S o nnt VII-W beilage des ,,lslnzeiger uncl lsewlcl«. .k-«1.·. Windle Demut-achts- mmud Jslnuty Nebr» ok» ;. Nov» New No. m Margaan m. kunn, willenlos-n mal Gewerbe Wie ans so vielen anderen Feldern zuiy Gebieten hat sich die Chemie auch M! Myktlten Wittungstkeise der Hans stau, m der Küche, große Verdienste erworben. - Sie hat eine ganze Anzahl Zusatz s nnd Hilfsmittel fiit die Hausfrau ge tchalffem vor Allem aber sind die Ver ien te hervorzuheben, die sie sich durch Entdeckung der Fälschungen an NU :ungss- und GenufZInittelti erworben dat. Die moderne Chemie schützt uns nicht nur aeqen schädliche Einsliisie auf miseren Geldbentel, sondern auch ans iissere Gesundheit nnd unser Lein-n. ·" II- slt It tklsemie in der Tiiictsr. V on M. Teufel-L Jn den alleriiltesten Zeiten haben die Menschen wahrscheinlich, oder sich-r, nicht gelocht noch gebraten, sondern unsere genügsamen Vorfahren Ler ; zehrten alles Eßbare roh, und set-eu salls bildeten die Früchte des Waldes isnd des Feldes ihre einfache Nahrung Allein dies wurde mit der Zeit anders-. TDie Menschen entwickelten fich; sie lernten mehr und mehr sich die Natur dienstbar machen, und so auch aus dein Feur Nutzen ziehen. Nun konnten sie ihr Fleisch und ihre Fische braten, manche Früchte und Beeren wurden durch das Feuer erst genießbar, und so dereicherte sich ihr ,,A-iichenzeesel« und die Gerichte wurden wohlschmeetender. ie Anfänge der Kochtunst bestanden also darin, Thier-— und Pslanzenstoffe durch Rai-thun Braten und stachen umzuwandeln nnd aenießbarer »in Ina. chen. Die Kochtunst wuche- dann mit . r Kultur der Völler, es galt bald ticht mehr allein den Hunaer in siil en, sondern auch den Gaume-n zu ·itzeln; es kamen immer mehr Zuaaksen md Gewürze dazu. llnd heute. . . .! Allein so einfach die alte Kiiche war; einen Vorzug hatte sie vor rier l.eutiaen, die Leute wußten tveitiqst-s:iö, was sie asien, was wir in vielen Fällen nicht bestimmt sagen tönnen. Ihre einfachen Gerichte waren rein, von un seren zusammengesetzten ist manchmal jeder Bestandtheil gefälscht. Ja, wag tann denn in meiner Küche verfälscht sein, wird manche Hausfrau ausrufen Jch will es schnell sagen, wenigstens ein aar Beispiele anführen: Es tann ver salscht sein die Butter mit Tala oder "Ochsenfett, die Milch mit Wasser, der sEssig mit Schwefelsäure, der Fleischer tralt mit Leim, dae Oel mit Fisdh thran, das Weizen-new mit Kartoffel starte, der Zimmt itiit gerasvelten Ci narrentistenholz u. s. w. Der Chemiter Htcat nun die Aufgabe, Diese Falkchtin An nachzuweisen , Allerdings ist die Macht des ist«-eint ters größer in der anorqanischen Welt tbei Erzen und dergleicheni, aber wo Retorte und Probierglägchen nicht i: ehr ausreichen da besitzt der Christi ter im Mitroftov eine gute Waffe-, die tbereits urzähliae Falfchungen an dac« sTageglicht gebracht hat. Se- ist eiz »unter dein Mikroskop leicht zu site-n nen, ob eine Mehlsorte durch andere-J Fehl verfälscht ist, weil die Startetiir S « — rchen der einzelnen Arten gan; ver ·iede:i sind. Sehen wir uns nun die Verfasctmn gen, welche die Chemie an dac« Tages licht gezogen etwas genauer an. Eine Speise fiir Vlrm und ktteietk ist das Brot« welches aus die Dauer wohl niemand entbehren lann. Ein so riet gebrauchter Artitel wird natiirlich amt) viel verfälscht Sehr verbreitet war »in früheren Jahren die Versalschuna durch Alaun. Diese-z hat die Eigen schaft, dem Brote, welches aus schlech tem Mehl gebaelen wird, eine schöne Farbe Und eine glänzende Kruste zu geben. Jst der Zusatz