Image provided by: University of Nebraska-Lincoln Libraries, Lincoln, NE
About Grand Island Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1893-1901 | View Entire Issue (Dec. 16, 1898)
M Regierung ini ejelmgn « v Robellette von C. P r i n tze n. Ein Negeniag in den bairischen Ber gen. Wie ein feiner, grauer Schleier liegt es vor den grünen Alpwiesen, die n beiden Seiten des engenThales auf eigen. Weiter hinaus, vor den Tan nen, wird der Regenschleier grauer und dichter und geht bald in einen undurch dringlichen Nebel über, der all die tecken Berafpitzen dort oben unsichtbar macht. ; Es ist ein großes Rauschen unten imi Thale. Eintöniq rauscht der Regen ! herab, und der Röhrenbrunnen plät schert seine gewohnte Melodie dazu. Am meisten Lärm macht aber derWild dach, der hier am Thalsehlusz liibn von den Bergen heruntersetzt und schäu mend ian rauschend seinen Weg thal abwärts sucht. Sie nennen das Was ser denEinödeacb und die kleine weiße Kapelle cn seinem Ufer »St. Maria in der Einöd.« Stillst-schlimm ist es mit der Ein- « sanrieit hier oben nicht, wenigstens nicht zur Sommerszeit. denn das Kirchdorf unten im Thal ist eine be rühmte Sonnnerfrische geworden, und oie Fremden steigen gern den stunden neseiten, steinigen Weg hinauf nach der Einst-. So fehlt es dem Sonnenwirth nicht an Gästen. In der kleinen, hols aetäieltenWirthsstube roch es nach nas sen Looenmänteln und Cigarren. Im mer wieder sagte des Sonnenwirths Frau die Speisekarie her. ,.Schmar-· ren oder Rührei mit Schinlen, was anders giebts heut net.« Einige Gäste saßten die Sache mit Humor aus« lie ßen es sich schmecken und lot-ten den Ti roler Landwein. Andere starrten stumpfftnnig in ein paar uralte Zei tungen, und in einer Ecke hatten sich 3 wohlverwandtc Seelen zu einem Stat zusammengefunden. Daß es in Einiödsbach auch bei Re gen schön ist, wußte von allen Fremden nur eine, die draußen unter der Holz Galerie des Wirthshauses am Pseiler lehnte. Sie war nicht mehr jung und noch nicht alt, weder schön noch häßlich. Groß und kräftig gebaut, paßte sie in ihrem hochgeschiirzten, arauenReisetleid · und den festen Schnürstieseln gut hin-« ein in diese graue Bergeinsamkeit. Sie hatte die Kapuze ihres Lodenumhan ges über den Kopf gezogen Darun ter· sahen aus einem frischen, Eustac bräunten Gesicht ein Paar ktuae brau ne Augen fröhlich in dir Weit hinein. Sie athnkeic tief und ruhig die feuchte « reine Luft ein. i Es regnet halt schon fechten Fräu- « lein, sagte der Wirth, der eben aus sei-— z ner Hausthür gekommen war und im Interesse seiner Gäste einmal wieder nach dem Wetter aus-schaute Das kann aus den Abend noch ganz hell werden, i und Sie« kommen dann noch trocken » wieder herunter. l Sie nickte ihm freundlich zu. O, ich finde schon heim, und wenns angeht,i komme ich noch einmal beiSonnenschein wieder hier heraus. Aber den Tobcl . möchte ich mir doch gleich heute ansehen, s dahin gehts wohl hier quer über dies Wiesen? I Der Wirth beschrieb eifrig gestim-« lirend den Wen, brach aber kurz ab, um ! einen neuen Gast zu begrüßen, einen stoßen, magern Herrn im Wetterman el, der eben das letzte, steile Stück Weges beraustieg. Der Fremde folgte . dann dem Wirthe in’s Haus« Er hat- » te die Dame nicht beachtet, sie beobach- s tete ihn aber so scharf, wie man sich das . aus Reisen seinem lieben Nächsten ge- « eniiber erlauben dars. Durch die Fens ; sei-scheiden sah sie, wie er sich oerstimmt . in der übersüllten Wirthsstube ums-ab, i dann Kehrt machte und am Führer-f tisch, gleich neben der ossenenHaustbiir, . Platz nahm. Dort saß er, den Kopf . in die Hand gestützt, ein müder Mann. l Als ob sie fürchtete, von dort aus nun « von ihm beobachtet zu werden, spannte die Dame jetzt rasch den Regenschirm aus und ging