Grand Island Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1893-1901, October 07, 1898, Sonntags-Blatt., Image 12
1848 Ein weltgefchichtlichez Drama Von Johannes Beherr. ERNan Letzte Vorbereitungen UnddieLosung:Verderben gehe Deinen Gang. Es lann gar keinem Zweifel unter stellt werden, daß die genasfithrten und gemißbrauchten proletarischen Massen durch das bonapartistische Complott systematisch gegen die republilanische und die royalistische Beurgeoisie auf gewiegelt und methodisch einer Krisis zugehetzt wurden, einer Krisis-, welche die verblendete Bourgevisie ebenfalls herbeiwünschte und herbeirief mit ihrem grausamen Geschrei: »Man muß ein Ende machen!« Was nachher kommen sollte, wußte die in sich gespaltene und zersahrene Bourgeoisie nicht, wohl aber der Bo napartismus. Ja, er wußte ganz ge nau, was er wollte: nämlich aus dem ; Grundschlamm der Anarchie, welche E seiner Rechnung nach aus dem von ihm zur äußersten Schärfe zugespitzten Zu sammenstoß zwischen Bourgeois und Proletariern hervorgehen sollte, eines Kaiserkrone heraussian. Arn 15. Juni erklärte Monsieur« Goudchaux als Sprachrohr der Bont geoisie in der Nationalversammlung von der Rednerbühne herab: »Die Na tionalwerlstötten müssen sofort ver schwinden. Man muß sie nicht allmä lig eingehen lassen, sondern sie müssen sofort und mit einmal weg. Jhr müßt das aus der Stelle beschließen; denn Ihr habt ohnehin schon zu viele Zeit verloren. Der Boden ist ganz und gar nnter Euch minirt..'« Vergebens beschwor der Minister Toelat die Versammlung, die Sache rTclat die Versammlung die Sache nicht zu überftiirzen. Die Mehrzahl wollte nicht sehen und hören, sondern schrie mit dem zum Berichterstatter cr nannien Monsieur de Falloux: »Man muß ein Ende machen!« Am 18. Juni richteten die Arbeiter der Nationalwertstätten ein Schreiben an Herrn Goudchaux, worin fre sagten: »Nicht der Arbeitswille fehlt uns, son dern eine nüßliche und unseren Gewer ten und Fertigkeiten entsprechende Ar beit. Wir ersebnen sie von ganzem Herzen. Sie fordern die sofortige Auslösung der Nationalweriftätten, aber was soll denn aus den 110,000 Arbeitern werden, die zum einzigen Existenzmittel für sich und ihre Fami lien ihren kärglichen Taglobn haben? Will man sie den übeln Rathschliigen des Hungers, den Verlocknngen der Verzweiflung preisgeben? Will man sie den Wühlern zur-Beute hinwersen?« Umsonst, alles umsonst. »Man muß ein Ende machen!« Am 21. Juni liesz auf Befehl der » Exelutivlommission der Llrbeitsmink H fter ein Dekret ausgehen, kraft dessen die Arbeiter aufgefordert wurden, so- f fort in die Armee einzutreten oder aber - sich zum Abgang in die Provinz-en be rettzuhalten, wo ihnen icn Akkord zu verrichtende Erdarbeiten angewiesen werden sollten. I l Nun, der in das Dekret vom LI. i Juni eingewickelte Fehdehandfchnb t wurde aufgenommen l Noch an demselben Tage, wo e: hin geworfen ward, bildeten sich Noten rische Ansammlungen in den Straßen und auf den Plätzen. Die Marseil laise wurde angestimmt, aber zwischen den Strophen der Revolutionglmznne hinein tiefen Leute in Blasen, die aber ganz wie nachgemachte Blutscnleute aus-sahen: »Bive Napoleon!« Jn de! Nacht sodann traten Abgeordnete der Nationalwetlstiitten und solche des ausgelösten Arbeiterparlaments vorn Lnxemburg zu einer Berathung zu sammen und setzten aus den folgenden Tag eine Massenprotestation gegen das Tetret fest. Sie fand am 22. Juni, am Feolm leichnamsseste, Vormittags gegen 10 Uhr statt. Etwa 1500 Arbeiter zogen mit flie- I genden ahnen unter Führung des be- " liebten lubptopheten und Gemein vedners ujol zum Luxemburgpalast, wo die xeeutwcvmmissivn eeskdirtr. xujol stieg mit vie-e Deleaieten die eeMe hinaus und verlanate den Bür ger atie zu sprechen. Bei demselben wegela en seht sich der Redne: in Po- s e un legt bö: Mraen vor der ; brucetevolution« —— «Patdon, un- J terbttchi ihn Marie; mit scheint, dass s etetu wen weit ueüetqeaangem Er- ; sum-e Sie »di? llööektkgäktsogxbat .