Grand Island Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1893-1901, December 09, 1898, Sonntags-Blatt., Image 9

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    HonntNgSF latt
beilage cle- ,,aneiger mm berolci««.
J. P. Windolph, Herausgeber Grund Maul-, Nebr» den 9 Dek. 1898 Jahrgang 19. No. H.
MMQ WMMOM Its
Gewerbe
Es ift erstaunlich, was in den letzten
vzehn Jahren on großen Erfindungen
i.nd·Entdeckungen gemacht wurde, die
bereits ietzt das Culturleben beeinflus
sen und dies vorausfichtlich in späteren
Jahren noch mehr thun werden. Wenn
man sie aittzählt, findet man eine Reihe
stut« Bekannten, die uns, da wir sie
täglich sehen, schon ganz vertraut ge
wrrden sind, aber auch ein paar Neu-·
leiten, von denen das große Publikum
nichts weiß und die doch, namentlich »
einzelne, von unncheiirersBedentung j
sind. Erz sind dies-:
t) Die elektrischen Eisenbahn-tin Sie j
find zwar schon älter als ein Deren (
nium, ihre Aufnahme in die Liste wird
aber damit begründet, daß vor Zehn
i
(
l
Jahren nur wenige Kilometer solt-per
Bahnen inVetrieb waren, während icizt
Dank der Vervollimnmnnnq der En
steine, dieiflectricitiit sogar auf Onnnt
lk lsnen eingeiiilsrt werden soll.
L) Die Vielvhafenstrdme Meiner-,
Jegla’5), weiche es crmöqlichech csie m
der Natur aufgehäuften lsetve-.1e1ideiil
streifte auf weite Entfernnnaen nin 1
leicht nutzbar zu machen. z
3) De: Kinemarugram an dessen
Wundern wir ung noch immer nicht
haben satt fehen tönnen.
4) Die Roentgen-Strahlen, deren
ungeheuer vielfache Verwenbbarleit
vermuthlich noch immer nicht völlig er
tannt ist.
5) Die Laval’sche Turbine, ein neue-«
System für die mechanische Ausnutzung
nechge pannten Dempr
G) - r Diesel’sche Motor, gegenwär
rig die volllornmenste Methode, Wärme
in Arbeit zu verwandeln; eine Erfin
dung von großer Tragweite.
7) Das Caleinmrarbid, woraus man
Aretylen gewinnt; letzteres bat gegrün
dete Aussicht, in Zukunft neben der
Electricitiit als Beleuchtung-mutet eine
große Rolle zu spielen.
8) Die flüssige Lust (Vrof. Linde
drren Verwendung für die Industrie
ron großer Bedeutung ist.
9) Die Photographie in Farben, snit
der gerade in jüngster Zeit glänzende
Resultate erzielt wurden.
10) Die Telegraphie ohne Draht, die
so Großes verspricht.
11)Das sogenannte lalte Licht. nsel
ches auf der bekannten Eigenschaft der
Gase beruht, in ftarter Verdünnung
beim Durchschlagen des elektrischen
Stromeg hell zu leuchten.
l2l Die Hochfrequenzströmr. mit
deiiien namentlich Tegla Erfolge er
Eie te.
1:3) Das stockend-, »Ja-H die Sitten
revolutionirte und Von dem es vor 10
andren nur plumpe Proben gal, nicht
n vergleichen mit den zierlichen, gra
ciöien Dingern von heute
U) Das Antouiobil mit Petroleum. !
Binsen, Electricität oder sonstwie le s
trieben« dem wohl eine noch größere i
Zukunft blüht, als dem Zloeirad.
