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About Grand Island Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1893-1901 | View Entire Issue (Oct. 7, 1898)
Sonntag gis-Wir Beilage deS ,,Zlnzeiger und Herold«. J- B Wjadolvb- Herausgeber Grund Island Nebr-, den 7 Oct- 18!·I8 Jio- 6 Jahrgaan M· Dis-net Schreibebrief von Phi Iiv Sattckainpfet’s Vetter, John Stramper. Man-.- wp » ». Im com-»Ja ssssssssiissssssisssssss S t. J u a n, 24· Sept. 1898. Mr. Editor-! Es thut jeßt heiße, da wär vor der Hand kei Schob» daß wir nach die Juhneited Schtätes zurückkam me tbäte. Es thut mir gar net ßuhte, daß :ch noch langer in das konfaundet Ei land herumhocke soll änd wenn wir net ßuhn Marsbing Orders lriege thue, so thu ich mei Kram einvacke und usf ei-· aene Händ nach die JuhneitrdSchtiites ietkornr. For drei Monat hen ich txxin Civilisäschon mehr zu sehe getriexxt wie nur die eilte verrottete Spanjohicu änd die Hälfbrieds änd unsere Beus thue auch net mehr wie ßivileiszd Men ausgucke, scndern thue selbst so braun wie die Jndiang werde. Mit des Essen is es hier auch man schlecht beschtellt. Ewerthina thut in Kanns komme, Pri ßördes thue mer ietzt plenti dawtoe, böi e Piesi os fresch Miet is ebaut äg rör hier, iis an bot-est Polißmen in New York. Der Körnel thuts auch net mehr qleiche, er lbutden aanie Taa graute, das; der War over sei änd daß die Vo luntierg digtschcrtscht werde solle; trenn se nochZoldschiers in Porto Rico hawwe wollte, so sollte se die Regutiirs nehme, wo aus des Soldichierei-Busc sineß mache thätr. Der Körnel is auch so braun in sein aanze Fäbß, daß sei tottze Nohs aar net so mötfch schohe thut, böt wenn er so dabei bleiwe thut, so werd se wohl buhn blau werde. Jch hen den aunere Taa mei Atlaunt uifge machst änd wo ich dem Onkel gesieudt hawwe, was ich for sei Stötf schuldig war, hen ich ausgefunnr. daß ich in de letzte drei Monat net eliäd qeloinmen bin, bist dschöst iwen seie that. Ich hatt expelted e Peil of Monate zu machen, böt hen in Fäkt nix gemacht Lind so hen ich dem Körnel gesagt, daß sg aar lei Juhs sei in solche Busineß zu werte, wenn ich net e Mal e dißent Profit for niei Wort draus mache könnte. So meint der KörneL die Expiereuz war doch auch e Benefitt änd beseits ich hätt doch auch Lots os Fön aehett. Weil evaut den Fonn, wo ich vie .et3te drei Monat hatte, is net so viel zu Drange. Wenn einer dessFönn nenne thut, wenn er von die Hitz gekostet wird Lind von die Fleile iind Mostitos ball) 1:siae sresse wird, so hen ich, schuhr enoif, Lots oiffönn gebett, bot mit diesetieind os Fönn thue ich nix im Sinn i)awwe. Da thu ich szuhner boin bleiwe mitaus Fönn On die last Wiet benn ich lache müsse, wo der Natio, wo mir asseszte that, den Körnel gesuhlt dat. Se ben biet in Portorico eine Nomber of seine Börds änd die Pliimos, wo die hawwe thue, könne net aebote werde. So sagt der Körnel eine Mornina: »John Du tannschst mir mal Dei Schoitgönn lohne, ich will e halb Doßend von die seine Bötds tille önd meiner Ullte ßende die werd sich freue, wenn se ie nis ihren Bonnet schiecte kann-« »Mit :eiht än szere ich, Körnel, mei Gönn könnt Jhr hawwe and ich wünsch Euch viel Löct beim Hönting. So ig er örlie am an nere Morqe los-, bot bei Nulin is er hom aetomme mitaus e smaelBöro änd hat gesaqt, des Viehzeua wär ßo icheil), daß e Hönter net uff e Hunnert Yade an se herankommen tönnt änd er hätt net e sinael Tschiinz aelkieat, eine von die Börds zu tille. Wo der Natio des hört, thut er lache änd rimarkt: »Well, KörneL daß is net der Wea, die Bord-Z zu tötsche, wenn Se mit e Schotigönn nach ihne nehe thue. Beseids. wenn Se eine von die Börds rielle bitte sollte, so ; thue Se mit dem Schott sei ganze Plulmes schveule änd et is nix mehr werthDie Bord-z miisse Se mitSschPett iiitsche.