Grand Island Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1893-1901, October 21, 1898, Sonntags-Blatt., Image 11

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    Mobmma
»Nicht iiim Deinem Zorne soll
Die Smme unterrican
Denk an -.-.« Wort. las-. Deinen Groll
Nie iibet Nacht b-.s!elm!
Nimm memals bis zum nächsten Tag
Hiniibn T einen Streit!
Tit weißt ei nicht, was brinaen mag
Die tunc Zwischenzeit:
Ob drehend über Eurem Zwist
Nicht schon das Schicksal stets-L
Ob, wenn Dein bei-z retföimlich ist,
Ci- nicht dafür zu spät.
.--..-—. ——.C M—
Dat- pessim- Risiko-i
ts. K.
Humoresle von Baldirin GrolLeL
Oberst Brunner eilte mit leichten,
jugenllich - elastischcn Schritten die
große Freitreppe des-Z Wiener Städ
bcbnhoses hi: i,aus um ncch siir den
Neunuhr- Zug nach Baden zure .)t zu
komme-. i
Um eine Nüanee wer sein Schritt,
vielleicht zu jugendlich, um eine Niianee .
nur, eine Heini-kein nicht der Nebel
werth, sür den Beobachter aker dochi
immerhin merklich und verrätkeriich
-:.i: ielbe Nü.:::e, wirllich i::«.r eines
Messerspitze Salz zuviel, machte f:chs
sensr auch in seinem ganz-n Gena
gen und in seiner Erscheinung been-erl
ar.
Es war ein wunderschöner Mai
Borniittag. Der Oberst war in Civilt
ausgerückt, ohne Ueberzielier. Jst Cidilll
Tag erklärt manches-. Vor kurzem erst;
hatte er seinen Abschied nenoinmein nnd
nachdem man durch siinfnnrqiuaniizil
Jeikre den Rock des Kaisers aetragen,
dann mag man sich ja molk-l eine leichte
Unsicherbeil in der Wahl des-s eige: nen
Rades und der nicht im Unordnung-s- »
ne ae geregelten eigenen Hofe eikiste llen. Z
Oberst Brunan hatte den Dienst mit
einem Male satt bekommen. und so»
sprang er denn mit beiden iiiisien plötz- .
lich wieder ins «,l!ivil«. Schließlichj
muszle es- sich auch so leben lassen. und:
er nahm sich vor zu let-ein Er liattez
nun lange genug die Würde getoitet,k
Zuletzt als fder Vater des bliegiments
Nun lxatte er das alles satt bekomme n;
er war Junageselle, und er fühlt-: sich
sung Er fühlte sich« s vielleicht zu sehr.
Sein schen-Hexe Schnurrbiirtchen stand«
ihm recht verwegen zu Gesichte-, aber es
gab Leute, die da behaupteten, sie litt-J
ten das Schnurrbärtchen schon gelannt,:
als es noch grau war. und was seine
:cdellose Frisur betraf, so gab eo wie- «
der Leute, die der Ansicht waren, der
Lberst lasse außer Haus seisieen, nnd
er sei nicht einmal dabei, wenn ihn
der Friseur schön mache. Allen die
sen Gerüchten aus den Grund zu kam
men, war nicht möglich. sztsacke war,
das-. der Oberst recht tinterneiniiiiiige:’
und lebenslustig aussah als er im
ossenen Fialer beim Babnkos voraesz
salnen kam er hatte sich am Gras
ben das sescheste Reiigl ausaesucht
ixnd als er, nachdem er eine Karte
»s.er Klasse gelöst, die Jrevne bin-nis
türmte. ;
In dem Sonde, dass er betrat, sasi
bereit-:- eine Dame-. Der Oberst griss
sich instinktiv an ten Hemdtragen und
cn die Firaoattr. ar; Tite dann mit welts
mönnischer Hösliebleit, um im nächsten
Augenblicke schon die Beorüszung auf
den Ton liebenstrsikrdiger Vertraulic17
teil zu stimmen. Er hatte nämlich in
der eleganten Dame die Zettioncsriittkin
Wunder von Werkes-Fern criannt, die-«
selbe. die er ir: let-ten Frühling auf
dem Weis;en:.sireuz—Bk-«l1 leimen gelernt
und derer damals glzieli mit angeht-te
rer Schneidigieit tenHos aeinacht hatte.
Auch die Dame hatte ilixi bei seinem
Eintritt sofort erlannt Und si: lächel te
ihn an wie man eben einen Schuld
bewußten anlijchelt, sein zu v.« rzeii n»
nan entschlossen ist. tir fühlte sich«
cier garnicht schuldbcxeusm denn einer-«
Dame aus Leben und Tod Wen Hof
gemacht zu haben, lsielt er sür ein sehr
verdienstlicheg Wert. Er legte sogar
unverzüglich wieder los, indem er be
tbeuerie, namenlos glücklich zu sein ds. s;.
ihm ein gütiges Schicksal u s. w. :
I
i
t
i
»Es-Um IO Bill Ich-T Lksksi!1", WITH-L
eiserte Frau Wandu. »Unser Rein-In
tsct also sein ,,Joifset3unn i«11:«!« «
»Gewiß, Gnaviafte! tsk tiezsreiit iiokhs
nfbtö gegen einen Remun, ::·enn er ins
Lieferungen erscheint.« »
»Ich vcdaure nur«, bemertte Frau?
