Un des cikutenants Bart. Vumorezle von ValestaBuckP wald Ich wette Ihnen um 10,000 Acht Cos nstiicle, mein lieber Herrling, so « ·ld hre Frau Gemahlin vom Urlaub heimkommh sallt Jhr Bart. Er ist ja auch nicht nur polizei-, sondern auch regimentswidrig." »Finde ich gar nicht,« lachte etwas Zernzt Lieutenant hertling »Ich bin ogar überzeugt, daß er sich zu einer olzen Schönheit herauswachsen wird —- man lasse ihm nur Zeit.« »Gott stärte Jhren Glauben« lachte Messing ,, glaube nur entschieden, diese stolzen Hoffnungen zerschneidet die wie derkehrende Frau Lieutenant,« beharrte eigensinnig von Stetten. »Da kennen Sie mich doch schlecht, lieber Stetten. Als ob ich nicht Herr im hause wäre!« Hertling’s cholerisches Temperament gerieth in Wallung aber einige glücklich wEhlten scherzhastc Wendungen Sirt ten’s besänftigten es wieder. Lachend sich die Hände schi?ttelnd, trennten sich tsie Kameraden In einer Straßenecle. " Hertling bog in die Promenade ein« damit ein Stück Weges abtürzenas Aber heute war entschieden ein Pechtag: « von oben her lam ihm die Frau Oberst Feradeswegs entgegen! Aus-weichen onnte er nicht mehr —- sie hatte ihn gesehen Die Frau Oberst liebte das egiment ihres Mannes und gefiel sich I in der Rolle einer »Mutter« desselben.! Sie pfle te junge LieutenantS-Frauen gütig a etwaige Fehler aufmerksam zu machen, und selbst die Ofsiziere ent-, ingkn nicht manchem »liebenswiirdigen’ in «. So redete sie auch jekt den Lieutenant. ling huldvoll an, obwohl er ehrer-! « tig grüßend, aber strammen Schrit-i tes an ihr vorüber ehen wollte. , »Ich höre. daß ie heute aus Ihrem Strohwittwerthum erlöst werden, Herr Lieutenant,« sagte sie mit ihrer herab lassendsten Miene. A I ,,8u Befehl, meine Gnadigste, um 4 Uhr 20 Minuten,« entgegnete, die Hand an der Mühe, rapportmäßig Hertling. ,,Nun, haben Sie nach so langer Ad wesenheit JhrerFrau Gemahlin auch für eine Ueberraschung gesorgt, mein lieber herr Lieutenant?'« rtling mußte geschmeichelt »grin sen , wie er und die Kameraden ein solches Lächeln nannten, denn dieses »mein lieber u. s. w.« bedeutete, daß er auch heim Oberst sehr gut angeschrieben Mk. »Ich habe ihr ein neues Mädchen ge miethet, meine Gnädigste!« »Jn sc« diisicile Fragen lassen Sie sich ein, Herr Leutnant? Das lob ich mir! Es ist sehr angenehm, wenn die Männer auch sür Wirthschastssragen Verständnis haben. Ader,« suhr die Frau Oberst schelmisch mit dem Ism ger drohend, fort: »weniaer zufrieden wird das heimkehrende Frauchen mit der äußeren Veränderuna seines Oerrn und Gehieterö sein. Jch würde Jhnen rathen, mein verehrter Herr Leutnant. Ihrer Frau Gemahlin das alte Gesicht zu zeigen.« »Das ist ia zum toll werden« dachte hertling,aber äußerlich sehr höflich ent ge ete er: »Ich dachte meine Frau ge ra angenehm zu til-naschen meine Gnädigste«. Die Frau Oberst maß ihn ihn mit einem erstaunt-en Blick. empfahl sich dann aber sehr griädia, viele Grüße an die rau Leutnant beftellend. ·t Schritten,die seinen ganzenAer get verrietben. rannte der Leutnant schon mehr als et ging die Promenade entlang. Er mußte eilen, daß er nach Hause sam, sonst beaeanete er womög lich noch mehr Quälaeistern. Richtig, sein Martyrium war noch nicht been det; wenige Schritte vor feinem Hause begegnete er seinem Zwillingsbruder Heinz, dem er wie ein Ei dem andern ähnlich sah und der .,über ihm« wohnte. »Nun, immer noch bebartet?« rief ihm Heinz entgegen. »Wie du siehst,·« war die trotzige Ent gegnung. »,,Sag mal, Gottfried," begann Heinz vaterltch, »was treibt dich eigentlich so fanatisch zur Verunstaltung deines äu ßeren Adams?« ’ »Der-erst du, ich hätte diese Verwech Ielungen mit dir nicht satt? VIII chwarmt mich ein Backfisch auf die alberndste Art an, und ein anderes mal wieder rüs selt mich der Oberst. weil du schlecht ge schossen hast« Es ist ja zum verrückt werden!