an der sollen ( Tibekanische Erlebnisse von H e n en S. L a n d o r. l «A15 vor Monaten die ersten Nach teiz über Henry S. Landor’s Erleb UÄ e In Tibet durch die Presse bekannt wurde-, erhob sich gegen sie eine leb hsfie Kritik. Diese Berichte, so hieß es, Bim Ausgebmten einer überreizi tm hantasir. Dinge, wie Lan-vor tie erlebt haben wolle, hätten wohl zn James Sooft- Zeitcn vorkommen tön nen, in unseren Tagen seien siellnmögs lichkeiten. Wohl ist Tibet von je als ein Land der Abenteuer, der Gefahren, der Schrecknisse bekannt. Jn hies, von den höchsten Gebirgen Der Welt um wallte xochland haben bis-her nur wenige uropäer einbringen können, und so mancher von ihnen hat feine Kühnheit mit rem Tode oder mit schwe ren Leiden bezahlt. Mit qraufarner Energie hütet die herrschende Priester itzer der Lamcks das Geheimniß dieses sonderbaren Landes und seiner uralten Kultur vor den «Plenli’:«-". Seitdem nun aber die Wahrheit der Berichte Landor’s durch amtlicheUnter suchuugen beglaubigt worden ist. er wartete die litterarische Welt mit der größten Spannung der: authentischen Bericht des Reisendcn iiber feine Erleb nisse. Nunmehr steht die Ausgabe die seivBucheT das in der modernen Reise Liiferatur eine ganz einzige Stett-mir einzunehmen berufen ist, unmittelbar behar; F. A. Brackhaug in Leipzig hat die erausgabe der deutschen Ausgabe, »An verbotenen Wegen«, übernom men, die mit reichem Bilderschmucke versehen ist Greis M Markt Nach dem wir bereit-«- jetzt Einsicht in dag Werl nehmen durften, miissen wir allerdings gestehen, das-, die schlichten Erzählungen des englischen Reisenden an kühnen Wagniffen, unerwarteten Abenteuern, schrecklichen Schicksalen wohl das Phantaitischste berichten. was in neuerer Zeit euroviiischen Forschern widerfahren ist. Von Nordwest - Indien ans- drang Landor in Tibet rin. Da biet von dem Tarjurn und Barta feinem wein-ten Bordringen Schwierigteiten entgegen gestellt tourden, so entichlofz er- sich, durch die Wildniß zum Manscroivar See vorzudringen Furchtbar war der Weg über-S Hochgebirgc in der Nacht unter entsetzlichem Schneesturme; an fenlrecht aufsteigenden Felswandem in tiefen Abgriinrem im Sehne-» im tsise umlauerte der Tod in tausend Gestal ten die Verwegen:n, die die ewige Ruhe der Alpen störten. Alt- Landor end lich durch unbegangene Wildnisfe nach Manforcwar gelangt war, ließen ihn feine Leute im Stiche: er hatte schließ lich nur noch einen Träger und einen Kuli, und als er auch seine Vorräthe verler, fah er sich genöthigt, dieBewoh ner des Landes uin Lebensmittel und Pferde anzusprechen Dae wurde fein Verderben. i Die Tibetaner, unter denen sich b reits das Gerücht verbreitet hatte, Lan dvr wolle nach der Hauptstadt dein dei ligen Lhafsa, iiberloiiltigten arn if-. August 1897 ihn uns feine Diener-, fesselten ihn in grausamer Weise und brachten ihn am nächsten Tage nach Galfchio, indem sie ihn umschnürt auf einem mit Stacheln versehenen Pack settel sihen ließen. Zweimal schaffen tihetanifche Soldaten auf ten hilflofcn Mann. zum Glück ohne Erfolg. Dann band man einen Strick an seine Hand schrllen und zog rnit aller Gewalt dar ein«-um Landor sc vom galovpirenden serde zu reißen Und ihn unt-r die ufe der nachfolgenden Reiterschaar zu drin n. Auch dies schlui fehl. Lan der am lebendig in Galschio an. Doch W stand ihm erst das Furchtbarste r, — die Falter. Dr Reisende e«i«ziihlt hierüber: »Zwei oder drei Leute zogen mich un eftiim vorn Sattel herunter. Die ämerzen im Rücken, die die Sta verurfacht hatt-n, waren furcht bar. Jrh bat um einen AugenblickRuhe. Sogar dies wurde mir von meinen Mchtern verweigert, die mich brutat vorwärts stießen und sagten, daß ich sofort enthauptet werden würde. Das use unr- mich versammelte Volk ver mich und machte mir Zeichen, da rnir der Kopf abgeschlagen werden würde; die feine Menge der Lnuiag aber iiberschiittete