Wie man siebt, wichtige Erfindungen
genug in einer so turzen Spanne Zeit;
und nicht ganz unwiirhiq trirb tragt
Jahrhundert der Jtaturioissenschaften ;
lfctdtlieixem das sc sensationell begonnen
ice . i
si- t It
Tiao Ende der Welt. l
Von lslottlioln Emelsexrlscrg
Sie brachten vor tunem die traurige l
kltacr,rickpt, das; in etwa 400 Jahren der I
:«lirnscbl;-eit der Atbem ausarten were-in l
Bir- daliin werde namlids nach Lord «
Heini-ni- Ltnsicln ter auf der lirae ocr
bandene Sauerstoss verbraucht nnd on
mit thierischee rnd menschliches- Leben
cuesaeseblossen sein. Zur lsraansuna
dieser Nachricht nnd zualeich zur Be »
rnhiauna ängstlicher Gemiitber sollen .
in Folaendeni einiae ältere Vorschläge i
iiber den dereinstiaen Untergang der »
Welt, d. b. der Erde tsder doch wenig :
stenö des Menselnnaeschlechtg, n.itae- ;
tikeilt werden. Jn strena wissenschctft j
Hchkk Weise lEßt sich seinem daß es- J
eine-n seoen überlassen ist« die Todess- i
aet selbst zu wählen, die er sterben inIll s
ever vielmehr seinen Nachkommen ans s
hänan «ri!l. Die interessantesten frii l
beten Vorschläae in Bezna aui den Ttn
teraana der Menschteit sind: Gen-in
ten, Verdursten, Erfrieren. Verbreit
Isen. Wenn man dazu noch die neuest
Methode des Erstickens nimmt, die
ubriaens in anderer Form — Lust
manael insolae Berlusts der At
mospbäre auch schon daaewesen ist,
so tontmt man wirklich in Verlegenheit,
welcher man den Vorzug neben soll.
Beginnen wir rnit dem Crit-taten
In standiaem Kreislauf erhebt sitt-,
aus dem Meer der Wasserdamps zu
den Wollen, die Wollen tieben nber »
Land, der Jtearn strömt nieder, und
tcn den Beraegbbhen eraiesien sich dir
Wassersttöme wieder ins Meer-. Die
Flüss- siibren aber nun Meer in Form
ron Sand nnd Schlamm ein-« san-. er
bebltche Menge Land ni. So heis;t est
in Erednerb Geoloaie, das-. der lstnein
jährlich 4, die Rhone 7. die Donau RU.
der Indus 446, der Mississippi ::-'.:Z.
«82, der Ganaes 360,628 Millionen
Tonnen Schlamm dem Meere Aniiib
ren. Nach Gut-by beträgt die trink-ins
der Jahre, die zur Abtraanna bo« l
Millinteter im ganzen Flußaebiet noth
wendia ist, bei der The-nie 32,2, bei
der Donau 23. beim Mississippi 20,1,
beim Janatseliana 12.5, beim Gange-H
7,9, bei der Rhone 5,1, beim hoanabo
4«6 us d beim Po nat nur 2,4. Fiir
aanz knaland berechnete biet-de eine-i
Hilhenverlust non 1 Milllmeter in
42 1s2 Jahren. So werden duach dies-e
Tbiitialeit des Wassers die Gebirge
mehr und mehr abgetraaen, das Meer
dagegen zum Steinen gebracht. Freilich
finden durch dulcanische und teltonische
Kräfte auch Hebunaen des Festlandeg
statt. Aber diese werden einmal ein
Ende nehmen, wenn einmal die Erd
truste, die jetzt zum Erdinnern etwa in
demselben Verhältniss steht wie die
Schale eines Eis zu seinem Jus-ali,
arößere Stärke gewonnen bat. Es nnsz
daher einmal ein Zeitpunkt lonunen,
in welchem alles Festland abgetraaen
und die Erde tinas von Wasser umge
ben ist. Da kaum anzunehmen ist,
daß die Menschen bis dahin so sehr
Temperenzler geworden sind, daf; sie
Wasser als ausschließliche Nahrunq
vertragen, so werden sie sich eben in
das Unoermeidliche füan müssen und
ison der Bildsläche verschwinden.
