EHCyremo de Berge-rac Umer Hxi chminx (7. Fortsetzung-) Pköjzlich jedoch schloß sich die Thür, nnd die bewaffnece Schaut brach nai) der Richtung zur Staft auf .m:melte Jssåivek, « «el rede-s,die Man-Ecken des Mannes gefallen mir nicht Eben schien et auf uns Zu fpioniren, nnd jetzt ist ex im Schlosse: Nein, nein. ich lasse es mit nicht aus-reden . Doch plötzlich wurde Jolioex in sei neu Betrachtungen unterbrouzen, denn hinter einer Man-t, weiche sein Pferd fest passirte, war ein starker Lärm Los « ge . Um die Ursache dieses Liska Zu er fahren, müssen wir uns wieder Cyrano zum-adm. — - . s —!--.·-. Op Der Inn-ge Acon-I Ist-Il-, Penqu »s. knien voranfprenaeksd, im Gaiopp vor einem riesigen Gitter angelangt. das In den Ehrenhof des Schloser fübrte. Ein Hellebardier stand dort als Schildwache, doch der Gaswgner tum merte sich nicht darum, cr ließ sein serd im Schritt gehen und wollte in den Hof eindringen »Halt dal« rief der Soldat und ver sperrte ihm, seine Hellebarde fentend, den Eingang. »Zurück!« rief ihn-. Cyranv Zu. . »Der Eintritt ist verboten.« versetzte « der andere. » »Ach warum nicht gar!" entgeg- 1 nete der junge Mann, packte die Helle- » barde beim Griff nnd schleuderte sie sammt dem Manne, Der sie trug, zu Boden. Er hatte nur ein-n Gedanthn ( so schnell wie möglich das hohe und breite Thor zu erreichen, das er tin-Hin tergrunde des Hauses erblickte, denn das war zweifellos der Haupteingang des Schlosses-. Der Sturz dek- Hellebar diers ließ ihm den Weg frei. er stürzte weiter; doch der Mann hatte frei-erbo den. und schrie wäthend: »Z-! denWaf few-« während aus dem Wachtgebiiude andere Soldaten bervoritiirzten. Ohne sich um etwas zu tiimmern, hatte der Gascogner das andere Ende des Hofes erreicht, doch die große Thiir war ver schlossen An einem der Pilcsster stand ein Schweizer von maieftätzsstr Hal tung, und Cnranr sagte tu ihm: »Melde mich im Augenblick bestän lein Dione de Luce!« » »Unmöglich, Euer Gnaden,« erwi derte der Schweizer mit Der größten Ruhe. »Unmöglich, weshalb hast« Eises-hale Fräulein von Luce be wohnt die Gemächer der Königin.« »Nun, und?« »Ja dieser Stunde darf Niemand dieselben betreten.« l l I I l I »Und den Grund, mein Freund Z« I »Es ist so Vorschrift!« « »Nicht für mich!« l »Es wird bei Niemanden eine Aus- l nabme gemacht!« I Run, so benachrichtige man wenig- - stens Fräulein von Luce; sie wird mich Z schon empfangen-. davon bin ich über- ! zeugt.« i .Jch bedaure, Ihnen wiederholen zu ! Wissean ist unmöglich« i »Wie, du weigerst dich, sie zu benaciu I kichtiqene« ! »Selbst, wenn Fräulein von LuceSie Z empfangen wollte, so hätte sie nicht das- i Recht dazu!« . »Ah, das ist zu start!« s »Es ist so, absolute Regel fiir alle i Damen, die im Dienste oer Königins siebent« ’ Z Der junge Mann begriff, daß sr mit " Ueberedung nichts erreichen würde-, und ; es blieb ihm nichts weiter übrig, als zn f warten. »Und um wie viel Uhr werde ich sie sprwn Könnens-P I »Von Mittag ais-« . »Und wie spät ist es jetzt?« » »Du hören Sie nur!« «Gerade in demselben Augenblick be gann die Schkoszuhr zu schlagen. Erst neun Uhr!« rief Erwarte-. «,,Ctsti« versetzte der Schweizer mit laelsendemATone » « « « »--—-.-- t-..4 »Dre: Stuisoenz sum -.-..r»-«« ,,drei Stunden der lanqenErxuarist ta. Diese neue Berzögerunq brachte ihn zur Verzweiflung doch plötzlich kam ihm ein Gedanke, denn bei CyprianGa- « r-ois hatte ihn Frau von Andigny mit einer Mission beitaui ; doch nur mit ! e-. ) l Diane beschäftigt, hatte er sie vollstän- : diq vergessen. Das aber war das Mittel, sicher ins iönialiche Schloß zu gelangen. .. Grammonii ist die zu sprechen ?