von Atmen groß, so ist das Brot sehr ungesisnd - und lann besonders fiir schwiichlichz Personen verhängnifwoll werden. Jst tantreich wurden eine ganze Anzahl " Mieter bestraft, welche um ein schönes Aussehen des Brotes zu erzielen, 1 Nuvservitriol Zugesetzt hatten, tooostrcts S aonze Familien ertrantten. Viel harxn t loser, toeniasteni nur dem Geldbentel i ichridlich sind die Versälschnngen durch Z Wasser nnd durch Kartosselntelti. ikin Bärten der feinen Brotteiche zu viel Wasser ziiset3t, vertanit eben Wasser für Brot nnd die Verfälschnna wird mehr betrieben und macht meltr ane, es man deuten tann· lsin Zusatz Un Rattosfelmehl iit der Gesundheit nicht schädlich, ist aber Bein-a Ebrnso verbreitet als; ·Jtaitrtttta3 tnittel tote dar- Brct ist die Milch isno sie wird auch ebenso, wenn nicht noclt stärker verfälscht Lllltatan iit die Verfälsclnng der Milrlsv niit Wissen trotzdem gerade hier die Polizei sctsarf einschreitet, die zu diinn liesunbene tilch in die Ninnsteine schiittet und , it Milchvantschet bestraft. Trotzdem lbleibt der Brunnen die einträglictins Kuh siir die Milchvertäuier. Die Tes siilschunq der Milch ist ziemlich schwie rig nachzuweisen, weil ibr Gehalt, anrti der Wassetaebalt, vielfach wechselt Gute Milch soll liaben 85 Procent Wasser, 4 Procent Kösestosf, 4 bis 5 Procent Fett, 4 bis 5 Procent Milch snckey lsz Procent Salze nnd 1s2 Procent Ein-riß Jch sage aber dabei »ste- soll«, denn ich habe reine Milch di ""rctt von der Flnli untersucht, die ljsl Procent Wasser hatte und doch nicht tm cht war. Trotzdem ist in vielen roh ödten ein Marintaltoassergeltalt stimmt, und wird Milch, welche mehr Wassergehalt hat, als eine Fälschuna angesehen. Um eine zu starle Ver diinnung der Milch zu vertuschen, wird Stättemehl, arabischer Gummi, sogar Seife angewandt. Zur Entdeckung der llJlilchfälscher sollte die Chemie noch stärker herangezogen werden, denn eg ist die verwerflichste Fälschung, da der Tod vielerKinder ihr allein ziigeschrie. lserl werden muß Noch melir wie die Milch selbst wer den die Produkte der Milch verfälscht Das; die Butter mit Elllöhrensaft und dergleichen unschädlichen Siibstan,;en gefärbt wird, betrachte ich nicht einmal alr-, Fälschung da das Publikum ,,aelbe« Butter verlangt, auch wenn sie infolge der Futter- nnd Witterung5 verhältnisse weiß ist. Offenbarer Be trug ist dagegen die Verfälschung mit Fett, besonders auch mit Margarinc. Von I·52 Butterproben, die an einem Tage auf einem Marlte getauft wur den, konnten wir in 27 ssremde Fett: in größerer oder geringerer Mischung feststellen. Ein befreundeter C.l)einiter, Herr Dr. (krhard, beschrieb mir einen Fall, wo die Butter mit Kieselsteincn verfälscht war. Diese wurden fein ges pulvert, durch chemische Behandlung in ein leicht löslikhrs Sililat verwandelt und dies der Butter beigemischt · Beim Käse geht die Versälsclumg ins-« ungeheuere, manche Fabrikanten iijllen in die Käsebottiche hinein, wac i·icht Namen hat, und den Gestank, der eng dem manchmal etelbasten Gemisch i·:asch entweiht, nennen die Fein schmecker pikant. Hier den Verfälsch ungen nachzuaeheii, toiirde zu ineit fuhren, nur sei noch erwähnt, das; ne trsissentose Fabrikanten ihn, damit er ron Fliegen verschont werde, mit arse nitbaltiaem Wasser besprengt haben. Der Kasse-e muß bei den Fälschern aanz gewaltig herholten, und diese Falschungen haben schon manchen reich gemacht. Wer gemahlenen leaifee taust, er maa Gesundheikstassee oder noch so schön heißen. ist gewöhnlich von vornherein schon