Jus-W Aussen-acht ist meine Seele Aus dem Mörchenschlaf Seil det Flammeniuß der Liebs Mich in’s Herze traf. Uns sie dehnt nun ihre Flügel Wie das ngeleim Aukufieigen zu den Höhen B- er Sonnenschein Gleich der Knospe die im Mondlicht Noch geschlossen träumt, Und vom ersten Kuß der Sonne Putpuervih sich säumi. So enthüllt sich meine Seele, Dir nur fliegt sie zu — Nun verbunden mit der deinen Ewig ich und du! Johanna Ambrosiug Heile-tue Liebe. Humor-»He von Arttmr Bornsieiin Der Reaulator hatte eben fünf ge schlagen, als es draußen tlingette. »Na, natürlich. auf die Tthinute!««—«— brummte der junge Arzt. der auf kei nem Spreaiziiiirrier vor dem Schreib tische saß, mißmutbia. »Der Mensch macht mich noch rascnd.« Der also unfreundlich beariißte wur de inzwischen von dem dienstbar-en Gei ste des Doktors bereinaeiiibrt. Er war ein junger Mann mit sympathischen etwag weichen Gesichtsziiaen auf denen aber ein gewisser Zua von Unruhe, ja fast Aengstlichteit ausaevräat lag. »Guten Tag, Reschif,« begrüßte ihn der Mediziner. »na, ra sind Sie ja! Wie rieth heute?« - .,Schlecht, wirklich recht schlecht, Herr Doktor-! Die Nierenschmerzen sind ja ietzt Gott sei Dank wea, auch das Oh renfausen ist ein bischen besser gewor den. und auch die thbnnbeklemwungen baben nachaelassen. aber —- denken Sie stxb nur, was mir vassirt ist!" Der Doktor wollte unterbrechen, aber er hätte ebensoaut versuchen können, einen Eisenbahnzug aufzuhalten »Denien Sie sich. vorhin bin ich bei meinem Freunde dem Bollinzen den Sie ja auch kennen. und wir unterhal ten uns ganz aemiithlich: unaliirtlicher weise kommen wir auf die Olympischen Spiele zu sprechen unt- auk das Ringen. Er fordert mici aus. einmal mit ian zu rinaen: ich denke natürlich, ermacht Spaß und saae veraniiat ja. Da hat er mich aber auch schon umfaßt, und hebt mich und bieat mich und preßt mich, ich sage Ihnen, wie ein Verriicb ter. Jsch wehte mich. so aut ich kann: »Als-: los, last los!« Aber er hört mich nicht und ——- und plötzlich aiebt er mir einen Vuii vor die Brust. einen Pass ich solle vor Schreck binteniiber und liege da —- und der elende Kerl will sich ausschiitten vor Lachen. Na. ich richte mich langsam auf und komme mühsam bis zu eine-m Stuf-L wo ich mich etwas erhole. Aber sprechen konnte ich kein Wort und mir wurde schlecht, sehr schlecht, und ich glaube, er bat mir et was am Herzen entzwei aestoßrn oder an der Lunae, und nun möchte ich Sie bitten. die beiden Oraane daraufhihn zu untersuchen, aber bitte. recht aenau, bher-r Doktor, ich bin furchtbar bei-intu int.« »Na, die Sprache ist jedenfalls wie der da, und das ganz kräftiat Wegen ves- andern wollen wir einmal nachse hen-« damit erhob et sich von seinem Sessel, auf dem er resianirt dem Er gebnisse zugehöri, um dem Verlangen des Patienten nachzukommen Er mußte das thun. er kannte seinen Pa tienten nur zu aut. Solch ähnliche Scenen spielten sich seit vierzehn Tag gen fast bei jedem Besuche ab. seitdem der junge Verbaasbuchbändler am Stammtisch eingeführt worden war, dort den Doktor kennen aelernt und in schnell erwachtem Vertrauen zum Leib und Hofarzt erwählt hatte. Wie aewöbnlich war alles in schön ster Qrdnuna. keine Spur von etwas Month-sum zu sinken. txt beruhigte den anatmchen Men schen und zwar recht eneraifebx cr hoffte damit von dem Patienten leszutcnks men; aber weit ariebltk Zwei Taae später war der Dauer patient wiederum bei ihm. Heute b:: beurtete er auf ins Beftimmtesi;-,· Kra tien im Halse unt ioaae leichte Schling beschwert-en zu haben. was Joch sicher lich auf eine beainnende Dnvytheritiz hinteutr. Ter Doktor untersuchte ——— der ge: wäbnliche Refund Aber Reichki blieb hartnäckia