Die Islurht Roman von gda Don-Ed. W GnmsnusJ «Csonradine sprach wire durcheinan der. Er könnte nicht fort sein«-— alle Mittel fehlten ihm —- er tdnne sich nids getödtet haben —- der Revolver sei da —- man müsse ihn supen — dann nahm sie dzn Befehl zurück und sagte, er werde toiedertommen, es sei gewiß —- und dann jagte sie Jasper son förmlich fort. er solle suchen,suchen. Sie wußte nicht, was sie wollte und beginnen sollte.« Phöbe trocknete ihre Thränen. »Ich beschwor sie, doch hierher zu kommen. Es war doch das Nackt-sie und Einzige und Selbstverständliche. Alm sie sagte beinahe ungeduldig: »Was kann Adrian dabei helfen!« Dann aber besann sie sich anders und wollte gleich her zu Ihnen. Schon waz sie. in ihr Zimmer aelaufen. um ihren Mantel zu holen — da fiel sie ohntnächtia hin. Ach Adrian, es war schrecklich anzusehen, wi-: sie dalag. so blech und lang in ihrem weißen Mor genrock —tvie eine Todte. Wir les-ten sie aufs Bett und die Petterson sitzt kei ihr und macht ihr Umschliige. Jer liefz aber rasch anspannen und fuhr mit-dem Jagdwagen bis zum Schlaai baum —- von da lief ich. denn der Ftrßtveg ist don da an viel näher. Es war doch das beste, Sie zu holen, Atti-an. nicht wahr Z« Vertrauensdoll und schon halb ae tröstet sah das Kind ihn an. Er las es wohl in diesen blauen Augen: fiir sie war er der Helfer, Retter und Trö ster in jeglicher Noth. Er streichrlte sanft die kleinen Hände. »Gewiß war es das beste Und wie kalt die Fingerchen sind, o!« Er nahm sie und führte sie zwischen den seinen zu seinem Mund empor-, um sie warm zu hauchen, wie man bei klei nen Kindern thut. »Können Sie die ganze Sache be greifen?« fragte sie und sah zu ihm empor, ihren Blick in seinen versen kend, »ich nicht. Die Liede ist docb etwas so Einfaches und Klares. Man liebt eben. Da kann es doch keine Kämpfe geben — ob man sich versieht oder nicht, ob man für einander paßt oder nicht — ich mein-: beinahe, wo solcher Kampf ist, ist gar nicht die rechte Liebe. Und was so drum und dran ist, ist doch erst recht ganz gleich aiiltig. Jch glaube, Felix bat sich auch Gedanken darüber gemacht, daß er nichts hatte, wie man das so nennt. Gott, als wenn das »Da-den« wag aus machtel Jm GegentheiL Es muss ja sehr, sehr schön sein, viel Geld zu haben, damit man dem lieben Manne alle Sorgen nehmen kann, und ich glaube, der Mann tann das gern in solchem Fall annehmen. Aber norb schöner ist es doch gewiß, wenn man dem lieben Mann sagen darf: Du hast Noth? —- ich will sie theilen! Du kannst mir leine Kleider tausen? — ich will die alten sliclenl Du hast vor Arbeit keine Zeit zum Glück? — ich will mit Dir in der Arbeit glücklich sein. Ach, das muß erst das rechte. wahre Glück in der Liebe sein! So mitläntpsen, Adrian, nicht wahr? Ich habe so vi-: l darüber nachgedacht, be sonders In der letzten Zeit. ,wo ins so neben einem ..... neben einem Brautpaar . . .« Sie verlor den Faden ihrer Rede. Adtian sah ihr so tief, so eigen in die Augen. Seine Finger umschlossen so fest, so heiß ihre Hände. »Phöbe,« murmelte er, »das ist ja alles sehr schön, ganz wunderschön Aber am Ende doch bloß Theorie! Wenn das mal in der Praxis so für Sie käme — so ne Zumuthuna mit einem Mann, der Sie li-: bt. und ganz arm ist. Phöbe wurde flammend roth. Sie wandte ihr Köpfchen hin und her »die ein-Euer Boxlb cht .. i a edas nursoirn allgeminenf stotterte sie verlegen. drian faßte sich mit Gewalt Jetzt MUicht die Zeit, an sich selbst zu »Natürlich —- nur io im allgemei nen,« wiederholte er mit einem un frieienLachen und drückte Phöbes-Hände noch fester. Ja, das waren süße. verständige Worte aewesen — sie hatten ihm