Nun zum Gegenstiick, zum Verdac
sten. Es ist eine bekannte Thatsacha
daß sehr oiele Mineralien Wasser aus
nehmen, bezw. bei ibrer Bildung bran
chen. Ja aroszartiaem Maße ist «
die Umwandlung des Cisenoxyd in
Eisenoxydhydrat aus der Insel Ele
tor sich aeaanaem wo der Rotbeisen
stein von künstlichen Entblößungsstel
len aus im Laufe weniaer Jaljrhun
kerte bis- ties in die seste Masse hinein
in Brauneisenstein umaewanoelt stor
den ist; dabei braucht ersterer ein
Seel-Ziel seines Gemächte-Z an Weiser
Einer der cuergiscltssten uuo solaeni
schwersten deratiaen Vorgänge ist die
Umwandluna des Anlmdriteg in Give ,
c.s. 'so des- ioassersreien Calciumsulfata
in das wasserlsaltiar. wobei erster-er ein
Viertel seines Gewicht-H Wasser auf
nimm-, ein Protest, der, local durch ge
wisse Bedingungen beaiinstiat, so rasch
our sich geben kann, das; z· B. die zu
iBex im Cauten Wallis auf die Gru
benbalde aestiirzten Anhydtitstücke de
reit- nach acht Tagen beainnen, ski- zu
xkjipgs usnzuaesteltem und daß die
Stellen, welche durch den Anhydrit
führen, durch Ausblähuna des an ihren
Wänden in Gipz überaehendeic uno
durch diese Masseraufnaluxie sein Bd
lumen vermehrenden Anlwdritaetieiisee
sast unsalnlsar werden und von Zeit zu
Zeit naclnelsauen werden müssen. Auch
cie lsntitelusnc der soaenannten
Hweralöelxer am sittlichen Harzrande
ist eine Folac di user Boraäu sc. So il
ien sich in der llumeaeud von Ellricb
dis.rcl)«21ufbliil-una des sich in Wir-:
Verwundelndut Aubndrils dicht net-en
einander qeeranate kig 1.:: Meter no:;«-,
im Innern hohle, also blasenartiqs
Hügel von schaliaem Gips. welche ein
aestürzt mit dem oben angeführten
Namen bezeichnet werden. Bei allen
diesen Vorgänan wird das Wasser
chemisch acbunden und dann seiner
sonstigen Bestimmung entioaen Un
als-) wasserfchen ist und vor der Jorbin
aeschilderten Tesdeeart durch Waffe-«
überfluß zurücksaneeth der kann nun
annehmen, daß die Wasserbinduxsq in
den Gesteinen :n Laufe del seit einen
solcken Umfang annimmt das-, allei
Wasser von der Offsrde Veefchloindet, sc
das-, allgemeiner Wassermanael die nll
gemeine Todeoari ilt.
Während die beiden bis jetzt betractf
teten Todeölsrfachen tellurifcher Mitnr
sind, sind die folgenden lcgntifchen ltr
spriinge5. Der Nordpolfeslner wird
das Erfrieren vor-, iel;,en we:l Daz, we
nigstens für ihn eiwas weiter hinan-.
gesehoben werden tann. selber aufge
schoben ist nicht aufgehoben Dass Le
ben auf der Erde bedarf einmal der
Wärme-· Die Wärme wird geliefert
von dein lsrdinnern und von der Son
ne. Nun fühlen sich aber naturgemäß
diese beiden Wätmequellen nach und
ab. Wenn auch noch teine exaeten -.’Jtes
sangen über die Größe dieser Abtüh
iunq haben gemacht werden können, so
unterliegt dieselbe doch keinem Zweifel
Ihre Folge ift natürlich ebenso zweifel
los: Das Thermorneter sinkt isnkner
tiefer nnd tiefer, und fchlieleielf er
starrt alle-z Leben auf der Erde- in
Schnee und Eiss
Da bleibt uns denn nur etne Vesi
nung, nämlich die dasz ek- vielleickt gar
nicht soweit totrnnt, dass set-on vorher
iie vierte oben erwähnte Elltiigliet,teit,
das Verbrennen, eingetreten ist. Wenn »
nämlich auch eine Vertiirznng der tltn- !
