M Iiieii iiiin mein. Duell-M tm M a rie Sta bl· s-,- y-— Bleib- nut noch ein halbes Stünd lsct der sit-inte. »Mit tonimt die LLiriietitunir. in der Däinmctitunde i.:: kei- niclit aern allein« Ich fette mich noch einmal neben tin alten mit Kissen bevackteii Oe fiel, i:i kein mein Freun) laa. Es war eine trübleliae Geschichte Si konnte das Trinken nicht lassen iiiid let Trunk brachte immer RiiclfitiL le eines alten Leidens. das selbst sein-. farlc Natur endlich aufreiben mußte Trotz seine-: walstbnft acnicilen Bein Luna war ei- ein lötvetlich und geiiiiq gettüiietet Mann der unter deiiiDriii diiiilicet Vett-ältn·isse lebte. Bein fein fchlua eine Titiirniulfr die Ieicmlscntitunie und init der war inen tunle lblmicn Soniiiserliift iclmebie leiie die Da· iimerunci in do cffent Fenster ,cietst T««u, fante Grivin Hien l.-.« rt » es cie elit im in deiDaninspimiq »ng aelit um-« iraate ich oiiise Wcisitcindniß linwilliijrl ch blickte ich cui die ctrakie hinunter Er schüttelte leicht den Konf. »Tris, irae-« Niciimnd iVeifi.'« Dabei sont er in sich iiiiciiiimen und sinrric itiit einem Vificsnären Blick ins Lceie i ,.Gereimnisie aeiien um.« fuhr er mit atdömdster Stimme fort, wie man eine vertraulishe Mittlteiluna n1.:cht, alrs itle beklommen schwiea. »Weißt Du nicht« das-. wir in der Dämmer stnnde die Schatten sehen von den Er- . innerunaen die Niemand außer uns kreiß?« Es war todtenstill in dem kleinen, schwiilen Zimmer, das nach Todosornr und Eis-neither rot-h. Der Oinasrng der suielenden Kinder auf der Straf-e tönte nur suntmend bis eu unserer Hok he. in dar vierte Stockwerk hinaus. s lieber den Dächern in dein grauen Tunsttrtiü des Herizonts. den der heiße Sesmmertaa über die Stadt gela-l eert, zuate zuweilen ein schwactter,· röxttlicher Schein aus. wie weltenserness Wetterleuchten Ermin horchte eine Weile hinaus-. ,Tie Kinder aus der Straße wissen es,« fuhr er in derselben aeheiinnißvol len Weise sort. »Sie ducken sich zu sammen und hocken ena beieinander aus den Thürschwellen unter den Thorboaen und cui den Treppen. Sie sehen nichts, aber sie iithlen ein Gru-· sein« wenn die Schatten bei ihnen vor iiberhuschen und sliisternd erzählen sie sich alte Gespensteraeschichten Oder sie lärrnen und sinaen, um das Grauen zu verscheuchem I Ich war auch nur ein are-free Fitnd,s dar sich fürchtet. wenn ich um die Stunde dahin aina. wo aelärmt und gerecht wurde, um die Schatten zu ver scheuchen —— na -—— und Du weißt ja ist man erst einmal dabei, tonnut man nicht wieder los.« , Wieder eine Pause. ’ hinter der Wand in der Nachbar wohnuna tönte ein leises-. reaelmösiiaes tsspchen Es mochte ein Flietschnster ein. Errein niette vor sich bin »Sie tlovfen an. hörst Du nictn Z« s Stock-, poch. rock -—- dann war Vlllez ti . : Ein Waaen rrllte durch die stille Straße, e; tlana wie das vornehme Ziiollen einer Eauivaar. i Ter Krante horchte aui und lächelte eicentbiimlirL » »Da sährt die stolze Frau hin,« sag te er. mit dem Daumen über die-Schul ter Kniean »sie tornmt wahrscheinlich aus-»der Vereinssitzuna, wo ice präst dirt bat. s Für heute Abend hat der Herr Ge: inebl ein paar bohe Beamte und Wur dentriiger zur Tasel aeladen, aber ehe die Gaste tommen. will sie ein icenig von der anstrenaenden Sittung ruhen« in der die Kostensraae einer Correc tionsanstalt siir verwahrloste siinder riel Schwieriateiten machte. Nun liegt sie in dem tiefen Sessel ihres- tleinen Salons und die Dämmerunq spinnt sie ein. ; Hinter dem arosxen Schirm von chi-· nestscber Seide tnit den aestietten golde nen Reihern und Vlbornblätterii Dinnit ek hervor wie ein Schatten nnd ans dem Porpbnrsoctel der Bronzestatnctte einer Baiadere dockt es wie eine ver schleierte Gestalt. i Langsam bebt es den fehle-spenden Schleier und bestet den unentrinnbns ren, maaischen Blick auf die einsame Fron, die sich im Randerbcinn der Titmsnerunq sanaen ließ. I « ,J-t) bin die Erinneruna. die am Time Der Lärm nnd der Glanz Deineg Hauses verscheucht und die Nachts nur eilt iuntler Traum iiber Deinem Las aer schwebte. aber in der Tillus-rek stunde wache ich.