Grand Island Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1893-1901, October 28, 1898, Sonntags-Blatt., Image 9
« i Sonntags beilage cies ,,Ilnzeiger uncl berolcl««. th J- P- Windelulp Heranzgcbcri Wand Island, Nein-, dkn Es. Lit- ist« No— 9. Jahrgang M » HWVHWWMWWN winn, w«llenscheli innl » : Gewerbe 8 , WWWWWOZ Seit der Rückkehr des kühnen Nor s wegers Fritjos Nansen von seiner ver wegenen Fahrt »durch Nacht und Eis« nnd der mittels Lustballon unternom menen Polarreise seines wagehalsigen Landsmannes Andree hat sich das ös sentliche Jnteresse in hohem Maße der Erforschung jener unbekannten großen Gebiete zugewendet, welche, rings um , tie beiden Enden der Erdachse liegend, .- abwechselnd fast ein halbes Jahr nn ’ unterbrochen sich im Sonnenglanze bi iinden, um dann in eine eben so lange « Nacht zu versinien. is Jn den Nordpolcrgeaenden hab-In Tit-je bisher unersorschten Gebiete in den letzten Jahrzehnten eine fortschreitende Einenaima erfahren. Der weiße Fleit j rings uni den Nordpol, welchen die ) Karten aufweisen, wird immer lleknpr; schon kann man für verhältniszmkiskiq eserinae Kosten um die Hochsommerzeit innerhalb weniger Wochen mit den Vergniignngsdampsern eine sichere . Fahrt unternehmen, welche nach Spitz bergen und darüber hinaus ein be nächtliches Stück in die Fluthen des nordischen Eisnieeres nineinsührt, und wenn sich etwa zu dem idealen For schungstriebc einerseits, welcher immer neue Expeditionen in die arctischeNasbt siihrte und demVergniignngsbediirsnisz andererseits noch die Aussicht auf wirthschaftliche Schatze nnd Votthkklk » man denle an Klondyle » als An sporn gesellen sollte, so wird es nur eine Frage der Zeit sein, wann der Schleier von dein Geheimnisz des-Nord: pols fallen nnd der erste Mensch seinen Fuß aus den nördlichsten Punkt deg Erdballes setzen oder zum ersten Male ein Schiffsliel jene jungfräuliche Stelle des Eismeereg durchsurchen wird, wo der Nordpol des Himmelsgewolbesz im Zenith steht. Ganz anders liean die Verhältnisse am Siidpol Wohl neben die Bettvo tunaen iiber die Grstaltnnq deg Siidi polargebieteg bis in das Alterttiurn zu rück, zahlreiche Fangerreditionen in derschiedenen Zeiten lieferten wichti:: sieographische Ergebnisse, aber die eigentliche Südvolarforschuna Lenknnt erst in neuerer Zeit. St Es L , Zins Geheimnis des Südpots. Von Tr. Kurt Rudolf Krekiinet Während rings um den Nordpol ge: fchlosseneLandinassen oder auggedehnte Jnselgruppen mit verstreuten mensrh lichen Niederlassungen bis weit in die Polarzone, ja, über den TO. nnd W· nördlichen Breitengrad hinausreichen - nnd dem Entdeckungsreisenhcn eine ge wisse Möglichkeit eröffnen, sich Ikn Nothfall aus der Eiöwiiste auch under Preisgabe des ihn traqenden Schiffes auf festes Land zu retten und von dort seine Riicllehr in civilisirte Gegenden zu versuchen, gähnt rings um ren Südpol ans Hunderte von Meilen hin ein unwirthliches, sturmbewegteg Meer. Der Forscher, dessen Schiff hier ron den Eis-nassen zerdrückt wird, ist ver loren, auch wenn es ihm gelingt, eine der im Südmeer verstreut liegenden Inseln zu erreichen, denn von Cap Horn, der unter dem 56. Breitengrade gelegenen Stil-spitze Americas-, sind e 500 geoaraphisxhe Meilen bis zum Pol, und noch diei weniger weit reichen die unter dein 47. bele 534 Breitenqrnde liegenden Südspitzen des austrnliichen Neuseelands und Südasricaz in iene Gegenden hinein. Die wenigen bisher bekannt gewordenen Jnseln und Fest landsstrecken sind jeder Vegetation bar nnd gewähren ihm nicht die Mittel, sein Leben zu fristen, wie auch die Aus sicht, zufällig von einem Schiffe ausge nommen zu werden« nur sehr schwach ist, denn besaizrenehandelswege führen dort nicht vorbei, und auch der Wal fischfänger überschreitet in Erinange lung von Beute nnr höchst selten den 60. Breitengrad· wenn ihm eine Eis harre nicht schon vorher ein uniibers windliches Hinderniß entgegensetzt. x.