vv II IT J " F ' . gx z I- U Jllule z Z W ; « O ; Roman non qu Von-Ed» : S W z II .. es Use-is Inn-J : gsgsxgsssisisists-sitts·:::-: Er kannte sie doch, Eise sprach ian enug von sich selbst. - rauen wie sie rtragen es nicht, einen Abgott stiirzirn u sehen. Jn der Scham, sich· get-ruscht u haben, verachten ste, was sie vom-m liebt » Lieber sterben als von idr des-»Hei i erden! Wie sie ihn dann entkleiden würde all des Glange5, den sie man «I ihn gethan Ihr Hochmutd wurde machen und sich daran erinnern, dass, ie ihn aug dem niedrigsten Elend zugi, asz er sein neues Dasein damit an sing, nicht riel melir zu. sein als ihr Bedienten daß sie ihn zu sich empor gehoben hatte, wie eine Herrscherin ei nen Günstlina. Er athmete schwer. Seine Stirn war feucht, seine Farbe fahl Als Felix tief aufjcufzte, blickten Cofnradmc und Phöbes erschreai zu ihm ou . »Bist du lranki« rief Conradine und warf ihren Bleiftiit hin, »du bist lei nblaß!« Ihre Auaen wurden groß und voll Angst fah sie eindringlich Felix an, sich » zu iknn beugend. Auch Phöbe, vie Hände aus der Tischplatte faltend, blickte betroffen hinüber. »Es ist nichts« saqte er, mit dem Be mühen zu lächeln. »Ich werde zu schnell und zu vielgraucbt haben; mir kommt es ost vor, als sollte icb das Raucben - lieber lassen.« »Deine Zikarette ist schon längst ausaeaanaen," sprach lsonradinc, »das ist es nicht. Du hast sicher wieder rabenschwarzen Gedanlen nachqeson nen.« · Sie suchte ihm in die Lluaen zu le ben. er wich izxrem Blick aus. lkhöbe stand auf und ging nebenan in Conta dineng Schlafkammer-, von wo sie ein Glas Wasser holte. »Da.« sagte sie Und stellte das Glas mit einem kleinen Tromle vor Felix hin, »das haben Sie manchmal nötbia.« f »Klinqle lieber nach Wein,« bot Conradinr. »Ich will euch helfen,« sagte Felix, mit äußerster Anstrengung den Harm losen spielend, während str zuM Conradinen’a Hand unter den Tisch drückte. wie um ihr zu sagen: beachte meine Blässe nicht. »Na sa,« meinte Phöbe, die neben der , Thür stand und unaufhörlich auf den « Knopf der elektrischen Leitung drückte, so daß man ein ängstliches, zitterndez Gebimmel durchs ggnie ahus ver nahm, »das wäre gleich gescheiter ge wesen. Jch glaube, die Kleintinder schule, die wir da gezeichnet haben, tann kein Mensch bauen. Ofen und Thüren und all so was haben wir nicht vorge sehen. Und dann finde ich auch, dasi Sie sich fiir Weibnacht nüjjich machen !önnten. Schreiben Sie mal aus« was alles an Zweibeiniaen aus Trebbiner Grund und Boden umherläuit. ind bitte. obenan meine Weniateit, nnt u nen großen Platz Fiir eine Menae Wün sche. Und macixn Sie Conradine mal tlar, daß es angebracht wäre, Llarian einen Diplomatenschreihtifch zu schm len, so arosz und so schön ivie möglich Sie meint. er nähme es übel, es wier Fu viel. Aber ich finde, wenn Sie beide zusammen ihm den Tisch schenkten —- - bitt-:, Jus-person, bringen Sie Wein. Portwein oder dergleichen, aber ichncll, uns ist nicht aanz wohl - ja, wovon sprach ich doch?« fragte »sie· als Jus person die Thüre wieder t. lot-. v »Von Adrian,« sagte Felin »Als-g her niit Bleistift und Padier.