ssssss - - Oseuet Schreibebrief von Phi lip Sanetampfet’s Beme, sahn Strome-. W u- ok s. s. act-tut WIII IW -- III-· Rew York, den-» o Januar 1899 Mr Editor! Civilisäschvn 15 ßöktänlie e feine Sach, böt die Leit hier in New York thue die Sach doch exaggerätr. Se hm hier nix wie Liste rätie Soßeieties, seinesij Clöbs a -.-. lllls Mlycuuw nun alle mögliche Schtücke, böt e Dänz änd Täter e Feiht ahl ataund, wie wir es in Zotsville hawwe thate, va is hier in ew York gar nix Von zu sinne. Die Fennie sagt, ich hätt schon viel aeletni, ins daß ich in New York seie thät End thät e fein Appietenz mache änd sie thäi mich alle Täg besser gleiche. Schuhe enofi, die Jennie is e ptetiie Görl End immer qedkeßt wie e Doll, bät die Kompänie änd Enteriänments, wo se immer- hintoime thut änd wo ich mit se gehe soll, die ihu ich- gar net gleicht Da oen te hier e gtotze Opera. Da singe se Frensch Dschörman änd Ita lien, böt of lohrs plähn Jnglifch is net gut genug for se. Well an zwei Jveninas, wo se Dfchötman gefunge bawwe, bin ich mit die Jennie hin bot ich war ßotrie for das Geld, wo ich Tor Tickets gefchpent hawwe. Am erste Jvening hen se e Pieß geätted, wo se «Siegfried« gekahlt how-we änd wo e Opera seie sollt Die Jennie sagt, das wär das feinfte was es aebe thät änd wär von Richard Wagner, wo der Boß tcon all die Pläbreihts feie that. Well wer das Zeug gleiche thut, der muß e gute Stomöck hawwe. Jn dem ganze Rief-, wo ebaut vier Schtunne gelaftet hat, hen riellie nur zwei Pötßens ge sittet, davon hatte der eine ganz krum me Bein önls e Pudel änd war e Dwatf, wo se Mirne nenne thate, der Annae, wo der Siegfried war, der war nix, wie e först Kläß Ruffiän. Der Mime hat den Sieqftied gekehso, bitohs daß se feinen Batter schon ge Lille hatten, eh et gebore war önd iei Mutter, wo mit en Annern dotchge brennt war, auch geschtorbe war. n fied daß der Siegfried nu thäniful and ftendli gean den Mime seie sollt, thut er en ahl Keinds of Nähms kahle, wie »Fauler Schmied, was haschte aesegt« änd hat von den Mime, wo e försifkläß Bläcksmith war, dinmnded, er sollt en en Sohrd fotdfche, was einiges biete thate. Well der Mime hat fei Beichte-z etteid, bist konnt ern net ßuhte änd innellie hat sie-h der Siegftied sejjpst e Soyrd gefotdjchd, wo er den the sein gaan Arn-bog mit zerschlage hat. Well der hat nix gesagt änd der Sieg fried is las, um zu feihte änd thut e greuliches Monstet miete, wo ihn aff fvesse wollt, böt der Siegfried hat es gekillt· Nach e Weil thut der Mirne komme mit e Drink änd will em triete uif sei Söckßeß, böt der Siegfkied thut em auch gleich eins mit sei Sobtd hin lange, daß et sich schtrecke that. Well ich hen die Jennie geäskt, ob se denn in Dschötminie gar sei Lah hawwe thate, daß e Felloh die Leit ohne einige Rie fan Lille könnt, böt sie äußerte, das wär ahl reiht, dem Siegfried thäte das auch noch an den Kruge gehe. And schur enoss am nexschte Jvening hcn se e Schtück geaewe, was Götterdämme rang heiße thut änd zu dem erschte Schtück belange that. Da hen se den Siegftied todtgeschlage änd dann noch e paar Annere änd feinellie hen se die Hanze Geschichte uffgemixt änd den Kerls is die ganze Bude herunnerge brannt. Jm Orchester hen se ebaut e hunnert Mjusischänä gebett, die den blahse müsse änd fiddle, daß se ganz blau in ihre Fähßes qewotde sind iind e Racket hen se geinachi, daß das ganze Building aetrembeld hat änd die Leit halb deaf qeworde seie Böt wo die Sach liicklich vorbei war änd die Leit seien so o,m da hen se gesagt, es wär «grand« gewese sind könnte net gebote Welsc Well, ich ben mir gedenkt, das-is schutlie e Marter of Tehst. Ich hen iei Head änd Tail aus dem Nonsenß her aussinne könne änd wenn ver Rädet, wo se machte, feine Mjuhsik war, so thut e Bußßah auch e feine Mjuhsik mach-. So henn i- . denn der Jennie qesaat, in die Opera ,yät ich nit mehr mit ihr ehe, except 9,e tböte was Ordentliches älte, so hat se mich denn grösst, ich sollt mit ihr in die Litterärie Soßeietie he, wo e großer Poet am Joening e ettschut mache wollt. Well, wir sein denn auch. hin änd wo wir alle bei saan ware, thut e Fellob, wo blaue Its usshatte änd Haare wie en u an Squah hatte, ufsschtehe änd agie. er wollte e Schtück teßeite, wo Schiller geschräewe hätt änd wo Milli am TM heiße thut. Well. Mr. Editor, ich um sage, von all die« Dschötmän spot- t Säfllek der einzige fein, so kbel We kann. Jch thu all sei leicht. Auch William Tell is g Muts deß, wo Senß drin Mc thut. »I- hqt denn riß-km, wie se e Gover qk setz-is riänd gesendt hat-we, : I- Uk i Bd bat imd weil et Ists Im- vutt, wie er di- erix tiefe ist« sp et bei Altdorf set Hat uss . M m lasse sub Ort-ers ge , U einig-: Wissen, wo den Ok, e san mach and e s» MWqMspItÆ M Meischste hen’s gethan, bitth sie wate estähd änd er hat zwei Gards bei sei bät gehett, wo die Leite watsche mußte. Well seinellie is auch der William Tell mit sei Beu vorbeiaetomnie, bist der hat tesjuhsd, e Bau vot dem Hät zu mache änd hat gesagt, et thäts nimmer änd wenn der Governor auch noch den Bonnet änd die falsche Zövu von seiner Alten an den Pohl hängen ließe, änd et brauchis net zu thun. bikohs das es gegen dieKonstitjuhfchön wär. Well, er hat erscht e Räckett mit die Garvs ac hett änd nach e Weil is der Governor selbst gekomme änd denn lien se’s hatt änd hewwie zusammen aehett. So hat ihm feinellie der Gouvetnor zwanzig Dollars gebett, et könnt net en Apvel von sei Beu sein Kopv herunnetschieße, böt der Tell hat gelacht End hat den Appel uss 100 Schritt mitten durchge schossen. Wo der Governor das gesehe bat, is et suchsig gewotde änd hat sei Bett net gesettelt, böt bat den Tell at eesche lasse, bikohs daß es e Gönn in der Korpotätschön Limmii dis tschthzscht hätt. . Wen ru) yen ore Geschicht gegliche, böt als der Poet so far getomme war, tbut einer von die annetn Members uffschtehe änd sagt, es wär gar net war. was Schiller da geschriewe hätt, e William Tell hätt niemals net exissted and er lönnts pruhve. So äst ich en, er sollt doch e Mal e Rieson gewe, wa rum der Trll net existed hawwe sollt, änd ob er net glauwe tbät, daß e lloh uff e 100 Schritt en Appel hitte önnt. Jch ben en gesagt, ich tönnt es selbst änd wenn ers net «laube that, so sollt er morgen nach un ere Salubn komme änd ich wollt en in unsere Yard uff 100 Schritt en Appel von sei lable Kopp herunnerschieße, so oft er wollt änd wollt en die Drints beßeids bette, daß ich den Avpel alle Mal treffe that. Well die annern Members hen gelacht, böt er bat gesagt, er wollt den Treiel gar net äckzepte, es wär em doch zu dänscherös änd ich könnten perhaps an sei Kopv bitte. »Na,« änßere ich ihn, dann wär auch net viel verlore, denn wenn einer was pritende thut änd nix davon weiß, so thut der Fublliller grad recht fin en iomme.