quer durch das Thal aus « schmalem, schlüpsrigem Wege zwischen den nassen Wiesen hin. Hinter der klei nen Kapelle führte eine hölzerne, ge dackteBriicke iiber den Wildbach dann ging es an seinem User entlang aus wärts bis dahin, wo das wilde Wass er links am Berge aus einer tiefenKlamm hervorbrach. Nun stieg die Fremde über qroße unregelmäßige Steinstufeni bergan. Die hohen, reaenfchweren Tannen verdeckten hier die Aussicht auf das Wasser. Nun ein paar Schritte zur Seite und sie stund überrascht auf einem Felsen, der kühn über dies-klomm vorsprang. Donnernd und schäumend stürzte sich das gelbweiße Glase-bewaf ser aus dem Nebel hoch vom Verse her-— i unter, bahnte sich zwischen Fels lösten Geröll und Tennenocstrüpp seinen Weg bergab, und fiel nach aufspritzend hinab in die schmale, dunkle Klamsu dort unten. Hier aus dem kleiner-. Feld plateau war unter einer allen Ebele tanne eine kunstlole Bank aus Steinen ausgeschichtet, dort setzte sich die FremJ de nieder und sah dem unruhigenWaf J ser zu. Es regnete nicht mehr, nur die mächtigen Tannenarme warfen schwere Troper herab. Hier saf; steif-Z gut, ez war der Fremden ruliia unt froh zu Muthe, die fiins Wochen Ferien in den bnierischen Bergen hatten ihr doch gut gethan. All der kleine Aerger, der Schulstaub war vergessen und abge quchem sie konnte gesund und ge trost heimkehren zu der alten Pflicht. So hatte sie lange, mit sich und ih ren Gedanken in Frieden, hier oben essen, da kam Jemand die Stufen us, jener Herr aus dem Sommer ntrchhaut Unwilltjirlich stand die Dame aus. Um wettet z- usehen- eher du M endete hier. Its ist das klar wurde-. zuckte es wie ein Lachen über ihr Gesicht. Also doch ein Wirt-erste hen! saate sie leise vor sich i,in. Der Herr grüßte jetzt höflich. wie man eine ganz fremde Dame grüßt, als sie ihm aber ihr Gesicht zuwandte, streckte er ihr die Hand entgegen und seine Stirn färbte sich roth. Sie hier Liesbeth ——— Fräulein Langen, wie kommen Sie denn hier ler? Sie irar ausgestanden und gab ilnn ruhig ilkre Hand: Auf ganz natürliche Art unt Weise, Herr Taktar. Jch bin seit ein paar Wort-en auch Knegast un ten in Oberdkrf Und habe dort längst Ihren Namen in der Curiiste ent deckt. Es ist die alte Geschichte von der zu kleinen Welt. in der man sich doch immer an irgend einer Ecke mal wieder ieaegneti Er konnte mit seiner Ueberrasebumx schlecht fertig werden nnd es mochte ihn reizen, dcsz sie dies Wiederselken so gelassen nnd humoristisch ansszas sen sctiem Etwas vedrntisch und är jgerlich sagte er dann: Aber wie ist eg» nur möglich daß Sie so mutterseelen alle-in hier in den Beraen umherstei gab-und bei solchem Wetter? ( Nun flog ein helles Lachen über ihrs Gesicht. Sehen Sie. Herr Doktor-, mir fangen einfach wieder da an, wo wir vor fünfzehn Jahren aufgehört haben., TSie wissens doch noch? Schon damals? ffanden Sie es unerhört, daß ich ganz allein in der Welt herumlaufen wollte, und ich bin seitdem nicht besser sgeworden, eher schlimmer-! Uebriaens zu Ihrer Beruhigung. ich wohne unten . mit ein paar Colleainnen zufammen, nnd wir machen auch die meisten Aus Lfliige gemeinsam. aber manchmal muß lich allein wandern Zwischen diesen flsiedern Baiern fühle ich mich köstlich Fischer-, und im Notbfalle weiß ich mich »ja auch zu wehren! L Wie er jetzt die braunen Achen un zter der grauen Kapuze fchelmifch auf-? ! leuchten sah und den Klanq ihres Lasj schens Härte, war ibtn mit einem Male,T Hals ob sie wieder junc miteinander jwären Er setzte sich ans die Stein llsant an ihre Seite und fak- sie an: IBor fünfzehn Jahren! Das war in sden betikinnten Ferien bei Lnlel Gu !fkav, det- letzten, die wir beiden dort zu jfamrner verlebten Jet- war damals kein frifckgebnelener Tr. med» uno Sie hatte eben alämend ilxr