« »Heil deiner Leaendenbildungt Mein Junge, ich freue mich über deine rege Phantasie! Dennoch,ich wette,wenn dei ne Frau nach Hause kommt, bekommst du ein anderesA Gesicht.« »Damit Dur- lachte wonmeo m m-; Figmmiq und despoiifch wie nur mög-I t . »Na, natürlich! Ihr zu liebe ftellftJ du den status auo wieder ber.« 1 »Wenn du dich n11r«nick«t täuschlt,«s sagte Grtfried höhnisch, mit dem Drü cker die Tbät öffnend. ,,J wo werd ich denn?!" lachte Heim· »Im übrigen esse ich heute bei euch.« Er durchschnute den Aetaet des Bru der-I und setzte sein vergnügtestes Lä cheln auf. »Meinetwe»qen,« knurrte Gottfried m d schlug die Tbür zu. Es war ein eigentbümliches Verhält niß zwilchen den Brildekm Sie lebten in fortwährendem GevlänkeL das ih nen Lebensbedinguna schien. Jn Wahr heit bestand die inniqfte Freundschaft zwischen ihnen und einer konnte kaum ohne den anderen sein« Wie sie in ei M Stunde das Licht der Welt erblickt, — waren sieSchritt siir Schritt zusammen durchs Leben gegangen, hatten Seite an Seite das Kadetientorvs durchge macht. waren an einem Tage Laute nant geworden und mit Ausnahme ec niger kurzer Kommandos waren sie ·rn ? einem und demselben Reaiment verblie ben. Nur als Gottfried heirathete, ließ ihn Heinz im Stich, "oie die Fama sagte, weis er aus das jüngste Schwe sterchen ter Schwöaerin wartete, das ganz wie diese zu werden versprach. «—— Gottfried Hertlinqs erster Gang in seiner Wohnuna war vor den Spiegel. Sein Bart war doch wirklich nicht — dieses Spottes werth, wollte er vollen den, aber er stunte doch, als er sein Spiegelbild wiedersah So geschah es» fast jeden Moran, wenn er nach tiefem s Schlafe vergessen hatte, wie er eigentlich; aussah. Auch jetzt hatte die trotzigek Pbantcsie ihm «Schönekcs« vorgezauij bett. Er mußte zuaestehen. daß, so aut J sich der Schnurrbart anaelassen l-,atte, der Beckenbart allerdinas den Geist-· »Den bertömmlcher Schönheit spottetJ Nur hier und da ein vaar schwarze! Haare, die starr und steif in Die Welt ragten, dazwischen kahle Flecke. »Ah-« « schelllich — in der That« Andern-Z seits, was wollte man nach acht Wochen j: made verlangen! Dort, auf dem Toi I lettentisch die Baiterie »Barterzeusger«g mußte ja ihre Schuldigteit thun. Sein Frauchen würde das schon einsehen und wenn nicht —- nun, so mußte es sich darein finden. Er schrieb ihr ja auch nicht ihre Frifur vor! Am Nachmittag begab er sich lange ehe der Zug eintraf, nach dem Bahn hof. Er erwartete seine Lieben unge duldig. Beinahe neun Wochen waren sie fort gewesen, da der Kenchhuften der Kinder eine Luftderänderung bedingt hatte. Endlich fuhr der Zug langsam in den Bahnhof ein. Schon von wei tem erkannte er an einem der Fenster die geliebten drei Blondlövfchen —- sei- ’ ne Frau und seine beiden Knaben. Aber( die Blicke Ernas suchten auf demBahn · steig umher. irrten über ihn dahin Und fanden nicht die seinen. »Verfluchteri Bart, " tlona es im tiefsten Jnnern von Gottfrieds Herzen. ( In Wahrheit hatte Erna ihn sehr guts erlannL Sie hatte ähnliches vermu-· tbet, zumal er schon seit Jahren mit einem Vollbart gedroht und ui seinen letzten Briefen leise Andeutungen varii: T ber gemacht hatte. Sehr mit Recht. denn sie wäre ohne Vorbereitung todt lich erschrocken gewesen, während sie so fiir den entsetzlichen Fall schon ihrens Feldzuasplan entworfen hatte. Siel wollte ihn einfach nicht kennen. Aber als sie jetzt ihren Vorsas ausführend. verständnißlos die Blicke über den Gat- l ten dahinschweisen ließ und ihren Schwager Heinz, das Ebenbild ihres ,,friiheren Gottfried«, um die Ecke des( Bahnhofsgeoäuveg biegen sah. stieg ins ihr ein