CMüer und OEbenen. Roman von Dem-an Keim-V MV» --«.-»-—-.-s-« (Foktiktztmq.) Als sie in die Villa traten, fanden sie die alte Mattinez, die Füße auf ci rre Anzahl seidener Polster aestiitzt, mit einer Katze im Schoß, vor dem Hause stsem und Nan eilte foaleich, ganz Sorge und Zärtlichkeit. auf das kleine Geschöpf mit den adivartenden Aug-en und dem unschuldigen Näschen Zu. Eis nah-MS auch in den Arm und liedloste es. Und wie sie so dastand im Abend fonnenschein, ein schwarzes Zpitzmzuch um das süße Gesichtchen aelnoie:, die dunklen Wanan an das weiße Katz leiu geschmieqh und die Augen voll fernster Liede. da wäreErnst Gaan am liebsten gleich niederaeftürzt und hätte tie in der Aufwalluna seiner Sei-Linie an sich gezogen. »Du mußt Dich wohl anzieåstiy Ili ua? Hm3« erinnerte alsdann die alte Dame. »Bitte, nehmen Sie ein wenig bei mir Platz. Herr Gaatz, lim? Darf ich etwas anbieten?'« — Immer sollte man essen und trinken. —- »Vielleicht etwas Bier? Sehr schön! Hm? Ja, ja, ich gehe! Und mache. Ninai Lasse mm die Katze! Was soll Herr Gaarz denken?« rr Gaarz denkt. wie lann man wir "r ein Kätzlein Sinn und Augen lieben, wenn »ich« da din!« rief Nina Dll übermüthiger Neckerei. aber ihr liebes Herz bat Ernst doch qleich die Schelmerei wieder ab. indein sie ihm Meinen ihrer bezaubernden Biicke inwarf und dann erst in dem bereit-« dunklen Flur des Hauses verschwand. Er aber blickte ihr nach. als sei das Herrlichste entwichen, das ie im Him ml und auf Erden Auferstehnnq ge feiert habe. Angelica Kardel hatte eben Einen Iries an Pastor Thaden abgefaßt. Selbst dies hatte versteckt geschehen gesessen, und um es zu nun-glichen Hatte sie sich in ihr Zimmer eingeschlos sen. Wenn gellopst ward. Lcnnte sie rasch verbergen, was ihres Vater; siege nicht sehen sollte. Bei einer Cor tespondenz durfte sie sich nicht nimm Fchen lassen. Er hatte ihr aufs strengste verboten. Briese nach Kaltiiof und an Ihr-Kot Gaars zu richten. In dem ersten Gespräch, das am Tage der Rückkeer zwischen ihr und ihren Eltern stattgefunden, hatte Kar. U in liessen Sätzen seinen Stand Prknit dargelegt: · » k· « estatte unter keinen Umstan Wden ie ·rath mit dein Menschen werde Dich enterben und ver en, wenn Du noch einen einzigen Versuch machst. Aber auch jeglicher — Bericht wirst Du mit ihm, dem Dok » ist Gaarz und Deinen Helfershelsein Levis dem Lande ausgeben. Dein Platz -E ist hier im Hause, hier hast Du Deine » Justrultionen zu empfangen und von .» «r wirst Du seiner Zeit erfahren, wo «n Du zu gehen hast. Jch müßte M Herz baden, wenn es mir nicht » trle thäte, daß Du einer ernsten Zu: i lunst entgegen gehst, aber diese Dinge ! Ließen sich nicht voraussehen; daß der » Mann ein Schurke sei, der nur mein . Geld wollte, Dich aber gar nicht liebte-, I list sich erst später herausgesiellt. . «Alles, was Du aeaen meinen Ent "» schluß vordrinast, ist nicht sthhaltia. ; Was heißt Wort vervfiinden und Wre leisten! Das geschah in der ;Leidenschaft, das wußte er Dir in kluger Berechnung abzuloclen, weil e: deutlich sah, daß er allen und jeglichen ? Hoden verloren hatte. Das sind ro Uanhaste Ansichten, nnd Deine Gewis ; Mideschwnung ist nichts Anderes-, ali kiu krankhaften körperlicher Zustand. ; Das wird sich von selbst legen. Und z- Icch der Ehe wieder trennen! Das ac j dort doch recht in die Tolltiste! iFH wird Dich doch noch mehr in den Au « Tit der Welt herabsetzen, wenn Du » ·ch nack- der Heirath aleich wieder se kkjwteiesi. Gerade dadurch wirst Du das ; Gespräch und die Nach-rede daraus-for TM Es ist in der Praxis gar nicht Zäjjsjsifithrbcn und ebenfalls ist eine --Wdung, abgesehen davon, daß sie Heu dadurch unmöglich wird, wen ii,: , Luni kerl sicher jeden Widerstand