Grand Island Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1893-1901, November 18, 1898, Sonntags-Blatt., Image 12

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    Kiltylrru unu Kjllnrnr11.
Ciur Geschichte aus Island
Von Johanna Fe klmann
tzortsetx uuuuu
Die Schwiile ist drückender gewor
den; kein erfrischender Hauch, der ibte
brennenden Glieder kühlt. Gänzlich
erschöpft lehrt sie in das Dorf zurück.
»Alle Heiligen, Kathlecn, wie siehst
Du aus?'« tust ihr Norab O’Reilly zu,
die, den Whislykrug und das Glas
neben sich, vor der Thüre sitzt und ge:
müthlich ihre Thonpseise taucht.
»Das macht die Hitze,« antwortet
Kaihleen und schleppt sich mühsam
weiter.
Kaum ist sie in ihrem Häuschen an
gelangt, da schwindelt ihr; Alles dreht
sich vor ibren Blicken und mit einem
Webschrei bricht sie obntnächtig zusam
men·
Sie weiß nicht, wie lange sie gelegen
haben mag, als ihr die Besinnung wie
derkehrt. Sie reibt sich die Augen und
schaut um sich. Soeben war es doch
hell, jetzt ist Alles in tiefe« Dunkelheit
gebiilli. Langsam erhebt sie sich vom
Boden. Wie alle Glieder schmerzen,
und doch ist der erste Gedanke -— de:
Vater.
Wie spät mag es sein? An derWand
ticlt Larrhs große silberne Uhr —- sie
muß ein Zündhölzchen streichen, um zu
schauen, so finster ist es geworden.
Neun Uhr! Dem Himmel sei ge
dankt; eine ganze Stunde bis zehn;
« lehren!
Die Minuten schleichen. Katbleen
starrt hinaus. Um die nackte Felsen
spitze des Adlerberges haben sich dicke
schwarze Wolken zusammengeballt;
alser kein Lüftchen rührt sich. Wie aus
Blei gegossen, stehen alle Bäume noch
regungslos in der gewitterschwiilen At
most-höre
O, wenn es «losbräche mit Allgewalt,
daß Sir Harold nicht das Haus ver
lassen möchte. Aber wenn er es dennoch
thate.
Was geht es denn sie an? Hat ir
gend Jemand wahres Mitgefiihl für
sie-? Jst sie, Kathleem nicht das elende
sie Geschöpf in der Welt! Mit dieser
brennenden Sehnsucht im Herzen nach
dem todten Laut-, mit dem Kinde im
Arm, dessen Blick ihr einen Stachel in
das Herz drückt, gefesselt an einen Va
ter, der sich durch den Trunk zum Thier
erniedrigt, verlacht, verhöhnt von den
Menschen, die sie für ihre Freunde ge
halten hat; warum soll es ihr nicht
gleich sein, was aus denen wird, die
solch’ großen Theil ihres Elendes mit
verschuldet haben?
Die glühende Stirn an die Scheibe
gepreßt steht sie noch immer thatenlos,
sinnend über ihr eigenes Unglück;
schwarz wie die Nacht werden ihre Ge
danken; es gibt nichts Gutes, dessen
es sich der Mühe lohnt. zu leben! j
Da erhebt sich plötzlich pfeisend und
sausend der Sturmwind: treischend -
dreht sich der Wetterhahn. und der
Wind rüttelt an dem kleinen Fenster- .
laden, daß er sich aus der rostigen An
gel hebt. und die kleinen Scheiben klir
ren. Das Fensterchen fliegt auf. Ein
Lustzug dringt herein, voll kräftigen
Resedadustes. f
Da steht Larrh vor ihr, wie er die
Arme nach ihr ausbreitet und sie an
sein herz zieht. Sie hört seine
Stimme; sie fühlt seinen Kuß auf Den
Lippen.
»Komm zu mir, Katbleen — ich
habe Dich ja lieb trog alledem!«
« « Ja, vergebende Liebe, das ist die Cr
tbsung der Menschen! — hat er ge
sagt.
Aber wie? Was thun? Sie muß
Sirharold zurückhalten —- hat sie noch
Zeit? Ja, aber wenn die Mörder schon
bei der Galwahbrücke im Hinterhalt
liegen, wie kann sie unbemerkt über
dieselbe nach Castle Dale?
»Nein, es geh-i nicht! —- Heilige
Muttergottes, laß das Gewitter ihn
abhalten!« betet sie inbrünstig auf den
Knien-. — Doch das Gebet hilft nicht
ohne ihr Tbum sie weise es.
Wie von dem Blitz erleuchtet, Der fe
eben arell herniederschläaL so wird es
klar in ihr. hinab durch’5 Dorf nach
der kleinen Holzbri.icle, die jenseits iäkser
den Wasserfall gebaut ist, dann durch
den Wald.
