Grand Island Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1893-1901, December 16, 1898, Sonntags-Blatt., Image 13

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    -fallende Malta-.
Von OttoWilbelmi.
Ein talter Nord-Ist Wind durchseg
te den Parl; er riittelte mächtig an den
Jaccusien und Fenstern des einsamen
Perrenlzause5, er veitschte die Zweige
der alten ltlmen und gab sich redliche
Mühe, die wenigen Blätter. welche noch
an den Zweigen hingen, herabzuzerrenz
Die jugendliche Gräiin Brackhorst
stand am Fenster und blickte hinaus in
vie verödete Landschaft. Ihre Augen
schienen erloschen, ihrGesicht war bleich
tief eingeprägt lag ein herber Zug um
ihre Mund-winket Sie dachtedes lan
gen Winters, der nun folgen wurde, der
Einsamkeit, die sie hier umgab, sie dach
te ihres Gatten . . . . der Julime
——— und ein Frösteln durchlief ihren
schlanlen Körper.
Sie dachte aber auch der Vergangen
heit, ibier Elternhcuse5. ihrer alten
Mutter-, die es doch so gern gesehen
hätte, wenn sie mit ihrem Franz glück
lich geworden wäre. Ihr Franz! Sie
sab seine schmiegsame Gestalt vor sich
sieben, sie fühlte feinen Blick zärtlich
aus ihrem Antlitz ruhen, sie meinte, noch
seine Küsse auf ihren Lippen zu ver
spüren. Das war eine herrliche Zeit
gewesen! Auf dem Ball der Frau Haf
tath hatten sie sich kennen gelernt. Zwei
derart wahlverwandtercrattere musi
ten sich anziehen, und da teines aus
seinen Gefühlen ein hehl machte, war«
oie Liebe mit urwiichsiaer Kraft in ibre
herzen eingezogen. Ihre Mutter
wünschte sehnlichst die Verbindung —
aber freilich, ein Leutnant ohne Ver
mögen, seine Braut ohne Vermögen
-—- aker Franz wußte Rath: er wurde
sich seinem Onkel, dem Grasen Brock
barsl entdecken; der wiiide sicher die
Kautian hinterlenen. Der Gras macht-:
«21ussliichte, es sei nach lange Zeit,
noch sei ja die Verlabuna nicht Notla
inieri. der Brautstand miisie auch einige
Monate dauern. Wenn es aber später
sxin n.iisse, werde er schon das Seinige
t un. i
Da war die Katasttovke über das
Paar bereinaebrochen, sein Glück jäh
iettriimwernd Ein Herzschlag hatte
ihre Mutter plötilich weaeerasst, und
nun stand sie allein, -— hilflos, —- mit
tellos. An eine Verbinde-m mit Franz
war vorläufig nicht zu denken. er wur
de nach einer anderen Garnison ver
setzt, die Jdtslle war zerstört.
Da war Gras Brocknorst aelonirnen
und batte um ibreHand angehalten. der
steinreiche Gras, der fast eine halbe
Provinz sein eiaen nannte. Was sollte
sie thun? Sie zermarterte sich den
Kopf, sie schrieb siebentliche Briese an
Traur, ——— nirgends ein Aug-wer
Die Gräsiu stöhnte auf . . Eie
sit-erklärte onna das Rollen des Stut)le5,
welchen ein Diener aus dem weichen
Teppicht vorwärts- schob. s
»Du trättmst wohl mit ossenen An
aen?« eitlang da die scharfe Stimme
ihres Gottem der hilflos im Rollstubl
saß. »an veraannenen .I-’.eiten, was?
Kann mir’g ja deuten br« ba, ba . . «
Sie trars einen sure-Wissen Blut
aus die tusanimenaeiuntene Gestalt mit
dem gelben Gesicht. den innielnden An
gen und dein diimischen Lachen. Dsnn
nahm sie ihre srithere Haltnnq wieder
ein.
Ein neuer Windstoß lieulte durch den
Pari, er eeriauste die dem Fenster zus
nöchst stelende Ulme nnd rsfx einen
arm-en Zweig zu Boden. Fallende
Blätter —- —
ts III If
Endlich ein Erfola8 Sein letztes Bild
hatte einen Käuser gesunden, der ’mal
nicht Bilderhändler vonBroiession war.
Es hatte lein Handeln, tein Feilschen
gegeben; die geforderte Summe wurde
bar aus den Tisch gezahlt.
Walter Fiering brachte qlückstrahs
lend die Freudenbotschasi seiner jungen
Frau. Es war aber auch die höchste
» eit gewesen, dasi in ihren wirthschast
lichen Verhältnissen einllmschtsunq ein
trat, —- tie Liebe ist gewis-, eine sehr
schöne Sache, aber Not. Entbebrunq,
Lan-er ertälten selbst die innigste Lie
Und so weit warUs beinahe gerne-.
l
sent
Nun hieß es weiter arbeiten, tüchtig
vorwärts streben. An Talent inanaelte
es ihrn nicht, das war ihm von allen
Seiten versichert worden-. Das Eujet
hatte er auch schon siizzicrL die Model
le gefunden, er brauchte nur iu arbei .
ten, —- Tag und Nacht zu arbeiten.