« fragte er zugle·ch, doch in demselben ruhigen Tone erwiderte der Schweizer: »Die FMU Hetzogin empfängt Nie mandent« »Geh-erst sich auch vielleicht dasVers boi aus eine Dante ihres Ranges2« »O nein, gewiß nicht!« »Nun also!« « - »Die Frau herzogm hat die Nacht über M zum Schlusse dem Feste beige wohnt« Revi« kund in dieser Stunde schläft fiel« " »Und ich werde auch sie erfi zu Mit tag M Manni« « z recht Euer Gnaden« M alledem fügte sich Cyrano nicht sp« « , sondern suchte nach irgend ei-— M Mitei, in das Schloß zu dein iam der Trupp unsinni Und wie steht es denn miiFrau von l schritt näher und während der Gascog ner die Schritte vernahm, drehte et sich Im. . Er begriff alles; man wollte sich für tzechker Schildwache angethane Gewalt ta n. »Oho!« murmelte er, »ich glaube, ich habe Unrecht gethan; das könnte alle » weine Pläne durchirruzen." « · i Doch mit seiner gewöhnlichen Gei ! skesgegenwart hatte er schnell einenEnt » schluß gefaßt und sagte sich wieder: i »Verschwinden wir, zum Zurückw nien wird es noch immer Zeit sein." « ’ Indessen stürzten die Soldaten nn; ; getreuzten Hellebatden auf ihn zu, doch ! Chrano wandte sich auf seinem Pferd-: L um, zog sein Rappier und machte ; Miene, sich auf die Angreifer zu star s zen. T »Vorwärts,« commandirte der An ’ führer des Postens, und schon wurde das Manöver ausgeführt. Das war al les, was der junge Mann verlangte, denn diese Massenwirkung der Solda Len gab ihm mehr Freiheit« zu entflie en. »Vorwärts, meine Tapferen.« fuhr der Anführer fort, und thatsiichlich schloß sich der Kreis der Hellebardiere um den Gascogner. Chrano war um zingelt, doch noch gab er die Hoffnung nicht auf. ließ seinPferd zwei biis drei Sätze zurück machen, bohrte ihm die Sporen in die Seite, und stürzte nach dem Gitter im Hintergrunde. Mit der selben Bewegung drehten sich sämmt liche Soldaten um, doch sie hatten die Hellebarden hochnehmen müssen, um sich nicht gegenseitig zu oerwunden, und diese turze Zeit hatte genügt; alH sie ihr Auge aus das Gitter richteten, war Chrano verschwunden. Jm Augenblick, da der junge Mann aus den Platz vor dem Schlosse ge langte, bemerkte et seinen Latai, der langsam heran geritten kam. »Berile dich!« rief ihm der Gascogner zu, und versente gleichzeitig dem Pferde einer-. flachen Hieb mit feinem Rappier. Das Thier war wie umgewandelt denn es raste setzt im wiithendenGalovp dahin, und einigeMinuten lang spreng ten die Flüchtlinge weiter. daß dieFun-. ten stoben. Jeden Augenblick wandte sichChrano auf seinem Sattel um, doch endlich hatte er die Gewißheit, nicht mehr ver folgt zu werden und ries: «Halt!« Er brachte sein Pferd zum stehen, und auch Jolivets Roß folgte diesem Beispiel Man befand sickt aus einem Platze, aus dem gewöhnlich der Markt abgehalten wurde, doch an diesem Tage war er leer. Der junge Mann blickte sich um end stieß einen Ruf freudiger Ueberraschung aus; denn aus einer Seite des Platzes- befand sich ein Gasthof, der das Schild auf wies: »Zum eisernen Kreuz.