betrogen, aber wer die Kasieebohnen selbst mahlt, ist vor Betrug nicht sicher. Gar viele Rasse-e rot-neu sind niemals am Kasseestrauche gewachsen sondern ans Cichorienivur ,««el und einem klebrigen Bindeinittel zu ,,.ttasseebohnen« aepreszt worden. Vor einigen Jahren aber ging eine Nach richt durch die Zeitungen, wonach eine österreichische Firma »Kasseebohncn’ aus Kasseesatz, Siiaespähne, sie-nahte nen Flassee und einem Bindemittcl sa brizierte und diese seine Sorte nach; Russland und Polen rein, nach anderen H Ländern in Mischuna vertaufte. Un ; aeröstete Kasseebohnen preßt man aus s Jkkoaaeninehl in täuschend-er Echttseit lJtur mit Mühe konnten wir eine vor aelegte Probe von echten unterscheiden, doch lösen sie sich im Wasser auf. Natürlich kommen auch die lsltoto ’ ladenliebhaber nicht unaeschoren fort, sondern die meisten Sorten haben eben den Namen Chotolade, und ihre Ver « schiedenlseit besteht vielfach darin, das-, sie eben verschieden gesälscht sind. tin- s tersuchunaen haben ergeben, dass Cho- I loladeustsrten bestanden aus Hanunel sett. schlechtem Zucker und Hüllen von Makaobohnen Alle Ssorten von Mehl, I besonders auch FiartosselmehL selbst Erde und Säaespälme sind darin nah gewiesen worden. Viele Ehotoiaden I sind mit Oler aesälscht. Steht aber I Gesundheitgchololade aus den Parteien, so ist doppelte Vorsicht nothtvendi«1, damit sie nicht das Gegentbeil von dem ist, was sie sein soll, und der Name Gesundheitschokolade nur andeutet, daß sie der Gesundheit schädlich ist. Zu Kassee nnd Chokolade gehört sich auch ein Stückchen Zucker und dieser ist, wag Fälschuna angeht, nicht zu rück geblieben. Zu tvarnen ist auch hier wieder vor dem Anlauf qepnlverten Zucker-T Dieser wird am meisten vers fälscht, weil er am leichtesten zu ver säljchen ist, und von 100 Proben sind sicher 90 verfälscht. Chemischc Unter suchungen ergaben Fälschungen durch Milch-Jucken Stätte, Gabe-, Mehl und Sand. Bei einem Kaufmann liefen eine ganze Anzahl Klaqu iider schlechtes Speiseöl ein, eine nns seine Veranlas sung ausgeführte Untersuchung ergab, laß dem Smiseöl ungefähr lstt Fisch tlunn beigemischt war. Eine Hausfrau llaate mis, das-, ilsr Essig Messer uan Gabeln in unqetvohnt starker Weise an preist Mir kam der Geruch verdäwiir vor, daher setzte ich einem halben Wein pmss voll Essig einen halben Eßlölsel Cnlorlmrium zu, worauf der Essig stets gleichsam in Milch verwandelte, so start fiel Schwefel aug. Der Essig war mit Schwefelsäure verfälscht Also Butter und Brot« Kassee und Zucker, Milch und Chotolade, Essig und Oel, Käse, Fleischexttatt, Seni, dazu alles, wag in geriebeneni oder rie stampftem Zustande getauft wied, kann verfälscht fein oder ist verfälscht Al lerdings müssen die Fälscher sich von Jahr zu Jahr mehr und mehr in Acht nehmen, da die Chemie mit Brot-les l l Brücken-ou über den Jrnjssci auf der Tratsosivirismcn (f-is(nvaim. ziiag und Mikroskop ihnen immer mehr und mehr auf Den Leib rückt. Dass ift in Verdienst der Cyemie, welche-J nich lanqe nicht hoch qenuq ungeschm pen wird. II- Ik Ist csmngsivirisme Eisenbahn-. Von J. Woehdc Im Jahre 1893 wurde der Bau der mittelsibirischen Bahn TomSl-Jrkuti-k in Angrisf genommen, 1l D sollte er beendet sein. Doch schon 1894 wurde zine kürzere Bauzeit vorgeschrieben, wonach die Eröfsnung dieser 1754 Werst langen Theilsikeete der Sibiri sei-en Bahn bereit-I im Herost lkips en erfclgen hatte. Am ST. Juli d· J. hatte die Schienenlegung Jrkutsk er: reicht, und am 14. September tunnie die Bahn dein Verkehr übergeben