dabei: das Kronen im Halse sei seit heute Moran immer starker ge worden, und außerdem bat-e er Fieber und aar keinen Appetit —- aenau wie es das Konservationslerikon oorschrieb, das er vorher studirt hatte. Ueberhaupt sei er mit den; Maan —- — Tet Arzt hörte nicht mehr auf ihn Ct fast und sann. Was sollte It mTt dem Kerl aniancen? Da ——- ein Gedanke« Von jetzt Jb ging er auf die Leiden des »Kranten« ein. Reichii hatte, wie dem Doktor wohl bekannt, zwei Leidenschaften; Gut essen und die «Tamen«! auf diese bei den Eiaetihcltiten wollte Ver Tottor bauen. «Lassen Sie mich bitte noch einmal nachfehen,« begann er, »Iriahrhaftig, da hinten iti eine Stelle doch etwas getö thei. Na. das bat kostentlisjb nicht viel zu sagen. ich werde Fean etwas dafür aufklinkten Aber nun im Ihren Ma MFGMIVXUL WAS III Damit weg gäs os- tcaben Sie aeftergslbeinoiqei es metmnoonnie .S efeu He wohl f r ist-ins Ia das thut mir leidl MINI- erste lesen Sie die und ähnliches- schwekes Gesenk- einmal völ lig bei Seite. Bekehrtefierl'« -—— Das Gesicht deg- Patienten verlängirte sich merklich. Der Doktor freute sich. — «Unl: kann werde ich Ihnen hier etwas nuffckprcibem es schmeckt iwar nicht be sonders-» aber es wird Ihrem Muse-! äußerst dienlich sein. Sie sehen wälz lich nicht seln wohl aus. die Sache scheint tsrch etwas ernster zu fein, als ich zuerst ermean Na. wenn es mor gen nickt besser fein sollte dann werden wir mal eine teuelrechte Kur beginnen. Da: schwere BE er das Sie un ner trin :en, bleibt selbstverständlich accnz furt!«. Rein einzige-«- Glas-(M »J, wol Tag- wäre in der reine Mord! Wenn Sie Durst haben, trin len Sie rneinetlkalben eine thronen li mcsnade, aber menia siucker rein! — So hier haben Sie die beiden Rezepte, - nnd nun kommen Sie morc en wieder. wenn Sie sich noch nicht völlig wohl fünlcnf - Viinltlich stellte sich Reichif tin fol ; aenden Iaae csn Sei es nun die unge wobt..te ickmalc Kost oder Die Nach tvirlnna der Tonnerwurte des Doktors die den armen Kerl die bald- Nacht hatten fckslcsfloås zieht-innen lassen -—- er fah Ivirllich nicht mehr so rosig-blu bend aus, wie sonst »Na-. wie aehts Z« fraate der Doktor harnitok, «besser«.« Nicht? J· na wart-n Sie nur. das soll bald anders werden! Aber --— kommen Sie mal näher ans Licht! Sehen Sie immer so aer um dir Auaen aus-IN J Der Jenseit Sie werten mir doch nicht die Gelbfucht bekommen? Na. erlebte-sen Sie nur nicht gleich, so weit ist es noch nicht. und wenn Sie sie wirllicb bekommen. wäre das-— auch noeb nicht wxiter sehr schlimm. Aber die Sache scheint ja wirklich ernster Zu sein. als ich zuerit anmhrm da müssen wir denn doch et was energischer vorgeben In erst-T Reihe strengste Tiät aebaltenk Sie müsset- alsr rermeiden —- ———" Und nun folgte eine sehr stattliche Reibe verbotener Speisen undGetränle: dieSpeisegesrtze des auserwählten Vol tes sind nichts dagegen! Merkwürdig! Gerade genau allts tas, was der arme Resolxis am liebislei tas-» Daß der hinterlistige Doktor sich zaestern Abend am Stammtisch ebenso eingehend wie vorsichtig iiber alle Li:b. Auges-Gerichte seines Patienten infor »mirt hatte. ionnte der natiirlich nicht ahnen. Er war nicht dagewesen: was isollte er auch am Stamrntisch —— ohne JBieri Sollte er vielleicht da Citronen tLirnonaoe trinken? j Sein Peiniger fuhr fort: »Uebri Her-T ich habe Sie ein paarmal Reb shihner essen sehen: die müssen Sie natürlich, wie alles-— andere Wild, unbe dingt meiden!