schenken. Wenn schon im Manöver das Meldervesen nicht sunktionirt, möchte ich nur wissen, wie das im Kriege wer den soll. Wollen Euer Erzellmz mir vielleicht sagen, wie Sie sich das im Ernsisalle denke-ft« Einen Augenblick denkt der Divi sionskarnmandeur nach, dann sagt er: »Ich denke —-« »Tai ist es ja eben,« braust der Ramandtrende aus, »du wird immer gedacht und gedacht, aber das, was die herren sich ausgedacht haben, trird nicht in die That umgewandelt! We niger Theorie, meine herren, mehr Pia is, das ist die anze Sack« Zahl nach eine Fall-e Stunde tritt sirt der Kammandirende das Verhalten St. Exzesse-is — ader der hört gar W mehr zu. Die Au eu des Deren Wpsmaadeaei sama - M ds Etde m den htter seines Pferde- unt M tst tim, at- W dte sehe N l fonete, er sieht ein frisch gefchaukeltez Grab nnd daneben steht alsTodtengräs ber, mit dem Spaten in der Hand, der «Koisimandirende. Arme Exzetlenz, du thust mir-leid, dn bist verhältnismäßig noch jung und ich ließe dich gerne noch atn Leben, aber es geht nicht, »in: Interesse des könig ,lichen Dienstes erscheint es wim "t’chenswettl;,'« daß du hineinfteigfi in das Grab. das man dir gegraben. So zieh’ den bunten Rock ans und hänge ihn in den Schrank —- verqiß aber nicht, Katnvfer in die Rocktafchen zi: stecken, damit die Motten nicht hinein kommen -—— nnd dann ruhe aus von Deinen Heldenthaten Auch als Zwi list lebt es sich ganz qui, besonders wenn man, wie du, nichts zu thun hat nnd eine große Pension bezieht. —-»— ...·....——..-—-. Ein Wann von fünf Jahren. Bauernbild mit Herrenglossen vonJ Peter Rosegger. ; Der Regen hatte ausgehört, ein leb-? ·haster Wind schüttelte von denBiiunieni die Tropfen. Jch machte noch amAbends einen Spaziergang aufwärts des Tra-; bachs, wo die zwei- und dreihundtjiih rigen Bauernhäuser stehen. Sie find von Holz gebaut und haben noch klin gend harte Wände, während unweitl davon das hölzerne Häuschen eines-l Sommersrischlers, das aus dem vori gen Jahrzehnt stammt, bereits ansängt zu modern. Auch diese putzige »Villa«· bemüht sich schon recht alt zu scheinen und hat ihrholz deshalb braun anstrei chen lassen. Aber die sonnen- und wet-; bachs, wo die zwei- u. dreihundertjäh-; Bauernhäuser ist es nicht. ( Die Bauernhäuser arn Trabach ha-« ben kleine Fenster, in denen rathe Nel len stehen und sind einen Stock hochs Das Bretterdach ist noch einmal so» hoch und sehr steil. wie ein gothischer Kirchen iebel, es ragt starr über die Wirths ftsgebäude empor. Bei mei nem Spaziergang nun sah ich aus dem Zirst eines solchen Hausdaches etwas iel)endiges. Ein sahlsarbiges Wesen, dat- sich längs der Dachschneibe lang sam sortbeweatr. Es war weder eine Katze noch ein anderes Haut-thier, es war etwas Gespenstiges, wie es sich so jzuckend weiter bewegte und dann wie sder unbeweglich dabocktr. Und näher Itonimend, sah ich, daß ein Menschen lind da oben dahintroch.Ein etwa siinss jähriger, blonder und rotbwangiger ;Knabe. barhaupt unk- barsuß, nur ein graues hemd und hoslein am Leibe. Jn reitender Stelluna. mit den händen kregreisend, sich sestbaltend an denLat sten, bewegte er sich voran, dann, an den Giebel netornrnen, sachte wieder IzuriicL Und ein paar Mal ries er aus: »Hi, Schicnniel!