Komme, was wolle! Der Vater soll
nicht zum Mörder werden: Sir Harolo
soll nicht von seiner Hand sterben!
Schnell nimmt sie den Mantel vom
Pflocl, und ihn über die Schulter nier
fend, haftet sie fort. Blaue, zünqelndc
Blier fallen krachend nieder; goldenen
Schlanaen aleich durchzucken sie überall
das schwarze Gewölb In den Bergen
grollt der Donner fürchterlich. Wenn
sie athernholend stille steht. leat es sich
wie Schwefel auf die beenate Brust.
Braffelnd stürzt der Regen in gro
ßemschweren Tro sen vom Himmel,
daß die kalte Rä e bald ihre dünne
Kleidung durchdringt Doch unbeirrt
von den Schrecknifsen der Natur durch
eilt sie das Dorf, wie getragen von
Stuangem
Das Dorf liegt hinter ihr. Sie
muß am Ufer des Flusses weiter ge
. Ein schmalen tiefeliger Weg führt
e am schnellsten an die alte Brücke
drängen sich die Felsen an das
Wa er; ihre Schulter berührt das eis
kalte, feuchte Gestein; sie achtet nicht
darauf. denn vie furchtbarsten Schreck
bilder fällen ihr Gehirn: Der Henker,
: schwankt — sie hält sich am Geländer
; fest —·- noch ern Schritt -— «JesuH und z
« Maria!'« —- da kracht und poltert es—
das- blitzende Beil, das entstellte Ant— l
litz des Vaters. - l
Jetzt bat sie die Galtvanbriicke er- ;
reicht. Der Fluß ist von dem heftigen I
Gewitterregen angeschwollen. Brau- l
send und schäumend, zischenund vol- i
ternd stürzt sich das Wasser hinab,«
bäumt sich aus und rollt seine tosenden
Woaen weit über zertliiftetes Stein- l
gerdll Schaumwelle nach Schaumwelle
mit hoch ausspringendem Gischt slieat
iiber die morschen, behenden Plantesr
Zögernd steht Kathleen einen Augen
blick still. Wenn die überschlagende
Welle sie sortspiile —- hinab in dass i
grausige Grab! Ach, wie sehr sie sich
auch den Tod gewünscht, nur jetzt nicht
—- nur jetzt nicht, wer soll die Beiden
retten?
Einen Blick wirst sie hinaus zum
Himmel —- dann tritt sie mit wanken
den Knien auf das schlüpsri e Holz,
unter sich das tosende Gewäsigen über
sich züngelnde Blitze.
. »Herr im Himmel, hilfl« Der sie
ulerschiittende Gischt blendet ihr Au e,
die Planken unter ihr erbeben —— Sie
das- Geländer stürzt hinab-fortge
spult, verschlungen von dein gierigen
Wellenarabe, entschwindet es ihrem
M
J Wie schwer der Mantel gewarten
: ist! Schnell nimmt sie iiin von der
·" Schulter und schleiidert iim fort; auch
das dutchnäßte Schubzeug hindert sse
«—noch eine Setunde und barfuß eilt
. sie weiter. Jetzt tieat der Wald var
; ihr, der sinstcre, unheimliche Wild —
doch kennt sie einen schmalen Fuizsteiq.
Wie est ist sie ihn als tlkincs Etjkiidchcn
Hand in Hand init Miriani cito-ans
- dertt
Horch! Was ist daz? Ein Schuß?
Noch einer-?
»Himmel, habe Erb.irine::.'· heischt
sie voll Verzweiflung, »ich teinxnc zu
späi!«
Aber nein·—-es ist der Donner— das
Echo rollt ihn zurück; das Gewitter S
tebrt wieder. Ueber dem Adlerberg
steht der Himmel wie in Flammen
Wie sich die weißen Blitze trenzenk
Weiter, weiter mit rasender Schnelle, .
hinweg über Brennesselii und verwor
renes Brombeergestrüpp und über
tnotriae Baumwurzetiix mit its-indem
blutenden Füßen durch schlammige
Pfützen — die nassen Zweige der Bäu
me peitschen ihr Gesicht; eislalt fallen
die schweren Tropfen aus ibren glühen
den Scheitel; trMendeängt sie das
rabenschwarze ausgelöste Haar —- aber
teiiien Augenblick aiiunc sie sich, es
auszunesielm an diesem einen Augen
blick mögen ja zwei Geschicke hängen!
Athenilos, leucheiid erreicht sie den
Waldessausm va: ihr dehnt sich :ine
tleine Wiese, die sich bis an die Mai-er
des Bartes von Castle Date zieht. Der
Regen hat nachgelassen; doch aiii Him
inel zucken noch die blendenden Lichter
des Wetterleuchtens.