« Conradine sah wohl, wie er sich tmana. Sie ahnte, dasz er litt, an felizi: lzeraufbeschworenen Leiden. wie io·-s7t. Da fand dann auch sie es am beiden, die Miene der Soraloiigteit anzuneh men und ihn mit in ihre Beschäftigung zu ziehen. Als Jagverson ten Wein brachte sub er ein scheinbar lachendeg Bild von Brimqen Aus den Tisch siel das Licht der hoben Säulenlanwe, die aus seiner Mitte stand. Um das mit Papieren. Broschüren und Weibnachtslataloaen z bedeckte Rund der Platte saßen die drei mit eiseia qeneiqten Köpfen. Der ganze Raum mit seinen gelben nnd weißen Farben tvar von einer sanften Delligteit eriiillt, in welcher hie nnd da eine Vergolbunn an einer-i Stuhl oder eine sich ausbauschende Falte der Seidenvorhanae aussehn-I merte. Dunlel aäbnte vie halbe Lesi nuna der Schlafstubentliür, die Pboebe zu schließen vergessen· Ein seiner Duft von Ciqarretten muri-, Parsüm und Blumen schwebte isn Gemach. Der große Strauß ne«b brauner Chrysanthemums, ver aus ver I.s-ii-.la(tirten Kommode vor dem Spie ael staat-, bauchte einen berben Atizezn mis, einen Geruch, der an Mastix nnd Lvium cemahntr. Pboebe schenkte ein und sie tranke-: eilte-drei von·bem Wein, der leuchtend Und schwersliissia in ben Gläsern stand. Dann sahen ble beiden Frauen u, was Felix zurecht zeichnete, und eine Weile hörte man nue das Ticken der ilbr von ver Kommobe her. Aber Con tabine beobachtete verstohlen bac Ge sicht des aeliebten Mannes. Ei hatte wieder-, vielleicht nur bant been senkt gen Wein, Farbe und Wärme be kommen. « Phoebe guckte immer aus Feli:·’» wand »Ihr alter »riiner Ring ist l » eiaentlich wunderhiibs ,« sagte sie. lfir ! hat entschieden was Feudales.« »Und was hängt alles daran an r r- s innerungen,« sprach er und hielt seine « Jeichnung priiiend unter die Lamm s »Er,iählen!« bat Phoebe. H ,.Nein,« sagte Felix mit einem Lit- I c1,iln, dessen Schmerzlichkeit er selbst l nicht ahnte, »das erzählt sich nicht.« »Wenn ich Conradine wäre, betto:.tc ich Jhnen den Ring ab." I »Du bist eine habgierige lleine Per- ( son,« sagte Conradine und gab ihr ei- ; nen kleinen liebevollen Klapg aus die j i Hand, »ich brauche nicht zu betteln. ich » sbetotnme den Ring schon eines To ! ceg . . l i Sie stockte. » »Wann?« fragte Phoebe neugierig. Sie sah Felix an, ihre Blicke begeg- l neten sich. Sie schloß die Augen. « »Wenn ——-- wir —ss vermählt sind,« brachte sie stockend heraus. »Ach, das finde ich reizend, ach, das sinde ich poetisch, er schenkt dir seinen alten Ring und alle Erinnerungen sei ne: Lebens mit ihm am Tage nach der Hochzeit,« ries Phöbe,die mit ihrem nn geheuchelten Interesse an allem, was mit Verloben und Heirathen zusam menhing, das Brautpaa:. neben rein sie lebte, sozusagen als Studiinr be nutxtr. Ccnradine und Felix waren aber isatiirlich weniger unbefanien und »Je niger bereit, dergleichen Gespräche lang aiiszuspinnen Was gesund war in ihrem Verhält niß, war ibisen zu teusch, un: is selbst mit diesem tauteren Kinde zu bespre chen; was ihnen beängstiaend schien in ihrer neuen Zusammenaehiirigleit, ioar Zu zart, um eine Beleuchtung vertragen zu können. Sie sinan wieder mit ihner Neiner l und Schreibereien an. Jch kann ihm nicht aatc Jtacht sa aer«, ehe ich ihn beruhiat habe und bei ter weiß, dachte Conradine aequalt und siiblte doch, satt sie Phöb: nicht gut treaschicken tönne. C- ist eine tsnsinniae Gewohnheit, dachte sie weiter, daß man tlvei Iden icyen, die sich siir das ganze Leben ver binden wollen, so wenia allein l"ii«:. Der bloszen Schicllichkeit rulicbe wird die Gelegenheit abgeschnitten die wich . tiasten, die entscheidendsten Dinac nn ;,estd«rt und gründlich zu besprechen - Das ist ia beinahe verrückt. LFZ handelt t«irti’dock um das Verstebers Zweier Sec len. Es schan hat-) elf. Phöbe fuhr aus. »Ich musz zu Nett. Hör’ mal, rj»—..1 radine, bei Großinama nickt-« ict«, schon immer utn halb zehn spätestens- in die » Federn. Ja du, du schläist lang-. Aber Herr Felix nnd ich müssen isiib "ran5. « Dars ich Z« « »Gewiß darsst du,« san-e Coxiraoine mit bedeckter Stimme, »aber mit Felix : bab’ ich noch zu reden. Irr bleibt Nil-, bier.