« Aber so seien diese Dschörmansl Wenn se was uff die Städsch bringe thue, wo tei Mensch net Head änd Tail draus mache kann, änd dazu e Nacket mache, daß man denle sollt, man is zu Nuhjiehr bei die Tscheinieß in Wall-Schiriet, dann sage se: »Das is »gränd«, »wundervvll«, böt wenn einer von ihre Poets riellie e Mal e feines Schtück schreiwe thut, dann thut as gleich immer Smart meiers gewe, wo sage, er hatte geloge, auch wenn se gar nix davon wisse thue. Well die Members ben wieder zu lache qeschtardet änd einer von ibne hat ne sagix »Der Herr Schtramper hat recht.« Nach allem. was man davon böte thut, kann aar lei Daut existe, das-. es riellie e William Tell gegewe hat, ich bin selbst in Swißerland ge trese and den sei Monjument gesehe änd die Platt, wodruff er gedschämpt is, als er aus dem Governör sei Schipp ecliipe that. Denn is das Dispjuhle nieder gefchtarted änd se hen so lanqe geschritte, daß der Poet. wo das-Schluck rißeite that, aar net mehr zu Wort ge tomme is. Er hat seinellie sei Buct getlobsd änd is home gegange lind die Jennie änd ich feie auch horne, bitohå ich wollt mich mit die Criinls net mehr bothere· Civilisäschon and Edjulii schen seien ßörtiinlie e feine Sache, böt wenn einer zu viel davon hawwe thut, wie diese heih-saluhtinq Dschörmäns, dann werd es ßomteims e Nuhßäns. Jht John Schramber. --—-.-— D. . . . ist eine Stadt in Nordwest Deutschland, die das rege geistige Oe ben ihrer 4500 Einwohner durch das Vorhandensein von zwei Zeitunqen be kundet. Natürlich sind diefe Weltblät ter erbitterte Nebenbuhler. Es war an einem Tage im Juni 1895, alr- der Redacteur der ».D Voltszeit:!iig'« sein verantwortungsreiches Amt in Die Hände seiner Magd Kathrin legte. Er that das immer, wenn er in den Lar toffeln zu thun hatte oder in der Wirthfchaft nachsehen mußte, und lia tbrin rechtfertigte dies Vertrauen. Auch an jenem Tage fand der Redacteur. als er Abends heimkehrte, die Nnrrmer fix und fertig vor. Mit innerer Befriedi gung durchflog er die Spalten seines Blattes und ftellte feft, daß Kathrin’s »Schneiderarbeit« prö tig gelungen sei. Dann begab er si zum Abend schoppen und ließ ich in feinem Stammlocale das Blatt seines Rivalen reichen. Und was fand er? Carnot, der Präsident der französischen Rot-u blil, war ermordet! Und Kathrin, de ren Stätte weni er im »Ausmärtigen« lag, hatte das ii rsebenl Es war nie derschmetterndl Das Concurrenzblatt hatte eine Nachricht früher als er! Aber der weise Chefredacteur fand sofort ei nen Auswe . Eilig begab er sich nach use, we te —- denn es war inzwi chen U U r geworden —- die theure Kathrin un sagte ihr: »Katl)rin, Du mußt noch einmal einen kleinen Weg machen. ier hast Du unsere Abou nentenliste — er reichte ihr das Zettel chen —- «nnn grh' mal ’rum und be stelle: Einen schdnen Gruß von der «Boltizettung« und Earrwi wäre er mordet.« s- ei i Zursrauenbewegung Reiten, tauche-, tadeln, Eil-aber Kneipe fxadelry «· Monate fäbrem Medizin Indian, Männer en trage-. OUIJZI m s - — Wer dies alles m se m tm m Hin-. Für die Augenli. Mädchennamen und ihre Be deutung. Frida.. «’5rida«, du, die »Friedensreiche« Daß dein Wesen allezeit Deinem schönen Namen gleiche, So empfange Freud und Leid, Frida, stets aus Schicksals Händen, Daß der Friede keinem Tag Fehle, was er dir auch spenden, Was er dir auch nehmen mag. Gertrud. Ein Name wurde dir verliehn Von gutem, schönem Sinn. Als »Vielgeliebte'· sollst du ziehn Durch das lange Leben hin; Als Vielgeliebte, sroh und klar, Sei du den andern immerdar, Sei du den andern überall Ein lichter, heller Sonnenstrahl. Flora. Flora, du, »die Blühende'«, Hege deiner Blüte Pracht, Pflege sie und hüte sie, Nimm sie wol in acht, Daß von dir« wenn einst sie flieht, Von der Zeiten Sturm gestreift, Fremde sagen: »Sie ist verblüht«, Freunde: »Sie ist gereist.