ErDie Mariij Roman Un Ida »Von-Ed. p- s II Gern-tuned « - ji« » Inn W.«-Mmssusssssssss Sie nahm sei-en Kopf s- irre Brust. »Ich will dich sur Lehre-r an meine Liebe zu glaube-UT rannte tie, und er errieth. daß sie wieder lächelt. Daß et dieses Lächeln hätte sehen könne-! Pss er in ihr sirahietdes Anat hätte blicken könne-n! dedeni diese schmerzvolle Stunde in heißem Qücksoerlanaes und ji der Uehckzeugunq austlana daß ge das Glitt einander gehen würden ehielt Gnradine sie doch in auteni Gedächt «niß. Sie hätte nach Doloatfch müssen, aber sietoagte diese Reife nicht Jhr Gefühl drämte sie Reichs-im Zu einem abschiednehmenden Besuche «·dort, der ihr noch-einmal He ganze schöne Vergangenheit lebendig machen sollte, ehe die neue, nicht mifoer schöne fLeheIisaestaltung ais-two Auch tagen praktische Grände vor· die eine solche Reise wohl oeraniäßt hätten Coan dine hatte eine Unmenge-persönlicher Habe dort: Möbel, Kleider, Wäsche Kunstaeaenfiiindg Sachen .«·:-n denen Niemand als Trade sie Stück iir Stück wußte, ob es ihr oder oh es zur Toll-aiser Mtuna nehöre Zluch wäre es wohl artig gewesen. sich von den dortigen Nachbarn zu oetahsdsiei den« Sie fürchtete jedoch, daß in Felix neue Eisersüchtebien erwachen könnten und bat »Madcnne mere«. an ihrer Statt diese Reise Zu unternehmen ,,Madame make« fühlte sich auch durchaus dazu berufen. wie sie sich den in neuerer Tit sehr vals eine de la Frcmoire auszuspielen liebte -—- freilich nie vor Contadim, aber dei jeder mög lichen Gelegenheit vor Felix. Er sah es selbst ein«-S toar lächer lich, sich von dieser inferioren Frau reizen zu lassen. Und dennoch fühlte er sich immer geäraert und aedemiithiqt, wenn sie davon sama-: »Conradine tritt ja nun aus unserer Familie,« oder .Conra"o«ine wird ja fort-ab teine Beziehung mehr mir den de la Fremoires unterhalten-. ich denke, eg wird meine Pflicht sein. tlsWittwe des früheren Familien-heis. fortan mich zwischen Conradine und den andean de la Frmoires zu theilen: sie ganz zu verlassen — dazu liebe ich sie zu sehr.« Kurzum, sie that, als ob Conradine ge sellschaftlich einenRiesenschritt abwärts mache. Und war das nicht in der That so? Was war er vor acht Monaten noch ge wesen? Er mußte nur immer den rech ten Muth haben, es sich zu gestehen: ein stellenloser Commis! So reiste denn »Madame mer-e« nat Dolbatsch und ließ das Brautpaar in Gesellschaft von Phöbe zurück, vie fo lange in’·s Schloß übersiegelte. Einen besseren Dritten konnte tein Brautpaar sich wünschen. Vlröbe sah ihren Aufenthalt im Schloß alz -ir.e Gelegenheit an. sich so srei zu bewegen wie möglich. Mit ihrer Spatzennatur. wie sie ges sagt, litt sie, wenn sie in warm-en, llei nen Zimmern eingesperrt war. Sie mußte immer draußen herumlaufen können, sie war geboren. dem Sturm und Regen, der Sonne, sowie dem Staub Trotz zu bieten. Und mertwürdiger Weise tras sie immer Adrian, was doch bei der Aus dehnung der beiden Güter. der Spät lichteit gangbarer Wege und Adrians vieler Arbeit ein wahres Kunststück trat-. Aber sie oerrieth sich bei Tisch ganz unbefangen: der gesammte Ar beitsplan von Collaskoraen steckte ihr im Kopf, als wenn sie Adrian selbst oder sein Vater wäre. Sie wußte im Oktober, welche Kobpeln an oer Rei sür die Winterbestallung waren, ie «wußte, ob Sand oder Tors gefahren, ob gedroschen, ob irgendwo Zäune . oder-Wege autsgebessert Dulden. Und da Adrlan sein eigener Jnipettm dar und bei jeder Arbeit meist selbst niit Eingriff war es schließlich kein Wun der, wenn Pliöbe immer aerade vorbei kam. Sie spielte dies auch ritr niemanden als Zufall auf. Nein, sie hatte immer etwas ganzNotbwendiaeH zu besprechen gehabt. Abends strickte