« Felix erschrak. Das hatte iie noch nie gethan. Hatte sie beariiien das in ihm Sckmerstliches vorainat Verstand sie mit ienetn iibersinnlichen Sinn der liebenden Frau, daß sein-: Seele aus der Flucht tvar vor ihr, und wollte sie sie nun beruhigt und liebevoll zu sich zurückführen? Wie sollte er ihr von dem sprechrn, was er gedacht und ertanntk Hieß cag nicht, ihr mit nackten Worten sagen: Du liebst nicht mich. du liebst in mir nur ein Phantom, ich bin weniger als du t-:ntit.« ,,So’n Brantpaar nat H wohl nie genug voneinander,« meinte Phöbe, : »dann also gute Nacht. ou.« »Sie neiate sich tu Conradine nnd tnßte Ihr beide Wanaen Felix yltwas-« sorsnlos zunickend, gina sie dann rnr - Thür, in den Händen ihren Arbeits— korb und lose Papierr. Felix .t ußte sie hinauslassen, da ikre Bemühungen, mit dem Ellboaen den Klooier niedermdrii cken, vergeblich waren· Als die Thiir sich hinter Itihöbe ge schlossen hatte, blieb Felix stehen, too er stand. Die schlanke weihe Tbiirsiillnng gab seiner dunklen Gestalt einen fett samen Hintergrund. Conradine schob den Tisch toeit von sicks und erlzob sich von ihrem Soia plan. Dies schweigende Warten in Fetir’ Haltung erregte sie es erschien ihr drohend oder dcch unheilvertiindend. Sie schritt aus ihn zu nnd legte beide Hände auf seine Schultern, während er noch immer mit dem Riixken gegen die weiße Thiir lehnte. »Lieber,«' sagte sie innia, »ich Izsitl via-c nichts von all den schwarzen, bösen Gedanken wissen, die dir da vorhin durch den Kopf gekrochen sind. Jm Irill dich nur noch bitten: Lerne occit endlich freudig in’s Leben blien, mir ,·:uliehel« Er trat einen Schritt vor und legte ten Arm um ihre Taille. So führte er sie wieder mehr in den Umkreis des Lichtes. Vor ihrem ersten Wort, vor ihrem liebevollen Blick und Ton verschwanden alle seine Zögern-kam Es war etwas in ihm, das ihn zu reden zwang. Und wenn es sein Untergang war! E: mußte! Seinen Blick bohrend aus ihr Ge sicht heftend, sprach er: »Wie soll ich sreudig in das Leben blicken, wenn ich sehe, daß die ganze Zukunft aus einem Jrrthum, auf einem Wahn ausgebaut trerden soll!« ,,Felir!" rief sie warnend. »Ich muß es dir sagen, was ich in diesen Wochen erkannt habe. Tag um Tag blitzte es aus, bald fiel dort ein Streislicht hin, bald da, bis alles hell, grausam hell und nicht mehr zu vers - kennen war.« Sie hing mit angstvollem Gesicht an seinen Zügen, die ganz verzerrt waren. Ihr Herz regtiss, daß sein Dämon ihn trieb, wieder zu sprechen, was man in der Liebe nicht spricht - Grausam teiten, Zweifel, Entbiillungen ,,Felir!« ries sie, »ich liebe dich du liebst mich, an dieser Ertenntnisz wol len wir’s uns genügen lassen! Man se irt nur Leichen. Unsere Liebe lebt!« Und sie dachte, was ihr Mund nich: aussprechen tonnteJ »Wenn wir uns erst ganz gehören, wird er Frieden und Sicherheit in der Liebe finden.