Da schlägt es elf Uhr!
Mit der Brust an die Erde gedrückt«
da, wo der Felsenvorspruiig den Fuß
pfad überschattet, liegt Mike ODons
nell« das rotb angelaufene Gesicht mit
den weit qeössnetem stier blickenden
Augen etwas erhoben, die Faust aus
den schlüßpsrigem moosiiberspannenen
» Stein gestützt
» Und wie er dort im Hinterbalt gleich
einem Raubthier lauert, bereit. jed
Auaenblick emporzuschnellen, ist ihm
zu Muthe tote einein Menschen, der aus
der Falter zu einem Geständniß ge
zwungen wird, das er nicht machen
will nnd das er dennoch macht.
! »Jetzt schräge taki-m ein hund au·
Mike O’Donnell kennt das Gebell; es
ist Str Harolds Dogge- die an der
« Ast-t- liegt
J
Da tuhlt er, als erlahmten plötzlich
alle feine Glieder, als ob sein Herz
aufhöre, zu klopfen. Er schließt oie
Anan und stöhnt.
Der kleine Tan ist da und schlingt
die Aermchen Um ihn. »Opti! Ova!«
» flüstert es, gerade wie heute Morgen,
als er ihn aus der Wiege gehoben und
j est-herzt und geküßt hat, da Kathleen
i noch i:n tiefen Schlummer ch. Auch
. Kathleen hat er qekiißt, ,3n·n ersten
E Mal nach vielen Jahren —— dann ist er
! fortgelchlichem weil er ihren Anblick
; nicht ertragen konnte.
« Gleich einer Erscheinung gleitet scin
l Weib an ihm Vorüber.
» Schwer fällt das haupt nieder auf
der-. Stein« der einige Schritte von der
Stufe liegt, die zu der Brücke führt.
« AHZZJY pst, er kommt gleich; Mite, gebt
i Keine Antwort.
« Der Bleiche beugt sich vor. »
»Mite, Mite —- hölle und Teufel!
) Tsr schläft —- Mite!'·
Er riittelt ihn.
»Alle heili, en! Er rührt sich nicht!
; Sankt Petri ; er t todts«
i Sie betreuzigen ch.
s «hinab, hinab mit ihm!«
! » Auf den Leibern kriechend, rollen sie
j ihn dicht an den Fluß.
T Auf tlat cht das Wasser; gurgelnd
I zieht der trudel den schweren Kor
L ver-hinab. Aber sieh, da taucht er erzie
i der empor; die Wellen tragen ihn
stromabwärts — morgen wird es hei
trne Miste VERME
ist verunglückt « Keiner wird wissen.
daß er die Hand hat zum Morde erhe
ben wollen.
Jetzt tritt Sir Harold durch das
Thor: nur noch einige Schritte ist er
von der Brücke entfernt.
»Zurück, zurück, Jhr seid des Todes
- » « n lauert der Mord!'.
treischt eine Stimme.1
Und da steht Kathleen, todtenlsleich, J
mit wirrem Blick und ausgestrecktem
Arm. l
»Ha! Kathleenl Verrach Verrath!" (
Drei Hähne knacken, drei Funken ;
blitzen, drei Kugeln sausen und pfeisext i
durch die Lust. I
»Wed, weh!« I
Es lnattert und tracht, es roth und :
donnert und dröhnt in den Bergen: I
lauter und lauter schwillt das Echr an, j
und Grausen packt die Mörder; die ;
Felsen und die Berge. sie klagen sie dps ;
rscrgossenen Blutes an! Der Arm der S
Gerechtigkeit wird sie erlangen!
Jn die Brust getroffen ist Kathleeu
.-u Sir Harolds Füßen geglitten.
»Kathleen!« schreit er entsest hm
ist bei ihrem Anblick, als erstarre ein
Blut zu Eis
Dsann umfängt er sie und trägt die
Ohnmächtige in das Pförtnerhäuss
men.
——--—.-—-·----—.
Todtenstille herrscht in Castle Date
Der Erlöser von allem Leid schwebt
durch die Räume und Alles ahnt und
siihlt seine Milde.
Soeben verläßt Vater Mulligan ge
senkten Hauptes die Kranke. welche in
dem fremden Gemach mit der Aussicht
aus den See gebettet liegt. gepfleget
von Miriams milder Hand.
Welch ein Trost siir die gequälte
Seele! Sie weiß jetzt, des-, der Vater
verunglückt ist und keinen Theil am
Morde hat.
Mit seligem Vertrauen aus ein Wie
tsrseben mit den Ihren bat sie die
letzte Oeluna empfanaen.
Und wieder sieben Sir Hur-old und
Miriam aus der Veranda. Sein Ge
sicht ist in der Schreckenznacht gealtert.