Lebeerinnen--, ; Gransen bestandan k E Jes- l«i7: gewiß recht nnaxtiftekxlieir Fei Ptnefm sagte sie fröklich Tae ist psiin »dann immer, fo wichtig nnd Miser sen mit dem bischen armseliaer Leim rinneUIVeiSheii. Alex seit-irre war es Poch eigentlich. daß wir uns die letzten Je rien in Rothenbusen so verdtrbenk Wir hatten es dort inintet so gut miteinan der qebabt. Ja, Lieåbetth die Trge sind die heil sten meiner Kinderzeit, nein, meines ganzen Lebens gewesen. . Sie schwiegen Beide, aber sie wußten, das: ihre Gedanken dasselbe Ziel hatten« jenes abst- und binmenreiche Rachen-· husen, das Futen-Paradies ihrer Kin der-eit! Sie hatten damals nicht te guisen tsnnem das sie nicht Vetter nnd Vase waren, ja mcht einmal verwandt sein sollten, so start fühlten sie ihre ZU sammengehörigleit. War er doch On kel Gast-MS rechter Nesse nnd sie Tante Drecthecks Schtvestertochterk Sie hat-, ten Rothenhusen auch miteinander erst ben sollen, nur daß sich nach des Onlelg Tode herausstellte, daß schon damals die Hypothesen langsam Alles ver. schlunaen hatten. Aber was tümmerte das die Kinder in jenen Herbst-Ferien! Da schien immer die Sonne —--- wenieis stcns in ihrer Erinnerung — und die teilten Aepsel fielen vom Baum herun ter in’s hohe Gras-, wo zwei mittags niiide Kinder vom Spielen und Laner ausruhten i Ja, schön mass doch, sagte der Mann ietzt vor sich hin. All unsere Ju gend - Eseleien, und die gute Taute, die so unermüdlich zum Essen nöthigtc, und der Onkel Gustav mit dem ewig rergniigten Gesicht! Ich glaube, ich habe ihn nur ein einziges Mal im Le ben verdrießlich gesehen, als wie beide uns damals in den letzten Ferien ent zweitem « Ja, wie war das eigentlich get-sm men.' Er hatte sie Blaustrunspi ne scholren und im Tone de: Meissin Salomons von Den liäuglichen Tugen den des Weibes geredet. Sie hatte das Persimlich iibel genommen« vielleicht weil sie sich aus diesen. Vunlte nicht allzusicher siilklie. Und dann hatte er ihr erklärt, wenn sie seine Frau wer den wollte, so müsse sie jetzt ruhig bei Tante Dorotlzee die hauslcaltisne ler« nen und nicht irgendwo Goutwrssirnte spielen. Sie hatte heftig erwidert, daß sie Geld verdienen wolle und müsse denn sie habe nichts. arade so wenig wie et, und es siele ihr nicht irn Traume ein, müßig berumzusitzen und die Hände in den Schoß zu legen, bis er einc Praxis gesunden habe. Sie würde schon ganz gut allein sertiq wer den. Ein Wort hatte das andere ge geben und sie hatten sich entzweit und bitter weh gethan. Jeder war seinen eigenen Weg gegangen und hatte an dere Freud und anderes Leid gesucht und gefunden-und nun saßen sie hier nebeneinander am Einödsbach «Et sah sie wieder vriiiend an. Vielleicht haben Sie damals doch nicht so unrecht gehabt. Sie scheinen glücklich geworden zu sein auf den selbstgewählten Wegen. Sie zuckte die Achseln. Glücklich? Das Leben ist nicht so ileinlich, daß ei uns nur eine Möalichteit gibt, glück lich oder unglücklich zu werden· Man kann ist-ernst und immer seine Pflicht thun und sein Theil Herzenssrruden finden, zu melzr lanqr auch das soge nannte Glück kaum. Ja, zufrieden bin ich geworden und gesund und stol in meiner Arbeit! Jch bin seit ein paar Jahren Lehrerin an einer großen Ber liner Töchterschulr. dir- ist viel Mühe, stiiel Aeraer und auch lebt viel Freude. Sie haben aber mebr erlebt, Herr Dot tor? l Er nickte. Sie wissen, dasi meine Frau ricr zwei Jahren gestorben ist? sagte er nach einer Pause. ; Ja, ich habe es von gemeinsamen Bekannten gehört. Durch sie bin ich auch iiber Jhren äusieren Lebenslauf orientiri geblieben. Wir Frauen sind eben drn Natur neuairria und haben so viel Interesse sür alles Persönliche Ich weiß auch, daß Sie zwei Kinder halten« und damit aetvis: noch ein au: Treil reinen