Mk Ost, Mich unteren Gesenen mit Es nrökten Sckypieriakeiten verknüpft -t-k Hu Yes-»s H ; »Du nsirfi alio Dem ganze-I Beben Ebene- nn diejen schrecklichen Menschen Egekeitet sein und wir ebenfalls. iisk - Dird Erpressnngen jeglicher Art inire ,.Iriten, und ich lrerde ans-! dem endlosen, z seine Gesundheit untergrabenden Acr Hkr nicht herauskommen oder vielleicht I- Deinetwillen mein Vermögen nutz Ioi opfern ncässen Also ich denke Durchaus nicht« wie Du anzunehmen " »- st, nur an mich, sondern ebenso, Ei , in erster Linie an Dich. Fz »So. nun trage Dein Schicksal mit .;Ieduld! Es kommen auch wieder freundliche Tage.« sf Und denselben Standpunkt nahm III Angelika-s Mutter ein, einerseits-, DIE ihr wie ihrem Mann Ueber-legten " , die dein setzen entspranaen, fern , , andererseits, weil sie überzeugt Ost. daß er recht hatte. »Sie fand bei Legardus jetzt keinen « n Zug. der es wahrscheinlich W , daß er sich anständiq benehmen « - de. Als Angelika, die lenke Besieg -- mit Rock-us verhehlend, Neueber « zug aussprech, er werde gerecht nnd human gegen sie sein wenn auch nicht liebevoll, oder gar zärtlich, schäi telte sie den Kopf, als habe sich ihrer Tochter logisches Denken verwirrt und sie schnitt diese und die noch folgende Erwiderungen Bitten und Vorstellun gen mit den Worten ab: F »Ich sehe, daß die Paitoreniailiekir jeinceredet bat ec: gesckselze ein aottge ; fälliges Wert ja, der Scl opier soriere ; dieses Opser den Dir damit Du des " Himmels silbsitig wiritl Dein liess· i ist von re itzidien Vorstellungen erfülle Die ist Dein ilarer Blick abhanden ge kommen. Das- ist die Fol sie Deiner Extravaganzen. Was sollte dieiefflnckit nach Kalthos? War sie nicht uner I hört, und ist es nicht schon bezeichnend für den Charakter des Menschen ra oben, daß er Dir dazu ra hen konnte? Aber wir wissen: Es geschah au Rache, aus Bosheit; nicht Interesse sur Dich leitete ihn.« Gegenüber einer solchen Auffassung hatten Angelika die Worte gefehlt. Was sie thun wollte geschah aus dem innersten Drange nichts unversucht zu lassen um als ein »erechter und die Folgen seines Thun- ohne Umschns Aus sich nebrnender Mensch zu handeln sie aber ließen sich nicht einmal Jus eine Ueberlegung mit ihr ein viel we niger hatten sie Versiändniß sür ihr Thun und hantueln oder gar Mitleid rnit ihrem zerrissenen Herzen Und das trieb denn dieses junge « Geschöpf dem überdies die neuen Gaben kalt und aus kalten Schüsseln - geboten wurden, geradezu in einen Zu- . stand der Verzweiflung Es gab nnsi ; keinen Ausweg mehr! Für Legardus was-; ohne Werth,l daß sie zum Advolatcn ging und ihm l ihr künftigeg Vermögen verschrieb. Ihr - Vater hatte ja ertltirt, daß er sie-ent erben und verstoßen werde, wenn ne· zu ihm hielt. Ihm das aber zu verheim- l l lichem konnte ihr nicht einmal in den Sinn kommen· Mit ihm waren lein Pakte mehr zu schließen· Die letzte Aussicht auf eine Verständigung war vernichtet, und dabei fühlte sich das arme Geschöpf im elterlichen Hause so fremd und unglücklich, daß sie aufge fauchzt haben·wiirde, wenn ihr die Bot schaft geworden wäre, sie solle nach Kalthof zurückkehren In solcher Stirn mrng traf Angelika Doktor Gaarz Istittags u" dem Flur. Als er seine , Hausgenossiit erblickte, zog er sie, vor sichtig um sich spähend, in den Trep penwinkel und sprach rasch auf sie ein. »Nun, wie geht’s, mein lieoes Fräulein Angelika? Jeden Tag hoffte ich Sie zu sehen und war schon sehr beunruhigt iiber Jhr Schweigen. Kön- l nen Sie mich nicht heute Nachmittag « besuchen, gleich nach fünf Uhr? Gut. « also ich erwarte Sie. Klopfen Sie ges fälligst an meine Thür, selbst wenn ich noch Besuch habe; ich siibre Eie neben an in’s Kabinet.