An der linken Schläfe ist ein Büschel
Haare same-weiß geworden.
Ja, ties bat das arauersvolle Er
eigniß in den dunklen Schacht seines
Herzens gegriffen und darin ausge
ruhrt, was Köstlicheg in um vergraben
lag.
»Ich habe denken aelerni wie Du
Miriam.« sagt er, Den Jan-en des- Ge
spräches wieder ausneni.irnd, »aber
was ist der Gedanke, wenn e: nicht die
That gebiert? Du allein. litteiäclnh
könntert mir helfen. die Wandlung
meiner Ansichten zu betbötiaenx aber
es erfordert ein Opfer von Bir, so
groß wie lag, welches halfst-en un
gebracht hat«
»Alles, Alles will ich freudig thun!« E
»Bersprich nicht so leicht, es ist
Uebermenschlickxs, was :.«-) von Dir :
wünsche.«
Groß und voll blickt sie ibn an.
»Die Liebe wägt nicht, Haroldz ich
sage, Alles!«
»Sei Du dem kleinen Tini eine
Mutter, psropse Du aus ilsn Den ver
edelnden Zweig der Bitt-una, den Du
allein ibm neben kannst.«
»O, Harold, Du kommst rni: zuvor;
ich habe es ja selbst aewiinschtt'· rust
sie. Begeisteruna im Blick. »Komm!"
Als die beiden Gatten in das Zim- T
mer treten, sitzt Katbleen mild ausge
richtet in dem schneeiaen Bett. Aus
der Decke spielt der kleine Lirn mit
Blumen.
Träumerisch hastet ibr Auge an dem
Kind. Was wird seine Ankunft sein?
»stathleen!« saat Miriam, die
bleiche Hand der Stett-senden ergrei
send.
»Mt:ladn!«
»seine, daß Du uns akrn verzeihst,
mache Du uns alücklich!«
»Ich Sie, Moskaan
»Ja, schenke uns Dein lkind. Wir
nennen es nicht :nebr Tim. Larry
L’Brien Ratt-on sei sein Namc.«
,.Mnladb!«
Verklärt lsliat Katbleen empor.
Aus den dunkelblauen Auan bricht
überirdischer Glanz. Sie will sprechen,
doch vermag sie es nicht. Matt sinkt
das Haupt in die Kissen.
«Blumen! Blumen!« iauchzt der
kleine Tim und leat die weiße Rose,
mit der er spielt, aus den Scheitel der
Mutter.
«himmel, habe Dant: ich sterbe
glücklich!«
Durch das dunkle Abendaetvölk über
dem See wnlsillarners bricht ein gol
dener Stern
Ende-.
s
Der Verkehr Von Europa nach Ame
tita ist im vergangenen Jahr ein recht
lebhaftet gewesen Die Passagier
dampser der sämmtlichen eutopiiischen
und amerikanischen Schüssfahttg esell
schaften haben zusammen 901 eber
schrien gemacht und damit 99«-9«-2
Kabinew und 192 004 Deckpassagiere
vom alten nach dem neuen Continent
befördert Was ten allgemeinen Welt
rettehr anbetrisst, so unterhalten vie
beiden deutschen Gesellschasten sieben
Linien und veranstalten monatlich ZJ
Absahriem die Engländet haben drei
Linien, mit 16 Abfahtten im Monat,
die Ametitanet vier mit 14 und vie
stanzösische Gesellschaft nur eine Route
mit vier Absahzten«im«Monat·
Die Regierung von Venezuela hat
mit einer Gesellschaft italienischer Ka
pitalisten einen Contrall abgeschlossen
demzufolge 15,000 Familien aus dem
nördlichen Jlalien dort einwandern
werden« um Obst- und Getreidebau Zu
betreiben. Den Einwanderern wird
für den Anfang finanziell Hülfe gelei
stet werden.
IOIOOOIIOIOIOOOIIOIOIOOOII
Osscnkk Schrkibekiticf von Phi
lip Sthctankpfkk’s Vener,
John Stroms-en
May-w- im pp ». ». ooz.x««.v.
OstsesossssssqssHist-soo
3t. Juan de «J,?ortotico, 22. Lcwbcn
IIIIUIOIOIIQI
IIIIIOIII IIOQ
Mk. Edition
Die Beus fange
ietzt an teietd zu
werde änd zu grante,
daß sie nach die July
neiied Schtates zu
rück-volle. And blämk
kann man se net,
denn dies is keiKonttie for e ßivileißd
Citizen in zu lewe. Jven in so e
kleine Ne ft wie Pottsville hen wer in
c ne Schlund mehr Fönn gebett, wie
lyier in e ganze Manni, von New York
nat net zu rede. Was der Bändliedet
von unsere neie Sinqing Soßeietie is
der hat e neies seines Poem gemacht
änd auch e feine Miuhsit dazu kom
pohfd, wo sc gestern im Kämp gesunae .
handwe: ;
Jis is gar tei Jnds zu inhle
ringer sentände tönn wird net
Nie zu esse wie Prißörvee,
Pickeld Miet and Set)tveinesett.
