Sonntags l t a v beila ge des ,,Ilnzeiger uncl b erolci« I s s « o S · a « · i. Nr l · s « ] ). Kult. Wille-neun M Gewerbe ; O WOOOOOOOO -««»Mcn nimmt allgemein an, daß die fkatenge der Erziehung immer oem Grade der Rohcit eines Volkes ent spreche, und daß zum Beispiel kriegeri ichtNaturvölter ihre Kinder sehr streng erziehen. Für die moderne Culturge sellschast liegen dieThatsachen etwa wie folgt: Jn der gänzlich ungebildeten Cla e werden die Kinder roh vernach löss gt oder ohne Erziehung verwöhnt, in den etwas höheren Kreisen der tiich tigen kleinen Leute dürfte man noch die strengste Diöciplin antreffen, bei den Reichen wird unter der iippigen Wcirh lichteit und Sicherheit des Lebens, die liebevolle Schonung der Kinder wieder Sitte, die höher Gebildeten, die auf Grund moderne: piidagogiichspsncholo gischer Anschiuungen ihren Kindern weitesten Spielraum zur Entfaltung ihrer ngenart lassen, können hier frei lich nicht zum Vergleich kommen. Ganz anders gestalten sich die Verhältnisse bei Naturvöitern, wie wir einer neuen Forschung, in der »Zeitsctirift fiir So riaiwissenschast« mitgetheilt, entneh men· e- se « Kindererziclumg vki »Natur vötttcrn. Von Vrivatdceeut Summe-; Gerade in den niedersten Kultursta dien ist das Verhältniß zwischen Eltern und Kindern durchaus kein lieblosez und rohes, wie dies bisher sast durch weg angenommen wurde, sondern im Gegentheil ein sehr liebevolles und zar tes. So versichert der Missionijr le Jeune, daß die lllpachenfindianer ei nicht ansehen können, daß ihre Kinder gestraft, nicht einmal, das-, sie geriigt werden; einem weinendensiinde verwei gern sie nichts. Die Vataaoniep berich iet Musters, Vertveisen ihre Kinder krie. obgleich sie von ihnen mit per grössten Frechheit behandeii werden. Ja. die til tern richten, wenn sie diestinder unve: fehens im Zorne einmal geschlagen hu ben. ein Fest an, um die Minder wieder nukjittsshnem der Vater spricht seinen Sohn mit Sie an, der Sonn duht den Baker« ——— Die Egtimog üben nicht den geringsten Zwang auf ihre Kinder-, da mit diese etwas- ternen. Bei den Ftcijat — irgisen ermnntcrt der Vater förmlich Fett Sohn, die Mutter zu mißhandeln Die Kinder der Einneborcncn aus den meisten polynesischen Inst-in und dem Ä nde Anstraliens werden surth but verhätschettx ähntichcs wird Von vielen astiianisehen Völlern qetneidisL So sind bei den Naniaqua die Eltern argen ihre Kinder sehr zärtlich und Feuers sich, wenn jene so start geworden «nd, heiß sie ihre eigenen Eltern prii Mein Gnan W dann Haben sie die Uebetzeuguna, dan sie mich im Kampfe bestehen werden. Anfänge einer gelinden Züchtigung findet man bei den noch nnstöten Jä set-dauern die der niedersten Stufe der «Wtdautreidenden. Es dienen bei ilsv neu nicht sowohl Schläge als Zucht rmitteh als vielmehr abergläubische » en mit den bösen Geisterr-; M an die Ehrfurcht appelliren die Eltern, oder wie es vei den Mandan Jndianetn ist: es sucht der Vater den kSohrn der mehr Neiaung zum Frauen werte hat« mit Geschenken nnd SchlLi aen davon abzudringen Auch da Schroarztnalen mit oerlatiltem Holze, tnd ztvat solak«.ae, bicz dac- Hnlz ver braucht ist, gehört Zu den Abtritt-est trtaämitteltn Die Finan Instit-wes erzählen ihren Kindern phantasttsstse Geschichten von den Thcten der Almen, in die sie eine bestimmte Moral ein flechten. Auch Zaubermtttcl bindct man ihnen unt den Haig, die ihnen He saht bringen würden, sobald ftc lich