« Well der Körnel thut lache äno änßert, er hätt wohl davon aehört, daß man Eli-iß mit Sspeck tötsche that, böt wie e Felloh Börds mit Sschpeck tötsche könnt, das thiit er net önderschtändr. So änszcri der Natio: .,Kiirnel, des is lweit simpeL Sie thue usi e Platz gehe« wo viele von die Börds seie thue, e gute Platz thu ich « hne zeige. Dann thue Se sich uss Ihre äcl lege änd itretscheJhre Faust ganz vinner Ihren Kovv zurück. Jn beide Faust thue Se e kurze böt sayweresilöb nehme änd denn nehme Se e groß Schtüct Schpeck in Jhte Mund Zinb liege Müll. Nach e Weil thue die Böeog den Schpeck ichmelle änd «hue herankommen, bitohs diese Keins of Börds seie seht fond of Schpeck änd ,denn müsse 3e nfspassr. Aes ßuhn äs einer oo de Bord-J des Schtück Schneck us Jhke Mund snätsche will, thue Se kwick mit denselov nxschlnae änd ein uff en Kopp treffe. Denn ic- er kaput änd Se ben en mitanis einiaek Gönn oder Neifel gelillt äno sei Muhan net sie schmuck- Es mag sttändsch Munde, bät es is e Fakt, deß viele Honterss in die sen Weq an eine Motninn mehr als e Hunnen Börds aetillt dummen Lsitohs diese Bötdö seien stät-sie vor Schneck änd isie damit zu lätfche." Welt der siötnel hat gedenkt, der Felloh wär ni tiog änd daß es e and Edie wär, die Böeds in diese Weg zu kätfche nnd er wolltg treie. So thun wir ihm e Beise lsohl Wöb in der Mitte durch äge änd - ich thue ihn e große Schve fchwntte oeben änd denn is ee los mit dem Na tio, wo itjn den Platz zeiae sollt. Wo ’ er weq ig, den ich e paar von die Bei-s den Dfchot erzählt änd es hat noch sei eif Minnits genomme. da seie ebaut von dieBeus hinnee ihn her um den Fönn mit anzusehe. Well, wo bek Kör nel hinlornmt, thut er sich uss sei Bäcl lege and nimmt den Schpeck zwischen sei Zahne änd thut for die Börds wehte. Die Beus hen alle biheind die Busches qeschianne änd wollte vor La che verplayr.Ahl ät wonz hollere se alle, rvie uss Kommunion-: »Dir em hard!« cind könne. Well der Körnel thut usi dschompe, böt sor Schreck is ern die Sappeckschwart im Hals schtecle ge bliebe änd er wär ahlmoßt geschmod deri, bös der Naiiv änd ich hen en on sei Bäcl qelloppt iind nach c Weil hen wir söcksiedet, e paar Wbiskies duan sei Troht zu kriege, so daß er wieder Aehr kriege konnt. Well er is denn bäck zu mei Teni gelomme änd wir hen en niii noch e paar Drints uifgefirt, böt mit Sdspeck » önd e Klöpp wollt er nit mehr hönte gehn. Bist am nächste Taa is es ern noch mörs qegange. Am nexie Ioeninq seie wir in mei Tent, als ahl at wonz e Schtorm nffloinme thut. Well, Mr. Editor, es hat qeblahse wie Furie and denn thut es e Kräsch aebe änd im nerle Jnstant war mei Tent, Poles änd atil ebnut 50 Fiet in die Acht Das- Letzs, wag mer von em sehe ibäte. war, dsz eH ebsaut e halb Meil über den Oschcan war änd mir saße da mit nix über Ird sere Rüpp. Well, nah beim Kämp lag e Sinnen wo Peinbords qelade hat sind ich lieu mir e paar von die Bords qe holt and am annern Moraen eschtcxr ten, e Sliäntie usszuschlnae, das ich nur e Rufs