Wand-L vorsichtig eine Riiiendectinth
st;it«end, »das-, mein Mann ka nicht mit
lsien trinkt« j
,.l!iini«"«tbijx, Gniidigite; versietierc,f
ganz inzxsiittxig. Männer find dafür
ein schiert-ne Publikum sie haben tein
Interesse tiir zttomane.«
»Das iciirce such gegen-Sie sprechen,
Herr Oberst.«
»Mehr« es nicht fa, aniidigste Seh-i
tipnsräthinx meinte nur L·hemänner.«
»Ach so! Sie tiitten Jlso eine tleine
Schwäche fiie vie tretenigen Roma-ie,
Herr Ober-M«
»Dreieckig ist ansaezeicknet gesagt;
ganz ausgezeichnet Gnadiaite; mein
Compltmentk Muß ich inir merken.
Was Schwäche betrifft allerdings
sehr arvßt'«
»Jetzt brauchte also nur auch ich ncch
riieietbe Schwäche zu haben -——'«
b ,,.Y«"töchte ganz eisebenft gebet-en hei
ell·
»Dann wäre alles in Ordnung.«
»Versichere. in der schönsten Ord
nung, Gniivigfte.«
Die Settionörätbin war eine schöne,
aber nuch eine verständige Frau. Sie
ttbertah den iugesrtltchen Obersten von
stöndig nnd ließ sich durch seine Tita
den nicht beunruhigem vie ganz gut.
aus eine in verläßlichen Handpuch oder
Trichter für unwiderstehliche Schwere
nöthet —- es giebt auch solche Litera
turwerte —- lseroorgeholt sein konnten.
Eine gewisse Befriedigung empfindet
jede Frau aber eine Croberung aber
bier traid ihr Stolz d: ch einigermaßen
getämpft. Der Otserst vom Weißen
Kreuz- Voll und der schmachtende,
etwas enges-ah: te ziinglina da im
Trunk-, ------ es bestand da doch ein großer
Urtersaie d!
Erst schämte sie sieh ein wenig daß
auch siir sie die doch die Backfisetp
tiitantasien seion läng: re sieit hinter
sieh hatte, der Wassenrock eine so be
d ntende Rolle gespielt hatte. Denn
te: Mann da in seiner sorgfältig ac
L« L-: cis li: l.«.2:«·lii1)(« sikeiu liin i« -1-'
n sie ihr ei we itcni nicht so und er
schien ils-r anei; nicht annähernd so blen
den: wie der glänzende Ofsizier in der
lTnisorn-1. Bald tröstete sie sich aber
.tit dem chgnlem dasz die Schuld L-:
rcch nicht ganz aus ihrer Seite sei.
Herr v. Vrunner hatte in der Unisorm
tisItsiieblieh mehr Haltung gehabt und
sein Stitgesiiiil hatte ihn nach seiner
Isietarnorphcse verlassen. Es war llar,
daß er es erst wieder finden mußte.
Sie aber hatte teine Veranlassung ge
habt, ihr Stilgesithl zu verlieren und
dicsesberubigte sie vollständig über die
ilngesährlichleit des stürmischen Hof
mai-hers.
So hörte si: Tritt seinen schwierige-ol
len und begeisterten Versicherung-en nur
noch mit getheilrem Interesse zu und
dachte nebenbei noch an ihren Herrn
Gehn, ein mächtiges Biirsebchen von
strei Jahren, aus den sie sich schon recht
freute nnd der ihr nun entschieden inte
ressanter war, als der feurige Oberst,
der sie doch so abgeliihlt hatte.
Elle der Zug nach kaum tnebr als
balbstiindiaer Fahrt in Baden hielt,
stiegen beide ausz- und verabschie
reten sich voneinander, der Oberst a.
D. mit der Versicherung daß ihm die
Fahrt unrergeßlich bleiben werde, so
lurz sie auch toart jedes its-ihre Gliiet
sei ja lurzx sie mit rer Empfindung
tas; ste sich im Leben breit Vielleicht ein-s
mal schon besser unterbalten habe.
Ter Oberst the naeb Baden gefah
ren, treil er in Wien nicht wußte, wa
er mit sich anfangen sollte. Sein tnili
tärischer Beruf hatte ihn ja auch seit
her nicht allzusehr in Anspruch genom
men, aber er hatte doch sein Amt und
seine Sorge gehabt. Wenn er jetzt am
Morgen ausstand, hatte er zwar nicht
seine frühere Sorge, aber er wußte ba
siir auch nicht, wo er hingehöre uno
tras er zu thun habe. Das Nichtstbnn
ist nicht so leicbt und das Nichtsiuthtin
haben nicht so angenebm, wie man
gemeiniglich annimmt.
