Ein iiaiir Worte. VonAlfredHedenftieriia. Esjoaren einmal zwei junge Men-« ichentinder, die einander liebten. Aderl schlimm und gefährlich war es fiir fie, daß sie einander den Kindheit auf ge kannt und recht aneinander festgewach-’ ten waren. l Erst bereitete Ihnen ihre Liebe eitel Freude und Wonne, wie das fi) gebl. Er machte das Gyinnasiiiin dayeiixz durch und wurde Student, und fie stand draußen vor der Thiir des Schiiidan fes mit der »Fuchsmiitze", als er hint tlopfenden Herzens und mit flammen den Wangen hinauskam. Sie reinchte die Mädchen-Elemiiitarfchiile date-Den Stadt und wurde dann, selbft iafr nach ein Kind, Gouvernante nnd er machte ein Gedicht, als sie abreistr. Als sie scheiden frllten, fiel iinen ei:i,« daß sie etwas versäumt hatten- Frei lich war es nur eine Fornisacdex aber eå war doch am richtigiten, sie erledigt zn haben. Ja, die jungen, leichtsinnis gen Menschenkinder hatten vor lauter Lieben und Küssen ganz vergessen, ein ander zu geloben, daß fie, wenn eg- fo weit fein würde, Mann nnd Frau wer den wollten. Sie tiatteii es für fo selbstverständlich angesehen, daf; sie niemals ein Wort anriitser verloren. Nun brachten sie kurb das in Ordnung und meinten, eg- verliehc drein Verläst nifx einen neue-i klieii, nnd tan:e.. sich sehr wichtig vor. Natürlich würden sie mit spielesicer Leichtigkeit sich ein Heini griinden tön ncn. Der Siegesjubel erfüllte schon tin voraus ihre Herzen nnd lindern bedeutend den Schmerz der Trxn rinnt-» Aber dir Welt ist härter nnd kalter, als man es sich auf der Schulbank iriiik nieii läßt: es herrscht in itir ein Rin gen urn jeden Brotbifsen, wovon auch der schlauste und lliigstc Schuljnnge keine Ahnung hat. Alg unserem jun gen Freund so recht die Augen dariiber ausgingen, bekain er Furcht, nxid als er keine Studiengetder niehr hatte, wurde er muthloe. Dass Siegeggeiiiisl verschwand, und der Glaube an die eigene Kraft erstr.rb. lind darin ergriff er die Flucht, sprana mit einem tiih nen Satz in die Oberllasse eines Leh rerseniinars und cwhile als Krieageni schadigung alle sein-» goldeiieiiZiitiiiistH träume, als er in deni akademischen Prüfungglanips tie Waffen streckte. Nun blieb ibin auf der weiten Welt nichts weiter übria als seine Liebe und die Hoffnung aus ein Jahreseinlorii: rnen von ROT) Mart. Ja. uan dass Ruh sutter dazu, natürlich. Ob sie das mit ihni theilen wollte? Natürlich, gewiß wrllte sie. Es ließ si ja nieht leugnen, daß sie sich ein bi chen jämmerlich und niederaefchla gen vorkam, angesichts dieser Lebens veränderung -- rder richtiaer Die set veränderten Lebensanssichten denn es lviirde wohl schrecklich kiirstia in rein holden, eigenen Heim sein. lsin wenig Stolz besaß sie auch, denn sie ivar eine Majorstochter und hatte einen Bruder. der Shnditus einer Aktiengesellschaft und Betriebsdirektoe bei einer anderen irae. Hin! »Frau Dorsschullehrerin«-—« da würden sie die Frau Hilsjpfarrerin ;.nd die Psarrerstöchter wohl ein weni; von oben herab behendeln Aber das alles waren ja nur Sklei nigkeiten —- ia, sie wollte. Er ioar nu seiner Bahn fast Ohne Kampf urii eschlagem sie dagegen siegte au der igrigen ohne aroszeMiihr. Sie ivar frisch und nett. W.iJ sie wußte, wußte sie ordentlich, und dani hatte sie ein ungewöhnliche-z Glück, Leute zu treffen, die an ihr Gefallen senden. Sie schnappte viel gebildete ren Fräulein die Plätze fort, jungen Damen, die das Studenten sEriinen gemacht hatten, die in der Schweiz und in Paris gewesen loaren. Sie dekain bald hohen Lohn, wurde liebevoll be handelt, war vertrau.e Freundin d:r großen Schwestern ihrer Schülerinnen und fand schliesi lich einen sehr guten Plan in einem feinen, reichen, gräfli chen Hause, das