mich mit Beleidigungen aller Art. Ich wurde nach dem Richt playe gedrängt, der pni der linken Seit-: des Zeltes lag. i Ein langer dreikanii.1e: Balken lagl auf dem Boden. Man stellte mich auf die-scharfe Kante cesselben und meh rere Männer hielten mich fest. während vier-oder fünf andere unter Aufl-ichan ihrer meinten Kräfte meine Beine so weit naseinanderzonen als möglich wu« n dieser peinvollen Stellung fesi lichte-, wurden mir von den Un olden die Füße mit Strick-n aus Vathaaren an den Balken festgebnm den- Mehrere Männer mußten diese Stricke anziehen, und zwar so fest. daß sie me verschiedenen Stellen uns- die Kniichel herum und an den Füßen tiefe Nin-ten in baut und Fleisch schniiten; viele von diesen Schnitten, die Dr. Wit son einige Wochen später mai-» waren bis zu 8 Cin. lang! l Das Schauspiel vor mir machie eines tiefen Eindruck auf mich. Dokt, bei dem Zecte des Pombo Obersten Beamten), standen in einer Reihe die schändlichsten Schurken, die meine · gesehen haben. Der eine. ein It« ii ä, widerwöriigeä Indivi duum-« elt einen großen lustigen l W in der Hund« der zum ges-Meer Knochen gebraucht wird; s it einen Bogen und el- drii hielt ein großes - -M, während wie der andere verschiedene gräßliche Fol tcrinstrumente ur Schau stellten. Die nach meinem lute dürstende Menge stellte sich in einem Halbkreise aus und ließ mich diese Parade der Martern sehen, die mich erwarteten, und als ich meine Blicke von einer Gestalt zur anderen schweifen ließ, schüttelten die Lamas ihre Folterinstruniente, um zu zeigen, daß sie sich zur That rüsteten. i Am Eingange des Zeltes stand eine« Gruppe von drei Lamas. Es waren die Musiker. Der eine hielt ein riesen haftes Horn, das donnernde Töne von sich gab; von seinen Gefährten hatte der eine eine Trommel, der andere Daseins Jn einiger Entsernung schlug ein ande rer Bursche aus ein ungeheures Gang. « Von dem Augenblicke an, wo man mich vorn Pferde gerissen hatte, hall ten die betäubenden Töne dieses via-V bolischen Trios durch das ganze Thal, wider und machten das Schauspiel be-«’ sonder-H unheimlich. i Jesi wurde ein Etsenstab mit einent in rothes Tuch eingewickelten Vol rifs in einem Kohlenbecken roth gt nd gemacht. Der Ponibo, der sich wieder irgend etwas in den Mund gesteckt hatte, um künstliches Schäumen hervor-! zubringen und so seinen Grimm zu zeigen, arbeitete sich in einen ZustandZ nsatsnsinniger Wuth hinein. Ein Larna iiberreichte ihm jetzt dag roth glühende Folterinstrument, das Taram, und der Pombo naym es am Griffe. »Ngaghi tiu meht taxcn!« »Wir wol len Dir die Augen oftlsrennenk« ries. Der Chor der Linnea Der Pombo schritt aus mich zu,· indem er dag gräßliche Instrument schwenkte. Jch starrte ihn an, aber er; hielt sesne Augen von mir abgewand:.' Er schien zu zögern, doch die Lamas un ihn seuerten ihn an. »Du bist in dieses Land gekommen, um »in-. sehen« ioieö bezog sich aus das-J coasz ich am Tage zuvor ausgesagts hatte, nämlich, das-. ich ein Reisenrerl und Pilger und nur gekommen sei» nm das Land zu seltenzs »Drum sollsts Du geblendet werden« Mit diesen Wrrten erhob der Vomer seinen Arm,— and hielt mir trn rotbgliilienden Eisen siab in einer Entfernung von It bis 5 Lim. quer vor die Augen, sodaß er bei-· nahe meine Nase beriibrtr. l Justinttio hielt ich lsie Augen lrampshaft aeschlrssen. aber die Hitze war so ungeheuer, laß es mir vorkam. als ob meine Augen, besonders das linte, ausgedörrt und meine Nase ver lengt rvliror. Obgleich die Zeit mir endlos erschien, glaube ich drei-, daß Die heiße Stange in Wirtliaxteii nicht län ger als etwa dreißig Selunden lor meinen Augen war. Tor-h war dies schon lange genug, denn als ich meine schmerzenoen Augenlider aufhob, san igb alles wie in einem rothen Nebel. Mein linteg Auge selimerzte rnias furchtbar, und alle paar Setunden schien es mir, alxz ob etwas Dunlch oor ihn-. das Sehen hinderte. Mit dem rechten Auge konnte ich noch ziemlich gut sehen, wenn auch alles, anstatt in seinen gewöhnlichen Farben, roth erschien. ; Das heiße Eisen lag jetzt ein paar Schritte von mir aus dem feuchten Boden und zischte in ver Misse. j »Miuinta nan schlo!