« Konstanze. Konstanze, die »Beständige«, So nannte man dich sriih, So halte denn beharrlich aus Jn Arbeit, Kampf und Müh’; Laß mutlos nicht vom Werte ab, Verzug nicht vor der Zeit, Halt seft als deinen Wanderstab Das Wort: »Beständigteit«. ! Ottilie. Ottilie, die Reiche, so bist du genannt, So fei denn dies eine dir kund und be kannt: Nicht wer an Gütern, noch wer an Geist Nur wer an Liebe sich reich erweist, Nur wem ein warmes, ein liebreiches . . . HSII Zu eigen, ist reich in Freude und Schmerz Margarete. »Die Perle« heißt du, Margarete, Das bedenke allezeit, Daß es recht vors herz dir treten, Was dein Name dir gebeut. Nicht gleich äußern Dingen qliinzen Sollst du« wie manch Altes begehrt; Trachten in des Lebens Grenzen, Nur nach echtem, innern Wert. Helene. Helene, du, »des Lichtes voll«, Merk auf deines Namens Klang, Daß du ohne Haß und Groll Deines Weges ziehst entlang; Daß, was oft den Sinn umdunkelt, Fern dir bleiben mag, Daß dein Leben stetig sunlelt Wie ein Sonnentqg. Susanne. »Die Lilie«, das bist du: Susanne, Sei wie der Lilie Bild, Die ihres Lebens Spanne Jn Duft und Reinheit hüllt; Es gleiche dein Gemüte Da, wo es sich erschließt, Stets jener weißen Blüte, Die fromm und hold uns grüßt. Felicitas. Man hat dich einst Felieitas, Die »Gliickliche«, genannt, So sei denn ohne Ziel und Maß Das Glück dir zugewandt; Nicht jenes Glück, das im Genuß Der Erdengaben grüßt, Nein, jenes, das mit seinem Gruß Der Seele heil erschließt. Klara. Mars-, die Reine, bist du genannt. So sei denn dem Reinen vereint und verwandt. Rein sei dein Frei-en arn irdischen Spiel, Rein sei ein Streben,l rein sei dein Zre . Rein sei dein Herze, rein sei dein Sinn, Rein deiner Mühe und Arbeit Gewinn. Und deines flüchtigen Lebens eit Sei« Mora, du Reine, dein nen Ce weiht. Nachahmenswert. Luise Densel, die Dichterin so vieler herzinniger Lieder, hegte schon als lleines Mädchen eine stille S mpathie für alles Schwache und hilf se, und dieses Mitgeflihl überiru sie auch auf die vernunftlofen Ges öpfe. Jhre Lieblinge zumal waren die gefiederten Sänger, und manches arme Vögel chen, das aus dem Neste efallen, hatte ihrer mitleidigen Kinder and Rettung und Freiheit zu verdanken, —- eine Reigung, der sie bis ins Alter treu blieb. »Ich habe von Kindheit an,« bemerkte sie einmal als sie auf einer Reise ein Grasniiickchen gerettet atte, »Wind verunglückte Vögel ausgep gi, wenn ste aber fähig waren, draußen zu leben, ihnen innner die Freiheit wieder . eben.« Kanten die zartlich Ihegten : E e aber nicht davon, so wur ihnen » in einein Winkel des Gartens ani! i We ein feierliche- Grah bereitet« Einem niedlichen. ganz weißen Gäns- ? chen, das von ihr-ausgezogen worden, s aber durch einen Zufall zu Grunde l ging, setzte die achtjährige Luise ein ; hälzernes Denkmal mit der Inschrift. ; die sie aus dem Darstirchhos gelesen I und sich gemerkt hatte: »Du bllihtest, ! um zu welken, und welttest, um zu blühen.« Die kleinsten Staaten der Erde. Spricht man von den kleinsten ! Staaten der Erde, so nennt gewohnlich Monaco, San Marino und Rechten-« stein, und von diesen drei »Retchen« wird wiederum das erste als das kleinste Staatswesen bezeichnet. Und» doch giebt es in Europa noch »Neiche«, I die räumlich weit beschränkter als Mo naco sind. Sie heißen St. Kilda und ? Goust, Namen, die ziemlich unbekannt - sein dürsten, obgleich der ersigenannte dieser Staaten, St. Kilda, noch etwas mehr als ein Fürstentum ein wahr hastes Königreich ist. Seine Ausdeh nung kennt man zwar nicht genau, al