«.--,,e getn·en, PiaFern XI lie«. —- «Dilrgee Pu M Team-Sie schdn fett lange O- Wetxls aufSte«.-— »Um « , - seit-dem age, woi mich der MIN- simin pas-i wish ge W m wem Drohung zur-Ecken W. Sie desse- rmr »als-d ganz weis-M Wesen Sie unt heimis« — »Da Sie einmal hier« so mögen Sie sprechen«. —- Pujol entwickelte dann mit hinlänglichem Pathos den Protest der Arbeiter gegen das Decret vom vo rigen Ta e. Worauf Marie: »Ich der ftehe. A r, wohlan, merken Sie auf: — Wenn die Arbeiter nicht in die Prio vinzen abreisen wollen« so werden wir sie mit Gewalt dazu zwinaen Mit Gewalt, verstehen Sie?« —- »Mit Ge walt? Recht hübsch das! Wohl, wir wissen jetzt; was wir wissen wollten. Adieu, Bürger«. Ungeduldig hatten drunten die Ar heiter der Rückkehr ihrer Abqeordncten share-L Puon führte die ganze chaar nach dem Saint Sulpicc-·Blwg, wo er vom Rande des Sprinqbrunnens herab eine Rede hielt, deren kurzer Sinn war: Wir haben von der Regie rung nichts zu hoffen und müssen uns demnach selber helfen. »Heute Adend um 8 Uhr beim Pantheon," schiosx er, woran sich die Menge zerstreute. in tumultuarischen Hausen die Quais hinauf nach dem Greveplatx und in die Vorstadt Saint-Antonie ziehend, über all die Rufe »Vioe Barbe5« und »Bitte Napoleon« in einander mischend und schon durch diese seltsame Werts-epide lung des Sozialdemokratigcnus mit dem -"mperialismus überall Besorgniß und Schrecken erreaend. Die Versammlung aus den-. Plane beim Pantheon zur achten Abendstunde zählte schon nach tausenden. »Arbeit oder Brot« war die Lesung. Dann wurden wilde Drohungen laut. »Da man uns abermals verra then will, wie man uns 1830 verrathen hat, so soll der Verratb im Blute un serer Feinde erstickt werden.« Pu"ol fragte: Schzvöri Jhr das?« —- »Lisir schwören es!« —- »Woblan, morgen friih um 6 Uhr zur Stelle!« Es ist wohl bezeugt, dass diese prole tarische Versammlung beim Pantheon ein« so zu sagen, respertables Aussehen hatte. engen, welche scharfe Augen irn Kop e und wenig Sympathie sür das Voll irn Herzen hatten, mußten zu geben, daß hier tausende von ehrlichen rbeitern beisammen waren, welche durch die Roth, durch die baare, blanke « Noth zur Verzweiflung aetrieben wur » den. Gewiß, sorialistische Phantas « men und bonavartistische Umiriebe ha ben zur Herbeiführung der Juniiata strophe viel gethan, sehr viel: aber nrch mehr that doch der hunaer. Nicht Barbaren und Bösewichte waren es, welche den Junikamps anhaben, son dern verzwnslunasvolle Arme, die an das Eisen avpellirten. als an den alten ; Nothbreche:, im ihr keineswegs üppi i ges, sondern ganz bescheidenes Pro l gramrn zu verwirklichen. das ihnen ; einer der Ihrigen, der brave und hoch I begabte Tischlergesell Leron. im Fe ; bruar vorgefunan hatte: » »Was wir begehren von der-Zukunft FernenZ Laß Arbeit uns und Brot gerustet stehn, » Tas; unsere Kinder in der Schule lernen » Und unsre Greise nicht mehr betteln gehn-« ,,Brok oder Tod ! »Ja den WTffenx Auf vie BarrikazenP Freitags, den 23. Juli, waren zur sechsten Morgenstunde etwa WW Ulr beiter auf dem Panthernplatz vers-Uns melt. Von den Stufen des Perisiixg erab redete Pule sie an: »Biicger, » hr seid heute, die Jhr gestern next-e sen. Ich dank Euch. V:rwärt".-!