over mei Kovp barvwe that. Der Nätiv hat mir gebolse änd am Aehn noon lsen wir auch e seine Schäntie ge sixt gebett. So saai der Natio, wir miißie Boards wheitivasche von inne iind ausze sonst Lböte die Vörming in das Worsd komme and wir konnten-H nimmer schtände. Wir ben auch e Vu clet mit Leim ussgeräbit and zwei große Bucketz mit Wbeitwatch gesirt änd wo wir die Schäntie von auße ge wbeitwaschd hatte, hen wir wir se lson inne aepiint. Ich ben das Rufs gepiint and an jede Seit von die Schäntie drei Bärrelss ussenanner aeschiellt änd e Bord ältoß aeleai änd da oben bin ich mit mein Bucketheitwasch geschtanne, so das-. ich das Rufs rietsche konnt. Weil der Nätiv rind einer von de Beil-I l,-en die Wahl-s aebänt änd der Körnel thut mitte in die Schäniie schiebe änd den Dschob bohße. Well der Beu änd der Nätiv hen bei die Arbeit mehr Drintg genommen, wie se schtände konnte änd es hat auch net lang genomme, so fange se anlworrelle önd denn zu seit-te Der Mitiv thut sei Wbeitwaschbrösch, we tschocksull Leimseie that. dem Beu nach sei Kopb schmeiße, böt der thut se bod sche änd se fliegt über sein IIva weg änd dem Körnel mitten in die Fähsz, daß die Wbeitwasch nach alle Direk schöns slieae thut. Der Körnel thut in e große Rädsch komme and will usf den Kerl losschpringe änd en zu fasse trie ge, böt da er sei Auge voll Leim bawwe that, konnte er net sebe änd thut egen die Mittels schvrinae, wo mein cas sold halte tbat änd ich komme mit niei ganze Seassold änd mei Bucket Wbeii wasch l;erunner, daß ich denk, ich hätt mir alle Knoche gebroche. Dabei thut der Buckel dem Körnel usf den Kopv fliege, daß er wie e Oelmet uss’n Kopp sasi änd der Körnel von oben bis unten voll Wteitwasch war. Well, Mr. Edi tor, son Seibt hen Sie Ihr Lebtag noch net gesehe. Der Alte satt aus wie en Snohman änd es bat drei Tag ge nomme, bis wir all die Wbeitwasch von sei Kopp herunner batte. Sei Subt war ganz hin änd er bat aeiörßt wie e Türk änd wo die Beus en aesebe bawwe in sei weißJunisorm, hen sen noch aus gelacht beseids. Jbr Jobn Stramper. - ...-»-—f— — Jn einem Artilel über Reserendum und Initiative sagt das Chicagoer »Chronicle«, die Ver. Staaten hätten beide schon. Das stimmt nicht. Ein Referendum haben wir in Bund und Staat in Verfassungssragem Initia tive aber verwechselt das »Chronicle« mit dem Petitionörecht Man mag hier eine Legislctur oder den Congresz mit Petitionen bombardiren so viel man will ohne daß die Geseygeber, wenn sie nicht wollen, davon Notiz zu nehmen brauchen, wenn in der Schweiz aber 50,000 Bürger eine Gesetzvorlage Unter-breitem muß dieselbe zur Abstim mung gebracht werden General Greeley, vomWetterbureau, ist auf Grund seiner Beobachtungen zu dem Schlusse gelangt, daß das Tro penllima fiir Leute in mittleren Jah ren weit weniger gefährlich ist als für solche unter 25 Jahren. Die nach Cub.r und tllorto Rico gesandten Signal » bmmten waren sämmtlich ältere Leute und hatten, trotz gleicher Strapazen und Entbebrunaen wie die Soldaten, wenig vom Klima zu leiden. Von neunzehn Mann im regulären Dienst - war leiner im Hospitah nur zwei er lranlten leicht, von neunundzwanzig aus dein Freiwilliqendienst herangezo aenen Leuten blieben nur neun dienst xgäial und zwanzig mußten in’5 Ho a . WOMWWWOOOOOO Z stunk-, wissensch-n m Erweer s GMWMOWW Mk Mit Recht hat man unser Jahrhun dert das Jahrhundert des Dampfes ge nannt, während