les thäten; man trattt die Frinder iin Schlafe mit einem Fisch-ruhn unti den tet das hernach: da,v hats-e der qrizste Geist gethan. Jrnend welche thut-il duna erhalten bisweilen die Knaben im Viehtreiben und im W-..isettae deutsch. ---—— Strenge Zuiut qcth usero bei den noch unstiilen Victoriu Flusse-El neuen und den l;«o«el:-stenttvidclten In kianekstämmcrm überhaupt denNatur isiillern der höchsten Stufen Verweise. leichte Prügel, Fasten sttasen, auch Enterbung gelten bei ihnen als Erziehungonitttei. Rohe, netztose Behandlung findet sich hier noch nicht vor. So heißt es bei dsn -Onegon Judianeen, daß dort die Männer stolz aus. die llnatt ihrer stin det wären, weil sie Beweise ket Männ llchleit darin erblicken, und dem sie Ihnen darum nicht die geringste Etzie hun zu Theil wert-en ließen. Bei den Bet chuana liiust der ils-»in vom ::. bis 6. mJahre ltei her-um« bei den Wart sammelt aka nvt des neksekiiikskim Bengel schon im llltxbluxuix-; er isi gänzlich stel, sobald er von der Mutter entwöhnt ist. Nach dem Dritte-i Le bensjahre ist er nicht tuelxr liudtiitk Aus Tahiti Linsen die Kinder schon uiic dem s· Jahre ost sokt. die Chrnssuren linder reden schon mit Als-sitt Funken ein Wort in der Gesellschaft mit. Wir benennen ltler der ungebundensten Fee: neit unter den Kindern, einer sei-es, reisen Selbständinleit die uns Cultur menschen. die wir bis zu ltj Jahren Kinder sind und, ost 20 bis :"tl) Jahre von den Eltern abhängin leben, selt sam berührt. Bei den Wilden existiri diese lanae Damme - Junaen und sacksischzeit nat nicht —- die Knaben werden dort sosoet zum Manne. Die Gesellschafts- und Wiktbschastsord um lfl so einsach, daß mnn ohne lang ! jährige Schulung sich gut frei in ihr ! bewegen kann. Bei den sibirifchen « Stäminen lernt der Knabe mit It Jah l ren reiten, mit 6 Jahren hütet er große L Schaf- bezw. Kamelherdem mit l» Jahren heirathet er. Aehnlich bei eini gen Jndianer- nnd australischen Stäinmen. Die friihe Unabhängigkeit der Kinder von den Eltern wird zum großen Theile auch nur durch den üp vigen Reichthum der Natur, in der sie leben, ermöglicht. Die Verwöhnung nnd Verhätsche lung der Kinder, die sich gerade bei den allerniedrig ten Völkern am stärksten findet, erklärt sich auch meist aus den natürlichen Verhältnissen Die schon biologisch wahrscheinliche ,,?lffenliebe« der Eltern zu den Kindern ist da eine einfache Nothtoendigkeit, wo» ivie bei den dürftigsten Horden, das Leben der Kinder durchaus von der Pflege der Eltern abhängt. Auch bestehen hier so wenia Normen, daß es zu deren Er siillung keiner Zuchtrnittel bedarf. Scheinbar auffällig, jedenfalls wieder einmal dem Dogma der älteren Einv araphen widersprechend, ist die That suche, dafz die Verwöhnung und das Nachgeben gegen Kinderlaunen gerade bei den kriegerischen Stämmen vor-« tomint. Durch philosophische Abstrac tion und Association (kriegerisch, inili-s tairisch, streng) verleitet, behaupten vie Sociologen, daß die lriegeriiehen Völ ter ihre Kinder streng erziehen und di: friedlichen sanft. Die Wahrheit isr aber aucb hier paradorer als die Theo rie! Nur einige Beisveile statt Hundert« Die gewiß trieaeriseben Jndiuner ver-» abscheuen jede Ziichtigung und verböt fcheln ihre Kinder sehr. Die Aenese Beduinen preisen ihre Kinder um so :nehr, je lästiaer sie sind, weil sie o-: durch verspräcljen, gute Krieger zu wer den. Bei den See-Damen gilt das Urtbeil: »Er ist