« Die Menge ordnete sich nackt dre Weisung von Führern zur Marsch-o lonne und zieht mit wehenden Ban nern nach dem Bastillrzlatze, wo sie ten Matten der Kämpfer von 17159 Und 1880 eine Art Eodtenopser. enge Exze fuechtbezeugung darbringt. Dann get-: der Marsch weiter, auf die Bonlevcrds hinein und bis dorthin, wo die von der Seine hetaustornrnende Straße Saint Denis mündet. »Hutt« Ter Zug steht. Ein minnt-entartqu Schweinen Dann: »Ja den :«.t.«.siien! Auf die Barriladen!« Warum aber liest man alles das, was gestern irn Sinne der Zusamt tion geschehen war und was heute in demselben Sinne geschah. so ohne alle Abm ung und Warnunq, so ohne alle Hi erung geschehen? War-Im? Thötichte Frage! Man wollte drei kartiitschen, sitsiliren und deportiten; man wollte »ein Ende machen« Um 10:30 Uhr standen aus dem Boulevard Bonne Ronoelle schon drei ochgethiirmte Baeriladen. ans deren innen dreisarbige Fahnen flatterten mit der Inschrift: »Brot oder Tod!« ? F- dem elben Augenblicke. wo ter " arrita bau hier begonnen hatte, er- . hoben sich diese Burgen der Emvörung auchin der Vorstadt Saint Martin, in der Vorstadt du Temo1e, en der Vorstadt Saint Aal-ante. in der Vor stadt Poissoniere, auf dem Postillo pleetz, kurz iibeealL Jetzt er, um U Uhr. wurde General aatsch geschlagen- ein erlie- Zeichen, - da es etwas wie eine Regierung, eine ; S heitzbeiisrdh eine« bewaffnete M gäbe. Wenn es sue diedarnalts i gen achthabet überhaupt eine Ent fchuldigung dafür giebt. daß sie den Ausstand recht absichtlich atoß werden ließen, so mag es diese sein, daß sie wähnt-en, ausreichende Strerilrafie zur band zu haben, um denselben rasch und entschieden niederschlagen zu können. Hinsichtlich des gegen die vorherge sehene, herausgeforderte und großge zogene Jnsurrellion anzuwendenven Qperationsvlans war die Regierung uneinig. Kriegsminifter Cavaianac bestand darauf, daß man die Proletarin in den von Ihnen besetzten Quartieren vorderhand ganz ungehindert schalten und walten ließe. »Die Ratte-nahm de", außerte er mit echter afrilaniicher Kriegsgurgelei. »mag zusehen, wie sie . ihre Haufer und Butiten beeilt-edian s Der Plan des Generals war dieser: Ali Grundstock und Rückhalt aller Operationen eine massenhafte Trup .penzahl in den Tuilerien. auf dem Es:1uordplatz, in den Clkainps Ely sees, auf de: Esplanade der Invaliden und beim Palais Beurbon versammelt zu halten, um in jedem Falle die Lin tionalversammlung gegen all-: Bedroh ung sicher zu stellen. Jede Verzetielnnq ) der Sirertkräfte sitenaftens zu ver-nei den. Nur mist gewaltiaen Kolonncn um Angriff auf die Stellungen der Znsurgenten vorzuaeben und zwar so, i daß diese Angriffskolonnen immerfort in durchaus freier und ununterbroche net Verbindung mit der Haupimacht wären. Es war also die Lieferung ei ner formlichen Schlacht abaeseben, nnd ob dabei viel sranzösisches Blut fließen würde, tiimmerie einen travestirten Washington ganz und aar nicht, wenn ; nur sein Plan stritt einaehalten wur I de« was er auch wirklich ward. j I hatten die Ausstiindischen ihrer seits einen obersten Führer Hatten sie I einen SchlachtplaUI Die erste Frage . ist unbedingt zu verneinen· Von Pu I jol kann gar keine Rede sein, denn de: ) verschwand in der Masse, sowie der I Barriladenbau begonnen hatte. Aber einenSehlachtplan hatten sie allerdings und derselbe isi systematifch in’g Wert gesetzt worden« so zwar-, daß di: Anga » be, weitaus die meisten Barritadem I häuptlinge seien altgediente Soldaten i gewesen, keiner Anzweisetunq unter k liegt. Das Proletariat hatte sich die ; dichtbevölkertem ostwärts gelegenen ; Stadtquartiere zum Kamvsplatz aus " gewählt. Hier konnten die Jnsuraens ten bei der Bewohnerschast