« »Ah, bei Gott«, sagte der Gascog ner, »das nenne ich Glückl« Und zu seinem Gefährten gewendet, rief er: »Komm, Jolivetl« Vor dem Gastbaus angelangt, svrang er Vorn Pferde, und der Latai folgte seinem Beispiel. Seltsamer weise aber zeigte sich niemand, um ilm willkommen zu heißen. und Jolioet mußte die Pferde an Ringen anbinden, welche in die Mauer eingeschlagen wa ren. Während dieser Zeit stieg Chroni die wenigenStufen zur Freitreppe hin aus und legte bereits die Hand auf die Klinke, als sich die Thür von seibst öff neta Der junge Mann hatte taum die Schwelle übrrtreten, als sie sich von selbst wieder schloß, doch plötzlich enz stand im Innern des Hauses ein gro szer Tumult. Jolivet war erschreckt zusammen gefahren, denn er hörte die Stimme seines Herrn, welche sieh in Flüchen und Drohungen erging. Der brave Bursche zögerte keinen Aussen bliel, er stürzte ebenfalls zur Thür und rüttelte daran aus Leibeäträstein Sie widerstand, denn man hatte sie von in nen verschlossen, während der Lärm auf der anderen Seite stärker wurde. Man vernahm Eisengetlirr, sahest-ten sowie das dumpfe Geräusch umgewa fener Möbel. · Chranos Gefahrte fragte sich: »Was niqu - · . . Außer ncy vor Wurn rann-: er ncy die Haare, um doch immer wieder Zu dem Schlusse zu gelangen: »Bei einem solchen Kerne-se Lin ich zu nichts nutze!« Plötzlich aber bemerkte er eine Thür, welche auf den Hof des Gasthuufes hinaus-führte »Hier entlang«, murmelie cr, wenn ich nicht handeln kann, so werde ich doch wenigstens erfahren . . Er huschte an der Mauer entlang Und kam bald, ohne gesehen zu werdet-» nach dem hinteren Theile des Haufe-J Eine Thür stand halb offen. Jud vor sichtig warf er einen Blick in das Jn nere. Niemand war zu sehen, ge täuscht-II trat er ein. und von hier konnte er sehen, was in dem zrkoßen Saale des Gasthofesz vor sich ginq. list konnte einen lauten Schrei des Ent fesenj nicht zurückhalten doch dieser Schrei verlor sich im allgemeinen TU nwlt und der Un lückliche blieb ver ; steinert ver dem uspiele stehen, k das sieh emen Augen bot. Sein rr war in einen infamen Miete-alt fallerwenn ais er vor der Gerge a stieg, hatten ein Dutend - Männer auf ver Latier gelegen, die im Augenblick, da Cytano den Saal betrat, wie auf Sommeran auf ihn losgestiitzt waren. Zuet hatte sich der Gascoxknet von den mfchiingun gen der wüthenden Meutc wie ge lähmt gefühlt, doch schnell hatte er sei ne unbezsihmbare Energie und seine imerfchiitterliche Geistesgegenivatt wie derqefstkibm Wie ein von Hunden ge hctzte. sxi s: hie:::7 · .seine Angrier al gefchiittelt und sie einige Secnnden lang zum Zurückweichen gebtachi; diese kurze Zeit hatte genügt, daß er sein Schwert ziehen konnte, und zwei der Anat-Her waren auf die Erde gerollt Schließlich aber mußte sich Entom-, der von allen Seiten untzingelt war. fiir besiegt erklären, und man band ihni Hände und Füße. Schäumend, wiithend, zur Ohn macht gezwungen, konnte er nichte- wei ter thun, als feine Wuth in Flächen aushauchen, während der arme Jotivet von dem Winkel aus, in dem er faß« vor Verzweiflung fast verging, weil er feinem Herrn nicht zu Hilfe kommen konnte. Jammernd murmelte er: »Das find dieselben Soldaten, die ich aus dem Schlosse habe kommen fe hen; ich erkenne sie ganz genau; ach, wenn mein Herr mir doch geglaubt hätte; ich hatte wohl recht dem grauen Manne zu mißtrauen.« Indessen hatte sich die Thiir des Gasthofes von neuem geöffnet, und die Polizeileute zogen triumphirend mit ihrem Gefangenen ab, während Cyru nos Gefährte sich fragte: »Wo werden sie ihn hinführen?« Nun verließ er fein Versteck und wandte sich dem Hofe zu, als ihm plötz lich ein neuer Gedanke aufsiiegt »Auch mich wird man gefangen nehmen,trenn ich mich auf dem Plage zeige . . . .