Er war also nach Baden gefahren,
um steh die Zeit zu vertreiben. Dis
ist eine Lanbpartir. wenn ntan will,
aber ohne dao Risiko einer solchem
Man ist an der Eisenbahn, hat immer
Tramtoats oder Fiater bei der Hand;
n.an hat, wenn man will. die schone
Natur, dabei aber die Ressottrcen der
Stadt, eleiante Reitaurartts. wo man
out nnd tlkeuer sveisen kann, behagliiiie
Kasseebiiuser und iiir oenNotbsall wins
ten sogar theatralische Genüsse.
Tet Oberst beact.n seine Landbar
tie, indem er sieh in ein Fiafieehaug
begab nnd ldie Zeitungen einsebliesilich
Der illustrirtcn und der Witiblätter
durch-sah und sieh Den Appetit siir das
Tisittaaessen Durch einige Glas-Ecken grü
ner Ghartreuse schatfte. Als er genii
rent— ceitbiirst zu haben alaubte, fand
er sich zur ,.t-tl-«le e·hote« in einein der
feinsten istrstlxiiuser Bad-ne ein. und
irr-it Tisch erfiitlte er den eigentli·i;eti
Ztreet seines Aiiisluge5, er matt-te
eitcrn liei.ten Spaziergang lkr hatt-«
selIr aut aexiessen und sehr gut getrun
ken t«n"D trar dentocinäsz in sehr astter
Stimmung lfr sond es sehr hübsch
aus Ter Wzlt. und ein Zug tieser Men
stlenliebe ging ihn durch nett-s Michae
trserdene Her,i. Sogar abmteuerlustia
war er geworden, und er batte Cliiiel.
Wie er so im Parie prontenirte. hatte
er, ehe er sichs resht oersab, ein blon
desz Abenteuer ver sich.
liine junge Jkaine fiikirte ra ein klei
irr-S Kind an ter einen Lands, ein gel
be5, sa:i: raszchiiaiizigeg Tiltepperl an
ter anteren spazieren Die junge
Lauie hatte eine gute Figur, pracht
rrlleiz Blonde-nat Blond war im
nier seine Schwäche eelvesen - nnd iiu
frisches-, feingeze ich: :(tes. Nesiiiitclewi
Seine allaeneiiie Menfci enlieie beg: nn
firii sofort zu sp-,;ialisiren und triu il
tiiisllenty tisie er gestimmt wir, glaultte
er auch feine ursprüngliche Auffassung
nicht bericntigcii zu iniifsei., selbst alv
er bei genauerer Erwägung auch iiir
feine Versen liiitte finden miifsen, disz
es nicht eigentlich eine ,,snnge Danie«
fei, sondern eine, allerdings felir
lsiibfcke Bannen trofiir fic ja felfiieleich
auch nichts konnte. Und wenn auch!
Er war niemals hochmiithig gewesen«
immer hatte er ini Menschen den Men
schen geschätzt Ei- liaite zwar stetiJ ein
gesehen, daß es einen Unterschied der
Stände gehen niifse, er ivar aber auch
immer durchdrungen gewesen von dein
Bewußtsein, daß inan die Vorrechte der
eigenen Stellung nicht mißbrauchen
dürfe. Kurz, er ivar ein idecu den
tender Mensch. Seine demokratischen
Gefühle hatten sozar eine wesentliche
Erweiterung und ertiefung erfahren, ’
seitdem er nicht mehr die Uniforni
trug; er kam sieli vor, als lebe und liebe
er ,,inecgnito«, und la kann man schon
etwas wagen.
Lir fchliingelte sich also an die iunsie
Dame heran und fand in Miene,
Blicken und Liicheln freundliches Ent
aegeniommen, mit kein Dicqu freilich
gin es schon schwieriger. Die eng
lif e Dame konnte nicht deutsch, und
er nicht englisch. Das störte ilin aber
nicht; die Schivierialeit ver Kondu
saticn hatte auch ihren Reiz. Man
lachte und wußte nicht über was: Er
sprach schlecht deutsch und sie schlecht
englisch in dem Bestreben, sich näher
zu tommen —— es rrar einfach herrlich.
Etwas mehr störte es ihn dann schon,
als er zu bemerken glaubte, daß ein
Kadett nnd noch dazu einer aus sei
nem eigenen Regimente sie in respekt
voller Entsernung, aber systematisch
umkreise. Hätte er nnr noch die Uni
sotm getragen. dem Fant hätte er schon
Art und Anstand dein-bracht
Nach einer Weile aab ihm plötzlich
die hübsche Engländcrin die Leine, an
welcher sie das Mopperl fixhrte, in die
eine Hand, in die andere das Händ
chen des Kindes, sshiirfte ihm noch
extrap sehr eindringlich cin, i:.:-:« c:
nicht verstano, nnd verschwand rann
um die nächste Biegung deZ Pro:ne
nadenlvegeg. Dass allein hätte ihn weni
ger verdrossen, aber daß darauf auch
die blaue Hose des fiirwitzigen Rad-et
ten hinter derselben Bieanna ver
schwand, das oriidte doch ans seine
eben noch so gehobene Stimmung.