sich zu allein andern besser eignete. als zur Vorschule fiir ein- Leben in einein Dorfe. Aber sie war stark in ihrer Liebe, sie schrieb ermunternde Briefe, sie legte von ihrem Lohn beiseite und erzählte ihrern Freund scherzend, dasz sie nun schon genu Geld zu einer Kuh habe. die das S ulaint gehörige Heu fressen tönnke. Aber wir alle sind schließlich nur Menschen, selbst Irsenn wir lieben, uno es schmerzt körperlich wie seelisch, ivenn man siirchten muß, zu sinken, unter den Kreis zu sinken, an den man ge: wähnt ist Und in dem man sich wohl fühlt, wenn das Herz auch noch so warm spricht Ein Schuliainerad von ihm, der nun schon zwei tsramina bestanden, hatte sie in ihrer neuen Umgebung wie verfesehem und trag er von ihrer guten Ha tung und ihren seinen Getoonnlsei ten berichtete. von Der Ansniertiointeit, die ihr gewidmet wurde, unt ihrem sicheren und seinen Wesen, schnitt Iem Freunde in's Herz, wie lobe-u im schön es auch war· Er bot ihr die Freiheit ,-.n. Tag tlxnt er jedes Jahr mindestens vier-trai. Eis nahm aber das Geschenk nich- nn, ter ljiatte es nach ihren Antworten den Anschein, als wenn sie es nicht ganz isngelkdrig sand, Das-, er deshalb eine Arzsrage an sie richtete Wenn injn in rein haufe, in oem sie «e tin Stellung war. erinnre-r hätte. das Fräulein Anna daran dacht-. sich mit einem Torfsrktullebrer s« vorbeiri tlzern hätte nun sie wahrscheinlich ein gssperrt und nich dem Arzt geschickt. »Aus ver- Augen« aus Dem Sinn!w ist ein altes, schlechtes Sprichwort, das an gute, treue Herzen nicht paßt. Aber da das liebe Bild, das lange Zeit dem Blick sern bleibt, leicht verbtassen kann, ist nur zu natürlich. Bisweilen tani man in der Equipage an den Schulen vorbei, die die starbs haarigen Dorftinder besuchen, mit der Lehrerwobnung nebenan. Anna konnte sich eineseSchauers nicht erwehren, wenn sie in die Fenster bineinblieltr. Konnte er nicht wenigstens einen Platz in einer Stadt betommen? Gewiß; aber wäre das etwa besser? Dort kam nian mit den Qberllassen ja noch viel mehr in Veriihrungz da aab ei— keinen Augenblick, in dem man dicht an seine niedrige, soziile Stellung erinnert wurde. Hatte er nicht den Kampf und das Streben zu trüb aufgegeben? Hätte er uicht aney ein wenig an sie deuten tön ren? Nach vier langen Jahren sauer sie sich endlich wieder und alle solcye Fragen, alle Zweifel und alle Angst zerstoben wie Herbslnebel vor der strah lenden Sonne. Er war derselbe, und so blieb sie auch. Sein deiniitlsiger Zweifel daran, ob sie ihm so viel opfern trsnnte und wollte, war wie ein bloßer Windhauch gegenüber ihrer glitt-euren Hinaebrtna. Wie ruhig und schön war es, so an seiner breiten Brust zu rufen! Mochten ihn alle Gutsberren seiner Gemeinde über die Achseln ansebe11! Mochten junan reictic Damen plau der-ad an dem Schulhäugchen vorbei fahren und mit mitleidirien Blicken durch die Fenster hineåssihaiienl Sie sritrde ihnen mit Augen, di: vor Lie besgliict strahlten, begegnen; sie wiirde ihnen allen in’5 Gesicht lachen und denken: »Ihr seid arm, und nicht ich!« Und ain Abend, wenn ihr stind zu Bett gegangen, die Tageispflichten erfüllt nnd die Thiir aba,esihlossen sein würde, wenn die ganze Welt siir sie nicht exi stirte und er ihr Kaiser und StJni1, Und sie seine Herzenslönigin sein würde o, wie sie dann lachen woll ten über Niedrigkeit nnd Armuth und die ganze Menschheit, die sih mehr dünttc als sie! Sie sah, wie er unter ihrexi Händen wurjiz wie die Zweifel wichen und dar-« Gliict lam, wie er ein Mann wurde nnd ruhig und start. tlnd dann Naht en sie di- Ul’oiiate und die Wo-,rhen oiö sie. Ale sie zum Gut zurückkehrte las es wie ein deriliirenter Schimmer iber ihrem aanzen Wesen Jhre annzeUmge