bei-. Himmel aufgethanl Wenn sie es so ansah, so mit offe nen Augen seine Armuth anfchaute end gar keinen romantischen Nimbusj darum flocht — dann am Ende ließ ess sich doch schon wagen . . . Und war es nicht ihr vorbestimmtes Schicksal? War sie nicht für ihn erwachsen, blühte sie nicht ihm entgegen, hatte sie wohl n ihrem Leben einen anderen Gedan ken aehaht als ihn . . . War dies wundersame Einfachheit ihres Herzens sind des feinen nicht gerade jetzt wie eine Offenbarung, wo die andern bei den scheiterten an dem Ballait. mit dem Das Leben ihre Seelen überladen hatte. Bari siegt extEIitäe die Einfachheit u leich ie äre . TIme meine Vhöbe,« faate Zwan, aus feinen Gedanken aussah Mh, .wit wollen zu der unaliicklichen Fee-a Das ist ieht unsrePflichtX Oe war so innig in feinem Wesen fe satt in seinem Geh-ihrem als er i f höbe das Mit hdchen aufsetzte, i rdie acke iim ab un sie dann zur hüte geleitete. nd er hatte du« gesagt wie in Kindertagen Phöbe war kzPlan stumm und besan gen, ihr-He ptas Er erzählkte ihr, daß Felix sich in der Rettiin sstation verborgen halte, und bespraiä mit ihr, sie um Rath fragend, at man Conradine dies mittheilen nziisse oder dürfe, denn er hatte dor sichtshalber jedes Versprechen in dieser Hinsicht Felix gegenüber vetmieden. Phöbe aber war natürlich der Mei nung, daß alles am besten sich so ent wickle, wie Adrian es bestimme. »Weißt du,' sagte er endlich, »am besten scheint mir, daß wir erst zu ihm gehen und ihm von ihren Leiden spre chen. Dann können wir ihr doch viel leicht eine Botschaft bringen« »Ja, so ist’s sicher am besten·« Sie gingen zusammen denseiben Weg, den Adrian Morgens nin zehn Uhr schon einmal gemacht. Der Wind pfiff noch immer scharf von Osten her und zerrte Phöbe an ihren Kleidern wärt-s und ließ Adrians Meint-: llraaen nach darn flattern Am Himmel stand tein Wölkchen und die dünne Schneedecke war zu fest gefroren, als daß der Wind sie hatte aufstöbern können. Hart klang es vom Boden zurück, wie die schnell wandern I den Füße bahinschritten. Auf einer Pappel am Wea saß eine Krähr. mit klammernden Füßen hielt sie sich an einem schwanken Reis und ließ sich mit demselben im Winde hin nnd her be wegen, der ihr Gefieder sträubte. Adrian und Phöbe aber wanderten schweigend dahin. Sie bermieden es, sich anzusehen. denn sie waren beide etwas verlegen. Aber aus ihren Ge sichtern laa der Voralani des Glückes. Als Felix sich allein sah, setzte er sich auf einen Holzstnhl nahe am Herde. Ein Gefühl körperlichen Bebagens tam erlksend über ihn Er brauchte sich nicht mehr zu bewegen, er brauctte nicht mehr zu sprechen nicht mehr zu zuhören, wenn ein andrer sprach Er kennte ganz, ganz still sein. Neben ihm tnisterten die hellen, ioärniespendendcn Flammen. Aber die Kälteschauer, die durch seine Adern flogen, wallten auch in der Flammennähe nicht weichen, und er fühlte nach wie vor beim Athmen die Stiche in der Lunge. Was konnte das zu bedeuten haben? Eine beainnende LunaenentzündunaZ Vielleicht. Es lvar ihm ganz gleich gültig. Er versuchte an die Zukunft zu den ken, nur an die von morgen und über morgen. Aber seine Gedanken waren nicht fähig, einen Plan zu verfolgen. Wirt gingen sie ihm bald dursti » einander ; Sein Kopf glühte. Ein verzehrender i Durst machte ihm die Zunge trocken. i Mübsam stand er aus und sah in ! dein Korb nach, den Adtian mit ber z gebracht Es waren nur Sachen zun zEssen darin, aber ein Becher. Die ) Flasche, die schon ausgepaclt daneben stand, sah Felix nicht. Seine hände waren unsicher Jlnn lam es vor, als fliege ab und zu etwas Sdnvarzes an I seinen Augen vorüber-. Und der Durst war unerträglich-. Die