aus Theil nahme und Unterstützung rechnen uno hier wurden sie von den labyrinthisitien Oertlichieiten, welche die Entwickelung starker Truppenniassen unmöglich oder doch sehr schwierig machten, höchlich be günstigt. General Cadaignac schlug sein Hauptquartier in der Wohnung de Priisidenten der Nationalversaiiiriilung aus. Als der Generalmarsch geschla gen wurde, beries Cavaignnc «ie Gene räle Bedeau, Lamoririere, Damesirie, Foucher, Lebteton und Andere zu sich, ixni denselben ihre Rollen in dem beab sichtigten Kampfspiel zuzutbeilen. Be deau erhielt den Auftrag, eine Division nach dem Stadthause zu fuhren, La irioriciere ward besehiigi, mit einer zweiten Division die Linie der Bonn vards vorn Chateau d'E.-.u bis zur I Madeleine zu decken. Damesnie, an der I Spitze einer dritten das linke Seine s user, insbesondere den Luxemburgoa E last, wo ein Theil der Executipcorrtinip I sion sich besond, in Obhut zu nehme-i· Das beendete die Vorbereitungen « zur unheilvolle-n Junischslacht. An zwei Stellen zugleich hob sie an, beim Pantheon und bei der Porte Saint-Denis. Ehre dein alten Arago, der ali: Mit glied der pro-sämischen Regierung und der Executloczutmifsion fonit wenig oder gar lssine Ehre aufgelcsen Tatxexß et jetzt einen ztzuåhigen Versuch m.:a«,:c, den Bürgerkriegsgräuel nicht aufkom. men zu lasset-. Als nämlicq Die Justie genten auf dem Pantheonpiaz vier ge waltige Bands-den erbaut hattet-» Ließ der Maice des Akkonbissemem dxn Ge neralmarfch schlagen, dem Use-r nur U Bürgerwehrleute Folge leisteem Der Mcite des-Inn demnach mit bep Bartitadenmännern zu k::rlu;!:enti:s ren. »Was wollt Jhr denn emcmlächf« —- ,,Wir wollen nicht fort in die um«-s- ’ pfc der Sclognc, aber wie wollen Ar: beit«. Der-nett erschien be: gr-.s: Arago, wekckek sich vom Stande ree Dinge beim Pausheon mit eigene-I Au gen überzeuqu wollte, sen-. Uns-em- . butg her auf dem Platze, ges-ihn scn einer Colonne, welche aus Bsårgerzveht und Linientt:·;«pen zusammengesetzt, mit Geschsikz ver-then uns vom Oberst Quinel befehligt war. D;: Maiee eilt diesem entchm und beschwört ihn, den Kampf nicht anzuhebm Die Truppen machen Halt vor den Bartikadem hin ter deren Brustwehten die Vertheidiget erscheinen, die Gen-ehre schußfettig in ten Händen. Der berühmte Gelehrte tritt vor ,.Waruea rebellitt he gegen das GO seh und gen die egietung der Re publM rum steht Jhr auf Botti taden?« —- »Watum?« ruft es zur Antwort herab-darum here Arago, warum Sie selbst Anne- 1832 mit uns T auf den Zutritt-den g adm. Erin netn Sie sich noch des anepr beim Kloster Sakni MektyIm --’ «M’JI,IV" habt est keinen rechtmäßigen Gen-I «te Wag« —- «hen Trag-, Sie sind ein braver Bär et und wie hegen hsbe W Im eu« aber Sie haben kein », uns rwkktfe zu machen. Sie haben nie erfahren, was hungern beist; Sie baden nie da- « Elend kennen gelernt« — »Die Regie rung ist von den besten Absichten be seelt, von dein lebhaftesten Wunsche ge leitet, Euren begründeten Forderungen genugzuthun.« — »Ja, man bat uns gar viel versprochen, aber nichts gehal- « ten.« —- »Man that, was man tonnte.« — »Das ist nicht wahr.« —- »Jhr be schimpst mich? Mit solchen Leuten will ich nicht länger verhandeln!« Und der cholerische Greis giebt nun selber den harrenden Trupven dasZei chen zum Angriff, welcher damit en digt, daß die.»