« »Tai-te ihn mit einer Flinte!« rief eine heiser Stimnsr. i Eine Luntenslinte wurde von einein Soldaten gelogen, und ats ich dieMasso Pulver sah, die er in den Laus schin iete, war ich sicher, daß sie dem, der sie abschieszen würde, den Kopf kosten müsse. So sah ich eo denn auch mit einer gewissen Beesriediguna. loik sie dem Pombo überreicht wurde. Dieser Beamte aber legte mir die Waffe siegen die Stirn, die Mündung nach oben grrichtetl Dann zündete ein Soldat die Lunte an. Co erfolgte eine Ents ladung. die meinem Kopfe einen tolos salen Stoß oersestn die übermäßig geladene linte aber slog zu jeder mann-'s Er aunen dem omho aus der Hand. - Jch mußte lachen; uno ihre Verwir rung, der sich tie Enttiiusihung iitrr das Mißlingen aller Versuche, mich zu verletzen. beimisehte, versetzte die-Menge in rasende Muth « ,.Ta tossatoty ta iossaton!« »Tiidte ihn, tödte ihn!« riesen wüthende Stirn men um mich. l »Wenn main-we schwur :na«dsn:"» »Wir können ihn nicht schrecken!« l »Te- lossaion, ta lossaton!« Tödte ihn, tödte ihn!« Das ganze Tlsal lkccllxe von diesem wilden Geschrei wieder-. Ein gewaltiges ziveihändigesSchlvert wurde jetzt dem Pcmbo überreicht, dcr ec- aus seiner Scheide zog· ,,Tödte ihn, iödte ihn!« schrie der Pöbel abermal-L um den Scharfrich ter anzuspornein dessen aberglönbifche Natur das böse Onsen von vorhin, als ihm die Flinte aus der Hand geflogen war noch nicht verwundet hatte twnhr icheinlich schrieb er den Vorfall dem Eingreier einer höheren Macht und nicht dem iibermiißieen Laden iu) und der deshalb algeneigt schien, fortzufalp ren. Aber die Aufregung der Mena: war zu groß, Und es ge« ang ihr endlich, den Pombo in leidenschaftliche Wnth zu bringen. Sein Zorn war so heftig. daß sein Gesicht ganz unkenntlich wurde. Er sprang gleich einein Rasen den herum In diesem Augenblick näherte sich ein Lama und schob dem Henker geschickt etwas in den Mund, dem nun sogleich der Schaum vor die Lippen trat Ein Lama hielt das Schwert, während der Pombo, um die Arme frei zu rna n, einen Aetmel fei nes Rockei znri schlug; den anderen schlugen ihm die anas zurück. Dann schritt er mit la samm, »wichtige-r Schritten auf in zu, wobei er mit W Gesandten Armen die , länzende scharfe Klinge hin- und het chwenlte. Der Henker, her jetzt, das Schwert in den nervigen Händen, dicht ber mir stand, hob es hoch iiber feine Schultern empor. Dann führte er es bis an mei nen Hals hinunter, den er mit ber scharfen, lalten Klinge berührte, wie um die Entfernung für einen wirksa men Streich zu messen. Dann einen Schritt zurücktretenb, erhob er das Schwert wieder schnell und führte mit aller Macht einen Hieb nach mir. Das Schwert ging scharf an meinen Hals heran, berührte mich aber nicht. Jch wollte weder ausweichen noch sprechen, und mein gleichgültiges Benehmen imponirte ihm fo, baß er faft erfchrat. Er zögerte wirklich, fein teuflifches Beginnen fortzusetzen, aber die Unge duld und die Unruhe der Menge hatten jetzt ihren Höhepuntt erreicht und die in feiner Nähe stehenden Lamag gesti tulirten wie wahnsinnig nnd fenerten inn weiter an. Während ich dies niederschreibe. wird ibr wildessGeschrei. der blutdiirstige Ausdruck ihrer Gesichter wieder vor meinem Geiste lebendig. Augenschein lich gegen seinen Willen wiederholte der Henker dasselbe Verfahren noch einmai aus der anderen Seite meinet- Kopfes. Die-sinnt tani die Klinge so nahe, dasz die Schneide des Schwertes nicht wei ter als vielleicht einen Eentimeter von meinem Halse entfernt gewesen sein tann Es ist natiirlich, daß ich dieses Schauspiel nie vergessen werde, und man muß es den Tibetanern