Ost-et Schreibebrief von Phi lip Sauermpfer’s Betret, Ich Strauwer. W III Of s s- cczsstdä .St.JuandePottotico, j.«Vec. O——« Mk. Edito·t! M» « Was die Manns hier feie, so kann man ibne gar net ; krößtr. Sie thue alle schiele wo sI ihre Hand anlege könne. find ich muß jede Nacht an Gart seie, sonst thäte se mir mei ganze Schöntie auskliece. Das jsz auch die Riese-h daß die Sohldschierks töss zu sie seie änd se net mehr im Kämp tote täte wolle, biknhs sie müsse expcckte, daß die braune Hollunke ihne noch ihre paar Dödds vor die Nase wegfchtehle thue. At sötst, wo die Americanos Vier angekomme seie, den die Nätivg Angfcht vor sc gehett änb unser Körnel hat mit sei rathe Nth änd sei wüschte Biehsasch ahlmost die Witts ans ihne derausgeschtähet, änd sie hawwe sxch behäwetx böt wo se gesehc hatt-we, daß die Americonos gar net so bös seie thäte, den se mit se ussgernacht änd dann seie se alle Tage freschkk geworde, bis es gar net mehr mit se zu fchtände is. Löst Wiet hen ich von dem Onkel in New York e sresche Schtock oon Licks wors änd Cigarg qeszendt gekriegt änd bilohs daß es die Thantsgioing Woch war, hat mir der Onkel e seine let-en dige Türkie geschickt änd hat mir ge schriewe, er thät hoffe, daß der Türlie in gute Kondischön in Portorico an 1tornine thiit änd denn sollt ich niei Freud-h zu e seine american Ihn-its giving Dinner inweite. Wo der Kör nel den Tijrtie gesehen hat« hat er über sei ganze Fähsz aesrneild and riniartt: »Weil Joha, den Türtie wolle wir uns am Donnerschtaa sein schinecke lasse, e Türtie sor Thansaivina is doch ät liest e Zeichen von Cioilisiisctvn in diese verruckte Köntrir. Thue nur Obacht gewe, daß die verslirtenNätios, wo sich hier neben dem Kämp herumdreiwe, ihn net schtehle thue.« «Dh,« änßere ich, »du is kei Tönsrhen wir thun ihn ihn noch die zwei Tag in tei Kuhp lasse lind bei Tag thu ich ihn hier autßeid vor die Door schtelle änd ksei Nacht thn ich en in rnei Schäntie nehme änd die Door klohse, da solle die Schpitzbuhe voll ihre Finger davon lc.sse.« Es hat auch noch lei 10 Minnitg ge nomme, da seie die Nätios von alle Seite aekomme, um den Türtie anzu kuckr. Rehse thue se uss dem verinuckten Eiland tine net and so hen se alle urn den Kahn geschtanne and mei Nötio ge äskt, wo der Börd herlomnse that, oh er fliege könnt und fein zu esse wiir etc» etc· Well mein Nätiv, wo lang-! in die Juhneited Schtsiteg war äno e szivileiszed Felloh seie thut, dacht er wollt Föan mit se mache; so äußert er, der Börd wäre der große nsnerilan Jhgel, wo sein zu esse wär, bot wo ihne schwer in ihre Stornäck liege wird, wenn se ihre Diebsinger net vkn ihrr lasse thiite. Well sie hen denn noch c halb Schtund da herumgesehtanne änd in ihre Gibberisch mit enanner getahtt and dann seie se los änd ich hen ge denitz sie hätte ihr Ajuriositie ßatiss seid and werde den Türti: in Ruh lasse. » Arn Jvening ware der Körncl änd »me·hrere annere Göscht in mei Schön tte and wir hen e gute Zeit gehätt. lifs e Mal hen ich gedenkt, ich thiit e Flut tern horc, kenn hen ich rnei Türtie ge denkt and weil es bei diese Zeit schon anfing, dark zu werde, so sag ich zum Korneh »Sieh doch e Mal, oh unser Türtie ahl reiht is, önd du thuscht en Besser heut-springe hisor die »Ha«llnnle mit ern durchbrenne thue. Well. er thut aus die Thitr aucke änd äußert: »Du tannfcht unbesorgt fein,John, der Türkie thut ruhiq in sei Knhp sitze änd du kannfcht en noch e Weil an die fri sche Luft lasse: ich kann von mei Tschär aus den Kuhp sehe änd fo dart werd? net, daß en einer schtehle könnt, mitaus ich thät en erwische.'