« Sie wußte, was der völlige Besitz alles wandeln, aber auch alles sesiigen tann. Bittend hob sie die gesalteten Hände zu ihni empor, uin ihn am Weitersbre then zu hindern. Er hatte ihre Worte gar nicht gehört. Er dachte seine Gedanken weiter »Ich habe begriffen,« sagte er fast tonlos, »daß du nach einem Herrn lech Iest und doch das Beherrschtwerden ruht erträgst. Das ist der tragische T ilntergrund deines Wesens. Aber du könntest trotzdem glücklich werden« selbst iru Kampf, wenn du wüßtest, dass der Mann. der dich beherrschen will, rer wirklich Starke ist. Von deu: du träumst. Da würde dir das Aufbau men ein Genuß, das zähnetnirschende Nachaeben doch beiinliche Wonne sein. Der Mann bin ich nicht« «Er sant auf das Sosa nieder, und - die Faust auf das Sitzpolster web-u sich « sternmend, starrte er zu Boden. (sonradine stand einige Minuten lang ganz still. Eine große Vertrirs - rung war über sie getommen. Er hatte T diese Worte gesprochen, wohlgeordnet aeläusig, wie jemand etwas vorbringt. I das er hundertmal gedacht hat. Sie’ aber hatte sie gehört, mit ängstlich l horchendem Ohr zwar, aber doch nur H gehört Nun miihte sie sich. zu begreifen, zu ersassen,·was alles in ihnen gesagt« war. Sie wollte beherrscht sein? Wahr und gewißlich Freudig beiahte ihr-r Seele das. Sie ertrug aber teinen fremden Willen iiber sich! Sie wußte es nicht. Ihre Gedanken irrten hin und her, in der Vergangenheit sor tchend, unt sich selbst etwas beweisen zu können. Vielleicht hatte er recht? Doch nem, » tleine selbständige Lebensgewohnheiten " tönnen nicht als Beweise anaefiihrt ircrden, wenn es sich um innerstelscns heiten handelt. l Sie fand keine Klarheit iilser sich. Sie sah sich wieder ini Wagen, neben Felix-, fühlte wieder jene wonnevolle Tiernuth und Dantbarteit siir das Ge schent seiner Liebe war sie da nicht das Weib gewesen, W sieh srendia in « deS Mannes Schutz nnd Schiriti Je qiebt - also ein Weid, das sich istirren Herrn erkoren hat? Bebte ihr setz nicht in Sorqc und Anast, wenn ie ihn traurig-Last Be trachte sie nicht ihr Lächeln und itsre Worte, um ihni niemals .oeh zu thun? Riiumte sie ihm nicht alles rusJ dein T Wen, wag ihn verstiminen konnte wirklich mit einer l,ei««:lichen kleinen — Furcht itn Herzen, das-, er sich iiraein konne oder von den Menschen Lner nrxlit aenug respektiert weroef War mis-i nicht alles- liebende Dernuch Wie ein dammerndez tirtennen itisa es nun in Conradine anf, das; ei aut etwag anderes sein tLinnie als Ton-tun nur Liebe allein und vielleicht mit T Mitleid vermenat. Als-er doch: fühlte iie sich niin der wandelt, seit sie ihn lichtet War nixnt j etwas in ihr Wesen qetominea irr-z war wie die Mädchenhaftigkeei non ihrer ersten Ehe, das war nne ois kindlichc Freudigkeit sue ihren Xu aendtaaen7 Waren nicht alle ihre Gedanken von ihrer eiaenen Persönlichteit abne tranth Erschien sie nicht selbst unwich tia und sah sie nicht in dein Geliebten den wichtigsten aller Mensch-en aus« der ganzen Welt? Und war ihr dies Gesiihl nicht ein wonnevolleg?i Wie konnte er sicher-» es sei der traqische Unterarund ihre-z Wesens, daß sie es nicht dulde, ne herrscht zu werden? Oder hatetn alle diese Gefühle, tun denen sie sich so freudig traqcn liess, einen anderen Unkerarirnd? Wurf-sen sie etwa nur aus dein Bd den der Leidenschrst die das Weib runi Manne zog? Waren sie von den Zin nen geboer und würden vergehen mit ihrer Beseiediaunat i i l s i i i i i Ihr Herz klopfte, ihr Athem ging l schwer Ihr war es, als entgleite ihr eiwag und alH müsse sie es halte-: um jeden Preis-. Sie