Lippen schienen ihm springen zu wollen, die Zunge war schwer und trocken. Draußen lag Schnee —- ihni war wenigstens so, als sei er über Schnee selber hergewanderi. Er nalnn den Becher, um ihn draußen mit Schnee Fu fällen. Seine Füße trugen ihn kaum. Ein Gefühl von Schwindel ließ alles um ihn lreisen. Er stand ans der Schwelle und sah mit blöder Verwunderung dahStrand Kiefernwald nnd Himmel in Karnsseb bewegung waren. s l Das war ein paar Sekunden. Dann tcppte er vorwärts und wollte sich bücken. Der eisiae Wind traf sein Ge sicht wie kaltes Wasser· Das erwäch terte und crsrischte ihn einen Moment. Und wie er so stand, vor sich den weißen, öden. verschneiten Strand, ; hinter sich die Trümmerhaufen drrs Ruine, fühlte er plöklich eine große Hilslosigieit. « Es schien ihm unmöglich, sich nach dem Schnee zu bücken, und es schien ebenso unmöglich, sich für die drei Schritte bis zur hauswankx an der er sich stützen konnte. um die Thür zu er reichen, noch zu ermannen. Aber rührte sich da nicht etwas? Da brachen doch zwei Männer durch die Kiefern? Stauden sie nicht still? Saiten sie nicht nach ihm? Lief der eines nicht zurück? Oder war es doch nur einer newesen2 Denn nur ein Mann kann heran. Felix Erollte winken und rufen und konnte nicht. Aber der Mann tarn von selbst näher und näher. Und pliidlich verwandelte sich die willkommne Erscheinung in Schrecken. Ei schien kein Mensch. der kam. Höher nnd höher wuchs die Riesengesialt, und rimn Brausen der Lust. vorn Donnern der Wogen heranaeteieben, von taufend Geräusch-n umbriilli —- eine fürchter liche Erscheinung W Und während der Dauer einer Se tunde war es wieder Jaspersom der mit wuchtigen Schritten herantam . . . Dann war es wieder sein Gespenst« des sen schwarzer Scheitel an den Dimmel ragte. Und dann drehte es sich mit dem Himmel und der Erde im Kreise. Vor Felix heißen, glänzenden Augen zerrissen plöhlich die Schleier. Dicht vor ihm stand der Mann, den er gehaßt und gefürchtet, seit er ihn zu erst sah, ohne zu wissen warum. mit der Macht des Jnstinttes gegen die Stimme des Verstandes. »Ich hin ausgeschickt, Sie zu su I chen,« begann eine Stimme, klanglos s ver Errc ung. Felix ah start in das Gesicht, dar aus ihm der Haß unverhüllt entgegen sprang. Und hätte er noch denken lönnen, so würde er vielleicht gedacht haben, wie s:ch hinter der Stirn des andern alles malen möge: als eine Tragödie des-· Undanks, als eine Geschichte, wie man ron einer edeln Frau Geld, Stellung, Liebe erheischt und sie dann verläßt, wenn man das Letzte von ihr empfan gen. Er hätte vielleicht begrissen, daß ein htutaler Sinn in allen Ereignissen auch nur die brutalen Linien zu erken nen vermag. Aber er konnte nichts mehr denken. Er konnte auch nichts antworten »Ich —- tvill -—- hinein,« stammelte er und streckte die Hand aus, um sich dim andern zu halten. Und den andern iibertam die Wuth. Rcth ward es ihm vor Augen, und als dir bilfeflehende Hand seinen Arm he riihrte, stieß er sie mit eiserner Faust von sich. Und stiesi nott- einmal und traf den schon Sinienden mit gewalti gem Faukschlag an die Brust. . Nur ein dumpserTon, kaum hörbar, " wie ein leises, letztes Stöhnen tam von . Fel;x’ Lippen. Er fiel zurück, in jähen, » hartem Fall schlug sein Rücken aus die Trümmer. Dann tam eine großestili le. Nichte reate sich aus der weißen Fläche, seit der-Mann mit stetigen, gre szen Schritten über sie davonqeaangen. Jm Schweigen stand der tleinesiiesern wald, und um seine rothenStämmchen. durch seine qraisoriinem bät-stigmer nen spielte der Wind· Hinter dem der traudten Fenster des tletnen Hat-schenk nsard der rothe Feuerschein matter.Ein