« sliisterte der gespen tische Schatten »Hier kannst Du mich nicht verscheuchen Ich erzähle DIE-« banrllein, wag Du veraessen möchtest, das, was Niemand weiss»« Die ftol « Fran liegt bleich und reartnqgiog, sie athmet schwer in dein schwiilen Hauch des sinkenden Abendg. . Und die Erinneruna erzählt: »He-mit Du noch das kni- Zehn-sei nseit draußen im flachen Land, wo der himniel so doch und weit ist« mit dem beöckelnden Wappen iiber dem Vorteil, in der blühenden Gattenwitonistk Kennst Du das stille Dort. unterQbsti birnmen versteckt, mischen Moortviesen nnd bochtvoaenden Rouaenbreitenk 1 Siehst Du den blauen Sommer abend dämmern und den Rauch aus den Hütten steige-it Die heerden ie ben heimwärts und die Schnitter taehs ten singend vorn Feld iurttch I Kennst Du das Mädchen mit dem Us wilden Geloel und den beißen Wangen, kas- stch Abends fortstteblt aus dem ho hen, leeren Gartentaal mit der steifen, rttblichenen Pracht. wo die altenHerr jchaften sich die lanan Sommertage in mürrischer Lanaeloeile mit Beziqüe und Mariaae vertreiben und sich über den rerlorenen Glanz und Wohlstand der Familie Leber-— und Gallenleiden anaeäraert ltaben2 Etunoenlana nichts als das Sita fchctn der Kartenblättet die cintönige Formel des Spiele-. und ab und zu kais Surren eines Nachtfalter3, der todt-strunlen nach dem Milchglaslicht ocr Lampe taumelt. Unten im Hof vor den Ställen eine c"!!::.r .c.".ika, die ein tschlep"e!d·: Is, .-el«1utt)1aen Walzer spielt. Ter Abend ist let-will er hat die Glutt des Tages nicht aetüblt. Z:i·1 lsriinftiaer Hauch laaert noch unter dem tief lfänaenders Gezweia des Gar tenc und lockt betäubenbe Düfte aus orn lsollblijhenden Noten. die ihre pro f«,cu, leuchtenden Kelche roeit aus«-urt. lisp- ste sich vor Wollust cntblättern. thsaend noo rauscht ein miioer Brun nen und aus den Moorwiefen tönt der lrnaaezoaene Schrei eines Sumpfow neu-. Durch die duntlen Laubaänge lsuscht eine weiße Gestalt mit beflügelteut Schritt. Kennst Tu die kleine. dunkle Jas tnintauvr. vor der Malven und Son neuvlumen feierlich, hoch und letzen arade, mit aesvreizten Blättern, toie Wächter stehen? Die Kiestveae zu dem lcuschiqen Versteck sind mit Gras verwachsen und die Heimchen zirven schrill in dem hoch witchernden llnlraut auf den Beeten. Siehst Du den Jüngliin in dem dunklen Thorbcgen der Laube stehen? Er aleicht dem Sommertaa mit sei nem Sonnenläclteln und die Gluth sei ner Amen dem blauen Feuer des Sen nentsimuiels. E: gleicht dem Baum. der in Blüthe steht. Die Malven und Sonnenblumen starren ntit weit offenen Blumenaugen aus die lichte Gestalt· die durch iter leise lrachenden Blätter schlüpft. Ein Schrei weckt dag Schweigen der Garttnwildnist und bleibt in der briis tenden Schtoiile. unter dem Gesträuch blinden Es tlinat, als schrie ein Hirsch nach frischem Wasser. Siehst Du das iunae Menschen Paar in seliaem Umfanaen? Sie sprechen nicht« sie atbmen nicht, sie jubeln nicht, sie tlaaen nicht« sie la chen nicht« sie weinen nicht. Nichts« nichte- alg ein einziger Kuß, nichts, nichts als der eine. heilige teuß, in dem die Lust und das Weit Its-Wett allcs aivfelt. Die Sonnenblumen reaen sich tticl·:t. sehnsüchtig blicken die noldenen Blu ttteithartrte:· nach Osten und wartet-. decs aufgehenden Tanesaeitirns.