schlos-. die Auaea isin Bild -:nt siand oor chr, das sie nicht heranfve mäsvorem das sie nicht sehen wollte in diesem füraitekltcheWenIslick Dass Bild ihres Gatten! Ihre aanze Ehe zoaan ihr vorüber. Ihre Gedanken durchflogen mit Se eundenfchnelle die fünf Jahre. Sie be striss plöhlich daß ihr Glück damals genau so geweer war, wie Felix saqte, daß ein Glück fiir sie aussehenaiüsse: . N es war ein Kampf gewesen mit einem Starken, und das Ausbiiumen war ein Genuß, das zähneknirschende Nach g-:ben heimliche Wonne gewesen· Aber zugleich blitzte ein Gedanke durch ihr Hirn ——--- sie hielt ihn klam snernd fest — er sollte ihr nicht entflie lten er gab Hoffnung, Leben. Mußte nicht eine neue Liebe auch eine anders geartete Liebe sein? Die andern Eignschaften des Geliebten er wecken andere Empfindungen, rufen andere Kräfte wach. »Felix!« schrie sie· Es klang nicht wie ein Name, es klang wie ein Laut der Leidenschaft. Sie kniete neben ihm am Boden, wie er damals vor ihr gekniet, als- cr ihr von seiner Eisersurht sprach. Und sie hing sich an ihn, mit tastenden Hän den, an seine Arme, un seine Brust greifend. Sie sprach zu ihm. Unaushaltsam flossen die Worte ron ihren Lippen aus dem llntergrund ihrer Seele kam alles herauf, was darin bis jetzt halb bewußt nur geschlummert hatte an Leiden und Leidenschaft, an Erkennen und Wahn. Sie wollte ihm sagen, daß seine an dere Art aus ihr auch ein neues, an deres Weib mache, und sie verrieth, das; lhr Glaub-: zusminpengestiirzi war. Sie wollte ihm sagen, daß sie seine Art liebe, anbete, verstehe, ertrage, und sie malte ein Götterbild hin, nicht den Mann der Wirklichkeit Sie wollte ihm sagen, daß sie sich in ihrer Zukunft leine Arbeit, keine Pflicht, keine Befriedigung denken lönne, ohne ihn als Genossen an der Seite, und sie verrieth, daß sie sterben wiirde, wenn fi-: den Geliebten der licren solle. 12. Es schlug sechs Uhr. Felix, der seit ein paar Stunden re gungslos in seinem Stuhl vor dem Schreihtisch gesessen hatte, schral iu summen Dem Schlage der Uhr folgte ein harter, heulender Ton, der draußen die Luft langgezogen durchschalli-:. Das-E Zeichen, das sur die Leute der Tag begann. Felix empfand plötzlich, daß ihm sehr sror. Er stand auf und trat an’5 Fenster. Jm Glase spiegelte sieh die gelbe Flamme der Lampe grell und blank und verhinderte den Blick, in die Nacht hinaus zu dringen. Das Licht brannte schon trübe und der Docht, der wie eine Schlange sich im leeren Bassin wand, sog schon die letzten Tropfen Petroleum aus. Es war sehr kalt im Zimmer. Felix legte die Stirn gegen die Scheibe; diese berührte ihn wie Eis. Aber er drängte den Kopf nur fester gegen das talte Glas. Dar- that dem siesherheiszen Hirn wohl. Die dunkle Morgenstille ward zum j zweitenmal unterbrochen. Ein Hunde gebell erscholl und das Rasseln ein-er ei sernen Rette Felix trat vom Fenster zurück mit einer schweren, iniiden Bewegung Der Tag begann also, der Tag, der ihn hier nicht mehr sehen durfte Er setzte sich wieder an den Sehr-sb tisch und nahm die Feder-. Der Brief« den seine Gedanken zwanzig Mal ver faßt in den letzten Stunden, und vor dein sie so oft zurückbebten, mußte ann c.eschrieben werden« Die Feder ging iiber das Papier, mir von einethlutomaten in Veto-kaum gesetzt: »Gelici)te! Daß iet) eL nicht bin der reif nnd skart und gross genug ist, Dir wahrhaft mliict ,.u geben, tialsen wir ieide ei t-"-r.nt. Ich kann Dir nicht menr .'