sie iiir die alten Häuslerinnen auf Collagborgen tsie Strümpfe und Pulgtvärmer oder nähte Zqu für dieselben, denn es war die Pflicht des Gutsherrn, für die arbeits: unfähig Gewordenen zu soraen· Das Geld zu der ausgedehnten Wohlthätig-: leit, die Phöbe auf Collasborgen ve trieb, erbettelte sie unaenirt oon Con radine. Felix staunte das junaeWesen immer an. So etwas von Einheitlichkeit hatte er gar nicht möglich gehalten. In Psz bes Seele gab es leinen dunklen Win kel, lw Kummer, Grüberleien, Zweifel saßen; in ihrem hirn wobnte tein Ge danke, keine Phantasie keine Muster der sich verirrt hätte, nach bunten Le bensfreudem nach Reichtbum, nachVers aniiaenx es qab überhaupt nur eins für sie: Adrianl Wahrscheinlich war er, seit sie spre chen. seit sie denken konnte. immer der Hauptiubalt ihres Lebens emscrn Felix hörte manchmal betreibt elbst er zähle-. vie der kitkzchniolixiqe Junge das kleine v· »Deine Mach-en» ge schaucelt babr. ie-batte. -seit»sie aber hmt ein Erinnert-naturwng be i-— saß, keinen Tag ihres Zusammenseins cnit Adrian lebt besonderesDatuxn au seinem Leben Dergessen Und dabei hatte Adrian. das wußte ia Felix. nie mit Blick oder Wort dem Mädchen verrathen, daß er es liebe. Jede Frewdlichteih die er ihr e’.rriks, erwies er eigentlich mit Scheltw Und oft wollte in Felix so etwas wie T Neid auhuellen aus solche sonnen-helle, zweifelltesg jungfräuliche Liebe. Ja, sicht einmal das schien tin tra gisch-S Moment, daß die beiden ihrer Armuth wegen nicht zusammen kom men lonntenSie sahen sich doch täglich. Und LPhöbe besaß in ihr-en ret nizn Gedanken aui eine aanz naive Art Lden geliebten Man- und seine Scholle, indem ste, schne nich gerade Rchenschast daraijber abzulegen, daß ihr Thun etwas Besonders-s sei, seine Sagen mit durchlebtr. Wer doch leben und lieben könnte, ohne zu denten! Eonradine lam ab und an nufPliine zwüch wie man die beiden doch oereis nen könne. »Ich glaube, Phöbe überlebte es bei nahe gar nicht vor Schreck und Glück, wenn sie ersiihre, dass Adrian sie liebt its-d heirathen lann,« sonte Felix. »Ach du,« belehrte ihn Conradine, «oon glücklichem Schrecken lönnen nsir Frauen ein-: Menge vertragen Da vers sagen die Nerven nie.« Die Abwesenheit den »Mada.ne nur« und Phöbes herumstreiicreiem wie ihre Arbeiten, die sich Abends ost nur ckn ihremZimmer anåiijhren '.ießen, aaben den beiden viel Zeit zum Allein seis Und dies war ihnen immer cr wüssicht Sie hatten endlos viel zu de spwckxm äußerliche und ist-etliche Fra Cell. Felix litt unter beiden und suchte doch mit nie gesättigter Lust jedem Ge spräch eine Wendung zu geben, die con zum oerwundeten Pfeil aeworden war Mas mußte zuweilen de- Gang let Wirtbschast, Aenderungen im Pers-) nal, die Neueinrichtung einiges-Zimmer die nahe leborstebende Drittel-gewis nung der Ziegelei und dergleichen mehr besprechen· Ausgenommen die Neu-Einrichtung der Zimmer, fing Conradine bei jedem Thema mit der Erklärung an, daß ibr alles egal sei, daß Felix der herr sei und alles machen müsse, wie ern-alle Aber das Ende war immer. daß sie ganz erstaunt war, daß ein anderer Wille gelten sollte als der ibre. Sie gingen, wenn das Wetter es er laubte, jeden Tag lange spazieren. Conradine liebte Bewegung und hielt sie für gesund. Aber sie ging immer nur im Part, weil die Landwege sehr schmutzig waren: Conradine haßte den Schmutz und rrollte ihm weder mit ten Ueberschulien noch mit aufgeschiirzten Kleidern zu trotzen versuchen. Sie s wollte immer geben wie auf Matadam Jen Pakt war dies noch annähernd I möglich und Conradine machte immer eine Toilette wie für die Promenade einer großen Stadt. Jeden Tag wollte sie Felix neu und reizvoll