« Etwas Niederträchtigeres hätte der Doktor fiir Reschis überhaupt nicht er denten können: es gab nichts auf Got tes schöner Erde, was der Gourmet so aerne aß, wie Rebhiihner. Das ganze Jahr freute er sich darauf, und jetzt hatte die ,.Saison" vor wenigen Tagen erst begonnen. Und dieses Jahr waren sie gerade besonders gut gerathen! Beinahe wollte das harte Herz des Medittts das Mitleid beschleichem alH »er seinen Kranten so geknickt und lser klnittert sah — aber er durfte nicht Iloeter lassen. Mit einiaen weiteren Futen Rathschläaen entließ er sein Opfer-. Am nächsten Tage zog er die Zügel noch schärfer an, und so gan das noch einige Zeit sort -— aber der erwartete Erfolg blieb aus. Resehis tarn wentiinöglich noch öfter ais sriiher und lief-, alle Verordnungen geduldig über sich ergehen: er befolgte alles aufs pünktlichfte und peinlichste. Der Doktor gerieth allmählich in eine gelinoe Wink-, er begann an dem glück lichen Resultate seiner »Kat« zu ver zweifeln. Endlich fiel es ihm ein, es noch mit der zweiten Eiienthiimlichkert seines Patienten, die er bis dahin ganz außer acht gelassen, zu probiren. »Wie haben Sie denn heute Nacht geschlafen?« begann er das Experi ment. ,,Schlecht! Sie schlafen über haupt nicht guts Vielleicht hängW ja thit den Magenerscheinungenjusanv Men, es IAUU Cock nClUkllcU Cllcy cllchkc Griinde haben. Hören Sie mal, ich «alaube, Sie verlieben sich zu leicht! Die Geschichten regen Sie zu sehr auf, das geht wirklich nicht—« »Aber here Doktor —'« »Liebfter Freund, wenn Sie wüßten, wie sehr Ihnen jede kleinste Gemüths aufregung schaden kann! Und natür lich sind die Aufregung-m die die Liebe Invthwendigerweise im Gefolge hat, die cllergefäbrlichften.« I Reschif saß da wie Jetemias auf den ·Iriimmern Jerusalems! Gib-eh ihm war die Liebe verbrtenk Das hätte ihn zu jeder Zeit schon ganz entfetzlich mitgenommen, aber jetzt wirkte es gera dezu vernichtend auf ihn! Jetzt, wo er nach unzähligen, mehr oder weniger tiefgebenden Abendteuerr und Aventiis ren auf Amors Jagdgebiete nunmehr ernstlich, wirklich und wahrhaftig ernst lich verliebt war. Und nun —- und nun —- o es war zum Haarausreißem aus die Bäume klettern — zum ——— — Aber das half dcch alles nichts! Des Doktors ernstes Gesicht ließ auch nicht den leiseften Widerspruch meet in der Brust des armen Reschif au kommen. sEr er ab sich in sein dunkles —- trost lllofes chicksal. — Als er nach Hause gekommen, setzte er fich traurig an einen Schreibtisch. Noch einmal begann der Kampf. Ge rade heute Abend wollte et mit seinem Z«J«Ieal« in einer Gesellschaft zusam kmentreffern und heute nollte »er- sich zähe-neu , ol- er sich nicht etauscht, und ob verschied-etlichen nzelchem die er dafür zu haben glaubte, daß auch er der jungen Dame nicht ganz gleich gültig sei, nicht aus Einbildung de ;ruhten. « ? Und nun sah er da und wollte noch Eim- letzten Augenblick den Gastgeberu -abschreiben. Was sellte er auch in der Gesellschaft? Es war viel besser, et Fing nickt hin. «Sie« wurde gar viel «...".;;«»:-...«s«.t und umwotben, und da stehen und zusehen müsset-, wie andere —- ah, das ging über seine Kräfte. Das Herz begann ihm bei dem blo ßen Gedanken daran schneller zu schla gen. — Plötzlich bekam er einen surchtbaren Schreck. Das war doch wahrlich auch »Ausregunp,« die ihm der Doktor so streng verboten. »Ruyig. ruhig, ReschisP murmelte er vor sieh hin. Aber das war leichter gemurmelt wie ausgeführt Die Unruhe steigerte sich im Gegen theil. Er zerriß das ungefangene Als sageschreiben in tausend Fetzen. Dann begann er im Zimmer ums-er ulaufen, wie der Eizbiir in seinem Kii Zig. Von Zeit zu Zeit ohmte er auch das Brumlen dieses liebenswürdigen Thieres nach: dazwischen kamen dann allerdings wieder Töne, Die sich weniger siit einen Eisbiiren schielen dürften: »Heiliges Donnerwetterl —— -—— es ist zum Teufelliolen —- — —— rrrrrrr ——" Allmählig siachte die Creegung ab: er