lonsszeit der Erde ntn die Sonne nnd »
eine damit Hand in Hand gehend-: ".«1n:
näherung der Erde an die Sonne bis
ietzt nech nicht mit Sicherheit hist nach
gewiesen werden tötmen, so darf doch i
als sicher angenommen werden, d..s-, ei- i
ne solche wirklich stattfindet. Man tnnn T
sogar mehrere Gründe dessiir nnsiitzren i
ltinnml geht es ans der Thatsncbe her- s
nor, dasz die Ajtasse der Erde sonsoht
nie die der Sonne durch die stetg in
großer Menge ans sie stiirzenden Me s
teoriten vergrößert wird: die hierdurch l
i
i
i
i
vergrößerte Anziehungstrast bewirkt
auch eine raschen Bewegung und An
näherunq. lDann deuten manche Unt
stönde daraus hin, dasz der Weltraum
nicht absolut leer ist. Die ihnverstib
tende, wenn auch äußerst feine Materie
viiinbkksåjiijmkwkmnt vki Wkipxixp
Am 18. October sand in Gegenwart l
einer großen Deputation in der Nähe es
des Napoleonsteines der erste Spaten I
stich zum Bölietschlacht Nationen-ent
mal bei Leipzig statt. Die nmianreis I
chen Erd-arbeiten sollen so rasch gesor-: I
dert werden, dass im nächsten Jahre
der Grundstein zu dein gewaltigenMos
nninent gelegt werden kann.
Schon im Jahre 1812 forderte Ernst s
Moritz Arndt, der getreue Ecknri degj
deutschen Volke-D as; aus dieser Stätte »
reicher historischer Erinnerungen ein!
Denkmal erstehe, ioütdiq des gewalti «
cen Ringenr um des Vaterlande-s Be s
Minnen Dieser Forderung entspre. ;
cten die ans Veranlassung des Deut.- s
schen PatrioienbundeH von Prof. :
Bruno Schmik dem qenialen Schöpfe: !
des Kysshiiuserdentnle entworfen-In i
weine !
Am Ende eines von hohen baumae
lröntenWällen umschlossenen ««-ees er
hebt sich pyramidcnsöimig der giganti
sche Bau bis ,u einer Höhe von-: Im
Fuß. Ein aroßeg, die seitlichcn Frei
treppen abschließendeg Relies iiindei
die aeivaiiiqe Befreiunasthai. Aus ei
ner Grundslöche von 19, 200 Quadrat
sus; erhebt sich der eigentliche Bau in
Gestalt einer vierseitigen Pyramide
Zwei iibereinanderliegende, oben offene
Kuppelwölbnngen verleihen ihm den
Character eines Dorng. Gallerien in
LZW und 250 Fuß Höhe gewähren ei
nor- Fernblicl nicht blos über die um
liegenden mit dem edelsten deutschen
Blut gediingten Ineilenweiten Schlacht
sclder, sondern weit in das unter den-.
Sean eines Jahrzehnte langen Frie
den-J blühende Land bis an die in
blauer Ferne schimmernden Höhenziiqe
des Erzaebirges.
·
Irrnlnlrm uau der neuen s
Csr Efeu-inne ans uklrlmkj
Von dem statilichen Thurm de-.
mum, vom deutschen Kaiser eingeweiht
ten Erlösertirche ans genießt man nah
Osten einen entziickenden Anblick über
Jerusalem. Der Tempelplalz und der
Leibern breiten sich materisch vor der
At.c.en der Beschauer aug, wie aus obi
pem Bild, welches nacheinek Photoara
phie von Brutto Hentschel in Jerich.
lim angefertigt wurde, ersichtlichist.
Ter qrosiartiae Felsendom der ans der
Mitte l)ekooktaat, hieß früher anr
.—«
Tlitosclxe, weil der Chalif Onrar ilm ]
nale- Eroberung I ernsctlems an der «
Zelle errichten lies;, wo aller Wahr- ;
scheinlichteit nach Salomo; Tempel qes ;
standen hat. Den gegewiirtigen Namen
Frlsendom hat dic prachtvolle Moschee
usn einemFselsem um den herum sie ne
dciut ist. Auf ihn soll Avraham den
Jsaal haben cpfern wollen· Hier stand
dir Bundeslade und durch ilm ist non
einer tieser gelegenen Höhle aus, der
mcbammedanischen Tradition zufolge,
Motmmmed cren Himmel gefahren.