neuer Besserungsvlan aus, den ; sie mit üblicher Gewandtbeit auszufüh-l ren gedachte. i Der Zug hielt: Gottfried stürzte aus die Coupeihiir zu und öffnete sie. Aber die Jungen strebten von ihm fort undJ schrieen: »Das ist nicht unser Papa·’ Der wilde Mann hätte keine schlimmere Wirkung ausüben können. Erna aber, die schreienden Buben» mit einer band an sich ziehend, reichtej die andere heinz entgegen. »Da bist Pisto, lieber Gottfried,« sagte sie herz-« i . - Einen Augenblick stutzte der Augen-( dete, aber ein verstohlener Handedruck, ein listiges Augenblinzeln seiner über miithigen Schwägerin und er hatte ver standen. Die Scene hatte nur wenige Sekun den gedauert, ohne daß von den frem den, mit sich selbst beschäftigten Men schen stmond aufmerksam geworden wäre. Der richtige Gottfried trat nun nä her an seine Frau heran und murmelte: »Lasz die Scherze, Erna.« aber unwill tiirlich wich erxon neuem einen Schritt zurück, als seine Söhne in ein neues Zeiermordiogeschrei aus-brachen. Das hätte doch Aussehen erregen können — schon wendeten einige die Kopie. Und Gottfried der Richtige mußte es mit ansehen, wie seine Buben an Heinz em porstrebten und dieser seine Pseudosöh ne liebkoste. ’ Kein Wunder! Die drei- und vier jährige Erinnerung von Kurt undErich an den Vater war in diesen Wochen der Trennung von der Mutter liebevoll durch ein wohlgelungenes Kabinettpor »trät belebt worden, nach welchem sie jheinz als Vater anerkennen mußten. I »Versluchter Bart,« knirschte es in lgleottsrieds Jnnern schon zum zweiten ; al. Ob ihn auch Erna wirklich nicht er-? kannte? Doch ehe er in ihren Zügenj lesen, sich sein Recht verschassen lonnte,’ hatte sic den Arm von Heinz genom« men, den sich, seiner mißtrauischen Bu-. ben wegen, vorsichtig nähernden Gatten» wie einen Zudringlichm mit stolzen: Blick gestreift und war mit jenem im Gedränge verschwunden. « Das Ganze war wie ein Traum mit Blitzesschnelle vorüber gezogen. »Diese Weiber — o diese Weiber,« murmelte Gottfried, als er sich allmäh lich von seiner Berblüssung erholt hat te. Mit Riesenschritten verließ er denn das Statirnsgebäude —- in diesem Au genblick hätte sich lein Mensch eineGna »de von ihm ausbitten dürfen —- selbst Erna — «sie sollte noch zittern,« schwur er sich. l Erna war mittlerweile in ihrer, na )he dem Bahnhos gelegenen Wohnung iangelangt —- eiwaö klopfenden Her gen-. Fast bereute sie die Energie ih itei Versuchs, als sie sah, mit welcher Liebe Gottfried den Empfang file sie vhergerichtet hatte. Ueberall Blumen — «t-ie Tafel mit Rosen efchrniiclt —- eine "Ananas, ihre Lie lingsfrucht, zur Bowle zurechtgemacht — der Seit da zu kalt gestellt. Sie sant au einen Stuhl nieder und brach in hränen aus. »Der Bart, der fürchterliche Bart«, schluchzte sie. »Der fällt,« tröstete Heinz. »Ich Iwette, daß Gottfried schon beim Haar Künstler siyt und sich von diesem Mon strum befreien läßt« Unterdes wollen wir alles zu feinem Empfang wiirdig vorbereiten." Und er machte sich darau, das Brauen der Bowle mit Liebe und Sorgfalt vorzunehmen. Erna brachte ihre und der Kinder von der Reife et was verftaubte Toilette in Ordnung. schickte den Burschen zur Bahn das Ge päcl zu holen, und wollte eben die Kü che einer Jnspettion unterziehen, als es tlingelte und Leutnant Riesling gemel det wurde. Er trat sehr feierlich ein. »Ich möchte Herrn Leutnant Heinz Hertling sprechen, meine Gnödigfte," sagte er, nachdem er die junge Frau de arüjzt hatte. Es lag etwas Steifes beut in dem jungen Offizier, den Erna als den Hei terfien unt Beweglichsten im Regiment gekannt hatte, daß sie erschral. »Was soll er denn?