begann etwas ruhiger zu iiberlegem Wenn er hinging, würde eine gewisse Aufregung voraussechtlich wohl kaum zu vermeiden sein, wenn er aber zu Hause bliebe, Fvar ihm eine viel genial rrgere wemuroserregung gen-itz. Ya ran war überhaupt gar nicht mehr zu denken, daß er zu Hause bliebe ——— er hatte ja eben gesehen, wie ihm das fes kommen würde. Also er ging hin. Aber er nalnn sich sest Vor ruhig zu bleiben und, was auch kommen möge seinen Gleichmuth zu be wahren: die projettirte Probe mußte eben aufgeschoben werdens Nun auf geschoben ist nicht ausaebobenl Eigentlich hätte der aute Reschis auf Grund seiner langiiibrigen Erfahruni in Herzens-soeben rrilien können, wie ichnell und wie leiiht solch gute Vor siitze oersliegen u. d ver schwinden, wenn einem dann die Llnaebetete leibhang xzeieniibertriti. Gerade als er sich den linlen Lett stiefel anziehen tocllte, tauchten die Bedenken nochmals mit verstärkter Gewalt aus: war er- nicht doch besser, wenn er nicht hisiging?! Tiber er unter driiclte mit gewaltiger Willensanstrew gung diese Regung und stampste mit Inoch gewaltiqerer Firaitentfaltung in den unschuldigen Stiefel hinein, daß das besagte Fußbetleidungs instrumeni höchst bedenklich in allen Näbten und Kanten trachte. « Reschis macht leine Ausnahme vo·: der Regel: als er Fräulein Lilli er blickte die allerdings heute Abend in dem hellblauen Kleide, das wunderooll mit den blonden Locken harmonir:e, noch ganz besonders hiibsch aussah, waren alle Schutz- und Trutzvornah nzen versunten und verxessen Er sab Euur sie und weiter existirte momentan Tiberhaupt nichts aus der Welt sitt ihn. Ehe er sich’s versah, lkatte er sich in die »Tanztarke der jungen Dame di: ihn Hirtirklich recht our-zeichnete und sehr liebenswürdig bebanrelte, sür nicht weniger als drei Tänze eingeschrieben, den Cotillon nicht einmal mitgerech net. Sein Glück machte ihn unverschämt. Er bat, auch siir das Ess: n ihr Nach Ebar sein zu dürsrn· ; Bei der »bescheidenen« Ansrage be tam er ziemlich starkes Herztlopsen. Aber er achtete gar nicht daraus E »Mit Vergnügen, Herr Reschis!« Ida-Z Herzllopsen hörte aus. Dafür Fersiillte ein wonniges, unbeschreiblich sijßes Hochgesiihl seine Seele, wie er es Euiemals zuvor empfunden. I Man ing zu Tisch. Reschi schien aus dem Umstande, Idaß et das eine Gebot des Doktors iibertreten und taß ihm diese Ueber itretung bis jetzt ganz prächtig bekom knien war, die Berechtigung her uleiten, Iauch rnit den andern also zu thun Er aß und trank so vergnügt und reich lich wie seit Wochen nicht. Und es schmeate ihm ganz herrlich: der Dot tor und seine Vorschriften waren völ lig vergessen. Aber er sollte schrecklich daran ge t-.ahnt werden. [ Als riercer Gana wurden «- Rev Ihühner auf die Tafel getragen· » Da hatte Refchif eine grausige Er scheinung. Jhrn nar, als ob plöylich aus der schön garnirten Schüssel mah Inend und warnend das Anlliy des ;Doltors emportaucbr. Den armen Nefchif disrchschauerte es lalt. Alk die Bedenken und Aengste serwachten von neuem und wirkten mir lVerstiirlter Gewalt. ) Da war der Diener bei ihm. « »Nun, nehmen Sie doch!« mahnte Iihkk liebenswürdig seine Tini-nach »Jch —- Ich — —« .