innsz den sich in ihr Vetoeaenden btör
pein einen Widerstand entgegensetzin
der zwar nur tlein ist, sich aber mit der
Zeit der geltend macht. Die Vertiiu
una der ltmtausgzeit des Conieten tin
ite, die in den letzten hundert Jahren
ctwa zwei Tage beträgt, glaubt inan
auf ein solchen Widerstand leistende
Mittel zurückführen zu müssen. Auf
den ersten Blick erscheint es sonderbar.
daß ein ividerstehendes Mittel dir
Uinlausszeit vertiirzen soll. Denkt man (
sich aber einen Planeten in feinen: ;
Laus vtötzlich gehemmt, so wird er di «
rect aus die Sonne stiirzch Ein lang »
seines Breinsen seiner Bewegung märd ;
daher eine langsame Liniiähernna an !
die Sonn-; damit eine Steigerung der
’ltn,;ielmnaglrast der Sonne nnd da- »
mir eine Vertiirwna der Umfanfsszeiz »
»Ist Zotqe haben. Ganz aleictsqiitin J
aber, welches die Ursach: ist, jedenfalls
konnnen wir zu Lein Schluß, daß ein k
mal die Erde auf die Sonne stürzt. ;
Wenn dann nicht sxison vorher alles !
Leben auf der Erde bei der stetig rmch I
senden Annähernng an die Sonne
durch deren Glnth verfucgt ist, so wird i
es jedenfalls in dem großen diladdeka
datsch, bei dem eine solche Hitze net-Vor
gebracht mird, daß der ganze Stoff
verqnft wird, ein Ende finden.
Weiches non den qefchilderten sfreik1.
nissen nun zuerst eintreten wirks, nnd
in welcher Zeit etwa, darüber wollen
wir keine Entscheidung treffen. Wie
bereit-J oben sie-sagt, wallten wirfizier
nur Vorschläae machen: die Wahl
bleibt dem qcehrtcn Leser überlasse-L
sc Is- L
Die Erhöhung der Geschwindiglen
unserer Schiffe bildet noch immer, nno
mit Recht-, das Streben zahlreich-er
Fochleute und Erfinder, aber oie Mit
tel und Wege, die von ihnen zur Errei
chung dieses Zieleg eingeschlagen wor
den sind, haben keinerlei practischeLEr
qebniß geliefert, mitAuSnalnne derjeni
gen, die auf rser Erhöhung der Maschi
neu-kraft beruhen. Aber auch hier find
Dir bald an dem Puncte Angelangt, der
cme Steigerung nicht mehr zuläßt,
wenn der Verbrauch an Kohlen mit der
Erlkölmna derGeldnvmdiateit fu enorm
steigt dass es nicht mehr möglich ist.
eine für eine längexeSeereise genijgendc
Rohlenminge on Bord tnitzufiihrrn
Man l).1l daher nach nenen Brennstus
sen Umschan gehalten, die wenigerPlalJ
einnehmen als-» Rolle aber anch die mit
Lein ,,9Jkafutl)«, einem aus Petrolcnm
kliijclständcn bestehenden Material vor
nenommcncn Versuche haben leinc L«
fmg der Frage gebracht. Auch die Re
form der heute allgemein gebräuchlichen
Dampfmaschinen, resp. ihre Ersetznlm
tnrch Dainpfs-Turbinen, lzat lein be
friediqendeg Resultat ergeben, sc- Jas
nuch jetzt noch day Problem ungelösl ist.
Von großer Wichtigleit fiir den ge
snnnnten Schiffbau sind nun Versuche,
die an let-enden Fischen vorqenomsnen
wurden um zu ermitteln, ob der Rei
bungswiderftand des Wassers beim
Fisch, insbesondere beim Aal, ebenso
groß ist, wie bei einer ganz gleichartig.