« Die stolze Frau tm Sessel hat sich langsam auiaerichtet und vorkeveugh tnnn sie teinen Blick von der rinne rung wenden. Sie ist furchtbar bleich und doch trocknet sie mit dem Spitzen tiiatlein die feuchte Stirn. llnd die Erinneruna erzählt weiter: ,,Sieltst Du noch den blassen Herbst tan durch die Gardinen dämmern, der Teiu Hochzeitstar wars Tag Haue voll Gäste und frolten Festldrm denn Ehre. hohe Ehre sollte ihm widerfahren. Seine briichiaenllliauern sollten wie der seit und der erblindete Glanz sei nexs Wappenschildeg aufaesrifcht wer ren. Der Bräutiaam hatte Gold und Ett re nenua, um alles Schadttaste neu zu machet-. Weißt Tu noch. wie Du im set-tut mernden Brautaewand standest und Dir den iunafräulichen Kranz uut die Stirn toaudest".' Da kam, wac- Tu aefiirchtet. Dein Bräutigam liest Tich rufen und ais Du sein Zimmer vetratst. waren zuei Männer darin. Kennst Du diesen Manns« fragte er. Tein Verlobten Und obne mit der Wimver Zu zucken, saqtest Du: »Nein, ich tenne ilin nicht.« Du brcschst nicht Zusammen unter seine-n Blick. Ach, und Du standest vor dem Be täutkten so beriickend schön wie das Verderben! «Vielleicht —- es träte möglich -— aber ich erinnere mich ttic·«.t.« iiigtest Du mit vollendeter Bersteltuna hinzu Tein Bräutiaam wars einen be srentdcten, fragend-n Blick auf den Un bekannten «I«-ieser Herr wünscht Dir in meiner Geaenwart etwas zu saaen.« Tn mandtest Du ikn das- Gesicht rol· zu nnd aus« den w seen Schleier wollen sahen ibn Deine Auaen mit der Tode-sannst und dein Das-. un, den das Opfer vor seinem Henker empfindet. Er verneiate sich. »Ich biite um Verzeibuna -— es war ein Jrrtbnm - auch ich lenne diese Das-re nicht.« Er ging und Du ließest ihn geben. Jeder New anDir bebte. aber bleich qiiltin streiftest Du die meinen Hand schnls über und saatest achselzuclenw ,Man tann sich nicht all dieser klei nen Leute erinnern ed tbut inir leid - er bat es mir übel aenoinmen, wahrscheinlich ein srüberer Beamter ron Papa. der mir Glück wünschen wollte.« ,,Unbeareisliche vaertinenz,« ries Tein Verlobter Iornia, ,.vetzeib nnr, das-, ich Dich belästiate. aber er hatte eine so sonderbare Art, dase ich glau ben munte. es sei etwas Wichtiaes. Es schien mir indessen aleicb undentbar, de« Du Beziehunaen zu diesem Ma sch nenbaner battest.« Die Glocken erhoben ihr feierliches Geiaui. I »Gniidige Frau Grimm der Herr Gras lassen bitten —«' i Mit dem aallonirten Lalai dringt von außen ein Lichtittom in das däm merdunile Zimmer. Die Gräsin schreckt auf und erhebt fich. Der Pors phnrsociel ist leer —- der Schatten der Erinnerung zerfloß wie Nebel vor dem eindriiiaenden Licht. Niemand weis-. eg. ! Crwin Kienbari sank in die Kisten zurück und forderte zu trinten. ( Seine Livven waren trocken und er trank aieria. ( »Sei-it Du, trenn ich allein bin -——( !-s-:ch, Pech, vocb da klopft es an in der Dämmerstunde und dort hinter dem alten, wadliaen Kleiderspind, in dem der Holztvutrn vickt, kriecht es her vor. Auf dem zerfchlissenen Scheinel boelt es und sieht mich an mit bannen den Blick —— —— ——« Poch, poch, poch, tönte es hinter der I.l««iir. ilnwillliirlicb fuhr ich entfernt-neu und starrte nach der dunklen Schrank ecke, in der Erwartung. den qespensti selten Schatten zu sehen. Aber eg- rrar nur die alte Wirtl)in, die tscreinaeschliirft kam und die Lam ve brachte. Ter Zauber irr Tännnerftnndc trat acbrottien Der Umriss-stach Novellette ion Martha Nenate Fischer-. Das Hausmödchem das noch nicht Isonderlich aeschnlt war, meldete dein Herrn Geheimratb einen Herrn, ocr ihn zu sprechen wünsche. ) Um Wiitläufialeiten zu vermeiden, «stand Großpapa auf und beaab sich n: Iden Salon. wo er einen junan Mann Forfanf im feierlichen Visitenanzug. ,Herr Studiofuss Buchse wenn ich nicht irre. i »Doktor Buchse, Herr Geheimrat l, « Takte-r Buchfe hielt seine Karte in der "Hand, die dac- Mädchen ihm nicht al) iaenammen lsette. ; ,Ireut mich! aratuliere.