wer Lin trotz der maßlosan is!v·erigkeiten, die sich oer Aussiiinrung des gewaltigen Wertes lsnidernd m den Weg celkekft hatten. Hunderte Vssn Wessr stilsrt die neue Bahn durch unwegsamen Tit-nun und Sumpf, wo inr Sonn-ice Wolken Von Mücken, Niveauin unr- anderen geflügelten Plagen-erstern die Islrtspitcr zur Verzweiflung drein-sit Nie-di sel ten trat auch Mai-get auLcsseuestnitteln ein, deren Ergänzung su oen unend lichen Emöden nicht so leiern zu Dem-til sielligen war, so dass eine Wege-wonan che Energie dazu aelkijmy die Arbeiter eolonzien zu hilder und sie dann ann) einigermaßen zusc-cmuerrzulialten Der schwierigste TThcii ves- Baker war die Ueberoriisltsua der von der Bahn zu überschreitenden Flusse unz Ströme· Diese ll-Js.---Lniis.si:nnen muss-— ten recht-eilig vollen-es sen-« da tin-r von der Nachsckyuv der Bau:n.:teri-.«:l:m und Gerätne abikT :·«:;. DEe HEustellnng des Materials dauerte um so längst, je weiter sich der vorschreiiende Bau vor- Europa eniserntr. Zwischen Toinst und thuth muszie man an sangen, skch mit Rohmaterialien zu be l)elsen, die sich an Ort und Stelle san den, vor allem das schwer zu besclmss iendeEisen siir die Brückenvseiler durch Holzlvert ersetzen. Von sammtlntsen Bruan zwischen dem Ob nnd erttitizst ist die iiber den Jenissei die größte Der Jenissei ist nicht allein einer der tvasserreitlrsteik sondern auch einer dei· reißendsteu Ströme in Tibirien Jzit den LULona ten April bis- Juli und im November niälzt er solche Wasser-nassen daher-, das; in dieser Zeit von Strombaiiten leine Rede sein kann, die sich daher aui die Zeit vom August bis October und auf die Wintermonate beschränken lniissen. Jcn Sommer 1895 wurde mit den Vorarbeiten zur Ueberbriietung des Jenissei begonnen, hierauf der Bau t«lan in St. Petergburg ausgearbeitet und stückweise nach Kragnojargl ge sandt. Danach wurde die Breite des Stroms um etiba 110 Metr· einge enat. Die Brücke hat eine Gesammt länae von 915 Mtr., ruht aus fiinf siins Strom- nnd zwei llserpseilern und bildet sechs Spannungen von je 14:—: Meter. Jm Herbst 1896 wurde mit dem Bau der zenisseibrücle begonnen, wo kei Holzcaissong zur Verwendung ge langten, deren Versenkung mit Hülfe von coinprimirter Lust betoertstelligt n-nrde. Noch ehe der Eisaana im Frühjahr 1897 den Arbeiten ein Halt gebot, waren in dem voraufgegangenen Wintek die Ufer-— und Sironrpfeiler in der Hauptsache vollendet. Um die Leute wie die Baumatcrialien Vor der bis unf 45 Grad steigenden Winterläite zu schützen und den Fortgang der Arbeit zu sichern, waren freilich an den kälte- « ften anen bis zu 200 Cubilmeier Holz verheizt worden. Der Sommer 1897 brachte eine sehr schwierige Arbeit, die bisher beim Brückenbau im rusfischen Reich noch ; nicht vor-gekommen war, nämlich die I Vertiefung der Sohle bei zwei Strom pfeiLerrL lfs handelte fich dabei unt eine Untergrgbung und Unterutaue rung von meln als 6 Meter Tiefe,toa-:— nun ohne den felnitzenden Mantel der Egissond bewcrkftelligt werden mußte· Die schwierige Frage der Ientilation wurde dabei in der Weise gelöst, das-, - zeitweilig durch einen der beiden Schachte frische Luft zugeführt wurde, während der andere Schacht die ver- « dordene Luft ableite-te. Das Unter graben und Untiertnauern wurde zu erst arn Umkreise der Pfeiler, zuletzt in « der Mitte der letter-est guggefitlkrt Unter Anwendung eines von den! i tsrbauer der Briicte eingefiiltrten, feltr einfachen Sdftettts,da-3 bereits auf fiinf andern Brücken der tnittelfibirifclten Bahn erprobt worden