lein sie mag kaum 3s4 Quadratmeilen betragen ; denn wer an diesem westlich von den hebriden gelegenen, von den Wogen des Atlantischen O eans um« spiilten Reiche vorüberdanip t, kann es, mit einem guten Opernglase ausge rüstet, in wenigen Sekunden ganz überschauen und wird sich überdies sa gen, daß dieses Königreich nicht sehr bevölkert sei und kaum eine Stadt auf zuweisen haben dürfte. Und so ist es auch, die paar hundert ischer, die ans St. Kilda hausen, offen ren von jeher eine besondere Vorliebe site erstreute Wohnorte in Hütten, und ni t einmal ihre Königin wohnt in einem Gebäude, das sich von den landesüblichen Beu werken irgendwie unterscheidet. Diese Königin gehört übrigens tei nem Donastengeschlecht an, sondern wird vom Volke srei gewählt und herrscht so lange. kis sie sich verheiratet. Dann aber geht die Macht nicht etwa auf ihren Mann über. sondern es sin det eben wieder eine neue Wahl statt. Männer sind von der Thronbesteigung vollkommen ausgechlossen. So steht es in den Gesetzen von St. Kilda geschrie- i ben und so wird’s gehalten seit unoor- : dentlichen Zeiten, denn St. Kilda ist immer souverän gewesen. Wenn schon die Thatsache, daß niemals irgend eine Macht nach dem Besitze dieses Eiland-es verlangt hat« merkwürdig ist, muß dies noch mehr bei dem zweiten der obengenannten »Reiche" wunderneh men, bei Goust, denn dieser kleinste Staat der Welt liegt —- was auch den meisten Franzosen bei ihrer gemeinhin so schlechten Kenntnis-; der Geograpdie nicht bekannt sein dürfte —- in Ironi reich und zwar imDevartement der Nieder-Pyrenäen. Man vslegt ihn mitunter das stanzäsische San Marino s zu nennen: denn wie dieses liegt Goutt s ein paar Tausend Fuß über dem i Meer und wie San Marino ist es auch T eine Republil, die rüstig ins zweite ! Jahrtausend ihre-S Bestandes hinein- ! schreitet. Nur ist Goust 85mal tlei-·’ ner, es hat laum mehr als 1s2 Qua dratmeile Flächeninhalt und etwa nur 120 Einwohner, die in zerstreut lieaen den Hütten wohnen und sich von Wol len- und Seidenweberei nähren. Es bat nicht einmal einen Präsidenten, sondern bloß einen Rat der Alten, der in allen Dingen von Fall zu Fall nach eigenem Ermessen entscheidet. ohne hierfür bezahlt werden zu können; denn in Goust sind Steuern und Ab gaben gänzlich unbekannt. Die Leute dort sind daher einer schweren Sorge ledig. Eine Thatsache ist serner, daß die Bewohner dieses Staates ungemein alt werden. Aus diesem Grunde hat sich der Rat der Alten noch nie so recht mit der Anlage eines Friedhoses be faßt und daher tommt es, daß die Re publilaner von Goust in französischer Erde begraben werden müssen. Da aber der nach dem nächsten französi schen Dorfe führende Weg so steil ah söllt, daß eine Besörderung schwerer Gegenstände durch Menschen unmög lich ist, so ist in das Felsengestein eine Art Ninne ausgehauen worden, in wel cher der Sarg mit dem Toten zu Thale gleitet. Ob von Franlreich oder Spa nien jemals an die Einverleibung Gousts gedacht worden ists Niemand weiß es, das aber wird man mit ziem licher Sicherheit behaupten können, daß keines der beiden Reiche von sich aus die großen Nachbarn mit Krieg Uber ziehen wird und in dieser Frie fertig leit der beiden Ländchen liegt einer ihrer hauptvorziige. An einem lühlenFrühlingsabend des Jahres 1785 wandelte ein junger Mann irn Rosenthale bei Leipzig auf einem jener dunklen Waldwege spazie ren die su? in der Nähe des Meißen LlufseT we cher das freundliche Gehölz ureh römi, durch dechtesGebüseh win den. er Mann war von hoher, wenn auch