wahrscheinlich das kommende Jahrhundert dasjenige der Elektrizität genannt werden wird. Unser Jahrhundert ist die Geburts sicitte der noch in der Wiege liegenden Verbindung der electrischen Kraft rnit Chemie und Technik in der Form Don Elektrochemie und Electrotechnii, wel che die qlänzendsten Aussichten in der Zukunft eröffnen. Die wunderbare; Kraft der Elektrizität übertrifft an I Vtauchbarleit alle anderen Naturkräfte und überwindet, wie keine andere, die hemmenden Schranken von Raum und Zeit· Sollte es gar der Electrotechnii gelingen, wozu gegründete Aussicht vorhanden ist, das Problem einer Ge winnung der Elektrizitiit unmittelbar aus Brennstoifen zu lösen, statt wie bisher auf einem kostsvieliaen Uninseg, so wiirde dieses ein Ereignis-, von so außerordentlicher Tragweite sein, das-, dasselbe in seiner Bedeutung für die Zulunft taurn hoch genug veranschiagt werden kann. Fiir heute möchten ::1ir » unsere Leser mit einem Fortschritt der Zeit bekannt machen, dem Motorwm gensnstem, wo sowohl Dampf ivie Olektrizität an Stelle der bisherigen Fuhrmittel tritt. ie- -i· st Antomobitwagkin i . Von Ingenieur W. I r e i) e r. Ru- der ..llmiltmn« chchhntd Frankan a. M . Auf holpriaer Straße, in schwer-. siilligem Wagen, von schnaufenden Rossen gezogen, rasselte man in der Vergangenheit seines Weges dahin; auf glattem Eisengeleise in festem Fahrzeuge saust mittels Dampf und Elektricität die rasche Gegenwart ein t,er: aus gut gepflegten Wegen lenkt mehr, durchaus nicht, denn er ist älter als die Eisenbahn! Aber diese schien ihn überflüssig zu machen und erstickte seine noch bescheidenen An fänge aus lange Zeit, bis er ietzt kommt und das fordert, was neben jener ihm sein Daseinsrecht verleiht: dcr freie Verkehr aus beliebigen Straßen und Wegen. Freilich wäre er auch ohne die Concurrenz der Eisenbahn kaum Viel eher lebensfähig geworden, als er es ist, denn er bedurfte dazu dreier Dinge, welche die fortschreitende Technik auch dem ebenso davon abhängigenFahrrade erst vor gar nicht langer Zeit gewähren konnte: Geringes Gewicht, leichte Be weglichkeit und Berhiitung harter Stöße auf unebener Bahn. Das erste dieser drei Erfordernisse das geringe Gewicht, ist deshalb so wichtig, weil der Wagen sonst neben seiner schweren Maschine kaum noch etwas anderes würde aufnehmen können. wenn er nicht auf viele Straßenbriicken, die nur für den gewöhnlichen Verkehr gebaut sind, verzichten wollte, und gewärtig sein, in den nicht gepflasterten Stra ßen, welche nicht eben selten sind, bei Regenwetter rettungslos stecken zu « bleiben. Nun aber kann das Fahrrad J die technischen Errungenschaften, wel che ihm seinen mächtiaen Aufschwung ermöglichten, dem größeren. :nitEigen kraft begabten Bruder, dem Autonsw bil, inittheilen. Und da ist denn die Verringerung des Gewicht-IS eine au ßerordentlich große, sowohl bei dem Rahmen oder Gestell, alg auch bei den Achsen und Rädern. Man konnte so bald man im Stande war Röhren mit sehr dünner und gleichmäßiger Wand starke ans Stahlblech herzustellen, hie raus Gestelle erzeugen, die bei gleicher Festigkeit lanm den fünften Theil rer früheren wogen; bei den Rädern lam das Gleiche dem Radkranze zu statten Die Radspeichen aber schwanden zu zierlichen Drähten ,usannnen, seit man darauf karn, die Radnabe nicht mehr mittels starker Druckspeichen auf ter. gerade unten befindlichen Theil des Radreifens zu stützen, sondern