Ein brennender Ehraeiz erfaßte ihn,I
er hatte das Gefühl. daß ihn sein Wert
qelinnen müsse, das; ihm eine hohe Aug
zeichnnna verliehen werden würde, daß
er auf dem besten Weqe zum »beriihmss
ten Mann« sei. Dieser Ehrgeiz ließ
ihn nicht ruhen und nicht rasten, er sasz
ohne Unterlaß ins seinem Atelier. Er
qönnte sich teine Ruhe, teinetkrholnnaiz.-v
paute. keine Feriem er nialte, malte,
malte.
»Du mußt Dich mehr schonen. Wal
ter«, hatte ihn seine Frau gebeten.
»Wenn ich erst ein reicher nnd be
rühmter Mann bin. tann ich mich das
gis-M Jahr schonen«. hatte er sie zurück-,
gewiesen. l
Da hatte ihn eines Taaes ein
Schwindel überfallen vesniaendenKopfs
schmerz, rauher, trockener Hutte-i ge
sellten sich dazu. Er hatte wenig biet
aus aeachtet, der Anfall aina vorüber,
der Kopfschmerz ließ nach, —- nue der
Durstes-, ter blieb. Aber tvenn er dann
ein reicher Mann war. tonnte er ein
halbes Dußend der berühmtesten Spe
zialisten konsultieren. die würden ihm
schon helfen.
Zu dem haften aesellte sich eine un
heimliche Schwäche, die ihn bald ins
Bett zwang. Der Arzt nahm eine
c
gründliche Untersuchung vor, er mach-.
te ein sehr ernsteg Gesicht und zuctte die
Achseln. .
—- — Nun war der Herbst ins Land
gezogen. Bleich und abgezehrt lag Weil-!
tet in den Kissen. seine weissen Hände
glitten rastlos die Decken auf und nie
der. Nur wenn er an fein großes
Wert dachte, an die Auszeichnung die
ihin nicht fehlen konnte, dann stieg ein
fliichtigeö Noth in seine Wangen.
, Wieder setzte der auälende Halten
ein, der Schweiß trat ihn-. aui dieStim
ein Fieberschaiier schüttelte seine Glie
de:. Dann sank er willenlos in die
Kissen zurück: ein fallendes Blatt s
Y- st O
ist-z waren etwa actst bis zehn alte;
Esiliitterxhen, welche um den runden
Tisch der ,,arof3.cn Stiel-e«, die behag-i
!ich durchivijrmt war, Platz genommen
hatten. Di-: »grcfs«e Stute« ivsar der·
Unterhzktimasratnsi im Versor,1iiiia5:!
lxauH zu St. Nin-»b, in den- Iich disssenl
Bewohner-innen alladeiidliih zu ver
sammeln Pflegtm Daß mancher
Sturm an den Matrcsiic«i vorüber ge
lrauit i-.-.r, ehe ·ie in ten Hafen der
Ruhe eingelaufen ixuren, zeigten die
tiiisrieln und Nimm welche sich in die
verweilten, vergilbten Gesichtszüqe ein
gegraben hatten. Was Wunder, re-l
präsentierten dosli die alten Damen et
wa acht Jahrhunderte Weltgeschichtel
Die Stricknadeln tlavvcrten fleißig,
die dictbäuchiae braune Kaffetanne
kreiste, und bald war die Unterhaltung
im Gange. Uni die Zukunft brauchten
sie sich nicht zu for-um« die Gegenwart
urstandei sie nicht mehr so recht, b! ed
also nur noch die Vergangenheit, in bei-.
iem Gedenken sie schwelgten. !
»Al3 mein Seliger noch lebte," er-’(
zählte die Wittwe Mettig, »haben wir:
die Tour nach dem Spitzberge zweimal
cn einem Sonntage gemacht, und da
rerspiirten wir abends noch teine Mii
diateit.« .
»Ach, diese Pracht aus dem Spitzha
ge,'« wagte Jungfrau Schlichter schüch
tern zu bemerken, »nein, diese Pracht
. . . « Alles staunte über die Kühn
l,-eit dieses »Kiei in die Welt«, das sich
da so ohne weiteres in das Gespräch
mischte. Die Junasrau aalt nämlich
noch nicht siir voll. zählte sie doch ,,ers «
70 Jahr. Aber die liest sich nicht be
irren. »Ja, diese Pracht . . .« fuhr
sie sort, »dort oben habe ich die glück
lichste Stunde meines Lebens verlebt.«l
»Nein so 'was, —- wieso denn? —---·
was hath denn da aeaeben?« schwirrte
ex- durcheinander. !