fehnriichtiger Gestalt; langes, röt lichiblondes nur umwallle secnhaupt, und die hän , von denen die rechte ein Buch zusammenge ehla en hielt, la gen auf dem Rücken. angfane und sen nend ing er des Wegs, von Zeit it Zehen bleibend und das gro e uge um himmel emporhebend, der ein s n halb verglll des Abendrot durch lerp el« der he n, ersts wach belnnblen nme hernieder andre. Rings im Walde herrschte tiefes Sch en, denn die Luft war still, der » Kind ängsetletesiåaum eläelinfrllmrz lspie « nur an, aen nge n. Izu ex sei-suchen Yes-he s ver junge Mann, der so einsam feinenPfad ging, unendlichlkliicklich zu ein. Pliss lich stand er fti —- ein eigentümliches Geräusch war an fein Ohr gedrungen; er trat einen Schritt vor, sog die Zweige des nächsten Gebüsche-Z ausein ander und befand sich ameer desFlus seö. Hier aber bot sich seinem Auge ein merkwürdiges Schauspiel. Ein halb entkleideter Mann in noch fugendlichem Alter« den Oberiörper über den lusz gebeugt, lauerte dort. Das Auge iarr auf das unter ihm Iließende Wasser Fe heftct, die Faust rampfhaft geba t, das haar in wilden Ströhnen um das Haupt hängend —- fo stand er da. Un ser Wanderer ing letfe auf ihn zu, legte seine Han auf die entblößte Schulter des andern und schaute gleich darauf in ein so von Verwirrung und Jammer entftelltes Antliy, daß d«e tiefste Wehmut sein menschenfreundli ches herz erfaßte. Und die Hand fefter aus des Fremden Schulter drückend, fragte er: »Was ist Euch? —- redet! Was es auch fei. Euch hieher geführt, sagt es frei! Ein Menschenfreund spricht zu Euch.'« Der Fremde machte eine abwehrende Bewegung, zeigte starr nach dem Was ser und antwortete nach kurzer Pause: »Laszt einen Unglücklichen gewähren! Jch suche den Tod, weil das Glück, die Ruhe und der Frieden meines Lebens dahin sind, — weil ich nichts mehr finde, was mir auf dieser Welt freund lich und begehrenswert erscheint. Ich bin ein armer Student und habe nichts, davon ich leben könnte bis morgen. und ich möcht doch so gem de: Wissenschaft dienen. Aber es sollte nicht sein, — gebt, lafzt mich sterben und schweigtl" »O mein reiind,« entge nete darauf jener mit mildem Ernst, »: hr steht vor einem finstern Ab rund. Kehrt um, ich beschwöre Euch! Fat das Schicksal sich gegen Euch verschworen, — dürft Jhr es anklagen? hr dürft eö nicht. mein Freund! Die atur, jene ewige Macht« welche die Welt regiert, drückt Euch die Augen, wenn es seit ift, zu. Jhr habt nicht das Recht, in ihren Gang. einzu-v greifen. Der Ein elne ist es er Ge samtheit schuldig, fü r die Gesamtheit zu wirken und zu schaffen, auch wenn solche Arbeit mit Soran und Käm pfen verbunden ift. Weil er derlllkensclp heit gegenüber ver flichtet ist, zu lebet-« darf er nicht um einer selbst willen sein Dasein opfern. Steht auf, mein Freund! hr seid trank, —- lernt es, wieder ge und zu sein. Daß Jbr dies könnt, weiß ich. Der ehrliche Wille, den eigenen Schmerz männiglich zu über winden, und frische, tüchtige Arbeit, das sind die Mittel, die Euch genesen machen. Gebraucht sie, mein Freund, steht auf, kleidet Euch an! Eure Not wird gelehrt werden. Kommt, gebt mir die Hand und seid ein Mann!« Während dieser Worte schien eine mächtige Wandlung in dem Fremden vorzugehen Seine Gestalt dehnte sich kräftig, der Ausdruck seines sesichtg wurde milder, er erhob die Rechte an seine Brust; mit der Linien fuhr er abzuwischem die darin hing· Dann, schnell sich emporrichtend, stand er auf. Einen Blick unendlichen Dantes auf seinen Retter werfend, ergriff er dessen band mit inniem Druck nnd sagte leise: »Ich dan e Euch, Jhr habt re- st, ich werde wieder glücklich sein. ch fühlte frisches Leben bei Euren Wor ten in mein geauältes erz zurückleh ren; fest habe ich mich elbst wiederge funden, —- Dant, tausend Dan S« Mehr tonnte er nicht sprechen: er klei dete sich rasch an und wollte dann schnellen Schrittes der Stadt Meilen ,,Halt! Wartet!