Grand Island Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1893-1901, February 03, 1899, Sonntags-Blatt., Image 11

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    Eine Nacht tm schlosse.
Eine Geschichte für lKinder. Von F r i h
E n g e l·
Ich will von einem Jungen erzählen
Aber ich muß mich in diesem Fall hof
Ikcher ausdrücken und zum mindesten
sagen: von einem Herrn Jungen.
Denn er war ein Prinz. Er war ein
Prinz, nnd es war Nacht, und er lag
in seinem Bett. Aber wag eigentlich
noch nie geschehen war, er tonnte nicht
einschlafen. Doch stellte er sich, als ob
er schliefe, denn er wurde immer sehr
genau beobachtet, wie sich das für einen
richtigen Prinzen so gehört. Nie war
er allein, immer war ein Hofmarschall
bei ihm. bei Ta e einer nnd einer bei
Nacht. Die mu ten immer alles auf
schreiben, was der Prinz that und sag
te« und dem Könige dariiber berich
ten. Seine Majestät liebten den Prin:
zen sehr, nur das-, der ltitönig leine Zeit
hatte, seinen Sohn zu sehen. Denn
Könige haben immer viel zu thun·
Auch in dieser Nacht merkte der
Prinz, der sich schlafend stellte, wie der
Aliachtbosmarschall obschon er immer
-.iiilint«., ihn --- den Prinzen beim
Schimmer des Nachtlichtesz beobachtete
nnd dann dem Oberhoileibsetretär, der
am Tische saß, einige Worte diltirte.
Denn Hofmarschiille sind viel »in vor
nehm, um selbst zu schreiben.
So hörte der Prinz, wie der Hof
inerschall zu dem Setretär sagte:
»Schreiben Sie: Nachts 2 Uhr 25 Mi
nuten 16 Selnnden Seine Hoheit der
Prinz Paul Waldemar Friedrich habest
freben geruht, im Schlafe die linke
Hand unter höchstseiner Bettdecte her
vorzuziehen, sich höchstselbst am rechten
Ohr zu lratzen und dann mit einem
tiefen Seufzer der Erleichterung weiter
zu schlafen.«
Wie gesagt, Prinz Paul hörte das
isnd lonnte sich nicht enthalten, ein
paar Worte vor sich hinzusprechen. So
fort sagte der Hofmarschall wieder zu
rem SelretörJ »Schreiben Sie:
,.Nachtg 2 Uhr 26 Minuten 5 Sekun
dent Seine Hoheit der Vrinz geruhten
soeben, aus dem Schlafe zu sprechen
rznd einen Beweis höchstseiner neekischen
nnd liebenswürdigen Geiniithsart zu
neben. Seine Hoheit äußerten näm
lich: Mein Hofmarschall ist ein großer
tfsell Haben Sie ,,Esel«, mein lieber
ZettetärZ Aber ich weiß nicht, war
um Sie dabei lachen. Denn der Prinz
meinte selbstverständlich nicht mich,
sondern den anderen Hosmarschall, der
Im Tage die Ehre hat, seine Hoheit zu
beaufsichtigen«
So sagte der Hosmarschall. Dann
wurde es still. Der Prinz hörte eine
Weile gar nichts, dann hörte er den
Hosrnarschall gäbnen und noch einmal
gähnen. Schließlich schien eg sogar,
als ob er in seinem Lehnstuhl, der vor
dein Bett des Prinzen stand, eingeschla
ien wäre. Der Prinz erhob sich ein we
nig: richl?q, der Hosnmrschall schlies.
ian Ivabrhasiiq: der Oderhofleibsekre
cär schlief anm, iioer den Tisch ge
Deuai, dass, sein Kopf gerade iiber dem
Tintensasz hing.
Zuerst wollte der Prinz die Beiden
ice-len, denn der lköniq ioiirde sie gewiß
erschießen lassen, wenn es beraugläme,
das-, sie während der Ausübung des tö
::i(iiia1en Dienstes einqeichlnicn waren.
Al« das hatte ja schließlich noch im
mer Zeil. Vorläufig war es so wun
derschön, einmal linbeobnchlet und un
bewacht zu sein. Prinz Paul drehte
den beiden Schleifern eine Rase, setzte
sich aus den Beitr-and und bauinelte mit
böchslseinen nackten Beinen hin und her.
Das war ihm innrer verboten worden,
nnd er that esJ des-wild so gern. Aber
nach einer Weile dachte er, daß er seine
Freiheit roch anders benutzen konne.
lCr stand also auf und sah sich unt,
a·.« er thun tönnte. Zuerst machte er
esie Bemerkung, dass seine Unterhögsp
wen iich aus dein Kopie der- Hosmar:
scholl-: viel hiibsetier augnehmen müß
ten alk- ant dem Stuhl, ans bent sie jetzt
noch lagen. So ten er sie also dern
inijden Herrn toie eine Nachtmütze leise
iitnr dieOhren nno mußte sich Die größ
te Miihe geben« unt nicht laut heraus
tut-lasen Aber er hatte auch gar keine
Zeit zum Lachen Denn schon kam er
aus den Gedanken, vctn Kopie des Se
tretäeg leise mit dem Finger eine schö
ne blonde Locke herunterzuschiebem daß
sie gerade in das Tintensasi hinein
tauchte. Dann holte ex aus seinem
aroszen Spielzeuqspino bog an der
Wand stand, seine rothe Pserdeleine
und aab sich alle Mühe, baß die klei
nen silbernen Erhellen teinen Lärm
machten. Das eine Ende der Leine
band er uin Das Bein des Eos-nar
schalle. das andere tun oag Bein des
Seltetärs.