»Da habe ich mich verlobt,« stammel
te das ,,Kiet in die Welt« »Wir lichten
uns ja schon lange, aber eH war noch
nie zu einer Aussprache getommen
Aber droben in der herrlichen Luft, bei
Blüthendnit, bei Sonnenschein, da sag
tc e: niir alle-;- . . . allez! Aber noch
scllte ichs aeheini halten, er wollte sich
eine bessere Stelluna oerschassen mit
größerem Einkommen. denn jetzt lange
es gerade siir einen, aoer nicht fiir noei.
Jch war glücklich, selia . . . . Nach
wenig Monaten aincx er denn auch hin
aus in die Welt, -— um meinettoillen!«
Wieder drana ein Sännall von Fra
gen auf sie ein· »
Sie sentte den Kons, nnd ein paar
Thranen rollten iiker ihre Wangen.
»Ich habe ihn nie mehr wieder qese
hen,« schluchzte sie nnd verarnb ihr site -
stcht in den Händen. J
Tiefe Stille trat ein. Die Aktieite
der Tafelrunde wickelte den Stint
strnmpf zusgnnen nahm ihret- strack
stock und htmpelte hinaus-. Die andern
folgten bald, s- toactelia, qebrechlich,
ein Windhauch tonnte iiber Nacht eine
Linie in diese Taselrnnde reißen
fallende Blätter!
« J
Bis zum letzten illuaenbikil lesen- er«
sich gesträubt gegen den Blan, elnna
in die Fabrit gehen zu lassen. Liber
gegen die Gründe, welche seine Frau
ing Treffen führte, war cr machtlo-;
trean der Lohn welchen ihre Tochter»
verdiente, mit in die Wirrhseikiiir ge
steckt wurde, konnten die paar Schulden
bezahlt werden, und auch Iie ewige«
Knapsetei hörte aus.
Somit arbeitete Anna «n einer Skn i
xtsspapierfabrit Die ersten Jabre
aan auch alle-I sehr schön. Anna war
ein srlides Mädchen und liefert-, ihrenl
Wochenlohn bei Heller uni« Pfennig zul
Hause ab. Aber als; an-. Anna lsasil
»Friii:lsin"Arna aeluicden wir, wand-.
te sich das Blättchen. Da aab sie höchs«
sienc noch dav- landesübliche Raitarle
das andere brauchte sie .1·r Kleider,·
Capes, Mantel . . . Schließlich liatte
sie aber auch das Koitaeld nicht mehr
übrig.
Es hatte Zank gegeben, Streit, der;
Vater war verörgert, verbittert, - sei-;
ne Tochter verdiente ja bald so viel wie
er selbst! Und dabei stand er zwei Jahr- ·
zehnte an ein und derselben Drehbanti
Er hatte gewissenhast jeden Groschem
abgeliefert, -—- zuerst tara die Familie,l
dann er . . . So war denn all’ die
Zeit für ihn nichts übrig geblieben.l
Und jetzt das Mädel . . . l
Wieder war der Sdettalel fertig;i
Anna erllärte am Sonnabend Abend,l
sie brauche ihr Geld flir sich allein, da
sie fiir den Sonntag zu einer LandpaH
tie eingeladen sei. Dabei blieb sie troh
aller Einwendunaen Da risi dem Va
ter die Geduld-, «Scheer’ Dich hinaus,'·
rief er, »für unniiye Esset ist ieinRaum
in unserer Wohnung.« l
Jn den nächsten Tagen, Wochen,
Monaten bereute er schwer dieses harte
Wort, s-- Anna hatte sich »hinau3ge
scheert«, sie hatte noch an demselben
Abend ihre Sachen aevackt und war ge
zigenx niemand wußte wohin.
Das griff ihn doch sehr ans hers.
l
Gern batte er das Mädel immer gehabt,
1-nd daß sie das gleich für bare Münze
relunen würde, konnte doch niemand
vermuthen. !
——- -—— Ein dichter, ftickenderNebel lag
iiber den Straßen. Er war auf dem
Heimweg, fröstelnd zog er die blaue
Bluse zusammen und haftete vorwärts.
Not einem Balllolal hemmte eine
ZlJlenschenanfammlung feinen Schritt.
Ein Prioatfuhrwerl fuhr vor. Ein
Portier riß die Thür auf. Ein Gigerl
höchster Observanz kletterte heraus und
linter ihm . . .
Die Augen des Arbeiters weiteten
fich, er umtrampfte den Laternen
pfalfl . . . . »Anna. Anna«, ftammel
te er.
,,Aeb«, machte das Gigerl, »was
fehlt denn dem Mann?«
»Konnn’ schon binein«, zerrte sie ihn
,,laß’ doch den alten Kerl.«
Damit rauschte sie in das VestibuL
- — ein gefallenes Blatt!
—- —--—...—.-.-—-·
Die Rache der Mörser-.
Von U. Fe y.