-.---· UWT Ucl Illi Ucid Uclfclllllllfsuullctl und der Drang, den Erdball, dies-Stätte seines Daseins bis in die letzten Winkel tinnen zu lernen, sind mächtig genug, um den Menschen, allen Gefahren zum Trotz, entl) in diese Reaionen »Du trei ben, und aeradc gegenwärtig Wo meh rere Expeditionen theils- schon miter ,Wegs, theilsv noch in der Ulugriistuna «.te»qrisfen sind, netksn wir einer neuen Aera der Siidpnl.1rfoschnna entwen, welche uns wertlioolle Vlnfsctpliisse iibcr die antarctischen Gegenden zn neben verspricht, die an Ausdehnung Entom weit übertreffen nnd die arber ;11fa·n nsenhängende Fläche auf der tsrnik sind· über welche wir bisher nicht-:- wissen. Durch mehr als 2000 Jahre nat die schon von Ptolemäus ansnesprocnene Vermuthuna non der Existenz eines-, crosken südpolaren Welttheilee wie rkne site Jdee die Geister der Geogralslen Ist-herrscht Aus den Karten der Alte nndriner Gelehrten finden wir diese unbekannte terra australis antarctica ebenso wie aus denen der Araber als einen riesigen. den alten Welttheilen an Bedeutuna gleichwerthigen Continent rerzeichnet, welcher am äußersten Rande der Erdscheibe, als welche man sich damals unseren Stern vorstellte, mit Asten und Astila zusammenhängt, so daß das Weltmeer auf ihnen als ein von Land umralnnter Binnensee er scheint. Als sich dann Wien Ausgang des Mittelalters der aube an die Kugelnestalt der Erde immer mehr Geltung verschafft-: und durch die erste Weltumfeaelung des Portugiefen tifiaaelhaeg zur unumstößlichen That iache erhoben wurde, mußte man diese Vorstellungen allerdings aufgeben und di- Festlander zu rings von Wasser rmaebenen Inseln degradirm Der (k.:laube an das große Siidpolakland erhielt sich aber mit tncrtwijrdiger Zä tziateit, und die allzeit geschäftigePhan tafie verlegte alle möglichen wunder l-« ren Schätze und märchenhafte Reich thümer in dasselbe, obwohl schon Ent deckungsteifen des siebzehnten Jahr hunderts wie diejenigen von Tasman (1642) und von le Maire von Schon ten den Nachweis brachten, daß ein Haus oxa uotpz uuam «;uauzxua)an lichteit seines Vorhandenseins bestehen Hieb, nur unter so hohen Breiten tie nen könne, dafz derselbe auf Jeden Fall einfkiußetst nnwirthliches Land sein nm e. Einigen vom Glück begjinstigten Seesahrern jenes und des folgenden Jahrhunderts gelang es sogar, hier und da wirklich Land zu finden, in welchem man die äußersten Spitzen je nes geheimnißvollen S1idlandes ent deckt zu haben glaubte. Aber bei ge nauerer Ausforschung schrumpsten diese anaehlichen Festlandgstrecken jedes Mal in Jnselgruvpen zusammen. So erwies sich das Feuerland an der Sud-— spitze Amerilas, welches aus den ke tannten Erdalohen von Johann Scho txcr als terra inventa, sed nondum dstne coanita figurirt, als ein Ver hiiltnißmäszig kleiner Archipel Drate, l)5enitoz, de Kerguelem Bouvet und tiele Andere sahen auf ihren Reisen in jenen Breiten Landmarten. welche sie siir die Grenzen des emsig gesuchten Festlandes ansahen. Mit der berüher tcn Umschisfung der Südpolarregion durch Cool in den Jahren.l77fl und 1i·75, einem Wagestüct, welches sich an Kühnheit dem Nansen’schen Unterneh men getrost zur Seite stellen lann und nlg geoqraphische Großthat in feinen Okaelsnissen jene-Z weit übertrifft, ter floß der Traum von einem Continent von Ascen oder Llsrilas Größe aus irre