. Das periide «2(lbion! Wie Persid man
an ihm gehandelt hatte, das empfand
er erst so recht, als gleich daraus ein in
Baden residirender Erzherzoa um die
biete bog und allergnädigst direkt ans
ihn loszustenern nnsd ihn huldvollst
anznreden gereihten Der Oberst wußte
Fch nicht recht zu benehmen. Mit einem
Mopperl und einem kleinen Kind an
der Hand hatte er noch nie Front
gemacht.
»Ein reizend-S Kind!« beinzrlte der
hrhe Herr aiitig nach der leutseliaen
Beariifznng des alten Bekannten.
. »Meine tleine Nichte«, log der
Oberst.
»Ab, die Barenin Molnar hat noch
so kleine Fiinder7«
Eine ganze IJirnae, kaiserliche He
beit!« leg der Oberst weiter. Die Arme
war nämlich kinderlog, aber jetzt Irar
er einmal drin und da kam egsilnn
auf ein paar mehr eder weniacr nicht
mehr an.
; »Das freut mich. Griiseen Sie sie
·fcl.d"n von mir, Herr Oberst!«
t Der Oberst schlua rie Absätze zu
semmen; das war alles, wag er unter
den gegebenen Umständen thun konnte.
Tser holte Herr nkckte lächelnd und ging
feines- Weaee weiter.
Daß doch der Denner in das versike
Albian und namentlich in alle nase
nseisen Kadetten fiibre! Jetzt keimmt
auch Die Sektionsräthin Menergberg
dabei-gefesselt Manche Leute haben ein
wahres Talent, zur unrechten Zeit zu
kommen. Natürlich bleibt sie nor ihm
stehen und sieht ihr: verdutzt an.
« »Sie wundern sich, Gnädigste, über
tue idyllische Bil’-)!« hub er mit einem
nirbt ganz aegliickten Lächeln an. »Ich
bin ein enormer Kinderfreund und
fiibre da meine kleine Nichte spazie
ren.«
I »Jeder — tra —- a8?!«
S »Meine kleine Tlcichte'«. Das Läekseln
trsellte noch treniaer aliicken, als eben
vorber. Ein schrecklicher Verdacht st«:a
in ihm auf. lfr hatte sich den Fratzen
bisher nicht einmal recht angesehen
Am Ende war es aar kein MiieeL son:
dern ein Bub. Ein Blick hinunter be
ruhigte ilsn. Das Kleider-en bewies
ncch nackt keiner Seite etirag; es konnte
ein Bub. aber eZ kennte auch ein Mädel
sein« und er nsar entschlossen siir dass
weibliche Geschlecht zu kiimvfen und
in diesem K.n:.pfe zu stelsen und zu
fallen.
»Es-rei« set-tin, mein Kind wie keiixt
du?« fragte die Seltienzriitltin siclt nie
Verbeugen«d.
»Ich lyeiße Paul«, saate das Kind
mit heller Stimme unt lächelte die
Dame mit dem Auedructe höchster Ver
n-1inderuna an
»(itlaubcn »Sie ihr nicht, Gniidigste«,
fiel der Oberst ein« »Sie wissen, wie
die Kinder liiacn können. Sie bat nur
den tsrijfzentoabn unt möchte sich nur
für einen Herr-i- alt-geben«
»Ich heiße «l,taul«, wiederholte der
Kleine, feine großen Augen zu dem
fremden Manne aussclslaaend
) »Die Nichte sel.eint in der Tbai ein
Knabe zu fein«, meinte die Sektion-:«
rätbin mit grausamer Mitbe- Tex
Oberst gab die nutzlosen Versuche tu
lächeln auf und nischte ficts dafür lie
leer tsen Scbtreisr ron ter Stirn·
»Es ivare iibriaenz nicht aanz
unmöglich erwiderte er einlenlend.
»Bielleicht bade im mich vergriffen und
lli Isck L·s·llt’ klllcll PUI Lscil llsmcll Beil
geln erioiscyt.«
Die Aus-rede gefiel ilmi sellsst nicht
recht, aber lieraiisi i;«ar sie einmal.
»Hu-re Schwester lia: so viele sein
der Z«
«Lfnorm.
»Und lauter lleiiie Z«
»Mutter kleine. Die reine Mein
linker:Beivahranstc.lt. Es ist ant;
iiniiioalich, sicli Da noch aus«-inten
neii!«
»Meine arme alte Freundin! Zie
iniisi aber die vielen Kinder erst in Der
leßten Zeit bekommen haben ?«
»Alle erst in der allerletzten Zeit. Ec
ist eiii wahrer Jammer, meine Gna
diaste.«
Ur war innerlich wütlieiid. Jhni soll
noch einmal eine Engländerin ein Feind
anhänaen ii-i·-lleii!