« »Ab! reiht«, äußere ich, »daß aber Uff.,, Nach e Weil hen se denn sich reddie gemacht, home zu gehe änd so sagt der Körneh »Weil, John, ich thue dei Kuh-v jetzt bereinbringe änd damit will er den Knhp usshcbe, böt ab! ät vonz fangt er an zu hollere, denn thut er in die Schäntie omme änd hollert: »Der Dei bel soll dei cniferables Biest von e Tür Tie hole, des Luder bat mir ahlmohft e Finger abgehackt. « Well. ich thue den « ·örnel sei Pfote antucke änd sag: »Das is net possibel, daß e Tükkie so heiße kann,« denn is mir wie Leitnmg e Eidiä in mei Meind actornme änd ich bin hinaus, den Türkie anzuiucke änd da seh ich denn die Bescheeeung. Die verdammte Schpißbude den sich ä kuhn iis es dark zu werde anfing, an den Kahn qefchnieki. mei Tüttie her an enommen änd e große Bu zart-, m iet bei die Millions herumfliegr. hin ngethaw And der Körnel hat die Unze Zeit den tzuhv mit den BU zoed qewatschd» and gemeint, es wär mei Tät-tie. Well der Körnel war fnchjdeibelswild, net allodn, daß er kei Tiielie net vor Thanisgiving kriege Mit, bat er auch noch e ganz verbissene ges-nd gehett änd wo die Deus ausge nne Inva welckzen Trick die Naiivs an uns ges-spielt hatte, hen se uns noch cwlochiand hen mich im ganze Lömp Ha ard John gekahlt. We for hantsgiving den ich entne bn e feines Meiner gehen nnd den v Feed änd den Körnel inweited. Mei Nätiv hat mir drei feine Tschcckens ge holt änd et thuts auch fein endet schtände, sie zu prepäkr. Der Kornex hat etscht noch gegranlt, daß et aus fe( Tütkie getfchieted wär· böt wo er e Tfchicken änd e DosendVonies Acht-»si tie dann gehett hat, bat et nieye km tisfeid gefühlt änd geschtakted, Seht-»J rieg zu erzähle. So fasten »Es II sttäntfch, böt mit die Tiikkies hcn ich schon ßerveral Teimg Trubel genett änd bei eine Ottäschön hen se adlmolet met ganze Pläß demolifcht Das seien ebaut 20 Jahre zurück. wo ich e Gro ßekie änd e Salntm an der sie Sich-aß änd Avenne A hawwe that. Es war auch e fjuh Dähg bifot Thnnligiving. als e paar Fellth, wo Kostümer zu mit sei thate, in mei Salubn kam-e Link s«:;1te. se wollte er TürtieiRäffel for Die Benefit von ihre Klöd nrkäjndfche änd ob sie die Tüktieg in met Pläiyß nuskäffle könnte Well ich hen tei ’ Obdfchettschön gemacht änd am näbsie Tag brtnqe sie vier Tütties in e Kubp, thue se vor met Thük fchtelle mit e Lä bel dran: Großes Tüktie-Räfiel —- 10 Cents e Tschänoe ——-- Tictets nn Sn luhn zu taufe Böt die Tütkies wnie solche Puhr tuecking Lot, daß die Leit gelacht hatvtve Find ihre Fönn gemacht, sind kch hen»seinellie die Fellobs kitwested, ihre Tyrkies wo anneks hin zu nehme, da»me1 Busineß Repputäfchön ßösfese thgt, wenn ich solch Vieh-Zeug exlkidite that, Well sie hen mich denn geäzlekz sie uber Ngcht in mei Salntm zu kiepe and am uns-sie Mokaen wollte sie en annete Plahßjor sie feine. Welt Ich sag: »Ab! kecht,« änd tro ich tlohse WI- VUUAG st die Kubps in mein Sa l lulJn. I Yehaut 3 o’cloel am Morgen thut » mer Alte·1nich in die Nil-H schloße and i sagt: »Im-« schteh uff, ich hör wag in unsere Großerie, da iniifse Bürglars , drinne sei. Well bei die Zeit hen ich ; aar net mehr an die Türlies gedenlt ; and wo ich herunerlonnn, seh ich, daß H die halbverhungerte Viecher aus ihre T Keihy herausgekomme änd in die Gro ßerie gelaufe ware, wo se e Box mit Crackers änd e halbe Schweizer Tschies schon ahlmoft uffgefresfe hatte. Wo ich after se lotnine, laufe se egal wer um den Kaunter, daß ich se net latfche lann änd wo ich fuchtig werde and e Kle nach sie schmeiß, fliege se uff änd dorch den Plähß. Der eine thut mir alle Glabes von den Chändelier herunnerschmeiße, der annere fliegt in den Saluhu änd wo es durch den Mi ror biheind die Bar flieae will,schmeif3t er mir alle Vottelg and Gliiises herun net, daß es rassele that. Jch hen schon manche Jagd mitgemacht böt, Beut-, ich sag