« . Nach diesen Worten drückte er der : sjkmm Dankenden die Hand und eilte ? die Treppe hinaus. » Während Angelika ängstlich um sieh schauend zurücktrat, öffnete sich die Hausthiir und in ihr erschienen, von Mittagsbesuchen heimkehrend, Ernst und Asta Gaarz. Sie waren lustig und guter Dinge und begleiteten iare Rede mit fiöhlichem Lachen. Als sie aber Angelika sahen, veränderten sich I rhre Mienen. und sie grüßten die sich ( zu einer unbefangenen Haltung Auf- ’ rasfende mit großer, ihre Theilnahme ausdrückender Zuvortommenheit. »Wie tummervoll das arme Mäd chen aussieht« sagte Afta, inzwischen mehr über dic- Vorgänge unterrichtet, ganz von ihrem Gefühl deheerscht. »Es tarn mir fast wie eine Unzartheit vor, daß wir gerade so lachten! Was wohl wieder geschehen ist! Jn der That! Solche Eltern zu haben, ist eineStrafe. Wie bevorzugt sind wir doch durch unsern unvergleichlich-en Papa, den ge liebten Doktor Gaarz. »Uedrigens« —- eben waren sie oben auf dein Treppenahsah angelangt — ,,das habe ich ja noch vergessen Ich traf bei Frau rson Aberlron Rina. Sie hat mir schöne Grüße an Dich aufge tragen. Vor-gestern bei uns, erklärte sie, wäre er- reizend gewesen. Alle Gaarzens haben es mir angethan.« Ernst nickte vergnügt, machte aber doch ein Gesicht, als ob ihm alte Chro nilen vorgetragen seien. Er war in der That weit früher über Ninos Stimmung unterrichtet worden, da er sie Tags vorher wiedergesehen hatte. Als er über die Straße geschritten, war sie plötzlich vor ihm anfgetaucht, und er hatte Sie sowohl bei ihren Ein käufen begleitet, als auch schließlich-, bedeutende Umwege einschlagend, nach Hause gebracht. Jmmer enger hatte sie ihn in isten Zauberkreis gezogen und nach vieler letzten Unterredung denn auch bewirkt, daß Ern Gan-W Entschliisse ganz un-" umftiißliche geworden waren. Noch an den-seiden Nachmittage setzte er sich hin nnd schrieb ihrem Bruder einen langen, alle Verhältnisse darlegendrn Brief« erklärte, daß er Nina liebe nnd nicht von ihr lassen könne, nnd bat zum W Schluß, ihm ini Falle einer günstigen Aufnahme seines Antrages auch iider deren Verhältnisse Mittheilungen ma - cheii zu wollen. Da von der Beantwortung dieser Itage die sriihere oder spätere Ehe schließung abhängig sei, so war sie zu steilen, ini Uebrigen erklärte er, daß die Antwort aus seine Absichten leinerlei Emflllß übe. Er werde innerhalb Jah ressrist in der Lage sein, eine Frau zu ernahren, sehe nicht aus Geld und Gut, sondern aus diejenigen Eigen schaften, die er bei Nan gefunden habe. Als sich Ernst nach lesendung des Briefes verdeiitlieiite, dasz er doch eigentlich mit Nina noch nicht ein-I geworden sei, erinnerte er sich des Ausdrucks in ihrem Vliiaeficht und des Händedriiclg, mit dem sie ilin entlassen hatt-I. Ein solcirer Blick konnte nicht tau schen; mit ihrer annzeii Seele hatte sie fich, d.—.—:- ici;,eiide Köpfchen ein wenig Ursein-»denn zu ilini gedrängt Ver schwunden ixsaren Lachen und lieber iriuilz; ann; ausgehend in Gefühl, Sehnsucht iiiid Hingebiing war ihr in nrrstes Wesen zum Ausdruck gelangt und aus itiren Lippen schien die Frage zu schweben, wes-halb er, den sie iiber alle Beschreibung liede, denn noch iin mer das erlösende Wort nicht spreche-? In einein gleichsam truiitenen Zustand war Ernst an dem Arena an dem ihin dieser Blick acwoiden, Tiber das Feld in die Stadt zuiiiciaetaiimelt. Er sah nicht, ivo er schritt, und was Um ihn der vorging; iin Nu war er ini Innern 2 der Stadt, und als er sich dessen be « wußt ward, hatte er wieder zuriieteilen .nöaen, um noch unter den Fenstern iiachträalicki einen Blick von ihr, der tlnvergleiedlielsrn in erhaschen »Nim, meine Rina! Süßes Mäd chen.