« fragte sie tchuchtern, von ihrem Manne wohlge schult, daß sich Frauen eigentlich in Männersachen nicht mischen sollten;’ aber Riesling zeigte sich durchaus rnit theilsam. »Ich komme in wichtigen-i Auftrage von Jhrem Herrn Gemahl, meine Gna Bigsth um Herrn Leutnant Heinz Vert mg . . . .« »Zu fordern,« vollendete Erna laut aufschluchzend und in einem Sessel zu fammensinlend. .Ein Duell zwischen Brüdern und ich bin schuldl« Riesling wollte, im höchsten Grade erschrocken, die junge Frau trösten, aber schon trar Heinz durch Ernas Schrei gerufen, herbeigeeilt und fra te er staunt nach der Ursache dieses - mer ze5, Rieslina begrüßend »Mit-er bin ich der Grund,'· entgeg nete dieser, .·ich lomme nämlich von Ihrem Herrn Bruder.« »Er bringt eine Forderung —- du wirst ihn doch nicht todtschießen, Heinz,« vollendete Erna schluchsend »J, wo werd ich denn,« Iach e Heinz und Riesling fiel schnell ein: »So schlimm steht die Sache noch nicht« ana digfte Frau. Herr Liutnant Gottfried hertling beauftragte mich, vorläufig nur Herrn Leutnant Heinz Hertung« —- er wandte sich nun an diesen —- »zu ersuchen, den ,,ftatus quo« in vollem Umfang wieder herzustellen.'« »Was bedeutet denn da2?" fragte Crna beängftigt. »Daß ich aufhöre, mich als dein-here und Gebieter und hier als hauöherr zu aerieren,« lachte deinz .Nun, mein lieber Riesljng. versichern Sie Sr. Liebden, meinem Herrn Bruder, daß ich den «status quo« in dem Maße her zustellen bereit kin, wie er es thut. Wo befindet er sich kenn eigentlich?« »Beirn Barbier!« Diese Antwrrt wirkte wie ein Zau berschiaz Daß Heinz wie ein Ko bold lachte. war nicht zu verwundern, aber auch Erna that es. 5tllle Dueüs sorgen waren vergessen und sie lachte bis ihr der Athem ausging, bis die schönen Augen in Lachthriinen überfloffen und sie fiir das noch soeben leidensschwere Köpfchen eine Stütze suchen mußte —— balb ohnmächtig lag sie im Sessel, zu gleich ganz selig vor Entzücken Aber das hinderte sie nicht« ein wohlbelann tes Geräusch im Hausflur, das Ein schieben des Drückers« das Oeffnen des Thürschlosses zu vernehmen ehe Ries ling und Heinz es gewahr wurden. Wenige Selunden später staut-Gott fried in seiner alten Schönheit, mit fei nem übermitthigsten Lächeln auf der Schwelle des Zimmer-B, thatsächlich Heinz zum Verwechseln ähnlich. Der Bart war hinüber. Mit einem Jubelschrei flog Erna in seine Atme. i Der vers-lieh Der Fötiter analmte ous seiner mit därtigem Moos verzierten holzpfeifr. daß er bcld Unsichtbar in der Rauch wolle throntr. »Snpperment, daß sich jetzt der-Ober förster zum Mittagessen melden läßt. Hab’ ich ohnehin so gekn’, den Vor wands Da laßt man sich allderweil, wenn man bei’m Glas Wein sitzt, ein wenig gemiithlicher geb’n, erzählt das und s Andere. und dann bat er Ein’ auf einmal. A paar Ton verstreichen End dann kommt d’ großtnächtige Na .en.« »Wann i nur net mehr so schwach wöe’, von der Krankheit«. sagte die jun e Frau, »m"ocht’ ich hat h’niiber kais Kreuzstetten.« »Ach, Unsinn, Alte«. brummte et und der »Tvras«, der unter’m Tisch lag, den Schädel über die Vorderpfo ten gestreckt, hielt es. als ein dem För Hstee suboedinirtes Geschöpf. füt skiUk Dienstpflicht ein äbntichesj Geräusch des Mißhehagens von sich zu eben. »Unsmn, so Evas zu reden; a r in dem seid Jbe Weil-Bluts halt immer dce Leichtsinn-new —- Aiso ietzt if els Uhr. Wenn man augqreift, wie sich’5 g’hört, wär’ Ina in dreiviertel Stunden drüben. Und um Zwölf ixs der Oberförstee da. Wenn i selbt trab, wie a agdhund, laßt sich-s do net machen. nie-An Knecht aber, dem Thomas, is auf der halben Strecken o Schnecken vor, die mit ihm i’gletch fort ti. Mister Nabel-. Schick i Um a h’niiber nach Kreuzsteitem so schleicht der Kerl do so langsam, daß er’n Ter min verpaszt, bis zu dem mir der Lei terbauer in Wort bleibt. So a günsks Geschäft kommt in zehn Jahr’n net wiederk· »Was bleibt denn übrig, mußt do den Thomas schicken. Mach’ ihmö deutlich, was davon abhängt, daß er si recht tummelt.