« f Aber ehe Grrssepava noch fragen konnte, wag gefällia fei, ainq Doktor Vuchse schon auf fein Ziel los: er hat «ui:- die Ehre, in dem Haufe des Herrn erheimratho empfanaen zu werden; den-; —- — -—- der Sache kurzer Sinn war der, daf; Doktor Buchse sich um Mäulein Rose. des Geheimrathg En lelin. bin-erben wollte. l Großrada titulierte den jungen Mann, den er fliichtia Vor einiger Zeit bei Bekannten aesehen hatte. Er rnar cwohl gebeut, mit freien lebendiqenGe sichtä ,2iiaen. »Wie haben Sie meine Enkelin len nen ar!ernt?" fraate der alte Herr. . Ja » « das war nun etwas von lan aei Hand -— dnrch die Freundin einer Freundin. - «Tsann?« l »Am zwei Jahrm« l »Das-en Sie —— — Ter innae Mann fiel ein: »Ich traf danach Fräulein Rose einmal auf der Straße nnd healeitete sie heim. « »Dann fah ich sie wieder und —- -—— als ich mein Erarnen aunacht hatte, —— —«— lka -«- « Nun, die junan Leute toa ren einia. »Seit wann mein Herr?« I »Seit gestern Herr Geheimrath « - »Und wie denken Sie denn nun, daß sich die Sache entwickeln soll ?« - »Herr Geheiniratl aeftatten.—— Jch laehe ein Jahr zur Chariiee als- Hilfs arzt unt -------- ' »Dnnach möchten Eie heirathen, wenn e«.- fein tann.« «qu ! Haben Sie Vermöaen?« « »3echgzehntausend Mark.« I »Wissrn Sie« dafi meine Enkelin tnittclloc ilt?« s .-."(a." »Aber Sie hohen aedacht. da ich in Ideri ! nf liche, ein reicher Mann in lein. so könnte ich ihr eine Mitgift se «tien.« ! »Ja, des habe ich aeda ht.« »Und wenn es nicht cefchiehts.’« ..Tnnn triirde ich eine Stellung als Sasiifsarzt einnehmen ---— ein pimr Jahre zur See lsleiben Geld mai-en mich niederlassen und heirathen Bie« dann die Praxis in Gana kommt, hiitte mar- was zuzusetzen« »He-den Sie Verwandte?« »Eine. Schwester die an einenKanfi mann in Iser Provinz verheirnrhei ift.« i ,Wa«;s war Ihr Vater?« I ,.Z:«antrnanr·1·.«» , A-« «« »Ju, uiciii iicukt kUeii cui-si, su i te der Geheiinrath. »ich lasse eZ Dahin aestellt. ob ich meiner Enkelin cinseTa aeS eine Mikaift neben werde. Tann halc ich auch aeaen Sie als Reis-erriet nichts einzuwenden — — Aber ich tann nicht gestatten, daß Rose sich aufs lin pclrsisse bindet. Ihre Liebe kann Verac hen —— Rose-s Neianna kann versun tern —— und im besten Sinne ge sprochen und aanz wohlmeinend alser ich kann Ihnen mein Haus nicht öffnen: ich muß Sie soaar um Ihr Ehrenwort bitten, dase Sie mit Rose keinejssusammenkunst suchen werden — anch Briestvechsel tann ich nicht erlau ben. -—- Sie werden Ihr Jahr in der Eharitee durchmachen daraus drei Jahre zur See aehen. Nach dieser-Zeit wird ek- mir angenehm sein. Von Ih nen zu hören. Möalich. dasz Rose dann schon retheirathet ist« oder daß Sie gebunden sind. Jn jedem Falle werde ich mich als Mensch freuen, dein anständian Menschen acaeniiber, Sie zu begrüßen, im besonderen Falle tim nen Sie Jhre Bewerbuna erneuern.« s Der Gehetmrath stand aus. Auch sToktor Buchse erhob sich. · »Ich lann Ihnen nur mein Wort ceben, Herr Geheimrath, « saate er nacky tur zem Erwägen, »Rose nicht wieder- · zusehen, keinen Brieftoechsel und leine Verbindung mit ihr zu unterhalten und zu suchen, wenn mir Herr Gut lzeinirath gestatten wollen, ihr Lebe-. wohl zn saaen —- Ivenn es sein mtisz,I in Herrn Geheimraths Geaentvari. — Sie machen aus der Watte-trit, die sich« von selbst eraeben hätte, eine Prü Itznagzcit —- ich aber darf nicht zuge Ien — —- — Der Geheimratk lächelte humori stisch, mit Wohlgefallen. »Nein! nein! Sie sollen nicht ce troaen iverdkn!