-Jruppen den Bann-enn platz behaupten und General Dames me daselbst Stellung nimmt. - Alle-J vergebens. Einer verlorenen Sache diente der Hel- i denmutlp ; Inzwischen war auch auf den Baute-— s vards der Kampf losgebrochen Die s erste der dort herum aufgethiirmten « Barriladen wird von einem Bataillon der 2. Bürgetwe rlegion imSturmlanf angegriffen, wi t aber die muthigen I Angreiser blutig zuriict I Da stürzt der Hauptmann ter Var- s rilade tädtlich getroffen zusammen nnd . man wähnt, das es mit der Gegenweyr zu Ende. Aber siehe, ein junges, schönes Mäd chen mit fliegenden Haaren ritt zu dein i Todten, nimmt die Fahne, welch-: er in Händen gehalten, aus« sprinat damit auf die Brustwehr, schwingt sie heriiiesii ! fordernd den Angreiiern entgegen nnd ! befeuert die Vertheidiaer mit Blicken ! und Worten. Eine Kugel schlägt dem ( armen Ding in die Brust. rucllingg stürzt es hinter die Brusiwebr. Aber : schon ist eine andere Frau an der Seite der Gefallenen und sucht diese mit der einen Hand aufzurichten während sie mit der andern die Fahne abermals slattern zu lassen sich abmüht· Eine neue Entladung des Bataillonsseuerks drunten und die Helferin smtt todt cuf den Leichnam der Gefäartin Und mitten in das Ptilveracwöit des Mord tampfes hinein fällt ein heller Strahl beldischen Pflichtgefühl-Z Ter Bataik lonsarzt der Bürgerwebr erllimmt in mitten des sich treuzenden Feuers die Baritade, um den beiden getroffenen Frauen Hilfe zu bringen, und tebrt erst, nachdem er sich überzeugt l-,at, daß beide todt, zu den Verwundeten seiner eigenen Trupde zurück. Schließ lich wird die Barritade mit Sturm ge nommen und flieht der Rest der Ver theidiger gegen den Faubourg Samt Denis zu. » Gerade jetzt, Nachmittags 2:30 Uhr, I bricht die Spiße der ist-lenkte, frei-ne - Lamoriciere führt, von der LUtadeleine lcmniend aus den Boulevard vor. Der General soll den Ausstand in den Fau bcurgg Poissoniere, Saint Martin, Saint Denis und du Temple bändigen. » Eine schwierige Aufgabe, weil die ans Linientruppen. Bürgerwehr und Mo bitgarde zusammengesetzte Angriffs macht, über welche Lamoriciere Zur Stunde verfügt, nicht mehr als höcty stens 5000 Mann beträgt. Auf Bist stärtungen darf er zunächst gar nicht rechnen. Weiß er doch, daß avai nac hartnäckig an seinem System hält, eine an den bezeichneten Stellen massenhast vereinigte Reserve nicht zu schwächen. Vergebens sandten die Maires, verne beng verschiedene Comandantn der Na » tienal nrde Boten auf Boten und Bit « ten au? Bitten an den Kriegsminister, ihnen zur Vethinderung der Erweite rung des Barritadennetzes einiges Mi litär zu senden. »Ich will meine Trup pen nicht verzetteln und bloßstellen»", trsalr die stehende Antwort des Gene ia s. Dessen ungeachtet mußte er sich ge gen Abend entschließen, dem schwer bedrängten Lamoriciere iilse u brin gen. Er führte die ·«l s-Co onne in eigener Person nach en Boulevardi, begleitet rein Lainattmr. Nach einer Yesprechunqmit Lainorietete sekte er die sieben Äetatllony welche et mit e bracht hatte. in Ungrisfsmarsch ah aber diesen bald durch eine furchtbare i Barritade oder vielmehr durch ein Sy ttem dan Barriladen gehemmt, welcher iie Mündungen der Straßen Sinnl Maur. Trotz-Couronnes und Troiss Bornes sperrte. Erst nach fiinsftiindi gern Artilleriekeuer wurde die Ver schanzuna endlich genommen, aber rn zroischen ist es Nacht geworden und der Erfolg rann nicht weiter ausgebeutet werden« Sehr nieder eschla«en lehrte Cadaignac in's Prii rdents itshoirl der Nationalversammlung zurück. General Bedeau hatte derweil die Lösung seiner Ausgabe rnit mehr Gläck · zur Hand genommen. Nachdem er vorn hotel de Ville aus seine Vorberei tungen «etrossen hatte. schritt er um 5 Uhr dends zum Angriss auf die : ; Eise-Infer. H Jn zwei Colonnen get eilt, brachen » l seine Trupp-en aus die otre Dame Brücle und aus die Urteile-Brücke por, ! schusen sich, mittels hartnäckiger I Kampfe freilich nur« langsam Bahn