« »Den! mach! Du was deutlich! — Wenn er d’ Pfeifen amal stopfen muß, seht er si dazu am Weg aus an Schloiteehausen und braucht a Vier telsiund’!« Was Gescheitereg iiel aber den Zweien doch nicht ein« isnd ie mehr sie sberiethen desto mehr ierloren sie an Zeit Also mußte man doch dem un glückseligen Thomas den Auftrag er theilen. Der Försler übergab ihm das Eouvert für den Leiterbauern, zeigte ihm vorher-, daß ein Hunderter drinnen lieqe, sowie eine »Gschrist«, die er sich vom Bauer unterschreiben lassen und wieder zurückbrngen muß, und wollte ihm noch einiae Lehren mit auf den Weg aeben. Wie aber aus dem Gesicht des Thomas das gewisse dum me Lächeln sich zeigte, das immer ent stand, wenn er etwas absolut nicht begriff, da bekam der Förster, der die Sache olnehin schon verloren gab, ei nen Wuthansall und er jagte ihn hinaus. ,Wennst D’ vor dem Lsswolse - Bau-l ten net drüben bist, so nagle i Di mit Die Ohren ans Haustbor!« Der Thomas lächelte zufrieden, als ob ihm eben eine doppelte Bortion Knödeln zugesagt worden wäre und trcddelte davon. Eine Wele »ing er aus der Landstraße wirtlich o, wie ein Mensch, der’ö zwar nicht eilig hat, aber doch vorwärts lommen mochte, aber nach ein paar hundert Metern, bei dem großen holzbirnbaum der das Maiterl überschattete. blieb er stehen ,.Es is mir. als ob er iiber den rich tigen Weg nachdeniert«, schrie der För ster, der dem Thomas vom Thor aus mit den Blicken gefolgt war, »und wann mei’ Büchsen so weit tragert, n.einer Seel’, i machert ibm mit einer ortgntlichen Schrotladung schnellere Fü I.« »Schrei’ ibin nach', rieth die Frau, die schon nervös geworden war. »Was Dir einfallt. dann kommt er wieder z’ri.iel und staat, wag los is . !« Keines von den Ebeleuten hatte die zerlumpte Gestalt gesehen. die knapp neben ihnen aufgetaucht war. Der rich tige Landstreicher. Einer von Denen, welche die goldene Freiheit in vollen Zügen genießen, mit Allem vorlieb neh nsen und zweierlei scheuen: ehrliche Ar beit und die Neugier der Gendarmen. Der Begant hielt den grau - grün aelben Filzhut devot in der Hand und betrachtete es augenscheinlich als über slüssige Mühe, den Zweck seiner Ge berde auch nur durch Worte zu erläu tern. Der Tyrag beschnupperte den ftrup pigen Burschen seindselia. Der Blick, mit dem ihn der Foriter von oben bis unten musterte, war nicht viel liebens würdiger-. »Lumpen! So ein baumstarter Kerl und strabanzt in den Wäldern und aus der Landstraß’n; schämen thöt’ ich mich." »Niemand nimmt mi·. antwortete der Vagant, siirmlich vor Demuth zu sammentnackend, »was soll ma machen, unt net z’ verhungern?! Weicht mir eh Jeder aus, der mi siecht, und bin do a ebrlicher Mensch!« »Das Ausweich’n is just net zum Verwundern«. meinte die Försterin, »das G’wand. der Bart. . « Der Förster sah starr vor sich hin, dann pfiss er sich Eins ganz leise, wie er immer that, sobald er in guter Lau ne gerieth. »Ich will Dir ein leichtes G’schiist geben, Bursch, das Dir passen wird. Machst siir mi einen Spaziergang von andertbalb Stunden — nach Kreuz stetien — und wannsi z’riicltommst, kriegst ein tücht’ges Mittagessen, ein krug Most und ein paar Sechserl oben rein.« »Nur für’3 Spazierenaiten allein-» fragte der Zerlumpte vorsichtig. »Du willst do net da den Brief zum Leitenbauer traaen lassen?« stieß die junge Frau geängstiat hervor. »Wer mir ebenfalls net sicherer, wie der Thr-mas!