lassen, daß »das Ganze inalerischs inscenirt wurde Sogar die gräßlichsten Erre nzonieii können ibre tiiiistlerischen Sei ieu-haben, und gerade diese, die mit außerordentlichem Pomp undGepriinge vollzogen wurde, war wirtlich groß artig. Es scheint. daß in Tilset diese unan genrlxinen Schircrtåibiinaen vor der irirtlicheu Enthaupiung ausgeführt irerden, u.n das Otser noch mehr lei den zu machen, elzse itzm der Todes streich gegeben wird. Ich wußte das damals noch nicht und- ersuhr erst einige Tage später, daß das Opfer bei dein dritten Streiche gewöhnlich wirklich enthauptet iuirb. . Noch immer verlangten dir Lainaå stiirmisch nach meinem Kopfe; aber diesmal blieb de: Psinbo standhaft und vweigerte sich. mit der lkrceution fort-· zufahren Nun schaarten sie sich uin ihn nnd schienen sehr zornig zu sein; sie schrieen, treisckten unt gestitulirlen aufs ungesiiimste. Der- Poinpo aber iiielt noch iiiinier seine Augen halb ehr furchtsvoll, lxnid erschreckt aus mich geheftet und weigerte sich, Vorzuge ren . . . . i Wenn Land-or schließlich sein Leben rettete. so verdanlt er dar- nächst sei nem diesen Unmenschen imponirenden Muibe dem Aberglauben der Tit-em ner. Seine photograpbischen Platten, sein Mattasten waren ihnen Gegen stände scheuer Furcht, sie ängstigten sich oor den Zaubertiinsten desPlenti. Dai Lratel, dein sie eine Locke und einen Fußnagel ihres Orserg zur Untersu chung übergaben, warnte vor seiner Ermordung, und als sie vollends ent deckten, daß London-! Finger unge wöhnlich bach zusamniengetvachsen ina-« rin, erreichte ihre Furcht den höhe p«..iitt. Denn wer solche Finger besitzt. dessen Leben ist nach tibetanischein Glauben durch Zauber geseit. So spielte der Zusall, nie so ost, auch liin mit dämonischem Humore mit einein Menschenleben, nnd Landor berdantte seinen Fingern seine Rettung. Rasch furchtbaren Leiden und Entbehrunaen tain er endlich wieder in Britisch Indien ans zum Glück sind wenigstens diese Leiden wissenschaftlich nicht unbe lclint geblieben, da Landor unsere geo giapdische und etlinograpbische Kennt niss. i:c-n Tibet wesentlich bereichert und u. Li. als der erste Eureniier ai-. dem Bächtein gestanden hat, das die Quelle des riesigen Brabniaputra bildet. Die Rattenstizze der Weges seiner Rücktritt bat er init einem Stückchen Knochen als Feder und seinem Blute als Tinte ans gezeichnet, und die Abbildung dieses Dotumenies ist nicht weniger ergrei send, als die iener taum leserlichen· Tagebuchbliitter, die Nansen im trau-« rigen Dunkel seiner Winterbiitte siibrte.’ So vereinigt sich menschliches und wis senschaftliches Interesse, um dein merts würdigen Buche des oielgepriisten, mitthigen Mannes verdienterntaszen ein groß-s Publikum zu sichern. Eine Beet-fung. Etizze ans der kleinen Tragit des Le bens-. Von Atthut Raps-· Der Lientenant fah es sogleich bei seine-n Eint-im daß etwas von Bedeu nng vorgefallen fein mußte, denn Thea, seine Cotifine, sah außergewisth lich bleich auf-; sie starrte ihn mit ganz mrftöriem Gesicht an, als sei er eine ins fisemdende, ers ieckinde Erscheinung nnd nicht det ast tägliche liebe Gast; il·re Augenlider waren getöthet und zeugten von ver osseken Thränen. »Was hast u denn, Thea?« fragte der Lieutenant überrascht· »Ach Bodo!« Mehr brachte sie nicht herauf-, denn ein tonvulsivisches Schluchzen erfiidte IiIIre Stimme. ! Der Lieuienant erichtack ernstlich. l »Mein Gott, was ist denn vorgeht ktten Theaie Jst die Maina frank Er sah sich fragend um Sie schüttelte den Kopf »Meine ist ausgegnn n.« - »Aber warum meinst u beans« t Ei wars Miit- m Faun-hup- aus dag- Tiich nnd näherte ch keiner cou e. Scheu machte eine Bewegung, als möchte sie sich ihrem Vetter weinend an die Brust werfen, aber sie besann sich noch zur rechten Zeit und stammelte schluchzendI »Ich bin ja so unglück lich, Bodot Denke Dir, Gutsbesitzer Schwarz, der dicke, gräßliche Schwarz hat um mich angehalten.