mal slob ein Hase iiber den verschneii ten Strand. Er war ausgeschieckt durch den har ten Widerhall von Schritten. die über den aefrorenen Boden dabertamen. Adrian und Thisbe betraten den Strand. Sie boaen am Saum des Kiefernftriches um die Ecke und näher ten sich schweigend und rasch dem-Häus chen zu Füßen des tablen Wartthurins. Ein Schrei und ein Rus des Schre ckens erscholl. Sie hatten den stillen Mann gesessen, her mit dem Obertöer aus den Stei nen laa und die Füße weit oorstrcktte in den Schnee Sein Gesicht zur Seite aetehri, war bläulich-weiß, und die Steine, die ihm cls Kopftissen dienten, waren ronBlut uberronnem an Lippen und Wangen klebten noch die rothen TrTopsen. Der aewaltige Stoß und Fall batte die Gefäße der schon erkrankten Lunge zersprenqt und der Strom des Lebens hatte sich eraossen . . . »Ist er todt?«« ries Phöbe jammernd. »Ri: alaude nicht,« saate Adrian, dent alle blühende Farbe aus dem männlichen Gesicht gewichen :Iar. «Thiir aus —- Bett zurechtl« lseiahl er rauh, indem er eine Stellunq suchte, die ihm aestattete. den Körper des Lie aenden zu erfassen. Das war schwer. Die Steine rollten unter seinen Füßen hinweg. Aber endlich qelana es ihm. Adrian swar ein hitne von Gestalt und Kraft. aber dennoch ward ihm die Stirn feucht und der Athem keuchend, bis er den in seiner Leblofiqteit Lei chenschweren aus das Bett aelegt hatte. Zitterud itandPhöbe da und sah den Untersuchunaen Adrianii qu. Der horchte an der Brust und sühlte den Puls und brachte seinen Mund den . Lippen des Freundes nahe. um seinen hauch wahrzunehmen - »Er lebt noch,« saate Adrian leise. Aber et sah ei mit tiefster Eises-Ette rung: der einst dar dein Tode gesichert war in das Leben, der floh nun vor dem Leben hinaus in die ewige Stille des Todes. » Sie suchten ihrn wohlzuthum habe holte Schnee und wusch ihin do shtig von Wange und Mund die schrecklichen Spuren· Und Idrian bettete ihn so stach, als es aus dein Lmr mit den bleischweren Iederhett stiicken nur mög lich war. Adrian dachte nach, wie ncan am schnellsten einen Arzt beschaffe. Der Tag aina zu Ende. in einer hal fen Stunde mußte die Sonne hinunter em. Er konnte Phöhe unmöglich hier ai lein lassen. Das hieße. sie Schrecken und Grauen preise-eben — denn der Arme da konnte jeden Auaenblick ster » ben, er konnte vorher einen erneuten : Blutsturz beten-men« oder er konnte er warten, phantasiren, schreckliche Todes iinasie bekommeii——Adrian konnte sich als Laie nicht vorstellen. was sich alles noch ereianen könne. Ader das sah er auch als Laie, dass hier der Tod atn Bett saß. Und das war keine Gesellschaft sijr die junge Phöbe, die den Tod noch nie gesehen. Allein sollte sie ihm jeden falls nicht zuerst ins Auqe blicken Adtian trampste sich das Herz vor Mitleid zusammen, wenn er sich das nur vorstellte. Aber sie allein in den sinkenden Abend hinausgehen zu lassen, das war ihm auch sehr angstvoll. Wie erPhöbz konnte, würde sie dann laufen und laufen, sii sie das zwei Stitnitdn "ost-" wärts von Collasdorgen gelegene Dorf erreicht, wo ein Arzt wohnte. Sausen, dem Wind entgegen und bei der Nacht. Phöbe stand am herd und legteholz in das Feuer-, die Gluth umgoldete ihre ganze Gestalt. »Ich werde sie versprechen lassen, langsam bis zu knir zu gehen und von dort einen Knecht zum Doktor reiten zu lassen. Sie kann dann zu Couradinsx fahren . . . .