« lud ihn ein. zu folgenl und fiihrte ihn den Damen zu. seiner Gattin und seiner Enkelin. die im luf- . tiaen Baltonaemach, das in liebens toijrdiaer, altrsiitcrischer Weise mdblirt Far, lei Leltiire und Handarbeit sa .cn. Ter Gebein-roth saate: »Hier, (d,;«-ros:.mama, brinae icb dir den Doktor Buch-se der soeben bei mir um Roses Hand anaehalten hat« Darauf er giihlte er den Inhalt der stattgehabten Unterreduna, saate, er brinae den Dottor mit, damit er sich Von Rose ver-— absmieden könne, und svrach zum Scklussc »Da lommen zwei Kinder zu mir und wollen heiratl.en. Und die Kinder kennen sich selber nicht. Laßt erst einmal das Leben an euch heran treten, ihr iunaen Leute! isjtöglicheri weise steckt in tun Doktor ein Licht der Wissenschaft und er findet sich in tur zer Zeit zu arosz und zu sehr dez Er reihens werth fiir unsere tleine, ein fältiae Rosc.« »Herr Gelteimrath!« fiel der jurgei Arzt mit Vorwurf ein« ..Oder aber Rose entdeckt das inter essante Mädchen und die Balllönigin in sich und schrauht ihre Anthritche hö her, als sie ein einfacher Irr-it niit Ie scheidener Praxis befriedigen kann« ,,Großvapa!« vroteitierte Jtofe nsit Thranen. »Lernt die Welt tennenk Lernt euch selbe: kennen, ihr jungen Leutc! Und» denti nicht daran, euer Nest zu bauen,’ ehe ihr nicht ungefähr sicher seid, daß ihr auch friedlich darin miteinander hausen werdet. Und nur miteinander! und rshne Blicken nach des Nachbars Weil und nach der Nachbarin Mann! Und nun, mein junger Freund —-—- — " der Geheimrath stand aus und reiet,te dem jungen Mann die Hand. l Doktor Buchse ergriff sie, sah den« alteti Herrn straff ins Angesicht uitv versetzte: »Ich bitte um die Verrenkt fiiaung, Herr Geheimrath, Fräulein Rose ein Zeichen der Erinnerung und meiner festen Hoffnung ubersenaeti zu durfen.« ,.Einen Ring? Nein!« sagte der al ;te Herr knavd. « Doktor Buchse verlor nicht den Kov f. L »Vielleicht sonst ein Erinnerungki zeiiben — ein Kettchen oder —— das Ithut ja doch schließlich jeder Freund — soaar ein gleichgültiger Mensch dei passender Gelegenheit — etwa Viel Sliehchen.« »Jtein! nein! Höchsteng --— nun — diellticht —--— einen Strauß.« Der Dottor verneint- sich. bückte sieti dann iiber Roses Hand. die er innig tiißte Seine Augen sahen sie voll zärtlicher Liebe und voll festen Ver-s trauen-; an. Der Blick. der den Gros pada traf. drii.elte unbedingten Re sdeti aus und ebenso viel Durchtrie benheit Am folgenden Tage wurde bei dein Geheimrgth ein tugelrundeg Strauß chen ebgegeben. Ter healeitende Brief lautete: ,,Hochverehrter Herr Geheiinrathk Tag heigefiigte Straufnhen bitte ich Sie unterthänigst ;.hrem Fräulein tintelim meiner lieben Rose als Etlh schiedsaruß von mir überreichen zu wollen· -- Ich fand tein vafsenderee. Ihrer Generosität vertrauend, tnit volltotninenster Hochachtung : Jhr ganz eraebenfter i Doktor Buchfe.« i Tag- kugelrunde Sträusichen war irr-n dliihenter Marte und steckte in ei ner lichten Seidentiite. an die eine tofg kltose aebunden war. Als ter alte Herr die Tute ein wenig lockerte, sat- er, dafz ta: Straußchen Wurzeln hatte If If sit Es- waren vier Jahre verann.ie i. Rose ltarte Dotter Buctise nie-: loie reraeiwelen ttlber fic« lsatic onst ilnn Qelyort —--- zweimal. i Grcßmania ioar eine ut:e, JiitigeJ Frau gewesen nnd hatte inr mitne tlyeilt, daß er sein Jahr in Der Sitaris tee durcnaeniacnt unbe, danach unter ltiwfzvapas Beihilfe diontriiitt ni.f L Jahre mii einein Rbeher at- Schiffs arzt eiitgeqanaen sei. Taiu lyntte er eine ftart- —start verantwortlich eE eli; luna in einein Krankenhaus zn Leio : ziq anaenonimen