« —- Dann zum Land sireicher: »Gih Acht! Ein paar hun-( kert Schritt vor’n aus der Straßen geht nein Knecht —- wenn er net g’rad wieder steht. Dem aehst D’ nach. Hast weiter ar nix Arn-eng z’thun, als immer echs Schritt hinter ihm z’hlei ben, net rnehr und net weniger als sechs Schritt. Bleibt er stehn bleibst D’ a steh’n, wann er Di fragt, so gihst D’ ten Antwort, qeht er schnell, q-.hst D« a schnell, sanat er zum Lau sen an, so lausst hm nach —- ader aller weil sechs Schr"tte hinter ihm. Das is Alles, was i von dir verlana’ —- und nur am Hinweg; her brcuchst D’ Dt um den Kerl gar net mehr z’tiimmern. Willst D’?« Oh er wolltet Das war ganz sein Fall. Ein Bedenken hatte er hlozx wenn Thomas nur nicht zum Laufen anfangtl » , he«, lachte der Ist-steh als der But ehe sich zum Gehen wenden wollte« »sehlt no ’was Wicht’as an der Aus Fstattungk Er aina in den Hofwinteh swo das »Bürteholz« aufgeschichtet lag. nnd suchte einen dicken, foliden Prügel heraus ron aenüaender Länge. »So, das Spanierstörll nimmst D’ mit. —" I Der Förster hatte es sür unmöglich gehalten, dass man den Weg nach Kreujstetten in einer halben Stunde anriickleae Der Thomas und sein Misenosse brachten das Kunststück s· fertig. Das, was der Vaqant gefürch « tet hatte, war nämlich eingetreten: Der Thomas hatte vor ihm alsbald zu lan xen begonnen, wie man ihn noch nie ge eben und wie man ilm auch nie mehr laufen sehen wird· und ter Andere als ein ehrlicher Mann die vorgeschriebene Distanz vrsn sechs Schritten getreulich inne gehalten. lo wurde das Geschäft mit dem Leiterbauer alatt und recht zeLtig abgewickeli. Den Rückweg von Rreuzstetten nach dem rrsthaule machten jedoch die bei den erren, nachdem sie lich dargestellt, in etwas gemächtlicherem Tempo. Ottokar Tann - Bergler. Gute wilde Joche von Jahre tm. »Ein echter, rechter Ho kandal mach te tm Jahre 1688 anz s erlin von sich reden. Selbst der - inister von Canih smeldete ihn in einem seiner launigen .KnuttelverS-Briefe einem Freunde, dem Pessauischen berbiirgermeifter von Willnitz. An der Ecke der Breiten- und Schar renstraße steht ein altes, sehr vorneh mes Hauf-, in welchem im Jahre 1688 der kaiserliche Gefandte Gras von Sternberg wohnte. Jn diesem Hause machten am 11. August 1688 die Mi-. nistet des Kurfiirsiem Freiherr von Dankelmann, von Meinders und von; Grumbtow ihre feierliche Aufwartung in einer höchst unangenehmen Mission. Es war aber auch eine noch nicht da e wesene Geschichte. Dem Markgrafen Ludwig, jüngeren Bruder Kursiirst Friedrichs des Dritten» war es gelun gen, im Jahre 1680 einen Goldfisch alsEhege ponst heimzuführen, dieToch-, ter des iirsten Boguslav RadzioiLz Prinzessin Karolinr. Außer ihreml Reichthum brachte sie noch die Antwort-s fchaft auf die polnische Königstrone mit. Leider hatte der Markgraf das Unglück, schon im Jahre 1687, erst et was iiber 21 Jahre alt, zu sterben. Die junge Wittwe war alsbald ein be-; gehrter Artikel, aber der Kurfiirst woll te die reiche Erbin gern im Lande be-z halten. Da erfuhr er im Juli 1688,T Prinz Jakob Sobieski. Sohn des Kö-f nigs Johann Sobieöki von Polen sei« heimlich in Berlin und wohne bei em französischen Gesandten Gravelle. Eine Anfrage ergab ein negatives Resultat, und nun ließ der Kurfiirst das Haus beobachten. Dadurch erfuhr er, daß der französische Botschafts - Selretiirs Marauis von Rebenac am Morgen des 9. Juli uni zwei Uhr die Wohnungl der Prinzessin Ludwia verlassen habe; weiter, daß ein französischer Haupt mann Iaviole, ein Abenteurer und Spieler, die Mittelsperson mache. So-; fort erhielt rr von Rebnac die Aus-I forderung, erlin binnen 24 Stunden zu verlassen, und Herrn Faviole brach ten tursiirstliche Trabanten per Schub an die nahe sächsische Gren e. i Nun mußte Prinz Jacoä sein Jn-. lognito able en. Er war in Vermi dung nach erlin gekommen. Ein politischer, außerordentlicher Gesand ter. der Starost Bielinsti. war am 8. Juli nach Bernau gefahren und hatte den Prin en