« Und während er sich, wie stets, wenn er in Verlegenheit war, hinter dem Ohre lratzte fragte er sich nachdenk lich: »Was toll ich ihr-use Sau ich mich ausliefern, um meinem Herrn wenig stens im Gefängnier dienen zu tön nenØ .. . doch nein, man würde uns nicht zusammen lassen, und ich werde ihm besser dienen lönnen, wenn ich mir die Freiheit erhalte . . . .«« »Ja,« fuhr er im entfchlossenenTone fort nnd blickte sich verstohlen um, ob sich nicht irgend ein Ausweg bot, zu Cyrano gelangen zu können. Der Hof des Gasthauses hatte zwei Atteglinge, und er eilte nach der Thür, welche der jenigen, durch die er eingetreten war, entgegengesetzt lag. »Ah, eine Gasse’« murmelte er und lief weiter; plötzlich bemerkte er in der Ferne eine Gruppe von Mannen-» die einen anderen mit fih fchleppten. . »Wie foll ich ihnen folgen, ohne ge sehen zu werden?« fragte er fuh, doch seine Verlegenheit war nicht von tun qer Dauer-· Das Erscheinen der fettfa wen Schan: erregte die Neugierde der Bewohner von Saint-Germain, Wei ber traten vor die Tieiircm GriIPPeU tjildeten fich, und Müfiiagijnsger«nnd ltsassenjnngett be annen hinter wan tizisten herzu-lau en. Die fresmillige Estorte vermehrte sich beständig und Jolivet sagte fich: »Jetzt iann ich unb:iorgt folgen. . ." So verlor er sich denn in den le ten Reihen der Neugierigcn, welche te es Herrn begleiteten und fragte in dem harmlofeften Tone von der Welt einen der Gaffer: »Was geht denn da eigentlich nor Z« Dann legte er, ohne auf die Ant- · wort zu warten, die Frage einem an deren vor, und in drei Minuten erfuhr er, daß sein Herr ein Dieb, ein Mör- « der, ein Ketzer, ein Falschmünzer war. Bei jeder Antwort, die er erhielt, :«.ickte l ) ; - l l i Joiivet gläubig mit dem Fig-spie, so daß i Wes-rund auf den Gedanken law-, er l könne mit dem Verbrechen den mai-. l « zwanzig Scheut von ihrs-. entfernt fort- ’ führte, in irgend welcher Bin-Ihm g . . stehen. Bald war man a:n(-s·i. 27 ".«. Z rTer lassen ang: lanat ink di Menae muß-e » Halt machen, denn rnan durfte n: erst so s ohne weiteres die thiiren Die-, Eli-nigr » betreten; jedoch bemerlte .·- 7n Vir- hier la aus die nied ige Thüz aus der ( na k nos Diener eben die Polizeiteurehatte herauskommen sehen. Mit traurigem Blicke folgte der arme Junge feinem ; Herrn und plötzlich sah er, wie dieser k sich trotz der hande, die ihn hielten, umtvandte. Der junge Mann sue-hiese I mand aus der Menge-, doch Jalivet i wagte nicht, sich zu rühren und mur i l l E l melte trauris: »Er glau t, ich lasse ihn irn Stich; er hält mich fiir einen ieigen und un dankbaren Menschen, und so unrecht hat er ja auch nicht, denn ich habe oft genug gezittert.« Dann aber fuhr er plönlich im ener gischen Tone fort: .Sie täuschen sich, Herr, und bald werde ich es Ihnen beweisen, daß ich vielleicht nicht so unbedeutend bin, wie ich schenke-« « Jn diesem Augenblick schloß sich die niedrige Thür hinter der Estorte und dem Gefangenen. 12. E a p i t e l. Die Menge zog sich langsam zurück und unter lautem Gespräch gingen die Gruppen auseinander Jolidet war ih nen gefolgt und, langsam dahinschwi tend war er in tiefes Nachdenken ver funken. Was sollte er thun? Lange it konnte er auf diese rage teine sung findet-, dann il user sich diss lich vor die Stirn undaf .:’ech bin doch bei Both ein Dumm kopf. wie mein herr immerfa ti« Sein i hatte platt einen Pskchen Warmen nnd, gären Monat-da fortsetenn rief er . O »Fräulein von Lucel sie allein larm uns aus dieser Noihiage befreien: Weshalb habe ich nur ni t früher an sie gedacht? Jch muß sie se n, sie spre chen und sie bitten, bei der Königin die sofortige Freilassung des Herrn Savi nien nachzusuckzen.