i:-er, und es brach sich die Erlennth Bahn, das-, weit und breit dort nur un ungeheures eistarrendes Meer stel: J ausbreite. Weiter polwärtg blieb freilich immer ncch ein Gebiet non etwa JTWJWI rentscsfsen Quadratmeilen übrig, über trselcheg jedwede stenntnifz mangelte Erst 40 Jahr- nach South Reife Ver suchte man hier weiter vorzudringen und der Muth, sich in das gefährliche Partei-J der dortigen Meere zu wagen, wurde überall durch Landentdectungen l·-elohnt, sowie man die Grenzen Deo südlichen Polarlreiseg überschritt. V:llinghausen glückte eg auf seiner in den Jahren 1819 bis 1821 unter nommenen Reise, als Erster innerhalb des Polartreisep Land zu finden. Da zwischen dehnte sich freilich oft auf Hunderte von Meilen hin eine unüber schreitbare Eismauer aug, bezüglich welcher es unentschieden blieb, ob die selbe auf festem Boden ruhe, oder auf der Meeregoberfläche schwimme-. Erst Wilkeg und Ron konnten auf ihren iu den Jahren 1829 bie- 18453 unternom nienen Expeditionen unzweifelhaft das Vorhandensein längerer Rüstenstrecten fiststellen, welche den Schluß auf die Existenz größerer zusammenhängender Festlandsstreeten geftatteten. Während Ersterer die Küsten des sich über 50 Längengrade erstreckendem nach ihm benannten Wilteslandes entdeckte-, drang Letzterer tühn in bisher nie er ieichte Breiten vor und befuhr die vom TU· bis 78. Breitengrade sich hinziehen den Küsten des Vietorialande5, wo er bei einem zweiten Vorstoße im Februar 1842 unter 78.·'?0 Grad füdlicher Breite dem Pole am nächsten lam und hohe Berge, den 4570 Meter hohen Melbourne und die beiden nach seinen Schiffen benannten, thätigen Vullane Crebuez 53770 Meter hoch, und Terr(sr, 3318 Meter hoch, entdeckte. Es würde zu weit führen, die ein«-et nen geographischen Entdeckungen jener Reisen, auf welchen noch heute unsere ganze Kenntnis-, der Siidpolargegenden beruht, aufzuzählen, denn sie würdest für den Leser nur Namen ohne Inhalt und Vorstellung sein; eg genügt uns, zu wissen, daß alle damals ausgefunde nen Landpuntte drei große Gruppen bilden, welche ungefähr den drei siidi liehen Festländern America, Africa und Australien gegenüber lieaen. Ob, zoie schon oben erwähnt, zwischen die sen drei tsompleren die großen Boden sentungen des atlantischen, indischen und stillen Oceans noch weiter gegen Süden reichen oder ob hinter der Eis barriere auch dort steh Land befindet, ist noch bis zum heutigen Tage Ge heimnis, da big vor drei Jahren keines Menschen Fuß jene Küsten betreten hat und überhaupt die ganze Siidpolar forschung trotz der bedeutenden Ergeb nisse der vierziger Jahre zum Still stand sam. Erst volle fünfzig Jahre später ver suchten englische Walfischflotten aus Dundee und HambiirgerSchisse, ferner der liirzlich verstorbene Larsen auf dem Schiffe »Jason« aus s Neue energische Vorstösze von Siidamerira aus,wiil1— rend der Norwcger Borchgreving von der entgegengesetztenSeite, nämlich von s Australien aus, gegen den Pol vor drang Letzterer verdang sich zu die sein Zwecke in Mclbourkie im Jahre ist«-U als Matrose auf dem alten, fast auk dienten Walfischsiinger »Am s arctic« und erreichte am 16· Januar s 1895 bei Cap Adare Victorialand, auf i welchem er als Es ster wirklich landete E und dessen Küste er bis gegen den 74. Breitengrab besubr. So weit die bisherigen Entdeckun gen. ) Gegenwärtig wird eine lebhaste A u tation zur Ausriistung von Südpolar , lkxpeditionen betrieben. Es ist daher die Frage wohl verzeihlich, ob es sich kenn wirklich verlohnt, an die Ans sorschnng dieser Gegenden beträchtliche Opfer von Menschenleben und Vermö gens-werthen zu setzen. Auf den ersten Blick und namentlich dann, wenn man zunächst nur den greifbarem pecuniären Nutzen in Be tracht zieht, niird man die Frage kaum zu besahen geneigt sein. Reichthümer sind dem vegetationslosem satt iiberall zriii Schnee und Eis- bedeokten Boden keinesfalls abeugewinnem denn die Verhältnisse liegen in dieser Beziehung as.