« Tag Haus war sein Reitpferd. Ich war bei dem Anblick erschrocken, das-, mir die Bei re zittertenWie tomrntl dieser Knabe aui tac- schreetliche Dacht( Die Leute arbeiteten aui der Wiese; und sahen es nicht, in welcher Gefahr das Kind schwebte. Ich wollte noch hinausrusen: Gieb Acht! Gieb Acht! Für-biete aber aerade mit diesem Ruse ibn zu erschrecken und unsicher tzu ma chen. Er ritt aus dem Dachsirst gelas sen hin und zurück nnd rief mit seinem hellen Stiinmleim »Hi, Schiminel!«--s Jch ging uni’s hanc terunr und sah dann aus der Gartenseite eine lange Leiter angelehnt, bis zum unteren Dacht-and reichend. Von dort we lag aus dem Bretterdach eine Feuer eiter« die bis zum First ging, aber sie bildete nicht die Fortsenrna der unteren Lei ter, sie lag mehr rechts ab und tonnte nur iiber einige steile Dachbretter hin erreicht werden. Und doch mußte er da Ihinausgestiegen sein. Alk- der Kleine sich iaiigeritten hatte auf dein im Winde tlavpernden Bret terdach, als er auch an demGiedeltniuf aerüttelt hatte, ob der wol-I auch lett tehe, hob er das eineBein über denFirft nnd begann an der Feuerleiter nieder zufteigem den Rücken an das Dach ge kehrt. Einen Augenblick kutschte er, denn die Bretter waren alitschig, aber an den Sprossen klauie er sich seit. Der Kleine machte es la bedächtig, daß mir fast die Zuversicht inm. Niedersteigend. fing er an, laut die Sprossen zu zäh len: Eis-»Hei-——dei———vier—-— sitt-Jers acht——zölf. --—- Na, wenn er die Spros feln auch so übersprungen hätte,wie die Zahlen, dann wäre es schlimm gewor den« End-lich war er am unteren Dach runde. Hier, auf dem Rücken liegend und mit den banden zu beiden Seiten sich an der Leiter fetthaltend« fing er an, mit den Beinen zu strarnpeln hin aus irder den Rand in die freie Luft, vor lauter Lust. Und ich, aut dein siche ren Erdboden. stöhnte vor Angst. Da hatte er mich plöhlich bemerkt und stut te. Wurde ganz still und schaute unde weglich herab. Jch rief ihm zu, er soll la fr n bleiben und versuchte die un tere eiter zu rücken, daß sie lich an die Feuerleiter anschloß. Als der Knabe diese Absicht bemerkte. schob er fsich rasch urn und kletterte aufwärts, da tig und flink wie eine Kobe. Ich war ratdlas und trank dieLeute ru en von der Wiese der. Arn Zaun tkzor stand ein mit Grünarahvollge p ropfter Korb, den Ichleppte ich her bei und entleerte ihn uber den Steinen der Dachtraufe. wo der Kleine unfehl bar herudfallen mußte. Der Knabe hockte wieder auf dein Dachftrst und beobachtete rnit Mißtrauen mein Be ginnen. Dann wendete er das lichte Rundkiirilein nackt der anderen Dach leite hin. wo keine Leiter wanEs schien f Malt wollte est dort hinab verfu dou der Viele her karn der alte Bauer und rief mir u; »Was macht Its-r denn dg? Der ub fürchtet fich ta.« »Aber meinGott, es ift auch die höch fte Gefahr« Wie könnt Jhrihn denn dc hinaussteigen lassen?« »Auweh!« lachte der Alte. »Bo: dem Herabfallen wird er sich fürchten! Das wär' schon gar schön! Wann full der Mensch denn das Klettern lernen, als in der Zeit, wenn er geleniig und ge sting ift?" I »Aber das arme Kind!« sprach ich entrüstet. »Wie kann denn ein Kind die Bortheite und die Gefahren kennen und die richtige Vorsicht anwenden!