bring war fiir sie ziisammenaefchrnmpsr und hatte ihr altes Maß gegenüber dein verloren, wag ihr Herz erfüllte; ihre Briese an den Freund waren ganz anders als-s früher, und nur langsam und mit Widerstreben fand sie sich wie; der in den Kreis der Menschen, in dem sie lette. Aber ei- geschah doch. l!naiifhörli.h, wie das-Wasser den Körper desSitcvirns nienden urngiebt, umschlossen sie wieder kie weichen Wellen des behaglichen Lebend-H des Luxus, des Comforts und seinen Ton-, und .natt, nur noch halb widerstrebend sank sie wieder in die alte Stimmung zurück. Dennoch wußte sie nun, das-, es mög Iich war, sich ihr zu entreißen. Und daß fie, wenn Tag und Stunde tani, es aneh thun würde - das glaubte sie ganz bestimmt. Da bellte einen Tages der Hund auf dem Hof. Kornteß Erna. oie große Schwester oer Schillertnnen «-.’lnnas, eilte auf die Veranda hinang, deuchte den großen Hund zur Ruhe nnd wies zugleich einen Besiielier in das Zimmer ihres Vaters-· »Wer wer :s.i.·—, innre-" fragte die alte Gräsiu. »Meis; nicht. Hab« iin noch nie gese hen. Er sah wie eine Llrt Darssasiil lclsrer«, erwiderte Erna obenhin. Diese Worte schnitten in AnnaJ Seele, und sie beugte ihr plötzlich glit hend rothes Gesicht tief auf ihre Arbeit herab. Sie fühlte im selben Augen blick, daß sie diese Worte »wie eine Art Dorsschullehrer« niemals wieder ver essen würde. Ja, sie hatt: einen Schimmer von dem Mann gesehen int- sie mußte «ugeben, daß sie schon viele Dorfsehullehrer von ungefähr glei cher Art gekannt hatte. Er war nicht so, ihr Freund; aber dasiir war oieser hier auch mindestens zwanzig Jahre alter. Wer weiß, wie »er« nach zwan zigjährigem Kampf mit Arbeit und Armuth auf-sehen würde? Welche Verachtung in dem Ton tagt Ema war ein braves und gutes Mäd chen, nicht sonderlirh hochmüthig; was sie da gesagt halte war nur ein Wie derhall der Auffassung und des Tons ihrer Kreise. Ats Anna sich so wen zu vel:errsa7e:i vermochte, daß ihre Stimme ruhig klang, sagte sie: »Warum saast isu das so verächtlich, Erns? Die Dorsschu! lehret haben heutzutage nicht selten ein höheres Examen gemacht, nnd auch die übrigen besitzen. abgesehen von ihren Sprachlenntnissen, ein ganz respctias bles Wissen. Es sind teine Bauern n:ehr, wie du zu glauben scheinst.« Erna lachte. »Herr Gott, nimm eg nicht übel, ,!na chere!« Du hast doch, soviel ich ioeisz, tein Dorsschullehrerinnen : Era tnen gemacht. Auch weiß ich wirllich nicht viel von dem, was jetzt dabei ver lanat wirb; aber lumpia sind dieAerrni sten meistens das lannst du doch nicht leugnen?« Sie machte wenigstens teinen Ver such dazu, die armeAnna. Sie trümmte sich zusammen, wie unter einem Peit schenschlaa, ihre Augen siillten sich mit Thränen, und sie schlich sich. so bald als möglich, aus ihr Zimmer Nur ein part kleine, gedanlenlose Wortes Aber sie teimten iu ihr und wuchsen Trotz ans ihm Richtigkeit wukvm sie’ in ihrem Herzen doch der Tropfen der Demiithi ung, der es zum Ueberslieszen brachte. as konnte ein liebendes Herz nicht ertragen. Nein, niemals, nie mais wollte sie vor diesem übermächt en Mädchen als Braut eines Dorf chullehrers dastehen. l Na, man brauchte sie dann ja nicht« mehr zu sehen! Sie könnten sich ja in irgend einem ioeitentseknten Wintei verkriechen, flüstertc die Liebe. Ader iras half dag? »Wie eine Atti Dorfschnllehret!