war, wurden die Etfenconftruetionen gu Ort nur« Stelle geschoben, wobei ein hölzerner Lcr flraa von ungewöhnlicher Groß-: treffliclxe Dienste leistete. Derselbe Librrragte um mehr glg Jst Meter die Schienentöpfe und ltntte eine Breite von 44 ;Us’eter, war alser trotzdem unt Lisirlttigteii zu lewegetr Vertnittelci dieses- gignsttifcdcn Ftrgng tonnten zu gleicher Zeit je drei Spannungen non tirt werden. Von Den iibrigen Briictenbguteu der ntittelfibirifcben Bahn mögen noctk die iiher den Tom, die Bjelaju und dir Ctit«t, letztere beide linlsfeitige Neben fliisfe der Angarg, Erwähnung finden. Tic 187 Meter lange Bielajadriiizte mit vier Spanntveiten wurde am l. Ijiärz d. J. begonnen nnd fclwn ant l. Juli rsern Betrieb übergeben An der Stint-« mitte, die bei 146 Meter Länge drei Stsattnweiten besitzt, wurden die Caif sonarbeiten am 15. März in Angriff genottttnett, und bereits atn 22. Juli konnte auch der Vertelir Tiber diefe er öffnet werden. q- -I- » Fiir Herstellung von Vorrichttmaen, bit die Bestimmung haben, bei Schiffes tatastrophen den menschlichen Rot-per iider Wasser zu hatten, spielt natiirlich dass specifische Gewicht ver dazu ver wandten Substanzen die wichtigste Rolle. le meisten wird für diese-n Zweit der iibliche stott, die Rinde der Fiorleiche, benutzt, dessen specifisches Gewicht l),:z4 ist. Eine andere seiir leichte Substanz ist das Hollundermart Init einem specifisch-en Gewichte von »,0f), und schließlich Nenn-erbaute De ren specifisches Gewicht l),1betii1«gt. Nun hat man tiirzlich gefunden, das; das Mart der Sonnenblume noch be trächtlich leichter ist, als die genannten Substanzen, da sein specifischecs Ge wicht nur 0,028 beträgt. Die Schwimmtraft des Horte-, zeigt ein Verhältniss von 1 zu 5, das der Ren tierlmare von 1 zu 1(), das Mart der Sonnenblume dagegen vonl zu .-5, das heißt das von ihm verdränqte Bo- - lmnen des Wassers ist Unmut-dreißig mal schwerer als es selbst. Dir Londoner ginarciiiilkip f Gemeinde , Von Gustav U rauft-. Es ist eine offenkundige Tit-othele » daf; die Hälfte der Politifclfsen Morde 1 isnd mit Sprengftoffen anggeiibteti f Echandthaten in Sohn, im Westendef Lcndong, auggeheckt werden. Anat-i cisiften jeden Grade-H und jeder Natio- ; nalität suchen und finden hier eine · ftetg offene Zufluchtgftätte Viele von I iynen sind JFiuanimge, die in ihrem Geburtglande ihr Leben vertvcrtt ha tten. Aber im freien England wird ihnen Hülfe und Unterstijtzung, und in den ArtsländerVierteln London-H die die Tummelplätze des Augivurfeg aller europäifchen Länder sind, werden sie ron ihren Landsleuten und Mitver fchtoorenen mit überschwänglichan Freudenbezeugungen bewillkommt. Auch Lucebeni, der Mörder der Raika rin Glisabeth war in den annrchisti schen Kreisen Londoncs wohlbekannt. Er gehörte während seines kurzen Lein deiner Aufenthalt-, dem Cluh »Unte noniie« in Verm Street, Trittenham tsrsnrt :Rond, an. Die Ltnnrchisten de-: Ostende5, unter deren dnS gerinauisehe Element jäher Ioiegt, sind im Grunde nur Feuern-e ter. deren Ettateten in der Luft verpuf fcn. Die wirklich gefährlichen Uni stiir,;ler, die nicht davor Zuriickfchrecterh ihre Fluche und Drohungen in die That umzusetzen, find die Annrchistexi im tvestendifehen Sohn, deren Reihen dr-1nehmlich ani- luteinischein Element - - Franzosen, Spaniern und vor til len Dingen Jtelienein - zusammen i.esetzt sind. Das Ostende beherbergt die Passiv-c «4;i«otingandn, die sich in Stirmähredcn argen die Gesetze dieser und jener Welt heiser schreit, - der-:- Westende