Ta- waren nun gewiß sehr nette
Sachen, bie er da machte. Aber schließ
lie1-. wenn man sechs Jahre ist und ein
Prinz dazu, so will man noch andere
Thaten vollbringen. Prin PaulWal
deiner Friedrich beschloß also, dass-Zim
tner zu verlassen nnd das Szloß einer
Besichtinuna zu unter iehen. J mußte
in dem weiten Palast so manches geben,
was er ncch nicht gesehen hatte, weil
ein Itsinb doch nicht in alles seine Nase
stecken barf.
Und nun gab der Prinz einenBetveis
seiner besonderen staatsmännischen
Klugheit, wie sie ja Prinzem die ein
mal Könige werben wollen« so beson
ders gut brauchen können. Er gin
nämlich nicht im bloßen Heinbchen au
den ungeheizten Korribor. Er ging
zum Spind und nahm eine von den
Unisormen. die er schon bekommen hat
te, um darin ntilitärische Uebungen zu
machen. Denn der Prinz, der König
werben soll. muß sehr zeitig lernen, wie
man Schlachten chliigt und gewinnt.
Es war eine blinkweisie Kürassierunis
sortn. Dazu nahm er den großen, mit
fgoldenen Tressen besetzten dreispchi
gen Hut des hosmarschalls der aus ei
nem seidenen Kissen aus dem Sopha
tax-» und seßte sich iim aus den Kopi,
daß er fast bis über die Nase darunter
verschwand Und weil der Hofstiesel
schmierer seine Schuhe am Abend ansi
dem Zimmer aebolt hatte, so fuhr eri
in seine Pantösfelchen I
Und nun zur Thiir hinaus-. Da;
draußen war’5 dunkel nnd kalt. Dem
Prinzen schlug das Heri, aber natür
lich nur vor Tapferkeit, weil Prnien
l
1
imme! oder wenigstens fast immer sehr
iuntnia find.
So schlnrrte er den Korridor ent
lang. An der Treppe stand eine Wache,
ein riesiaer Leibaatdearenadirregh
nientSdizewachtnicister mit so einem
langen Schnur-eben Wie er die selt
same kleine Gestalt licrantrippeln satz,
wollte er zuerst rufen: »Halt, iver da!«
Silbe-c das Wort blieb il)ni iu der Kehle
stecken, denn der Pein-, nemertte nur,
wie der Mann sagte: «»J Jotte doch!
. e Jotte dcel1,bier jeln n Jeist um!'«
und sich dann niii dem Gesicht zur
Wand telsrtc und dabei vor Schreck so
Olant mit den Zähnen llapperte, das-,
sder Prinz zuerst alanbte, der Mann
,troinn«-.ele den Paradeniarseb.
,,’J«Iteinnie!« dachte der Prinz und;
aina weiter die Treppe hinunter und»
noch einen Korridor und wieder eines
sTreppe « Und so groß war fein Miith,;
Idasz er nicht einmal nierlte, wie er einen »
seiner Pantoffeln verlor. Und nich
sstand er unten an dein aroßen Portal,:
zdas auf die Straße führte. Es war
xverschlossem damit keine Diebe kommen
und dein König das Scepter stehlen
«tonnten. Aber die eisernen Stabe wa
kren so weit auseinander, daß sich ein
Kind noch ganz aut durchzwiingen
-lonnte. Und eben steckte der Prinz ein
cBeinchen hindurch, als er einen eigen
Fthiinilichen Ton vernahm. Es war, als
eh Eins schnarchte, nicht laut nnd un
ianstiindia, sondern ein bischen und lei
ist« Da wurde dein Prinzen Paul denn
zooch ein wenia bange. Er zappelte mit
sden Beinchen, und dabei stieß er an et
iwa5. Und zugleich schrie eg von draus
8szen »Aua!« «
i Wer da wohl »Aua!« aeschrieen ha
lben mag? Ich will es euch sagen, ihr
Kinder, denn ich nierte ja, ihr seid ent
setzlich neugierig. Ein ioildeg Thier
war es also nicht, denn wer hätte schon
.seinals vernommen, daß wilde Thiere
s»Aua!« schreien? Es war auch tein
;zahines, etwa einPapaaei oder ein spre
"chender Staat.