sehr unartig«, als dass m·d·s-,te Lob. Gerade die leidenschaft liehe Sucht, tapfere Krieger zu erzielte-n siihrt zur völliaen Willfiilirigleit geaen über der iuaendlielzen Frechheit Bis weilen spielt allerdinasz auch die Furcht cor Vergeltung im Alter unter dsis Gründen der Zurückhaltung der Eltern gegen die Kinder, eine Rolle. Jni «.tlllae1ncinen aber findet sich Die strengere Zucht erst in den fortgeschri teneren Stamniesorganisationen, wo sich wirthsehaftliehe und gesellschaftliise Normen reicher entwickelt haben und der Ahneneultus gepflegt wird. this-r hat das Kind viel Vom Vater zu lec nen, es wird a'so auch die Anwendung von Zuchtrnitteln ganz natiirlieh sein; sa, wenn mit immer weiter schreitender Cultur der Ahnen- und Götterdiensi dann selbständig von Priestern resorgr wird, die bald ein ganzes verwickelteks Moralsnstem dem Stamm aufzwinarin dann begegnen wir der cerernoniellen Rutbenziichtiauna Bekanntlich ist auch aus ten Klosterstuben die Rutlce in unsere Kinderstube gelangt· es wurde der Vlgletignius in ein praltiiches , 1 inilieimtebtinittel umgewandelt st- ÄI It-' Zins nkroöse Zeitatter Arn Ti Freiherr Ett. ts Kinsz tftunzk Der Wurm, der an der Frucht des Fiutturlcbens naijst und Lebensfrequ rnd Lebensenergie unsätuiaerMenscheu veraistet, ist die sogenannte !Iteroot,"itiii, ein allgemeiner, versctnvoinmenen Po tuliirer Ausdruck siir Zustände von Schwäche und Erregtheit des Nerven systems, bis zu ausgesprochenerNerveu tieutheit Aus diese trantdaste Ren ticsnsiveise der Nerven ist großentbeLts jener Zug vou Weltschmerz und Pefsio inne- zu degriinren, der durch breite Schichten der modernen Gesellschaft geht und unter anderen tsesorgiuszerrr aenden Symptomen in der enorm zu nehmenden Zahl der Selbstniorde und Geistestrantheiten einen so zu sagen statistischen Maßstab und Ausdruck er sijhrt Um das Dasein des modernen hint turmenschen in seinen Geist nnd Kist per schädiaenden Bedingungen zu er kennen, genügt es, einen Tag das Le ben und Treiben der Leute in einem Centrum der Kultur, in einer Groß stadt zu betrachten Wer derlei nie er schaut hat, wird meinen, daß riefen Menschen« die in Hast und ttlufreauna ltin nnd der rennen, etwas Aussage Iisötknlicheep heaegnet sei. Er wird Be tlounnenlteit und Schwindet verspüren i nd sich aus diesem vcitetiinnnel hinweg iklxuen Nur der Großstädter findet Behagen an diesem Treiben. aber die-: Betusaen ist tein Zeichen der Gesund txeit und Finst, sondern der nervöseu Iletierreizuua und Schwäche. ScinNer unsdstnn erträgt nicht mehr das ein sache und beschautiche Leben, so wenig ais der trante und aeschkvächte Magen des Schlenuners Behagen an einfacher Hausnmnnstost findet. Wie dieser nur iuit ditanten Gewürzen und dem gan zen Rassinement der Kochtunst bestehen zu tönnen vermeint, so bedarf der Großstiidter der soeialen Neizinittel nnd der Genüsse des großstädtischen Dir grier Voramotius m Wir-L Diese Riefenlotomotive ist von den; Pittsbukg Locomotive Worts für die Union Railtoad von Pennsylvania ge lsaut worden. Der Hauptzweck ist Widerstandsfähigkeit gegen die enor Inen Longitudinal - Spannunqenz die Rahmen allein wiegen 17,160 Pfund. Die Maschine hat eine Zugkraft, die 8600 Tons gleichmäßig ist. Die große »Moqul«:-Lotomoiive der New 8 okk Central, Gewicht 142,()m Pfund, onu s;4()« Ton-J fetwa 81 mit Getreide be lntsene Wacquin ziehen. Sie zog kürzlich 80,()W Bxsffxel sit-M über eine