Euch, diefe Tiirlier Heini that einiges biete. W ich all mei feine Glässes and Li org herunnerftiege sah« trieg ich die Wuch, schmeiß mei schwere Klöd nach dem Verflixte Tür-« lie, hist der thut sich dodsche and der Knippel fahrt niitte in den große Mir tor, daß die Piehfzes in alle Direk tschöns floge. Bei diese Zeit is mei Weis änd das Sörvant Görl gekom me. Die Märie hat e Bruhm genom me änd fangt auch an zu tfchädse änd mei Alte thut ihre Siipperg hinter sie herschrneiße, wobei se zwei Dosend rnired Vielels vons Shelf herunner feuere thut, daß se all in Pieszes ware. Jn der Mienteim thut die Märie mit ihre Beuhm aushole, um eins von die Viecher in die Luft zufammenzuschtm ge, höt haut danebe iind trifft mei Alte uff den Kopp, daß se lollapse thut. Well Beug, wir hen ebaut e halb Schtund hinner die Tütlies herge tfchäh5d, alles was net niel- iind na aelfest trat, is herugmergerasselt ·änd wo wie das Biehzeug endlich »Waru mengeschlage hatte, sah meiPlahfk aus, als ob e Ceillohn dorchgefahre wär änd rnei Alte hat e großes Horn an Kopp gehett änd ihre falsche Zahn zerbroche. Arnannern Tag wollte die Fellohs noch Dammadsches vor ihre Türties, bot wo se mei Pliihß gefebe ha«wwe,»hM II nix mehr gesagt. Bist seit dre» Zeit hen ich tei Juhs mehr vor leis Turtres ett. · geh Ihr John Stramper. -«-.. --— Ein schneller Wechsel Vin- anz oeni Leben von M »Dieses-seid Am Sonntag Vormittag von acht bis zehn Uhr wurde bei dem Recht-zan- . tvalt Sommer noch gearbeitet. J DieThiire des Adoolctten öffnete sich » und dieser trat in eigener Person her- ; aus, einen Aktenboaen in der Hand. »Wer hat diesen Wisch geschrieben Z« fragte er den Bureanvoriteher mit ( grollender Stimme. · Dieser blickte zuerst aui Das-; Ge schriebene, dann aus die Reihe der hin ter ihm sitzendin Schreiber. nnd mit einem veräichilickfen Achselzucien wies er aus eine lange hagere Gestalt. »Leonhard!" scgte er in einein Tone. als wolle er um Entschuldigung bitten, dasz dieserMensch im Allgemeinen, nnd in der Schreiberstnbe im Besondere-I cxisiire. Der Rechtsantnalt sann ein Iveniq nach und sagte dann: «Aba, der! natürlich, immer der! so ein Mensch ist eine Schande siir den ganzen Schreiberstand. Ich verlange nicht« dass meine Schreiber besondere eebilveie Menschen sein sollen, aber solche haarsiriikbende Fehler, wie sie biet in dieser Abschrift vorhanden sind, lasseich mir nicht bieten. Sie scheinen in nicht die geringste Sänlbildnng zu haben.« wandte er Schn- Leonbard, der sich sogleich bei lser Nennung seines Vatnens erhoben hatte M nun mitl lieb wie ein abgelanzeliee Schnliunge dastand, obwohl er seine dreißig dFahre : zählen mochte. »Von nächstem sien sehen Sie sich nach einer anderen Stelle um. und wenn ich Ihnen rathen soll, werden Sie Hausknecht « s loß er unter dem Gelicher der übrigen rei . ber. Als das Vurean um zehn Uhr ge schlossen wars-e, ging Fritz Leonhard heim nnd stieg die fünf Treppen bis zu seinem Dachstiibchen empor. Dort machte er sich über das Frühstück her, ! nelckpes ihm seine Wirthin, Frau Pelz, » lkinqestellt hatte. Es bestand aus einem « Stück Brod uno einem winzigen-Stück chen Wurst Als er den ersten Bissen von der Wurstscheide heruntergeschluckt hatte, i tlovfte er an die .« lüre des Nebenzim ! mer-z und Frau Pelz erschien. «Verzeihen Sie giitigst, " saate Leon i hard in liescheidenes in Tone. »die Wurst ’ hat einen Beigeschmack « Un der That hatte die Wurst nicht nur einen Beigeschmack, sondern sie wäre auch für jeden civilisirren Men- ’ schen ungenießbar gewesen. Die dicke Wirthin schien aber anderer Meinung zu sein. Jhr Gesicht rötlsete sich vor s Zorn. sie stemmte die Arme in die Sei ten und ries entrüstet: « »Seht mir doch einmal dies Jam mergestell von einem Schreiber an! Die Wurst ifi ihm nicht gut genug. Was will er denn eigentlicks für seine paar Pfennige haben! Sie verstehen über haupt nicht was schmeckt oder was nicht schmeckt, und was einBeigescknnack ; ist« davon haben Sie aar keine Ah ; nung, verstehen Sie wohl?