»Und lei dießent Trinl in dawide
Nir zu höre, nir In sehn,
Utgngee lönnen Ivirs net sit-tande,
Laßt uns sznhn nach hause get-M
Jn die Baden thun se schrein-e,
Portvrico das war grand
Und sei Wein and seine Weiber
Bitten Einiges im Land.
Pvrtorieo dol- der TalbeL
Seine Weiber and sei Wein!
Net in diesem Neschte leden,
Eilet begraben möcht ich sein!
Well wo die Beus von die Singing
Svßeitie des gesunge dawide. is der
Körnel geiomme and hnt gesagt, das
wär e feiner Sand and der Bändlieder
miißt e großer Artist seie, böt dieMsu
sit, wo er dazu komvohsd hätt, thäte
net recht sitte. Sie scllte es nochemol
singe nach der Melodie: »Wer will
isnter die Soldate«, da that es besser
ßaunde. Well der Bändlieder hat ge
denlt, des wiir e aute Eidia an sie den
es denn nach die Melodie acsunge and
in ebaut en Aue-r den se’s im ganze
iiämv gesunge. So hat«-Z der Dicht
netal gehört und der hat's net gegliche,
daß wir Portoricv so daunrönne thate.
Er meint, des- tböte die Nätivs enszötte
and sie machte schon so viel Komvlants
in ihre Widers. daß die Juhneiiet
Schtätcs Sodldschiers die Nativg von
das Eiland illtriete thate. Es wär e
feines Lied, was der Bändlieder ne
inacht hätt and wir könnte eg auch
singe, bist die letzte vier Lein-H iollte wir
sc singe:
»Verspeise das soll leben.
seine Weit-er and sein Wein,
Nu in Portrrieo leben,
Tisch begraben möcht iai sein
Dann thät'g die Rätivg pliese and
wir sollte net vergesse, daß Portoricv
zu die Juhneited Schtiites belange that.
Welt wir den denn das Lied den an
nern Wen qesunge and wo die Nativs
von der Sach Wind geiriecht hatvwr.
ben se e Kommittee an den Dschener.s.l
gebeut and sich bedanlt and der Man-u
von das Nescht hat dem Dscheneml
gesagt, das Lied wär ietzt so sein, daß
all die Nativs es mitsinae wollte, denn
sie tdäte bei diese Zeit schon alle wün
sche, daß die Yantees
»Net in Portorico lede
Böt degrcbe möchte sein«
Well, der Dscheneral dar net ge
wußt, ob der Mavor em e Kompli
ment mache oder ob er en suhle wollt,
böt er hat gedenkt, er wollt des Kom
ntittee pliese and hat se inveited, e
Drint mit ihm zu nehme and so seie
se denn zu meine Schäntie hat«-erge
tcmmr. «
Well, se den dann e Konversäschön
acschiorted and der Dscheneral liat dein
Mayvr aesaat, die Jnhneited Schtäteg
wäre jetzt das Mutterland von Porto
riccs and daß se treie sollte, sich zu
itivileise, so daß die Rativg fiulm bi
tireng von die Juhnited Schrätes werde
könnte. Böt der Mavor war von e
different Opinivn Er hat pritendeo.
das) Portorico das Mutterland von die
Juhneited Schtätes wär, denn Colum
bus hätt erschd Portorieo diotovered
and von dies Eiland hätte se läter die
Judneited Schtötes gesunne. So thut
der KörneL wo auch mir die Dschentels
rnen aelvmme war, intschippe and ri
martt: «Dschentelmen, da is aar tei
schuhr Retord, wo Columbug Mit-schi
nällie in Amerila aeliindet is. Die
Späniards thue lliirne, das; er in diese
Gegend an eins von die Eilands ne
ländet sei, böt e Professor in die Jub
neited Schtiitek hat einige Zeit zurück
die Distoverie aemacht, daß Evlurnbug
sit iörsi in Green Bari in Wisconsin
ans Land aetomnre is.« Well, die
cianze Kraud bat denn geschtarted in
las-he and der Dscheneral hat den Kör
nel aeiistt, ob Columbus mit sei
Schipps e tausend Meile über Land
aefahre wär. So äußert der Körnei:
»Dscheneral, Sie möge Fönn avon
mache, böt ich den die Kweftsch n ge
schtödird and bin schuhr, daß ich recht
bin. Da war auch gar lei Neßessitie,
daß Columbuz mit sei Karawekle dorch
die Kontrie rutsche sollt. Was beit zu
Tag der Schtiit Michigan and Canada
sere thut, war zu jene Zeit tei Land
net, böt that zu dein Atlantir Oschean
belanae, and onlie ebaut e hunnert
Nichts lötee hat sich des Land aebobe
and die aroße Lates seie denn übrig
gebliewse.«
So änsiert der Mavor. von solch e
Tbiorie hätt er sei Lebtag net aelsött
and der Professor, wo« des ausaefunne
dritte, wär e gut Obdschett siir den
Fuhlliller. Historie ihiit doch mitaus
-e—Daut.ptuhve, daßColumbus an eins
von die Weitindien Eilands geländei
wär and die Retotds thöte das ptuhor.