« « Er mochte den Gedanken nicht zu Ende verfolgen. Eben trat er zu ihr und legte liebe voll den Arm um ihre Schulter und wollt sprechen, da fuhren sie beide zu san.men. lix hatte geseuszt. ie traten an das Bett. Mit ges schlcssenen Augen, noch wie ein Todter anzusehen, la Felix unverändert da. Sonst ersa te Adrian die eine der bleichen Hände. Da schlossen sich die Finger mit einem kaum merklichen Druck um die seinen: Adrian wagte nicht« sich zu rühren. War es eine be wußte oder eine univilltiirliche Bewe gunq gewesen? Mit gespijnnter Aufmerksamkeit be obcchteten sie das weiße Gesicht. Felix beweate die Lippen wie ein Türender. Schnell sprang Phöbe an den Tisch, nahm die Flasche und netzte ihen kleinen Finassr mit dem Wein. eLise strich sie die Feuchtigieit aus die vertrockneten Lippen des Sterbenden. Wenn er doch nur zu sich käme, dach t- Adrian verzweiselt, damit er wenia—i stenxz sagen könnte, was ihm passirt ist. Da waren doch Fußspuren im Schnee Es ist jedamnd hier gewesen sich-r- - lich vielleicht jemand, mit dem -:r ge- i runaen dat. s Felix schien noch immer feine Hand festzuhalten, weniqstens bielt Adrian das schwere Gewicht« mit dem die Hand cui der seinen lag· fiir einen Druck. Er fürchtete auch. daß der Sterbenbe hö: ten könne« wenn er zu Phöbe vvm Arzt und von der Nothwendigteit, Conradi ne Fu benachrichtigen, spreche. Er dachte noch angstvoll hin und her, und Phöbe sah ihn noch angstvoller an, als es draus-en laut wurde. Röderrollen, ein Pferdewiehern dann Schritte. Die Thiir ward auf-gerissen. Und dann ein Schrei! Eonradine, die gekommen war, ei nen Verirrten zu sich zurückzuführen nnd einen an sich selbst Verzweifelnden an seine Pflichten gegen sie zu mahnen Contabine fand einen Sterbenden! Sie stand und starrte das Entsetz liche an. Phöbe fiel ihr nufweinend um den hals. Sie fchob sie beiseite. Langfam ging sie vorwärts auf dar Bett zu. »hier ift mcin Platz," sagte sie laut. Adrian erhob sich, er trat scheu bei seiti:. Scheu vor der Frau, die nach dem ersten Schrei des Entsehens ihren Schmerz und Ebre Angst zu biindigen verstand und dasasz wie ein Bild von Stein. Adrian ging hinaus und hieß Ha derfen nxit dem Jagdwagen davonra fen Zum Arzt. Er tam iuriiek und fand Conradine unbeweglich wie zu vor· Er trat an das Fußende des Bette-« und sah auf den Sterbenden und auf das Weib. Er konnte das Wunder beinahe nicht fassen. Gerade sie, die er als immer Aufflammende, als leidenschaftlich Miterariffene kannte, deren Seele war wie ein ungeschiitztes Feuer, in das die Winde von allen Richtungen blasen tönnen und es hochlodern lassen —- ge rade sie hätte weinen, klagen, verzwei feln selten, meinte er. Eine fern-: Ahnunq dämmerte in ihm auf, daß diese Frau in den ver gangenen Stunden Schmerzen durch aekostet. geaen die es Wohlthat und Ruhe bedeuten mußte, den Geliebten durch den Tod befreit zu sehen — und ward er nicht dadurch fiir ewig der ihre? Keine Kämpfe konnten ihn ihr mehr nehmen, nicht die Welt tonnte mehr zwischen ihn und sie treten, kein Weib der Zukunft konnte ihr fein hekz . rauben. Sie und ihre Liebe waren der ’ Jnfhakt und Schluß seines Lebens ge- . l we en. - - I Wenn man iernand an das Leben verliert. hat man ihn wahrhaft verlo ren. Aber einen tbeuern Menschen an den Tod verlieren, heißt zugleich ein wunderbares Eigenthumsrechi an ihn neu-innen Felix bewegte sich. Es schien, als wolle er einen tiefen Atbemzug thun, aber nur ein seltsam röchelnder Laut tain über sein-. Lippen, ein Laut, wie Phöbe ihn noch nie gehört. und vor dein sie erschrak bis in ihre tiefste Seele. Kündiate sich so der Tod an? Und wo war Schutz vor seiner fürch terlichen Nähe? Wo anders alsan der breiten rBust und in den starken Ar men, in denen Sicherheit war vor je der Noth des Lebens und des Todes. Phöbe schlich scheu an Adrion her an. Und er, die Bangiaieit ihresherg zens erraihend, nahm sie an sich und hielt seine Arme