« iinf Wochen lang waren wir schon
au See und befandea uns 130 Mei
len von der nördlichen Küste Jamailas
entfernt. Bis jetzt war unsere Reise
glücklich verlaufen. Wir hatten ziem
lich ruhiges Meer und günstigen Wind
gehabt und befanden uns alle, trotz der
Eintönigleit der langen Seereise, mun
ter. Außer mir traten noch vier Pas
xagiere an Bord, Major Lambo mit
einer jungen Frau —-— ich glaube fo
gar, sie befanden sich auf der Hochzeits
reise, denn sie thaten Anderen gegen
iiber stets, als wären sie schon seit
Ewigkeiten ein Paar. Was mich aller
dings-; wieder an der HochzeitH-Reise
zweifeln ließ, war der Umstand, daß
Miftreß Larnbd ihre unverheirathete
jüngere Schwester Miß Potter bei sich
hatte. Außer diesen drei Personen
befand sich noch ein junger Jrliinder,
Mifter Dodley, an Bord, welcher sich
die Langeweile der Reife dadurch zu
tserliirzen suchte, daß er Miß Potter
eifrig den Hof machte, freilich ohne
Gegenliebe zu finden. Die einzige Per
fr«n, die sonst noch als Gesellschafter in
Betracht lam, war unfer Kapitäm ein
liebengtviirdiger und unterhaltenker
Mann, aber, wie alle Seeleute, mit
einer tüchtigen Dosig Aberglauben be
haftet.
Dies fiel mir besonders bei folpen
der Gelegenheit aus. Die Damen at
ten ihn schon wiedxrholt ersucht, eine
der sich um unser Schiff tummelnden
Möven zu schießen, welche die Maiw
sen Mutter Carrhs Küchlein nennen.
Er hatte es unter verschiedenen Aus
fliichten abgelehnt. Herr Dodley nun
nahm, um sich den Damen angenehm
zu machen, eines Tages die Gelegen
heit wahr, als sich wieder ein Schwarm
Moden in unserer Nähe zeigte, zwei
derselben herunterzuschieszen. Als dies
geschah, sah ich, wie des Aapitäns tief
arbräuntez Gesicht bleich wurde bis in
die Lippen; er stampste hest g mit dein
Fus: aus, daß die Planken dröhnten.
Auch die umstehenden Matroscn schie
nen nicht iidel Lust zu haben, Herrn
Dodleh einen Dei-.tzettel zu geben. und
ate« dieser nun sich dem Kapitan näherte
und ihn höflich ersuchte, ein Boot tier
abzulassem um die geschossenen Vögel
hereinzuholen, drehte der ihm den
Rücken, ohne zu antworten; ich hörte
nut, wie er zwischen den Zähnen mur
melte: »Ja, wenn du damit vom Schiff
wegfahren und nie wiederkommen wür
dest.« Der Jrländer ging achselzuckend,
mit höhnischemjsächeln aus seinem brei
ten, sommersprossenbesiieten Gesicht ab.
Nun trat ich auf den Kapitän zu und
suchte ihn durch einen harmlosenScher;,
der leinen Bezug auf das Vorherge
gangene hatte, aus andere Gedanken zu
bringen· lFr sah stnich mit einem so
eigenen Blick an, daß ich selbst besorgt
wurde, und meinte dann ernst: »Glau
ben Sie ja nicht, es sei damit erledigt,
daß die zwei armen Seelen jetzt dort
auf den Wellen treiben!« dabei wen
dete er den Kopf nach der Stelle, wo
die grschossenen Vögel niedergesunlen
waren. »Sie werden sich an uns
rächen, nnd wir werden alle unter der
Dummheit jenes Menschen zu leiden
haben.«
Die nächsten Tage vertiefen wie ge
wöhnlich, wir näherten uns dem Lande
nnd befanden uns bereits in den west
indifchen Getvössern. Schon sahen wir
Landvöael in unserem Gesichtskreis
erscheinen, und manchmal war uns fo
gar, als triiae der von der Landseize
lcinnrende Wind uns Blumen- und
Waldesdust zu, so daß wir vonZtunde
zu Stunde erwarteten, den erfehnten
Ruf Land! zu l:ören. Der Kapiteln
versicherte ung, daß mir in zwei, höch
stens drei Stunden die Küste in Sicht
haben würden, und ich lonnte es dat
aufhin nicht unterlassen, zu fagcm
»Nun· Gott sei Dant, da wären wie
also der Rache der Möven diesmal
liicklich entgangen!« «Land fehen,
kheißt noch nicht landen«, entgegnete er
turz nnd ließ mich, wie damals den
Missethätek Dodley, stehen.
Da die letzten Stunden, die rnan vor
der Erfüllung eines sehnlichen Wun
sches zu durchan pflegt, sich gewöhn
lich unendlich dehnen, so war's wohl
nur natürlich, daß wir alles thaten,«
diese Zeit zu verkürzen.