Alles unter Groß--l paya- Veihilfe2 ohne daß DoltorLtnchs se die Beihilfe nierltr. Denn Groß paper halte lange Hande. Was-« hatte er für Verbindunan nnd was- konnte er fiir Konnexionen aufbietenl Und Groß-tman zählte die Konnexionen ber, wak eine aanze Weile dauerte. Ihre Elliitttseiluna liatie sie geniahh trie man ein Gebeimnifi a:i»-eriraut, welches-. den Hals loften kann Die zweite Nachricht iitscr Doktor Buchie erhielt Rose auf der sen-finge seltschaft einer ihrer Freundinnen Die Freuendin saate zu ilirx »Dn!l faae Final! erinnern du dich eigentlich at oen Wachse mit dem blondenl Schnn Uns-part den Studenten. der dir die Lrur machte? Denle ’mal« der ist jetzt Arzt am Krankenhause zu Leipzig i— so Was wie Oberam. bloß der Chesarzt oder der Professor ist noch drüber. Na, von dem wirst du heute iisaki hören. Die Eminn Sunderg ist hier, ein kleines sächsischessFräulein ei l)c1srcheses! —- schivarIL und der Vas ter ist Doktor. Da verkehrt Buchse.« Nachher hörte Rose von Fräulein Hindeer ivas fiir ein aroher Mann theils in Doktor Buchse noch schlum niere, theils bereits zum Leben erstan den sei — und was für ein schöner Mann! Er sei einfach iinvcrniinftig schön —- der Bart und die Augen und der ganze Mensch, wie er ging und stand· I Beim Abschied sagte ihr noch die e7’(-reundin: »Das kleine Thierchen (sie meinte das Sachsenmädchen) ist dir doch beinahe unanständia verschossen. Wag? Na, sie ist ein Goldsisch und tann sichs leisten. Unser schöner Stu dent sitzt fest.« Jubelnd vor Stola uber die Prei sung des Auserwählten. weinend aug der Zagequal ihres armen Herzen-T kam Rose zu Hause an. s Sie hatte sich nicht zum interessan ten Fräulein und Balltöniain heraus gebildet: sie war Haustöcnterchen ges-F blieben Aber sie hatte sich au-. einein achtzehnjährigen schwanken, hüpfendeii Mägdelein zu einein herrlichen, ruhig stolzen Mädchen entwickelt. Sie nrar aröszei geworden, breiter. ihr blandes Haar noch leuchtender und zu dein Schelm in ihrer. blauen Auaen ivar die Seele emporgestiegen, und beide hau sten miteinander « Auch das bewurzelte Miittenstreins-,-1 chen hatte sich verändert, es- war zu ei-i nein lraftstrotzenden Bäumchen gewpris den, dessen Blätteraahe aerade ausrei-. then möchte zu einein runden züchtigen Braizttränzchen Moie hatte ihren ujchriennoa mir ar--« ler Liebe aepfleat. Sie hatte ein Buch fijr Rimmergärb nerei aekaust und behandelte den ileisl nen Propheten ihrer Liebeshoffnun-· am Sie Pfleate den Baum, wie wennI er ein Kind wäre, masi ihm Lust und Sonne und Nahruna und Wärme zu nach Erforderlichleii. So aediey erl denn und war in seiner Pracht das Zeichen von des Liebsten Treue. s Sie erzählte sich auch was mit dem EIJintenstöckchen - Sie saate: »Waå- maa er ietzt wohl thun, meir Bäumchen? Jetzt dentt er an uns, an diej, und an mich.« Oder sie sante »Du! ich wiinsch dir gute Nacht. Und nnn wünschen wir ihm beide ante Nacht —- dn ioeisit schon, wem.« Und im Winter. wenn dir-Z Stückchen nebenan im unaeheiztenZiw mer stand, sragte sie es: »Ist es dir« auch nicht zu kalt, du? Was meinst du, wie kalt er es mitunter hat. Sei nur brav und ruhe dich. damit du im Sommer tüchtia wachsen lannit.« Als sie aus der Gesellschaft ihrer Freundin kam, setzte sie den Myrten stock auf ihre Kniee, umfasite den Topf mit beiden Händen Und saate: . »Du! ich muß dir erzählen! Diese tFminh » so ein flattriaes, anecksilhri »ian Dina und hat die Couraae! Die taroße Sonraae! saae ich dir: sie ist tell snnch il)m.« Und erzählte so alles-, was sdie Freundin ihr mitaetheilt hatte. T,.Nun, wag meinst du? —- Jch sage: Inein! und du saast auch: nein! Er bleibt seiner einfäliiaen Rose getreu. Sack doch! so ein Mann wie der ist.