· »Sie essen doch Rebbuhner so ern! Jch habe mir das wohl von unferem Ileszten Zusammenfein gemerkt«, lächelte sLilli holdselig. Vor dein Lächeln schwand die Visiom . Und das Bewußtsein, daß die junge Dame sogar seine tulinarifchen Eigen ’l)eiten einer Beachtung fiir würdig ge spalten, ja wochenlang in ihrem schönen Köpfchen aufbewahrt hatte, lie all’ die Cschwatzen Bedenken so fchne wieder Regel-winden wie sie» kommen. azu lockte und glei te das Rebhuhn in feiner Butter mit fast magifcher Gewalt. Ein lestes Zögern —- herlules am Scheidewegel « « Und herkam-first entschied sich! Tief bohrte er die Gabe-l in die Brust feines Opfers und im nächsten Moment lag das Federvieh cuf seinem Teller. , Hei, wie das schmeckte —- einfach » pyramidal! , ; Und wenns das Lesen lostetl dachte ider »Kran!e«. f Nur einen Augenblick gelebt im Para » diese, Jst nicht zu theuer mit dem Tod be Z zerhltlu — l ! Na, an’S Sterben qing’s mornentan noch nicht: im Gegentheil —- zurn rosi: gen, liebedurchleuchteten, settichäumen den Leben! Als Relchif am nächsten Morgen erwachte, wunderte er sich eigentlich darüber, daß er reich lebte: als er so einsam und allein, nachdem er Fräu lein Lilli forgiamst nach Hause ge bracht, seines Weges zog, toar natür lich der unausbleibliche Rückschlag er folgt. Aber rthe das nun die Wir kung des Seine-» ten er in recht an ständiger Quantität genossen hatte, oder aber die Gewißheit sein, zu lie ben und wiedergeliebt zu werden — er machte sich gar nichts daraus, di: Folgen seines llngclkorfamg zu tmqu also ernstlich ttnnl zu werden, am End: .gar der schönen, ach so schönen Welt Adieu sagen zu müssen. Jn einem seltsamen Gemisch von Todesverachtung, Heroismus undGaL cenlyumor ging er sogar noch in ein Nachttasfee und vertilgte daselbst ein Pilfener und zwei Coqnacix Trotz alle »dem erwachte er, wie berichtet, am nach sten Morgen, heil und gesund »s- bis »aus etwas Firpfschinerz. Aber der war ;c—.m Ende ertlörlichl I Gegen Mittag besserte sich diese «'KrankheitHerscheiitisna'« und schwand ziiach einer Flasche Selterwasser soweit. jdaß er den versprocheiien Besuch iei Iräutein Lillid lrltern machen tonnt:. ! Der Doktor wunderte sich höchlichst, tdasz sein »Patie·it« nicht piinttlich tri Esonst einiras. Er sclIte siih noch oiel mehr wundern. Ter tam überhaupt nicht mehr! T Erst als er einige Tage später d n "Stammtisch aussuchtr, sand er ten ,,91iisreißei« wieder, der ih.i mit etwas veilegenem Gesicht begrüßte. »Entschuldia,en Sie niir, Herr Dot Etor, das-. ich nicht gekommen bin iiitd mich auch nicht schriftlich entschuidispst taki-» Jch fiihle mich gar nicht mehr trant und ich habe jetzt furchtbar wenig Zeit s-— ich habe mich nämlich gestern derlobtk" lind mit einein gewaltigen Zuge sei nen Halbrii leerend, stand er ront Tisch auf: »indiei: die Hanni « »WaL-, schen icrt?" »Ja, ich will in meiner Braut!« W— Passiv-e H Sthze von E. Stein« i Vom Garten Gethsemane ist sie den steilen, strittigen Weg zur Höhe des iOelbergs herausgetomnien und satt ’ctbemlos dabei geworden. Aber nun dicht sie sich um —- vor ihr, aus s : gleicherHöhe, liegt die tvsißschimntesiixc Stadt Jerusalem mit ihrenZinneri iu. ;Kuppelii, tief einschneidend läusz ra. kThal Josaphat dazwischen hin. Der Felsendom iZaram - el - Scherif niit seiner hochgewölbten Kurpel steht stolz da, Minoretes ragen schlank in die Lust, und goldxne Kreuze weisen blitzend gen Himmel. Es- ist wahr. es hat sich erfüllt, ihr Sehnen von triih aus« sie steht aus dem heiligen Boden· Langsain bezeichnet, dort drunten am Gideon den Begräbnißplgtz der Juden. das Gebäude mit spitzem Dach muß das Grab Absalome sein. All’ das sehen, mit leiblichen Augen! »Seht-bester Maria!« sagt da eiiie Stimme neben ihr. Doktor Wiborg ist es, der junge IArzL welcher aus Lstprenßen geschickt tist, in deni Hospitsl der Aussätziaen die furchtbare Krantkeit zu studiren. »Acht« stößt sie hervor, mit einer ganz leisen Regung des Unwillens über die Störung, und dann se t sie hinzu: v»Das alles seh’ ich zum er ten Mal — denten Sie doch!« Er beugt den blonden Kopf doe. »Und ich komme Ihnen ewig recht zur Unzeit in den We !