« f »Den Schlingel solltet Jhr erft ein-— mal auf den Kirschbömnen sehen! Bisc lin’g«-- leyte Zweigel hinaus. daß er dann nur so von einem Ast zum andern hüpft ivie ein Vogel. Der fängt Euch rscn den Rothtiefern Eichtanen hernln Und fo ein hausdoch da, wo nichts bre chen tann!« »Aber Jhr sagtet doch selber, daß er sich fürchtet!« »Freilich fürchtettNatiirlich fürcht-it Weil ein fremder Mensch dasteht bei der Leiter, nnd nicht weggehen will!« »Vor mir soll er sich sürchten?« »Vor wem denn? Fremde Leut’ lommen nicht viel zu uns, da ist er schreitia.« Der Bauer riittelte an der Leiter, ob sie sest stehe, dann rief er aufs Dach-. »Male Jch bin da! Ich bin’s! Der Weimle s-— Der »Fremde« aber ging hinüber an die Lindenbanl, wo er vom Dache aus nicht gesehen werden lonntc. Und dort habe ich mich erst einmal be sonnen-So weit ist es mit dir ge tan-um« du alter Walddauernbubi Hast du nicht selbst einst an den Gie deln der Hauödiicher in die Spatzenne ster geguckt? Hast du nicht selber von den Winseln der Lerchbiiumo die ro then Blüthenziipfchen herabgeholt? Und du wirst fett nerviis tvie eine alte Kindsfrain wenn ein frischer Knabe Haus dem Dach herumsteigt? So weit haben es die vierunddreißig Stadtjahre gebracht und das hocken oni Schutt-nicht Und die ver chiedenen Mütter, die vor Schreck an reischen, wenn ein Kind aus den Lehnstuhl ttettert, oder sich auf einer Zaunlatte schautelt! »Ich bitte Dich. dleib’ herun ten, Du kannst herabsallen! Jch bitte T’«ich, spiele doch ruhig mit den Ban steir.en und lass das Umdertollen, Du tannit Dir Arme und Beine brechen! Jet) bitte Dich. leae das Messer weg, Du tannst Dich schneiden! Ach bitte Euch, so rauft doch nicht« Jdr angen, Ihr werdet Euch noch ein Auge aus schlagen! Jch ditte Dich, ziehe doch den Patetot an, wenn Du ausgehst, es iit windig! Und schlage ein dir-les Tuch um den Hals, damit Du teinenKatarr' belommst! Aber Karl, Du hast gewi nasse Fuße, ziehe sofort trorlene Sa cken an! Mein Gott, lauset doch nicht so, Kinder. es- tvird eine Lunaenents zündung geben!« So geht es den gan zen Tag« und nach dem Willen der Mutter müßten die Kinder immer hübsch brav im Wintel decken, oder bei streng gemessener Temperatur von achtzehn Graden im Garten recht ruhig Hund eingezogen herumgehen Aber die Ischtirnrnen Kinder folgen nicht. Sie Folgen einer anderen Mutter, der Mut iter Natur. Sie wollen sich rühren, mit Allem frisch anbinden, Alles versuchen und sich naturgemäß vorbereiten siir den großen Kampf. der ihnen ja nicht erspart bleibt. Trotzdem gelingt es ten-. immerwährenden Beivachen und Einschränten vieler Eltern, ihre Kin kvek dem-i zu verwest-Humans sie spei ter zu nichts fähig sind. So untergräbt man systematisch seinen eigenen Stamm· Eine Stadtmutter märe im Anaesichte des tletternren Kindes wahrscheinlich inOtxnmacht gefallen, ich hatte nicht weit dazu. und daraus er hellt die Entartung eines von aus aus leidlich gefunden Naturbur chen, »wenn er in’s Treibdaus der Civilifcp tion versett wird. War denn tein Tröpflein Blut mehr vorhanden non jener Zeit? hatte er sie denn anz ver gessen, die kleinen, lufti en erce iru Wald-langen die Tag fiir spag sichin die Lebensgefahr begaben Manne, bis sie grot-l und start geworden? Jni reißen den Bache der Freien waren sie barfuß bin- nnd hergegangem urn Forellen zu fangen, nnd