« Leonhard murmelte. er werde sich I wohl geirrt haben, woraus Frau Pelz noch längere Zeit über die Verderbtheit der Einrichtung redete, daß ein Schrei ber überhaupt einen Geschmack habe. Als sie sich endlich entfernt hatte legte Leonhard seinen Sonnta gsaniug an und qing spazieren. Er shritt zum t Thore der Stadt hinaus und gelangte in die Villenlolonir. --3 gab dort Villen welche schon Paläste Zu nennen waren, und der Anblick derselben war unentgeltlich wenn er überhaupt mög lich war. Denn viei e dieser Villen standen inmitten großer Gärten, von Bäumen und dichtem Laubwerk um geben. Vor der tztitierttsiire. welche den i Garten einer Van umgab. blieb Fritz ! Leonhard sitt-en und starrte nach der Veranda hinaui. aui deren Irrt-re eine iunae Danr Aurelie, de Tochter der Baronin pack-berg, stand. »Es ist tchiecklich,« tlaate die Baro nesse ihre: Mutter, »in-F es dein Pdoel erlaubt ist, so obneWeiterrZ die Willen straße zu benutten und gar noch Vorl dem Gitter net-en zu bleiben. Da gasst · nun wies-» ein Mensch nieriten dessen ! bloßer Unbiick mir schon unaugstetilich i ist« Wenn er nicht dato fortgebi. rnse ich den Diener, damit er Ien Hund aus den Menscher hetzt.« Sie traf in das Haus t-i7:ein, nnd als Leosstjcrcs die blendende «Zitkö!ii)eit, die er bewundert hatte. niitit mehr er blickte, ein-Ernte er sich iensientn Der zu nächsten Viilr genötigt Garten wcxr von einer Mauer um« schlossen, aber welche ein Zweig mit saftiger-. Ricschen herabhing. Der Schreiber ist-erlegte, ot- er die Hand nach dem disrstitillenden Obst aus strecken solle. Sein Blick fiel ans ein lleines Schild, das unter dein Glocken zuge angebracht war. » »Leont)ard'·, las irr darauf. Nun lonnte er sich einbilden. das; der Gar ten ihm gehöre. und rasch bog er den Ast mit den Kirschen herunter nnd be gann zu essen. Eine nervige Faust, die ihn ain Kragen packte, störte ibn in oiesem Vergnügen ELJ war ein Gendarnh der sich dringend die Adresse leg Kir schenräuderg ausbat, und Fritz Leon nannte seinen Namen und seine Woh nnng. Es war deute ein trüber Tag siir ihn gewesen« Jhni stand der Verlust seiner Stellung nnd die Bestrafung wegen Kirschendiebstadls bevor, und dennoch war der Schreiber nicht gar zu seh- niedergeschlagen. oder vielmehr, er irar so niedergeschlagen. wie immer. i Das Leben hatte ihm bisher nur Ent- z behrungen geboten. er war stets von s allen Seiten aehudelt worden, nnd er ! erwartete auch nichts Besseres. ? Jn- Uebrigen stand er allein, und e: i irr-setz daß er sich schon irqenvwiei durchschlngen werde. Als Leonhard den folqenden Mor gen das Vureau betrat, ließ vertikal-ts anwalt ihn sogleich in sein Kabinet rufen. »Aha« er will »sich sofort weg schicken,« dachte der Schreiben »Sie beißen?« »Frisz Leonharb," lautete die Ant n«0rt, ohne daß der Gesrngte sich über diese Frage wunderte Dorn war er zu abgestumpft. »Wie alt sind Sie? Wo und wann sind Sie geboren? Wie heißt ihr Va ter n. s. w.?« Nach jeder Antwort. welche der Schreiber gab, erhellte sich bog Gesicht tses Rechtsanwattes inebr und mehr. Nach der zweiten Frage zwang er ihn, sich ihm gegenüber zu setzen. Nach der letzten umarmte er ihn. Leonharb sprang entsetzt aus, da er glaubte, sein Prinzipal wäre wahnsin nig geworden, aber dieser drückte ihn aus den Stuhl nieder und sa te: »Ich bitte Ew. Hochwo lgebvren sitzen zu bleiben und anzuhören, was ich Jhnen mitzutheilen habe. Ihr Intel, der Rentier Leonharb, iit plötz lich gestorben und bat lein Testament hinterlassen. In Folge dessen sind Sie Universalerbe, b.h. Besitzer einer Van rnd von zwei Millionen haar. Jst Ihnen das rechtl-m «Jatvohl samoblt« erwiderte Leon nqkd betäubt «Der Verblichene hat noch kurz vor seinem Tode erwähnt, welche Legate er machen wolle, so z. B. hunderttausend Mart für den »Verein zur Erforschung des Nordpols«. Sie werden die Klei nigkeit doch aus Pietiit bezohlen?