lsliicks. Davon sollten Sie mir eigentlich noch viel erzählen aber beute wird es zu spät. Jch mus; ausbrechen. trenri ich roch zu antrr Zeit in Oberdrsrs sein will. f Darf ich mit Jhnen neben. Fräulein Lange? Wir haben denselben Heim weg « Gern, Herr Doktor! Ein srischer Wind shlir durch die· Tannen, die Nebelschleier noben sich langsam. Sie blickten noch einmal hinaus aus den Tabel. dann gingen sie miteinander beraab und durch die Wie sen zurück. Aus dein schmalen Wege schritt sie vor ihm der seit und sicher. Es tam ihm der Gedanke. dafi es sich aut mit ihr wandern lassen müsse, auch weiter rnd für immer! . Beim Sonnenwirtb war es leerer geworden, die meisten Gäste waren ja schon ausgebrochen cie ruhten sich cin Weilchen in der Wirthsstube aus und ließen sich Kassee bringen Lies- i bett) schenkte ihrem Begleiter ein und nöthigte ihn lachend. viel von dein beißen Getränl .u trinken. Wieder. freu. c- der Mann sich an der Harmo : nie tsnd Klarheit ihres Wesens und fühlte, daß ihre aesunde Art ihres lehr Ich! that. Dann brachen sie mitein ander aus. Der hirnrnel wer noch be tret-, iter der Reaen bctte aanq aus« aebört. cis wanderte und vlauoertr sich gut aus dem bequemen LJea bera ab in das breiter sterbend T..at Sie irr-ais nach seinen Hintern, und er ifctte ilkr Viel zu eriöblsrn tan seiner derber-« milden Trinkers und dein klei nen, triinllictsen Inneren dein diecbrr darier Lust cui tbun sollten Sie fühl ten leite das-, sie einander fdsnell rei stan den »Is-, jene alte Sumuatliie itroi san-n ilnen nrch leiste. Er sprach «-;1-; zuerst aus und scate ihn-, das-. e: sich dieses- leiedersekeng freue. Dannsuas er fort: Ich habe immer aedacbt, Sie wären mir bitterböse. Vier-Sein denn recht war es doch nicl.t, daß ich da-! inals alles gleich so iibel natur-. und- nie inclir an Sie geschrieben liebe. Und nun sind Sie so lieb und aut, ganz wie in der alten Zeit Sie sah ihn lachend an. Sie wiuen drch, das; das Alter milder macht? Man lernt schon durch alle seine eige nen Diiinrnbeiten Veraeben und Ver gessen. Und dann — es ist so viel anderes über mich heraeiahren, das bedeutend schwerer zu rerwindeu war, niie unsere Kinderliebe bei dem Onlel cyällllllx Er sah sie erschrocken an. Haben Sie so traurige Erfahrun-l gen gen-acht? " Nicht schlimmer als andere Frauen sagte sie ruhig. Man wird eben dnrdi einen Schaden nibt allein Uns-« Aber es schadet uns doch ins. Grunde gar nichts, sr web es- auch erst thut, ek macht doch reicher. Und all dae Bit tere ist nttn liinait verwunden sz weis; nicht, ob Sie mich versteh-en werden, denn Sie sind alüdlicher ar-? wesen. i Glitcklicher? Ja ich bade incinessrær ans Nrigunq aelieirailxiet Wir irrt-; ten damals beide jnna und glaubten, das-, das Gliäctlichwerden so leicht und einfach sei, und dann war es hernach so bitter schwer! Sie war ein ver wöbirtes Kind. Das laa an den Ver lsältnissen in ihrem Elternhause und auch an ihrer Krönllichleit. Sie ist auch in der Ehe nie recht gesund und selbstständig aeiokrden Die ganze Last lag immer aui mir! Dazu meines große Praxis-, tein Wunder. daß ich in den Jahren alt und nerviis geworden bin. Jch habe es gewiß auch ost an ter rechten Liebe und Geduld fehlen lassen. Jn der ersten Zeit kamen im mer toieder bellere Tage, dann war Lilly voll Liebe und Freude undMuth, aber nach der Geburt unseres Jungen, der von Ansang an ein Sorgentind war, ging es schnell bergab mit ihren Kräften. Solch ein lanasaines Ster ben ist schrecklich! Obgleich ibr Tod dann iiir sie eine Erlösuna war, süble ich doch, seit ich allein bin, daß ich glück licher war, als ich mein Wer und all die Sorge noch bei mir hatte. Nun ist i les so öde in unserem nroßen Hause,’ lund die Kinder sind doch so klein — und das Leben ist so lang und