«--:ges·.n«.en, weil icti in Demem TIlnge das Eittsetzssn nicht lesen mag, das-. Du nun unanf löslich an mich gebunden bist. Du bist es nicht’ Das einzige wag ich tin-n tann, um Dir »in beweisen, dif; Dn Dein-: Ziel-e leinem ganz Werthlosen schenlissit ist, Tot-. ich Dir sage: Du bist frei, Jan: irei. Ich aber sliette vor dem Leben in die Einsamkeit Terex.« irr zog den Ring vom Finger. Der griine Stein blitzte aus. lsr schlos; ihn mit dem Vrizf in einen Umschlag. Die Lampe zeigte hinter jin-tm Wiese nur noch einen kleinen triilirotlirn Flammentreisx Ein grauer, iibelrie chender Dunst zog im Glas empor nnd sing an, es zu schwärzen Felix naan Hut und Mantel und ging hinaus. Auf denTeppichen, die Corridor und Treppe deckten, tlang sein Sc,ritt nnt dumpf wieder. Er fand sich in der völligen Finsternisz miilielos zutechz risit der Sicherheit eines Blinden. Unten in der Halle stieß er schrum tmst gegen einen der eichenen. scharf tnntigen Tische. Sie mußten von ikk rer gewohnten Stelle qeriictt lein. So kostete es Suchen nnd Taften bis er Lag große Portal fand. Der alte Riesenfchliissel drehte sich leicht im Schloß: die Sicherheit-Stelle fiel tlirrend zur Seite. Felix nah lich gar keine Mühe, leise zu fein. Draußen deckte eine dünne Schneelaqe den Boden und gab einiae Helle. Von-. Hin-met blintten die Sterne, als beweae sich je der voll Unruhe nn seinem Platz. Die kräftige-Kälte schlug Felir wohl thätiq entgegen. Er atbmete mebrxmls tief auf. Mit nleichniäßigen Schritten ging er W vorwärts zunächst dem Wirthch oft-Z tote zu. Die Straße nach Tondern sithrte darüber Auf demHofe war schon Leben. Aue einer offenen Thiir quoll ein warmer Lichtschein und schimmerte auch ans den viereckigen, verstaubten kleinen Fenstern des Stalles. Quer iiber den Stall ging ein Knecht, eine Laterne in der Hand. Der dreistrablige Licht schein schob sich wiegend auf derSciineess dccte des Erdbodens weiter. Als Felix des Mannes Wegspur übertreuzte, merkte er noch den Geruch von schlech tem Tabak in der Luft. Das dumpfeBriillen einer Kuh scholl ans dem Stall, Stampfen, Kettentlirs ten und das ungeduldige Schelten des Melkmiidchens. Das Hofthor stand schon offen, und im weißen Schnee konnte man zwei schwarze Linien wohl erkennen. Die Räder eines schwerfal) senden Wagens hatten dort den Schnee aufgerollt. Felix erinnerte sich: um halb sechs Uhr war, laut einem Befehl, ein Aner wagen voll Hafer in Säcken nach Ton dern zu Jens Aardorp gefahren. Und dann wunderte er sich, das: in seinem Hirn noch ein Gedächtniß war fiir dergleichen. Er ging weiter. Das stille Feld umfing ihn. Die Schwärze der Nacht wandelte sich in das Eisen grau der ersten, langsamen Dämme rung. Das verschneite Gelände schien ist dieser matten Beleuchtung, die nur die Ahnung eines Lichtes war, eine un geheure Ebene ohne Horizont. Die Grenzen der Erde verschwanden in Uinrissen. Felix wanderte dahin, als iei er der einzige, letzte Mensch auf der Welt. Wohin wollte er? Er hatte keinen ttieisevlan, nur ein Ziel, dem er mecljas iiisch zustrebte Vor seinem Geist sah er das armselige Stäbchen, in welchem er seinen Hund erschossen, das Stüh ct:,en von wo er ausgezogen war, sich sein Glück und sein llngliict zu erstrei ten, die Stätte, von der aus ee vor dein Tod in das Leben geflohen war E: dachte nicht, daß es längst wieder be wohnt sein werde, daß vielleicht Kinder dort die Wände