Ivebriame strebte hatten sie in die Zehen aezwiett Auf gloienden Kohlennieilern waren sie umher-gestie gen, mir die sich öffnenden Krater mit Mit-e zu verfchiitten. Stiere hatten sie gereizt und waren ihnen aui den Rü (len gesprungen. Auf den sich vorwärts bewegenden Buumbiöeten der Bretter iägr waren sie geritten, ganz nahe bis zum ani- und niederraienden Messer bin, das sie irn nächsten Augenblicke mitten entzweigeielmitten hätte. Auf dem Miiblfloß iiber dem kreisenden Rade hatten sie das Eis aufgeben-L in der Zeu fchrniede hatten sie unter sprühenden Funken das Eisen gekäm mert. Gerun en batten sie miteinander· daß die Re «n zu Boden varzelten, die Körper an die Steine schlugen und ·ei- mehr Beine aab in der Luft, als Köpfe. Bei ichwiirrnenden Bienen hu den sie die lebendigen Trauben von den Sträuchern. Es gab Stiche und Schramrnen und allerhand Wunden »aber es wurde tein Aufhebens davon - Imacht Fr und site, banger unt ursi, obne s vie e Worte darüber «verschwendet wurden. Auch nicht, wenn einer zu Ottern beim Pöllerladen Ta bat tauchte. Hatten sie ein halt-bren nen, oder eine Lungenenlziintun , te wußten alte Frauen dafiir Schni erenl Vilasier, Pulver und Tränle, die wen dete man an und wartete dann, bis dir Krankheit vvruber war. Manchma: tsiarb einer, die jedoch davontamen waren nachher wie Stahl aus der Eise M » « ----». i So wird ein starkes Volk erzogen Auk dem Steinhrufen wird der Mensch trii tig, in der Watte geht er zugrunde. Dergleichen sann ich unter-der Lin-s de, alldieweilen Erinnerung der Muth der Alten und Moralisiren die Tugend der Schwachen ist Von der haidgaffe her aioctte und trottete die Herde. Kühe, Ochfeii, Stie re und Kälber durcheinander. Die Thiere waren ü-)ermiithig, gnuielteu miteinander,ftießen sich, sprangen eine-Z aufs andere, fiemmten sich Kopf an Kopf gegen einander, jedes bestrebt, fein Horn dem Gegner in den Hals zu rennen. Dabei briillten sie, schnoben und scharrten mit den Beinen, daß der Sand flog. Mitten unter diesem Ge wirre und Gedränge tvatfrhelte ein klei nes Barfiißlein drein, ein etwa sieden jiihriges DirndL das mit der Birken grrte den ganzen Trubel vor si« her trieb, oft den Rindera fast unter die Füße tam und doch die Führer-Te blieb· So ein Ochs nimmt ein sieh-umbri ges Kind gerade fo vollwerthig, wie ei nen dreißigjährigen Mann unr- tiiizi sich von ihm leiten, und dem Kind-« fallt es nicht ein, daß es von der halt wilden Herde zermaimt werden könnte. Allmälig machten die Leut auf der Wiese Feierabend und tzmen zur-i Haufe herüber. Da sagte die kleine, ftetit» ernsten-Bäuerin zu ihrem Minn: »Bei der Bachwehx unten die Stang JUOCHI Wohl auch einmal wegt.un. kak Msxl hUPIk dMUf schon wieder hin und her. Auf Ia und na tann er in’—3 Wasser pattchen ——--« »Nachher ist et naß und trirFt cchliig’,« antwortete der Atte, fonit sagte er nichts. Der Mart war närri tich schon lange nicht mehr auf desn Dach; draußen auf der til-er dem Bache kliegenden heult-inge, gerade iiber dsn lstirbeln und Stxudetn des großen »Wedrtiirnpels schien es ihm wohl lernt "tirt:er zu sein, als auf dein han«-first, wo einer gar nit sicher gebt vor frem den Leuten. »Wie viel habt Jbr?