So sagt det Körnel: »Lasse Se mich
doch mit ihre Retotds allohn. Die Na
tion-, wo Columdus zuerst miete that,
ben schuilie tei Retords biheind gelasse,
bitt-he in de förft Pliihß konnte se gar
net schreitoe and denn ben d": Spa
niards se auch alle todtgetcks’a,1e, wo
fiit ich se indesse gar net blähnie thu.
And daß Cocmnbus lei Eidia gehabt
hatt, too et riellie war, des thun doch
dschöß ihre Reiotds ptuhvr. Columbus
hat gedenkt er wär in die Jhitindie5,
and das is doch ebant zebn Mal to
distant von hie: wie Gteen Ban. So
kann ich gar tei Riese-n net sehe, wa
imn er net in Gteen Bari geländet seie
si-llt. Man muß ehe net ei das Ge
taht von die Leit sondern auf den Bot
tom von die Sach aehc.« Da thut des
Txichenetal lache nd sagt: »Weil, stör
iset, schuht enoif, das thue Sie alte
Mal, esspeschkillie, wenn die Such e
WhistieBottel ig.
Well, der Körnel wollt erst fuchtig
werde, böt der Dich-sicut hat eni ge
sagt. ek hätt nur e Dfchotii mache
inlle and hat ncch e Raund geotdert,
um den Körnel zu pliefe. Sie den
denn noch e Weil dispjuhted and die
untern Dschentelnien hen auch ihre
Oplnion ocn die Sach gesagt, bot sie
tonnte net aariee and es is heit noch
net dißeided, ob Eolunibuz in Pottos
kico oder in Gieen Zahn gelandet is.
« r
John Strainpet.
sp-. .. --—— «
Vcksikifcstcc.
Aus Konstantinopel schreibt ein
Correspondent: Wenn Seit einiger Zeit
schon den hiesigen Zeit-rinnen derMaul
tcsrb ganz bedeutend aelorterr ist,so daß
einige, zumal der »5eroet«. eine recht
ersprießliche Campagne aeaen die Aug
würhse und Schäderi des oft-entstehen
Lebens in der Hauptstadt führen«lonns
ten, so erinnert doch manches an die
schönsten Zeiten der thltaulstssrrke der
türtischen Censur in den letzten Jah
ren. Einen köstlich-en Belea dafür ga
«·-er. die Telegramme,we!rty die Ermor
tung der Kaiserin mi: Testerreich mel
ditem sie bewegten sid in sntgenden
Blut-drücken: Die ctatst-ein aitrg spazie
ren und wurde pon Ulöttlitbem Un
wolxlsein ergriffen sie itiirite zu Bo- !
den, erhob sich wieder nnd siet dann
in Ohnmacht —--- in einer batan Stun- l
de war sie todt! Da :·ie Anwendng i
der Ausdrücke Nihitisten. Blnarcinsten f
verboten ist« so dran-km die Bkätter l
dafür bisher die Burirtmznxaen ckuhes ;
störet-. unaesetzliebe tilensentes ietzt ljnt i
aber der genannte »Besten« Des-i Vonel -
den Kopf abgeschosscn nn: der prächti- ;
gen Benennung lltopisten und Mediz- l
Muc« s
e- sss st- s
Wie nehmen die biiusin gespickten ;
dramatischen Autoren Lob und Taoet j
der maßgebenden Presse auf? Erwar- «
ten sie die Morgenblätter mit nerviiser
Ungeduld? Lesen sie die Blätter mit
gleichgiltiger Lanaweile? Die Fragen
hat das Pariser »Journal" an einige s
beliebte sranzösisehe Vithnenschriftstet- l
ter aerichtet. Von dem Drainatiter M.