« die Worte konnten ihrem Mann nacktgesprochen werden, wo sie sich auch niederließen, und das konnte sie nicht ertragen, nein, dass konnte sie nicht« Einige Monate später waren sie fürs immer geschieden i Hinter geschlossenen Thüren hätte sie mit Freuden den Boden ausgeschenert,l ariibsteH Brod czegessen nnd auf einer Stroimiatratze geschlafen nnd dieLiebe Mitte sie siir alles cntschädigt. Ader vor ein paar kleinen, unbedeu tenden Worten scheute sie zurück. . Ein Tiger-taub Ausf- den Erinnerunacn eines Agenten Von W. TurnerisLembckr. Ek- giebt au im Speeialitiitenae schaft Hausse und Baisse. Nun, ich saß in der bösesten Baisse Und meine Laune ivar naturgemäß nicht die beste von der Welt, denn ichs in waren mehr als vierzehn Taae verflos ( sen, ohne daß die Post mir einen auch nar nennengiverthen Anstraa aebracht hatte. Se laute ich denn auch heute wieder! lviithend an meiner doch unschuldigen Feder. Ta llopft eL ,Coine in!« » Die Sache spielt sich nämlich in Yrixsio oder, wie man bei nng zu sagen teliebt, in Sau Francisco ab. s Ein Telearnnm ( Jn der ,,L’.'aisie schon an sich eine SciiliibciL ( Jcti sieberte beinahe Vor Aufreaiina. Tag steiaire sich dann zu einem i aliren indiainikebcuh als ich den Judele schi: ell iibirsloaen hatte Filiim nnd tlar stand da: ssiuß Tiqer haben um jeden Brei-II Und der Name darunter. zede Bant Old Aineritas ehrte nnd refuectirte die niit drin turzen »Dann William Sinith« sinnirten Cheets Ohne Besinnen depeschirte ich sofert zurück: I Gleich lrmmen sehen stan nen!« « Denn -- der Zufall spielt oft sonder bar - vor lanin vierzehn Taaen war eine Menaaerie si Iris-ro anaelanai, deren Hanptstais gerade drei riesiae Stöniastiaer bildeten. ch die zuni- his dreis« ,ria.-n Be stien bis-her noch teinen Menschen »an sienominen«, d. b. bei sich im Käfia ac duldel liattin, aina mich -— vorläufig wenigstens — nichtr an. « « Siniih tam nsnaehend und ipir beaa ben nnd in die Menaaerie des Mr. Je nes, iiso wir erst —-— Einith iiuoanito natürlich die Thiere in Augenschein nahmen Auch dir besonnenste Geschäfte-nimm areiith mal in Graliatiom s Sc gan er Sinith, als er die herrli « cheii Exemplare erbliilte I ,,Tadello«k·!« intsuhr es ihm univill tiirlich Jm selben LLIionieni hatte ich natiirs lich meinen Preis sie-nacht ,,.f:-mo inuch?« ,.Viernndznsanziatausend Franc-IF Jnnerlich HIiierte ich doch, als ich diesen iinnieibin abnorineii Preis nannte. aber - I ,.«B.’«ell!« tönte die Antwort, »in ae machi! Nur« hier stockte Ieder Blnlsslropfen in meinen Adern, denn ich betain zehn Procent von dem Ges schäft. »nur mus, ein Mensch zu den Bd stien hinein, sonsi isi das keine Schau nuniiner fiir i!iich!·« Da-: lziest inii andern Worten, er wallte dresfirtc Thiere. Ich brachte es ivirtlieb sertia, einen iettrastiaen Fluch zu unterdrücken Heiliger Bonisaeinst Ein Mensch zu den Bestim? Das hieß sicherer Tod! Aber ------ aber -« --—iin selben Augen «bliel dachte ich an meine »Baisse« und an die zioeitausendvierhnndert Franc«3, die mir nicht nur nöthig, sondern gra dezu unentbehrlich waren s Jch zwang also mein Gesicht in die herzlich lieblichsten Falten und erklärte Iso riibia wie mdglich daß die »Vorw telle« in Ordnung sei. Nur müsse ich erst ein paar Worte mit Mr. Jones sprechen. Jn fliegendcr Lille letzte ich biet-cui lundiaen Thebaner auseinander, um was es lich handle, und nicht weniaer rasch war ein aemiitblrcher Kneimisch in einem abaeleaencn Winkel des aro ßen Etablissements zurecht gemacht Außer Sinitl), Jenes und mir nat-an an dem Zechgelaae nur noch ein Italie ner, ein Mensch von wahrhaft herluti ; schesn Körperbau, Theil. l Dieser, er nannte sich Bewo, mit: eine dreisirte Lötvenatuppe, die er mehrmals am Tage mit alänzendeh Verrse vorführte. i Erst tranken wir Poeten dannWhiLs ley und endlich Sect. l Von dem Geschäft, auf das doch dreii non uns unbedingt brannten, war noch lein Wort geredet worden. Plötzlich aber fab ich, daß Jones sich mit feinem Glase, veibindlich grüßends nach Bevvo hinüber-neigte und ——— viel leicht war das auch mehr ein Ahnen, als ein wirtliches Hören ich »ein piand«, daß er ihm die Prävoiition machte, zn dem Tiger hineinzugehen. I Nun, meine Herren, ich habe mich« bisher gewiß nicht besser geschildert, als ich bin, aber in dem Augenblick, diesem —- denn das war es unbedingt -— di-! retten Wahnsinn gegenüber, konnte ich doch nicht an mich halten. l »T.Iir Beppo,« begann ich -— ——— Da ieqte Te: seine Hand ruf meinen! Arm und fagte fo ruhig, als ob es fich um die Bistelluna Cincr neuen Flasche handle: l »Yo» allrw c ;nosnent2«« Ich habe eir Geschäft!