« A s sie nicht ant wortet, sagt er ra : Eber absichtlich! Hch hörte drüben, daß man Sie allein hatte gehen lassen. und da ich das nicht Egaiiz unbedenklich sand, bin ich Ihnen leinsach esolgt.« Sie tschi an ihrem Kleide hinunter, ideisen hii licher Schnitt doch nicht die schöne-» statt und die Biegjamteit ihres Rotpekö Stan verdergen rann. « »Nein«·, fällt er ein, »das schützt auch nicht immer, es treibt sich so oiel Gesindel hier umher!« Und als sie wie der nicht-Z entgegnet, streckt er die Land saus. »Dort die Erhebung ist der erg dcs Aergernisses, wo Saloan denGötzen eopfert haben soll; Mv Dorf drüben eißt Silvah -— es besteht aus alten elfengräbern und keine Bewohner ite ,er-. in dem Ruf traghalfiger Diebe uno frechsten Gesindels.« Sie lächelt ein wenig. »Jenseits deg- Kidronthale5«, erklärt er weiter-, »liegt der Blutaeter, Onkel ’dnma, den Judas siir die Silberlinge kaufte, und dort sehen Sie den Berg des »böser! Rathes«« wo das Haus des Kaiphas stand. Und nun tommen Sie mit mir nach der anderen Seite, Bethe nien zeige ich - hnen und lasse Sie einen Blick thun an das Todte Meer!« Sie geht neben ihm ber. immer den dettlärten Ausdruck in dem Gesicht, das lio regelmäßig geschnitten ist, aber so b aß je t wieder erscheint in dieser warmen, t aren Beleuchtung. Nur ein I · ganz schmaler Streif tlau sichman-n « Haares kommt unter dem weißen-kopf ctuch zum Vorschein. · Das Haupt gesenkt, hört sie ihm Izu,v trie et erklärt; er ist mit vollem Feuer dabei. l — »Wie gut Sie das allez- Ivissen!« sagt ne dann. I »Ich habe» neben meinem Fachint Ittziuin die Zeit allerdings benutzt, mich Zuber Land und Leute auslennen zu kleinen Jch«l)abe die volle Bedeutung ,dtese5 so wichtigen Kulturlandes exz Isaßt k- und ich nerde ja auch wvljl taum se wieder hierin lemmen. Mor gen sahre rch·nach Jassa, den Tag dar saus acht mein Schtss.'« s Maria hat die schlanten hände in seinnnder gelegt. »Ich --s— möchte ni: smeltr von biet fort!« F Er sieht sie stumm an und schüttelt iden Kopf. »Und jetzt denke ich an vie vielen Schwestern daheim im Mutterhauie, denen es nicht so gut geworden ist wie mit. Wie viele sehnten sied, auch naii Idem heiligen Lande zu lvnunen m«r allein ist die unverdient: Bevorzugung gelvorven.« «Scknveiter Maria« das verdienten Sie nicht? Das Beste. was das Leben zu geben verinaa!« ruft der junge Arzt lebhaft auss und erschrickt beinahe, als ec- geschehen » Maria lJat seinen Aug-ruf nicht urk .nnnmen oder nicht verstand-en Sie Esieht nach dem blinlenken Streifen juiniiber, den mar: lier aus dem Oel yberg vom Todten Meer erblicken l tcnn. i »Sie sind noch to sunn und nntsxn i einen so schweren Berns auf sich genom. nien«, meint kcr Arxxt dann. » »Wie lang war eg, zn trarten, bi.l ich achtzehn Jahr ward-C sagt sie, »und endlich eintreten :nrite. Jch bin einKind ein-is einein tvestiiitischen Pfarrs hause. Oft saß ich in cer Avenddäni. Imerung in der tleinen Kirche nnd glräumte von ter Zutunit.« ; »Und die zeigte sich Ihnen ----- in ten ifiuntenhänserm in litfeni Fiiride?« l Sie nickt. ,.Vater5 Schtre .er war »in Kaiieriswerth und es tcnr irnnier sein Feittag minn sie inm. Und mein "Vate: billigte mei:.e:i Wunsch, und er »und Mutter starken dann turz nach Ieinartder, nnd ircxin läite ich mich igeiollt.«« Sie sind reize env Mcslr still, er Ibiirit sich nnd pfiiidt Von ten seurir pglijhenden großen Neunter-die ihner xzn fjiiszen zwischen den Stehnzn blühen, keine nneh der anderem s »Und. Schwester Mfrjtx von der iWett haben iie nor nichts tennen ge sinnt-« Keine Gesellschaft« keinen Tanz, lniäxt dac- Tlreater?« ) »Das-· hat mich nie irr-girrt gemacht Mein Wen war mir ocri sriiti her vor ) I I i l i ;-ei(i«.rieken.'« ,,l!·in schweren stelniger nnd vornen orller Weq!'