« Der Lieutenant hielt plötzlich seine Schritte an und uckte leise zusammen. Sein Gesicht verfäibte sich jäh, und seine Augen blickten starr zu Boden. Thea hatte sich ans das Sopha ge worfen und drückte ihr thräneniiber strömtes Antlitz auf das Seidenpolster. I Eine Pause retstrich, Niemand sprach ein Wort. Man hörte nur das stille Weinen des jungen Mädchens und die heftigen, schnellen Athemzüge des Mannes. Endlich zog der Lieutenant einen Stuhl zu sich heran, setzte sieh und lach Fie. Aber es war ein gezwungenes, l;i;hle«s, tlangloses Lachen. ) »Das ist doch eigentlich lein Grund »zum Weinen,« sprach er mit foreirter Lustigkeit· «Sonst sreut sich doch ein junges Mädchen und ist stolz, wenn ihr ein Mann, noch dczu ein solcher wie der Gutsbesitzer Schwarz, einen Antrag pgachi.« i Sie hob ihren Kopf. « Aber ich man ihn nichts« stieß sie heftig hervor. »Ich lann ihn nicht lei den —- nicht im Mindesten.« Der Lieutenant that einen tiefen Mitwirng »Na, dann nimm ihn doch einfach nicht!« Seine Stimme klang viel fri scher und heller als vorher. Thea lies- als Antwort einen Sens zer hören, dem die zägernt«en, verschönt ten Worte solgten: »Mama quält mich doch ie. Sie meint,’iolch einen Antrag erhielte ich im ganzin Leben nicht wie der. Herr Schwr rz ist reich -—--« »Seht reichl« »Und wir sind arm. Und nun weiß ich nicht, was ich thun soll. Mama sagt, wenn sie sterbe. müßte ich mir dei sremden Leuten mein Brot verdienen, eter unseren Verwandten zur Last lie e.(n. Und das wäre doch furchtbar, entsetzlich! Und darum meint Mainm rröre ed geradezu eine Sünde, den glän senden Antrag abzulehnen Aber ich Jung ihn doch nicht. O, wenn ich nur wiiszte —«—! O Bode, hils mir koch, rathe mir doch!" Sie hatte ihre beiden in einander rikrschlungenen Hände erhoben, und richtete die nech in Tbränen schwim ukenden Augen so flehend, mit s der ztreiseltem Ausdruete auf den ieute-» rinnt, dasz es diesen heisi rsurchichaucrtcl lsr sprang aut. Ten Anblick tonnte erl nicht ertragen. Mit »in Boden gelebt-J tem Gesichte schritt er schweigend. mit den Zähnen nerdäcs an der Unterlippe i.agend, im Zimmer aus und ad. Pliss-l lich schien er zu einem Entschlusse ge-; lcinmen. Er näherte sich seiner Sein ; sine, und dicht nor ihr stehen bleibend,l saate er: »Gut! Ich will Dir inei nen Rath nicht vorenthalten Aber un ter einer Bedingung Du mußt inish zuvor anhären und mir ehrlich eitläem wie Du in er schwiirigen Lage, in der. ich mich selbst befinde, l).ndeln wär-. r-est." . »Du?" sragte der-:- junae Mädchen lebhaft, und blickte interessiert arti. I Der Lieutenant befahre. zog wieder einen Stuh· her-ist« und setzte sich. »Meine Lage ist nämlich der Dei-it gen nicht ganz unähnlich,« begann er, den aus ihn gehefteten Blick seiner Cou sine vermeidend-. »Dort eigentlich« « er stemnite seinen Säbel aus und stützte seine beiden Hände aus den Griss --—«« »sie ist eine der Deinigen gerade entge eengesetztr. Du tannst Dich verheirn then und willst er- nicht, und ich möchte mich gerne verheirathen kann ec- ader nicht-« »Du, Bodo?« stieig dag- sunge Mäd chen hervor, und in ihrem Bliet malte sich ein itarres Erstaunen i Der Lieutenant athniets schwer und blidte tonieqnent an Thea vorbei. s »Ich tenne ein junges Mädchen, dem ich seit Jahren gut bin,« fuhr er ein we nia verlegen und stockend sort. »Ich wiinschte nichts sehnlicher, als mich ihr zu erklären. Ader als ehrlicher Mann darf ich’s nich: —- ich dars es nicht!« C r stieß die lehten Worte mit sinster gerunzelteni Gesicht und einem hestigen Rucken seiner Mienen hervor. »Du darsst es nicht?« fragte das junge Mädchen noch diasser vor athem loser Spannung, als sie ei schon ohne dies gewesen. ’ »Nein! Du weißt, das; ich arm bin iind die ersorderliche heiraths-Cautton nicht habe, und sie« ——sp ein Seus er — «nun sie ist sast ebenso arm wie · .