·rni anders als aus der iindlichen kalbtngel Während beispielsweise der Geireidebau hoch in das nördliche schweren und Norwegen vie Zum TO. Lircitengrad hinaufreicht, hören auf der s siidlichen Halblugel schon auf den s Faltlands Inseln unter dem öl. Brei s tengrade die Gefäfmslanten aus; stau J oenartige Gewächse lornmen noch P J Grade weiter vor, von da bis-Z zum 63 ; Grade aber vermögen nur liTnxsnerliche ! Gräser zu gedeihen. Darüber hinaus sind nur noch Moose, Fleshten und ktllaen zu finden, und auf Viktoria iand entdeckte Borchgreving nur mit Liliiihe eine Spur von Begetation. Etwas besser ist es mit der Thier weli bestellt. Die Walfische freilich » soelche in den nördlichen Meeren im E mer seltener werden und neuerdings i den Walfischsahrer nach den Meeren der fudlichen Halblnael locken, verir en sich nur zuweilen in so hohe Brei f ten Dafin sind eI grosze Roboenar i ten, der Seeleopard und der ceeele lvbant tMähnenrobbet welche in .--i,ro I i.en Heerden vorkommen und der der - tu en Thierwelt ihren eigenartigen Ohnratt er verleihen im Verein usi: den ir: ungeeählten Millionen vertretenen igioszen Volarvögelm ten bis: - Fus; I tmhen Pinguinen Namentlich ans l den Inseln ist daher der freie Boden » fast allenthalben mit einer dicten ! Schicht Guano bedeckt, welcher dereinst » recht werthvoll werden dürfte-. Ob der ? Boden endlich mineralifche Schätze , birgt, ist begreiflicher Weise gänzlich ; unbekannt. H ie weniger aber :n diesen Gegenden e-. nniärer Gewinn zu holen ist, deno ; wichtigere Fragen hat die Wissenschaft Tlsier zu lösen. Nach allen bisherigen Erfahrungen ist der dortige Sommer tnrchschnittlich um volle 10 Grad ter lsandcrttheiligen Thermometers Hishi-er als unter gleichen Breiten dcr nördli ilrn HalbtugeL Ueber die Verhältnisse Im Winter wissen wir nichts Genarte5. Nach den Einen ist er milder, ach der Winter der Nordpolarländer, nach Anderen aber mindestens ebenso t-:lt, nienn nicht tälter als dieser. Sollt-: sich die letztere Annahme bewahrheiten, so wäre dies eine gewichtige Stütze sür die Theorie, welche die periodischeu Eis-reiten mit der Präression der Tag und Nachtgleichen im großen platoni schen Jahre von WXXJO Erdeniahren in Verbindung bringt, Dank welcher ge genwärtig auf der südlichen Halbtuael der Sommer um ein Beträchtlicheg tiirzer ist als der Winter. Auch die Theorie der Gebirngildnnq und de Vultanigsnus erwartet wichtige Auf schliisse von der Erforschung der Sud lolaraeaenden Das Gleiche gilt voi; ten erdelettrischen Forschungen und dem antarltischen Polarlicht )der Siid licht, iiber welches noch wenia bekannt ist, das jedoch nicht unbedeutend vom Nrrdlicht abzuweichen scheint. Kurz um es giebt eine Menge wissenschast licher Probleme, welche hier ihrer Li) lin: nä her gebracht werden können. Gnsienkehrer der Rattuu Wenn der Mensch irgendwo an G rechtigteitsaefiibl zu wünschen übrig Läßt, so ist Dies in seinem Benehmen gegenüber den verschiedenen Thieren der Fall. Es sei damit nicht behaup tet, daß er die Thiere im Allgemeinen zu schlecht bebandle, aber seine Nei pnng wie seine Abneigung bethiitiqt sich nur zu häufig an falscher Stellen Dabei ist das Empfinden der einzelnen Menschen noch überaus verschieden und unberechenbar: dem einen sind Mäuse nnd Frösche nnausstehlich, der