« murmelt er. »Sagen Sie der-— nicht ich finde so viel aus demselbrri. Und Sie? Si: helfen ja auch den Armen uns Elenden den Leideriden! Macht Sie das nicht giiirllich und zufrirden?·' »Gewiß! Jch liebe meinen Beruf non .-.»-—·e: Seele· Aber niir Lleibt doch ,:irt:nt,er noch sr viel-PL-. Und ich :n-:·innge nieInIn sichstren Lohn neben ihrs-r idealen. Ich steige in riieineanuf sbahn, ich werde es rerniönen, mein F Leben genußreich zu gestalte-ni« Wie : stnderbar ihn dir großen blauen Angle i ansehen. , Lohn? Bei uns beißt e-:-, wenn wir unser Gelübde cblegem «Jch time nseder urn Dank noch Lehn, sondern «e.us Dank nnd Liebe. Mein Lohn ist, daf. ich dars.'« Etljub, der Shrertnnbe, macht setzt rie Augen nus uno erspäht ten Fremden. Ueber sein braune-s Gesicht zuckt ers v:r aniäalich Er ist mit drei Sprüngen leben neben dem Arzt nnd hält die schinnhiqen Finger hin: »Baetschisch, Herr, Bartsrhis !« Wiborg entwertet ih.n mit einen are-bischen Wort, das ihn zum Schnei den einer Fratze nnd zum Weiterschnel ten bewegt. »Wollen Sie nicht ein wenig ruh’n?« fragt er dann dir Diatonissin und zeth cus eine Steinaruvve. »Nicht weich, aber immerhin —" Sie nickt. Blutrothe Ancrnonea schimmern nun dicht neben dem Kleide der Sidendem Ein gan klein wenig niedriger lagert sich der londe Mann. »Und gerade die Elendesten unter der Menschheit haben Sie sich ausermählt!« sagt er der «ungen Schwester. «Zu gen e waren es vie Epilepti schen. « te waren so harmless gut wie die Kinder in ihren guten Stun den.« Ueber fein Gesicht zuckt es. »Schnsefter Maria, ich kenne Sie erst eine einzige Woche, aber mir fcheint das viel länger. Mir ift’s, als hätten Sie gerade rnir einmal irn Leben begegnen nkiissen, als hätte ich auf Sie gewartet wie auf einen Kameraden, den ich tref fen folltel« Ganz ängstlich erspäht er die Wir tung in ihren Zügen, aber nicht-·- ver ändert sich in denselben gleich heiter, rein, unbefangen sind fre. »Glanben Sie mir, die Welt ift nicht allein der Tuminel latz von Sünde und Leidenschaft, wie te Ihnen, die Sie sie nicht kennen, vorkommt. Es giebt ge nug Köftliches und Reineö darin, auch in den Genüssen, welche sie bietet. Sie bindet doch kein feftes Gelübde. Sie können zurückkehren in die Welt — vielmehr erft in sie hineintreten, die Sie ja Nr nicht tennen.« Jhre ugen öffneten sich ein wenig weiter. Haben Sie das nie gedacht?« »Nein! Wie sollte ich! Meine Eltern f sind todt. Nichts verbindet mich mehr ,mit bein, was da draußen ist« i »Aber« — er rückt mit einer raschen Bewegung näher —- ,,es könnte sich doch wieder ein Band tniipfen. Maria z— seit ich Sie gesehen habe« —- er rasst mit beiden Händen hasti die gepflüc ten nnd die zu ihren Zfii en blühenden Aneinonen zusmnren und wirft sie in ihren Schoosz. »Wean Sie das Glück eines einzelnen rechtschassenen Men schen sein könnten, lviire das nichö auch eine schöne Lebensausgabe2 Hier gehen Sie einen Passionöweg, an sei sner Hand aber rirlleicht einen Pfad, den Sonne nnd Licht erfüllen den die Liebe ebnet —« Tie Stimme entsagt »ih:n, ein Zittern geht durch seinen Kör ver. »Maria und wie ein Kind bittet iein EVan »der-stechen Sie mich denn nicht".’-«· Sie erfaszt die Vlninen nicht, sie schiittelt an ihrem blauen Kleide nnh dem schwarzen Tuch, so das-, sie recht-: nne links zn Busen gleiten. »Nein « neii;!·« antnioitet sie leise iind holt zwischen dem Gestein einen Dornenztreig hervor. »Sehen Sie « der sagt mir mehr alr- Biumenx aus solchen Zweigen ist eine Krone gefloch ten worden« Und wieder gleitet ihr Blick tranmverlrren in’s Weite. Hans Wiborg springt aus. ,.Schwester Maria, Sie milthen sich zu viel zu· Von der Welt wollen Sie nfchtg nnd von« » er verschluckt die Worte »aber denlen Sie denn nicht an Ihr junges Lebens Ihre Aufgabe hier ist unsäalish schwer und aufreibend nnd Leben veriiiizend!