« Thea blickte in ihren Schock und er widerte nichts-. Jhre Augen httnselten »und an ihre Wimpern hängten sich ein paar schwere Irr-men. i Der Lientenatit aber sprang ausge regt in die Höhe, und einige ungestüme sSchritte im Zimmer machend, ries er mit leidenschestlichem Grimm: »Das .verdammte Geld! Ein tniserables Le ben, in dem der schmuckigh schmierikie Mammon die hauptro e spielt!« « Ohne der- Bliel zu erheben. ganz ischiichtern und leise wandte Ihea ein: J,,Aber lönntet Jisr denn nicht warten?« I Der Lieutenant schnellte lebhaft her tim. E »Das ist-s- ja, km ich Dich skagku will, Thea· Als Hauptmann erster Ziklasse brauche ich leine Heirath-»Lan tion mehr. Dann tann ich mein gelieb stes Möbel heirathen, arm wie es ist. Aber dars ich denn einem Mädchen zu muthen, so lange zu warten? Seit ei nem Jahre bin ich Premier, siins Jahre dauert ei noch mindestens bis ich hauptmaan zweiter Klasse bin, und weitere füas echte vergehen sicherlich· bis ich in ie erste Klasse vorriicke Acon ich unter Diesen Umständen einem Mädel erklären. ieb liebe Dich und will Dich als mein geliebtes Weibchen heim Ihrem aber warte warte zehn lange ahre"' Eine turze Pause entstand. Tbea serhob ihr Gesicht. Wunderbar, ein wie ganz anderer Ausdruck mit einem Male idie lieblichen jugendfrifchen Züge der Achtzehnjäbrigen beherrschte. Ein ISchimrner der Verllärung hatte sich darüber ergossen, und ihre Wangen in idie eine heiße Blutwelle flink-: te, prang tten im rosigsien Roth. s »Wenn sie Dich liebt Bedo« sagte sie jetzt mit fchwärmerifch leuchtenden sBlietem »so wird sie gerne warten« »Aber ehn Jahre, Theol« »Zel;n Flut-re und längerk Er stand vor ihr mit wogender Brust nnd stammenden Augen. Sein Ath. in ging fieberisch schnell e-:s rang sich MS der Tiefe feiner Brust etwas in ihm ieinp I Plöhlich erhoben sich seine Arn-e, und »Ideal« kam es toie ein Jubelschrei von seinen Lippen. i Sie sloa n seine Brust ohne Besin« nen ohne Fsiogern nnd lachte nnd wein Ite in einem Atheenznge So hielten sie sich umschlunan und« sahen einander in die Au en selig, lie bei-trauten und das Ge iihl in ihnen war so sicrmisch nnd sc ties, das-i sie nicht gleich Worte fanden, um itnn IAusdruck zu geben« I The hea war die erste, die schämt-L schüchtern sliisterte: Auf diesen Ma nrent hate ich gewartet Vodo —- io Ilange schont« I Er driielte sie an seine Brust und gab ihr den ersten feurigen Liebe-· tuß I »Ich wagte Ja nicht ich durfte ja Inicht reden,'« vertheidigte er i·ch. »Heute freilich mußte ich er Dir iaaen. . . . Ein Schatten hnschii iiber sein strahlendes Gesicht. « »Armes Kindl« sagte er. »Wie lange neird Dir die sieit werden wie lang·3« Aber sie lächelte und schüttelte über « rniithig mit dem schie. ! »Ich hin so sroh.« riei sie naiv- liiets lich· »das-i ich den gräßlich-in hiisz ichen Herrn Schwarz nicht in heirathen brauche O Bodo! Aisi Dich warte ich ja so geru. Immer unser Zukunfts alikck vor Augen, ich dint’ eLs mir wun dervoll! Zehn Jahre lau-i aliictlirhe Braut! Wie einzig wie herrlich wie wunderschön!« s Die nhnungglog llnichnldiael Sie wußte ia nicht, wie b stter Las Martan unt war, das vor ihr laa zehn lange bindende sehnende Jahre. ! —- —--- -«-0-.O-—s--- «--—- l Uuo der Lebensweise Ie- Vogel Irr-us erzittle S C Graun-right Zchreiner einigelcinzilhi ten, die bisher noch nicht betannt gewesen sind. Schreiner tuan neun Jahre lang ir- ten Karrus gönn-I pen rer Karlolonie Straiiiienziichter und hat in dieser siei bis zu »ti«««tl Strauß-.- unter seiner Obhut uaottilege gehabt. Dir Wonel waren theils wild gelange-n werden theils als iunae Thiere ans teni Innern beiogen Sie rour din in einen! nroßen Gehege gehal ten das nach feie: Richtung hin ineh I rerc Kilometer Durchmesser hatte; im iletrigen trinnten sie sich darin beimge,9 wie sie wollten. Nur Paare, die brüten sollten, wurden in tleinere llmziiiinuii-» gen gesperrt. Die andern Vögel lebten· alle ganz wie in ihrem wilden Zu« stande. Jnteressant sind nun die per siinlichen Beobachtungen, die Schrei-irr an einzelnen Thieren machte. Weit ver breitet ist gewiß die Ansicht, haf; be Strau beim Laufen seine Flügel als: Hilfe benutzt Tar- Lit nicht de: Fall. Die »liigel bleilen in nie-eher Höhe nIit dem REE is.