Entfernuan von 140 Meilen. Das Wunder der Pennsylvania-Bahn liinnte 125,000 anhel ziehen. Die zwölfrädrige Lolomoiive der Greci Northern Railroad, Gewicht 308,75·) Pfund, galt, bis jetzt No. 95 gebaut wurde, fiir die größte der Welt. Das ncne Niesendampfrofz, welche-S Eisen nnd Kohlen aus den CarregiesWerlm lisfördeen wird, hat ein Totalgewichi von 31-34,000 Pfund nnd eine Länge von 55 Fuß Z lf2 Zoll. Es wird 161 niit Kohlen beladene Ents, die einen iilser eine Meile langen Ding bilden, ziehen. TreibeiiH, um seine iiberreizien Nerven zu befriedigen. Die Großftndt liefert diese Retzmit tel in Form von Seljauerdramem Elte brusjyconikdiem Trapezkiinstlerm ners !«enerfchütlernder und aufregendesksllnx sil, die Sinnlichkeit und trag Auge rei zender Bilder, Sel)auftcllungen, star tcn Weinen, Cigarren, Lilören, Eluds5, Spielhöllen, Liebesabenteuerm Nach rirlrteu von Verlier-Heu nnd Unqiiielö fällen in der Taaesxchronit ver Zeitun oen u. s. iv. Nachdem der vlafirtelbrviz: stiidter diese verschiedenartigen Geniisse und Reizmiitel des modernen Kultur lcbens in zumeiit schlecht ventilirten Lokalitäten bis tief in die Nacht hin ein gekostet hat, begibt er sich endlicli zur Rude, um am anderen Morgen niott und Veritimisxt sein Tagewerk von Neuem abzulietzm Jn dieser fieber haften Unruhe derNeuzeit genügt-Damit mehr der sclmeilfte Bahuzucy die iele: graphische Devefche, die Ausgabe ktr Zeitung zweimal des Tages Wenn man sich die nnheilvollen Wir kunqu der Jagd nackt Geldertocrd und Sinnenaenusz veraegenwörtigt. die da bei nothwendig sich ergebende Entfesse luna der wildesten Leidenschaften, das Streberthnui, bei welchem Jeder so rasch als möqlich vorwärts kommen, sein Möalichstes an Genuß und Anse licn erreichen trill, Erschöpfung in der Arbeit, die Erschöpfung im Genuß, der in der Nacht stattfinden muss, aus sto sten des Schlafs, weil der Tau den Kampf urn diese-«- Dasein, der anpe strenaten Arbeit qcljört; dazu die poli srlwen und aesclpiistlichen Anfreannaen, unter welchen Wabltiimpfe und-Binsen spiel aar leine gerinqe Rolle spielen, dann begreift rnan die Sdnvachnervig seit unserer jetzigen Generation. Der Beruf des Weibes ist die »Ihr nnd in dieser ist sie berufen ali- Mut ter, til-:- FJaugfrati, als wesälirtin kcs Mannes und als Erzieherkn Eurer Kinder die Stelle auszufüllen- Diesen Bernscsverpflichtnnaen träat dir inv derne Erziehung des-z Ajtiidchenz lenke-J loqu volle Rechnung. Sie sendiin rsie lünstiae Leistung als Mutter, indem si durch zu vieles Stubeniitzen nnd Ler nenlassen oen Leib vertuinnsern laßt, die Entwicklunagperiode treilshangartiq verfriitjt und iiber dein Drang, den Geist in entwickeln, nicht einmal :«-en Körper in seiner wichtianeu Unnvca Tunespbafe schont. Damit wird der heutzutage überaus liiiufiaen Bleich sucht, der Eingange-Horte so. vieler Uebel, wie z. B. der Lunaen uns «.Ikervenleiden, Vorschub aeleiftet. Dass !,eutiae Mädchen ans den höheren mai fen de: Gesellschaft ift meist alles An dere eher als eine Hausfrau if-« liest häufig friihcr Romane als das Fiochs Nich, lomrnt viel eller in Theater tson («erte, Danebiille u. dal. alg in Riiciie und Wirtbsdpaflsräume und wird viel fach Eljefrau ohne vie nöthiaftentiennt nisse und Erfahrungen in eine-n Alle-z, in welchem sie tanm zur Jungfrau lzer anaereift ist, voller Jllutionen uxirs Akt fpriiche, tie der Ernst des-J Liebe-no heutzutage nicht In befriediaen Demut-i Nur