« Doch in demselben Augenblick wurde er wieder bestürzt, und sagte: »Sie sehen! Das ist recht schön und geti; aber wie? Man wird mich ja nicht zu ihr lassen! Sei ein iönigliches Schloß ist gut behütet, . . .. hätte ich nur eine Livree; aber so sehe ich ja aus, wie ein richtiger Vagabund. . .« s Cyrcmos Diener hatte die Wahrheit gesprochen, seine Kleidung war nichts weniger als frisch, Und die Treppe des Trödlers hatte ihr den Gnadenstoß . versetzt. So konnte sich Jolivei ais der I Lalai eines Edelmanneg nicht vorstel len, denn er mußte zum mindesten ers warten·—davongejagt zu werden. Trau riq und gleichzeitig ärgerlich, betrach E iete er sein schädiges Gewand; dann - . fuhr er fort: I : «Gleichviel; ich muß ein Mittel fin- « den, Fräulein Diane zu sprechen; aber 1 wie?« l Der arme Teufel zerbrach sich noch ( immer den Kopf, als sich plöhlich eine I schwere hand auf seine Schulter legte Er fühlte, wie die Beine unter ihm zu fammenhrachen, ein langes Schaut-ern durchlief seinen Körper, nnd der Un glückliche stammelte: »Ich hin gefangen; man wird mich in den Kerker schleppen.« Doch in demselben Augenblicke ließ sich eine Stimme vernehmen ».ßeda, Jolibetl« Er wandte sich um und blickte den Sprecher erstaunt an. »Sie täuschen sich!« »Ach, warum nicht gar?!" »Ich versichere Sie» ..« »Nun, ich hätte doch wetten mö gen. . . .« »Sie hätten verloren« .'« »Eine solche Aehnlichkeit» ." »Die sieht rnan alle Tage-" «Nein.« »Doch!« Der andere schien noch immer nicht überzeugt und fragte noch einmal. »Hu bist also wirklich nicht fee-li tet«-" « »Wenn ich Ihnen doch sage . . »Bist nicht in Samt-South in de: Nähe von Bergerac geboren?« Anstatt zu antworten, entschloß sich Jotivet, sein Gegenüber prüfend zzx betrachten. Er sah sich einem ziemlich dicken Burschen mit sriihlicher Miene gegenüber, der mit einem Palizeimanu allerdings nicht die geringste Aelknlich teit hatte, ganz abgesehen davon. daiz er vom Kon bis zu den Füßen weiß gelleidet war. »Ein Küchenrneister,« murmelte Jo livet und sah dem Mann nunmehr be» ruhigt ins Auge. Seine Erinnerun gen erwachten, und endlich erkannte er einen Freund aus früherer Zeit. der ebenso wie er aus der Gascogn: flammte· s Daher fuhr er in ganz ande:ern Tone fort «Sie wissen also ganz genau, daß ich Jolivet heißes« . »Gewiß, und jemehr ich dich betrach e . . .« »Nun denn, ich will es nicht länge: verhehlen; ich bin eS!« Bei diesen Worten streckte Joiivet beide Hände aus und fügte hinzu »Sei rnir gegrüßt, Cambournac!« Der andere stieß einen Triumph schrei aus« zog seinen Freund an seine breite Brust und iiisite hinzu: »Unmrrnen wir sank-, Jolivetk »Um-armen wir ring, Lan-bourn.:s.« »Ich freue mich Exerkiidy dich wic t«eriuset«,en!« »sich ebenfall5!« Als die ersten Herzenggrific vorüber waren, fragte der siech: »Sage, Kamerad, warum wsitieft du mir durchaus cinreden . . ." »Fa.ß du dich täuschtest3« »; a.« Jvtivet neinn eine pfiffige Miene ai: und versetzte: »Das war so eine Idee von mir.« »Ah, jedenfalls ein Witz?« »Du tönnteit richtig gerathen has ben!