« ftiisterte der von Sehsiietit ge— auiilte Mann, sind-. »llitte, deraeden Sie,« mußte er herrisrstosiem da er, ioie blind einberschreitend. einen Vor iibeiaedendtn unsanit beriiisrt hatte. Noch viele Stunden laa EriistGaaii, bevor er einschlies: süße. sichere Heis nunaen erfüllten seine Brust. nnd die Zukunft, die er sich aus-malte, war iinis flossen von Licht und Sonnenschein Freilich würden seine Mienen sich ent stellt haben, wein er uni dieselbe Zeit Nina diitte sehen lönnen. Mit einein aellenden Ausscheei war ihren zitternden Händen ein aus Paris-— von ilireni Bruter einaetroiiener Brief entfallen, und weinend und schlach ;end, wie eine Versiceiiltn hatte sie sich über ihre alte Großrnaina aeivorsen die. verschlaien in einem Stuhl nackend ihrer atinartet -. J- . Der nächste Tun verdunkelte aber nicht nur dieser beider Himmel, son: I dern brachte auch Asta schweres Herze leid. Schon als mit der Btoraenpost eiis Brief rcn Heinrich Zone eintras, in J dem et neben tiefen Dantegirorten siir ; ein von Dotter Gaart empfanaskneö H Schreiben vie Mittbeiluna machte, daß T er Mittaag eintreffen und ein paar Tage in Brunoe bleibt· würde, veriin " stertcn sich Frau Gaar.t’ Mienen. Die Familie saß noch beimFriitkitiick, als vie Sache erörtirt wart-. und vie 1 Doltorin sagte, nachdem sie die beiden letzten Butterbrkdchen iiir die wegen ver Verspätung unaeduldia nnd weis und harrend-n Jiinasten noch rasch in die Dosen qeleat und die Illnder ntzs dein Zimmer geschoben. zu ihrem Manne: »Ich dachte, Du wolltest noch rnit .nir rorber einmal redenlWas Du ge than hast, ist aonz aeaen die Abma chuna. Wenn man den junaenMenschen eint-kannt, ist’5 doch schon wie eine bal be Zustimmung-. ihn wieder sortzusen den, ist gar nicht rniialich.« »Wer bentt denn überhaupt an len te es?'« entgegnete Gaarz. die Zeitung fallen lassend und seiner Frau streng urtv mißbilligend in die Augen sehnt-. »Na, jedenfalls werde ich ihn nicht ausscrdetm zu Tisch zu bleiben!« stieß die Frau, dadurch us«reizt, heraus. Sie war nun einmal mit ihremHerzen nicht bei dieser Verlobuna, ja, sie hatte sich im Stillen sogar in eine Abneigung gegen heimich Bone hineinaeredei. Nun sprang Asta in höchster Erre äung empor nnd umschlana ihre Mut r. »Bitte, bitte, !Uionta!« ictxsluchite sie mit qebrochener Stimme. Ihr war todtstrauria in «.’J?ut!«e. Das waren die Vorbereitunaeu zu dem Empfang ihres Verlobten! Jn unde ren Häusern velebte ireudiqe Urcvor tunei die Gesichten Tie Thüren wur den bekränzt, die Bratpsanne hervor qeholt und der süße Dust von Kuchen teiq durch-zog die Räume! Hier abrr nat-I lustige-Szenen und von freudiger Ueberraschung war nichts zu spüren-· - Ihre Mutter würde womöaiich gestoh Lckt haben, wenn lfxinrich Bone Miit-si lich von der Erde verschwunden wäre. und auch Doktor Gnarz handelte, wie es Asta erscheinen wollte. mehr aus Rücksicht , als daß er wirklich Freude empsantk Zunächst streifte Frau Gnari Aste rnit einer fast rauhenGebärde ad, dann sagte sie: »Ich tann mich nicht anders g-:ben, als ich bin! Jsb habe Dir nie verhehlt, daß ich die annze Geschichte siir ein Unglück haltet »Ich schwieg bisher-, n·eil sich mit Unerquiillichem zu besassen, immer noch Zeit ist, wenn's du ist. »Am besten wäre eB, wenn Dein Vater dem jun-un Manne rund heraus erklärte, er möge erst dann sich melden, tret-n ersettvaö wäre und hätte, tun, W eine Frau zu ernkliren im Stande sei. Am Uebrigen sei jeder« —- kiier trat-te grau Gaarz die Brodtrumen zu beiden eiten des Frühstiieistellers mit aus recht gestellten hohler Hand in größtem Eifer zusammen 7 - »inzwischen unge bunden. Keiner brauche einer Gelegen l7eit zu seinem sich inzwischen bietenden Glück-l aus dem Weste zu aelken!