ganz vereinzelte, ungewöhnlich stark und aiinftia veranlaaie loeivlimc Individuen oeftetxen schen heut-»kleine erfolareich die ihnen durch nnmernc foeiale Verhältnisse aufgezwuuaene I Concurrenz mit dem Mann auf aeisii qen Arbeitsaebietein Die große Melu beit der diesen Kampf aufnehmener Weiber läuft Gefahr dabei zu unterlie aeu. Die Zahl der Besiegten und Todten ifi ganz enorm. Ueberauix hän fiq leiden weibliche Beamte, speciell Buche-alten Comptciriftem Telegrai finstern Posibedienfteie, an recht saure ".:I-:-L-.424:.—.—»---.., , -.—« .-.. «—.-.—4 ..——.. :pn Formen von Nervenkranlheir und kliervenselnvääsh Ganz besonders gilt dies siir Candidalinnen des Lclkrfach5. Die Anforderunqu an die moderne Lehrerin sind in unseren aeselyraubten Kulturverhällnissen ungewöhnlich hohe-. Raum ten Fiinderseljuhen ent wachsen, mitten in der körperlichen Entwickelunasperiodh müssen Derartige urme Geschöpfe ihren Geist anstrengcn nnd in unverhältnismäßig kurzer Zeit nahezu clensoviel Lernstoff belzskiltigen als ein dem Gelehrtenstnnd sich wid: mender junger Mann, der vom kaum vor dem 18. Jahre einem Berufssfu dinm sieh zuwendet. Zu Den Ungeheuerlichkeiten unseres modernen Finlturlebens gehört auch die Idee, daß jedes Kind nug besseren Ständen musikalide Bildung baden müß. Nach der Begabung wird nicht erefraqt Die Mode beansprucht es, daß die junqen Leute cslavier tlinipetn können. Bei mangelndein Talent ist aber das Clavierstudiuni eine inadii qunte Leistung, die, und neun sie von tatentlpsen Mädchen zu intensiv oder widerwillig betrieben wird, den Grund zu schweren Nervenertrantunoen legi. Grauenvoll sind schlief-lich die Ein: wirtunq des Alkoboligmug aus das Verbiiltniß der Nervenertrantungen Tsie Zahl der Selbstinorde und der Consum von Spirituosen wachsen al lenthalben in gleichem Verl)iiltniß. Et wa 50 Procent aller Selbsimorde sind durch Excesse im Trinken bervorqerusen nnd überaus bäusia iin Rrinirn ausge siiurtk Lic- ist ein Glück iiic die Gesell schaft, die sonst nicht gen-Ja Sieeben , Zucht-, Kranken nnd Irreulkiiuser bauen Konnte Und toirtb chaftlich bsn terott werben müßte-, daß die Ruck-Zorn incnsdzaft der Trinter eine äußerst qe rii ne Lebenofähiqleit but nnd an acu ten Gebirnnssectioncn überaus häufig in den ersten Lebetianionaten zu Grund Gebt. Ein französischer Arzt unt die Schicksale der Nachkommen e·ne—3 Siin serI ermittelt. Der Mann but lts Nin der. Von diesen gingen 15 im frühesten Alter zu Grunde. Das einzige überle lirnde wurde epileptisch Regeln f.«.r dass Vaiiterottvers saht-ein Nachdem dac- nerie Bundes« Bante mit-Gesetz sctnsn mit dein 1. November in strast aetreten war und alle Einzel iiesetze der Staaten beiseite aesetzt hatte, sind nun auch vom Bundesabergerth die Geschäftöreaelii aiiLsaeradeite nnd bekannt eieqeben worden. die bei ier Vliiweiidiinq des Gesetzes zur :tii·.tit sit-im dienen soll-In Diese neuen ttte iielii werden mit dein:d .Janaur ji«-W iii Kraft treicn, bis- dahin solle-i die sitr dag- Baiitecottaesetz von Wi. gel ten wo iininer sie aiiinendbar sind und so weit sie etivaiaeii ,.Sondc rle stim iiiiiiiiien der Gerichte nnd den iillaei ·ei neii Gelassen des- Bitndeszoberaerichtss iii(t,t widersprechen Die neiieii (»ttesit)iistgreaelii, welstie also vom 2. Januar an ailtia sei. werden, enthalten II PiiiaqriUiH si, olnie dabei ieroch Neue-« und fiir taJ qrnszc Publititiii Jiiteressanteci zu bringen« Ihre aiiissiilirliclie Wiederziade wiire jedenfalls iiiiinteressasii nnd un nöttiia, nnd ein kurzer Ueberblick iiber eiiiiqe wichtigere Puntc inaq aeiiiizien Wenn zwei oder mehrere Gesuche iiiii Einleitung des Banlcrottversaiirenk aeaeii einen Geschäftsinatin ei iiqe. ei .