erscheinen. An einem hellen Novembermorgen gnchlexiderten sie zusammen ourch den ar . i Die Sonne stand irgendwo hinter I stauen Wollen, die den himmel in bi zarren s etzen da und dort bedeckten. I Das B au, das zwischen dem Gewölk l Woa- wakv, hatte einen weisslich-n . wässeri en Ton. Kleine Piiiysem die l i vom ge rigen Regen in Wa ertiesen verblieben waren, zeigten eine leichte Eisdecke. Die welken Blätter am Be den waren gekrümmt und an ihren Rändern mit einer kleinen, rauben Kante von weißem Reif versehen. Die kahlen Wipfel wiegten ftch leise in dem e JJlorgenwind, von fern her dran« das - eintönige Geräusch einer arbei enden s Tkkschmaschink durch die Luft. »Du,« sagte Felix, «stimknt das-? l Jasverson war rather bei mir im Bu reau und erzählte, du habest ihn an I rnickz verwiesen. Er bittet um die Aus-— ! kunst, wag iiber ihn bes lassen sei und meint, wenn sich aus - rebbin nicht-; Passendeg fände, bäte er uni eine Em pfehlung an dein-m Nachfolger aus Dolbaisch, wo er dann doch immer-« l:in in la Fremcire’schem Dienst »ver« bleibe.« «Natiitlich stimmt das·« »Was soll ich ihm denn sagen, mak - hast du beschlossen?« staate er. « .Ach,« sagte sie leichtbin. »O the thn ja gerade dir geschickt. damit du was beschließest Jch bin ja seelenstob, daß mir einer das Bedenten nnd das Befehlen abnimmt. Jetzt bist du doch der herr und hast nur anzuordnen." »Wenn’s dir echt ist, bitten sstm «Wenn’s dir denn recht ist, bitten irir Herrn Hubert de la Fremoire, Jasperson in seinen Dienst zu nehmen; eine Bitte, die er nicht abschl en wird, da er so unerwariet in den sitz von Tolbatsch tamrnt," schlug Felix vor. Nun aina rasch die Rede und Gegen rede zwischen ihnen bin und her. »Das fände ich undankbar, mein lieber Schatz Jaipetson hat mir, dch immerhin das Leben aereiet. ie iiitfte ich einen solchen Mann der - Gnade eine Besitnachsolaerz überlas ! sen, von dem wir nicht einmal Joche-, W ob er anständigen Lohn auszahlt! Mir ist es sogar, als hätte ich früher einmal von der Knauseriakeit dieses Fremoire athört.« »Du kannst ja Jasrerson ein lebens länglich:s Gehalt aussetzen, so das-, ihm alles. was er sonst noch verdient, als Nebeneinkontnten scheint.« »Auszeroent --—— Jasperson hängt wie ein Pudel an mir. Der hält es nicht aus-, wenn er mich nicht mehr sieht." »Er kann auf deine-kosten alljährlich seinen alten Vater besuchen und dich und die Heitnath set»:n.« »Ich sehe gar nicht ein. warum du itin durchaus von hier tvea haben willst. Er könnte zum Beispiel zum Instit-är 3 ter werden und das häuschen bewoh -W».-— ..-. — »-( —« nen, du weißt, das niedliche an der Collazboraener Grenze. hinterm Wal de, es steht so wie so leer.«' »Aber er versteht doch nichts von der Forstwirthschaft Es ist ia auch blos ein Streifen Wald, der bislana vomGutS« hof aus unter Aufsicht gehalten ward Das ist doch keine Thätiakeit für Jas rerson, die fünfzig Moraen Wald zu bewachenq »Es jst ja auch blas Schein, um ihn zu versorgen-« »Aber alaude mir« mein Vorschlaq ist der rat-tian »Du M etwas geaen Jst-erson« »Er haßt mich. Jch fühle es. Und was ist das für eine Treue aesen dick-. wean er seine Anfänglicdtejt nicht ein mal auf deinen künftian Gatten jäher tragen mill.« »Mein Gott - eine Art Eifersucht Vielleicht für den Verstorbenen viel leicht fiir sich selbst. Wer kantn sich in das Seelenleben solchn Leute liinein denken! Seine fanatische Wachsatitteit hatte jedenfalls einen besonderen Chl ra.ter.« »Es-den darum wuntchtr ich ihn cui-: trnseter Nähe zu entfernen.'· Jst-en darum soll er in unser-r Nähe bleiben. Treue ist ein seltener Schatz. Den findet man nicht Ille Takte und nicht aus der Straße. Wer weiß, wie sie uns noch einmal dienen wird!