« Die Frau hielt inne. ibre Stimme lsatte gesittern Nun erwartete sie, daß ihr Mann sprechen werd-. Und er sprach auch. Aber nicht zu ihr. Wohl aber natnn er sein Herzens lind in die Arme. liebtosie es und sagte: »Meine nicht. mein ibeures Kintl An dem, was Deine Mutter redet, bat itir Here teinen Theil. Wir find alle Menschen, und so läßt auch sie, in sicher mißverstandener Auffassung Deinezs lünftiaen l’—·-·liict—:s, einmal Gerechtiateit und Vernunft aus dem Auge. Ich tveif:- sie wird sich wiederfinden, wenn Dein Verlobttr ich set-.- Heinrich Bone als-· Deinen Verlobten an und nenne itsn ausdrücklich so vcr ihr er icheint, wenn iie sieht, das-, er ein bra oer Mensch ist. der zualeich die ehrlichste Lrbsia,tbat, Dich. mein Herzenstind, aliietlich zu mai-ein »Komm ber, Fraupsfich bitte Tut-. aieb Asta die Hand! Laßt nichts zwi sehen Euch sein« lind namentlich: priike erst, und dann sprich meinettialbenk Nun, sollte ich mich in meiner guten, treuen Alten irre-if Noch einmal tonnn’, tomm’. Istaraaretbe.« Bei diesen Worten erbeb sich Doktor Gerarz, umschlana seine heftig mit sich täinviende Frau und tiisite sie zärtlich auf die Mannen. »Bitte, mir zu Liebe.« sliisterie er dann noch eindrinalich und ries da: durch etwas an,t:1a5 noch nie seine Wirtuna verfehlt hatte. Nun sloa auch Asta lerbei und schmieate sich an itire Mutter, aber auch Ernst, seiner eiaenen Liebe eingendenL streietylte sein Mijtierchrn und redete ihr zu. »Wir iniissen denn heute einen Fisch einleaen! Du tönntest Dich gleich ein« snal aufstreichen und sehen, ob vielleicht Loch-J zu hat«-en ist, Asta -«saate Frau Gaari in sanstem Tone. Das war ihre Antwort; aber sie ent iyielt alle-I, ivas Asta sich aegentvärtig nur immer wünschen tonnte. »Ach, mein-: liebe Mama!« rief fie, und immer von Neuem betete lie ikre Mutter, während ibr Vater mit einem still sazuiunzelnden Lächeln dasZimmer oerlre . « Alc« sich Asta Mittaag ritiriPustliause begab, um Heinrich abzubotem über legte sie, ob sie diesen letzten Vorfall : ihm ittbeilen solle. » Aber sie aelangte zu dem Entschlusse, sich aus eine einzige Ltleußeruna zu be- j schranlen Sie wollte ihm sagen: »Du weißt. Heinrich, aus meinen Briesen das; wir Martia noch nicht Ianz siir uns haben. Sei also vorsichtia ind llua und suche mit auten Mitteln ihr Herz zu gewinnenk Sie wollte Heinrich nicht befangen, aar önqstlichinachen, aber auch tin dererieitg lieber seine Zuversicht ein schränten, ivie sie zusolae der Zeilen ; ihres Vaters in seinem Brief-: zuin ; Ausdruck aelanat war. Sie satz. nicht rur unten im Hause aab’ö Fest-irren tu erstiirmen, auch oben befanden nch ! Mauern. Daß ihre Mutter acichroieaen undf sich aeiuat hatte tvar allerdian c- n : Fartschriti, aber Ast a tlanaen die bar ten Worte, die vorangegangen waren, noch immer in ten Ohren und sie lannte den Ciaratter ibrer MutterJ die nur fiir Greisbares zuaänalich war, aus bossreunaen durchaus nichts gab. « « Ueber den Verlauf der Beut nung » zwischen FrauGaarz und Heian Bude aber berichtete Astatt Papa in einem -.·.n Pasior Thaden aeianbten Schreiben am Schlusse der Woche mit den nach stehenden launiaen Zeilen: »Meine Frau verhielt sich in Den ersten beiden Tagen zu Heinrich Bone tote eine Katze, die in einem Hunde einen neuen, unliebsamen Haus-genas sen erhalten hat. sie saß die Krallen unter dem weichen Fell versteckt lau ernd da und ließ ibn nicht einen Au genblick ans den Auaerk Weder näherte sie sich,iioch wehrte sie ihm: sie war ganz Avtvartunep machte ihr Verhalten von dem feintan abbänaia und aina in einem wetten Vonen unt den Futtxrs naps herunt, bevor sie sich heranwekste. Freilich, zuletzt waren fee so qute Freunde, daß sie neben einander hätten ruhen können. Sie nannte ihn --- Sie litten Astag strahlende