durch die Cite und von dort über den Peiit Ppnt hinwe in die gegen das? Panthevn dinauggei ende Straße Saini Tennes. ieres Verschw ten tout auch hier durch die herein brachende Rachi, sowie durch die Er schgfung der Truppen verhindert. ahrend so der Bür ertrleg an verschiedenen Stellen der tadt schon seine blutige Ernte zu halten angeson nen hatte, war im Palais Bourlzon eine wichtige Entscheidung eingeleitet worden« Um I Uhr eriiffneie die National versammlungiiyre lebe bervegieSctz ung. Verschiedene Redner lölen aus der Tridiine einander ab: man sieht sie taum, man hört sie nicht. t Der Präsident Sei-m knickt nistet ( nnd wei nicht, wo aus und wo ein. Ader an den Bäntereiden und in den i Gängen spricht man laut über diei Nothrvendi keit hin nnd der, die Ere- : eutivcornmi ion zu beseitigen und ne- ; den der militiirischen Macht auch die anze Civil etva t in den Händen des enerals avaignac zu vereint en. oGlorcon gewinnt schließlich der er aninilung einige Aufmerksamkeit ad, indem er ein tüchtig Stück Wahrheit von der Nedneediiline der-abwirft. »Die Wühler wollen die Anat-die. Wenn es gelingt, die Fäden der Verschwö rung zu erfassen, wird man sind-epi, daß sie von der band eines Präten denten ausgehen« Aufregung und Tumult. Da erscheint de FAUva auf der Tridüne und beainni mit der Be hauptung, in der landwirtbichvftiichen und eoinincrziellen Krisis-. welche das Lcnd beunruiiige und beschwere, sei das einzi e feil- und Hüliemittcl die sofortige sZlu iösuna der Ltfiationalwerb iätten, und schließt mit dem Antri; e, ein Decret zu erlassen« kraft dessen » »dieser Herd einer unfruchtbar-en Agi- ; tation aus der Stelle von Grund aus i zerstört werden soll«. Repräsentant Carbon. selbst ein l Handwerker, legt gegen den Eintrag l ais gegen einen unpclitiichem grausa men und herausforderndem Protest i ein, welcher jedoch keine Beachtung sin- I det, um so weniger, ais ietzt ein Mik« ; glied der Executircommitsion, Herr l warmer-Pages, sich bereit zu erklären: 1 »Die Regierung hat energische Maß- i regeln ergriffen; fie wird, in es nöthig, noch energischere ergreifen; mein muß ein Ende machen«. »Der immerwiederkehrcnde Chorge sang der Beurgenisie in dieser Zwitter gobiek Considerant schiöat vor, eine von ihm in Gemeinschaft mit Blanc entworfene Belehrnnah und Versöh nunggprotlamaticn an die Arbeiter zu richten. J »Nicht nöthig!« schreit Bazr. »Las3t " den General Cavaianac niachen!'« Cau- . ssitire, in lebhafter Aufrechterhaltung s und Unterstützung des Antrags von Considerant: »Um des Himmels wil- « len, verhindert doch, daß Paris sich ge genseitig erwürge. Wißt. die Clulss dcr Veriweislung sind in Per«n.inenz'«. Der Redner wird niedergeschrieen mit den Worten: »Sie sprechen wie ein Wühler. Zur Ordnungs« Die Mehr heit der Versammlung nimmt eine von Senard vorgeschlagene Proclamation von höchst heraussorderndem Jnhalt an. Um 10 Uhr Abends meldet Ca vaignac von der Rednerhiihne herab, daß der Ausstand noch unbezwungen nnd daß es nöthi erschienen sei, zur Niedertversung desselben Truppen und Nationalgarden aus den Provinzen herbeizurusen. Die Versammlung geht voll Bestiirzung auseinander Am folgenden Tage, am 24. Juni, ist sie Morgens um 8 Uhr wieder bei sammen· Die Nacht über sind die par lamentarischen Partei-Machenschasten in vollem Getriebe gewesen, so zwar, » daß man zur Losung: »Belagerungs- ; zustand und Militärdittaturk« sich ver einbart hat. Unter dem vom rechten Ufer der Seine —- dieJnsurgenten sind dort um Angriss au« das Stadthaus vrsrgesehritten —- her« bertönenden Ge schützgebriille und Gewehrgetnatter, be antragt Vnscat Dupret die National