« « »Das ist nicht nett von vir, Jolivet!" »Wie-shall- denn nicht«-« »Wenn man sich to ianae nicht gete ben hat, muß man seine Zeit nicht mit « irlckien Alberniieiten vertritt-ein« »Da hatt du einentiich recht; dort sprechen wir vvn dir. Ich habe Mi) » vier Jahre lang nicht gesehen und fin ? de dich kund und stattlich wieder; auch » brinat mich dein Anzua auf den Ge danken, daß du mindestens bei einen : vornehmen Herrn Küchenchei bist. Jst . das wahrt« ; »O ia,"« versetzte Cambournae itatz, , »ich stehe in Diensten eines qroßen, ja, sogar eines sehr gtußen Herrn.« »Deinequ ich» « »Nun, dagegen du?« ,,Run, sieh mich doch ani« Dabei zeigte . viivet auf seine arm selige Kleidung, och der andere schien ihn nicht zu verstehen ,,Was ist denn?« fragte er naiv ,Ja, ja, die Freunde verändern sich; besonders im Wohls«-OF »Ach das ist schlecht von dir gespro chen, Ioiivet!« Dabei Machte Cambournac ein io beteiidtes Gesicht- daß Cyranoi Diener bedanerte, die Probe ioioeit getrieben zu its-den« Indessen fuhr Cnmbouenac fort «Woiiee tommii du denn ietW Wunden-en- von setnerae.« «Und wohin gehii du's« .quendii« »Was thust du denni" »Nicht-; ich ins-he eine Statut«-ji« »Oh, die wird man schon file dich finden« Der Koch xchwieq ein Weilchen, dann xuhtr et mit e net gewissen Berlegenhett or »Noch eine Franz ;solivet!« ,,iSpr ch! »Du wirst doch nicht böse werden ?" »Nein!" »Hast du Gelds« Jolivet wandte seufzend die Taschen ; um unt sann: ’ gleicht einen Pfennin" Der Koch steckte nun c enfallz seine Hand in die Tasche, zoa eine ziennich wohlgefüllte Börse heraus und be schränkte sich ans die Bemerkung: Theilen wies« Das Anerbieten wurde io herzliin einfach qemacht Daß Jolivei tief netzt-at wurde und fast anänen ver qo .. »Ca:nbournac!" ries ek; »du bist doch ein braver Freundi« »Du nimmst ans-' »Mit bestem Dante: und nie werde ich vergessen« IchLaß doch; das ist d eh ganz natür Als Jolivet ein Dutzend Thaler. so wie einian Kupferaeid empfangen hat te, subr er fort: »Nun aber, Kamerad, sage mir, was hast du itir ein-: Stelluna?" ,.Dos stehst du ia, «erwioerte Ca: n tout-nac, aus sein Costiirn zeigend. »Ja, aber wer ist de: vornehme-Herr, von dem du eben aesoroeben hasti« Seinen Namen brauche ich dir wohl nicht erst zu nennen: wenn vu weißt, wo er wobnt wirst du schon Bescheid w tsen.« »Damit streckte er den Arm mag-i ner hoben Facade aus an deren uß dieses Zwiegespräch stattgefunden int te und sagte stolz: »Dort wohnt eri« Jolivet hatte die Auaen erhoben und versetzte: »Aber das ist Ia das Schloßi " »Ganz rechts« entaeanete der Koch. »Und dieser vornehme Herri« Carnbournac stellte sich stolz vor Jo livet hin, streckte eine Hand in den Brustlatz, nahm snir der anderen sei; :e Rkt itzt ab und saate: « «Seine Majestät, Könia Ludwig der Dreizehnte.« Der brave Bursche blieo einen Au genblick starr, doch das dauerte nicht tanae, denn ein ausgezeichneter syste sante war ihm eben auiaeitiegem und e: tagte sich: »Da ich nicht durch ais Vorzi innre. zu Fräulein von L: ice drinaen t.1nn,so woiien wir es durch die Küche der-su eben-« »Cambou:na:." fubr erfort brauchst du nicht einen Kächenjnw aen?« ,Leider Ia. « erwidern-: der stach Zeus zkkic »Was bedeutet denn dieser Zeus Hee- »Y« »Jolivet, du hast vie Hand auf eine tief: cismerzeuoe Wunoe seiest ·Nicht möaiich!« ,:,Za dente dir, .,e:1t Nacht bat ein proßes Gatafest itattaeiunoen.« «Zur Feier der Geburt des Dau phin. .icb weiß.'