«et unt- merken lose, sret von den arbeitenden -chenteln iehaltenx der laufende Suan macht nie del Versuch, die Fläqu uuszubreiten und durch Schlagen seine Fortbeivegung zu« fort-ern Doch lcheirsrn sie ihm tseiiu Wein-en von Hof-»ein Nutzen zu sein, da sie ex- dern Vogel möglich machen, das-, er selbst im nllerschiirssten Laut pldsiich unnnenden tcun. Die Beintriilte des Stroußeg sind erstaunlich. Schreiner sah. wie ein sahn cur» rein Stand-· srrung eine iiins Fuß hohe Mai-er nahm. Dich sind iahnle Mittel im All-I gemeinen, wenn sie sich daran gewöhnt« heben, selbst hin. er niedriger nno uns sicherer Umsiiunnng zu haltet-» tlelser I rascher-. wird die Beobachtuna, baß der Stranfi ein guter ..--chtvirnener ist Schreiner sah, wie mehrere Vögel bei recht starter Stiiiknuna eine gute-Streite den arosien Fiichilsile hin«-l-schir-ani mer-, nnd ein Hahn srll mehrere Sinn den bei liiirmischun Wetter im Wasser Iaewesen und unverlehrt nsieber an. Land getommers lcin Linieraeissiihnlich start ilt das- Brustbein des Stransei3. Da die Brustmusteln bei thin, weil er l inictn fliegt, nnennvscteit werden« nat rmich ist-c- Bkuitbein keinen Keil, ding nen ocn unteren Ende einen nauen Wettst, auf lceni tsek Vogel ruht, nie-m er sicn untre-setzt Tieiet Wulst, wie iitsekbnupt tsni ganze bitte nnd iteiich loie Bruitvein ist iiir sen Strauß eine sweithwlle Schutz nnd Tritten-affe. Ek idirectt tänst er nnksetonnen qersde ins .nt!d gene· alle möglichen ttte.1:nsteinde; er rennt dann in winer Last siegen den Umzönnnneigdth den er bei feiner iSchwere nnd Schnelligkeit einfach zer bricht Sei-»seiner salz, wie ein »ich-eit ter Strauß mit der Benit gegen einen Pfahl von Fadens Holze, der imt Boten noch 4 Zoll Durchmesser hatte, liei nnd ’am Boden abbmchx ein junges Thier «von 18 Monaten lief gegen eine Mc, schtecht gebnnte zwei Fuß dicke Stein Incnek nnd stieß mit der Brust ein Loch hindurch Alles dies ohne Schaden für die Vögel. Kämpfe-we höhne km u mit dem Brustbein znsammen und ski fen sich die fürchte-liebsten Stöße zu, chaden sich dqbei aber nur wenig. Schreiner sah einmakh zwei hähne mit einander leiinpsenz der größere wurde beim ersten Stoß seines Gegnerg.meh i rre Ellen sort aus den Rücken geschleu dert, svähreno der Angreiser in eine sikende Stellung ziiriielpralltr. Ein »«."«’tensch, der ron einem Strauß-gesto ßen wird, stillt uni. ioie ein egel. Schieiner besaß einen ?alin, der ein Loch in eine rerrostete Ei enplatte stieß, hinter der eirs Mensch Zuflucht gesucht hatte. Dask Menschen von Straußen igetödtet wirdeii, tkinint vor. Ein bös artiger Hahn siirchtet sich vor nichts außer vor dem Hunde. Wie furchtlos Isie selbst gegen vermeintliche Feinde lo-« ’gel-ii.-, dasiir erzählte Schreiner ein Bahnnärter ein Beispiel. Eines Ta ges führte dieser einen Güterzug Als er gerade iii voller Fahrt einen Berg herabtain, sah ihn ein alter Strauß hatm Sosort stellte sich dieser zwischen das Geleite und riickte furchtlos gegen das Ungethiiin vor. Als ihm die pfei feiide Maschine nahe gekommen war, sturzte er, wiithend zischend, auf sie iii und stieß nach ihr, ioar aber natürlich iin nächsten Augenblick zernialint. Der Ruf des Straußes ist ein Briillen oder Bruininen; aber nur der Hahn giebt ilni von sich. Jni Zorn zisch-n beide Ge schlechter: der Mrnrus ist lurz und sank-.