« Felix schwieg einen Auaenblick. Er hatte keine Gründe mehr auszuspieien, er bitte nur noch arti keinen Men rochen können. Diesen kurzen Augen blirk des Besinnens benutzte Conrcdine, um im Tkn der Selbstverständlichleit zu sagen: «Also es bleibt dabei, und du bist so gut, mit Jaspersorr darüber zu sprechen. Er soll unter dern Vorxoano ein Forstwärter zu sein. das Häuschen um Waide bewohnen und ein Jahres Gehalt haben, das ihm gestattet, Frau und Kind zu ernähren. Er soll hei rathen, das ist am allerbesten für ihn« s»Wenn es dein Wunsch denn so it . . ." »Mein Wunsch? Jch roill es so'·, sprach sie mit einer Art von Erstau nen. Es lag nichts, gar nichts von vers letzendee Absicht darin, das fühlte Fe lir wohl. Jhrn lag auch der seelische Vorgang unt-erfüllt vor Augen. Con :adine war so in ihr Liebesleben ver tiest, daß sie jedesGespriich über andere Angelegenheiten als Störung enr Pfand; dann glaubte sie, ihr sei alles gleichgültig es sei eine Erleichterung, wenn ein anderer Wille entscheide; plöhlich ward dann ihr Interesse wach gerusen, und sowie sich ihr Geist rührte, wollte er allein herrschen. Aber trohdern blieb auch in ihr nack« solchen Gesprächen eine Art von llnss behagen. Es schien, als komme ihr nachträglich das Gefühl, das; sich ir gend etwas Unrichtige5, Enttäuschen « ter- begeben habe. Sie suchte sich und Felix darüber dann bintveazutäuschen, indem sie in der Zärtlichkeit desto hin gehender und demuthsvoller wurde. Felix fühlte auch. daß er nicht auf trrcmpsen nnd sagen konnte: «Bin ich der herr, soll ich es sein, dann sordere ich auch unbedingte Freiheit iiir meine Eutsckutisie.« Nein, das tennie er nicht. Es war ihr Geld, ihr Grund und Boden. Sechs Jahre lanq hatte sie in vollkommener Freiheit qeschaltet, nach ihrem Belie l-en. Die Gewohnheit des Herrscher-« war noch mächtig in ihr. Nur die Gewohnheit? Er wagte kaum der Frage voll ins ; Gesicht zu sehen. Denn er verzweifelte wenn es es that. Jmmer wieder hörte er sie saaen. daß eine Frau nur wahrhaftig glücklich fein und dauernd lieben sonne, wo si-: wahrhaft emporzuiehen vermöge. ,,.Entweder find wir dazu geboren, ; beherrlcht zu werden,« rief si-: einmal lachend, zwischen Küssen und Scherzen, ,,ode"r es ist Atavismus von der Hörig keit der Frauen her. Tyrannisire mich, mißhandle mich - aber - hab mich lieh, lieb, lieb.« Und er hatte sie lieb, bis Zum Wahnsinn. Er betete diese Frau an, mehr und immer mehr noch, wenn feine cntsetzten Augen die Kluft erkannten, die zwischen ihm und dem Glauben cn Glück lag. Einmal ginaen sie zu dritt durch einen vorzeitig niederroirbelnden Schnee, der etwas Vergnk liches hatt-k. wie ein Kinderspieh ise weißen Flecken fingen sich in Phöbes traufem Goldhaar, das röthlich Und keck unier dem schwarzen Pelzrniitchen hervor lam. Phöbe hatte auch rathe Backen von der Kälte und pustete alle Augen blicke veraniigt in die Flocken, urn iich an dem kleinen tollen Reigen zu anni jirerh den die aufaeschsuchten dann vor ihrem-Munde auffuhr-ten . · Phöbes Lustigkeit wirkte ieht immer peinlich aquelix Er sehnte beinahe »den Tag herber, wo die unsympathilche .alte..·F;-au Wiederan nur damit die ses Wesen vo Harmonie und Sonnen schein -W«·u’in ihn herumgehe, ihn ll .-.... .- -.»«..-- — --- .————-—— ahnungölos täglich belehrend, wie das gesunde Glück aussehen müsse. Die beiden Damen sprachen von dem Weihnachtssest, das Conradine seit ihren Mädchmiahren nicht mehr aus Trost-in vertebt. nnd das sich in diesem Jahr für die Leute besonders festlich gestalten sollte, weil es zugleich als Vorseier der Hochzeit zu gelten hatte Felix hörte zu und bemerkte, tvie Cors radine sich immer mehr in Gebelust bitten-steigerte « »Ja, sonst bade ich also bei uns drüben sitt Großmama und Großpapa imd Adrian, der natiirlich immer zu nng tommt, einen tleinen Baum ar macht. Und dann einen in der Halle im Schloß, mit der Pettekson Es sali ia immer ’n bischen tahl aus-. weil nur Geldaeschente drunter lagen.