um sie. Bleiern rannen die Minuten, und mit dem Tageslicht erlosch langsam die Lebenzslacnine des Sterbenden Enger und enger schmiegte sich Phö be an Adrian. So tion sicherem Port aus sah sie mit großen Augen den stil len Wundern des Todes zu. Ihr war, als sähe sie eine Gestalt, schön wie ein Erzengel, ernst und glitig wie Gott selber. Und sie sah die hohe Gestalt sich itber den bleichen Mann neigen und seine Hand ergreifen. wie nm Ihn hinwegzusiihren in sonster Bitte: Komm rnit! Und ihr war, als ziehe ein goldener Glanz aus von dieser Gestalt und werfethedenklicht auf des Sterbenden Stirn und in Conradi nens Herz. Threinen rannen aus ihren Augen, nnd ein Zittern durchfchtittelte ihre Ges ftalt. Adrian preßte sie fefter an sich. So standen sie lange in Schweigen, Bruft an Bruft wie zwei Menschen, die Wfammengefckxniedet sind für immer f» . Und langsam erwuchö in ihnen ein Gefühl —- der Instinkt der Kraft — und in allein Schiner und in allen Schauern var der öhe des Todes mußten sie dies Gefühl gewaltsam u tiicldämmen, daß es nicht« in he er Flamme aufjuble. Sie begriffen ielbft nicht« was es war — es hob sie hinauf zu einem siegesfreudigen Gefühl der Gelundheil, der Stärke, des Glücks, zu einem Wunderglauden an eine Zu lnnft. Und es war, als ftrönite ihnen aus tausend Quellen Segen zu. und als umwiichfe sie die Natur« in deren Stille und Einfachheit sie lebeten und arbeiteten. wie rnil friedvoller Tem I pelheiligleit. Der Sterbende bewegte sich. Er fchlug die Augen auf. War es ein bewußter Blick? Kehrte noch einmal vor ihrer Flucht die Seele zurück von den Grenzen des unbetann ten Landes? Conrcdine erhob sich, itill gefaßt. Sie wie's mit deutender Hand nach der Thür: der letzte Blick des Geliebten sollte ihr gehören, in heiliger Einsam lcit wollte sie seinen Tod h-:ranwachen. Adrian faßte Phöbe an der Hand. Und sie. in der blühenden Kraft ihrer Jugend und ihres Glückes-, flohen hin tr-:a von der Stätte des Tode-« hinaus in das Leben. Schlun -...« »O- . .-. Handels-verstehe- im Optiker-seh Daß der Unternehmunasqeist eer aisieritaniscken Geschäftsleute die pün stiaen Gelegenheiten, welche Cuda und Poeto Nico bieten, nun in ausgedrhntes stein Maße ausniitten wird, versteht sich von selbst. Amerilanisches Kapital ist schon zuvor in der Landwirtbeccft und Ruban-Industrie der Inseln an gelegt gewesen« es wird sich, wie die Antiindiqung großer Snnditate zeigt, nun noch intensiver betbätiaen, ebenso der Handel die Vortbeile wahrnehmen, i die ihm durch die neue iiir diese Ge biete zu dersiinende Zollbolitit erwach sen. Mit dem Fall deis spanishen Mo nopols ist der Handel der Inseln dein Wettbewerb aller Länder unter glei chen Bedingungen geöffnet. Die Jer. Staaten sind. wie zuvor aeoaravhisch, nun auch politisch die »niichiten« dazu; man darf wohl erwarten, dass sie bei der band sein werden. um nicht, wie dies in unseren commereiellen Bezieh ungen zu den mittel- und Iiivarneritas nischen Ländern der Fall ist, mit ver stäteten Versuchen Versäumtes nach holen zu müssen. Vor Ausbruch der letzten Rebeklion belies sich die Einfuhr vonCuba jährlich aus 78 Millionen, die Auäsuhr aus 66. Von lehierer aina der aröszte Theil nach den Ver· Staaten. an der Ein suhr aber waren dieselben nur mit zwölf Millionen betheiliat. Durch die Entwickelung der weiteren Stillst auellen der Insel wird die Produktion terselben wie die Consurntionssiihig teit der Bevölteruna bedeutend gestei oert werden, aber selbst unter den alten Verhältnissen bliebe uns immer noch ein Feld von 66 Millionen deeEiniuhr, von welcher wir uns den beträchtlichsten Theil zu erobern suchen müßten. Porto