Unterstützt wurden wir dabei von
einer Anzahl Delphine und anderer
ische, die plötzlich unt unser Schiff
pielten und uns förmlich aussen-der
ten, sie zu fangen. Netze wurden aus
geworfen, und bald lagen einige Del
phine nnd eine große Menge anderer
schöner und großer Fische an Bord, die
offenbar alle zu einer Gattung gehör
ten, aber Keinem auch nur dem Namens
nach bekannt waren. Nichtsdestoweni
ger wurde der ,,Namenlose«, der fehr
ut schmeckte, von uns und der Mann
fchast mit größtem Appetit verzehrt,
besonders der Kapitän hielt sich tüch
tig d’ran und behauptete, daß ihm
ggclh nie ein Fisch so gut geschmeckt
e.
Auch Mister Dodleh aß davon so
viel, als ob er seit acht Tagen gesastet
hätte. Jch selbst war nie ein Freund
von Fischen und begnügte mich daher
mit einigen Bissen.
Nach beendigter Mahlzeit schlug der
Kapitiin ein Tänzchen aus Deck vor,
gewissermaßen einen Abschieds - Ball.
Wir stimmten alle freudig zu. Da kam
der Steward, des-· einige Matrosen, die
Klarinette und Guitarre spielen konn
ten, heranzuholen gegangen war, be
stürzt zuriick und meldete, daß der
Mann am Steuerruder vor kaum zwei
Minuten plötzlich bewußtlos- zusam
niengebrocheu und auch ein anderer
Matrose schwer erkrankt sei.
Der Kapitän warf mit einen bedeut
samen Blick zu. Es schien mir auch
plötzlich, als seien die Gesichter der Mit
reisenden seltsam ver errt, in’s Grün
liche spielend und ausgedunsem
Plötzlich schrie Mistreß Lambd ent
setzt auf: Mein Gott« Mand, wie siehst
Du denn aus?«
Diese war unfähig, u antworten,
sie heftete einen stieren, lebenden Blick
aus ihre Schwester, ihre Hände grif
sen tastend in’s Leere, und mit einem
röcheluoen Seufzer sank sie zurück. Der
Masor versucht-, seine Schwägerin zu
heruhigen, indem er bemerkte, daß der
aleichen plötzliche Erkrankungen in
eiszen Himmelsstrichen sehr häung
austreten und ebenso schnell wieder Ver
schwinden. Aber seine schwere Zunge,
sein glafiger Blick mit der unhe·m
lich vergrößerten Pupille sowie seine
schwankende Haltung waren wenig zum
Trost geeignet.
Als wir nach dem Speisesaal zurück
gingen, kam uns der Steward entge
gen und berichtete, daß sowohl der
Zustand des Steuermanns wie der des
Matrosen sich bedeutend verschlimmert
hatte, und soeben noch ein anderer
Matrose von der Krankheit befallen
worden sei.
Mit stummem Entsetzen sahen wir
einander an, nur der Masor fragte:
»Dergleichen ——— kommt zur See —
iifter vor —-- nicht —- toahr?«
Der Steward antwortete ernst:
»Herr, ich fahre zwanzig Jahre in
diesen Gewössersi und habe nie etwas
Aehnliches erlebt!«
Da sank der Majrr stöhnend in einen
Stuhl, aber er raffte sich gleich wieder
auf; seine Frau kam aus dem Zimmer
ihrer Schwester und sagte ruhiger: »Es
geht Maud besser-, sie liegt ganz ruhig
nnd athmet gleichmäßig.««
Schon fühlten wir uns beruhigt, da
hörten wir gleichinäfzigen Schritt auf
der Treppe.
Unser aller Gedanke war: da kommt
ein neues Unglück. Und es kam in Der
Gestalt des Kapitäns.
Da stand er im Tblinahmen, die
hohe, kräftige Gestalt schwankend; brie
niettersrische Gesicht graugriin, von kal
tem Schweiß bedeckt, hielt er sich mit
beiden Händen sest, und nach einigen
tsergebtichen Versuchen, zu sprechen,
gewann sein eiserner Wille noch ein
mal die Oberhand über die körperliche
Schwäche, und ei stainmelte:
»Wir finb —— alle —— vergiftet —
Die —- s- die Fische —-—— die —- ein Ma —
Matrose schon todt --— fünf --— im
Ster -—- Sterben.«
Die Majorin brach mit einein Schrei
zusammen, ihr Mann stiirzte sich auf
den Aapittim er hatte ja um drei Leben
zu kämpfen, und rief verzweifelt: »Aber
es muß Poch einMittel geben, eins-irgen
mittels«
Er sprach wieder fließend, die see
lische Erregung leite das törperliche
Leiden niedergekämpft.
«Keine5!« sagte Mauwell fast unhör
bar. Plötzlich richtete er sich mit neuer
Energie empor. in sein Auge kam
Leben, als er bervcrftieß: »Aber —
ivir könnten könn —- ten versu
chen —«
,,Wa-:« — — toa8?« Wir umrinaten ihn,
wir wollten ihm die Worte oon Den
Lippen reißen, da brach er plötzlich
zusammen wie ein gefallter Baum;
noch einmal versuchte er, den Fiopf zu
beben, uns- daH zu nennen, was uns
vielleicht retten konnte, aber tein ver
stiindlicher Laut kam mehr über seine
Lippen.