Es war -— aber das lönntet ihr doch;
nun schon selbst errathen haben! s
s Das heißt, wo solltet ihr es herha-.
kben? Jhr wißt ja noch nicht, daß es ar
Zine Leute giebt, die so arm sind, daß sie
iihre Kinder des Nachts auf die Straße
Ischirlen rniissen, uni durch den Verkauf
zdon Wachgstreichhölzern ein Paar Pfen
;niae zu verdienen. Und diese Kinder
·ioerden dann manchmal so iniide, dass
isse sich in irgend eine lscie kauern und
einschlafen Bis dann vielleicht ein
chlnitiinmin toninit und sie weajaat
ji«-der sie aar niitniuinit.
s Auch ds-. Irude hatte sich in der
'schwar,ien Nacht so vor dass tvtiiterpor
.ial des liöniaöschlossesz uesetzL lind
nun trachte sie auf, wie von Drinnen
»das-— Bein des Nrinzen an ihre Nase
.siis"« und saatc »Amt« Dann schilt
telte sie ihre lanaen Locken ani« dem
Este-ficht und erhob fiel-.
i So standen sie einander aeaenijlser,
der PrinsI und das Betteltind
i Gin Prin; ist immer höflich aegen
Damen. Deshalb machte der iunae
»Herr jetzt eine Verbeiiauna und sagte:
Y»Wie aeht’s3?-«
- »Mitt) triert tax« tagte Und-e un»
siiate gleich hinw: »Wach5itreichhölzer
«-iesiillig? Beste Fiinsniinuteubremier!
ESchachtel nur zehn Psennigkx Bitte,
bitte, kaufen Sie einem armen Kinde
etwas ab!« Ihre Mutter hatte ihr
nämlich gelehrt, dass sie so sprechen
sollte.
s Der Prinz hinter den lttitterstiiben
wurde glühend roth. lir hatte ja tein
Geld bei sich ein schöner Prinz, der
keinen Groschen in der Tasche hatte!«
»Wie-zu brauchst Du denn dag(tleld.-«
ssagte er verlegen.
,,;-tn’5 Mittagbrod!« sagte Trude.
»Macht denn das nicht Euer Koch?
Bei uuS hier sind viele Köche, ein Leib
·koch, ein Mundloch und ein . . .
I »Wer bist Du denn?« sragte Trude
und sah sich den Prinzen in seinem ei—
genthiimlichen Auszug erst jetzt so recht
genau an. Das Resultat dieser Besichi
tiaung war, dasz sie hinzusiigtet »Wie
der aber aussieht!«
s »Ich bin Hoheit,« sagte der Prinz
und reekte sich, um nun wirklich so hoch
wie möglich aus-zusehen
»Hei-eit? Was ist denn das?«
»Nun weiß die nicht, was Hoheit ist!
Alle, Alle müssen zu mir Hoheit sagen,
denn ich bin ein Prin3!«
Trude suhr zurück. Ein Prinz?
Giebt es denn so etwas überhaupt au
ßer in dem Märchenbuch wie sie eines
mal bei einer Weibnachtsbescheerung
sür arme Kinder zum Geschenk erhal
ten hatte? Und sah ein Prinz so ko
misch aus, mit einem solchen Riesen
hut und mit nur einem Pantosse1!? So
lachte sie denn schließlich und sagte:
LSchwiuvie doch nicht Wurst ein Panz
sein und hast nicht mal Geld sür eine
Schachtel Streichhölzert«
Da hatte er’s nun von Neuem. Hier
hals nur kühnes Handeln, um seine an
gegrissene Ehre als echter Prinz, der er
loch nun einmal war, wieder herzustel
en.
»Komm’ hereint« sagte er und wars
den Kopf stolz in die Hdhe. »Ich werde
Dir höchstmetn Zimmer zeigen. Da
wirst Deus schon glauben!«
»Aber da kann ich doch nicht durch,
zwischen dem Gittert«
»Aber natürltcht Sei doch nicht so
seig!«« Und schon packte das Prinzlein
Trude’s Arm und zog sie hinein. hre
ängstliche Frage: »Du, ich kriege och
aber teine Haiie?« beantwortete er gar
nicht. Sie statid jetzt unter seinem
Schutz, und er wollte tnrl Denjenigen
sehen, welcherihr was thate!
So war das arme Mädel iin Schloß.
Piinz Paul zog sie an der Hand die
Treppen hinauf. Sie sprachen nicht.
Nur einmal sagte der Prinz: »Aber
dafür schentst Du mir auch eineSchach
tel! "s"cl) darf nämlich nicht mit Streich
liölzern spielen,« fuhr er fort; als wenn
das eiii Grund gewesen wäre, sich wel
che schenken zu lassen! Oben aus deni
Korridor stand wieder der Wachtposten
mit dein langen Bart, und wieder dreh
te sich der grer Mann furchtsam gegen
die Wand und rief: »F Jotte doch, nun
sind’5 jar zwei Jeister jeworden! JJoi
te doch! J Jotte doch!«
Und nun standen die beiden kleinen
Wanderer vor dein prinzlichen Gemach.
Die Thiir war noch wie vorhin ange
lelint, sie konnten bequem eintreten.
Alle-z war, wie eg gewesen war. Der
Herr Hofniarschall schlief noch, und der
Oberleibsetretär auch. Nur dasi
dieser sich etwag bewegt liatte und nun
nicht inebr mit der Haarlocke, sondern
mit der Nase im Tinteniaß steckte.
»Lasi die tiiir!« sagte Paul Walde
iiiar Friedrich in Triide. »Ich zeige
Dir meine Spielsachen.« Und nun
machte er leise die Schranke auf, die
vollgestopst waren mit den herrlichsten
Sachen, wie sie eben tiiir ein Prinz ha
ven lann. Da waren Festungen nnd
Tausende von dicken Bleisoldaten und
Bautiiiten und Riistungen nnd Peit
schen und Gewehre und Kanonen.