anschrieen oder rohes tttezänt ertönte Er dachte nur immer, daß dort Stille Verborgenheit, Einsamkeit sei. ! Aus der Landstraße kamen ihm Ztrei s ZU änner entgegen Er sah ihre Gestal- ( l ien sich ans der Dämmerung lösen und rasch größer werden. Als sie ihn er « reicht hatte, standen sse still. Es waren zwei Stromen ein durf tiaes Felleisen hing ihnen über den Rücken. und die Zerlumptheit ihrer Röcke ließ selbst das sahle bischen Helle schon erkennen. Sie bettelten Felix an, mit gemin melten unverständlichen Worten und verständlichen Gebärden. Er griss in seine Taschen. Sie wa ren leer. Er tastete an seiner Weste und fand ein paar lose Groschen in der Westentasche. Sie wurden mit eine-n ,,Dante schön« angenommen. Die Stromer gingen weiter. Felix aber blieb wie angewurzelt stehen« Er bearisf, daß er lein Geld bei sich habe und ohne solches Mittel sein Esel nicht erreichen tönne. Es war keine Absicht gewesen, lein billiger theatralischer Stolz, der ihn veranlaßt hatte, Geld und Geldeswerth J zuriizulassen Er war nur sinnlog ; fortgegangen, wie ein Mensch aus dem J Leben gebt, dessen ganzen Inhalt »s: verläßt. An die kleinen Nothwendia leiten hatte er gar nicht gedacht »Adrian.« dachte er. Und er wart rerte den Weg zuriieL Er verlies; dann dieStrasze nnd ang mit unsicheren Schritten iiber die har ten Erdschollen eines aevsliigten Fel leg, achtlos iiber den Schnee, der inn ae Saat deckte miibsam durch das Ge striivd einer Kiefernschonuna Um ihn wuchs der Tag bleich nnd klar: schwe bende-J Licht erfiillte die reine, kalte Lust· Vorcvärt5, nur vorwärts bis ixr « dor Vldtianb Thiir stand. (-·-r aina l,-Inein. Stille umfing ihn. Der Haugflur I usar leck. Niemand lam. und Niemand . riihrte sich· tssr aina in das-«- Zimmer zur linten I Hand. Es war Dasselbe-. in dem er mit - tsonradme gesessen nnd wo ihn zuerst " nach der Zieitspanue tnukn eines Tages uliinbaer Stliateit die Furcht anae wandelt . .. Niemand war darin. Im Ofen brannte ein Feuer, und auf dein Tisch stand Adrian’5 Frühstück nach nnbe ruhrt. Felix setzte sich auf einen Stuhl am Fenster, das Gesicht der Thiir zuge— wandt, durch die Adrian kommen musi te. tsr wartete. Er wußte nicht, ob er iiinf Minuten oder eine Stunde war ten-. Eine cnertwiirdiae körperliche Müdigkeit umfing ihn fctttafcrnlx Er dachte nichts mehr, er saß nnd starrte vor sich hin. Dann aina die Ttnir auf. Aotiari erschien auf ver Schwelle uno blieb ste hen, mit leicht aeöffnetem Muno nnd atoßen Augen, stumm vor Staunen Der da saß, sah nicht ans toie ein anter Gast. Den Hut trua er anf ven; Kopfe, der Xtraacmnantct hina ihm von denSctmt Lein nnd stand vorn weit offen, die We Tte trat nicht znaetnöpft, Krarvatte nnd Hasenaan fehlten aanz. Und das Gesicht trat farblos, von scharfen Linien durchfurcht. die Munz !ose:1 Augen von schwarzen Schatten umgeben «Wag ist acscheben?« rief Abrian nirtn strenq als mitleidia. Denn in seinem Innern war etwas. das sich feinksetiq, ja beinahe anaetvidcrt anf siiiumte,wenn er einen Mann fassungss los sah. W Felix sah ihn an, beinahe blöde. Sprechens Antworten? « tir stand auf, taumelte nnd fiel wie der nieder. " . Adrian ging auf ihn zu. Die seh-tor rc.i, hohen Schmierstiefel, die er trug, .::achten feinen Schritt so hart, das; cr den Estricn zittern ließ. »Du siehst miserabel aus-U« sagte er, »wir jemand, der vollkommen Schisis brach gelitten hat.