Vaiabreaue ist dem Blatt solgende l
Antwort zugeganaenz « «
»Auch einer Premiere theite ich die
Blätter in drei Gruppen· Die erste, l
gewöhnlich umsangreichste Gruppe uni
saßt die Zeitungen, welche der Stück
loben. Jch lese sie zweimal: Morgen-,
im Eifer des Gesichts. Abend-«- mrt ru
higem Kopf. Die zweite Gruppe ent
hält die Lauwarnten. die Krititen,tvel
che das Baudedille überhaupt nicht mo- I
gen; die werde ich im nächsten Jahre
lesen, ohne ihnen zu zürnen, denn dann
werden die Artikel und das Stück selbst
für mich gleichgiltig trin. Die dritte
Gruppe bilden die Geaner: die lese ich
überhaupt nicht; ich binde sie zusam
men und stecke sie in einen Umschl:g,
auf dem steht: »Ich peraebe ihnen!!«
Die Antwort des Franzosen aus die ·
gestellten Fragen ist gewiß interessant. ·
Sie wäre um so interessanten wenn sie l
aufrichtig wäret l
i
Q. It I
Julius Stettenheim schildert in ei- (
nem Gedicht den heutigen ofahrgang i
des Grünberger Weines wie folgt: So f
sauer ift diese Traube, da man ——- I
Die Säure nicht fauerer ich denken
tann, —- Die Reblaus selbst hat nicht
gewagt sich heran. —- Die Rehlaus in !
ihren verdammteften Tücken, — Sie :
war wohl genaht ihr mit gierigen Bli
clen —- Und schmeckte und lehrte ihr »
grollend den Rücken. —- Ein Weinchen
wird es, zerfreisend das Faß, -—
Dann zieht es u ammen der Flasche
Glas. —- Den ärinter erfiillt es mit
Nächstenhaß. --— Es lann tein Mieter
den Wein versüßen, —- Und ließ man
durch Saccharin ihn flieher —— Nie
wird er die furchtbare Same eint-u
gerh — Es ift ein Wein fiir fromme
iirlen, —-— Die, trinken sie Wein, ihr
Sein vermieten ——— Jn Mohammch
feligen Himmelsbezirlem
.- - «
Trotz seines beispiellos arbeits
vrsllen, an Mühen Und Aufregung tei
chen Lebens hat Fürst Bismarck doch
das hohe Alter von über 88 Jahren er
reicht. Von Neuem wird dadurch der
Blick auf die Thatfache gelenkt, daß ge
rade hervorragende Polititer trotz ihrer
aufreibenden Thätigleit sich der größ
ten Lebensdauer erfreuen, ja es scheint
Mi. als ob gerade mit der Fülle der
Arbeit auch die Energie des Körpers
gestähli und das Leben verlängert
werde. Die meisten der preußischen
Premierminister sind erst in hohem
Alier gestorben. Ludolf Camphausen,
ter 1890 start-, hat ein Alter von 87
Jahren erreicht; der Freiherr v. Man
teussel starb zehn Jahre jünger. Stein,
der emale Reskrmater, starb 74, Hat
den er» ter"das hegonnene Wert im
Geist « tein’s scrt iihrte, 72 Jahre alt.
Fürst Hvbenlohe teht bekanntlich jetzt
im 79. Lebensjahre. Der älteste kna
lifche Diplornat isi Gladstone gewesen«
er lebte 88 Jahre. Lord John Nussell
wurde 85, Palmerston 80 und Bea
conssield 75 Jahre alt. Pitt der Arl
tere crreichte ein Alter von 75 Jahren.
Von den jetzt lebenden englischen Poli
tilern ist der älteste Sir Williati Hat
court, er zahlt 71 Jahre. Lord Satis
lJmn ist 7l, Chamberlain 62 und Lord
Noseberry 51 Jahre alt. Von den stan
zösischen Stiaismännern hat Thier-z
es- aus 87 Jahre gebracht; Greer ist 84
Jahre alt geworden. Im gleichen Alter
befindet sich jetzt Julcg Simon. Von
den österreichiscan Diplomaten hat
Gras Kaunitz das- höchste Alter erreicht;
er starb im ftp-. Jahre. Crigpi stktt
acaentvärtiq im 791 Lepengjahrr.
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Am Hostheater zu X-hausen soll eine
Napoleon - Tragödie aufgeführt wer
den. DieHauptwirlung des Stückes
wird von einer großen Seene des zwei
ren Altes erwartet, in welcher Napos
leon der Erste an der Bahre seines
Sohnes, des Königs von Rom, in
Thranen ausbricht. Auf der letzten
Probe wendet sich der Darsteller der
Vanptrolle an den Jnspizientem »Der
Sarg muß geändert werden; das
Publikum muß sofort wissen, daß es
hier die sterblichen Ueberreste des zwei-:
ten Napoleon vor sich hat. Bringe-i
Sie also in großen Bu aben die
Ausschrist an: N. der Zweite.« Jn der
» Ausführung versagt die tragische Wit
z tung vollkommen; dagegen erfolgt ein
allgemeiner heiterleitsausbruch da
der Jnspizient der gan e Breite des
Sages mit der Aus christ verziert
hatte: Entzwei.