versammluna möge die Verhängung des Belagerungszustandes liber anz Paris nnd die Ernennung deg Gene rols eavaiarac zum Dictator beschlie ßen. Der Antrag wird mit allen ge aen 60 Stimmen votirt. Eine Stunde später schickt die Exelntiviominissiom welcher man seit aesiern die Hölle ge hörig heiß gemacht hat, ihre Entlas sung ein, eine übersliissige und gänzlich unleachtet gebliebene Formalität Acht Jahre hatte die erste sranzösische Republit gebraucht, um bis zur Miti tärdittatnr heraliiutotnmem die zweite brachte das hinnen mer Monaten zu wege. Der reihte Mordser Kein politischer Streit mehr, Klassentrieg of sen unt-ehrlicher klärt. Wer zunächst dafin sorgte, daß eri in diesen schreckkichen Tagen nicht ver qessen werde, das war der Donat-artig inui Wo man auch immer in den Un keiltniiuel derJnnischlotkt hineingrem, ; stößt man ans Den schweielgeiben vo- : noznuiischen Complottiaden. l Kaum hatte der Prinz vernommen, H wag in Paris sich vorbereite, als- er mn » 22. Juni in London sich hinie te uno » nach Paris an den General - anatel ( diese Worte fchriebx ,«,General, ich lenne j Ihre Gefühle sur meine ?nmilie. Wenn die Ereigm e einen lnr tejelbe günsti en Verlau nehnzen, so » sollen Sie kriegsmini ter geknk Dieses prinzlicht Billet zeigt, da der Bonapnrtismus ( fgon durch den Blntstwm der Juni- s klacht hindurch seinen Weg zu den I uiterien gesucht hat« welchen er frei- ; lich erst durch den Bluijiwen der De eeåitberschläehterei hindurch finden o e. . . . Auch die Nacht über hatte der Kampf nie ganz geruht und mit dem Morgen des 24. Juni erhob er sich in neuer - Wuih nnd Stärke. Schon um 4 Uhr in der Frühlenthaten die Kanonen ihre brüllenden äuler wieder anf. Um 5 Uhr begehrte der Botsillonjchef Du prnt von der 12. Bürserwehrlegion Gehör bei dem noch ich afenden Ca voignoc. . . . Er wird mit mehreren Bürgern, die ihn de leiten, eingeführt »Was wollen Sie?« ragt der General, ohne aufzusteäem --— »Ich komme, Sie zu bitten, die « ruppen, von welchen das Arrondissement starrt, zurückzuziehen Geschieht das, so hfirge ich siir die Ruhe des Quartiers«. —- Unmäglich. Man mut- sich schlug-M Ja, ohne Zweisel, dieser beschränkte Soldaten eist wollte den Kampf und er sollte einen Willen haben. Gegen 10 Uhr beut-n die Straßenschlacht wiederum håti u tosen und zwar an Orten, wo texsI n qestern entbrannt wart —— in der Eite, dann aus der öhe der Fortdaueng Saint Denig und oisoniere, sowie aus dein linlen lußnser in den Umgebunan des antheon. Um diese Zeit war der Ausstand auch in der Vorstadt Saint Atitoine vollständig Herr und Meister. Hier und in der Vorstadt Bill-site hat er sich dann am längsten gehalten: ge halten bis zur äußersten Etjtöglichteit, ehalten bis er seinen lenten Latb rot verzehrt und seine letzte ttiigel derschosscn hatte. Der rechte Mordzorn ist in die aus siöndischeu Massen erst am Nach-nittag vom 24. Juni gefahren, erst dann, alr- « die von der Rationalversammlung ge faßten Beschlüsse tund geworden. Jetzt ritt nahm das Fechten einen furchtoar Zasteren Charakter an. Die düstere o ung der ner enten »Brot oder Tod« verriet deut ich, daß der Politi k Skkkkt hinter dem sozialen ver » nd. Der Klassentrieg war er tlar,t, zum erstenmal ossen und ehrlich ettlart. Bourgeoisie und Prolet-Jkiat, Kapital und Arbeit traten un zum niörderischen Wassentan3. Beide haben denselcsen heldisch durchgeführt Bärenmieszen und Blu sen, Bürgerwehn nnd Verteilt-iden lente. Soldaten und Generale baten sich geschlagen, haben sich tödten lassen, wie es Männern ziemt, die nun Jun ßersten entschlossen sind. Die bis zum Verserlergrinsrn geklei gerte Parteinahme