Auqcn sehen sollen » Du und lieber heineich und hat es sich nicht nehmen lassen, selbst die Verlobung-dringe bei-n feuweiier zu bestellen. Daß unsere liebe Fran v. tlberlron auch ein wenig, ja, sehr viel Schuld an dieser erfreulichen Wenduna hat, daß Frau Doktor Gaarz nicht nur wn red lichem Umkehrsdrana aeleitet winde, will ich indessen nicht verhehlen Frau von Adern-on bot ertlärt, daß sie bei der Aussteuer helfen und uner dies —-—- und due brach den legten Wi derstand der Frau Doltor ihm siit seine Thätiateit als demnächst-irrer selbstständiqer Architett sei-n Betrieb-S lapital ins Geschöst aeben will. Von »diese-n Auaenbtict Jn erschien meiner Frau beinrich Bone als eine Leuchte anthiminel der beixathvfänigen Männer, sie snnd soanr seinen diinnen Baaenbart außerordentlich und zählte mir gestern so viele aute tiiaenschasien von ihm aus« daß sichsast ver Neid aus heinrich Boye in mir rean wollte. ---— Also Sie sehen: Alles ist trefflich ver laufen, und ich bin darüber sehr glück lich. Bitte hat mir ausnehmend gut ne sallen und ich wünsche nur, daß die andere der beiden LiebesanqeleaeuhM W ten tin hause am Maeltnlatze einen ebenso erfreulichen Charakter dcfäßr. Aber Si-: wissen, wie esniit der armen Angelika Kardel steht. Es giebt nun lein anderes Mittel, als der Zeit die Entwiieluna zu überlassen. Ich tosse nächstens noch mündlich mit Ihnen zu sprechen-Heute muß ich ist«-Zie ßen. Das Borziminer iit anqefütlt mit Patienten und ich darf nicht länaet warten lassen. Es ariißt Sie herzlich Jct K. Gaarz.'« I I I Zwischencsrnst Gaari und Nina war bei dein letzten Spaziergana verabredet worden« daß sie sich am nächstfolgenden Tage eine Stunke vor Tische wieder treffen wollten Nina hatte erklärt, abermals ncthivendia in die Stadt zu müssen lin Wirttrctsteit tseiite sie ihre alte Mama von der Ettottnvendiafeit zu iibertenaent und dann tönne sie es ric tiiriich nicht verhindern dxiiz er ils-ten Wea treuzr. Nun hatte aber dieIJcoraenpoit einen Brief folg-enden Inhalts aebracht: »Weder Herr Ernst! Ich have so viel geweint, seitdem ivie uns nicht mehr sahen, daß zuletzt die Auan nicht mehr naß werden wollt-»in Dann treinte ich mit trockenen Thranen und ach, wie das schmerzt! Ich werde bei-te toininen -——— denn ich sterbe iv:nn ich Sie nicht sede aber es iit das letzte Mal! Ich bringe den Brief mit· der alles Glück vernichtet hat Ider armen Nina.« Ernst versetzte dieses Schreiben in einen solchen Aufruhr, dasz er im ersten Augenblicke beschlos-· gleich nach Ho henselde hinauszueuen cicher waren sshlechte Nachrichten aus Paris eingetroffen Ninas Bruder batte gestanden, daß er ihr Vermögen in Spelnlationen verloren habe· Dann würde er ertläsen, daß er siir sie nnd die alte Mjrna soraen wolle! -- llber wie? « Jn seiner Machtlosrgleit balltc er die Hinde und liei w-- ein gefange t:eg Thier auf und ab. lind dann la uen noch weit ärgere Gedanlenx an » tere Hindernisse hatten sich ausge » tlsiirmt Aber was- es auch sein inocky te, er wollte nicht don ihr lassen. Er tiiszte die Zeilen, in denen sich die Worte fanden: »Ich sterbe, wen-. ich Sie nicht sehe« -- nnd in seiner Lei denschaft liest er zuletzt seine Phantasie srs ziiaeltog gewahren, dass nur dar siiße Gefühl der Liebe und Sehnsucht ibn durckf-drana, die Wannedorstellnng der Wiedersetnnz ihn beberrschte nnd bissten blieb. Als die derabredete Stunde getin mrnwsar, stürnte er in iiebernder Er wartung aus dem Hause bis an die rGenze den Habenielde Hier enge langt, ereilte ibn schen eine erste Cfnt täuschuna durch den unerwarteten An blick seines Vaters der, ohne ein-eitel aus dem Wege zu Sliold’s und ande ren Klienten in dieser Gegend aerade um die crcke der don Frau don Aber-« trvn