als Bedienten verkleidet, hinten auf seinem Wagen stehend nach Berlin mit hineinaenommen. Mit der Prinzessin Radzivil hatte er schon vor-; her Fühlung genommen· Prinz Ja-, eob machte nach der Lüstung seineansI kognitos dem Kurfiirsten seine Aufwar tung, und bereits am 12. Juli warb er; um die hand der Prinzesstn Der; Kursiirst wollte bei der Fu end ders Wittwe Bedenkzeit für die el haben,! aber wenige Tage später überraschte ihn Prinz Jaeob mit einer vollendeten Thatsachr. Er legte ihm nämlich ein von beiden Theilen in Gegenwart ei-! nes latholischen Geistlichen unterzeich netes Eheversprechen vor, und so mußte sich der Kurfiirst den Thatfachen fügen. Arn 14. Juli verließ Prinz Jacob als glücklicher Bräutigam Berlin. « I Und dennoch sollte ein Anderer die Braut heimführen Dieser Glückliche war der Pfalzgraf Carl Philipp- Sohn des Kurfiirften Philipp Wilhelm von der Pfalz und Bruder der Kaiserin Eleonore Marie. Er hatte auch in Berlin seinen Ber trauenömanm einen Jtaliener, und die Korresponden desselben zwischen Fei delber und « erlin vermittelte ein ter liner aufmann. Als der Kurfurst dahinter lam, wurde derJtaliener aus gewiesen und der Berliner Kaufmann eingesperrt. l Jndeß der Psalzgraf, später selbst Kursürst, muß auch noch andere Ver bindungen gehabt haben. Denn die Nachricht von der Verlobung der Prin zessin Ludwig —- alias Nadzivil — Eerreichte ihn schnell. Schon am 25. ; Juli —- zehn Ta e nach der Abreise des : Prinzen Jakob s- obiesli —- erschien er ossiziell in Berlin. Er gesiel der jun gen Wittwe besser, als ihr polnischer Landsmann, und als Ehrenmann warnte der Kursiirst den StarostenBie linsli, sürcöeinen Prinzen Acht zu ha ben. Der ole aber pochte aus denEhe vertra? seines Prinzen. Hatte doch selbst ie Prin essin mit Prinz acob in Ge enwart es Priesters die inge gewech elt und ihm sür oen Fall des Rücktritts ihre sämmtlichen Güter ver schrieben. Aber Ps-legras Carl Philipp war der Bruder der Kaiserin, und dieOber hosmeisterin der Prin esfinLudwig, ge botenen Radzivil, sag in ihm —- für sich —- eine bessere Zukunft. Am 10. August 1888 suhr vor der Wohnun des taiserlichen Gesandten in der reitenstrasze ein Wagen vor, welchem ein herr und eine ver·chleierte Dame entstiegen. Arn lfolgen en Ta e meldete man im Sch oß, ein katho ischer Geistlicher habe den Psal gra en Carl Philipp und Prinsessin udwig I .in der kaiserlichen Gesandtschast e ·traut und das neue Paar sei dasel st auch die Nacht über verblieben. Der französische Gesandte, der Sta rost Bielinsti. stürmten in bagSchloß, der Kurfürst war außer sich, aber — was thun? Der Priester wurde sofort ;ausgewiesen. Das Erscheinen der drei Minister in der kaiserlichen Gesandt sschast aber hatte den Zweck, den Neu verniöblten den Wunsch des Kursür sten nach einer schleunigen Abreise nahe zu legen. Dies gesZay denn auch, und Psalzgtas Carl hilipp ging als Statthalter nach Tirol. Die Ehe war eine sehr lückliche; leider starb die Prinzessin schon im Jahre 1695, noch nicht 28 Jahre alt. Herr von Canitz behandelt die As saire in etwas malitiösen Anmut-Ver sen. Was dem Einen ärgert, macht dem Anderen heimlich Freude. Aber als Spiegel der Zeitgeschichte sind die selben interessant: »Der Prinz J acobLobesan —- Kam hier vergangenen Sonntag an —- Da er die Post gefah ren —- Von Danzig an bis nach Ber nau —- Und will sich, lieber Leser schau Mit einer Wittwe paaren. —- So ost er den Magnet ansieht —- Der ihn so lrästia an sich zieht —- Macht er ver liebte Mienen — Und sinrt »in dulci jubilo" —- Sonst hält er sich »incogni to« — Und läsit sich nicht bedienen. Faviole, welcher manche Nacht — Mit der Bessette zugebracht —- Hat Land und Bant verlassen —- Und ward von der Trabanten-Scham —- Nach