andere nimmt sie mit Vergnügen in die Hand nnd duldet sie in seiner Umgebung. Unzäbliae nützliche Spinnen müssen es mit dein Tode büßen, daß sie es nicht verstanden haben, durch eine ge filligere Körperform das Wohlwollen des Herrn der Schöpfung zu erregen. Die Schlangen werden nun gar ent weder geflohen oder getödtet, gleichviel ob eg sich um eine gistige Viper, von der vielleicht in der betreffendenGegend rein einziges Exemplar vorkommt, oder um eine harmlose Blindschleiche oder Ringelnatter handeln soll. Es rann den Menschen noch so eindringlich ge sagt werden, daß die Spinnen sämmt lich und die Schlangen größtentheils uiitzliche Thiere sind; die bis zum Ekel gesteigerte Abneigung der meisten Menschen scheint nun einmal angebo ren und unüberwindlich zu sein. Jm Gegensatz dazu macht er andere Thiere, auch wenn sie unverbesserliche Diebe sind oder mit unharmonischem Geschrei der ganzen Nachbarschaft lästig fallen, Zu seinen erklärten Lieblingen. Der Schulunterricht hat ohne Zweifel zu tiinftig eine große Aufgabe dahin zu lösen, das-, er den Menschen in ihrer Jugend die Abneigung oder wenigstens den Zerstörurgstrieb gegen Thiere oon zweifellosem Nutzen benimmt. Eine rclllommene Besserung wird sich darin allerdings sehr langsam erreichen las sen, aber einiges läßt sich bei gutetn Willen auch jetzt schon bessern. Achtung verlangen zunächst diejenigen Thiere, die man als »Gassenkehrer der Natur« bezeichnen könnte, deshalb, weil sie durch Beseitigung gefallener Thiere da für sorgen, dafz die freie Himmelsluft nicht von einem Pefthauch des Todes durchzogen wird. Dazu gehören z. B. die zahlreichen Grab- und Aaskäfer. liko wird niemand verlangen, daß man die Berührung mit diesen Thieren suchen oder auch nur sich gerne sich ge fallen lassen foll, aber man soll sie auch nicht muthwillig tödten. Man sehe einmal eine Schaar der als Todten gröber bezeichneten Käfer zu, wie sie mit einem Eifer und einer Kraft, die ihre Fähigkeit zu übersteigen scheinen, 'ine todte Maus vollkommen Von der Erdoberfliiche verschwinden lassen nnd in eine Grube senken, wo sie der tiinf ting Käfergeneration zur Nahrung die-neu wird. ohne as Auge und die Nase des Menschen zu verletzen. Jn den Tropen sind es andere größere Thiere, die hauptsächlich dieses nütz liche Geschäft Verrichten, die Hhäne und der Geier, die ebenfalls als Lohn fiir ihre nützliche Arbeit vom Menschen Haß. Verfolgung und Schimpiworie ernten. Die Beispiele aus dem Thier reiche lassen sieh noch ink- bielfache ver mehren. Es sei vergleichgtoeise nur daran erinnert, daf; niemand an dem Anblick eines Strafzenlehrerg oder Canalarbeiters sein Wohlgefallen fin det und daß doch jedermann die Nütz lichkeit und Nothwendigleit ihrer Eri stenz und Arbeit anerkennt. So sollte ei- auch den Straßenlehrern im Thier reich ergehen. l :J: s- « Eine für die Eisenverarbeitung tre deutsame Erfindung ist von zwei belgi schen Physikern Hoche und Lagrange , gemacht worden. So unwahrscheinlich dies zunächst klingen mag, fo ist das Verfahren doch in feinem Endznseck » dadurch richtig gekennzeichnet, daß eine « Eisenstange durch Eintauchen in kaltes I Wassek bis zur Weißgkutkz erhitzt wikv. s Scrostvekstciuvtich ist bei diesem Wun i l I l der die Electricität im Spiele, die ruf » folgende Weise wirkt: Die Wände eines rechtectigen, zur Hälfte mit Wasser ge si2llten Metallliibels werden in Ver bindung gesetzt mit einer electrischen Vatterir. die eine Stromstärte von 60 Ampere abgiebt. Auf der anderen Seite wird der Strom in die zu be handelnde Eisenstange geleitet vermit telst einer Art von sange, mit der die