,,Glaiibst Du nun, daß ich ein Priiiz
bin?« sagte der junge Herr.
»O ja!« antwortete Trude und wag-«
te tauni mein-, ihn anzusehen. Und
dann mußte sie gähnen, denn sie war
von dein vielen Schauen nnd Betonu
dern wieder miide geworden.
»Bist niiidet Komm, geti« in mein
Bett! Du thust itiir ja so leidl« sagte
der Priii«i, iind ob sich Trude auch zus
erst striiiibte, sie troch schließlich, wie
sie war, in die Kissen, der Prinz zog
ilir die Bettdeite bis iiber die Ohren
nnd es dauerte noch nicht zwei Minu
ten, da schlies sie. Der Priiiz aber
at·-nte, das; sich ans all diesen Dingen,i1
die ei« gethan, allerlei Folgen entwickeln
wurden, nnd wie ein Feldberr, der sich
vor der Schlacht einen Platz sucht, von
deiti aixg er alleg iibersehen tanti, ohne
doch selbst getroffen zu werden, gleich
einem solchen Feldberrn begab er sich
unter den Tisch, wo ei geichittzt und wo
es dunkel war. Und immer noch schlief
der Hosinarschall und schlief der Sekte
tät
Inzwischen aber liatte der Leibgar
degrenadirregiinents iVizewachtmeister
auf dein Korridor wieder einige Fas
sung aewonnen lkr fiitilte denn doch,
das; ein tapferer Soldat nicht ieige sein
hiiric und nicht atteigliiitbisch nnd sich
nicht Vor Gespenstern fiirchteti diirfe. —
isenii Gespenster giebt est— ja aar nicht.
Tie klein-.- wunderliche Erscheinung
mußte .:!f..«. c::U.-»"."-iiioeres:- gewesen sein.
Er n-.1:s-,te dir Geschichte iti der Schloß-s
tvaiiie melden, damit sie untersucht wes
t-c. Zri aitta er denn zu seinem Haupt
mann, nnd aut· dein Wege sites-, er init
dem Frist iiti etwa-J. »F Jottc doch!«
saate er in sich selbst, ,,oet Pantoffelten
Eeliört webt auch zu die Jrscliictite!«»
und nahm das tleine Ding mit. l
Der Hauptmann lonnte sich dieSache
anch nicht erklären nnd ging zum Ma
jor, nnd der Major ging zum Oberst
der Schlaf-»macht Dann liefen sie alle
Juni General, der die Oberaufsicht inr
ganzen Schlosse lnrtte nnd gleich neben
dein König schlies.
»,«O sagte der General, ,,niir scheint,
dahinter stectt etwas-. Aber wa5?« Er
sab den Oberst an, der Oberst den Ma
jor, der Maior den Hauptmann
»Wer tveiß,« sagte schließlich der Ge
neral. »Vielleicht hängt das gar mit
einem Attentat zusammen. Xch werde
Seiner Maiestät sofortiaen Bericht er
statten mijssen.«'
Der König hatte bis in die Nacht
hinein im Billardsaal des-Schlosses
Flonserenzen gehabt und war gerade
nicht sehr vergnügt dariiber, daß er
ietzt schon wieder geweckt wurde. Und
nie der General ihm den kleinen Van
tossel auf einem goldenen Teller über
ireichte, da wurde er erst recht böse,
zichlug auf den Nachttisch, das; der
sllleictksavieb der dort lag, beinahe her
suntergetollert wäre, und ries laut:
T »Aber Streuzmillionenbonibenschocb
schwerenotb noch einmal, und deshalb
weckt man ung, um uns einen Pantof
sel unseres Sohnes, seiner Hoheit des
Prinzen, zu zeiaen2«
Als er aber dann horte, wo derPan
stoffel qefunden war, machte er ein sehr
ängstliches Gesicht Er liesi sich voin
Rainnierdiener einen Schlafrock geben
und sagte: »Wir wollen zu den Ge
mächern unsereg Sohnes aushrechen.«
Und so geschah es. Kammerherren
und Ceremonienmeister wurden geweckt
um dem König, wie sich das schickt, vor
einzuschreiten Auch tonrde ein Theil
der Schlosiwache geholt, um die Per
son des Königs in der Gefahr fchiißen
zu können. »So-s denn!« tomniandirte
der König schließlich, »aber zieht alle
samint die Stiefel aus, damit man uns
nicht hört!« So bewegte sich der Zug
zum Zimmer des Prinzen
Dei-König klinkte die Thiir nnd blieb
in dein buntelen Korridor stehen. Der
Teufel auch, da schliefen die Beiden,
denen die Sicherheit seiner Hoheit des
Pein-en anvertraut war! Er wollte
schon hereintreten und losdonnern, als
unter der Bettdecke hervor ein Paar
Worte vernehinbar wurden. Darüber
wurde denn doch der Hofniarschall end
lich wach. Er sah auf den Sekretär,
tieß ihn an und rie : »Aber Herr, Sie
chlafen ja! Wel e Pflichtvergessens
heit! So leid es mir thut, werde Mel
dung machen müssen. Und nun schrei
ben Sie: Nachte- 8 Uhr 31 Minuten
50 Sekunden Seine Hoheit derPkinz
qerul)ten, den Kopf unter die Bettdecke
zu stecken und wiederum aus dem
Schlafe zu sprechen. Und zwar waren
es diesmal die Worte: Wachs-streich
lsölzerl Kaust Wachsstreichhölzer!«
Aber der Hofmarschall kam mit dem
Djltiren kaum zu Ende. Der König
und das ganze Gefolge traten ein, die
Mannfchaften der Schloßwache stellten
sich an der Wand auf und präsentirten
mit den Stiefeln.