»Wo ist Mifi Florence?« fragte die
Seltiongräthin den tlcii«en, schmählich
verleumdeten Paul. Da hin aber auch
die Engläiiderin schon atheinlog heran
gelaufen- Ein Blick der Seltionsräi
ihin empfing sie, ein Blick, Der sprech
Bände! Ob sie ein Engel sei, dar- war
srem Obersten schon zweifelhaft gewor
den. dasz sie aber fliegen werde, das
stellte der Blick in sichere Aussicht· Jn
dem Obersten begann es fürchterlich zu
tagen und es ward sogar erschreckend
hell in ihm, als der Kleine, Den er noelil
immer an seiner Seite hatte, sich anl
«
lie Scttionsräthin drängte und mit
einem Gefichtehen, das sofort Bereit
nkilfligkeit zum Weinen verrieth, aus
rte : «
Die Settionsrijthin bückte sich und
küßte den Kleinen Also das auch noch!
Der Herr Oberst fand e·.· äußerst son-!
derben-» daß die Erde ihm nicht denl
Gcsallen erweisen wollte, sich aufzu
tbun, um ihn zu verschlingen. Er sah
die Sektionsriithin fragend, verzwei
fclnd an Und stotterte mühsam:
,,Verzcihen Sie —- Gnädigste —- das
Kind — —«
,,. a, Herr Oberst, die Sache ist recht
merkwürdig Ihre Nichte ist wirklich
mein Sohn.«
»Ihr Herr Schn! Womit ich die
Ehre habt, mich «c,:.:-.j, c:,«-·.L««::·.st zu
cmpfehlen.« l
Er legte noch vertrauensvoll dieLeine
des Mcppirlg unr, dass Händchen des
Kindeg in ihre Hände, versicherte noch
einmal, dafn es ein wahrhaft reizendez
Kind und ihm die Be geanung natijr (
lich unneleuer angenehm gewesen sei,
und im nächsten Moment hatte ihn die
nächste Bieaung des PromenadL amecer
verschlunqu i
l
—-—
Die Erim-he des TBnkctonII
Slizze von Marciis Jolai. -—
DeutschvonGeorg Heer. "
Die Nymphe des Balaton ist grau
sam. Alljährlich fordert sie ihre Opfer-.
Oft, auch an schönen Sommer iagen,;
thiirinten sich die Wellen de-« Sees unt-:
istiirzten sich wiithend gegen die Ufer;3
sdie Nymphe sagt dann dersolksrnund, ·
ist wrnig, weil sie ihre Opfer noch nicht
lhat. Oh, wie sie es versteht, sie anzu
- zielen! Sie zeigt ihnen ein lächelndeg
Ge iieht ladet sie ein zn einer Spazier
fahrt und plötzlich ruft sie die Uöttin
deg Windes, die den Hochzeitsniarscr,
spielen wird. Man lann sich ihren Unz
Zarmungen nicht entziehen. Das Opfer
Hkäinpft vergeblich gegen ihre Lichte
isungcn sie hält es zurück auf seinem
düsteren Lager, inmitten von weiszsxsn
Muscheln nnd grünen Algcn. i
s Jrn Winter, wenn die Oberslnjcle
des Sees einen wohlgeebiieten, glän
izenden Spiegel darstellt, lockt sie die
jungen Fischer an, verspricht ihnen e ne
jreiche Ernte, aber plötzlich läßt sich ein
trhstallhelle5, llingendees Geräusch ver s
nehmen, und daHEis zerspringt in tau ;
send Trümmer· Das Opfer bleibt al- s
lein aus einer weissen Insel die unter
«seinen Füßen entweicht; der Kampf
wäre vergeblich. Der Beilaton reißt ek»
an sich, seine Wellen schlagen über ihn-.
zusammen, wie die Vorhänge decs
Brautbeites. Den Verlobten. den die
Nymphe nicht mehr liebt, den giebt sie
iden Bewohnern der Erde zurück:
i»Nehmt il;n, legt ihn in die lalte Erde,«
ischeint sie ihnen zu sagen. Aber Den
«jenigen, den sie liebt, den behält sie; fi:
verbier ihn in unergründlichen Tie
fen, sie will nicht, daf; die Strahlen rer
nne sein Ilntl: iz liiisen. Die -:lih:r
iple des-— Bilrton wälle ihre Opfer nur
unter den llmäsiännern und sie will nur
sdie schdnsten, di: besten.
i Vor einigen Jahren wurde dieBriirke
der Tadea:isi«·lt des Lskilaton hin-veg
aeschweimnt. Die aufgeregt-en Wellen
hctten die leichte Holzionstruttion von
ihren Fundanirnten losgerifsen und
itruqen sie mit sicl fort. Zwei LIJtiinnscr
spranaen in ein Boot und macht en sieh
an die Verfolgung der Brücke. Sie s
lhe n bald, das; die Wogen des VI lutcnx
nicht gewillt waren, sich hindern zu las- «
Isen Ihr Boot schlug um und infolie
sdeLi heftigen Anprallg br d) dass Sieu
» krnder entzwei. Wind und We Ll«.n
triebe rn sie in das « cl;i!f, von wo es
tein tin ttonnnen aiebi. Zie verschwan
1den in dein ver«,äna,n: szvrllen griineki
kfsorste und ihre verzweifelten Hilferuf-II
swurden bald rscsn dein Tohen des Win
des und der Wellen über-tönt- Tasi
zZehils des Balaton ist ein grausamer,
unerhittlicher Feind, verrätherisehcr
»als die verlnsruene trnvpe Seine Iiin
Jnen, b: egsanien Itenqel formen durch
ihre u,ahl ein und«-.rchdrinc«li-.he-:i, un
;ei-ttoirrl-ares:- Netz. Ter Fischer, den der
Wind hinein verschlagen hat, kann sim
seiner Ruder nicht mehr bedienen, und
die Welle dreht ihn iin sit-eise, bis in
sde«-i Augenblicke loo ne ihn )ers-.hlingt.