se leer! Sie hätte ihm gern ein herzlichele Lheilnehmendes Wort gesaqt, ater fie( konnte das rechte nicht finden. So« schritten sie fchweiaend nebeneinander weiter-. Hier unten irn Tbnxe wurde es wärmet und hellen Unter einer Wollenbant brach die untergehende Sonne noch einmal hervor Das große jDorf, ihr WanderzieL lau im Abend scheine hell und freundlich vor ihnen. Liesbeth wies auf ein zieekicheg Holz haui, das wenig abseits vom Wege ge legen war. Sehen Sie. here Doktor-, W in dem Foesihgufe wohne ich, wir müssen uns biet Lebewohl sa aen. Da stand er plötzlich still und faßte ihre Hand: Liesbeth, gehen Sie nicht so von mit. Jch brauche Jemand« der wie ein guter Kamerad das Stück We aes mit mir wandert, oas noch vor mir liegt, durch Wind und Wetter, Je mand, der mir ein wenig Abendson nenschein ins Leben bereinträgtS Sie wären tie- Rechte, Lieåbeth Sie könn ten mir das alles sein nnd geben, wenn Sie nur wollten . . Sie ln den viel V-: rtrmen zn mir, sagte sie leise, nnd das tkkxit nsodl, ich bin Jisnen danibar dafiir Aber ich muß Zeit und Ruhe nahen, um den» rechten Weg iiir uns beide zu sedeii.f Wir treffen uns wohl noch einmal wie-— » der, ich bleib-e noch ein paar Tage t-ier. 1 lir lies; ihre Hand nicht los: Alser dar-i ickr Ihnen moraen sneine Kinder bringen«-J Wollen Sie auch versu (neii, nnL ein speniq lieb in liabenEies ! betltP T Da sah sie ihm llar in die Almen Ich glaisbe, das wird nicht schwer sein, Hetmonn, bringen Sie mir Ihre Klei rien recht bald. g Sie wandte sich dem Faritdause zu,i das abendwäsrts var den rosigen Wol ten lag. Wie schön die Sonne nach dem grauen Tage unteraelnl sagte sie es wird morgen gut Er nickte ihr fröhlich zu: Ja,e wird alles gut werden. alles gut, auf Wiedersehen Liesbetb, moraen sriih! Dann schritt er riistia die Dotsstraße entlang und es war ihm in Muthe, als sei ian oben in den Bergen in tsem Regen und Nebel scinGliick begeg net! s Die Rufe-. Eine lustige Geschichte von A l w in'. R ö m e r. . l Gott sei Dant. da liegt ja das alte Harznest endlich!« sagte mit einein kleinen, nicht allzu ernsthaften Seufzer Frau von Gerboth zu ihrer alten ver trauten Gesellschafterin und Kammer-— stau, die ihr in der Eisenbahn gegen iiber saß. »Ich möchte übrigens doch wissen, wer von meinen lieben Cour schneidern alles in Partentirchen nach staat! Du hast doch nicht etwa geplan deri?« « ,.Ctein Sterbenswartchens Ader tret-denn Alle werden sie sich kaum in den April schicken lassen! Einer oder rer andere wird uns vielleicht doch zu fänden wissen!«' »Glaubst du? Ach, dazu sind die weilen Herren der Schöpfuna doch nicht schlau aenna!« »Auch der Herr von Hilaenau nicht -.’«, Eine leichte Nöthe buschte tvt e der Schatten eines Federwöllchens iibJ r da- biibsche Gesicht der jungen Wi tth »An dei- liabe ich überhaupt nichi ge dacht!« erlliirte sie dann beinahe trotzig. »Was-halb denn gerade der?« l »Weil er mir viel gescheiter vor lvmint, als alle die anderen!« meinte lächelnd die alte Frau. woraus Frau van Gerbotb nachdenklich erwiderte: I »Ja, ich glaube, das ist et auch. Da bei thut er freilich manchmal, als ob er nicht bis süns zählen könnte! Jch sin de das unaussteblich!« l Und schließlich werden Sie doch noch Frau von hilaenau!« sagte ruhi gen Jenes- tie Alte. Aber das wirtte wie ein Funke, der in ein Pulversaß aerätti. I »Nic! sage ich dir, nie!" eteitette sub die junge Frau, »O kne- felilte wir ge rade neckst Seit einer Ewiateit ist er utjertcupt nicht bei unTJ qewesen -——.« »Wer er nicht keutc vor acht Tun-n das lekte Mal dc?« »Vo! vier.7ek1n!« i »Ich dächte, rot od)t!