ls"isenstange an i rem Ende gefaßt wird; natürlich ist diese Zange, durch die der Strom hindurchgelit, mit einem isolirenden Griff versehen. Wird nun die Eisenstangc in das Wasser deg elee —trisch geladenen Metalltiibelci einge taucht, so entsteht zwischen ihr und oen Wänden des Itiibeliz eine starke eleciri sehe Spannung, durch die das den Wi derstand bildende Wasser rund um die tsisenstange so heftig zerfetzt wird, das-, die Temperatur in etwa 2() Seeunden l«-i«:» auf 1200s«-150l·- Grad erhöht wird und die Eisenstange in höchste Gluts) tusetzt, so daß sie zum Schmieden be reit ist. Yo Z Bei den dicgjiihrigen Manövern in Deutschland ist ein neuer englischer Telegraph zur Verwendung gekommen, der auch bereits in Siidweftafrica ein geführt worden ist, der Oeliograpl). Dieser Apparat besteht aus einem etwa drei Fuß hohen Stativ, auf welchem ein nach allen Richtungen hin beweg licher Spiegel angebracht ist· Vor dem Spiegel, etwa einen Fuß entfernt, steht in gleicher Höhe ein InetallnerLichtstab, mittels dessen man denMittelpunlt des Spiegels in eine grade Linie zu dem entgegengesetzten Beobachtungspunlte lringt. Auf diese Weise lann man einen Lichtstrahl nach einem entfernten Punkt lenken, die englischen Erfinder behaupten, bis auf 112 Krn, wenn das Gesichtsfeld frei ist. Hinter dem Spie gel befindet sich ein Drücker, mit dem man gleich einem Morseapparat arbei ten kann; dadurch wird der Spiegel leicht bewegt, und man vermag mit Sonnenstrahlen in Morfefchrift zu schreiben, so daß man weithin genaue und umfangreiche Mittheilungen ma- · chen kann. Steht die Sonne fo, daß ihre Strahlen die Rückseite des Spie gels treffen, fo wird ein zweiter Spie pek eingesetzt, welcher eine Rückfpieae lnna hervorbringt Jn Siidweftafrica wird der Apparat jedenfalls von Be deutung werden, da dort die Luft klar und rein ist, aber ob er sich in anderen Ländern bewähren wird, hängt nach von neuen Untersuchungen ab. Rechte der Gesellschaft.» Das Auftreten des Gouverneurs Tanner von Illinois in dem Streit Von Virden findet in der Presse des Landes nahezu einstimmige Verdam mung. Jn der That widersprieht es Gesetz und Verfassung Er kann die Freiziigigkeit der Arbeiter nicht aufhe ben, noch einem Arbeitsgeber das Recht absprechen, sich seine Betriebskräfte un ter den billigsten Bedingungen zu sichern, ihm steht kein schiedsgericht liches Urtheil über das Maß der Löhne Zu. Indem er sich ungehörige Autori tiit anmaßte, hat er sich gegen die Rechte der Eisenbahn, der Grubenbe sttzer und die von Bürgern der Ver. Staaten ldenn das sind die Schwarzen aus Alabama, selbst wenn sie aus dem Ziehthaug kamen) vergangen. Er muß eg sich deßhalb gefallen lassen, das-, die Gerichte gegen ihn angerufen werden. Aber die Gründe seiner Handlungs weise, das ist etwas- anderes. E: mag je-. sein, daß seine Motive nicht die lau llrsien waren. Die N. Y. Vvltszeis tung, ein sozialdemokratisches Arbei terergan, nennt sein Verhalten ein ,,niedertra·chtigeg Demagogenstiict«. Das mag dahin gestellt bleiben. Daß es aber dem Mitgefiihl der großen Masse des Publikums entspricht, kann Nicht wohl in Abrede gestellt werden. Dasselbe gehört nicht mit Unrecht den « Kehlengräbern Und, wie oft zuvor schon, wird auch hier die Frage ausge worfen: Haben die Grubenbesilzer Anspruch aus moralische Unterstütz ung in den tltechtgansehaunngen des Volkes-? Die schwierige Lage, in welcher sieh häufig die Unternehmer befinden, ha ben wir szuvor bereits gebührend bei tr-nt. Die Leute können auch nicht wie I sic- wollen. Aber die Frage ist berech s tigt: Haben sie in ihrem Auftreten das ! Maß von Rücksicht