IDer lingliicllnh iiihli den -od«n tin-l
ter seinen ,;iin(n, aber er findet am
iltm keinen Stiitwiinlt; Die Pflanzen.
«::inldsen sein Antlitz, sie erfassen nieir f
de ihm nichts nützen. Er kann nicht
schwimmen, die lanaen Stenael tiihmen
feine Bewegungen Nur weniaeschriLe
davon vielleicht ist das Ufer; er tann·
die Rufe Jener hören, die ihn suchen,«»
aber eLs ist Alle-:- unifdnst· die Ninus-ine
txat ihn uinqarnt, sie hält ihn gefangan
Die Rufe der beiden Schissbriichizicnl
waren gehört worden. Ein junger
Mann eilt herbei, zwei Ruder aus der
Schulter; sein Blick sucht ängstlich ein
Boot: ——s— ein Art mit kurzem Stiel, die
er in seinem Gürtel trägt, kennzeichnet
ihn als Zimmermann.
»Wol)in gehst Du, Jozsi?« fragt der
Gärtnergehilse, der sich ihm einschließt
»Ich will meinen Vater holen, den
der Wind in das Schilf getrieben hat;
er tann nicht schwimmen. Hörst Du
meine arme Mutter tlaaen?«
»Aber wenn Du mit ihtn ertrintst,
wird sie nur noch mehr tlagen.«
»Und vielleicht not) eine Andere . . .
Aber ich muß gehen! . . . . Wir wollen
unsere Hüte tauschen, Zicknerad der
·s Dei Balatiin oder Platte-ist« auch pag Unga
etiche Meer genas m, bettelt eine Mache von um Luci.
dratltlonietsrn. oder 270 eitel. Liegt-entsunken tfk
iesiev wegen fein-r- innt-n manche-n Welle-lichtesqu
we winia mit tteinrzen Schiffen des-Ihrem
Deine ist alt, der meinige ist noch ganz
neu. Nimm auch dies-s leine Bouquet,
meine Verlobte hat es mit icichenlL
Wenn ich zu Grunde qehc , qeydrt der
Hut Dit, Kam-« ccs.,d u ni) das Von-Flieh
und, wahrlich. auch die, . .e es ae .
aeben.«
»Behalte Deinen Hut; wenn Du
ehst, gehe ich mit Dir.«
»Wozu? Dein Taler ringt nicht im
Schilf mit dem Tube. Du haft eine
Mutter, die Wittwe ist, und zwei kleine
c limestem Tit Ies· ihic ctiitze, d’ til-n
laß mich allein aehen. «
»Du eiinnerfl Dies-, Jozsi, daß ich
Dis damals als ich bei Königgrcitzh ver
wundet wurde, aesaat habe: Laf; mich
allein, Kamerad, Du hast eine Ver
lobte, rette Dick« Du hast eg nicht ge
than, Du hast mich auf Deinem Mitten
aus der Schlacht getragen illfo werde
auch ich Dich nicht let-lassen; Zwei Der
znöa en r ehr als Einer!«
i
Yie oeioen iungen weanner sprachen
lein Wort weiter, sie ergriffen die Ru
der Der Himmel Verfinsterte sich, du
stere araue Wollen schienen sich auf den
Balaton herabzusenken Mehrere Male
schienen Blitze die Oberfläche des See-I
entzwei zu theilen: auf der einen Seite
war das Wasser dunkel, schwerfällig,
auf der andern graugriin, dämonisch
Vom Ufer her hört man herzzerrei
fzende Janunerruse. Es ist eine Frau,I
rie um ihren Gatten klagt; mit gefal
teten Händen fleht sie die Männer an.
die Wollen, die Bäume. Sie wirft sich
auf die Erde nieder und rafst Steine
zusammen, die sie irr den See schleu
dert. Jn ihrem wilden Schmerze ver
flucht sie die We llen, dann wieder
schmeichelt sie ihnen und giebt ihnen
die susiesten Namen, dczniit sie ihr ihr
Opfer zu ruckgebe n. Eine andere zzsran
hat sich zu ihr gesellt; es ist eine arzxie
» «-clöhnerin, die sich Voll Mitleid be
miilJt, sie aufzurichten, die sie verhin
rert sich ins Wasser zu werfen u:
ihr in einer frommen Eingehn nJ deii
Rath giebt, ein Vateruner zu spre
then
»Ich kann nicht beten!« ächzt dac
crnie Weib.