·c»eformten Nachbildung desselben. Die
Versuche hatten das übrigens schon
rorausgesehene Ergebniß, daß der Rei
bungswiderftand im Wasser beim Fisch
ganz wesentlich geringer ist als bei der
Nachbildung, woraus sich ergiebt, das;
der Fisch nur eine viel geringere Kraft
verbraucht, als für die Ueberwindung
der Reibung bei einein Fifchmodell
notbwendig ist. Da die Form nicht die
Urfache hierfür sein konnte, wurde der
Versuch gemacht, ob etwa die Beschaf
feizheit der Oberfläche von Einfluß fei;
aber auch bei einem Modell, das man
mit Aalhaut iiberzogen hatte, wurde
dieselbe Beobachtung gemacht. Das
führte zu neuen Untersuchungen über
die Ursache des geringeren Widerstan
deg, die schließlich von Erfolg waren.
Man fand nämlich, daß dieFifche durch
ihren beweglichen Schwanz in der Lage
find, sich ganz genau den Verhältnissen
der Strömung anzupassen, und daß
diese Fähiakeit die Ursache der leichte
ren Ueberwidung der Reibung ist.
Die auf Grund dieser Erfahrungen
gelsanten Modelle sind mit einem dein
Fifchschrvanz nachgebildeten beweg
«li-hen Fortsatz ausgestattet, der es auch
dem Schiff gestatten soll, sich den Strö
mungsverhältuisfen anzupassen und
durch die nun bedeutend rerringerte
Reibung eine größere Geschwindigkeit
,2n erlangen. Die Idee verdient jeden
scllez Beachtung, und .nan darf mit
Recht auf die weiteren Versuche ge
spannt sein. Bewährt sich das »W
schroiinzte Schiff«, so ist damit wieder
einmal der Beweis geliefert, daß wir
durch die genaue Beobachtung der Tita
tur noch sehr viel lernen können.
sk- -sc --»
Die Magenuntersuchungen haben in
den letzten Jahren einen ungeahnten
Grad der Vervollkommnung gewonnen.
Einen bedeutenden Fortschritt bedeu-"
tete bereits die Gastroskovie, die 1851
von Mikulicz in Wien erfunden wuer
und die durch Einführung einer steifen
Metallröhre eine Befichtigung desMu
genmundeg gestattet; dieses Verfahren
ist jedoch fiir den Patienten mit einer
bedeutenden Unbequemlichleit verbrin
den und gilt auch nicht alg ganz ge:
fal)rlo’Ls. Dann tam die Erfindung unz
Ansbilduug der Durchleuchtung des
Magens, bei der diese-Z Organ von ius
uen her durch eine electrische Glich
lampe erhellt wird. Jetzt hat Dr. E. O
Schaaf in Newark Mem Jersey) einen
Apparat erfunden, der eg ermöglicht,
Photographien deg lljcageiiinnern am
lebenden Menschen vorzunehmen. Der
genannte Arzt kam auf den Gedanken
einer Möglichkeit der Magenphotograi
Phie bei der Vornahme einerOveration,
bei der der Leib und der Magen aufge
sehnitten wird, nur um den Zustand
des Magen-J und die Art der vorhan
denen Krankheit festzustellen. Diese-Ili
der Untersuchung ist natürlich eine an
szerordentlich gefährliche und wird
durch den Befund nicht immer gerecht
fertigt. Es wäre daher ein weil men
schensreundlicheres nnd wissenschaftli
chereg Verfahren, wenn der Zustand
des Mageninnern gerader photogra
vhirt werden könnte, ohne das; irgend
ioie eine Operatidn nothwendig ioiirc
Nach zahllosen Versuchen ist eLi Dr.
Schaaf gelungen, das Innere der-Pia
gen-J an einer lebenden Person thut
sachlich zu vhotographiren und e1..
deutlicheg Bild der Schleinihaut der
Tltagenpsorte zu erlangen. Die phot.