die at tide· die ihre Hände in Blut tau.tft. Jn Sohn, diesem trüben und ge leimniszvollen Stadtviertel mit seinen ichinutzigen Schlupfwinteln, seinen nicht allzu sauberen Cnfeg und Restau innts, seinen verdächtigen Hotelg und übelriechenden Lebensmittelläden be kriegt sieh der Anarehist im Vollbewuszts sein und im Vollgennß seines Privile giuing als gesetzlich geschätzte-r Vertrie ter deg organisirten Mordes. Hier lsaust dieser meist zottig und schlauivig aus-schenke Geselle, hier sitzt er in fei Iicm Stgiiiiti:Cafe heim entnervenden Qitsinth und mit der unvermeidlichen Cig.1rette, hier lungert er an den Srrn sieneeten herum, wo er Artigleiten mit eepuderten Halbmeltgdamen ausz rauscht, denen allein der Vorzug zu Itieil wird, nicht von ihm gehaßt zu werden. In gewissen Schentstuhen, it: kenen sich allerlei internationaleg tjsje siudel zusauunenfindet, ist er ein in teressanter und heliebter Gast. Seine Eturinreden gegen Gesetz und Ord nung und gegen alle Einrichtungen Der gesitteten Welt met-den hier mit wah rem Heißhunger verschlungen nnd mit schlechtem Bier und Schnapg hinunter aespiilt qiatiitlich versäumt er nie-Si. s.d) deg- Libenlsg zur gebotenen Stunde in: izlnarchistenclub einznfinden wo ihm die Parole siir seine Thiitigteit er theilt wird, die entweder im Proselni tenmailun oder in einem »besonderen Auftrag« bestehen mag. Seit einiger cZeit hat die Anarthi stengetueinde inSoho sieh unzweifelhaft mit wichtigeren Dingen zu beschäftigen gehabt, als einfach Rekruten zu weiden und sich die Theilnahme zukünftiger l———— Bombenwerfer zu sichern. Es ist eine Thatsache, daß die anarchistische Ko lonie sich neuerdings in außer-gewöhn licher Aufregung befunden hat, Und daß verschiedene Mitglieder derselben sich ganz ungewöhnlich freigebig und rerschwenderisch mit weltlichem Besitze zeigen. Vor einer Anzahl von Mona ten erschien Enrico Malatesta, der be kannte Führer der extremen Abwei lung der That, dem die italienische Po lizei den Boden zu heiß unter den Fü ssen gemacht hatte, im Londoner anar clsistischen Feldlager, und es wurden viele geheime Versammlungen abgehal ten, in denen dieser erbitterte Feind der gesellschaftlickjensOrdnung eine her vorragende Rolle spielte. Bald darauf wurde ein Attentat aus den König von Italien begangen. Die junge Königin von Holland war bereit-H vor zwei Mo naten in das »Todesbuch« eingetragen sich die ihm gerade in den Weg kom mende lmgljkckkkche Kaiserin Elisalieibv zum Opfer ausfindig war ukfpkjinsp lieh der Auftrag geworden, den Herzog von Orleans zu tödten. Aber ec bxauchi kaum erst darauf hingewiesen zu werden, daß die Ermordung Des Herzogs jedenfalls nur eine Nunnner in dem düstern Programm dieser gluts dürftigen Rotte bildet, und daß, sofern die Behörden nicht die größte Wach sumkcit iiben und jede nur mögliche Vorkehrunggmaszregel treffen, dieWelt durch ein-:- Reihe von politischen Mor den überrascht werden wird, die alles bis-her Geleisteie in ers;h·reckender Weise In den Schatten stellen würden. - - ——x Dic Sprache der Finger-neigen Rechtgbändige und linkshiindige Menschen kanr man obne Weiteres meistens an der oerfchiedenen Ent wickelung der Hände unterscheiden, indem bei den Ersteren die rechte, bei den Letzteren die linke Hand größer i ft als ihr Bruder auf der ander en Seit-: Diese Unterschiede sind aber nicht so bedeutend, daf: sie sich in allen Fällen leicht nachweisen lassen, dagegen gibt das Messen der Nägel an beiden Hän den merkwürdigen Resultate. sei ei nem Menschen, der vorzugsweise