Da richtete sich Mistrcß Lanidd auf
nnd rief: »Herr, Herr, tro bist Du, wo
ist Deine oielaepriitsene Barmherzig
leitI Was-— haben wir verbrochen.
Das-, wir so elend zu Grunde gehen
müssen?«
Mit warsnsiunizicm Lachen brach sie
«-.us».mmen. chr Mann zog sie empor
und sagte sanft: »Du lästerst, Mabel,
kent’ an die nächsten Stunden!« i
Die nächsten Stunden! Es fiel uns
allen schwer aufss Herz· Da dieMamk
schast schon eine Stunde vor uns geges
sen hatte, mußten sich bei ihr die Wir
kungen des Gifteg auch früher zeigeni
Vtllmälig begann es aber auch bei uns
seinen Einfluß geltend zu machen. Jch,«
der ich am wenigsten genossen, kam mit
einigen Ohnmachtsanwandlungen da
von, die aber so schnell vorübergingen,
baß ich immer im Stande war, Inei
nen armen Mitmenschen über und unter
Deck zu helfen, soweit ihnen eben ein
Mensch helfen konnte. Unterstü?
wurde ich dabei von dem Stewar ,
det, da er erst nach uns zu essen pflegte,
überhaupt nichts von der Unglücks
Mahlzeit abbetommen hatte. Der
Steuermann lag, wie Mifz Pottcr, im
Starrtramps, die Matrosen waren alle
mehr oder weniger unfähig, zu sprechen
und sich zu bewegen.
Wir zwei bemühten uns also, so viel
Segel einzuziehen, als wir konnten,
und dann das Schiff in Gottes Namen
treiben zu lassen. Unsere letzte Hoff
nung bestand darin, daß es ein günsti
ger Wind der Kiiste zuführen werde-·
Als wir wieder in den Speisesaal
zutiicktamem hatte sich manches verän
dert; der Major lag gefühllos amBoden
derKajiite, nebenihm kniete seine Frau.
Jn der äußersten Ecke kauerte auf einem
Divan Mr. Dodlev und brummelte rnit
blödem, eintönigem Lachen unverständ
liches Zeug vor sich hin. Der Kapitäu
lag, den Kon noch auf der untersten
Treppenstufe, keuchend wie ein geler
tes Thier. Jch fühlte, daß er Durst
hatte, und brachte ihm ein großes Glas
Wasser mit einem gehörigen Schuß
Branntwein, nach Angabe des Stern
ards. Er leerte es auf einen Zug und
sah mich dann mit einem beinahe dank
baren Blick an. Der Steward flöfzte
nun auch den Anderen eine ordentliche
Quantität Branntwein ein, indem er
bemerkte:
,,Schaden kansz ihnen doch nicht
mehr, und im schlimmsten Fall hilft
es ihnen leicht hinilber.«
Einige Stunden vergingen, noch
immer war nichts von der Küste zu
sehen. Trieb uns der Wind wieder Von
ihr ab?
Die Nacht brach ein, und außer dem
Steward war kein vollkommen gesun
der Mensch an Bord, auch bei mir wur
den die Schwindelanfölle wieder häu
figer. Wir Zwei, die wir überhaupt
auf dem Schiff ncch zählten, hatten
beschlossen, derartig bei den Kranken
zu wachen, daß er bei der Mannschnft,
ich aber bei den Passagieren blieb. Es
irar gräßlich in diesem engen, dunk
pfen Raum, allein mit den seltsamen,
derzerrten Gesichtern Deter, die mir
trechenlang liebe Bekannte gewesen.
Unartilulirte Lc:.ute, Aechzen, Stöh
nen und dann wieder Dodley’s blöees
fLadken fiillten den Raum und dröhn
ten in meinen Ohren wieder. Mir War,
als- hätte man mkch in einer Leichen
tamrner eingeschlossen.
Während ich die Treppe, die zum
Verdecl führt, hinausstieg, hörte ich die
Stimme des Steriermannes, der mit
jammervollem Gestammel mir zurief:
«»Der — der Wind -- hat ——- her —
umge —— worfen!«
Der Unterbefehlkhaber, der offenbar
mehr von seinerWillensschwäche als von
körperlichen Leiden beherrscht wurde,
sagte matt: ,,Versucht -—— Steuer fest
binden —- und dann —- wie Gott ——!«
Da der Steuermann nicht im Stande
war, das auszuführen, bemiilite ich
mich, und es gelang mi: auch im Ver
ein mit dem Steward, der trocken be
merkte:
»Wir müssen ein«-i treiben lassen, viel
leicht, das-, une- der Wind wieder in·H
ossene Meer hinangsiihrt.« Er betrach
tete aufmerksam den schen dunklen
Himmel und meinte: »Wenn wir nur
nicht am Ende mehr Wind bekommen,
als nan lieb wäre!«
Leider hatte er richtig gesehen, nach
Thiitternacht erhob sich e.n gehöriger
Wind, der uns mit rasender Eile bar
warte trieb.