an den Grimasse-In- VIetorlasWagem Amt-medic ver Damms-Motoren-Geccllschaft in Kunststadt seinen schneller araziäsen Selbstfahrer , der Zulunststnensch H Nicht unvermittelt sind die Ueber-« aänae, teine scharfen Scheidung-In ; kennt die Kulturentwictlun9, auch die der Verlehrsteckmit nicht« Noch giebt eiJ ,,.5tnochenschütrler« und Rippen trecher« erster und anderer Güte, noch mreisfzt der betäubende Lärm prasseln der P erdehuse und schmetternder Rad beschläae in den Straßen unserer Vers l tehrsstädte Ohren und Nerven der un ciiicklichen Bewohner, noch verwuner I der Jnsasse so manches Omnibusses, E dstrchaeriittelt, daß ihm dieZähne tlaps i vern, unfähig, in dem Lärm ein Wort s zu verstehen, die Länge dieser Tortur, J welche durch die geringe Fahrgeschwin: Z diateit nicht eben kleiner erscheint. An aenehmer ist schon das schnelle nnd glatte Jahren in der electirschen Stra ßenbahn, aber diese theilt wie ihre Vor züge, so auch ihren Nachtheil mit ihrer großen Schwester, der Eisenbahn, der i londer- und välterverbindenden und; Entfernungen vernichtenden gewaltigen i llrnqestalterm des Weltverteos, Von ne F nur ihren engbegrenzten einmal vorae schriebenen Weg wandeln kann, so das-, jene außer arauer Vorzeit überlommes nen Gerätbe neben ihr immer noch un entbehrlich sind. Aber siehe, da tauchen - die Vorboten einer Umgestaltung des »Straßenvertehrs schon aus: die Rad ler. »Brrr« —·-— ruft der Eine, »Heil« der Andere, ienachdein er selber tadelt, oder — noch nicht. Aber das Rad, das einerseits so hochgeschätzte Aug druclsmittel des individuellen Dran ges nach Freiheit und moderner Wan derlust, und anderseits so aehaszte und verspottete VertehrsmitteL das mit seiner geräuschlosen slinlen Art in das gewohnte Straßenbild so gar nicht bin einpassen will, ist der Bahnbrecher nnd tiichtiaste Förderer der heranwachsen den Riesen, der einst die aesamrnte Straßenbesörderung souverän beherr schen will: des Automobilwaaens. An sich ist er nicht jung gerade obenstehenden mit tangeniialer Driihte aufzuhängen. Das zweite der Haupterfordernisse, der möglichst stoß freie Gang, den man durch alle Abfedh rungen nicht erreichen konnte, fand sich iurch die in den sechziger Jahren aus gekommenen startcn Gunimireifen der Räder sehr gut erfüllt und erreichte seinen Givfel durch die Dunlonsehe Erfindung des mit Lust aufgeblasenen lsiunnniringez des ,,Pneumatits3«, der bei den Fahrrkdern alles- Andere Jer driingt hat. Damit war aber auch die dritte Bedingung, die leichtes-Beweglich tcit, schon zum Theil erfüllt, und in iast idealer Weise wurde sie es durch die gleichzeitig mit Gummireiseu und Tangentialspeichen austretendenziugeb lager. Durch das Einlagern der Achse in einem runden Behältniß inmitten einer großen Anzahl vollkommen run der, polirter Kugeln wird die gleitende Reibung des Zapfens in eine rollende verwandelt, welche bis zu zehnmal klei ner ist, und der Minderbetrag von Ar beits berlust ist dabei so groß, das-, bei einem vorgenommenen Versuche ein schweres Artilleriegeschiitz von Zwei Werden ebenso schnell bat fortgezogen werden können, wie vorher von vieren, ft- daß das Kugellager, und bei großen Lasten das Rollenlager, anfängt. sich ijtserall einzubürgern Während aller dieser Verbesserungen welche so den Litea ebneten, waren die Maschinen tcnstrutteure aber auch nicht stehen ac lslieben, Und die Motoren und Treib .