- . Sonderbar ist das Walzen der Vögel. Sobald sie des Morgens aus dein sitaal gelassen werden« rennen sie zunächst mit großen Schritten davon, stehen nach ein paar hundert Metern plötzlich stist und sanaen dann an, sich iiin fiel-« zii drehen, ost so tange. bis sie ganz sctitoindlig werden nnd iinisai len, wobei dann Beinbriickie vortotni :iieii können. ——- - --.A-—-— — Graf Hveirvvroech und ver det nett-v · Vermittler-. Gegen den betannien Grafen Paul v. Honig-bron wurde jiingst die Klage eines -- Heiratlsesvermittlers vor dem Kammer-Gericht in Berlin verhandeln rer aisr einer erfolgreichen Heiratbsrers nikttelinig die vereinbarte Preiviiioii ge gen den Osrafen eintlagte. Die wegen der Person des ir: der Leisenilichteit fiel-enden Grafen Hoensbroech interes sante Angelegenheit (der Graf ivar aus« dein Jesuiten-Orden aus-getreten nnd Protestant geworden. Er leitete bis vor Kurzem vie »Brrliner Tägliche Rindicban’«. mußte aber aug- der Re daction wegen des Stank-als austreten, den feine Heirattig Geschichte erregte. T. tit.) hat folgende Veraefchichte: Jn den Zeitungen erschien eirktnseraL nach iiselchem »ein Ariftestrat ven altem Wel, im Jalire alt, ocn angneh:::eni, ftattlichein :tlei:fiiiin, mit geringem Vermögen doch volltoixxnien schuld-en srei, eine Dame mit großem Vermögen zu ehelichen iriinscht.« Auf Grund die ter Vlnzeige trat der Heirathevermittler L. v. Potorny mit dem Jaseratem wels chcr Graf Hoengtssoech war, in Verbin dieng. Es wurde eine fchriftliche Ver einbariing getroffen, wonach deni Klä aer von dein eventuellen Heiratlisgute ei:.e Piivikion von 5 Prczent bis zu einer Kavitaltiöhe rson It,(«t,t)00 Mart ,kuaesichert wird. Der Qliiaer vermit telte liietaiif die Belanntfchaft des Gra fen v. Hoensbroeels mit verschiedenen reichen Familien, doch tam keine pai seitde Verbindung zu Stande. Endlich verlangte Graf hoensbroech das Pro vifiongschreiben von dem Vermittler mit der Motivirung zuriicher bötte fich die Sache iiberlegt und wolle ledig bleiben. Der Kläcer hatte damals tei t:en Grund, an der Wahrheit dieser Be hauptung zu zweifeln, und ließ sich mit einer gerinan Summe für seine Bemü hungen abfinden Kurz darauf ver nxätilte sich jedoch Graf v. Hoensbroech mit einer der Damen, welche seinerzeit ron Potornv ili n in Vorschlag gebracht nsrreen waren. Es fanden nun zwi-. fet en beiden Parteien wegen der Pro rsiliotigfrage neuer-rings Verhandlun gen statt, wonach Pslornn mit Rücksicht auf die ftritte Erklärung des Grafen, icine Frau hätte nur eine Rente von must Mart als Heirath-Haut mitge bracht, eine Provifivn von 2500 und in des Folge 2000 Mart erhielt. Nun be bot-via v. Pelorum in Erfahrung ge bracht zu haben, Graf v. korntlbroech hätte als heiratlieaut ein avital von 750,000 Mart erhalten. Nachdem seine Fe rverung von 132,000 Mart als Pro vision nach vielfechen Verhandlunan nicht zu erreichen war-, betrat v. Pa ti«tnn den Klageiveg In erster Jnftanz nisrde die Klage cur- rechtlichen Grän den zurückgewiesen Vor der Bett-. fung wurde vo-.n Grafen hernsbroech ein Vergleich von Aj,000 Mart angebo ten. Doch v. Potornn schlug das An erbieten ausl, und seinit tam das Kain nsersGericht in die Lage, sich mit der Sache zu befassen Die Verhandlung ei dete init der Abweifung der Heru fung, da heirathsverinittler-Gebilliren nicht tlagbar leien. "o-iu77«s»«. Der Rapiiän des Nile de Franck« Gar-tier, hatte einen mächtian Qui ye fanqen. Man Zog ihn an Deck. wo er gewaltig um sich schma- Ein Beilhieu itennie ihm den Schwanz ab, der Leib wurde ausgerissen nnd Her-, und Eini Lgmeide besaubqenommm Da Ikrollte Gauiiek einioen Pest-agieren dass mäch xigk etkiebisz des-s Idiecez zeiget! und steck ie die Hand in seinen Rechen. Js- dik. zfm Augenblicke schnappte der Mich szum letztenmal sein Maul kufnmmew und die band des Kavitcini »vor — skboebissew --s- W— « -—— Schlau. Wirth: .,Cenzi, wa rum lassen Sie vie hemn Studenten beim Bezahlen ihre en emetiten Bier sttiche immer selbst zäh evi« —- stellve tin: »Die bringen immer mehr zu sammen, als darauf sinds«