« rief ibm der andere zu. »Euer Name, Eure Wohnung-« Beide wurden dem Fragenden mit geteilt. Dann ging der Gerettete feines Weges. Sein Retter aber besuchte selbiaen Abends eine vornehme Gesellschaft in Leipzig. Jn flammender Rede erzählte er sein Erlebnisz. Dann aber ergriff er den aus der reich besetztenTafel ihm zu nächst stehenden Teller und mit den Worten: »Auf «hr alle! Eine Steue des Erbarmens iir das Elend de: Ar mut!'« ging er von einem zum andern die ganze Reihe der Gäste entlang. Er sammelte für seinen Geretteten. Der Erfolg war ein glänzender; manch blanler Thaler, manch funkeln des Goldstück fiel auf den Teller. Am andern Abend sandte er dem ar men Lebenbmüdem der nun wieder ein Lebenösrober werden sollte, die für ihn gesammelte Summe. Er selbst aber war, mit dem Bewußtsein dieser That im herzem in seiner kleinen bescheide nen Wohnung zu Goblis, einem Dörf chen, das dicht am Rosentbale liegt, die sen Tag ein König. In dem einfachen ledernen Stuhl schrieb er senes Lied, das seitdem Millionen deutscher Lippen gesungen und welches beginnt reude, schöner Götter-senten, echter aus Elysium Der Mann selb aber hieß: Friedrichschil er. Gessta Jahre aucrttantfchese Ieise-handels. Man muß vergangene Jahrzehnte sum Verqleiche heranziehen, um die Grö e des Umfchwungs zu würdigen, ten er amerikanische Welthandel in den lebten Jahren erfahren hat. Blättert man in der bezüglichen Statistik fünfzig bis fechzia Jahre u ritch fa eraiht fich, daß damals ie qefatnniteJahresausthr nur ungefähr xa ron war, wie Ietzt eine Monatsauss u r. . Ja e» 1839 betrug die Aus fuhr 112 tllionen Dollars, imJalire 1844 heltef fie sieh auf 105 und m Mlåre 1842 gar nur auf 99 Millionen art. Im verflossenen Monat Ol tobee tten wir eine Uutsu e von 118 illionen und im Rovem r eine solche von sast 130 Millionen. Jn den zehn Jahren 1839-—-4s ke lies sich die gesammte Ausinht aus 1147 Millionen Dollaröx iur»das«’««ahr 1898 stellt sie sich aus unaefahr kboc Millionen. Jni nächsten Jahrzehnt (1849——58) betqu die Gesammtausiuhr an niihernd 2150 Millionen und im nachstsolgenden Jahrzehnt (1859——68) rund 2500 Millionen. Noch vor 30 bis 40 Jahren ist somit die durchschnittli che Jahresaussuhr nur unqe ähr so groß gewesen, wie jetzt eine « weinio natsaussuhn Jm Jahrzehnt 1869——-78 stieg die Gesammtaussuhr aus 5026 Millionen, un Jahrzehnt 1879——88 auf 7797 Millionen und sür das letzte Jahrzehnt (1889—-98) stellt sie sich au 9225 Millionen. Es ist in den letzten 20 Jahren die Aussuhr nahezu verdoppelt worden. si Nicht minder bemerkenswerth und von womöglich noch größerer Bedeu tung sur das wirtsschastliche Leben des Landes ist die eränderung, die in diesen sechzig Jahren im Verhältnis ; der Einsuhr zur Aussuhr sich vollzogen hat. ·Jm Jahrzehnt 1839——48 haben sich Einsuhr und Aussqu so ziemlich die Wage gehalten. Jm ahrzehnt 1849—— 58 ubertvoq die Einsuhr zum Betrcge vrn 374 Millionen. Jm Jahrzehnt 1859——68 überstieq die Einfuhr die Aussuhr sogar um 650 Millionen. «Jm Jahrzehnt 1869-—78 ist dann die Cinsuhr der Ausfuhr wieder nahe « zu gleich gekommen, doch üheewog die Einsuhr noch mit 76 Millionen. Jm Jahrzehnt 1879—88 