« ! .,Trri«1s.’»odten werden es; sont stink« Leidens-ten Frau von Gerboth. Doch der Zuefiidrck machte durit dan tsinfakirtgfianal tcm Streit Vor . tijufin ein Ende LLS war, als ob eine« Alcrnifonfare unter schlumtnernde Kkieekee sente! Lin wenian Sekunden standen beide in voller Ausriifiun,a, d. h. mit olletkand Sachen. Tiifchchen nnd Schächtxlchen beladen im Loupe-e und warteten auf dok- Oetfnen der Thüre· Ein inektwiiedigee SchassneL der das endlich besorgte. Sein hübsches, maetiges Gesicht hatte unverkennbar mititakischm Zuschcike Du Schnuka batt war so eleannt, wie ihn die Mit-« geladiutcnten nicht schöner haben kon nen, und die Nichte, die noch an der This: heftet-» steckte in qkauem Glaste ledet. Auch der leichte Reifeanzuq saß to vortrefflich, wie Dienstunifotnien sonst nicht zu sitzen pflegen, und das grüne Hiitchen mit der kleinen tecken Feder darauf hatte ganz und qat keine Aehnlichkeit mit der voraeschriekenen Beamten-Kopfbededuna. Aber Frau von Geeksotb bemertte zunächst davon nichts. Ihr Eiter, den bestellten Lied-« del-Wagen zu erspähen, machte sie blind» fiit alles übrige, bis vlöklich die Stint-« nie deL jungen Muslchenkindes ihr wie mit einem Zauberlchlage die Augen öff nete. etzlich willtotninen in det Som met tische, meine liebe, gnädige Faust« tagte lustig der Thurme-L während die Gesellschafteein lächelnd nach dem Platz schritt, wo die Wagen hielten. »Das ist das dritte Mal, daß ich den Bohn lwf heute abvattoutlltegt Na, nun sind Sie ja endlich da und ich werde so fort ngch Pattenttrchen Gemahl-te ren » sit dahin hatte der hübsche Resi densfltkchtltnn keine Worte finden kön nen. Nun alte-e unterbrach fte ihn tu vom-et Insti: « l i »Herr von Hilgenau das werdenSie nicht thun! Um Gottes-willen viel-W -,Wenn Sie mir dafür gestatten wollen, Sie in Ihr hotel zu begleiten?« »Das muß ich nun wohl schont« sag t:.sie mit erheuebelter Betrübnis und winlte Ihrem Faktotum zu, um ihm »das leichte Handgepiiel mit in den Wa gen zu geben. »Es ist doch nicht weit zum »Hu-mischen Kaiser«?« fragte fie dann. »Ein Viertelstündchen nur und säxattiger Weg!« orientierte er sie. Langsam schritten Sie dann neben-— einander hin. ,Nun sagen Sie mir nur, woher wußten Sie denn —(- " ,,,«Q erwiderte er glückstrablend, »nsan ist doch nicht ganz und gar auf den Kopf gefallen! An Partenlirchen babe ich gis-ich nich: geglaubt . . .« ,,Jl;nen speziell habe ich das ja auch gar nicht —— auferebunden!« tichcrre sic Vergnügt »Aber doch meinem Vetter Wildsiein unt Schierstiidt nnd wem noch aller-, die natürlich auch darauf reingefallen sind! Jeb jedoch hatte Jer letzte«Mal. als ich bei Ihr-en war, beut-·- vor acht Tagen, wenn Sie sich entsinnen lon-» nen ----'« i »Sollte das schon so lange her sem?«« fragte sie dazwischen, ohne Gewissens-s bisse zu füllen. · «Ja.« bestätigte et harmlos, ,,nente vor acht Tagen. Ich weiß es genau. Da habe ich also den neuesten Harz-H frilkrer bei Ihr-en liraen sehen. Darauf-» bin bot mein Bursche Posten gestan den, bit vorgeitern Ihre Koffer aufsie laden wurden. nnd da er danl den Be mühungen seiner lieimatblichen Dorf lebe-ers das; ABC ziemlich sicher im Fixspfe bat, nnd icli wiederum in der (T«·eogs:aphie einige bescheidene Kennt I nissc besitze, so wußte ich natürlich Bei scheid!' ! »Was sind Sie für ein Genie Herr rein Hilgenan!’« spottete die reizente Frau. »Aber was wollen Sie nun ci.», Eier-lich in diesem einsamen Weltwin · c1.« I ,Wa5 wollen Sie denn dient-" s »Ich? O, mich frei und alüdlich ii«iilen und des Lebens treuen!« sagte fie lächelnd. »Und einen Kameraden ibniien Sie dabei nicht aebraiichen7« fragte er mit rinein leiten Vibrieren iii der Stimme-. »He-the ich nicht meine alte, brav-. Theil—i?« sraate iie so aralos ziiruit, als csi itir nur cilinqcn wollte. i ,D du Heiichlerin!« dachte er »Ur-e dit sollst mir nicht riitaelien!