-pparate hatten cineVervolltomtnnung erreicht, welche sie nicht nur leicht ge nug machte, um mit Erfola gegen ani malische Zugträste in Wettbewerb tre ten zu können, sondern es auch er laubte, sie dem Laien in die Hand zu atben und sie längere Zeit ohne Aus sicht, also ohne besonderes Bedienunasi personaL arbeiten zu lassen, ohne daß man Betriebsstörungen befürchten mußte. Die weitaus ersten und ältesten, und dennoch heute durchaus nicht veralte-: ten Straßenroagenmotoren sind dies Dampfmaschinen Lange bevor man an Dampsschisf und Lolomotive den ken konnte, fuhr der Franzose Cugnot im Jahre 1768 mit seinem noch heute im Conservatoire des arts et metiers zu Paris erhaltenen Dampfwagen spazieren, und in England gab es schon in: ersten Drittel dieses Jahr hunderts einen regelmäßigen Verkehr mittelst riesiger, durch Dampf getrie bener Mailcoache3, sie verschwanden natürlich als die Eisenbahnen auf tamen. Erst vierzig Jahre später durch Einführung des Kleinwasser Teampfkesselg errang man in Frank reich mit Dampsomnibussen achtungs werthe Erfolge. Am gebräuchlichsten sind gegenwär tig die mittelst Benin betriebenen Ex Dlosionsmotoren mit elektrischer Zün dung. Diese können aber nicht, wie der Dampfmotor, vor- und rückwärts laufen, sondern haben nur eine Uni drehungsrichtung, weshalb bei ihnen Umkehrmechanigmen in der Uebertra gung zwischen Motor und Treibachse erforderlich sind Von anderen Explosionsmotoren käme noch der Petroleummotor in Be tracht, und jedenfalls auch, wiewshl noch nicht zur Zeit, der Acetyleninotor. Ein Motor, welcher beliebig schnell vorwärts und rückwärts arbeiten kann, und zwar völlig ohne Abgase und Ge riiche, ist der Elektromotor. Dagegen ist sein Gewicht immer noch recht be tiiichtlich und man ist nach Erschöpf ung der Sammelbatterie bezüglich Neuladung außerordentlich abhängig. Wasser, Kohlen, Benzin, kann man iiberall bekommen, aber der Elektro inotcr kann erst allgemeinere Verbrei tung dann finden, wenn man elektri schen Starkstroin iiberall bequem er halten kann. Alle Motoren sind möglichst elastisch ai!sgeh«cingt, sowohl zu ihrer eigenen Schonung vor den Stößen des Fuhr werte-, a! s auch zur Bewahruiig der Fahrgäste vor den Erschiitterungen ihres Ganges-, und natürlich außen so » dicht wie möglich abgeschlossen Die? auf der Teibachse sitzenden Hinterräder siiid so eingerichtet, daß sie in Krüm mutigen mit rerschiedener Geschwindig leit laufen können; die Uebertragiziig geschieht mittels Riemen, Zahnräder oder wie beim Fahrrad durch Glieder tetten. Die steuerbaren Borderräder sind mittelst senkrechter Zapfen aii den Ach-senden seitlich drehbar uiid werden Vom Fiibrer durch einen gewissermaßen die Deichsel ersetzenden Handhebel ge lenkt. Seltener ist die ganze Achse unter dein Wagen drehbar gemacht, gleich der bei Pserdesuhrwerken übli ««l)en Anordnung. Die Lage der Ma schine ist meist unter und hinter dem Sitze, bei Oninibiig, Geschäfts- und Lastwagen unter dein Wagentasten, an der Hinterachse angeordnet. Veranlafzt durch die in Frankreich in den letzten Jahren veranstalteten Wettfabrten größten Stiles, welche eine ungeabnt große Leistungsfähigkeit des Llutomvbilwaaeng erwiesen, ; wandte sich das öffentliche Interesses diesem zeitgemiifzen Problem in hohe-n i Maße zu. Es bildete fich der Auto-? 