Rieo führt im oFabre Waaren im Wer the von etwa sieh-sehn Millionen ein, seine Auöiubr beläust sich aus ange siihr die gleiche Summe. Aue den Ver. Staaten wurden im voriaen NMike Waaren im Werthe von slfshsxw nach Porto Riro verkauft. unser Bezug wn dort belies sich aus 82.4l4,«)00, so daß auch da nack- ein beträchtliches Ge biet zu new-innen ist. Bisher ist Zor nien der hauptsächlichfte Lieferant ce wesen, indem eI die Einfubr aus ande ren Ländern durch böbere Hölle er schwerte. Diese fallen ietzt iorr· Die Ver. Staaten ver-richten darauf. sich eine bevorzugte Stelluna zu sichern; bei der Einführung aleichniäßi er Zölle siir die Einfubr aus allen ändern vertrauen sie aus die Eoneurernzfäbia leit ibres Handels und ihrer Jn dustrien. » Der Antbeil daran wird sich über das aanze Gebiet der Ver. Staaten er strecken. vorläufiq. bis zur Herstellung ; eines interoceanischen Canalö, auf den E Osten und den mittleren Westen. Die Hasen der atlantischen Küste werden i die erwartete Zunahme des handels- ( verlehrs ebenso spüren wie das Wiss · iissippitbaL dessen Wasserstraßen und Eisenbabnsysteme beauerne We e ine ten. die Produkte des inneren tankez nach dem Golf zu befördern. Die bor tiaen hasenstiidte, besonders Mobile, Rerrteans undGaloeston. hoffen auf einen lebhaften Aufschwung ihres Schiffsleuteer der nicht ausbleijen wird, wenn eine« weitsichtiae Handels politil der geschäftlichen Energie zur Seite steht· Jn einer Zufchrist an den New erecnser Times-Demolrat be spricht Stuyoesant Fisch Präsident der Illinois Central-Padu, die Aussichicn welche sich durch die Resultate deMriesi aeg in Verbindung mit der Reciprocb Eis-Politik sur die Städte der Golf tiiste, speziell New L-rleans. und deren · Hinterland er eben werden und besiirs i wortet zur Federuna des Verkehrs Subsidirunq fur die Schissfabrt nach ( dem Muster der europiiischen Seebans : des-Nationen Es ist über diese For- ! deruna schon viel fiir und wider gesagt « und geschrieben worden: ein gutes Ak- j gument zu Gunsten derselben bringt s here Fish vor, indem er daraus hin W ! wein, das vie Schimmers-cum sur ? uns ja lein neues Experiment ist daß s wir der liberalen Ausübung derselben ; ten Etsenbabnen gegenüber durch Landsckientungen die erstaunliche Ent wickelung unseres Eienbahnsystems verdanken, das dadurch in den Stand gesetzt wurde, den Bedürfnissen des Landes voraus-weilen und der Be siedlunq weile Gebiete zu krschlie e:i, in welche sich die überschüssige Beb« lie iuna der älteren Staaten und eine massenbaste Etnwanderuna ergießen konnte. Der Binnen- und Bittender lebr bat den Schutz des Ausschlusses ausländischer Fabrzeuge aenossen und l sich innige dessen mächtig entwickeln der Ozeanberlebr ist stetia zurücke-gegan gen. Die Mehrzahl der Schiffe, die in unseren Seebäsen verkehren, sittfren sremdlandische Flaggen Der iiber cer iche Handel der Ver. Staaten bezisiert fch im Jahre ans achtzebnbundert Mil lionen, nur neun Prozent desselben werden von amerikanischen Fahrzeugen » befördert. -—————-O—«—-—-s Zwei neuern-mische Familie-in Die bürgerlichen Einrichtungen der Ver. Staaten kennen teinen Geburts adel Die Aristolratie süritlichenstieich tbumcr ·iiberdaisert selten die thikk Generation, der Adel des Geistes ist eine Gabe, die gewöhnlich mit dem Da sein des· so Begabten erlischt; wir ten n·en» teine Patriziergeschlechtm eber einige Familien hat es im Laufe unse rer politischen Geschichte aegeben, in welcten sieb seltene Anlaaen unt-Fähig leiten des Geistes durch Generationen Vererbt haben. Daran erinnert der Fall von Thomas F. Babard. dessen Able ben inan jetzt entaeaen siebt· Seine Fa milie und die der Adams aeixören zu diesen außerordentlichen Erst-beknur aen. Jarnes Ashton Bahard der Linse-ihre 1767 aehoren wurde und 1815 .tard, gehörte in den Jahren von 1804 bis 1814 dem Bundessenat an. Sein atte ster Sohn, Richard H. Bavard, gebo ren in 1796, gestorben in 1868, ver trat Delaware von 1836 bis 1839 im Bundessenat. sein zweiter Sohn, nach ihm James A. genannt. 