graphifche Kammer ist von sehr eins-«
chem Bau; sie besteht aug einem silber
nen wasserdichteu Chlinder, der an ei
nem Gummischlauch in dentjjtagen ein
geführt lvird, mit einer Linse an ei
nein Ende und einer Troclenvlatte an
I dem andern. Oberhalb ist ini Schluck
; eine electrische Gliihlampe angebracht,
deren Leitungsdrähte durch denGinn·
i rnischlauch führen. Bevor eine Magens
» photographie ausgenommen wird, mirs-»
» der Patient its-H Stunden fasten;
dann wird der schleimige und Unver
daute Nahrungsstoff ausgewaschen, so
- das; nichts außer der Haut des Mas
aenpsörtnerg im Brennpuncte der pho
tographischen Linse steht. Nur etwa-J
Wasser wird in dein Magen belassen;
dieses löst eine (Zjelatiire—.5eapsel aus,
der Apparat zur Ausnahme der Pho
welche die Linse vorn bedeckt, woraus
der Apparat zur Anfnalnne der Ppoto
graphie sertig ist· Die photograpliiseikc
Platte ist rniid nnd mißt nur ::,5 Lini.
iin Dnretnnesser, jedoch kann das Bild
spiiter durch einen Projectiontzapparat
bie- ans einen Durchmesser vors J« t51«.
vergrößert werden. Dr. Eshaaf Ist
überzeugt, dafz die Magenpliosngraphie
an Werth die niitroftopisehe Untersu
chung kleiner Theile des Magcngetvedeg
- iibertresfen wird. Abbildun.-(en, die des-.
- Bericht begleiten, zeigen n. A. dass Jn
nere eines .f)imdeniageng, in den man
eine tleine Schraube eingeführt hatte,
die aus der Photographie bis auf die
feinsten Theile erkennbar ist. Die erste.
Versuche wurden bis zu einer genügen
den Ausbildung des Verfahrens an
I Hunden vorgenommen.
Magen-Photographtreu.
Die Magenuntersuchunacn haben in
den letzten Jahren einen nngeahnten
Grad der Vervollkommnung gewonnen.
Einen bedeutenden Fortschritt bedeu
tete bereits die Gastroslopie, die 1881
von Milulicz in Wien erfunden neuere
rsnd die durch Einführung einer steifen
Metallröhre eine Besichtiauna des Ma
genmundes gestattet; dieses Verfahren
ist jedoch für den Patienten mit einer
bedeutenden Unbequemlichteii verbuns
den und gilt auch nicht als ganz get
sahrlos. Dann lam die Erfindung und »
Ausbildung der Durchleuchtung des
Magens, bei der dieses Organ Von m
nen her durch eine eleltrischc Glüle
lampe erhellt wird. Jetzt hat nach einem
Bericht des ,,Enalisb Mechanie« Dr.
E. O. Schaaf in Newark New Jersey,
einen Apparat erfunden, der ei- erträg
licbt, Photographien des Mageninnern
am lebenden Menschen vorzunehmen
Der genannte Arzt kam auf den Ge
danken einer Möalichleit der Meigen-·
photograplyie bei der Vornohnre einer
Operation, die in der Cliirurgie als
exploratorische Laparotomie bezeichnet
wird, bei der der Leib und der Magen ·
ausgeschnitten wird, um den Zustand
des Magensaind die Art der-vorhan
denen Krankheit festzustellen Diese Art
der Untersuchung ist natiirlieh eine au
ßerordentlich gefährliche und wird
’ durch den Besund nicht immer gerecht
fertigt. Es wäre daher ein weit men
schenfreundlicheres und wissensch-ist«
cheres Verfahren, wenn der Zustand
des Mageninnern geradezu photogra-·
phirt werden könnte, ohne daß irgend
eine Operation nothwendig wäre.
Nach zahllosen Versuchen ist es Dr
Schaas gelungen, das Innere des- Ma
gens an einer lebendenPerson thatsäch
lich zu photographiren und ein deutli
ches Bild der Schleirnhaut der Magen
psorte zu erlangen. Die photographische
Kammer ist von sehr einsachem Bau;
sie besteht aus einem silbernen wasser
dichten Chlinder, der an einem Guin
inisehlauey m den Magen eingeführt
wird, mit einer Linse an einem Ende
und einer Trockenplatte an dem ande
ren. Oberhalb ist im Schlauch eine
elektrisehe Glühlampe angebracht, derei
Leitunggdrähte durch den Gummi
s schlaueh führen. Bevor eine Magen-«
photographie ausgenommen wird, muß
der Patient 4 bis 6 Stunden fasten;
dann wird der schleiniiae nnd unver
dnute Nahrungsstoff auggewasciisem
sodaß nichts außer der Haut des Ma
. genspfiirtnerg im Brennpuntie der
« photographischen Linse steht.