die rechte Hand gebraucht, sind die 7yinger nägci an dieser stets länger als an der linken, was ganz genau durch eine Messung der Länge der «3eite·«:riinder festgestellt werden kann. Ferner sind auch die Nägel an der meist benutzten .:,and merklich breiter als an de r an deren, namentlicli am Dauuei n und am Zeigefinger, wo der Uniershied 1s2 bis 2 Millimeter erreicht. Bei 100 Rechtghändigen wurde durch Ettlessung diese Thatsaelke nachgew: est-n, triibrend bei )Lin!:i l)a·ndige:i die Lliiiael d-r lin ten Hand l)rerseii:3v du: cyiveg breiter waren. Lljtan könnte alir nach diesem Verfahren nost- an eine-. Leiche seststel len, rle der Todte in seinem Leben reit tg cder tinle liänoig konr, nnd diese .Jiöglichleit durfte fur gerichtliche Ent: scheidungen zuweilen Von Bedeutung sein. Die Sprache der ,s,-iiigernjigel sagt nncs aber nocd weit mehr. Je schwerer di-: Handarbeit ift, die ein Menseyzn leisten bat, desto größer wird der Unterschied in der Größe und Breite der Nägel beider Hände »in. Außerdem sind abgevtattete Nägel fiir barte Arbeit cl«.a1a!teristisct), denn das Vlbplatten derselben gebt mit ihrer Verbreiterung Hand in Hand; Daher sind die Fingeinäael auf Der rechten Seite geioökxnlich aucb Viel blatter alr die der linle!1. Mit Recht werden diri balb getoiitbte Nägel als ariftokratisch oder wenigsten-«- al5 ein Zeichen einer Vermeidung schwerer Handarbeit be trachtet, man findet sie jedo t) piuch bei vielen Naturvdlkerm Negern und Ja vanefen z. B, teren Nägel sich gerade in durcb die Feinbeit ibrer Ränder nd ilfre sclsijngebdgene Gestalt auszeichnen Diese Voller aber liefern ailich mehr Arbeiten, die tslefeljicllichteii al 5 solche, die straft erfordern Platte rder ge bog-Im Nägel scheinen also nicht, wie Von i:«.ancl)en Gelehrten gemeint :.1-rdc, kliassenabzeichen zu sein. An Ton Hän den der Kinder sind die Nägel Hirtenbu lirb eingebogen und auch platt bei ber sl iedenen terantneiten treten Verände rungcn der neiget e«:, bei Scdiiidsuclst, rioniscber Lungenentziindung rci leaufucbt etc. Die tlntersu iede der Lliiigel beider Hände bleiben aber auch kenn noch erkennbar .-— , Zur Reise des deutsan steifer-H nach Palästsna wird ans Benrut ne schrieben: Es ist nusgefallen, daf; den deutschen Trudoen bei Gelegenheit der «ltnlästina-Reise des Kaisers Tropen nnzng vorgeschrieben wurde. Für Nei sende tann nur drinnend empfohlen werden, don October ab recht warmer nnd wollene Sachen t11itzitnehtnen; denn wenn es in den Kiistenstädten Just Kaise, Blnrnt aucti noch anne nelnne TageLTemperatnr qiebt, ist jin Innern Palästina’s eine recht eindsinds liche diiihle ooni October ab bewertan Dasselbe gilt sirr Damascus nndBaJl beei, die dedultend iiber dein Meere-; spiegel liegen. Jin October beginnen die Regen, die Stürme nnd die schlechte See l)ierselbst, nnd ist es deshalb nur dringend zu wünschen, daß ans der Himmel während der ganzen Reise Flaiserivetter bescheert. Das Wonnen in Zeiten liat seine starken .ch;-:!ttensei-s ten, besonders in Palästina: das Jas fasieber nnd die Malaria in vielen Städte-n dieser Provinz sind Itsrriichtigi. Wen das Fieber erreicht, der möge das beste thun-, nämlich das Land sofort verlassen. Der Klintalvechsel macht sicb dann sofort bemerkbar. Bemnt Usd Kaifa sind scbr gesunde Städte und bieten Luftderänderung auf dein Car niel bezw. Libanon in deutschen Hotels. Der lebhaftere Verkehr macht sich be reits geltend. Von Konstantiriopel sind die ersten Pluderhosen eingetroffen, es cst albanesische Garbe. 4 •• • • ' • " J