bewohnten Straße bog Roch schlimmer aber war's, als nun auch Nina dcn der linten Wegseite lxer austauchte und .osienbar DoltorGaarz nicht demeriend, qar leine Anstalt machte, sich den Blicken seines Vaters zu entziehen. Zum Glück ward Doltor Gaarz in diesem Augenblick von einer alten Frau anzrerdt und danrch der anlaßt, Ernst, den er berits aus der Ferne beqriisit hatte, den Rücken zu trenden. Nun lonnte er Nina rasch ein Zeichen aebn. schnell linls in die Straße einzubieaen, er selbst aber nahm mit unbesangener Miene den Wen an seinem Vater doriiber in die rechts ausnriindende Gasse. Am obs sen Ende mußte er dann rnit Nina zu inmmentressen. Doktor Gnarz nickte denn auch seinem Sohnes freundlich ere-los »u. »Willst Du zu Frau don Aber lron-« rief er hinkt-er »’.lkein, ich gelse spazieren nnd irsalile nnn diean Wen in dir Stadt rnriåd!« »Ichan Dass trisit sich aut! Satt szn Hause, das; ich lieute mindestens eine lxnlbe Stunde späte-r ru Tische loininen würde. tsxsz ist viel in besorgen Vldieiik Adler-I« Nun war Ernst glücklich der Falyr lichteit entronnen! Ader gerade durch diesen Zwischensall siel’s ihm aus die Seele, wie wenig richtig doch eigentlich sein Verhalten war, welches Unrecht es eures-In, Eltina Telge von Liebe zu » sprechen, sie zu versteckten Zusammen tiirtsten n; veranlassen und überhaupt Oeimlichleiten zu treiben, statt ossen vor die alte Dame hinzutreten und namentlich den besten rFeund, den er auf der Welt beiaß, seinen Vater, zum Vertrauen und Berather zu machen! Weshalb hatte er es denn überhaupt unterlassen? Aus der ihrn noch von sriiher anhaftenden Neigung zur Jn trigne, zurn Versteckten und Unerlaud. ten und ans der Unsäliigteit, seiner raschen Natur Fesseln anzulegen? Er hörte, wie einst vor Jahren, sei nes Vaters Rede: »Sei in allem ein Muster! Sein ein ganzer Mensch im Guten, statt ein halber-, der jeden Tag rnit seinem Gewissen Vergleiche in schließen gezwungen ist« » »Lasse Dich ieden neuen Morgen das Glücksgesiihl durchstriirnem Du warit arn vergangenen Tage rr Det ner Leidenschaften! Du war Deinen Nebennienschen ein Bruder! Du übtest Teine Pflicht gegen Dich und Deine engere Umgebung. Und endlich· gehe nie trunrnre Wege, tenne nur die ge reden!« Und unter solcher Erinnerung und bei den Vergleichen war ed thrn plötz lich, als sei er kein erwachsenerMensch, sont-ern noch ein Knabe, der der Anlei tnnq bedurfte, dein die Fähtgteit ab ging, rnit Verstand und Ueberlegung - en handeln. - Aber eben dieses Zuviel der Selbst W tritit weckte doch Erkenntniß und Reue, und sie blieben, seine Entschlusse flir dernd, feft in then haften! Heute noch wollte er sich feinem Vo ter eröffnen und, sobald die Dinge ein klares Gesicht erhalten hätten, in sei nen Wirtungstreig zurückkehren Es sollte nur einen Gedanken, ein Ziel, einen Lebengztveck geben: sich durch Nina sein Glück zu erobern! — llnd da war's ilun denn freilich »wir mit eisernen Lasten aufs Herz gefal len, als Ninu, nachdem sie sixh gesun den und auf einen versteckten Weg jen seits Ophenfeldc vor der Stadt zuritcki gezogen, ihm clleg eröffnete, was ge fslsehm und zur Erhärtunq dek- Gesag ten auch ilxreiz Bruders Brief ihm zu lesen qeqelieth »Des Scheidan Inhalt war in Kurze, daß er so gut wie alle-J ver loren hatte und daß es nur ein Mittel nah, ihn, sie nnd dic alte Mama vor Elend und Schmach zu retten, wenn sie einen alten, reichen, lüsternen Spanier. der herits damals bei Ninos Aufent lsalt cn Paris um sie geworden, heira then würde. »Und Sie wollen? Nina2« rief Ernst Gaarz außer sich vor Schmerz. »Ach! Habe ich denn einen Willen, Herr Ernft2« Und da zog Ernst Gaan die verzel - tend Schluchzende tief in die Gebüjcge eine-«- tleinen