« erzählte Phöbe. «Diesmal natürlich muß es wunder schön werden,« sagte Conradine. »Und die Leute sollen Sachen haben. teiu Geld. Geld ist wie Bezahlung Nat Sachen sind Geschente.« »Du könntest mit der Vetterson sprechen, die weiß gewiß sit jeden et trus Passendeö.« »Ach ja«, rief Eonradiue sreudia, J nd tnnn schreiben wir einen langen langen Zettel und lassen alles ank Hamburn kommen. Ich freue mich schon aufs AuspackenI Lebensmittel und Tahai und Haushaltungsgerätbr « das wird ein Svaßl Felix nnd lerian helfen uns beim Ausbauen.'· »Mit tausend Freuden.« saatc Felix-. »Und sehr viel Kuchen muß oie Petterson backen. Aus jedem Platz soll ein Teller mit Feinm, Rufs-In nnd Kuchen stehen. Dass annie soll sams liar und patriarchalisch wirken - ganz im Gegensatz zu der dummen Geld Be ssXIeerung,« sprach Conrodine ins-mir eisriaer. i i l »Aber weißt du« baat Geld nehmen solche Leute auch gern. Vielleicht work dem einen und andern früher Franz recht so«, meinte Phöbe, die eine ors iere Kenntniß von Land und Leuten besaß als die Besitzerin von Trebbi:i. »Du hast recht. Sie sollen Sachen und Geld haben,« ries Conradine ent schlossen. »Auch leaen . . . »Das nehmen wir ihnen. Es wird erst ein Choral gesungen, dann hältst du eine Ansprache, Feld-, und dann, vertheile ich die Geschele Ach, und was mir noch einfällt, am ersten Feier tag sollen alle gespeist werden« wir lassen in der hall- Tische ausschlagen.« Felix lachte. »Wohin werden wir noch tosnmenT Jch bin neuaicrig. Schließlich wirst du jeder Tagelöhnerssrau ein seidenes Kleid und jedem Mann 1 Kiste henry Clan nebst einem hundertmartscheine bescheeren.« »Lache mich nur aus « sagte sie freu dig. »Ich weiß doch, was ich will. Ich habe mich überhaupt immer viel zu wenig um Trebbin getümmert. Aber nun ist es ja meine einzige heimath, Und wir werden doch sast das ganze Jahr hier wohnen. Da will ich mir einen Wirtungstreis schässen Weißt du trag, Phöbe, ich baue eine Klein linderschule. Wir engagiren eine Frii bel’sche Kinderqiirtnerin Die Frauen aus dem Dorfe sowie unsere Dedu tatsleute können ihre kleinen Bälge da hinein geben« Jhr Gesicht glühte vor Eifer-. »Das würde ich mir doch überlegen, Lieblina,« sagte Felix, »ich glaub-, das ist eine Stufe zu hoch sür die Leute« tsie überdies schon den weiten Weg scheuen würden, die Kinder zu bringen und zu holen, die sie bei gutem Wetter mit auss Feld nehmen und bei schlech: tem Wetter lieber zu haus einschließen cder einer Großmutter überlassen.« find die Leute leicht der »Man muß das Niveau heben! Und ri-: Leute ircrden bald dahinter lom men, wie sauber, artia nnd geschickt iire Bahn-, werden. Wie ärgert mich das, daß ich nicht gleich vom Baumei iter einen Plan zeichnen ließ. Und die Leute waren doch einmal da dass Haus hätte gleich gebaut werden tönnen.« »Vielleicht istes ganz gut daß dirs dir nun noch überlegen mußt. Ich triirde dir entschieden abrathen,« sprach er. »Wieio —-—alsrathen?- Siehit dn denn nicht ein« daß ich mir Aufgaben ichs-f ien mußiFriiber war mein Leben sehr inanniafaltia bald wohnten wir auf Dolbctich, bald waren wir arti Reisen, mal macht-en wir in Berlin die Saiion nnd die hoffeite rnit, mal waren wir lanae in Paris. Nun aber werde ich dich fast immer auf Trebbin fein müss ien, das freut mich. Da tann ich auch einmal meine Thatiraft nützlich ma chen, an der Lösuna der sozialen Frag cnitarheiten, möcht’ ich beinah’ sagen. Bildung und Reinlichieit der neuen Generatio beibringen, heißt doch et was Nüy iches thun.