.,Hofmarschall, wo ist unser Sohn?"
rief der König wüthend.
»Die -—— hie -— hier!« stotterte der
Hofmarschall in höchstem Schreck. Und
da er etwas auf seinem Kopfe fühlte
nnd in seiner Verwirrung glaubte» es
sei sein Hut, so zog er die Unterhöschen
des Prinzen vor dem König ab. Der
Selretär aber fuhr sich verwundert an
seine feuchte Nase und zog beide Hände
mit Tinte beschmutzt zurück.
Der König trat an das Bett und
zog die Bettdecke fort.
Wenn tn diesem Moment der Mond
vom Himmel auf die Erde nnd gerade
in dieses Zimmer hineingefallen ware,
die Aufregung nnd das Entsetzen hät
ten nicht größer sein können.
Was da lag. war nicht der Prinz.
Es war ein Möbel mit langen Locken,
in schlechten Kleidern Der König und
Alle stenden erstarrt wie Salzsiiulen.
Kein Zweifel, der schlecht bewachte
Prinz war gestohlen und ein anderes
Kind untergeschoben worden.
Lange wurde kein Wort gesprochen.
Dann wollte sich der Hosmarschall
dem König zu Füßen werfen, aber er
stolperte, weil er mit der Pferdeleine
an den Seiretijr gebunden war, und
fiel lang hin iiber das Bett, szo daß er
die Irnde beinahe zerqnetscht hätte.
Endlich begann der König zu spre
chen. ,,Ri;st die Polizei!« sagte er.
»Und diese Beiden« —-—— er zeigte ans
den Hofmarschall und den Setretär ---—,
»diese Beiden schließt im Keller ein!
Aber nicht im Weinteller! Und das
Mädel sperrt auch ein! Potzbomben
element! Und dann laßt mich einen
Augenblick allein!«
So sprach der König, und Alle gin
aen. lind wie er nun allein war, setzs
te er sich an dais leere Bett seines Soh
nes und legte sich die Hände vor die
Augen. Es war. als ob er weinte, und
Könige weinen so selten. Und dann
seufzte er tief und sagte leise: »Du
mein süßer, kleiner Sohn, wo magst
Du sein?«
,,Hier!« tönte es noch leiser. Und
mit zwei großen Thriinen in den An
gen lrcch der Prinz nnter dem Tisch
hervor.
Soll ich noch viel erzählen? Der
Prinz betam zuerst einen Kuß und
dann eine Ohrfeige. tir erzählte, was
er gethan, nnd dasz es ihm nun furcht
bar leid thate. Aber wenn er auch Un
recht gethan hätte, so hätte er es doch
nicht so böse gemeint, und dann wollte
er ia auch dem armen Mädchen bon der
Strasie etwas Gutes thun. indem er
css in"i3 Schlos-, unb in sein Bett brachte.
Nun betani er keine Ohrfeige met-r,
aber wieder einen Kuß. Die Trude
wurde mit einein töniglichen Laiaien
nach Hause geschickt, und mit so viel
Goldstücken dazu, das; sie nie mehr
nachts wird ans die Straße gehen mits
fen . Der Hofmarschall und der Se
tretär wurden wieder ans dein Keller
geholt, und die einzige Strafe fiir den
wamarschall sollte sein« daß er einen
ganzen Tag lang teine Austern und
keinen Champagner bekommen wird.
Der Pantoffel aber soll dem Museum
überwiesen werden zur einigen Erinne
rung an diese Nacht.
Und als der König alle diese Ver
ordnungen befohlen und unterschrieben
hatte, sagte er leutselig: »MeineLieben!
Nun gehn wir nochntal in die Klappe!«
Und so tam auch wieder der Prinz in
sein Bett, und Niemand sah, das-. er et
was in seiner Hand versteckt hielt.
...5)urrah!« sagte er unhörbar zu sich
selbst, ,,.f)urrah! ich habe eine Schachtel
Streichhölzer!« und schlief ein . ..
glitt-til und IllissenscimlL
— Dem englischen Arzte Tr. Inder
Wise Infolge sind auch die seanarieti
rvael Berbreiter der Sclnvindsncht nnd
irr-ertragen sie aus Menschen Da jedes
Jahr 4()0,·M) Fianarienvögel vertanft
werden nnd die Tubertnlvse eine der
aeivbbnlichsten Krankheiten der VEgel
bildet, hätte die von Lipiise aufgestellte
Vlnsicht viel fiir sich, wenn die Vogel
tnberlulvse knit der menschlichen iden
tisai wäre, trag vvn den Batteriologen
aber noch bestritten wird.