Es mochte gegen Z Uhr sein, als wir,
ticsch in weiter Ferne, ein Licht anstau
chen sahen, dem trir uns mit fürcht-cr
licher Schnelligkeit näherten.
»Ein Schiffl« rief der Stelvard,
,,acrade dar uns, um Gottes willen,
das Steuer ios!« Wir stürzten Beide
nach dein Hinterdec! und schnitten die
Stricke durch, mit denen wir erst den
Griff des Ruder-S befestigt hatten.
Kaum war derselbe stei, als er mit
solcher Wucht l)erumsck,nellte, dasz der
Steward zu Boden geworfen wurde,
ich aber gegen einige Kisten flog, daß
mir alle Rippen trachten. Ein Krachen
nnd Prasseln von herstendem Holz,
Schreien, Fluchen, Schimpfen, das
alles tönte in meinen Ohren, ohne daß
ich eine richtige Empfindung dessen
hatte, was eigentlich um mich her vor
ging. Oder besser gesagt, eine gewisse
Gleichgiltigleit hatte sich meiner be
mächtigt, die mich sur alles gefühllos
machte. Apathisch saß ich aus einer
der Kisten und starrte dein Licht des
anderen Schifer nach, das-, vielleicht
durch den Zusainineiistoß mit uan
schwer beschädigt, in die Nacht hinaus
Endlich fiel niir’s aus« daß der
Cteward noch immer keine Anstalten
machte, sich aufzuraffen; ich ries, um
sonst, endlich ging ich aus ihn zu und
schüttelte ihn ani Arm, tniete neben
ihm nieder und sah —«- dass er todt
war. Als ihn dass Ruder zu Boden
schleuderte, war er mit der linken
Schläfe aus einen herumstehenden
Nagel gestürzt s
Wieder Einer! sagte ich mir, und
plötzlich packte mich eine gräszliche Neu
gierde, zu wissen, wie viel Todte wohl
schon auf diesem Schiff seien. Viel-»
leicht war ich der einzige noch Lebende-J
der jetzt mit all den Leichen in’g weite»
Meer hinaussezieltr. Und da kam plötz
lich eine Erinnerung aus meiner Kin
derzeit über mich; deutlich, als hätte
ich das alte Märchei:buch in Händen«
fah ich das schaurig-bunte Bild, wel-«
chez dem Haufs’schen Gespensterschiff
als Illustration beigegeben war, und
ich fragte mich. ob all diese Leichen in
der nächsten Mitternacht wohl wieder
lebendig werben würden.
Plötzlich erriß der Schleier, der
mein freies enten eingesponnen hatte
und ich sagte mir: Wenn das so wei
tes «.t)t, wenn nicht bald Hilfe kommt.
werde ich wahnsinnig. Der Stimmf
sinn, die Neugierde, welche mich vorhin
beherrscht hatten, waren Vorboten der
geistigen Umnachtisisg gewesen. Jch
mußte etwas thum, um auf andere
Gedanken ·zu kommen. So sah ich
denn, wo zu helfen und zu lindern
wet.
Der Steuermann nnd drei Maiw
sen waren todt, den Anderen schiene
ein wenig besser zu geizen
Eben wollte ich in ie Kajiiten hine
untersteigen, als ich Mr. Dodley be
merltc, der vorsichtig, sich häufig um
sehend, die Treppe herausschlich. Jch
drückte mich in den Schatten, um ihn
nicht zu erschrecken. Er ging, zwar
schwankend, geradeswegs auf die Stelle
zu, von welcher aus er auf die Möven
geschossen, that, als ob er eine Flinte
anlege, und nickie dann befriedigt, wäh
rend er sagte: »Eine, zwei!« Im näch
sten Moment hatte er sich, ehe ich es
verhindern konnte, in’s Meer gefiurzt.,
Einige Augenblicke sah ich ihn noch mit
vden Wellen kämpfen, dann Verfchwand
er mir aus den Augen.
Blitzartig zog’s durch mein Hirn
Vielleicht ende ich ebenso! Sollte ich
hinnntergehenZ Der niedere, schmale
Saal schien mir plötzlich wie ein Sarg,
in den ich mich freiwillig legen sollte zu
cll den anderen Leichen. Mit gewal
tiger Anstrengung kämpfte ich meine
Feigheit nieder, nahm eine brennende
Laterne und stieg hinab.