1799 aeboren und 1880 destorbem war von 18351 bis 1869 Senator von Delaware. Thomas Francis Bahard, irn Jahre 1828 ge boren, wurde 1869 Nachfolaer seines Vaters im Senat und hatte den Posten his zum Jahre 1885 inne. wo er als Staatsleiretär in Präsident Clem land’s Cahinet trat. Als Cledeland im Jahre 1893 zum zweiten Male Präsi dent wurde, ernannte er Batiaro zum Gesandten in Enaland Drei Genera tionen hindurch ist die Familie itn Se nat vertreten gewesen, durch den Groß vater. den Vater. den Onkel des Letzte ren und durch diesen selbst. Um die Mitte dieses Jahrhunderts gehörten zwei Mitalteder einer Familie. Vater und Sohn, aleichzeitia dem Sen-it an, Henrh Dodae von Wisconsin und A. C. Dodae von Iowa. Aus der Adams-Familie aelaksaten zwei Mitglieder zur Präsidentsclnist, John Adams, der im Jahre 1796 ge wählt wurde. und John Quinct Adams, irn Jahre 1826. Dieser erhielt sein Amt durch Abstimmuna im Re driiientantenhause, da die Wahl im General-Collegium resultatlos geblie ben war. John Adams und Jtshn Quinch Adams waren Feder-stiften und Whias, wie es auch James A. Bahard, der Erste. und Richard Henrn Bahard gewesen waren. die späteren Mitglieder beider Familien waren De mokraten. Charles Francis Adams war im Jahre 1784 mit Martin Von Buren auf dem Tictet als Candidat siir die Vieepriisidentschast: aus ver Mai-Convention der stimmt-Rechn taner im Jahre 1872, welche Horai-e Greeleh nominirte, wäre er Vielen als Candidat lieber gewesen: itn Jahre 1876 war er demokratischer Gouver neurs-Candidat in Massachusetts; ei ner seiner Söhne, John Quinch Adams, hat in der Leaislatur von Massachusetts eine hervoraaende Rolle aesvielt Daß die bedeutende Stellung, weiche die Träger dieser Namen in der politi schen Geschichte des Landes ein-gewin inen haben, nicht deni bloßenVrestige ihres Namens zuzuschreiben ist« ergibt ein Ueberbliet iiber die qrosie Zahl so vieler hervorragender Persönlichteiten, deren Würden und Ansehen nicht aus die Söhne iibergeaanaen sind. Ein naheliegendes Beispiel ist oie Nach folge, welche bei der ersten Wahlen-n daqne fiir das Größere New York der Sohn des plötzlich verstorbenen henrn Georqe aus dein Ticket der Partei des-» seiben anzutreten versuchte. Bei den Banards wie bei den Adams l,at es ge nießen, wie überall bei nicht vererbtem biißen isnd seitgelegtein Besih: Was Di: ererbt von Deinen Vätern tust, krivirb es uni es zii besitzen. ..-— Der Einir von Ascbuniitnm Abditrs rabinaii Knau, liat dor Kurzem, wie dersische Blätter berichten, in seinem harem eine Bibliotbel ·errichiet, die sent schon über 5000 Bande zählt Die Bibliotbet entbalt nicht nur die Werte etc-bischen der-fischen tiirlischer und indischen sondern auch die europäisclxer Schriftsteller, als Paul de Koch Aller ander Vatikan Eiiaen Sue etc. Leh tere naturlich··in irgend eine orientalis lche Sprache ubeisent Das deiannte arabischeWert «Taiitend und eine Nacht« findet sich iii nicht weiii er als 2»80 Exemplaren dor. Der Eni c iebt tiir diele»Bibliotbet, die unter der ist sicht zweier Eunuchen steht, jährlich d000 Radien ans. Der schlaue Eintr! Wie viel Stunden ini Jahre wird isun die eiserllichtiåelsiabale der reins schiinen von i durch ibre L ebe zu den pilanten iicherii abaeleiilt sein.