« »Jawohl, seitwle Drei Tage ipiiter gab ver frühere Schreiber und jetzige Rentier Leonhard seinen Freunden und Bekannten, von deren Existenz er bisher leine Ahnung gehabt hatte, ein großes Dinner. Er selbst saß aus dem Ebrensisze, an der I Spitze der Tafel, zwischen seinem ebe matigen Prinzipal, dem Rechtzamvalt Sommer und der Baronesse Auiclie von Hochbera. Nach dem ersten Gang erhob sich der Rechtsanwalt und brachte cinen Toast aus den Gastgeber aus« indem er ihn als eine »Leuchte der Wissenschaft« ser send Mart vermocht) feierte nnd ihn wiederholt »unser gelehrter Freund« nannte. Aber diese Rede schmeicyeite dem neuen Millioan nicht so sehr, als die Aeußerungen der Barouesse Aurelie, welche ihrem Nachbar aus der anderen Seite, jedoch so laut, dasz Fritz es hören konnte, zuflüsterte: »Dieses: Herr Leonbard ist wirklich ein bewundertin werther Mann. Wie interessant er nur aussieht! Er ist der liebenswürdigste Gesellschaften den ich je gekannt habe.« Dabei hatte er ibre Fragen bisher nur mit sa oder nein beantwortet. Jedoch nicht nur im Salon, sondern . auch in der Küche war man nur des I Lobes voll über oen neuen Herrn. Eine besonders geachtete Stellung in der Küche nahm FrauPelez ein. die frühere Wirthin Leonhard’s, weldxe jetzt zur Wittbschasterin avancirt war. Sie brüstete sich beständia damit, daß sie Herrn Leonbard »von irüber her« kenne, pries seinen vorzüglichen Ge schmack und überschüttete die seroiren den Diener niit ängstlichenffragem wie dem Herrn der Lachs oder die Rebbüh ner aemundet hätten. EinigeTage später batte Fritz Leon bard bereits vergessen, daß er einst ein armer Schreiber gewesen sei. Er saß vor seinem kostbaren Schreibtisch und ileß sich von seinem Verwalter Vortrag halten, wie irgend ein arosrer Herr· »Da bat noch ein Gendarin,·· schlcß der Verwalter seinen Bericht, ,,einen Menschen ertapvt, der an einem unse rer Bäume Kirschen gestohlen bat. Soll der Dieb versolat werden?« »Unbedinqt!« erwiderte Leonbard. Er hatte leine Abnuna. daß er damit den Austrag zu seiner eigenen Verfol quna aeaeben hatte. qssp --. «. etc Muttr. Floretleile an dem llngarisdien unzi Miit-. Kaki-mir Teurich von Julius- com-in Echrulelnd wiegt sich der rielige Dampser ans den schäurnenden Wellen des Ozeans nnd schxoeiaend starren die Passagiere hinab in die brausende Tiefe. Oben auf dem Verded hiillen die Isliatrosen einen Leichnam in wassrr dichte Plachen und befestigen schwere Bleitnaeln an die ertalteten Füße· Mit verhaltenem Athen blicken Alle hinab auf die gurgelnde, wogende Fluth, indes-, der Leichnam auf der« platten, schrägen Brett in’H Meer hin abaleitet. Die schweren Bleiluaeln schlagen pliitfchernd auf den Wasser spiegel; ein Sprühregen eisratalter Tropfen spritzt empor: dann überflu, thet eine riesige Welle den Fleck, wo die Leiche in’s Meere aesentt worden. Der Geistliche spricht mit gesaltejen Händen sein Gebet; die Passagiere flü stern unbedeckten Hauptes-, schweren Herzens ihr Amen und denlen dabei im Innersten ihrer Seele: Ach mein Gott, las-, mich einst im Schopr der Erde mein Grab finden. Dann ziehen sich alle lautlos zurück; nur eine ärmlich gekleidete Arbeirer sran bleibt allein auf dem Verdect und starrt mit weitaeöffneten Augen stumm ins Meer