Mein erster Blick fiel auf die Leiche
des Kapitiins Er war, wohl im
Todeskampf, bis an ders- Tisch gerollt,
sein verzerrtes, mir zugekehrtes Ange
sicht schien mich höhnisch fragen zu wol
len-: »Glaudft du’s jetzt?«
Das gabmir einen gewissen trotzi
gen Muth, mit dem ich mich wafsnete,
um zu sehen, was die Anderen mach
ten. Major Lambd lag noch immer
röehelnd, aber doch leichter atljimend
und mit weniger verzerrtem Gesicht,
vor der Thür, die zu Miß Potters
Kabine fiilthe. Dort war jedenfalls
auch seine Frau, und er hatte fich«
Wache haltend, da hingefchleppt, als
könne er den Tod hindern, zu den bei
den Frauen einzudringen
Jch flöfzte ihm Branntwein ein und
öffnete dann die Thür, die zu den dei
den Damen führte. Die Majorin lag
mit dem Obertörper auf dem Bett ihrer
Schwester, die mich mit klaren, cr
schrockenen Augen ansah und mühsam
fragte: »Was ist denn ——— geschehen?
Mabel schläft so -—« fest, und —- ich
kann mich kaum rühren?« Durste ich
ihr die Wahrheit sagen?
Die Nacht nahm ein Ende, ich war
endlich in irgend einer Ecke zusammen
gcfunien und erwachte erst, als die
Sonne schon hoch am Himmel stand.
Der Wind hatte sich gelegt, die See
war ein Krhftallspiegel Gott allein
konnte wissen, wo mir trieben. Der
Unterbefehlshaber und drei Matrosen
waren wieder auf den Beinen. Wir
machten uns an das traurige Geschäft,
die Leichen in’5 Meer zu Dei-senken.
Das Schiff hatte durch den nächtlichen
ZusannnenfiosjI so gelitten, daß es
eigentlich nur noch ein Elcrack zu nen
nen war.
Obgleich der Anker aufgewunden
war, bewegten wir tan doch nicht von
der Stelle.
Gegen Abend rief endlich einer der
Matrosem »Gott sei Dank, da find
sie!« »Wo? wo.’—« schrieen die Anderen
fröhlich und hoffnungsvoll.
Ja, da waren sie, Mutter Carrys
Ftijchlein, gerade Vor unserem Schiffs
schnabel flatterten sie, nnd der. Unter
lefel)15"l)-.iber nickte mir fröhlich zu: »Na,
nun lfätten trir das Schlimmste über
standen, da sind die Seelen der Armen.
die tvir gestern da unten gebettet haben;
jetzt dauert’s keine Stunde mehr, so
kommen wir los.« Ilergerlich fragte
ich ihn, welchen Grund er denn für
tiefe Meinung l)c.b"e; da sah er mich
mitleidig an und meinte: »Weif3 wohl,
Herr, das-, Ihr an all’ so was nicht
glaubt, aber wahr ist’s, d’ruin doch.«
,,Werden nur Seelente in Sturm
ntöven Verwandelt?« fragte ich.
»Gewiß, Herr, das sind lauter er
trunlene oder in’s Meer gefenkte
Matrofen, die so eine Art Fegefeuer
durchmachen. Dem Matrosen sind sie
gut gesinnt und zeigen’5 ihm oft cn,
tvenn er sich aufUJ Schlimmste gefaßt
machen soll. aus alter Kamerad
sclsaft.«
Jch that, als-s ob er mich überzeugt
habe, nnd begab mich dann in den
Speisesaal hinunter, wo Der Mafor
und seine Schweige-tin schon wieder her
uingingen. Auch die Majorin hatte sich
ziemlich erholt. Jn dieser Nacht schlief
icb rubia und fest.
Am Morgen trieb unser Schiff mit
frischem Wind. Es l)ielt sich merkwür
dig gut, nnd noch ehe Der Abend ein
brach, sianalisirte die Wache Land.
Gliicklicherweise war der Unterbeschls
habet mit dem titikischen Wasser, das
wir durchsullrcn vertraut und bugsirte
unser Schiff gliicllich nach einer der
.Heiliaeiigeist-Jnscli: anf Valsama, wo
lvir uns von den ciusaestixndenen Stra
pazen ariindlicli erbolten und dann auf
einem Dampser oic FIeiinsahrt wieder
in voller Gesundbeii antratcn.
-.-. « »...... —. .
Mißaliiettes Kompliment. »O
mein Fräulein, Sie sind so schön —
so schön —— -- wie die untergehende
Sonne!«
—s— Jm Theater. Au »Das Stück
ist miserabel nnd Du applaudirst so
lebhaft?« —-—- B.: »Ich denke mir da
bei, ich hätte den — Antor zwischen
meinen Händen«
sk- Auls der guten alten Zeiten. —
General (inspiznend): »Wie kann et
sich unterstehen, aus Posten zu schnap
sen.« — Soldat: »Gehns, Excellenz,
Herr General, sang net so neidig, neh
mens liaba aa a Pri5!«
—- Ain Stammtisch. Sonntag-Zis
ger:« »Meine Herren, gestern war ich
aus der Jagd nnd half einen Hasen
anaeschossen. —-— Förster: »Ja, es ist
wahrt Den Hasen anschießen, derselbe
davonlausen, aus einen Baum klettern
Und Miau schreien, war eins.