-'« werden, so soll lReael b) dagjeiiiae · i.i erst znr Verhandlung kommen, welches in dein Gerichtgbezirt eiiiaereicht wur de, in dem der Schuldner leinenWohii— iitz hat, und dem Gesuch inaq dann ein sZiisatz angehängt werden. iii dem die etwaigen früheren Bankerotthandlun-’ sen des Schuldners angeführt werden« Handelt es sich um eine Firma mit mehreren Geschäftstheilbabern, so soll dag zuerst in einem zuständiqen Gericht cingereichte Gesuch verhandelt werden, « und in beiden Fällen sollen die Ver- ; tmndlungen der anderen Gesuelie Ver-s : schoben werden bis zur Erledigung des zuerst aufgenommenen und das Ge ricljst, welches- dic erste Entscheidung trifft, soll in cllen Verhandlungen des Banlerottsalles die Gerichtgbarteit be f)alten, bis der Fall geschlossen with-. Es soll also nur ein Gericht mit der Erledigung desBankerottsalleg zu thun lieben nnd das hierzulande so beliebte Uebertragen eines Falles von eineni Gericht auf ein anderes soll nicht ge stattet sein. In allen Fällen unfreiwilligen Ban kerott5, in denen der Banlerotteur ab wesend ist, hat (nach Regel 9) der das Banterottversabren anhängig machen de Gläubiger binnen süns Tagen nach bestem Wissen eine Liste sämmtlicher Gläubiger dec- Bankerotteurz bei An gabe der Wohnorte auszusectigem wird dann der Schuldner gesunden, so ; kann ein Gerichtgbefebl erwirti user den, derihn anweist, seinerseits eine solche Liste zu stellen. Zusatze zu den Gesuchen nnd den Creditorenliften sind inach Regel U) gestattet. Regel 12 bestimmt, daß nur der Richter einen lnur von den Gläu lsigern zu ernennendens Trustee ab setzen darf. Die Trusteeg dürfen iRegel 14) nicht von den Richtern ernannt werden, und wo keine Bestände da find, brauchen nach Regel 175 überhaupt keine ernannt zu werden. Wichtiaer sind die Bestimmungen der Regel 21, die verlangt, daß der Gläubiger selbst oder ein Mitglied der Firma, die an den Bankerotteur For derungen lfgt, die geltend gemachte T Forderung eidlict, zu erhärten l)at: tritt ein Vlgent an derenstelle, so müs sen die Gründe fiir diese Abweichung angegeben werden. Jst eine Gesellfclafl die stlägeritn so hat der Schatzineisier, oder wenn die Gesellschaft keinen Schatziueister nai, der Beamte, dsr in seinen Pflichten einein Schatzmeistsr tuniichst tonunt, den Eid abzugelseIL Handelt es sich um ein offenes Conto, so soll angegeben werden, wann die » Forderung fallig wird, und besteht die j Schuld aus verschiedenen Posten, die j zu rerfchiedenen Zeiten fällig werden, so ist der Durchfckmittgterniin anzuge ben, nach dem die Zinsen zu berechnen . sind. Alle solche Angaben müssen eine Erklärung erhalten, daß lerne Wechsel » für die Gutlsaben ausgestellt oder ge richtlichc Zahlunggbefeble erwirlt wnr den. Regel 29 endlich verfügt, daß ein ei wa auf ein Civilversabren hin dem Ge Z fängnifx iiberwiesene Schuldner durch einen HabeaH-CorpuS-Befel)l nor das Gericht gebracht werden soll, um seine Aussagen zu machen, und daß er ent lassen werden foll, wenn sein-: Einsper rung auf Grund eines Anspruchs er folgte, der im Banterottveriabren ge aen ilxn geltend gemacht werden kann. ilshirx ledpstJ .