hinab. Das Schiff dampft zischend und pu stend weitere; die arme Frau blickt noch immer wie aebannt hinab auf das Meer· WieWoge auf Woge sich thürrnt, jede Spur jener Stelle perwischend, wo ein Todter seine letzte Nuhestäste ge sunden. Kalter Schauer durchbebt sie; das Blut stockt in ihren Adern: ihr friert, und zitternd taumelt sie die Treppen hinab aufs hinterdeck, wa ihre beiden Meinen auf einem Bündel lauern. Auf der Treppe trifft sie einen der Matrosen. Leise, jedes Wort mühsam hervorstammelnd, fragt sie kaum hör bar: »Wenn - -— — - ——— ein tleines stind —- stirbt, wird das auch so be, l araben?« i Fraue. I .Reden Sie lauter! Lauter! Jeh versteh kein Wort.« Das magere Gesicht wird um einen Schatten bleicher. Sie schluckt und schluckt, um die ausgetrocknete Kehle anzufeuchtem Dann nimmt sie alt' ihren Muth zusammen und den Blick abwendend —— denn-sie waat es nicht« dem Manne in das wetterbarte Antiip zu schauen — fragt sie wieder: «Wird auch eine Kinderteiche s ist« Wasser geworfen?« »Freiiich! Freilich! Ein Bleigewicht um den hats --— plautz, hinein damit ——· und geschehen ist’tl.« Das arme Weib eilt zäbnetlappeend in ihrenWintel, w ihre Weitere« ein aoldhcariaes, zehnjährigei Mädchen, das acht Monate alte Brüderchen ern wieat, das auf Lumpen in einer Bart- » rnulde gebettet liegt. Die Kleine singt s den Sängltng is Im Schlaf, der aber j zuckt ruhelos mit den kleinen Fäßchen und händchen und weint. «Manra, Maina.« klagt das kleine Mithchem »ich tann ibn nicht einschlä fern, er weint. Vielleicht ist er hung rig.« »Ireilich ist er hungrig." Mit iiebernder Hast nimmt sie den Kleinen aus den Arm, iiisit die glühend heißen, trockenen Lippen. streichett und küßt es und drückt es an’5 Herz· Die Kleine aber esiibrt klagend fort; »Schau, Martia, diese garstiges Männer dort haben mich angeschriecn, ich soll doch den tleinen Burg zum Schweigen bringen« sonst werfen iie riin in’s Wasser, wenn er ewia heult.'« «Jn’s Wasser! Nein. nein, nur nicht in’S Wasser.« Und tranwsxiast drückt sie das Kind an’s Herz und stri stert ihm die tausend süßen Schnicich::— reden der Mutter-liebe ,m. anänen . rollen über die blassen Wangen, and kalt mit zuckenden Lippen stiisterr sie: »Nicht wahr. Du wirst bald gesund werden, mein HrrzblattZ Dann wird Dir nichts mehr weh thun. und Du wirst auch nicht mehr weinen «« Schlaf, mein Junge, schlaf, mein Herzblatt.« Nacht wird’s und langsam, Iangsam verstummt das Weinen und dasAechs zen des tranken Säualings. TerAthem stockt, die kleinen Glieder werden cisig Die Mutter aber blickt ihr-r ans das : sterbende Kind, stumm beitc iie es in s die Mulde. lautlos rollen cie beißen Tdrönen über die weiten Wangen, nnd stöhnend erhebt sie sich von ihrem Sitz. Das kleine Kätbchen säbrt bei dieser essen Bewegung aus dem Sitlas em vor. i fürchte mith.« »Ich komme gleich. mein Rind, nur Häuschen —- —« »Ist er sehr trank, Martia-» Er ist todt! will sie aufschlttchzen, aber ein blitzqleich auszuckenoer Ge dante löhmt ihre Zunar. Todt? Wenn er todt ist, werden sie ihn ja begraben. Aber wies Jn’s Wasser werden sie ihn werfen. Die. Fische werden seinen tleinest Körper zernaaem Nein, nein, ei ist nicht todt. »Saa’. Mama, ist er sehr trank?« wiederholt Käthchem »denn wenn er « tranl ist. wird er weinen nnd die gar. stiaen Männer aufwecken. die ihn in’5 Wasser werfen wollen.« Krastlos sinlt die arme Mutter aus ihr Bündel nieder. »Nein, nein, Häng-then ist sticht mehr trank. es ist ihm besser. Siehst Tit nicht« wie still er ist. Nein. sie werden ihn nicht in’s Watser werfen- Schlaf nur« Räthchem schlaf.