« .,G-etviß,« sagte Felix, mit Freude an ihrem Eifer, den er als einen Au cenblickseiniall Zu erkennen glaubte, »aber erst mußt du beobachten, in wel cherWeiie du hier am besten dahin wirlst. Eine Kleintinderschule auf Fröbekscher Basis-, wie du dir daf- so denkst. das wäre eine Thorheit.« »Phö·br,« rief fie, um einen Zeugen aoizurnfen iiir eine solche Behaup tuna »eine Thorheiti Was Männer wohl davon wissen! Und selbst wenn der Versuch mißaliickt-:, so iit er doch schon an sieh eine edle Aufgabe. Und ich muß mir doch Aufaaben schaffen.« Das war weder im Ton der Recht kerbereii snsch M Streite-is gefeiert Couradine stritt nie. Ihr Ton war immer liebevoll und lebhaft überzeugt und sicher. · l Felix streifte Phöbe mit einem Blick. l Die ging nebenher und fing wieder an« — in den Schnee zu pusten. Er konnte doch unmöglich in Gewa wart dieser Zeugin sagen, was - k ziel leicht in einer heimlichen Stu« W; Con, : radine ins Ohr flüstern duij daß i . · » » « Ihre neue Ehe ihr moglnI - neue, natürliche Auf-«as;:u7she:;3 I könne, die ihrer erste « gefehlt hatt-»F . So beanutzste er ,fsch, beinahe sikmg . SU spng ,»J-'U wirst gut thun, dich i Ast Mch »Im en Monaten zu ent - schließen UZIV ie Sache reiflich zu be dthm · Mit mein-er Zustimmung UJUIDG Un solches Unternehmen, das kal Mehr Geld kostet, als du ahnit, . Mist angefangen« »Sie ist bedacht· Ich werde aleich Heute an den Baumeisier schreiben. Wir wollen uns doch auch einige vä daaoaiiche Schriften iiber solche Unter tret-munan kommen lassen. Heute Nachmittag wollen wir mal Pläne s.eichnen,« rief Conradine. »Zeichmt nur,« saate er noch mit iautem humor. »mcin Trost ist bet Winter. der das Bauen verbietet, und im Frühling verbiete ich’«.-." Conradine lachte. »Verbieten, derbieten,« rief sie rnd hina, sich an Felix« Arm fah dem Ge liebten strahlend ins Gesicht, als habe . er einen reisenden Scherz vollführt, »mi: was Verbietenl Wenn ich doch trill! Und wenn iclx es doch richtig findes« Er mußte nun auch lächeln« obschon ilsn wieder ein Angstgesiidl iLber stilickx »Du haft cbcr wiederholt und feier lich erklärt, daß ein Wille aetten koll, nnd das-, es dein Wunsch sei, deherricht zu werden," sprach er. Sie ftntzte einen Moment. »Aber doch nicht in solchen Augen« sagte sie dann fröhlich, »de lief; mein Mann mich auch frei w.:lten.« Das konnte der wohl. weil sie da mals aus dem Vollen ivirthichtften " durfte und durch eine Veraeudunq gar nicht in ihrem Budget aenirt wurde. dachte er. Aber er ward sich sogleich tlar, daß dieser Umstand hier ganz Nebensache war. »Aber doch nicht in solchen Dingen,« wiederholte er bei sich, während sie; durch den niederstöubenden Schnee ( heimaingen und das Geplauder der beiden Atmen wie ein ferne-, under— standeneg Geräusch an seinem Ohr« vorbeiging. I Worin bethätiqt sich denn sonst die " lleberlegenheit und herrscherstellung dee Mannes-, wenn nicht in praktischen Fraaem wenn nicht bei Entschlüsien die aus den Inhalt und die wohlge otdnete gesunde Form des Lebens Be zug haben? Noch arn Abend« als Conradine und Rhode richtig dasaßen und Vriese ge schrieben, die sich alle aus den wie ein , Teufelchen aus einem Springsedertist chen hervorgeschossensxn Plan bezogen, g und Pläne zeichneten und sogar schon E eine uniformirte Tracht siir die Zöq « linae dieser Anstalt sich auedachten. I sann Fe r schwer nach. I Er tauchte eine Cigarette nach der T - andern und saß, anscheinend in stillem « Behagen, neben der eifrig beschäftiqten Z