- - Auf der Suche nach A:idree. Waltber Wellkuannk Nordpalcirlfr Peditiongsrfnff »Fritl)joif« ist nunmelir ini Hafen von Troinfo« pltorinenenl einaetrofsen. Das Schiff war sinds Juni abgegangen, uiuWellin.nin zu ii nein Versuch, den Nerdpol mit-schick ten und Hunden zu erreichen, an einen neeianeten Pnnct in Firanszoiefszsiand cit1·),11set3eii.Der »Fritlijnff« fand inILln sann der Ilieife sehr riel Eis-, sodun firs: sein stobleuvorrath start Vermindert-: lind er nach Bardö zur Eraänzuna der stehlen lzuriicltehrcsn mußte. Darauf rrana der Fritkijoff zum zweiten Male vor und erreichte Gab lFlora. Jn Dein Hause Jackson5, lvo dieser bekanntlich drei Winter zugebracht bat, fand sicb leider keine Spur ron Andree. Von hier fuhr der ,,Rritl)joff« weiter westliilx bis- zuin Cap Teaettl)off. Dort gingl Wellmann niit seinen acht Gefährten und 82 in Archanael getausten Hunden an Land, um zunächst nrit zwei od-: drei Leuten eine Recognesciruna nach Norden zu machen. Inzwischen trifft der Rest der Expedition Vorbereitun am, Hundeeinzusalirem uni nächster Jabr rechtzeitig einen arstzen Vorstoß nacb dein Nordpol zu 1mternelnne::. Wenn die Borexpedition zurückgetebrt ist, wird nach Cap Flora lZur Beziebunq desv Winterquartiers «niriickniarschirt. Am :3. Auaust verließ der «F-ritl)jr-ff« Franz Josefgiland und aan auf Fang nach den König Karls-Inseln wo er das fchtredische Expeditionsschiff »Mit arllie« traf. Auch dieses bat leine Sinn vcn Andree gefunden. Capitiin sejcisen, ein tiichtiaer und ritbriger Eisineerfab reis, der seinerzeit bei der Bauer-Wen precht-Expedition das Begleitschifs des Teaeltboff ,,Jsbjörn« conimandirte, aing öftlich umNordostland, kehrte aber bei den weißen Jnseln wegen massen taftem Treibeises um nnd fuhr dann nach Norwegen zurück. Die Aussichten für die Rückkehr Andrees sind dadurch, « daß er nicht auf Franz Josefsland ge funden wurde, leider noch mehr gesun ken, doch ist die Hoffnung noch nicht ganz ausgeschlossen —.——.-.—.»..— Die Answeifungcn aus Schrei-wish Zu den nordschleswigischen·AustveL sungen geht dem »Verl. Tageblatt'" aus »kaufmännischen Kreisen« eine beachtenswerthe Mittheilung zu. Die Austveisungen dänifcher Staatsanges ; höriger haben, wie nxan leicht ermessen kann, in Dänernart eine große Erbitte rung hervorgerufen. Man ist nament lich über die oft rücksichtslose Art, irit welcher gegenüber Frauen und selbst tranken Kindern die Anordnungen ausgeführt wurden, im äußerstenMaße aufgebracht Die Dänen sind nun n·cht gewillt, diese Ausweisungsmaß« regeln still hinzunehmen. Freilich kann die dänische Regierung nichts dagegen thun, denn formell ist Preußen ia im Rechte. Aber die diinischen Kaufleute riiften sich zu einer die deutsche Aus-— fuhr empfindlich treffenden Gegen-— wehr. Jn allen dänischen Zeitungen wird Zur Aussperrung der deutschen indu striellen Erzeugnisse aufgefordert. In einzelnen Städten haben sich bereite Vereinigungen gebildet, deren Mitglie der sich ehrenwörtlich verpflichten muß ten, keine Waaren fortan mehr aus Deutschland zu beziehen, und mit hel ler Schadenfreude verkündet die »Bi borg-Stifts-Tidende« unter der Spitz n.arte »Lige for Lige« lGleiches mit Gleichem), das; ein langjähriger Rei sender einer deutschen Firma, der sonst große Aufträge aus Randers zu erhal ten pflegte, diesmal auch nicht für einen Oere zu verkaufen im Stande gewesen sei. Man nahm ausdrücklich auf die Ausweisungen der Dänen aus Nord Schlegmig Bezug, und man brach die langjähriaen Vertehrgbeziehungen ab. Fu der durch die Anordnungen dee Herrn v. Kollet hervorgerufenen poli tischen Verstimmung zwischen Deutsch-v ; land und Dänemarl lonunt nun auch ein sehr empfindlicher tvirthschastliche: Schaden -—-...