Die Taglöhnerin beginnt dao Gebei;
ihre Gefährtin wiederholt einige Wortes
kann iixiterliriik,i sxe fin Jlötzliih «
»Ich hat-e sehon ne seien aber Nie
ina«id !,.i:i nich gesen. Tit-Pein Mann
rnst mich und ich kann sticht zu ihm ges
hen. Laßv mich· Ich habe ein Boot,
i:, will versuchen, ihn zu retten.«
»Wiedert,ole mit mir: Vater Unser,
der. . . «
Die Frau preßt trampfhast ihre
Hände auf itre Ohren, um die Rufe
der Verzweiflung nicht zi: huren ,wiiki
rend sie betet:
Amen Amen!«
Dann wirft sie einen izngstoollen
Blick uin sich, wie uin zu sehen, ob Gott
die erflclite Hilfe noch nicht gesandt
hat
Sie naht! Der Sturm zerreißt ei
nen Augenblick die dichten Wolken und
die nierergehinde Sonne beleuchteti
pbantastisch die Gegend. Auf deniätai:i: «
me einer Welle erscheinen die zwei jun
gen Leute, von einer Feuer-Glorie unt
geben.
»Mein Gott, mein Gott, sei Ihnen
gnädig, hab« Erbariiien!«
In diesem Augenblick entrinnt sieh
ein Schreckengschrei der Kehle der ar
men Taglöhnerint sie hat ihren Sohn
ertannt in dem Boote. Nun ist sie eg,
die sich auf die Innre wirft, die instlas
next ausbricht, die sich in Verwüs
schungen ergeht. Die andere Frau ist
plötlich ruhig geworden Co lange fisl
nur ihren Gatten in Gefahr geschuiz
hatte, lehnte sie sich aufgegen das- uner
bittliche serhiinanisix nun ist sie eLT,I
die zu i!7re: Ungliiikdgefährtin spricht:j
»Wir wol-sen in die httrehe nnd deren
. . . . lsiirst Tu, die Glocke ruft uns.«
Die Use-le ruft nicht zum Gebet: es
ist der Sturm, der die ehrt-ne Stimme
in Bewegung aeseijt hat. Dennoch len
ten die beiden Frauen ihreschritte nach
der heilian Stätte; die armen Miitter
liinnen den Anblick dec- sctntralen Boo
tes nicht ertragen, das- sich Plötzlich hoc-ji
auf den Wellen erhebt, dann in die Lie
sen deg Abeirundecs bersinti, wo ec- der
Schaum bedeckt, und mitten in einem
Wirbel bon Neuem wieder auftaucht»
ins-eh die Sturmvögel mit ihren Flü
aelti dir-I leichte Fahrzeug streifen.
Die ttirclxe ist asinz nahe, aber in
diescin Augenblicke ist sie aescislofseih
Jn solchen Lassen geniigt selbst die
Sandelle de-. Grtteghause5, nnd die
schweren Eisenbeschliige Oe: Thieren.
bieten diesen brennenden, meist-ser
zehrenden Stirnen eine Stütze Schon
die Berührung allein eine-Z dieser ne
ineittten Besnslcjae ertbedt a.I Geist-L
daß man mit dein Höchsten in Verbin
dnna sec.
Vom Ufer her lirski sich ein Lärm next
nehmen: es ist, als-J ob Ferndenrufe sich
mit Sehlnehzern vermischen dürften
Jn dem einen der IJcänner, die ihnen
entaeqentonnnen, erkennt die Frau ih
ren Gatten: den beiden Männern ist
es gelungen, sich aus dem Schilse zu
befreien.
»Mein Sohn, wo ist mein Sohn?«
ruft die Mutter, von Neuem von ihrer
Angst erfaßt.
Man sagt ihr, das-s- die zwei armen
Burschen von den Wellen verschlungen
worden sind . . .
,,Laß mich!« schreit sie, indem sie sich
den Armen ihres Gatten entreißt
,,Vring mir meinen Sohn zurück! Ich ?
will meinen Sohn !«
Arme Mutter. die Nymphe des Ba
latoti hält ihn in ihren Schlingen-! .
Wenn sie die Wahl hat zwischen der
Jugend und dem Alter, verläßt sie das
Alter und behält fiir sich die Kraft,
Die suchte-, die S.««:nheit. Ver.zwcifelt,
wahnsinnig vor Schmerz, wendet sich
die Mutter gegen die Taglöhnerinx
»Sei verflucht! Warum hast Du
mich gezwungen zu beten? Warum will
der Mensch Gott vorschreiben, was er
thun soll? Nun ist mein Sehn verlo
ren.«
»Der meiniae gleichfalls,« erwiderte
trcinend die arme Wittwe.