der Mobilgarae ac gen die Jnsurrection bat zur Bewill tigung derselben sebr bedeutend, -a iu gar ausschlaggebend mitgewile Die Mobilgardisten, diese Bataillune von Pariser Gamins. haben wie Helden gesochten, aber auch wie Tiger amti ibet. Sie waren vom Pulverrauch und Schlachtgetiise, wie nicht minrer vvm mit Pulver gemischten Branntwesfn iikrmlich berauscht, bis zum Wohnuan berauscht. Etwas wie jene unter der nsalanischen Bevölkerung des- aitindig srlien Archipels einbeimisctc »New nsutli" lam iiIber sie. Werk-Esser mit etlichen Linienregimentern, welche in Vlsrica die Schule der ksntinenichung durchgemacht balten, schallen sie il;te· Gefangenen erbarmunaslos nieder. Man sah sogar einen dieser veriigerten Straßenjungen in einer der Gefecht-S ruusen plötzlich zu seinem Neben-nann, seinem liebsten Kameraden, sich lebten rsnd demselben mit denWortem »Warr’ mal, ich schieße dich todt wie einen Hund!« eine Kugel durch den Armc ja gen. Jm nächsten Augenblick warf er sich schluchzend iiber den Todten. Die Cannibalismem welche von den »Asricanern« und Mobiltzardisten während der drei Schlachttaz e verii it worden sind, machen die von eiten der Jnsurgenten vollzogenen Rachethxrien nicht verzeihlich, aber dcch begreiflich Der Jnsurrection schwärzestc Unrbat ist am 25. Juni geschehen, die Ermor dung des in Gefangenschaft gelcclten Generals Brea und seines Adjntanten Maugin bei der Barriere von Zin tainebleau. Zur Erklärung dieses Mordstreiches muß übrigens noch er wähnt werden« dasz Tags zuvcsr in der Straße -SaintJacques, wenn nicht auf Befehl. so doch unter den Augen des Generals gesangene Jnsurgenten ohne Erbarmen erschossen worden waren. Dagegen umslieszt eine leuchtendc Gloriole den Optertod des Erzbisjpsg Assre, welcher an demselben Tage auf seinem Friedensvermiitelungsgangc beim Eingan«e zum Faubourz erin Antoine die »mgelwunde empfing, an welcher er zwei Tage später iestorben ist. Cavaignae hatte den Pr.rlaie;r dringend gewarnt, der Gang zu den Barriladem mitten zwischen die Fläm menden hinein, sei zu gesabrlich Allem der Erzbischof hatte die War-um ab gelehnt rnrt einem sehr einfachen ort, das aber doch mit zu den ten gehört, die jemals and rieslermun gegangen sind: »Mein Le bedeutet so wenig.« Die TodestugeL welche den von den sznsutgenten mit tiefer Enefuscht ein pfangenen Friedensreediger traf, ist nicht aus dein Getvetyktanf eines Bar kilndenniannes, tendem allerdings nur infolge eines Mißgriffe aus din: eines Soldaten gekommen . . . . Tie grausame, dreitäaiqe Straßen schlacht in ihren steateqifchen und tat-« titchen Einzelheiten zu schildern und zu · erörtern ist überflütsiax mumi- du«-I Juni war, daß den Jnsukaenten ri. wichtige Stellung im und tetm PM ttuon definitiv entrissen wurde.L Der Haupterfolg des 25. Juni war unent lich nur ein negativer, indem derselbe in dee Behauptung des bot-l de Ville due die Truppen bestand Endlich am 26. uni getan . dem Dietane tek End chlag, die · eztvtnguna von Saint Antoine und Villette nach vorangegan genem Bombardement Erst um ? llhe llkltends ergab· sich Billette. nachdem die lebte der dortiqu Vorteil-den erstüxmt worden war. Eine Stunde später las here Cor s bon. Biteptösident der Nationalver- - ; Zammlungn auf der Redneebtthve der s est-en diese Zutchtitt Etwa-gemes -,Biirget Präsidentl Dank der « l tung der Rationalaaede und der r mee. der Aufruhr ist im Boden ge schlagen. Uebeeall in Paris tlt der Kampf u Ende. Sobald ich sicher bin, da die mit anvertrauten Voll machten nicht mehr mnötliem tveede ich die elben in die Hände der Vet famni ung achtungivoll zurückgeben . . Gprtlettmg folgt-)