I Couradinr. Jn der That wuchsen seine ( Gedantien aber von ihr hinweg und rantten sich zu denhöhen schmerzhafter k Erkenntnisse empor. Es tonnte wohl sein« daß die herr scherstelluna eines Mannes sich wahr hastia nicht in .,solchen Dingen« aug: zusprechen brauchte. Es mochte vielfach ’ im Leben vorkommen, daß besondere sBermöaenO oder Berufsverhältnisse i I ter Frau eine solche Selbstständigleit in allen praktischen Daseinssragen zu I billiaten, die ihr den Beirath oder Bei . stand des Gatten entbehrlich oder ltö I iend machten· ( Und dennoch konnte auch unter sci chen Verhältnissen die Frau liebend zu « ihrem Gatten emporblicken Denn dies ! i i »Emporblirten« schien doch ein inner- . siege Bedürfnisz jeder Fran« wenn soaar « eine Conradine es empfunden hatte-· · l « Vielleicht hauen nicht eue vie Fee-neu i i den Muth« sich oder gar dem geti-:bten - Mann dieses Bedürfnisz einzuaestehen Wenn es also für die Herrschersta luna eines Mannes nicht immer abso tut nöthia war« die Frau auch dei ihren Eritschliissen in äußerlichen Din gen zu regieren« was war dann nöthig. um ihr immer alr- der Stättere zu er scheinen? Denn dat- war wohl der eigentliche Sinn des Frauenwunscheg. deherricht zu sein« in dem Mann den Stärteren eitennen zu iiinnent Felix sühtte es ties und klar« dazu war nöthig« die Seele der Frau zu lentent Im Zusammenteben mit der Gelt-eb ten giebt es jeden Tag hundert tleine Momente« die vorüberhuschen wie eine Minute mehr vom Zeitinhalt, scheinbar schnell, unbeachtet« oherflächlich Nur irgend ein Wort wird da gewechselt« nur irgend ein Blick« nur inne Bewe nuna gemacht. Und doch lann dieser Moment eines Mannes Unsicherheit, Ungewißheit, Unreise heirathen Wenn ein Mann aus seiner hut z s-:in und sich immer zusammen zu nett mee- hat« um Sicherheit« Wissen unv! Reise zu zeigen, dann steht er aus« einem Postament« das ihm nicht ze- j blihrL Dann herunter mit ihm, denn alles dieses mus-. ihm tief innewohnen« als ein Theil seiner Ver önlichleit. Esi nsuß sein wie eine Urtrast« die aus dem Wesen quillt nicht wie eine ioraiam und änasrlieh festgehaltene Seh-akute. Sah denn Contadine gar nicht« daß « — « noch wie ein Staunender und Ta 7.ender vor den Geheimnifsen des Da seins stand? Begriff sie gar nicht, daß fein elendes Leben alle Ansätze zum männlichen Muth, zur frifchen Kraft in ihm verkümmert hatte? Dafz er war wie ein Eichsamm der lange auf dürrem, heißem Sandboden sich- nich entwickeln konnte und nun in ein Treibhaus gekommen war, wo er über fchnell nach allen Seiten wuchs; wohl griinten und trieben hunderte junge Knospen und cntfalteten sich, aber was da war, war keine rechte, ursprüngliche Eichenart mehr. Sah sie das nicht? Welche Laune hatte die Natur ge habt, sie zu einander zu reißen mit ele mentarer Liebes-gewalt, in der er den Stempel des Zerschlagenen trug uiid sie das Leuchten der Siegerin auf der Stirn? Was konnte es ihr bringen als den Schmerz der Enttäuichung? Denn arr dem Tage, wo sie ihn fah, wie er war —-— und er raubte sich vor seinem eige nen Richterstuhl alles, alles, auch die Ejdgknschafien die er wirklich besaß — würde sie bis zur Verzweiflung leiden. lFortfetzung folaH -- ---. --—— zpaniend Lage und Zxknnsh Die Schulden Spaniens betragen 6 Milliarden. Dazu kommen die Kriegs nusgabem die von der »Eitafeto« für die Zeit vorn si. Mär-i 1895 bis Bo. Juni 1898 mit 18374 Millionen ange geben werden. Seit drei Jahren weist dag Budget ein Defizit auf, das nackt » dem ofiiziosen ,,Correo« am 30. Juni T d. J. 70 lf2 Millionen erreichte; für das Budget deg laufenden Jahres wir-) eg anf mindestens 100 Millionen siei gen. Noch schlimmer ist« oafz die Aus