Bliicker-Reliauien. Tag sehr
reichhalriae Historische Museum der
Völlerschlacht nno der Zeit Napvleong
des Ersten am Natmleonstein bei Leib-:
zig unweit der Stelle, an welcher das
Vatierschlachttenlmrl errichtet werden
wird, hat in jüngster Zeit eine ansehn
iiehe Vermehrung seiner Blücher
Sammlung erfahren. Es ist nament
lich eine größere Anzahl Originalbrieie
des Marschallk ,Borwärts« hinzuges
tonnnem von denen einige hier erwähnt
seien. Vom 10. März 1807 aus der
französischen Gefangenschaft in Ham
burg datirt ein Brief mit der eigenhän
digen Nachschrift: »gestern erhalte ich
Briese von Scharnhvkst, daß ich wärt
lich ausgewäehselt sei, aber ich habe lei
der darüber noch nichts, und mögte vor
unmnth vergehn« Jm Juli 1812,
während des Waffenstillstaicdes mit
Napolevm schrieb Blüther als Oberbe
sehlshaber der »Schlesischen Armee« ei
nen zweiseitigen Brief von besonders
militiirisch wichtigem Inhalt: »Ein
trefsen neuer Truppen, Jnspeltionen,
90,000 mann starke armeeh, Bewaff
nuna und Bekleiduna (,,sic'·), ruhm
Gneifenaus durch seine Fotination,
Tanenizien ivitd das 4. atnieehkorps
loinnmndierem glaube nicht daß der er
.iviirlie inaffenftillstand aushalten
wird -—— bin gottlob völlig hergestellt,
»und sehe mit sebniuchi der neuen Fehde
Ieniaegenf Unter Glas und Rahmen
findet sich das Billeit, welches Blücher
am 1(5. October 1813 Nachmittags auf
der Höhe tson Möckern leistet Haupt
schlachtinai eigenhändig über Verna
Hdottes Verzögernna schrieb: »Wenn
der bund von zigeunec nicht sofozt er
scheint, sc muß in das heilig kreuz are
nnden bon. ben donnerwetier klein
schlachen. Bliicher.« Ein interessantes
Dolument der großen Zeit ist der Auf
ruf, den Bliicher am 23. März von
Breglan aus an die Sachsen richtete.
Die Bilderaclci e zeiat den Helden
zneiinal in Leben Satoße, einmal inOel,
einmal in Rieidezeid)iiiin.1.J11 der
LCairi«.·ntnrensnmnilung findet InanBiii
eher, Napolcon auf der Hand haltend,
mit Gedichtl Bliichcr nnd Wellingtom
wie sie mit Iliapoleon Tennisspiel ma
chen. Bliictjer Vor dein Napoleonisliifia
nnf Elbn n. a.
t ——— Geschlechigbestimmung im Pflgu
Henkeichr. Das von Professor Scheut
Hv: eder neu angeregte Prollem der trill
liirlichen Geschlech- sbestimmung beim
TULenfchen tann in anziehender Weise
belencltet werden durch Vorgänge in
der Pslauzexnrelt «». Hener hat iin
Garten dec- Landwirtbschaftlichen Jn
jstitut: in Halle sergsältige Untersu
chungen aber die Regelung der Ge
faklechtsvcrhältnisse bei verschiedenen
Pflanzen angestellt. Für die Cultur
der Pflanzen in gänzlich verschiedenen
«ode1u1rten stand ihm eine geräuinige
Bodenflcirle zur Verfügung, die in zwei
igleicb Jroße Beete getheilt wurde. Jn
einem wurde der Boden bis zu einer
Tiefe von 22 Centimeter gusgeheben
nnd dann niit Sand ausgefüllt EH
wurden hierzu drei Theile Flußsand
nnd ein Theil Eompofterde verwandt,
jurn dein rein auggeivafchenen Flußsan-s
re der Saale die nöthigen Nährftosfe
irre-hingeben Jn dem andern Beete
wurde die fette Gartenerde belassen.
Um auch eine verschiedenartige Beleuch
tung zu erzielen. wurde uber jedemBee
te zur Hälfte ein mit Leinwand über-·
zogeuer Rubinen angebracht. So er
lsielt Dener zu feinen Versuchen vier
Vldtlieilnngem befchatteten und unbe
schatteten Gartenboden. beschatteten
.nnd unbeschatteten Sandboden. Aus
der großen Reihe der Heyer’schen Ver-s
suche-pflanzen sei das Bingelkraut
l,.ij)iercuriali2"— annua«) heraus-gegrif
«fen, weil gerade von diesem auch an
verschiedenen Standorteu in Wildheit
ecirsackfene Pflanzen berücksichtigt wer
den tonnten. Die bedeutuiigkzvollen
Schlusse zu denen Hener auf dein Wege
sorgfältiger nnd nüchterner Beobacii
inng gelangte, sind nach feinen eigenen
Werten: Tie Vertheilung der Geschlech
ter bei Vinaeltraut ist keine iufällige,
sondern isaskVerlfältnisz der männlichen
zu den weit-lieben Pflanzen ist an aLen
Standort-In eine feststehende Grase
Die Entstehung der Geschlechter ist da
der unabhängig non äußern Einflüssen.