« « »Au!« enifnhr e-: mir: denn Stnith batie mir wijihend auf den Fuß actre ten. i Erstaunt fab Man mich an. Dann fragte er mit demselben-IMM inutlJ feinen Director-: »Ist-at will you pay, Sir?« , Und als« die ircslbiaute Antwort er folgte: I ,,f)und(ri Pfund!« da erhob sich der Hüne, entlediatc sich feiner Jacke nndi Weste. griff nach einer ftahldurchzoae i nen Peitsche und schritt dem Tigerliifig« zu. Lauttos folgten wir ihm. Vor dem Gitter angelangt, gab Jo n·es.7 den Dienern einen lurzen Befehl, die Tiger in eine Ecle zu sagen und denl trennenden Schiiker einzusetzen Kaum war das geschehen, so standi auch schon Bessbr in den-. leeren kliaunii lxinter der Wand. Miilnenddins fielen die durch das Ver-treiben aus dem großen Raum wiii thend gemachten Bestjen sich gegenseitin satsckend und lriillend an. « ,.Echieber weg!« I Scharf klang es. von Beppos Lippen anrl —- - —-- ——— l Fort ist die Schrante und Mensch und Thiere stehen Aug in Aug sich ge aeniiber. Jeh will die Diener veranlassen. den Schieber halb drin stehen zu lasseer aber Bcppo, sicher gemacht durch dagi momentane Verbliifftfein der Thiere» ruft: »Ganz weg!« s Jn demselben Moment, wie dec« Schiebcr auf die Erde rasselt, duckenl sich zwei der Tiger zum verderbenbrini genden Sprung auf den Verwegenan Auch ihm, dem Kainvfgelooniiten,s muß in dem Augenblick das ganzeToll-. tiihne seines Untern:l;urens tlar gewor-( den sein, denn ich werde nie seinen; Schrei vergessen: I »Schieber vor!« e Aber auch selbst, wenn wir mit Elek-« trizität die schützende Wehr hätten ein setzen können, schneller flogen die You-l thenden Bestien aus den llngliiellichetni Minutenlang war das ein wirrer» Knäuel, ein Durcheinander, daß man nicht Thier noch Mensch unterscheidenE tonnte. ! Blut floß, das sahen wir. Und plötzlich verstummte das Brülss len der Wirth und verwandelte sich in» ein Angstgeheul und Gewinsel. und» wir konnten erkennen. daß da oben imj Käfig ein Mensch, dem die halbe Kopf- H baut, von einem Tigerhiebe gelöst, Eier- s nnterbaumelte. aus dessen re-:hter«Echul:1 ter ein mächtiges Stück Fleisch heraus-l gerissen war -—- daß dieser Mensch jetztj die drei Tiger mit der Peitsche hin und herfagte, als ob eH junge Hunde gewesen wären. Wohl larn es vor, daß noch eins oder das andere der Thiere sich gegen d.n Meister zu empören suchte, aber uns barmherzig sausten die Hiebe und proz die nicht ausreichten, gaben lriistige Fußtritte dem Befehl energischen Nach-I druck. s Wohl an zehn Minuten jagte BIPPo die Tiger so umher. Dann trieb er sie zusammen in ein-. Ecke s Noch einige triiftige Oicbe und vlotz lich saß der Bändiger aus zwei der Be-; stien, deren Köpfe er zu Boden driickie.1 während er die dritte hinter sieh fest an die Wand preßte. I Triurnvhirend streifte uns sein Blick. «Schuß!« lomniandirte er dann. Der Schieber war selbstverständ iH unterdessen angesetzt, und als- drr scharfe Knall der Pistole ertönte, flog Bevvo mit einem Satz in das andere AbtheiL so daß die zugeschobeneWand ihn nun deckte. Jn Schweiß und Blut gebadet, aber doch stolz und lächelnd trat er herang. Ein Wundarzt verband ihn sofort und verordnete absolute Ruhe. Bepvo lachte ihn einfach aug. ,.Ruhe? Warum denn?