»Der Deinian Was war er mutter
nleich zu dein meinen? Seitdem die
Welt besteht, gab es keinen besseren.
leinen schöneren als ihn! Er war mein
Gott« mein Alles!«
Die Wittwe Herr ihrem Schmme
iiberwältigt, verschwand still in der ais
aesamrnelten Menge. Was niitzen auch
diese Klagen? Dahcim, in ihrer Hütte,
lxat sie zwei Kinder, zwei Mädchen, das
eine von vier Jahren, das andere von
sieben; sie sagt zu ihnen voll Trauer:
»Meine armen Kinder, Ihr werd-ei
weniger Brot essen mussen, denn Der,
der es Euch gab, hat uns für immer
verlassen. . «
Eines Morgens yorte man laute
Rufe am Ufer des Sees-. Die Fischer
hatten eine Leiche herausgezogen Bei
dieser Nachricht eilten die beiden Miit
ter zum Wasser hinab. Von welcher der
3:e den war es der Sohn? sen den Tie
fen des Balaton bleiben die Frörper
lange, ohne sich zu Verändern · . . man
erkannte den Sol-n der armen Wittwe.
Sie umarmt den leblosen Körper ih
res Kindes, küizt ihn auf dieStirne und
Wangen, wirft ihm mit keinem Worte
den unendlichen Nummer vor, den er
ibr bereitet bat. Sie dankt Gott, das; er
ilsn ihr zurückgeqelxrri kat; sie wird ihn
endlich begraben, auf seinem Grabe
irr-einen können. Die Qual der andere
Mutter ist dafiir um so grösser Licll
Rrrn ruft sie den Todten ar:
»Warum bist Du alle n zurücktritt-r .
1nen? Wo hast Du meinen Sohn act-n
sen? Ihr seid zusammen nieeqmaniets
und Du hast ihn verlassen Sacke i:
wo er ist, rrenn ni chi, so werte inm) :-: I)
nicht in syriede n ruhe n la..enli!.1
Taae werde ich an Der i Grab kommen
izsnd Ofen mit meinen Jilagen er :«Ue ken. «
Sie stricht zu ihm, til-Z ob ihre-«-w ert e
den Todten zum Leben lZurückwer
lönnten. Da tritt raschen Schrittes- ein
junges-Z Mädchen hinzu: eski ijt die Wer
lobte, die Braut des Andern, des-jens
aen, der nicht zuriirkgetomtnen ist; sie
s;·«·«icbt leise zu ihm mit schmeichelndcr
Stimme:
»Mein Lieber, mein Gitter, sage
mir. wo Du meinen Verlobten gelassen
hast? Ich werde Ti: sein schönes Lei
chentuch geben, wenn Du es sagst.«
Die Todten sprechen niemals am
Taqe, aber des Narr-kr- losen sich zur-kei
len die Bande, die sie zurückhalten Die
Wittwe nalim oie Leiche ihres- Kindes-s
zu sich, und .-e5 Nachts suchte ter
Todte die andere Mutter ans nnd sagte
zu il)r:
»Ich will nicht« daß Du auf meinem
Grabe lästerst; ich werde Tir sagen,
wo Dein Sohn ist. . . . Er ist da drü
ben bei Tibann, im tiefsten Abgrund;
suche ihn dort.«
Dann erschien er der Verlobten nnd
theilte ihr in riilsrenden Worten das
Gebet mnifI Init
»Ich danke Tir, daiz Tit iiir du«-J
Leichcntnch ineineöheanseraken verspro
chen hast; aber behalte es f:ir il)n. Vier
Bretter und ein wenia Erde genügen
für mich Suche Deinen Verlobten i::i
Strudel der Tibannz die srlyssere Art,
die er im Gürtel irae-« hält iisn cius Dein
Grunde des Wassers-; zurück . . .
Man fand den Körper in Der Tiefe,
lialbberdeckt unter den lUinsiHeliL III
Beariibnis-. der beiden Zinn ern-Den sind
an dein gleichen Tanze statt. Aber "-:--:r
Sehn der armen Wittwe brauchte sitt
nicht mit den Jst-» »Er-etl- ern Ulesi Du
tseqniinen Die Zunqu TI.Ii.idchc-n berscr
tiqten ibin ein schönes Leicheiittirli. be -
deckten seinen Ciiq .nit Blut-ten nnd
tinaen ihn auf ilsren silnnaiis en Ictntls
tcrn zu s.i!:er les-en klinlieitakte.
Ski.vcud haffcul
Da schwebst Du lnn. die Notenrolle
fest
Links Herz qefchinieat, das Köpfchsn
leich· me IIeite,
Ein Bild der fiißeii Unschuld, blumen.
haft
Ten offnen Bliel wie lräuine.1d, u
die Weite.
Wie viele fehmamlen bebend wohl :-..rc«,s
Hin-!
Wie lVielen mubieft Du den Seelen
fiielenf
Die Nuls der Rechte und ihr Psliuze
kiefiitJlP .
Wie Vielen haft Tu Leid n:!d Denkt
beschieden?
Jch l·)aise2ie11, Du anzusan Menschtn
lind.
Jclg feil-«f Dir nach. bin arollend itel,’1t
eiellliebem
Du schuld-Wie Unschuldf mit dem El;e:i
trill.
Und derncch n-ein’ ich, mus-. Dich Js:
der lieben.
Edm O. Elirenfrcusm
Versäumt-pp
Konstanze (der eben einKuß geraubt
vurde, entrüstet): Niemals hätte ich
Das von Ihnen erwartet, mein Herr!
siun wekß ich, daß Sie gerade so wie
Iie andern Männer find!
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