« -—— »Wissen Sie denn nicht. wie es weiter in unse rem Sprache heißt: »Komm ich nm, se lamme ich um« sprach Esther, die Königin, Die kenn ten nicht kannte, Iem zn liebe ich nmläme, nnd der mich nicht umkommen läßt« Eine Weile ist es still. Vom Mancr auf dem Oelberq klinat Glockengeläute, cuf dem nJchsten Minoret erscheint der Muezzim um seist-n Allahruf beim Sonnenuntergang ertönen zu lassen: »Komm: zum Gebet!« Hans Wibcrg nimmt die letzte Minde, nelche en dem schwarzen Tuch hängen geblieben ist, ab und hätt sei nen Hut in ver Hand. »Leben Sie Kehl, liebe Schwester Muth Sie nickt, und otne umzublickem leainnt er hinabzusteigen - Ajub stößt einen jauchzenden Laut ans-, endlich zeigt sich eine Grup e Fremder-, Efeleeiter, Führer und Fu : gdnqen »Vacksck;isch --—— Backschisch!« gellt er. —-«--- — Ein Kartoffeldentmah — tjo weåf1 heute jede-» großere Schul lind, bas; die Startosfel erst vor reich lich dreihundert Jahren aus Amerita nach-Europa tain; weniger bekannt aber ist, daß diese zu einem unentbehrlichen Nahrungsmittel gewordene Frucht ein Denkmal auf deutscheni Boden besist Dasselbe steht im Oberharze, auf dem sogenannten »Brandhai'« zwischen Braunlaae und Tanne am Wege. Erst vor Kurzem ist es Vom Walde, der es eng isnifetilofsen hatte, sreigelegt wor den· Aus einem ztveistufigen Unter bau ruht ein zwei Meter hoher Gra nitlioet, der auf einer eisernen Tafel die nachstehende Inschrift träat: »Hier wurden im Jahre 1748 die er ten Ver suche mit dein Anban der Kartofsel ge macht.« Die wirthschaftliche Bedeu tung der Fiartoffel siir den Oberharz hatte man fchon früh erkannt, da letz terer teinen Getreidebau gestattet. Um die Mitte deo 17. Fahrunderts lam die genannte Knollen rucht von Holland aus nach Hannover. Es bedurfte aber einer langen Zeit, den Nutzen dieser Frucht und ihre Anwendung bekannt werden zu lassen · Anfangs wurde sie nur sehr wenig in Gärten angebaut nnd als Delilatesfe betrachtet, die we nig zur Sättigung beizutragen vermw ge. Man gab zwar den Abfall dein Vieh und sah, mit welcher Gier es ihn sraf;, versuchte aber nicht, die Kartoffel alt- allgemeines Nahrungsmittel siir Menschen anzupslanzen. Die könig liche Landwirthfchaftögesellfchast in » Celle ließ es aber ihre vornehmste Sor sge sein, den damals noch immer selte nen Kartoffelbam der nur im Oberharz Anhänger fand, im freien Felde zu be fördern. In der Beantwor ung der er i ften Preisfrage der Gesellschaft wurden die »Erdtuffeln" zur Vermehrung der Futterborräthe empfohlen, »welche fo wobl fiir Menschen« als bornvieh und ,Schtveine. sa gar auch für das Feder ,oieh ein vortreffliches Futter geben. lAußerdem tann das Kraut im Sep ) tember ohne Schaden abgeschnitten und verfüttert werden, wonach die Ruhe ; vortrefflich knallen. Die Erdtnfsel sind ein fehr ergiebigez Gewächs, daß, wenn » selbige in großer Menge von dem Land manne gepflanzt würden, selbmsk sich dadukch große Vortheile verschaffen Minute-« » . Die erite silberne Medaille. welche die Gesellschaft für den Kartoffelbau ver i leihen tonnte, erhielt der Bürgermäer Deile in Celle im Jahre 1772. Jn und lnach den Theuerungssahren 1771 bis 41773 nahm man seitens der Landwir i tbe mehr auf Anbau der Kartoffel Be kbachn zumal in dieser Zeit auch die -Entoeckuna gemacht worden war, daß man aus Kartoffeln auch Branntwein innd Stätte gewinnen konne. i »wer-aus« ) A. tanf der Straße): Dauer-W lang, bis du wieder heraustommst Q: ch laube nicht ..... ich will ja um sie Japaner meines Chefi anhat « teils