gegen die bürger s liche Gesellschaft genommen, das die ; selbe billigerweise erwarten kann? Es l gibt ein, bisher noch 11ngeschriebenes, s Gesetz von den Pflichten gegen die Ges sammtheit, dag in diesen industriellen l blävmpsen noch viel zu wenig be achtet worden ist« Mußten die Gru benbesrtzer den Lohnlampf bis auka Vleusserste treiben, Landsknechte im: rsrrtiren, um dem zugestandene-meisten ungesetzlnäfsigen Gebahren der um ihr Bis-then Hab und Gut und die Gr weibsgelegenheit berzweiselnd ringen den Kohlengräber unaefetzliche Mase nchmen entgegen zu setzen? (Und ne benbei drängt sich die Frage auf: wenn sie die Kosten solcher Kriegssijhrung tragen können, konnten sie nicht den ; Forderungen ihrer Arbeiter billiger i Weise entgegenkommen?) Die Gesell schaft steht Vorgängen dieser Art nicht ! mehr mit derselben Unersahrenhseii ge ’ geniiber wie zuvor. Die zahlreichen, nur zu ost gewaltthätig endenoen wirthschaftlichen Kampr auf diesem Gebiete haben, weil häufig die Ge saninitheit wider Willen als leiden·o-:r Faktor in dieselben mit hineingezagen wird, die Frage nach ihrem Recht, nach ihrer Schutzhereehtigung dagegen rei sen lassen. Jn den kleinsten Getrieben mag man die alte Anschauung, dass das Publikum in solche Angelegenhei ten nicht hineinzureden hat, gewähren lassen; in der Mehrzahl der Interessen streitigteiten aber ist dar- öffentliche Wohl mehr oder weniger betheitigi, fallen die Folgen aus eine bei Weitem größere Zahl als die der zunächst Be theiligten. Jn Folge dessen ruht aus diesen eine gewisse Verantwortliebtcih die nicht iibergangen, bei Seite gescho ben werden darf. — Aug der tsrtenntnisk dieser Veran: wortlichteit sind Vorschläge und Gean entwürfe hervorgegangen wie z. V. die Schiedsgerichte, der Cooperatio - Ge— danke und andere, wo aber diese von der Gesellschaft vorgeschlagenen Mittel nicht anwendhar sind, nicht ausreichen rder gar verworfen werden, da hat die Gesellschaft das Recht, auf andere Weise Schutz gegen wirthschastliche Störungen zu suchen, welche sie nicht verursacht hat. Jm zwischenstaatlichen Eisenbahnverteht ist dieser Gedanke — bereits durchgedrungen, indem von Bundeswegen eine Autorität eingesetzt wird, den Betrieb des Transporttre sens ungestört zu erhalten, bis der Streit beigelegt ist. Jn gleicher Weise wird das nicht bei allen Differenzen geschehen können. Aber die Wahrung der allgemeinen Interessen, der SchUZ der öffentlichen Wohlfahrt gegen die gewaltsamen Störungen wird in der Gesetzgebung des Landes in iri end welcher Form Ausdruck finden müsein Die Gesellschaft wird sich die Rücksicht erzwinaen, die egoistisches Jnteresse nicht anerkennen will. Jn einem Blatte, von dessen sonsti ger Tendenz wir solche Einsicht nicht verinuthet hätten, dem gelben N. Y. Journal, wird der Gedanke von dem beschränkten Rechte des Unterneh mers in folgender Weise ausgespro clkenx Das Recht Jemand-es, sein eige neg Geschäft nach seinem eigenen Be lieben zu führen, datirt ans einer Zeit, wo das Geschäft rein Privatangelegen l«-eit war, wo ein Meister vielleicht ein halbes Dutzend Gesellen und Lehrlinge beschäftigte und ein Arbeiter, der seine Stelle verloren hatte, in einer anderen Werkstatt sofort wieder Beschäftigung finden konnte. Jn unserem modernen industriellen System aber, wo einzelne Arbeitgeber Erwerbsgelegenheit für so viele Familien bieten, wie früher die ganze Bevölkerung einer alterthümli chen Republik ausgemacht hätte, wo umfassend-e Industrieen unter einer einzigen Controlle stehen, so dafz der darin Aufgewachfene von seinem Platze ebenso abhängig ist wie der Pensivnär eines Monarchen, reicht die Theorie vom Rechte des Arbeitgebers auf will kürliche Conirolle nicht mehr aus. Viele Industrien sind halb öffentliche, oder fast ganz öffentliche Unterneh mungen geworden. Den neuen Bedin gungen müssen sich neue Theorien an passen. · ——.