« Laut Jedoch sei-te er hinein . «Nichtia. die alte, brave Tiietla Zu L den Sie. Daran dachte ich nicht kileiiiis grineiliin werden cie niic doch aeitci teii, ib nnd zu ini Bunde der Dritte iu iciii!« »Ja, wenn Thetla nur Etat sisiel ; ic!" meinte sie darauf schaltbasi. Ta imr ihm denn doch zu bunt : l »Warum verspotten Sie inich gnii dige Frau? Muß ich es Ihnen wir iich noch imm, daß ich Sie meines wie wie ..... daß ich die Sterne isoin Himmel herunter holen lonnte, wenn Sie es iviinschten . . . . ?« i Sie war roth geworden und hatte Oerzllopfen betommen. Ader so leicht ließ sie sich denn doch nicht fangen. »Sie haben gut reden,a sagte sie rie elend. »Bei Tage scheinen sie ja nicht!«, ,O, Frau von Gewalt-, tönnen Sie mich denn wirtlich nicht ernsthast nel- . nie en?' fragte er aelräntt. «.Einsthast nehmen? Ach, man trniit dass, mein lieber Herr Lieutenarit!«. tändelte sie weiter. »Wieviel tausend Männer haben uns Frauen nicht schon die Sterne vorn Himmel herunter ver: sprachen. Sowie man fie aber einmal. brini Wort nimmt, ist«s aus« Oderl teniien Sie die Geschichte von deinl lizinpicen Handschiiti nicht mehr, den, der stolze Herr Ritter Xsliiraegp siirs iein Herzblatt Runiaunde t,». ssiiolen mußte-? Ins Gesicht liat sie itin Veto-n ! inen dat- arme duninie Dina!« »Dies» Deloraeg hatte eben tein Herst« spöikelte er nun mit. »Ich hätte die Probe ganz anders bestanden!« ; »Sie wären gar nicht liinuiitergegan- « am. wagt« »Weil cte ei— niemals von mir ver l lang-i böttens« LLter weiß! Aber da habe ich Eie( beteitg. Mit Eile nkn sang-n Sie un, l Und bei einem Handschub streiten Sie ichonl· »Turchr.us nichti Wenn ei- sein mäitzte!« ,,Wesl)alb sollte ich eine solche Laune nicht haben können? Wozu wäre ich kenn ein Weib? Sehen Sie zum Bei spiel die Nelte dort oben? Die gefällt mir. Nun, Herr Ritter, ist Eure Liebe so beiß, wie Jbr mir schivöret zu jeder Stunis ,ei, so holt rnir die Nelte l)er!« lsarobierte sie lustia die spitziinbiqe Fiu nigimde unt zeigte dabei auf eine wei ße Neltenbliiie, die in der Beletage ei ner vernehmen Bill-L an der sie gerade vorübergingen, aus einem Bluinentopi etnporgesptossen war. Er machte ein komisches Gesicht zu diesem Verlangen und sagte: desMuß ich von außen emporiletlertt o e . . . . »Ganz wiss euch beliebt, Herr Nit ter!« antwortete sie schnippisch. »Toch bemüht euch nur nicht. Sterne sind entschieden billiaer zu habe-ji« · l Damit waren sie an dem Gebäude ’votiibergeschrilten. Wie er die Blicke im Weitergehen hob, leuchtete ibm von dem nächsten Sommersihe eine eben er blühte rothe Rose entgegen, vie aus ei inem Baltonrande pranatr. Ein lusti ges Lächeln blitite über sein Gesicht, als er sich jetzt zu seiner Nachbarin wandte l emieg ein muß will ich Ihnen sogar die No e dort herunterbolenl Ist eine Rose nicht such viel beredter in meiner Lande« »Es muß nicht sein!« stachetie sie Init leichtern Spott. »Und Ste würden sie auch nicht an uekmen?'« erkundigte et sich, mer«-vite dig vergnügt »O, weshalb nicht ?« erwiderte sie, in der festen Ileberzettgung, daß er sich hü ten würde, den tollen Versuch zu wa Gelt. »So bitte ich um fünf Minuten Ge iduld. Die Rose gehört Jltnent" der itcherte er mit Siegermiene und ver-— Ischtvand mit ein paar schnellen Sprün gen in der Haustbür der kleinen Viller, Incch ehe Leonore ronGerbotb ein Wort, ihn zurückzuhalten über die Lippen hatte bringen können. I »Er ein tnörichter Junge!« nturntel Ite sie. »Und den soll man heirathen? Jliek . . . - Las Geräusch einer sich offnenden Glasrlzür hemmte unwillkürlich hre et was schneller gewordenen Schritte. Sie sah sidi uns- nnd eine Blutwelle schoß ihr jäh bis ir; die Wurzeln ihres präch tigen filbiiblonden Dankes Aus dein Ball-In nämlich schnitt eine alte Danic soeben lächelnd die herrliche Rose von dein kleinen Stii machen. Es war uni in die Erde zii sinken. Ki: r-. darauf erschien auch Hilgeiiaii wieder aus de Str asie nnd präsentier ie ihr init i:beimiit digcni Lächeln seine süs duftende Biute. »Na, wie stebe ich da?