If tf sk
Alg am 14. April 1837 die erste
eilstreele der Leipzig - Dresdener
lasenbahn eröffnet wurde, befand siar
die ganze Stadt in Aufregung, und
selbst aus weiten Orten tamen rie
Leute her, um das neue Wunder zu se-:
ben und kennen zu lernen. Es gab
aber auch viele, die den Muth nicht
t·atten, sich dein seuerschnaubendsn
Zuge anzuvertrauein Eine der eriten
Bernhigungen siir das Publieuui soe
gen zu besürchtender Gefahren brrchte
ein lzugleich belehrender Zeitunasartis
tel, der nachstehenden Wortlaut hatte:
»Wer oie Schnelligkeit des Eisenbahn
zuges mit dem Laufen vergleicht, kann
sich, trotz genauer Angabe. leine rich
tiae Idee davon machen. Ein Ver
gleich mit der Schnelligkeit anderes Be
wegungen mag jene oeranschauliche:i.
Eine Ertrapost macht in der Lecunrie
7 Fuß, eine Ilriihe fliegt in der Se
crunde 32 Fuß, ein Danipswcigen
durchläuft 40 Fuß« ein Zug wilder
Gänse fliegt 120 Fuß, eine Schwalbe
macht 1253 Fuß, eine Kanonenlngel
durchläuft 1800 Fuss und eine ten-Dra
phifche Nachricht NOJ Fuß. So lut
fchirt denn jetzt der Mensch, der so
lange den Vogel um seine Flügel be
neidet hat, mit einem kleinen Vorrath
von Kohlen und Wasser sechsmal so
schnell, als die disheri e Fürstenreise,
die Ertrapost; um ein iertel schnei.er
als der Flug eine-Z gewöhnlichen Vo
gele, und erreicht 30 bis 40 Procent
des Fluges der schnellsten Vögel. Der
Damdfwagen erreicht 2 bis Z Procent
der Schnelli teit der Kanonent ·gel.
Und welche töße hätte man sich sonii
bei solcher Schnelligleit denlen müs
sen! Es giebt aber gar leine, e;enfo
wenig wie Leibes- und Lebensgesahrt
Man sitzt still und sanft wie auf dem
Sopha und liest Zeitungen, und selblt
die zarteste Dame sitzt so schön und
sanft, wie einst in ihrem taubenbe
spannten Wagen die entherische Göttin
Verlies-"
I s I
Jn den Pariserczalong tnschelt nun
sich mit Naniennennnng folgendes pi—
tante Geschichtchen in dithrem »Sie«
hatte ohne Eclat mit ihrem Verehrer
gebrochen. »Wollen wir uns nicht ge
genseitig unsere Bricfe wieder zurück
gehen?« schan »Er« in einem höflichen
Schreiben vor. »Holen Sie sie mo:
gen Abend selbst in meiner Wolmu««1
ab!« lautete die liebenswürdig eni
aegenlomrnende Antwort. ——— Er begab
sich also in ihre Wohnung, tvo man ihn
sofort in den Salt-n führte. Aber ec«
war Niemand anwesend. Ein hübsche-I
Damenbnreau Louis der Sechs-zehnte
dagegen rvar weit geöffnet und aus
dem Rande des Auszugm möglichst in
die Augen fallend, lag ein Päclchen
Briefe, zierlieh mit einem blauenBiind
chen umwickelt »Er« fand diese Art
des Briesaustauscheö überaus tactvoll
nnd Chir. »Ich werde die Briese neh
men, ihr die meinen lassen und morgen
mit einem Rosenstrauß danken,« sagte
er sich und trat auf das Bureau zu.
Aber kaum hatte er die Hände ausge
streckt, als eine Donnerstimme neben
ihm sich vernehmen ließ: »Elender!
BandiU Dieb! Sie haben das Bureau
meiner Frau erbrochen.« —- Eg wak
der Gatte! Was thun?... Dem Gat
ten Alles gest-heut · . . . Der Liebbaler
war Tat-alten Der Gotte verlangte
4S,000»Franes und der Liebhaber gab
sit willst-. btki «Deshulb konnte man
»Sie« fettper In den reizenbften Tot-.
leiten bewundern, die ihre« blonde
Schonheit so entzüekndthervorhoben
Da laut Entscheidung des Comp
tmllers of the Curkency, Charles G
Datves, Nationalbanten tetne Filialen
errichten dürfen, soll in der totnmenss
den Congreßsitzung ein Gesetz einge
bracht werden, welches dies gestattet
Damit soll dem Bankbedütfniß« wie
es sich in den Ackekbaudisttitten des
Süden-«- und Südwestenö zumeift
tundgegeben, entsprechen werden.