gaben sich vermehren. während die Einnahmen sich vermindern si) daß die allgemeine Bilanz sich bereits um 173 Millionen verschlechtert Has. Be fondere Ausgaben brinat noch die Li guidation dek- Kriegeg, die tliiicibeför-: oerung der Vonarem d:e Pensionen, die Zahlung der rückständige-r Besu dungen (an Cuba allein 830 Millio nen), die Rückzahluna der bei der Bank von Spanien genommenen Vorschiisse u. s. w. Die Ausgaben werden in ZU lunst mindestens 1000 Millionen be tragen, denen geaeniiber mir Itößter Anstrengung höchstens 800 Millionen Einnahmen aufgebracht werden tön nen. Von diesen 800 Millionen wer den fiir Zinsen und Amortisationen 410 Millionen. also niebr wie die hölste verbraucht: iiir die sonstigen mannichiachen und aefteiaerten Be diirsnisse des Staates bleibt also nur sehr wenig übrir. Dabei ist nicht ein mal die eubanische Schuld gerechnet, die rund 1000 Millionen beträgt und die von Spanien übernommen werden muß; ebenso iit der Ausfall nicht ge rechnet, den Spanien durch den Verlust Cubas und Porto Nicos an z)llein nahmen erleiden wird. Man sieht, schreibt die aenannte Zei tung, die finanzielle Lage Spanien-z ist trostlog· und wenn u einerseits in ehr licher Weise feinen Brrbilichtnngen nachlrnnnen will, io wird ihin anders seits nichts Librir bleiben. als sich in finanzielle Abhängialeit s-- begehen. Die Friedengdetirandlunaien ikat Spa nien belannxlich durch Frankreich süh ren lassen. Frantreich bei dessen Bür gern der größte Theil dei. spanischen Staatspapiere zintergebracht find (man spricht von 5 Ulcilliarden). hat irrt-ir gensiisz das größte Interesse daran, daß Spanieng finanzielle Leistungs fähigkeit nicht «n lehr geschädigt «wird;. sein Botschaster hat sich darum um die Herstellung des Friedens ausrichtir le müht und es ist gewiß nicht seine Schuld, wenn die Vedinaungrsi iiir Spanien nicht milder ausgeiallen sind Nun wird Frankreich den Spaniern aber auch weiter helfen wollen. Es wird ihm eine neue groß-: Anleihe be schaffen und ihm auch lontt unter die Arme greifen-n iissen. Spanien hat immer noch reichetoilssauelleru sie mus sen nur erschlossen und deriverttket werden« Der Spanier ist dazu nicht im Stande; also fällt die Ausgabe na tnraemäsk dein Aneländer anbcini, nnd Frantreich ist der lliiichste daw. Man spricht schon darin, dasi die reichen Beratverke von Alinaden das Pfand objett sitr Frantreich abaeben werden Dadurch wird Spanien noch mehr ab bönaia von Frantreich al-; es bisher schon war, und da die absolute poli tische Schwäche Spaniens jetzt essen kundia ist, so wird sich dielebangigteit Spanieng bald auch aus politischem Gebiete zeiaen Es aibt eine Stelle, ivo Spanien bisher als aleichberechti t nsit Frankreich angesehen wurde; diese Stelle heißt Marolto. tlni so viel schwacher Spanien jetzt aeivorden ist, um so viel stärker wird an dieser Stelle Frankreich Das Ausrollen der Inn roktanischen Frage durch Frankreich dürfte daber eine der nächsten Folgen Yes spanisch- amrtitanischm Krieges ein« Spanien gebt also einer trüben Ju tunst entgegen. Die politisch-mittin eische Niederlage in dem soeben been deten Krieae wird voraussichtlich wei tere Niederlaaen iin Gesolae haben und arn Ende des finanziellen Niedergan aez steht entweder der Banterott oder das sranzostsche Kuratei. vielleicht so aar beides. Kann Jemand Spanien ror diesesn Schicksal retten? Nur die Spanier selbst könnten eg. aber sie werden es schwerlich thun: sie werden vielleicht ihr Land durch Baraertriege noch rascher dem Abarunde zustimm ; Da ailt siir uns Andere das treffende » Wort das vor Zeiten in Judaa ge ispeochen erden ist: Man soll bie Todten ibre Todten bearaben lassen!