-. — ! Modernes Papier-. - Jeder, der mit Folianten aus friibe s ren Jahrhunderten zu thun hat ist tm: mer von Neuem erfreut über die Sol dität der Arbeit und iiber die Dauer haftigkeit des Materials-. Mag auch das Papier schon vergilbt sein, nau siihlt ihm an, das; es seft genug ist, wie ec- schon Jahrhunderte iiberocineri hat, auch weitere noch zu überstehen Wes den spätere Geschleehter an dem Papin - das heute zum Buchdruck ver oendet wird, dieselbe Freude habens Diese Fraae hat der Herauscieb er oer ::«),eii schrist »Tl)e Lilrarh« , they Lllistep aufgeworfen, und um iie van kenchleug ten beant oortet zu haben, hat er eine Umfrage bei den großen Verlegern ver anstaltestp W Wer ietzt m sei ner Zeitschrift verb sentltcht. Die Aug sichten, die er eröffnet, sind wenig er muthigend. Alister ist der Meinung das; sich das Papier heute in seiner Haltbarteit seht-verschlechtert hat. Vie le unserer modernen Bücher würden, selbst wenn sie gar nicht benutzt merken, nicht einmal unsere Generation gut i?berleben. Das am wenigsten heili bare Papier ist durchauH nicht das bit ligste; oft wird vielmehr gerade das seinste Papier vom besten Aussehen zu erst vergehen Alister hat nun in sei ner Enguete den großen Verlegern die Frage vorgelegt, ob sie es nicht angän aia hi. lten, fiir Bibliott·«eten von bedeu tenden Büchern besondere kleine Aug gaben auf dauerlmfteremPrvier zu ver anstalte1- »in den Antworten geben die meisten Verleger zu daß das Pa pier moderner Bücher in der That zu Besen nissen iiver ihre Dauertnst igtett Anlaß gäbe. Aber zu Sevnut Ausga ben können sie sich doch nicht so leicht entschließen Der Gesetsiistsstnndpunet kann-it eben dc.l«ei in Fragt-. So ertliirz ein Vetlegeiz Walter Scott. sehr offen, er gäbe nicht viele Werteher.1113,die die llnsterblimleit verdienten EJ schadet also nichts wen sie der ital-rett: icht ei halten blieben. Die iuieu Bücher wurden doch von neuem aedru at mer den. Un zu also gutes Papier. - « l Australien-s Dianmnten. Obwohl in der letzten Zeit in Als stralien, besonders in Neu-Süd: Wale9, eine beträchtliche Anzahl werth voller Diatnanten gefunden worden sind, hat man higher das Mutterge ftein verninthlich deghalb noch nicht entdecken können, weil die Goldgetvin nung lohnender ist, als daö unsichere «.Ilussuchen der vereinzelten Diamant: lagerstätten. Fiir industrielle Zwecke, z. B. fiir Bohnmafchinen liefert Neu SiidWalesJ von ganz Australien di geeignetsten Stein«-, während rnau bei Bingera iIn Neu-England —- District kleinere und gefärbte Steine in großen-. Umfang gewinnt. Bei Mittagong, etwa 20 Meilen südlich von Sydne:), findet man vorzugsweise gelbe Dia nianten. Ju einem der westlichen Gold districte wurden ini Jahre Mit-sp- in ei ner Tiefe von wenigen Fus: einige be sonders schöne Steine entdeckt, von denen ein einziger fiir den Preis- von 1()()» Dollarg in rohem Zustande ver kauft worden ist. - . .- « Dert Lieblingsinärtnrer maniner Leute ist Hunger vor der Mahlzeit dlt I sit Unsere Erfahrungen brauchen wir actvohnlich für andere. Jlt Il- si Das Glück, das dir versagt geblie ben, blüht einem anderen: das ist der Trost der großen Seelen.