2nrbilllub von Frankreich, dem als f Vcsrbilde bald solche in England, Anze rila, Deutschland und Oefterreich folg ten. In Amerika entwickeln sich die elektrischen Omnibus besonders leb l,ast, auch die Drvschlen mit Substan tiieb nehmen start zu. Bereits bat das sranzösische Kriegs n:inisterium die Verwendung der Mo torwagen im Felde in Aussicht genom men, während in Berlin versuchsweise solche im Sanitäts- und Postdienst verwendet werden. Unsere Abbildung zeigt einen Auto Iuobil der »Denlnler-!lJtotoren-lslesell fchaft« in Kannstadt (Wiirttemberg). Diese Firma war bereits aus der Chi eagoer Weltalisstellung vertreten und baut fast alle Automobilarten, Omni bus, Geschäfts-, Last-, Kutfchwageu etc. Solch ein zweicylindriger Motor wagen von 4 Pferdekräften verbraucht lson seinem fiir 10Stunden ausreichen den Benzinvorratb bei vollerFahrt nur für 10 Pfennige Benzin stündlich, seine Geschwindigkeit beträgt bis-Z 335 Lini. letwa 151f2 Meilen) stündlich, gegenüber etwa 10 Kni. tetwa fi«).l.’ei ten) Dauerleistnng eines guten Pferde acfälirtes. Durch die neue Errungenschaft der Automobilen eröffnet sich fiir das kons nende Jahrhundert eine angenehme Perspectivr. Kein ehrenzerreifzenoes Gellapper von Pferds-huer und Echmettern Von Radbefchläqen mehr auf dem holprigrn Pflastcr in den Straßen der verlelkrsrcichen Städte, sondern nur noch das leise Sutren der Motoren, welche die auf ihren Guitton reifen geräuschlos rollenden Waan vorwärts treiben; weit feltenere Fälle ron Ueberfahren trotz der soviel größe ren Fahrgefchwindigteit, oa die Fuhr tverte viel vollkommener zu lenken und schneller zu bremsen sind als die schwerfälliqeren Rossesgefähtte. Vor allem aber die gesundheitlichen Er E W. folget Mit dem Berschwtnden des« Pfervetothes von den Straßendänrmen end dem Seltenerwerden der Pferde ställe in den Städten wird einer uns höchst anhänglichem aber-· nichts weni ger als beliebten alten Freundin, un serer Stubenfliege, die Existenzmög lichleit in hohem Grade beschnitten, denn in Pferdckoth legt sie ihre Eier nnd zieht darin ihren holden Nach wuchs auf. Der«Staub in den Stra ßen wirdsich erheblich vermindern, so bald kein Pferdetoth mehr von Wind und Sonne in Atome zerstäubt werden kann nnd nicht mehr durch unaufhork liches heftiges Gehämmer von Huf schlägen die Steine des Pflasters abge wetzt und in Staub verwandelt wer den, und mit den Fliegen und » dem Staube verschwinden zwei der eifrig sten Träger von Krankheitsketmen aller Art. Auch der Thiersreund sin det seine Rechnung durch Verschwinden des Anblicks abgehetzter armer Gänle; diese ziehen dann friedlich den Pflug auf dem Lande, auch bei jenem kleinen Bäuerlein, das bei der jetzigen starken Nachfrage nach Pferden und dadurch bedingten hohen Preisen sich ein solches nicht leisten kann. Fahrräder und Selbstsahrer haben ein Lebens-interesse an gutem Zustande der Wege, und so kommt jetzt die infolge der Entwick lung der Eisenbahnen so ganz zur Seite geschoben-I gute alte Landstraße im ewigen Kreislaufe der Dinge wh der zn Ehren und Ansehen. :- -s- si Admiral Makarow, der wohlbe kannte Ersorscher des nördlichen Stil len Oceans ist neuerdings mit dem Plane hervorgetreten, den Nordpol ver mittelst mächtiger Eisbrecher u errei chen. So merkwürdig dieser« orschlag zuerst auch klingen mag, so beruht er doch aus wissenschaftlicher Berechnung nnd zum guten Theil auch auf Erfah rungen, die der Admiral in Kronstadt seit dem Jahre 1864 mit Eisdrechern gemacht hat. Der amerikanische