« »Auch das Volk hatte seinen Linibeii daran: die Fontainen des Gatten-J lie ßen Wein statt Wasser fließen und auch as Z allen Dachrinnen sioß Wein, so daß diese Taugenichtse von Rück-ensuri aen die ganze Nacht qeramt und ar trunten haben und heute Morgen wie die Murmeltbiere schiaien·« »So bist du also in Verteaeiihcit?« I »Nun, das kannst du dir dkch den en.« »Was würdest du dazu sagen, wenn ich mich dir ais Ersatz anvötei« Der brave stach riß die Augen auf und riei mit wichttaer Miene: »Wo dentit du bin. du trillst in die Küche des Köniasi« »Wesbatb nicht?« Joiivet leate den Arm Qui vie Hand des Freundes, und fragte, ibm fest ins Auge blickend: »Du tennst doch die »aoldene Haus«-F »J:en Gasthof deines Vater-Z« »Nun, war die Kiiiie dort nicht ve rühint?« »Das ist allerdings wahr!« »Nun denn, Kamerad, seit deinem Fisrtaange liat ver aute Nur beg; Gatt t,-oies noch zugenommen« ,,Wirtlich?« »Und durch wen? durch nich; dar— tann ich ohne Eitelkeit bebauptei:!« Cambournac war bald erschüttert, doch et machte noch einen letzten Ein wurf: »Das ist alles ganz schön und gur, aber zwischen den Feinichtnectern von Saint-Coure sind dein König Ludwia dem Dreizehnten iit ein gro ßer Unterschied.« »Du veraisseit eins!« »Was?« »Dort unten war ich Küche-meisten was werde ich hier feint Ein einfacher Relrut unter dern Befehl eines Gene rals. wie du es bitt . . .« »Du hast Recht!" versetzte Tand-our nac arschrneicheltz tominc Kamerad, wenn du eine Dummheit hegehiy to werde ich sie schon aut machen!« Entzückt folgte Jolivet feinem Freunde in die·töni-rliche Küche nnd saate lich veranüat: »Jetzt, da ich am Platze bin, brau che ich nur ge chickt zu Werte gebeut« Die erste orae Cambournacs be stand darin, feinem Freunde die Livree feines neuen Standes zu verabreichen, und der neue Kucheniunae murmelte, während er sich in einem nlänzenden Kupferlessel spiegelte ..Vottresslich; dahinter soll jemand den Diener des Herrn Cyeano erken nen; selbst der graue Mann wäre dazu nicht im Standet« »Ein träftiaer Ruf unterbrach ihn m seinen Betrachtunan ,,Iolivet!« schrie Gunst-daraus Der brave Bursche sah ihn bestürzt an; de: Ton war hart qeworden. das Gesicht hatte einen strenaen Ausdruck ange nommen; der Freund verschwand und nur der Kiichemneistcr blieb noch übrig. Jolivet Lohne dem Rufe und sah sich im Firei e seiner neuen ColleaenjCaxns dournaC stellte ihnen denselben mit iiberleqener Miene vor: dann sagte er wie ein General, der seine Trupprn zum Anqriff anfeuern will: « »Meine Herren, wir miisicn für den Könia das Mittagsmahl ruhenden Die Minuten sind kostbar, machen wir uns ans Wert, und retten wir die Ehre der Kuchen Seiner Mniestät!'« Jeder eilte an seinen Posten; der Jolivets war ein sehr niedriaer, denn er mußte das Crystall- und Porzellan geschirr abwaschen Gewissenhaft schlug er seine Aermel in die höhe und begann sein Wert, was ihn jedoch nicht hinderte, Beobachtunaen anzustellen Gar bald merkte er, das; nicht nur die Abwesenden die voriae Nacht netauzt und gezecht hatten, denn er sah nichts weiter als schläfrige Leute. Cambournac mochte noch soviel fchmspsen und donnern. es ging nicht von« der Stelle. Jeden Augenblick schrie der Unglückliche verzweifelt: »Wir werden ja zu Mittag nicht zer t1q,« und bei jeder seiner Klagen ti er sich einen Büschel Haare aus. Jolivets Pflicht wäre es gewesen« ihn zu beklagen, doch er schien sich im Ge gentheil über das, was er fah- zu freuen; es war nicht etwa Undank, doch er hatte seine Idee dabei. —- . -—.