« Sie aber bleibt wach· am Todten laaer des Kinde-« durchwacht sie die arauenvoll lange Nacht. Mit andre chendem Morqu krivachen die Zwi schendectzpassaaierr. lauter Unterge brunte, vertnöcherte Arbeit-r Jie den Taa nicht mit Beten, sonder-i mit Flu chen begrüßen. »Man:a, laß’ mich nicht allein, ich i s i i s »Nochinsmer kein Land zu seh’n. Noch zwei lanae — lanae Iaafahrikttk » l Oh! Gott« steh mir bei!'· Die iniirrischen Schläfer crhebdn ich - tser Reihe nack- rson dem hattet-, Nacht laacr s »Na," brummt der Eine, .,t)etI-iNacht war der Bala wenigstens still. Hatt Du i ihm vielleicht Mohnsast einaeaebenZ I Ihr-' das nur heut auch, das-. man roch » sein Bischen Schlaf hat.« ! Die Mutter breitet schiiyend die I Hände über das Kind und s·rhsve.-.1t. Erst als es still wird rinnsuin, wagt das die tleine Leiche deckt. Sie beistt sich die Lippen blutia vor bitterem Weh, aber sie dars ia nicht weinen Und doch, wie süß wäre es jetzt, schluchtend an der Leiche ihrer- Kindes niedersinten und ihr arosies Herzieid ausweinen u dürfen. Dann rast sie ihre Habseliqteiien zusammen, nimmt den Säualina aus den Arm und übersiedelt in den ent: serntesten Wintel des Dominiks-z wo die Wenigsten wohnen. «Warum sind wir von tort treaae gierigen Mama?« sraat Mein-Löw li iie es, das zerschlissene Tuch tu liiitem « »»Weil Häuschen Rulie brauch-, mein Tochterchen hast Du hänescheii liebt« » »Ach, Manie, sehr, lehr riet-. Laß ; mich ihn einwieaeii.« i »Aber leise, leise, das-; er nicht er « iuacht.« . » Und das Gesicht in beide Hände l-e graben, spricht sie in laurn hördxcni Flüstertom »Nein, nein, ich fürchte Däd) ni.!)t. Wir werfen Dich nicht in’- Meers mein aoldlociiqer Junge. Jn’5 tiille liilile Grab werd» tch Dich leaeii und Noriiiixr rin und Vergißineinnicht Max-V ich Dir als Gärtchen darauf, eiii Irre-« chen wird die Stelle schiiiiicten, wo Dein lleines Lockenlödichrn kiegi sxnf um das Kreuzchen werd’ ich Kränze winden. Und besuchen werde ich Hist oft. ieden Tag und werde Dir lchriie Schlummerlieder fingen. Nicht wohi Dii wirft sie hören? Ja, mein Engel chen wird in geweihter Erde r.«hen. Nur noch zwei Tende- iiiein Herzblatt, schlaf, Kind-den« schlaf!« · Undsie wirgl und·wiegt den tleinen Muldensaren Schritte nahen. Und vorlienden her zens finat sie laut: « » Schlaf, Kindlein, ichlail » Klein-Körbchen lchaulelt die Wiege und luinnit lächelnd mit: · Schlaf. Kindlein, schlau Draußen stehen zwei Schiff Eine desArbeitertrauen redet sie eis-: »Was i echt der Weines-« »Danli, es ist ihm besser.'« »Den er deute schon getrunlen?« »Noc« nicht« »Na lassen Sie ibn nur nicht hun gern, sonst wird das Aermste ia nicht in Kräften law-nein « Auch das nacht Behntsam nimmt sie die kleine Leiche ans den Arm und setzt die starren Lippen an die lebens warme Brust. Eislalt rinnt es durch ihre Adern v.«.1.ser immer fester driiclt fee es US lderz. So verstreicht ein langer Tag und eine endlose Nacht. Hitternd verdir t sie sich in den entferntesten Winlel int der ttenren Last. Endlich. endlich e langt das Schiff in den Hafen. sh, wie sie vor Ungeduld bebt. Nie ist das Schiff so langsam gesabrenl Eine Ewigteit währt es, bis die Mattofen das Signal geben« »Endlich!« Mit fiel-reifen rollenden Augen« rechts und linlsJ Stöße austbeil:nd, windet sie sich durch die drängende, schiebende Menge. stiirmt den Strand entlang. Dort, dort — eine Bantt Zitterni bettet sie die lleine Leiche darauf dann sinkt sie in s Knie, streichelt nnd lieb lost daß eislalteGesichtchem selig, sanft lächelnd und heiter, als wäre es vorn Tod etwa-ist« fliistert sie: »Nicht wahr, mein süßer-, kleiner Enaetlf Deine Mutter bat Dich doch ge rette .« — - -.-.