« fragte ich den Wann-, denn es wurden der Kindes ,irnn1er mehr sichtbar-, größere, ats ker jMaxl war, und auch kleinere. Und Ialle voller Lebendiateit und Unterneh Itnungslush wo sie spranpen hüpften und kletterten »Stucl a zehn wurden ihrer irrt-Gun zen tein,« antwortete er. I »«Einer ist uns nettoeben,« den-Jll .standigte die Bäuerin. , Bei näherer Nachfrage erfuhr ich Idrtß ein Junge von einein Holzfchlitten Jetdriickt worden war, den er vorn Ber: Je herabqu und an der steilen Les-te chlreßltch nicht mehr authalten konnte. Einer war otso doch in der Gefahr unt nett-innrem während die übrigen in sttei endet Kraft und sicher Kühnheit Tau its-einen »s— Einer! Von zetn Ver weichlichtcn Stadttindern stirbt weht ein Drittel vor der Zeit. Jch bin meines Were- Iveitir9e«:nn zgm Und auf der Wiese reim nutzen Iden Bach. da sprang sur-·- dern Wzkyrs Itiimpet plötzlich der Stncbty dis- W f ser iiber und über vrn seinen liteiern Zicbienternd, daß eLi weihte Sn fcixsfk ,er, dem unbeimlichen Fremden in trei Hier Runde ausweichend quer hin, aber nicht gegen das Haus, tonxem gen-n feine Bretterhiitte. Tcrt im Heu mochte er ein behaglicheres Troctenwerden es hryssen, als irn Hause, wo etn rasse Bub Schliiqe trie t. Das Hüpien auf der Stange war reilich erlaubt, aber das Jnäwasserfacten war verboten. Als ich rnir nachher den Tümpel besah, den tiefen, weiten Kessel, in wil chen von der Weitre ein tleiner Nin-n rafall niederbrautte und in trei«en Giichten rundum wirbelte und kocht-, da ward mir die Sache deutlichen ELit Anderer wäre einstweilen drinnen aei blieben· Mein Mart ober! « s- Er muß te Uebuna haben irn Hineintallen u.,.d rauifteigen, der junge Mann von tunf Jahren! » « ch alt-Um den tönnte man am die Spitze des Stefnnstburrnö tchicem III sehen, ob die Titeten schon kommen, oder in eine Taucherntocle thun; er fürchtet sich weder vor Adlern, nochdor Seennnelieuern s« er fürchtet sich nick jvor Fremden. Das Dosten ver der-risses Der Kiichenchef des Kaisers- Frau« EJoseph schävt bei einer Gesamtsumme von Wälij Gulden, welche .ie tu? serliche Tafel jährlich EthIQUL » Kosten des Dessertg allem cui ein-. -.-«.-«.s tel Million Gulden. Die Kosten rief Nachtisches eines einzige-n Baute-ts tvelches aus Anlair des Judiläus:·5: »m; Kaiserc von Oesterreich deranisslret wurde, beliesen sieh aus Axt-Un Juni ."-. Die Viktualien nnd Weine wert-en i. nd jeder Tafel an die ersten Bestimmt-s Wiens veriaust, wodurch das Küchen personal seine Einnahme um das Dav pelte, ja Dreisache erhöht. In Zinnen iian in Spanien sind hie Ausgaan iiir das Dessert aus das kleinste Maß be sschränli worden. Die Königin vnn DE land lontrelliert eigenhändig die Ko en ihrer Tafel nnd hält Mienen lunt- Kellerchef sehr kurz. Barsch-n werden am russischen hvse hie drn ,Nachtisch gewaltrge Summen ausge zeoendet Jeden Ja erscheinen siik w und selbst siir Mastancs Weins Sind Cigarren auf vers eitel, und er- sit Regel geworden, dass eines lasrlze Wein, welche bereits einmal den - ilch gezieri. nicht wieder aus der Tuiei deij kiarm erscheinen dars —--—- Anverwand- Kerlchen: »Deine-. haft Du nicht neulich qescsrt, die Land-» larte der Welt würde sich vollständig verändern-P —- Vaien »Jatooht, meiis : Solin!« —- Karlchent »Na, dann bra« , ch- ich doch eigentlich gar nicht mein »Geister-hie zu lirnen!" i