—— Geistige Ermüdbarteit. Aus dem deutschen Naturforscher Tage in Düsseldorf hielt Prof-Kräm lin (Heidelberg) einen Vortrag »Uever Messung geistiger Leistungsfähigkeit und Ermudbarteit«, der im Hinblick auf die angebliche Ueberbürdung der Schuljugend von allgemeinem Inte resse ist: Wenn man ein Maß für die geistige Ai strengung, die unbeschadet der Ge sundheit jugendlichen Individuen in den Schulen zugemuthet werden darf, gewinnen will, so ist es erforderlich,zu nächst eine Methode auszubilden, die ins in den Stand setzt, den Grad der geistigen Ermüdung mit Genauigkeit oder wenigstens annähernder Genauig keit festzustellen. Zu dem gesagten Zwecke hat die ,,ästhesiv-metrische Me thode« bisher fast ausschließlich Ver wendung gefunden. Wenn man die zwei Spitzen eines Zirkels auf be bestimmte Stellen der Haut aussetzt nnd nun die geringste Entfernung eri inittelt, bei welcher die gleichzeitig auf dirs Haut ausgesetzt-en Spitzen getrennte Empfindungen hervorruer, d. h. wirk lich- als zwei Spitzen empfunden wer den« so wird man alsbald beobachten, dass die Distanz der beiden Spitzen beim geistig ermüdeten Individuum eine erheblich größere ist als bei einer Person, die geistig frisch ist. Die Er gebnisse der mit dem Tasterzirkel ans gestellten Versuche werden freilich auch dringend ersucht, das Manifest nicht zu durch den Einfluß der Uebung, welcher der geistigen Thätigleit sehr zu Stat ten kommt, bis zu gewissem Grade modificirt. Die mit Hilfe des Taster zirkels (verschiedene Entfernung der Zirkelsrsitzen von einander) gewonne nen Resultate werden von Firäpelin in Form einer Curve aufgezeichnet, wäh rend durch eine zweite Curve die gleich zeitig zur Geltung kommende, den Einfluß der Ermüdung bis zu gewis sem Grade wieder aufhebende Uebung Hur Anschauung gebracht wird. Mit Hilfe derartiger Untersuchungen und Registrirungen, deren Zahl natürlich nicht zu gering sein dars, hofft suspe lin allmählich das der geistigen Ermü dung zu Grunde liegende sjjesetz fest stellen zu können. Erst wenn solche nach exacter Methode und in möglichst großer Anzahl vorgenommenen Unter siecbungen zu ganz bestimmten Schlüs sen geführt l)aben, wird es möglich sein, die fundanientale Frage aller diesbezüglichen schulhhgienischen Maß regeln »Wann ist der Zeitpunkt, wo die eintretende Ermüdung eine Unter brcchung des llnterrichts crheisiht?« mit wissenschaftlicher Genauigkeit zu beantworten Dabei gesteht Kriipelin aber ,-»,:-;, dass, die Tasterzirlet : Unter-: stictjungen nicht einzig und allein dem besagten Zwecke zu dienen geeignet seien, das-, vielleicht eine andere Me tljdde noch genauere Resultate zu bie ten im Stande sei. ——.—.»-—. Den größten Theil der Schuld an den Fehlern in der Arineeverwaltnng -- nid auch Kriexxtsleitunq bat kag tnlspellöpfige System Verurfacht, kei welchem der Krieggsekretiir und der Olseibefehlghaber einander in’«":7 Hand werk pfnschen Jn einem fiir das Bo stoner Journal geschriebenen Artikel sue-i Gen. William A. Bancroft, der 1.nter Gen. Filzhuqli Lee lsen Posten ei ter Brigade - Kominandeurs inne hatte: Der Vetwaltungsappaeat der Armee sollte seinen Mittelpunkt in dem Kemmandeur der Armee haben, dem ei» obliegen müßte, den Willen der Vidininifttation durch einen in qeeignk ter Weise zusammengesetzten Stab auszuführen, der ihm direct verant itizcrtlich ist und nicht dem Kriegsfetees at.