Sachsen, glaube mir siirivahrt —- Be leitet aus der Straßen. — Sobald der ursiirst sprach ein Wort —- Zog er in wenig Stunden fort — Warum? Tie Zeit wirds lehren. Der» junge Prinz J— acob gut — Sich hier nicht mehr aushalten thut, — Er nahm von hier die Reise. —- Gleich wie er nur incognito —- Gelebet, hat er auch also —- Sich weggemacht zur Stunde. — Warum? Es tam ein an derer Fürst —- Und nahm ihm, wie Du hören wirft —- Den Braten aus dem Munde. —- Der Bräutigam, die gute Haut —.Verlor darüber seine Braut, —- Dentt Christen ,ivelcher Jammer! —- Der Prinz von Neuburg tugend sam, — Des Kaisers Schwager, tani und nahm —- Befisz in Bett und Kain mer.« Heutzutage machen Minister, Gott Lob nicht mehr solche Verse. petrolemu für Lan-wege. Nichts liegt in den Ver. Staaten so sehr im Argen wie der Wegebau und doch verdient gerade dieser die großte Ausxnertsamteit, wenn anders der Landmann zu gewissen Jahreszeiten nicht vollständig von der Stadt bezw. der Verbindung mit der Aussenivelt ab geschnitten sein will. Schlechte Wege bedeuten sitr den Farmer erhöhte Kosten stir den Transport seiner Producte nach dem Martt und eine Verrin erung seiner Einnahmen. Für den ensu menten in der Stadt ist dies rnit einer iingeniigenden Zusuhr der Landpros durte und einem verminderten Absatz seiner Waaren gleichbedeutend. Alle Vorschläge, welche aus eine Verbesse rung der Landstraßen abzielen, sind deshalb stir die Lands wie siir die Stadtbevölterung von gleich großem Werth. n vielen Fällen ist der jam nieroolle ustand der Landstraßen un sraglich aus die Jndolenz der Betheili gung zurückzuführen, nicht selten aber mangelt es auch an geeigneteni Mate rial zur Herstellung bezw. Jnstandhal tiing eines guten Weges oder dasselbe ist nur unter großen Kosten zu beschaf sen. Neuerdings ist man nun durch Zufall daraus getominen, daß ungerei iiigtes Petroleum beim Wegebau sehr gute Verwendung finden rann. Bei ei nem Städtchen im vennsylvanischenPes troleumdistriet barst eines Taqu eine Röhrenleitung und das Petroleum sirömte auf die Stelle eines Landweges, welche die Frühlings- und herbstregen in einen veritablen Morast verwandel ten und unpassirbar machten. Das Pe troleum sättigte das Erdreich und nach dem letzteres trocken geworden war, blieb seine Oberfläche aus die Dauer hart. Diese unerwartete Wirkung des Petroleums wurde vielfach besprochen und man entschlosz sich, an anderen Stellen das Experiment zu wiederho len. Die Ergebnisse übertrasen alleEr wartungen und der Gebrauch von ro bem Petroleum zur Wegeverbesserung loinmt jetzt in Pennsylvanien immer mehr in Ausnahme. Dadurch ange regt, beschloß auch der Civil-Jiigenieiie M. Meigs in Keotui. Ja» sich durch ei-« gene Versuche von dem Nutzen des Roh öls fiir den Wegebau zu überzeugen. Einen morastigiii Weg unweit Keoluk ließ er mit Petroleum tränteii und ein verbaltnißmiiszig geringes Qiiantuni genugte, um denselben psissirbcir zu ma chen. Die Kosten erwiesen sich als un bedeutend, denn ein Faß Petroleuni ge niigte für eine Wegesiiecke voti 100 Fuß Lange und· 12 Fuß Breite. Die be schriebene Wirtung des Petroleums aiif VMZlkstand eines Landweges ist leicht erllarlich. Die Erde ist porös genug, un: das Oel aufzusaugen, und infolge dessen tann kein Wasser eindringen; die Oberslache wird deshalb bart und fest. : Mißverstandem Richter: »Klägerin, Sie sollten sich mit der Bellagten vergleichen.« —- ; Klögerinz »Aber here Richter, das) hah’ ich Ia gethan, und weil der Vers " leich so zu ihren Ungunsten ausgefen en ist« hat sie mich 1a eben vertlagt."—-· Richter: »Wie denn? ioas beiszt dast« —- Ftlagerim »Nim, ich flzalf den Rach baröleuten gesagt, wer ie ist und wer ich bin, und da hat sie aus Ehrenbeleb digung geklagt.