sie erfolgi nach einein iisnern Geseg. Bei
einer Zahlung von 21,()U() wildgetvachs
feueu Pflanzen ergaben sich auf sc 100
Weibchen 1«t;8Ui«cinnc1«-en. Das-I Ge
schlecht der ,s.«1liinstigen Pflanzen ift
bereit-: im Samenkorn entschieden und
kann durclr äußere Einflüsse nicht inelixr
abgeändert werden. Die Moglichlcit
einer willliirlichen Regelung des Zah
lenvertiältnifseg der Geschlechter er
scheint hiermit abgewiesen. Die Nutz
Ianusendung auf Professor Schenke
Tlieorie liegt nahe. Weitere Aus-flin—
rungen ixlser diesen Gegenstand sind ge
geben rson Tr. Sironfeld in Dr. Neu-·
lbei-te Garten Magazin
Aus kttcm wird berichtet, baß
sman die Stelle, an der die sterblich-en
ilelserreste des großen Cäsar JenFlans
men iiberqeben wurden, in des-: vorigen
Woche bei Dludgrabunaen im Forum
gesunden hat. Ter Platz ist durch eine
Säule bezeichnet Rings um den So
ctel derselben entoectte man in sorgfäl
tiger Vermonernng eine Menge Asche.
’Man geht wohl nicht fehl in der An
nal;me, daß dies die Asche Cäsar-E- ist.
- ,,(5«i;rano« der Siegreiche! Aug
Paris schreibt man: Gelegentlich der
steil-. »Cnrano«:Ausführung im Vorie
GaintsljiarliirTheater ist eg interef
sam, an Hand dortiger Berichte Eini
ges ans der Geschichte dieses siegreich
-sten aller sranzosischen Stücke zu ersah:
sren. In der Provinz ist Umstand-J
Stiirl elsensallg bereits dreihundertinal
sgegeben werden; in Amerika spielte es
der Jmpressario Mesngsield bis jetzt
hundertmal und zählt aus eine Serie
von 500 bis 1000 Vorstellungen, wobei
sdie 23 Thentcrgesellschaften noch gar
nicht mitgerechnet sind, die das Stiick
spielen, ohne daß Rostand anders als
zdurcb die Zeitungen davon erfiihke. Jn
sBuchsorm hat der Chrano de Bergerae
bereits eine Auslage von 150,0U() Cr
emvlaren auszuweisen, was ungefähr
«dovpelt so viel ist, als sich bisher der
höchste Vuchersolg bezisferte.
-—— Eine neue elettrische Lolomotive
hat jetzt auch die französische Eisen
bahn-Gesellschaft Paris-Lhon-Mcdi
teranee in Betrieb gesetzt, nachdem die
Westbnhn neit der Heilmann’schen Lo
coniotive das erste Beispiel gegeben.
Sie ist von dieser wenig verschieden
und wiegt 44,500 Kilogramin Sie
soll eine Last von 200,000 Kilo mit ei
ner Geschwindigkeit von 100 Kilometer
in der Stunde ziehen können. Die
zwischen Paris und Melun angestellten
Probesabrten ergaben ein höchst befrie
digendes Resultat.
— Ueber die Tollwuth auf den Phi
livpinen hat die ,,Cronica de Seien
seias de Filiv«inas« einige merkwürdige
stge mitgetheilt. Die Tollwuty bei
sden Eingeborenen dieser Jnselgrnppe
läußert sich danach in zwiefacher Weise:
ieinmal in der eigentlichen Hydropho
sriie, wie sie auch sonst für diese nann
slzeit eigentlziiinlich ist, und zweiten-s in
jeiner Acrovhobir. Die erstere Korn-«
Jdie Wassersnrcht, besteht in einein Av
jscheu vor allen glänzenden Gegenstan
»de::, und ganz besonders- vor grossen
;Wasserslitck,en. In der anderen unt-»e
’tannten Form der Krankheit, der Lust
surcht, werden Krampserscheinnngen
Jliervorgerusen, wenn der Kranke vom
HLuftzng getrofer wird. Außerdem
unterscheidet man nochmals zwei ver
schiedene Aenßernngen von Tom-auth
von denen die eine m wirklicher Raserei
»durch maßlose Erregung des Nerven
»syste1ns, die andere in LabiicringI-Er
zscheinungen nnd nielancholischem Irr
ssinn besteht. Die Eingeborenen lsacsen
snatiirlich ihre eigene Art von Behand
Tlung sür dieseKrantneitgerscheinungen:
sie brennen die Wunden ans und lea
sctien sie mit einem starken Absnd einer
von ihnen Macabubay genannten
Pflanze (»El.liinosperrnum crispu1n«l
nnd geben den-. Kranken außerd in
große Mengen einer heißen Himmrlris
sung ein, wag- reichlichen Schiveiszanis
brueb zur Folge hat. Diese Benands
lung soll smsenlver helfen leider mir
fehlt jede Statistik über ihre Erfolge
Ein neuentdectteg Eijianustript
von Galilei. Eine wichtige Entdeckung
wurde vor Kurzem in der vatitanis
setzen Bil"-liotl)et gemacht. Der Abee
Cozza Luzzi. der Assistent der Biblio
tl)el, untersuchte die Staatsurkunden
sans dem 16. Jahrhundert und sanr
ldabei die ilrschrift der Abliandlung von
Galileo Galilei irber die Gezeiten Sie
ist vollständig in der eigenen Hand
schrist des großen Gelehrten geschrie
,l)en nnd am Ende mit dem Zusatz ver.