« Rose hielt sich saii während ihrer ganzen freien Zeit im luftiaen Vulkan zimmer mit den lieben altväterischen Mdbeln aus. Da hatte er ia auch -1,e sessen, da hatte sie ihn zuletzt gesehen. Und dann stand auch auf der breiten Ballonbriistuna im Sommer der Großinama Blnnxinslor. der Myrten ftoct darunter, aerade in der Mitte, so das-: ihn Rose von jeder Stelle chZiins mer-: aue erblicken konnte. ob sie nun niit dcrHendcsibeii in der offenen leür saß, et sie der GroßmamcL die im So sa lehnte. postae-. oder ob sie im Screibtischwinlei. wo das Spieliiscl) eben stand, mit dem Großvava Schach spielte Tier Friililinq war aetommen, erst lancsam, tiik,l, aleichsam horchend und erwägend. wie ein voriichtiaer Freier, dann tvliitilich über Nacht mit Sonnen alutd wie ein SturmischsLiebenden l TIie große Hitze hielt nur zwei Tage an. Dani- wurde die Luft dunkel, der Ixziinnnel bedeckte sich und eg qewitterte ri;iidl;(ri:n1. Nach einem Tau der stät te tatn dann das rechte. srolde, lebe-r treibetide Friililinaswetten » Aus ilxren Spazieraänaen fand Ro se die Grabenränder mit Vutterdlunien bist-Li, eine aelbe Pracht lief den gan zen Bord dahin. Die Saat war bei nahe spannel)r-ch. Die frisch gepfliigte Vlctertrume sah wenn und voll nost; treibendein Leben aus. Die Ahorn ltllleen zeigten Blättchen, rotli und zeit, wie trenn es Blüthen wären. Die kltisiern standen in feinen qelbticiken Schleian die Linden irn iudelnden Griintstättersclrninct Und auch ihr Männchen trieb, ihr stolzes Lliyrtens loiiumclken l Rose hatte rL auf die Vollman stuna aetraa.en, und da stand ex« nun« traudJ und dict nnd fröhlich nach der B.’.ititet«liast. ( ,,«.!.l?ein wackereg Stämmclien,« saate Rose, »er muss ia nun kommen, heute oder nioraen, mich dünkt. die Zeit mirs-, nun sein -—— bald wohl erst? was? Ach! Er brauchth nicht so aenau zu nehmen.l Wenn er jetzt da die Strasie herauf ta ine, und nun durch die Gartenpsorte. und nun ins Haus« und zuletzt in die Baltonitube » ——-l Denn da hänge ich ian gleich an« Halse! Und tot-S meinst du? CI staat auch zuerst nach mir, nachher kommt erst das brave tsjivsktenstöckchen an die Reihe. Nun fpute dich ein wenia, fchluck’ deine Luft ein, damit du hübsch die« wirst." Aber der Myrtenstocl that nicht des gleichen. Als ilm Rose am Abent- be trachtete, schien es ihr. er sei diinner ermorden — und am andern Tag noch mehr — nnd zuletzt talrer beinahe Iämi merk-ich aus —- aeratre wie wenn die Zweiglein die viele starke Lust nicht nur-hielten und rerschwiinden darunter. Rose sagte mit schluchiender Stirn me: Aber mein Myrtenstöckchety mein liebes, braves MUrtcnstöetelIen, sag· doch, was du machst? Du treibst neue Blätter nnd siehst trch aufz. als ad du vergehen möchtest. Die ariinen Blätter sind meine Liebe. und dass du ver schwindest und veraehsL weil seine Treue doch nicht standaedalten hat. Acht Ich bitte dicht Habe Erbarmen! Etemme deine Zweialein und sprieße wieder! Saa’ doch —— ich iniicht’ dich ja mit meinen The-Einen beaießen.« Um nachsten Taae satt der Myrten stock noch viel baaerer aus. Rose sagte zur Greßniama: »Nun ist die Zeit um. ich denke, er kann jeden Taa kommen und da sieh dies Omen! Mein Myrtenbäumchen aebt ein.« »Es treibt ja dech,« saate die alte Frau· Rose stellte dass Bäumchen aus den Balken zurück, setzte sich still in die os scne Tlfijr und sab in den Frühling hinaus-. Da lfbrte sie es: »Viev! ssiek.!« blieitc der Stimme nach und sah ein dicke-s- Spatzenmannchen auf der Brit sinnst sitzen, im rostbraunen Rock, qraiiet Weste Und schwarzer Kravaite. Mit der Wäsche aina oie Spatin knarr seria Um; denn es war nur ein feine:.s, weiser Kraaenstreischen zu sehen. Der dicte Staatzercherr schrie wieder sein ,,Piep!