Eis brecher »St. Mart)«, der über 3000 Pferdekräfte verfiigt, bewegt sich leicht in Eis von fast 1 m Dicke und durch bricht Eiswälle von 5 m Höhe. Noch stärkere Eisbrecher hat man in jüng ster Zeit in Amerika für den Hasen von Wladiwostock gebaut. Zieht man nun in Erwägung, daf-, nach Nansens An aaben die Eiswälle im Arktischen Meere selten die Höhe von 8 m errei chen und daß fast ein Drittel desselben eisfrei ist, während das Eis im Som mer durch das Austauen weich wird und viele Spalten durch Salzanhäu fungen zeigt, so muß ein Eisbrecher Von 2(),000 Pferdekräften nach Main rows Ansicht alle Schwierigkeiten über trinden können. Er meint, ein solcher tiisbrecher könnte von 78 Grad nörd licher Breite ab in etwa 12 Tagen den Pol erreichen. Noch bessere Dienste-, tnie ein Eisbrecher von 20000 Vierte iräften, wiirden nach den in den letzten Jahren in Rttßland gemachten Erfah rungen zwei Eishrecher leisten-, etwa in it,s,000 Pserdekräften (6000 Tonnen Gehalt), die hintereinander arbeiten und Makarow schläat vor, solche Eis lsrecher bauen zu lassen, um damit den Pol zu erreichen. Sie möchten lieber nicht. Das Schicksal von Cuba hängt, wie das der Philippinen, noch in der Schwebe. Porto Rico aber, das wir erobert, und Hawaii, das unsere Dis vlomaten mit staatsmännischer Wei» beit gewonnen, gehören uns unwider ruflich. Die dortiae Bevölkerung darf sich unter den Sternen und Streifen des goldenen Lichtes der Freiheit freuen, wofür sie uns von Herzen Dank wissen müßte. Aber Undank ist der Welt Lohn und Wohlthaten bestgemeinter Absicht werden oft miß verstanden. So auch hier. Kaum ya ben auf Hawaii die Commissäre an Stelle der freiwillig abgedanlten tHäupter der ehemaligen Republik das Ordnungsgeschäft im Territorium be gonnen, da werden sie mit Gesuchen eines Theiles der Bevölkerung förmlich überschwemmt, in welchen um die Wie dereinsetzung der verbauntcn Königin gebeten wird. Die constitutionelle Re gierung, wie sie bis zum lis. Januar 1896 bestanden, solle wieder eingeführt werden. »Das- Analiederungs - Bo tum,« heißt es in einem der Gesuche, »ist von einer Handvoll Ausländer durchgedriickt worden. Wenn Amerika uns wohl will, warum wurden keine Hawaiier in die Commission ernannt? Wir sind in derselben nicht vertreten und haben bei der Gestaltung der poli tischen Zukunft des Landes keine Stimme« Nack,l solchen Opfern diese Lieder! Und nun aus Porlo Nico! Die an aenetnnen Botschasten klinaen uns noch in den Ohren, wie die dortiqe Bevölke runa beinal)e Triumpbboaen gebaut hätte, um die landenden Befreier zu begrüßen, daß der Marsch nach San Juan, wenn die spanischen Truppen nicht ebrenhalber hätten Widerstand leisten müssen, der reine Spaziergang lzum Wie-Nie aewcsen wäre. Und nun tomrnen 10,0()(, ansässiae Bürger mit dem Ersuchen, auf Reaierungstosten nach Spanien befördert zu werden, weil sie unter ameritanischer Herr-— scbast nicht leben möchten. Sie wollen optiren wie die Glsaß-Lotbrinaer anno ’71. Aber damit werden sie keinen Er fola haben. Geiällt ihnen die Lage nicht, möqu sie aus eiaene Kosten aus wandern. Andernfalls werden sie, wie die Konnte-n- aus Hawaii, eine neue Spezies in unserem Völkeraemisch als Mus3-Arnerikaner bilden· Die Nachricht, daß Frankreich, die chublit der Filipinos anerkennen wolle, kommt aus Honglong. Von da sind während der letzten vier Monate mancherlei sragwiirdige Nachrichten ge kommen.