sselsem »Geschrieben in Rom im Medi
.ei-Garien, L. Januar 1(;1.6.« Galilei
bei das- Buch dem Kardinal Oriino
seinem Verekirer nnd Gönner, gewid
met. Der Papst hat großes Interesse
an dem Fund genommen und läßt oaiz
ElJtanuiirirt aus Kosten des Vatilaisz
in schöner tslusstattnng herausgeben
Die Entdeckung dieser Abtnrndlung ist
umso wichtiger. als ihr Jnlsali wesent
lich von den Ansichten Galileis ilver Den
betreffenden Gegenstand abweicht, die
man ans anderen Schriften entstun
men hatte.
lZum Fall Eleanor Meer-Aventin
schreibt das Londoner ,,Eet")o«: »Es
wird die meisten unserer Leser, oie den
verstorbenen Sozialisten Dr. Aveling
gekannt haben, toundmn zu erfahren,
daß er viele Monate vor seinem Tode,
obgleich er mit Eleanor Mari- zusam
menlebte, ein junges Mädchen Von 252
Jahren geheirathet hat« Ec- ist eine lee
lannte Thatsache, daß die freie Ehe des
Dr. Aveling und des- Frl Marr sehr
unglücklich war, trotzdem dass, diese den
Doktor leidenschaftlich liebte, und ilrku
viel oou ihrem Vermögen, Tausende
von Pfunden Sterling, geopfert hatt-.
Tag-. unglückliche Verhältnisj oilde:-z
ohne Zweifel den Grund ihre-H Belust
inordeg. Bis jetzt loaren die the-»Mitt
lichen Umstände iu Dunkelheit gehüllt.
Am Morgen des Tagesz, wo Eleauosx
Mc rx Hand an sich legte, erhielt sie ei
nen Brief, worin stand. daß der Manu,
den sie stets- alg ihren Gatten Oetrast
tet hatte, eine junge Dante in Edelsten
(London) geheirathet habe. Der Ver
treter des ,,Echo« fand bei seinen Jtacti
forschungen, daß der Trauieliein asu
8. Juni 1897 vom Registrator amde
stellt worden ist. Der Schein deinen
daß der 45-jäl)rige Wittmer Vlies Reis
sen, Strand No. 420 ioohnlIasL Der
nnverheiratheten 22s-jährigen ts. porr
Chelsea angetraut wurde. Der stärksten
garn gab den Namen seine-«- Vaters als
Thomas Williani Nelson, lonaregai
tionalistischenGeistlichen, und dieBraut
den ihrigen als Professor oer Jtltisit
au. Dr. Aveling pfleate sich dei! Ita
:nens Alec Nelson bei verschiedenen sei
ner Artikel nnd Bücher zu liedieuem
Als er mit Fräulein Marx in Dir-»me
Jnn wohnte, stand auf dem JtiijisctIk
de: Dr. A. Aveling ttzllec Nelson). list-c
Fräulein Marx Gift nahm, sandte fis
ein Schreiben an ihren Annnlt nnd
fiigte diesem deu erhaltenen Brief dei,
lorrin die Einzelheiten dir heirath
des Dr. Aveling standen. Des- Anwalt
hat die beiden Briefe nie erhalten Das
Testament Dr. Aoeling’5 setzt Frau
Nelson als Erbin ein. CI beginnt:
»Dieses ist der letzteWilleEdward Atte
ling’5, aliab Alee Nelson5.« Die sticae
Wittwe, die von großer Schönheit ist«
hat sich seitdem der Bühne gewidmet
Erschöpfende Auskunft »Ist e—:
wahr-, daß Jiir Neffe, der Studiosu.-.-,
an Herzschlag gestorben ist Z« »Min,
sein Herz nnd er Pumpen noch.«
- -- Kalbederblüthr. »Die »aus-i diur
na« der alten Römer waren dag, tun-H
bei uns die Zeitungen stud- Jn ihn-In
wurden Todesfälle. Plnitgernentnuinen
undv Gebnirten berühmter V.skiin1:er Ese»
tannt gemacht.«
-— Druckfehler oder nicht. Linn-ri
belmn zumGeburtstnq von seinerBrunt
außer unzähligen Küssen tin von ihrer
Hand schön gestieltes Sophatissen Bie
frngi, tras ihm nun ain besten gefallen
habe. antwortete er: »Das Küssen«.
—— An der Insel. Tischrednee (I-,«ii
der Tciusseier): »Das Kind dieser N
teru ist glücklich zu preisen; es singt die
Intelligenz sozusagen ·niit der IJtnttee
inilch —--- leg flüstert rltm Jemand zi,
das-; das Kind mit dir Flasche ansng
zogen wird) —- die Intelligenz niit ree
Kuhmilch eiv