« fragte er lu stig nnd zwirbelte den saisiosen bean nen cchniiiibart «Ein·s«ach großar tier, nicht«-» »Sie sind wirklich schrecklich, Here von Hilgenaii,« sagte sie, noch ganz ser- » tnirscht von dem Ereigniß. »Wie isei-s bin Sie dab niir sertiri gebracht-" »Mein Gott, das war doch sehr ein kam Ich tlinaelte oben. Eine alte Frau össnete mir. Jch begrüßte sie und sagte dannr Gnödige Fee-in aus dein Ballon tiefes Hauses bliiht eine :.iiif?erbast« siiiine Rose die ich baden l"1. ,llnd was sagte sie?'« , Eie sragte mich iizniichsi, ob ich ves riidi geworden wäre. »Da bat- sie niiit annz unrrchl!« »Sie wär-: leine aiiädige Frau und io wettet-. Na, daraus nannte ich sie dankt Liltii:sercl-en, was sie sich auch ges fallen lief-» Jä, erklärte ihr. daß da unten ans der Strass- eiixp lehr schöne, tleiiie, teriiiiöse Tone ware, die mich ii«c-l:rsc"oeiiilich heitatben würde, wenn iiti ih- die schon ermijlsiite, wunderbare Rose liiiictite nnd des-bald möchte sie mir Ted- Iie Reis schenleii!« ,·L·.Tärtliiti.' Das sagten Sie?" .·-i.!s lilsreiimortP Lavinien Sie sich, so zu flunkert-« Aber weiter. Daraufhin gab sie Ihnen näcictp die Reisef« »Nein. 1Eie fragte erst, mei- die Dei nie sei, nnd ol ich sie ciicli wirtlich so isrirallig lieb hätte . . »Und da haben Sie meinen Namen ninisiniit?« .Wii«g sollte ich machen? Noch ein mal iiinlirn«.-· Dann hätten Sie niich drxipelt rirachtei. Ich sagte also die Wahrheit: Sie heißt Lenore von Gee bott« nnd ich liebe sie bis ziiin Närrisch iverden!« »l7·ntietzlich!«· »Deran fraate sie nach, ob tvir woht creti aliiellich miteinander werden tviir den, was ich bejaben zu dürfen erlaubt-, und dann gab sie mir die Rofei" »Im ter Thau das-i Linden Sie ——— tor·,iüalich atmacht!« »Nicht welch .. Sie bat mich rann noch. wir möchten sie doch auch einmal miteinander auffinden wenn mir endniiltig einig wären, wag ich iltr aus Tantbarteit auch versprochen ha tie « »Er-«- Lliuik dann ariifzen Sie, oilte, Von mir« »Sie sollen ia with-innrem Lenore!·' Rxan von Gut-old trat einen-Schritt ·",-iriitt. Sie bebte vor Zorn. »Wa: iiillt Ihnen ein, Herr von bit Instruk« frante sie schneiden-Zu »Mit uns-« ift e- pur- fiir alle Zeiten! Unmög licts weinest-«- ttcstkrn Zie mich liier durch dreien nimmeilzlichen Streich. Noch btute fabre icts wieder ab·« »Wie fr nninöglich?« fragte er lall blutig. »Die Frau Irirk mich im acnnsn Ne fte berumbrinam!« »Glauben Sie doch das nicht! Dazu ift sie viel zu gut!" »Natürlich, weil sie Jlincn den Wit len aetban bat!« »Nicht doch! Sie freut sich wirklich. Sie tennen zu lernen. Wie ich schon auf ver Treppe war, rief sie mir noch nach: Bleibt nicht fo lanae. Kinderl« ,,Walirliaftig? Das ift ia Fu rüh rend. Sie wird Sie ohne Zweifel noch adoptieren!« hohnte Lenore. »Wenn iie das- nöthig Mittel« sagte eigenarlia weich bar von Hil(ienau. Frau von Gerboth fah Ihn betroffen »Ja. toer ift denn die Danie?« fragte "ie lsafti , J »Meis« Mutter, Lenore!« lachte er sauf. · · · I »O· Sie Schallsnctrr, mich fo hur ,ikks Licht IU Mitten! Wohnt denn Jlire Mutter hier?« . »Im Sommer unmer! ..... Darf ich dich zu ilir führen, Lenore?« »Na, was foll fonft wohl weiter wer-— Weni« fragte fie. sich mit einem Seuf izer in ihr Schicksal ergebend. den iedocb der aliickliche Ausdruck ihrer leuchten ·« den Augen Lügen strafte. »Warum bin« ich nicht nach Partentirchen gefahren! » Das Drachenwappen, Schwie .germutter: »Hast-en Sie wahrend li res Aufenthaltes in China Izu-sei inuch an mich gedacht2« —- wiegeri fobm »Bei-Smal; wenn ich das chinesi fche Wappen erblickte.« clll