« . »Das habe ich,« antwortete Felix bl;mvf. »Ist es aus zwischen im nnd dirs« fragte Adrian hart. Sein gerader Sinn beariff, dasz e-J file nur um dieses eine handeln lönn-:. »Ja-« sprach Felix. Adrian nahm ihm den Hut vom Firpf und zog ihm den Mantel weg. Dann ließ er ihn still sitzen. Sein Gesicht war finster. Er wird schau reden, dachte er und sagt-: nichts mehr. Aber er selbst war sehr laut. EI lrar beinahe, als ob er mit Absicht Lärm mache, damit die Stille imZini-: mer nicht zur Pein werde. Er ing uns-« nijtz und mit dröhnenden Ochritten vom Tisch zum Schrank, vom Schrank zum Tisch, pfiff den ,,tapaern Lands-Il iiaten,« rückte das Bild seines Großva ters gerade, asz ein wenig, warf Messer und Gabel wieder hin und fing-, auf-J neue zu pfeifen an. Schließlich fand er, daß er nun ae ixung Geduld bewiesen habe. »Da du zu mir gekommen bist, neh me ich an, daß du von mir was willsit dich aussprechen, oder Rath, oder Hül fe. Also . . Er trommelte auf den Tisch. Dann sprang er auf. »Habt ihr euch aestritten? Das soll zwischen Brautleuten vorkommen. Ob schon ich so was nicht bei-kreise, denn wenn man wahrhaft liebt und wahr haft für einander bestimmt ist, kann nichts anderes sein, als daß man nach drei Worten merkt, wer recht hat, und wer daher klein beizugeben hat, egal, er oder sie. Männlichkeit braucht sich nicht in Rechthaberei augzudriieken,« sagte Adrian. lFortsetzung folgt.) Zonglkliclp B a r o n lzmn Gntsverwalter bei der Kartoffelcrnte): »So groß sind die Karloifel heuer geworden !——Lassen Sie die ja Niemand sehen l« Ylnrst wider Uhu-it P a st o r: »Als gnten Morgen, Herr Major. Wie befindet sich Ihre Frau MatjoitnaiseP« — M aj or: »Danle, recht gut, Herr Ratten Und wie geht es sitt-er PasteteI-« Pyrmuidalcr Gedanke-. D a tn e ians den« nördlichen Meere): »Dein ein intpasanter Anblick, salch’ schwimmender Eisbekg.«« — Li ente nant: Juniuslz nttn denken sich Gnadige aber erst den Esselt, wenn entsprechende Zeltslasche drauf stiindel« Ein ,.vcrdicnsivourr« Mit bürger. Fremder tzum Einheimischen): »Was siir ein Denkmal ist denn dass-« —Einlseintisclsct: »Das ist fiik dett dritten Stadtratts gesetzt worden. Der lmt immlitls in der Lottetie zwei mal den .L«aupttteffet· gemacht !«· In gefährlich. A. idem Epakiergang ;tttiicklel1(end): »Hal)’ itlt doch bei det« argen Hitze den ganzen slitnlitntttag nicktö ttinken tön nen, ireit ich mit-einen lut)-Matkschein bei mit liatte !·«—B.: ,..ikattnt’ ihn denn Tliietttand wechsean —- A.: ,.Diti«st’ ilni ja nicht zeigen-mein Nesse tnar liei mitl« Im der Yorlcgrnlsrii. Prinzipal : »Es hat geläutet. Wer ist atn Telephon?«——si ontm i S: »Jlne Frau Gemahlin !«—P r i n z i - pal: »Was will sie2-««—Koinntid· »Ich isabe nur das Weit ,Schafstaps’ verstanden !«——P r i n ;i pa l : »Genen Sie ’ntal satt-sie ivill ntich wahr scheinlich selbst sprechen l« Yorfiisimppi. Versichernngginspektois tznnt abgebratmten Bauettt): »Wann lam das Feneisau52«—Ba u er: »Um neun lll)r!«« —- Versicherungs insveltat: »Aha es heißt dach, es brannte lieteits ttm lsalb neun lllst l— Ba ne t-: » IS net möglich, da hat erst meine Alte die Ziindlsdlzle im Laden geholt!« Ein zUcnsttscnltrunen L - — —- -:z . »Wi«mschen Sie das Haar kurz, Herr Baron?«—»Wie kommen Sie auf dieie Idee, mich Baron zu titulireUP Ich bin doch der Obeklehcer Meyer!«— »Wässen’s, Herr Oberlehker, seitders wir alle unstre Kunden Baron nennen, zahlen die meisten doppelte Trink« geben«