« Er setzte sich wieder zu uns. ,,Hundert Pfund, Sir!« Jones fertigte ihm den Chect auss. Wenn jemals, so war das Geld redlich derdientl s Dann wandte sich der Mknagerieve ; fitser an den bisher ftunnnen Siizktb, wie es denn mit dein Kan sei? Aber der Räuier erklärte sehr tru · elen, daß zwar Beppo die Thiere »g-e · macht« habe, daß aber jxdtr Andere tin-« bedingt zerfleifcht werde, der hinein aelie -- er verrichte. ( Ein Diener. welcher Junos-. der vo» Aerger ganz gelb geworden war, ab l rief. unterbrach die weiteren Verhand lunaen. Kaum war der Direktor verschwun den« so neigte sich Beppo zu Smith »Kaufen Sie nur die Thiere!« »Was- soll ich damit?« »Oh, bieten Sie zweitausend nno» fünfhundert Franc-Zi« »Daß mich Jenes auslacht!« Beppo grinste vergnügt: »Der ist froh, wenn er sie los wird! Jch qehe bei ihm nicht mehr hinein!« cmitb fuhr von feinem Sitz in die höhe. i »halloh, Mann, das heißt?" ,,Einfach, daß wenn Sie die Viechet erwerben, ich Sie Ihnen in vtek Wo- · then so weit bringe, daß ich Ehre damit einleae.« Jetzt zog Sinitb fein Checkbuch. ..Kofiet?« Beppo lachte wieder lustig. ,.Hundert Pfund gleich nnd breit-m send Francs Gage!« »Gemacht!« Jones kam zurück; in wenigen Au-! genblicken erstand Sinith die drei Ti-j get fiir siebentausendfiinfhundert! Franks, und der Menageriedirektok alaubte norb Wunder was für ein gro-; ßes Geschäft mit den ,,unbtauchbaren"· Bestim« gemacht zu haben. Nach sechs Wochen allerdings ftiirz I te er wutbfchnaubend in mein Binnin weil alle Welt nur die drei aroßartiq. dressitten Tiger sehen wollte. l --o-.-0--—— Die Trockcnlegmm der Zuidekzer. VouBeruhardfyelderiL i Am Schluß des zweiten Theiles sei-« nes »Faust« liith Goetbe den ehema-; ligen Magister und Doktor einen mäch tigen Kampf gegen die Elemente zur« Förderung des Wohles der Menschheit Planen Bereits hat er dem Ozean ein ausgedehntes Gebiet abgewonnen, aus dessen Hafen seine Schiffe in das Welt tneer ziehen Der Greis erblindet, aber er läßt sich nicht an der Vollendung seiner- grosken Wertes hindern, sondern feuert die Arbeitersch aren zu neuem Schafer an. Er möchte den Augens bliet noch erleben, da er siir Millionen genügenden Raum zur Bethätigung ihrer Kräfte anweisen kann: »Solch ein Gewimmel möcht’ ich seh’n,» Auf freiem Grund mit freiem Volke steh’n!« Au diese dichterische Erfindung erin-.I nert der in den Niederlanden schon seitj einem halben Jahrhundert verfolgte Plan einer Troaeiilegung der ZuiderU zer, dessen Ausführung dem Lande eine neue Provinz hi xzufiigen wiirde. thi wird gemeldet, daß das ieue liberale Etstinisterium sich ernstlich mit der Inangriffnahme dieses großartigen Finlturwertes beschäftigt Die Hol lander haben ja aus dem Gebiet fried-; licher Landeroberung: der Trockenle gung und Gewinnung furchtbaren Lan-) des aus Seeboden, bereits eine ruhm volle Vergangenheit hinter sich, und da der frühere Minister Lelh auch in dem« kürzlich an’s Ruder getommenen Cardi ret wieder das Ressort der Wasserbaiks ten übernommen hat, so ist wohl anzu nehmen, daß jene Frage bald in den Vordergrund treten wird. Lelh hat nämlich mehrere Jahre hindurch die Vorarbeiten geleitet und eifrig durch Wort und Schrift fiir die Verwirkli-! chung des liihnen Planes gewirkt, itber den einige nähere Angaben unsereni Lesern sicherlich willkommen sein wer den. Die Zuiderzee (jprich: Seudersee, Ite Ziidseet ist der bedeutendste Busen an; der holländischen Riistr. den die Pro-j dinzen Nordholland, Uirecht, Gelder land. Oderhssel unt Friesland begren s Zin. Von der Nord-re trennen sie die Inseln Terel, Vlieland, Terschelling und Anreland, während in ihrem Schoosze selbst die Eilande « " « Schotland, Urt und Merlen liegen Eie umscszt 3139 Quatsratlilnmeter oder 1255 englische Quadratmeilenz ihre Tiefe nimmt ron der Südtiiste allmählich gegen Nrrden zu und wech selt zwischen 18Meter. Unter den. sich in die Zttiderzee ergießenden Flüs sen ist die Yssel tie bedeutendste. Dieser Meerbuf en war ehemals ein« aeschlossener, etwa 1375 Quadratlilo meter gros; er See, dessen nordwestliche Ufer zu Anfaan det- Jst. Jahrhunderts von den Wellen verschlungen tourden.! Seiner-. jetzigen Umfang erhielt das Gewasser im Jahre 182«, oof c: 80 , WO Menschen umsetomn en sein sol-E len. Ein siidwestlicher Seitenarm war das Y, das mit dem früheren Haar lemer Meer in Verbindung stand Dies g) ist jetzt in Ackerland verwindelt; nur der neue Amsterdam mit der Nordsee verbindende Nordseetanal (186) bis 1876), eine der gewaltigsten Wasser bauten der Stier-zeit, ist davon übrig.; Das Haarlemer Meer war ein 45 Nil o metrr langer und 22 Kilometer breiter! See zwischen Haarlem, Leiden und Amsterdam an dessen Stelle sich vor dem vier tleine Seen befanden, diJE Ende des 1t)'. Jahrhunderts durch einen Einbeuch der Meeresfluih zu einer einzigen großen Wasserfläche ver-; einigt wurden. Seit 1840 umgab man das Haarlemer Meer rings mit einem itanal lenlte in diesen die einmiinden- « ten kleinen Gewiisser und leitete sie in i i i das Y, den jetzigen Nordseetanat ad.« Die ausgegrabene Erde wurde nach der inneren Seite aufgeworfen mildA damng Inii Hinzufiignna großer Mas « sen Diinensand ein dag- Meer unt-« sit;lies;ender Deich gebildet, iiber den nun endlich das Wasser deg- VJtecreH’ (8t)0 Millionen Kubitmeter) durch Drei mächtige Dampspumptverte hinan-ones schendert wntbr. Die Trockenlegungs war 1853 mit einem Aufwand voni 8,981,:344 holländischen Florin (!5,-i 268284 Mart) vollendet. Die acwon l nene Landfliiche beißt der Haarlemers Poldet, bedeckt eine Fläche von 18,()()0 Heltaten ('7(t englische Quadratnieilen) nnd ist durchweg etsiannlich frucht-P bar. Diese Arbeit erwies sich alH äußerst lohnen-, da der Verkauf des dem nas sen Elemente alsgerimgenen Landes-. fünfmal so viel einbrachte, als die Kosten fiik das Eindeichen und Aus pumpcn betragen hatten. Dadurch wurde der Gedanke wachgerusen, das Gleiche auch in der Zuiderzee zu ver suchen, was-nach dem neuesten Plane mindestens zwölfmal so viel Land der Kulturarbeit zurückgeben würde. Tech nische Schwierigkeiten bestehen nicht; es handelt sich nur um die Beschaffung der erforderlichen Mittel. Schon als die Trockenlequng des Haarlemer Meeres noch niclrt Vollendet mar, im Jahre 1849, empfahlen zwei Ylmsterdamey J. Kloppenburg und F. Fasdegom in einer Broehiire zuerst warm die Eindeichunq der Zuiderzee. 1849 veröffentlichte der Jnaenieur van Diggelen eine Schrift, die jenen Ge danken weiter entwickelte und einen Plan aufstellte, dessen Ausführung die Regierung jedoch mean der zu hohen Kosten verwarf. Gleiches Schicksal er fuhren die 1866', 1870, 1875 isnd 1882 aufgetauchten Projekte. Mark wollte ursprünglich das ganze Binnenrneer dem Ozean abtrotzen, hat aber mittler iveile längst eingesehen, daß die Kosten zum Gewinn in aar keinem Verhältniss stehen würden, weil der nördliche Theil der Zuiderzee vorwieaend fandiq und daher nicht anbaufähia ist. Außerdem verbietet sich die vouige Trockenlegung wegen der Zufliisse der Zuiderzee und wegen der Userstädte, denen man den Verkehr mit der Nordsee nicht unter binden dars. Es handelt sich also bei dein zur Ausführung ausersehenen Plane nur um eine theilweise Trocken-: legung, nämlich die des südlichen Thei les. Diesen Plan hat irn Auftrage der 1886 gegründeten »Zuider«s1ee - Ber einigung« der Jngenieur end jetzige Minister vorn ,,Waterstaat,« Lelv, im Verein uiit seinem inzwischen :)erstor benen Kollegen Vandentoorn ausgear beitet. Es soll danach von der jetzigen Zuiderzee eine Oberfläche von 360,00() sNitaren durch einen riesigen, gegen 30 Kilometer, beinahe 19 engl. Meilen langen TYlbschlnßdeich abgetrennt wer den, der von der nordholliindischen Kü ste über die Jnsel Wierinaen nach Pia am in Friesland führt. Er soll die Höhe rion 2,5 Meter (R Fuß) iiber dein höchsten bekannten Wasseriiand errei elten, seine Fußbreite in der Mitte ge gen M Meter betragen: seine Siebe rung erfolgt durch Steindossierungen irnd die sonst üblichen Hilfsmittel. Die innere Bösch1.ng ist bestimmt, einen 7 Meter breiten Fahrweg und eine dop pelgeleisige Eisenbahn zu tragen. Die ser Abschlußdeich bildet den schwierig sten Theil des ganzen Unternehmens-. Die Bauieit hat man auf 8 Jahre be rechnet, die Kosten auf 42 Millionen Gulden. · " Jn dem durch den Deich abgeschlos senen Raum befindet sich ein nachher niiber zu besprechendes Binnennieer. in das die Yssel und zahlreiche kleinere Gewässer, Kanäle u. s. w. strömen. Diese Wassermassen werden durch eine ROO Meter breite und vier Fuß tiefe Ttiiesenschleuse bei Wieiingeu in das Lliordbecken der Zuiderzee, nach dem Marsdien abgeleitet. Da nun die Trockenlegung nur günstige finanzielle Ergebnisse erzielen kann. wenn der ge wonnene Boden fruchtbar ist. so wird man von jenen 360,000 Hektaren nur diejenigen Theile «einvoldern,'« wie der technische Ausdruck für das allmähliche Trockenlegen in Holland lautet, die gu-— ten Ackerboden liefern. Es sind das etwa 240,000 Hettaren von denen man nach Abzug ininderwerthiger Stellen, sowie der Land- und Wasserwege 190, OOO Hettar des fruchtbarsten Gelän deäi tini Werthe von 326 Millionen Gulden) zu erhalten hofft. Die größte Masse schlechten Bodens liegt im nörd lichen Theile. unmittelbar hinter dem Abschlußdeich Dieser Theil wird da let nicht trocken gelegt, sondern bildet ein großes Binnengewässer, das stel meer, das anfangs noch salzig sein, allmählig aber süß werden wird. Der übrige Theil deg eingeschlossenen Ge bietes soll in: Laufe von 32 Jahren und in vier verschiedenen Abstufungen eingedeiebt und dann in 11 Abstufun gen trocken gelegt werden« um das Sin ter der Landvreise sowie ungünstige sanitiire Einwirkungen zu vermeiden. Zwei Schleusen und ein Kanal ver mitteln den Verkehr des Ysselmeeres mit der äußeren Zuiderzee Die Ko sten sind aus 189 Millionen Gulden oder auf ::15 Millionen mit Zinseszins sen veranschlagt; darin sind die Kosten siir Vertheidigungsanlagen und die Schadloshaltung der Fischer in den trocken gelegten Gebieten enthalten. Das neugewonnene Land soll nicht zu großen Grundbesitzen gemacht wer deu, sondern inan will möglichst vielen Leuten und zwar auch solchen mit be schränkten Mitteln es- erniöglichen. zu eigenem Landbesitz zu kommen. Der Umfang der Vatzellen wird daher von 5 bis zu 510 Hettcr betragen: die über nomrnenen Stücke sollen durch jährliche «!linortisirr:ng allmählichtsigenthmn der Betreffenden werden. Wenn der Plan wirklich zur Ausführung gelangt, so durfte er wohl auch in Deutschland zur Tliachahniuna anregen: auch dort sind cuvgedelmtc Weiten aenua. aus« denen sich fruchtbare-Cz Mariililano gewinnen laßt. ««-0-— -—--——— Unvereinbar. Dame: »Sage» Sie, Herr Graf, hat Ihr Herr Bruder, der Jurist, jetzt sein Referendarexamext qeiiiaclii?« Der Graf: .,Nee, Baro nin, er ist wieder durchierasselt! Konnic sich absolut nich mit bürgerlichem Je setzbuch anfieunden!« - Billardniiiz. Herr (zu einem schlechten Billardspielerj: »Jhnen hat wohl der Arzt das Billakdspiel verord net?« - - »Warum?« —— »Na, Sie Ma chen »alle halbe Stunden« einen Volls«