jedoch übe-stieg die Aussuhr die Einsuhr um fast 1300 Millionen und im letzten Jahr ehnt ist das Mehr der Aussuhr aus 1600 « Millionen angewachsen. Die größte Zunahme der Aussuhr jedoch, die alles sriihere in den Schat ten stellt, hat zualeich mit der größten Adnnhme der Einsuhr in den letzten drei Jahren stattgefunden. Während bis zum Jahre 1878 die Einiuhr der Ver. Ver. Staaten noch regelmäßig die Aussuhr überstieg und in den zwan ia Jahren vor 184JLS die Bilanz zu unsten des Auslandeö mehr als 1000 Millionen Dollars de truq, haben wir jetzt in der kurzen Frist von drei Jahren eine Biian von fast 1250 Millionen Dollars zu un sten der Ver. Staaten erzielt, die das Ausland an die Ver. Staaten zu be zahlen hat. Während das Ergebnis des augen handels bis vor zwanzig und dreißig Jahren darin bestand. daß wir den Waaren, die wir dem Auslande liefer ten, noch Haufen Goldes schicken und überdies unsere zinstragende Schuld « im Auslande vergrößern mußten, muß if ietzt das Ausland uns Gold herfchicken oder uns Zinsen bezahlen und unsere ausländische Schuld nimmt oon Jahr zu Jahr mächtig ab. Wir verlaufen dem Auslande jetzt doppelt so viel, als wir ihm oor 25 Jahren verlauften. Der Bedarf reg Anstandes für die ameritanisckxn Zeugnifse ist im stetiaen Wachsen be griffen, während ioir selbst siir den eigenen Bedarf immer mehr der Dinge erzeugen, die roir früher vom-Auslande laufen mußten. Es ist ein Stand der Dinge, der die Ver. Staaten financiell unabhängig macht, den Nationalreich thum rnehrt und nothwendig zur Bes serung der allgemeinen wirthschaftlis chen Lage lräftig beitragen mäß. («’ -) ——.-.-. Viel-- und stetschetnsrehe tu Dunst-rauh Die »Nordd. Allg. Zig« schreibt Jn derErörterrng iiber die sogenannte Fleifchnoth in den letzten Monaten ist die Adsverrung des Deutschen Reiches gegen die Vieh- und Fleischeinfubr dem Ausland oft ilbertrieben und irriei dargestellt worden. Es dürfte sich daher verlohnen, die wirklich bestehen den Einfuhrderbote übersichtlich dar zustellen. Weder siir lebendes Vieh noch für thierische Produtte besteht ein Eim fuhrverbot gegen das gefammte Aus land. Es bestehen nur Verbote gegen einzelne ausländische Staaten, aber selbst diese Verbote gelten in den mei sten Fällen nicht sur die gesammte deutsche Zolllinie, sondern nur fiLr die Grenzen eines oder mehrerer deutscher Staaten, da die Mehrzahl der Ein suhroerdote nicht oon der Reichsregie rung, sondern von den einzelnen deut schen, an der Zoll renze liegenden Staaten erlassen ist. uf diese Weise lommt es, daß uber den einen Theil der deutsckzen Zollgrenie die Einsuhr verboten, uber den anderen Theil dg geaen, der zu einein anderen Bundes staat gebort, die Ernfuhr frei ist. Dip ser UWand wird bei der Beurtheilun der A perrun des Deutschen Reiche gegen dai Aus and meistens übersehen. Einfuhrverbote, welche die gesammte deuts« ollarenze umfassen giebt es nur s r indvieh gegen Nu land. die Niederlande, Schweden und ortvegen, Großdritannien und Amertlaz site Schweine gegen Rumiiniem Serbien und Bulgarieih serner gegen die Nie derlande, Danemart Schweden und Hierwegen und Grosrbritanntem Alle übrigen Einsu verbote fttr Rindvie . ine und fe sind nur Thkt - der ote til-er gewi e Strecken der deut schen lllinie, die die Einst-he libee eitles heil des deutschen sollst-pp nach tote vor gestatten. Auf den Philippinen werben nun wohl abermals die Waffen entscheiden müssen. Zurück können wir nicht meist, aber das Vorwätts verursacht das Unbehaxzen des Bewuß hing» » schiefen Post lon. «