— Schutz vom Eigenthum im- See Der Einberufung einer internatio nalen Conferenz zur Erweiternn des Pariser Vertrages von 1836, nich welchen die betäeiligten Mächte aus die Kaperei verzichteten wird der Congresz gern seine Zustimmung aeben können· Der Präsident hat dies in seiner Bot-— schaft aus Grund ron ibm iiberreichten Denkschristen empfohlen, die durch die Wegnahme von handelsfchifsen unter - spanischer Flagge wankend des letzten Krieges reranlaßt worden waren. Die Vereinigten Star. ten tämen da mit aus die Stellung zurück, wel che sie seinerzeit zn dem ge nannteni Vertrage einnabmen, indem sie demselben ilire Zustimmung der weiaerten, weil er nicht weit genug ging. Sie verlangten, das-. neben der Kaverei. toie sie durch besonders aus geriistete Schiffe betrieben wurde, auch der letzte Rest früherer barbarischer Brauche beseitigt und der Vollkommene Schutz deg Privateiaeiitbums zur See in Kriegszeiten drotlaniirt «oerde. Es stand dies im Einllanae niit ihrer nach dem Kriege mit England im Jahre 1812 durchgesetzien Forderung, dafz die Durchfixchuna und Weanatnne von Ranssadrteifchissem THE-Ovid unter welcher Flaage sie fisdren, sowie die Pressung von Matrofen in anständig schen Zeedienft aufhörte. Im Lanolrieae ist der Schutz des PrinatiEiaenthums schon feil Stanqu anerkannte Regel. Keine Armee, die in Feindesland drinat, darf sich dort an dem Privatbesitz vergreifen; falls eine Weanahme erfolgen muß, wird dafür Quittnng rnit Anspruchsberech tiaung aeaeben, selbst wenn das con fiecirte Gut zum Unterhalt der Mann schaften aedient hat· Kein Offizter der Armee wird fremdes Eiaenthumk atg gute Prise erklären, um daer später den abaeichätzten Werth einer-streicheln Warum sollte dieselbe Rücksicht, welche die dollktechtliche Moral auf dem Lande vorschreibt, nicht auch auf der See aelten, warum soll dort die fremd ländische Kaufmannstvaare Freiguk sein? Die einzige Entscheidigung, trelche dafür beiaebracht werden könnte« späte, daß dem Handel des Feindes Abbruch aethan werden soc. Danit wäre aber doch nur ein tempo rärer Zweck erreicht, denn nach Been diaung des Rrieaes wird der Handel doch wieder seine gewohnten Bahnen gehen. Außerdem lieat es den Zwecken des- Ztkieaes von heutzutaae fern, die ieindliche Nation wirtbschaftlich zu rniniren uno aeqen denEinzelnen wstd ja doch der Firiea nicht geführt. In Marinelreiien maa man der Beibehal-« tuna org Prilenweieiss das Wort re·: den, wie dies in einer Schrift des Capt. Walton von der ftrateaiichen Mariae tehörde aeichiel-t, die moderne Krieg siiliruna lann fein wohl darauf ver yichten Der tüchtiae Seemann bedarf desselben als Ansporn nthx ihm bie ten die Krieasichiife des Feindes bei lere Gelegenheit, seine Fähixleiten zu seinen. » Die anaereth Unnserenz konnte sich cskichzkjsia »Hm mit Ver anderen vom Präsident-« in Votscksiaa gkbkllchscn Jinaekeaendeit beschäftiaen, siir den Telearapbenverietir der verschiedenen Länder eine ähnliche Vereinbarung zu rssae zu bringen, wie die-:- fiir den Podversanbt durch den Weltpostverein ernst-Ist wirkt — » .- -. Die Zustände aus England’s west indischen Inseln sind seit Jahren ims rner trauriger nnd trostloser gewor: den. Mit aller ihrer üppigen erapii schen Begetation können diese Inseln ihre Bewohner nicht ernähren, seitdem der Haupt —- Stapelartitel, der Zucker, so bedeutend itn Preise herabgegangen ist« Jn Jamatca sterben die Leute thatsächlich Hun ers und wandern in Schaarest aus, oweit sie das vermi gen. Die engli che Regierung bat so eben eine RothstandösBewillignng lge Pacht die aber durchaus unzuläng Ich i t. iVon Aguinaldckj Unabhängigkeit tlärungs - Demanstration hat sich Dingen seinerzeit wohtweislich erstge haJens aber das; der gestobene nsurs geåensiibrer von amerikanischer Seite zur Rückkehr bewogen und unterstükt wude, wird er bei der Regulirung u Rechts-Ia zu stellen wissen.