Nur etwas Wasser wird in demsllifai
gen belassen; dieses löst eine Gelaiine
Kapsel aus, welche die Linse vorn br
deckt, woraus der Apparat zur Aus
nahme der Photographie fertig ist. Die
photographische Platte ist rund und
mißt nur ;-3,5 Cin. im Durchmesser, je
tltrosectiongapparat bisJ ans einen
doch kann das-i Bild später dum; einen
Durcniesser von A- Ciii. vergrößert
werden. Dr. Setz-nat ist überze:i.;t, daß
die Magenplsotographie an Werth di:
susitroskopisihe Untersuchung kleiner
Titeile des Ajiagenaewebeg iisicrtressen
wird Vlbljiildnngen die den Bericht
begleiten, zeigten u. Jl. oaI Innere eines
.L)1;iide:iii«.aeii5, in den man eine kleine
Eilxranbe eingeführt hatte, die aus les
Photoaraphie bis- auf die feinstenTthle
erkennbar ist. Die ersten Versuche wuc
den bis zu einer geniiaenden Ausbil
dung der- Verfahrens- an Hunden rui
riinonnnen
« A —
Piämiirtc Zauberkeit.
Eine wirklich originelleJdee wird
demnächst in dsem Städtchen Gotter
mouth in der Grafschaft Cnmberland
in England zur Ausführung gelangen.
tfin reicher Einwohner der Stadt hat
eine jährliche Summe von 257 Pfd St.
lsltzxsj ausgesetzt, die man an EI«
Bewohnerinnen kleinerer Cottaaesz ver
. theilen foll, deren Wirthschaften stetö
in veinlichster Ordnung befunden wer
den. Um diese M fauversten Hans-J
frauen l)eran-«-zufinden, ist bereits ein
Comite ernannt worden, das aus H
Damen der Umgegend und mehrere-r
Herren besteht, die YJtitglieder des Ge
fundheitgamtes find. Die Jnspectoreu
resp. die Jnspectorinnen diirfen un
vermuthet zu jeder Tageszeit in die
betreffenden Häuschen eintreten, und
es muß ihnen gestattet werden, in jede
Kammer und jeden Winkel einen priii
senden Blick zu thun. An dem Wett
bewerb dürfen sich nur solche Frauen
betheiligen, deren Cottageg nicht mehr
als drei Shillingg Miethe pro Woche
kosten. Wenn nun auch die Prämie
die den ordnungsliebendsten Hauss
ljälterinnen alljährlich zuertannt wer
den soll, nur sehr unbedeutend ist, da
auf jede Person nach unserm Gelde
ungefähr l; Dollarg entfallen, so ist
ihnen die Ehre, zu den anerkannt san
bersten Wirthinnen der Stadt zu ge
hören, schon sehr viel werth. Der
Wettbewerb diirfte also voraussichtlieh
steth ziemlich rege fein. Augenblick
lich ist den braven (5ottageg Bewoh
nerinnen, die als- echte Engländerinnen
alles aufbieteu werden« die ausgeschrie
benen Preise zu erlangen, eia günstiger
Umstand sehr zu Hülfe gekommen.
Das schwerste Stück Arbeit, die Hütten
auch von außen recht sauber erscheinen
zu lassen, ist ihnen vom Zufall alle
genommen worden. Ein lange anhal
tender Regen, der d u durch die Stadt
fiihrenden Fluß aus seinen Ufern tre
ten ließ, hat die Häuschen so gründlich
abgewaschen, daß sie wie gescheuert
aussehen Bei einzelnen Cottagess
dürfte die kleine Ueberschwemmung ko
gar die theilweise Generalreinigung in
Innern ohne Dazuthun der Bewohn
rinnen vollzogen haben Der Anfang
ist somit gemacht.