-·----,- , Eben hatte er auf einen Anrichtetiich die Crhitalle und das Porzellan hinge stellt und wandte sich nun zu seinem nächsten Nachbar. der mit dem Abwa lchen des Silberaefchirts betraut war. Derselbe saß auf einem Schemel und « rieb nachliissig eine Schüssel ab. Plötzlich hbrte jede Bewegung auf, die Augen schlossen sich,und die zslbers ne Schüssel fiel. Doch sie rollte nicht bis ur Erde, denn Jolivnt hatte sie im lu e aufgefangen und machte sich nun mi pfiffigem Lachen an d:e»Ar: beit seines Kameraden· Bald glanz te das Silberzeug in vollkommener Ordnung auf den Konsolem wankend der Kücheniunge noch immer Flieh Plötzlich aber richtete er sich an · eine träftige Hand hatte ihn bei der Jacke gepackt, und mit Erstaunen sah er, daß seine Arbeit im Schlafe gethan war. . Doch es blieb ihm nicht die Zeit, sich ’ das Wunder zu erklären, denn Cam bournac hatte ihm plötzlich einen wit tlxenden Fußtritt bericht. »Hinaus, TölpeL Tannenichts'", briillte Cambournac; »du entehrst uns; ich jage dich aus den Küchen des Ko nigs.'« Dann lehrte er zu feinem Landsmann zuriiit und tagte in dank darein Tone: »Das hast du brav ge sacht, Jolis verl« Anstatt ihm zu antworten, dreht-: der andere ihm den Rücken, denn nichts entging dem Auge des neuen Küchen ;una,en. Jn diesem Augenblick aber ging etwas Unglaubliches. Schreckli ches vor sich; einige Schritte von Jo livet flammte ein großer Kantin, und über den Flammen befand sich ein Bratipieß, an dem ein prächtigerTr it hahn hing; doch wunderbar-er Weise » blieb das Geflügel unbeweglich, denn der Bratfpieß drehte sich nicht. Ter Elende, dem man die Obhut ander iraut, saß mit gesenktem Haupte und ’ herabhängenden Armen vor dem Herde und schlief. Jolivet machte nur einen i Saktg riß den Vratspieß heran-Z und « rie : »Es war die höchste Zeits« Cam J hournac war diesem Drarna in höchster , Erregung gefolgt, ein lalter Schweiß I rerlte ihm auf der Stirn, er warf ei » nen ängstlichen Blick auf den dem der . Flamme veraoldeten Vogel und rief: »Noch eine Selnnde, nnd alles war i verloren! Oh, Jolivet, wie dantbar , bin ich dir!« »Cambournac, übertreibe nicht!'« »Du wirst mich doch nicht hindern, dir zu sagen, daß dn mich reitest, denn ohne dich . . .« Er unterbrach sich und fuhr dann lächelnd fort: »J- habe eine großartige Idee ge habt!« »Wann denn?« »Als ich dir anbot, dich als Flächen iunge anzustellen!" Jolivet tonnte nicht unilyim zu lii cheln, doch wollte er seinen Freund nicht verletzen und sagte deshalb nur; ,,Verlieren wir unsere Zeit nicht mit Complimenten!« Als Cainbournac sich seinem schläf rigen Bratenspikßdkkhkk gegenüber sah, fühlte er, wie sein Zorn aus« neue erwachte; das Urtheil wurde schnell zur Ausführung gebracht, und der Schuldiae verschwand-, sich den Mit eten reibend. l Jolivet fyatte sich inzwischen einem Herde genahert, aus welchem Kasse tollen brodelten, und einen Deckel in « die Höhe hebend, ries er: « »Wer ist denn dieser ungeschickte Mensch; er weiß ja nicht einmal, daß das Feuer viel zu schars isi?« Bei diesen Worten regelte er das Feuer, der Saueentiinstler wollte wi-, versprechen, doch zu seinem Un lück««’"« kam Cambournae hinzu, und der aus- J cenbereiter solgte bald dein Braten-—- - spieszdreber und dem Manne mit der silbernen Schüssel »Die Schatten, die Faulenzer,« rief der Kuchen-missen »was wäre ohne Jolivet aus mir geivorden?« Dann blickte er sich um und inne melte: »Wenn ich so soetsabee, werde ich bald Niemand mehr has-ein« Mortseßung folgt) us