Wäldcktens, lniete vor ihr nieder und fliisterte: »Sei mein, Rina! Was auch rom n.en möge. Und höre: Noch heute rede ich mit meinem Vater, er wird die Wege wissen, Euch vorNotiz zu schii en, bis ich Dir melden kann, daß O ir und Deiner alten Marna drüben ein sicheres Glück bereitet habe. Schon in den nächsten Tagen trete ich meine Heimreise an! Sieh, Dein Bruder ist sung und arbeitsiriisiig, er tvird sich wiedr ausrasfen. Daß Du Dich ihm auferst, vielleicht nur, um seinem serne ren Leichtsinn Vorschub zu leisten, ist Wahnsinn! Auch Deiner Großmutter werde ich die Gedanken ausreden wissen. Sie liebt Dich zu sehr, unt sol chen Egoismus zu fördern! Und nun treäne nicht, mein einziges Mädchen. Denke, daß aus Nacht Licht solgt, daß jetzt gerade alles zum Besten sich wen det. «Nina, Ninai hörst Du mich nicht-? Liehst Du mich nicht«-« »Ach. ob ich Dich liebe?« drangs in langgezogenen Worten aus des Kindes tiesbewegter Brust! »Di) ich Drch liebes« -- - Und als der Mann aus diese, ihm elle Himmel erössnenden Worte nun ixiirrnisch die Zagende an sich zog wandte sie piöylich ihr siisees Köpfchen ihm zu, suchte seine Lippen und enoß während Sekunden das selige ber maß der unbeschreiblichen, alle irdi schen Wonnen umfassenden ersten Liebe! «- Oc I Als Doitor Gaarz etwa um dieselbe Zeit, während diese Unterredung zwi schen seinem Sohn und Nina stattfand, die Sijoid’sche Van betrat, trat ihm Hitrder entgegen und sagte ohne Ueber gang: »Ich ollte gerade zu Ihnen, mein lzechverehrter Herr Doktor, und sehe es als eine Fügung an, dasz ich Sie text hie: tresse. Jch bitte Sie herzlich, ie ren Sie mit mir inn. Es hat sich hier im Hause inzischkn sehr Bei-entwirrs volles zugeira en, und Ihre Hiiise n zurusen und « ltren Rath zu erbitien. drängt es mich schon seit dem Augen isliei der Entscheidung.« Und als aus diese Rede Gaarz die einschränietide Bemerkung machte. dair es doch ohl ersorderlich sei, IrauSijold vorerst zu besuchen, er stehe dann gern zur Verfügung« stiest Siiold hastig und beunruhiat lteraugz »Nein, aerade ein Finsannnentressei init meiner Frau möchte ich verhindern, Inniastens mich Ihnen erst eröffnen. Fugen Sie sich. ich bitte, meinem Wunsch. Sie werden ihn Verstehen. nenn Sie mich qehört haben.« ilnd seine Rede schließend siiate er hinzu: »hat denn meine Frau nach anen acschiekt oder Ihnen aeschrieben i« »Allerdina,·g, ich habe heute letorqen einen Bries von ihr erhalten. in dem sie mich dringe-nd bittet, ssikitestesssg heute Mittag vor-zusprechen Nachmit taas wiederzulornrnem ist kaum man lich. da ich noch mehrere an der Dipb theritis erkrankte Kinder in Behand luna habe und wahrscheinlich Opera tionen vornehmen muß. Jch weiß also wirklich nicht, wie ich in diesem Falle anen beiden dienen soll! Wird unsere Unterreduna lanae währen? Könnte ich hernach noch Jhre Frau Gemahlin spiechen?-" Während dieses Redeauatausches waren die herren die Treppe hinabge aangen und bemerkten dabei nicht, daß Jnge, aus dernGarten kommend, ihnen entgegenschritt. Nun aber war sie in beider Nähe, und Gaarz unterdrückte bei ihrem i n bliei nur schwer einen Rns des Sei-re dens. Das Mädchen sah aus« als ob Iie eben nach einer schweren-Trunknen zum ersten Male cusaestanden sei. Die Wanaen hatten eine tot-bleiche Farbe, I die Augen lagen ties und waren ent ’ zündet. und auch Gang und haltung bekundeten. daß etwas Außerordenls liebes niit ihr rorgeaanaen war »MMI IMHS Fräulein, was isil Jhneni Jch bm Ist-r bekümmert Si sv leidend zu seherii Bitte, lann ich Ihnen helfen? Warum haben Sie mehr zu mit aes «ckt?« i « Unter diesen i ilnehrnendenWortm reichte Gaarz Jnae die Band und ver siarkte das Gewicht seiner Frage durch einen lanaen warmen Blick. Garn-rup- We)