« mit einem unaedutdigen Rucken deE Fiövschen5, es flatterte in der Luft, und die Spahin war Da, im rostbrauner Gewand, mit arauekn V satz, ein kleines-. kralleszsA unverschämtes Frauenximmet Der Spat: saate zu seiner Frau: ,.Vor·ira«rtg! Inaeh lc5!« »Fan·e du an!« sprach dass S agen weil-eben ,,Scl,-rei nicht so!« saate der EIJZamL »Ja, da sitzt eine!« antwortete die Frau. ,,Krrnm!« saate sie noch, »wel leri lieber auf’«Li Feld slieaen.« Aber der Mann brummte: »Da-Z ist schön zäh, hält aut. und der Dust! Dass die Kinder aleieh in einen guten Geruch kommen. Weiber haben keine Courc.ae.« Raum war ekl- aesaat, so stürzten sich Mann und Frau aus das Myrteiistöct cl)cn, schluaer ihre Schnabel ein, hart ten, zerrten, sites-ten mit den Fäßchen und den Fliiaeln Rose tlatschte in dieHände, wehte mit dem Taschentuch, sprana zualeich auf und lief hin. Aber erst im letzten Au aenblics schwangen sich Sonn und Spa tin empor. Und sie sah nun die beiden Uebeltkäter aufsteiaen, mit dem Myr tenzweialein in ihren Sdii.äbeiii, sal) sie arr: oberen Bakton in der Säulen Verzieruna verschwinden biiette sich vor, starrte hinauf und erblickte dort der Spanen Nest. Mit den Zweiaen von ihrem Myr tenswck bauten die losen Vöacl ihr Nest — mit den Mithen das Nest! Was trar das siir ein OmenLa — — Dir lasen Böael tamen und ent siihrten ihren Myrtentrani und bauten ihr Nest mit der Marte. — —- — Rose hatte beide Hände ineinander geschlungen Dass Haupt sank ihr auf die Brust und sie weinte bitterlich. Jst er aetreuhe Spricht das Omen nicht vie-mehr: Du brauchst deinen Mmtentram nicht —s denn er, der ihn dir aufk- .t)aupt setzen wollte, hat dei ner beraessent Die Vöael diirsen ihr Nest mit deinem Myrtentranze bauen -—- ——- — De hörte sie das Oessnen der Thür, eine Stimme schlua an ihr Ohr, deren Klana sie niht reraessen hatte. Sie wandte sich bebend herum. Er war aetomnien — stand da Vor ihr, den sie ersehnt und erwartet hatte Und das Omen! Das böse Omen war ein auteg aetresen! War ein riet-« tiaep acwesent Denn er kam — — nin sein Nest zu bauen. Ein Ritbenlmndel. Als Friedrich der Große im Winter 1761 mit seiner Armee in und bei Strehlen an der Elbe lantonierte, ging er bei gutem Wetter taki-ach mit dem General b. Zietcu in dem Garten, der an sein Quartier stieß, spazieren. Bei einem solchen Gange sah r-: eines-«- Nach mittags-, wie ein preußischerSoldat mit einem Sack auf dem Rücken iiber den Zaun sprang und hinter ihm her, flu chend und n)etternd, ein Bauer jagte, der unaqu örlich ries: »Meine Rüben, meine :’:iiben, haltet den Dieb!« Der Ficnia Vertrat dem Soldaten den Weg und erkundigte sich bei dem mitt les-weile Vor ihm Posto fassendenBauer nach dem Vorfall. »Der Soldat hat mir eben eineu Sack kttiiben g dhlen!« klagte der Bauer. »Seit gestern haben trir nichts zu essen,« entschuldigte sich der Soldat. Friedrich der Zweite griff in die Ta sche, reichte dem Soldaten einen Au gustder tsiichsische Goldmüan und sagte: »Da nimm s taufe dir Lebens mittel dafür und gieb dem Bauer seine lumpian Rüben wieder. um die er so viel Geschrei inacht!« Es geschah; der Bauer hielt zögernd den Ritbensack in den Händen und sag te endlich stolz zu demSoldaten:«Wenn Ihm der König einen Augustdor schen ten kann, so kann ich ihm auch die Rü ben schenken, blamieren lasse ich mich nicht!« Lächelnd blickte der König dem selbstbewußt davongehcndenBauer Und dem Soldaten, der seinen Sack wieder arifgeschultert hatte, nach und sagte zu Zieten: »Da haben wir s, wenn zweie zugleich in Ge ierosite wetieisern, dann haben die Spitzbuben den Nutzen da VVIL