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About Grand Island Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1893-1901 | View Entire Issue (Sept. 9, 1898)
l I Die Flurle Roman von Ida Pay-Ed. I I I I - W : I zi I Gott«-Osmia : s 2222 .................. get-BE Wann-Ist Adrian fühlte sich unglücklich und verzogen. ,,Wißt ihr was? Darüber sprecht ihr euch am besten unter vier Augen aus.« »Ja, wir wollen gehen. Bitte, Adrran, sag-: dem Kutscher, daß ex voranfährL Er soll uns auf der Höhe von Jölshaab erwarten. Wir gehen über das Moor. Jst es dir recht, Je lix?« So wanderten sie denn in den Sep tembnnachmittag hinein. Es wehte ein starker Wefiwind, der falzine Meeres lusi mit sich trug. Der Weg über das Torfmoor war mit Haidetraut und Reifern befestigt und mit weiß-tin Mu schelsand überschüttet. Rechts und links dehnte sich das Moor mit feinem eiaitifchxn Boden. Es war grün über wuchert, und die schwarz-Im viereckigen Teiche, die ron den letzten Torfftichkn her noch blank und ungetriibi ihr Was . ser- ;-.igten, kraus-.- lten unter deniWinde ihr Oberfläche Der Sonnenschein darauf wogte durcheinander wie ein Giinirr von Brillnnrfijnichen. Da und tor: standen in Gruppen oder orrein zelt kleine Kiefern mit geductten Stäm mcn, alle ostwärts gen eint Des Stur mes mächtige Hand bielt sie nieder und strich sie vor sich hin Die Sonne schien, es spat sehr warm und :ine merkt-Hür dige, groß wirkende Stille brütcte über den-. Moor. .«.Sprichzu mir!" bat Conradine, denn Felix schritt schweigend neben ihr he.. »Warum erfahre ich durch ein zufal liges Gespräch mit Avrian, daß an deii . Wiederverheirathnng sich solche Umwälzungen tnijpfenV fragte er. Warum hätte Ich dir das sagen sol len? Wir haben von unserer Liebe zu sprechen gehabt. Das Geld, das .nir nicht gehören wird, gebt uns nichts mehr an,« sagte sie mit crzwungener heitcrleit Denn ihr ahnte wohl: was sie noch verbringen würde, seine Seele trug den stachelichten Gedanten fortan jnii f: , daß sie um ihn etwas aufgäbe Er chtoieg wieder lange. Contadine überlegte, ob es besser sei, in langen und gründlichen Erörte rungen die Frage duckt-zusprechen oder Felix abzulenten, ihm zu zeigen, daß dies für sie eine Bagatelle sei, an die sie schnell nicht mehr dacht-: Sie v;rsuchte das letztere· »Ach sieh da, ein reisender PunciI Phöbe hat schon recht: Adrians Moor » ist scire landschaftliche Schönheit.« Sie wies mit ansaestrecltem Aan zu einer Gruppe von Birken hinüber, die mit ihren weißen Stämnten anmuthig aus einer Wurzel emporwuchsen nnd ihre hängenden, noch grünbelaubt-en Reiser melancholisch über ein schwarxes Wasser neigten. Felix sah flüchtig hin und schwieg. Sie gingen weiter. » »Dieser Weg ist doch ein Triumph Adrianseher Wegebaukunsi. Das ganze Material kostet ihn feinen Pfennig er ’ selbst hat mit daran gearbeitet wie en « Knecht. Der Weg trägt die schwer- T TorfwaaenN s »Ja, Adrian ist ein Mann, « sagte j Felix bitt-er l Nach weiteren fünf Minuten blieb » Conradine stehen. i »Nein, sieh mal da! Das Bäntckxnt - Und rundherum Kiefern und der sau bere Sand davor. Jch bin hier so lange nicht gegangen —- den Platz l kenne ich za gar nicht. Wahrhaftig, auf der Lehne steht «Phöbes Rai-"! Das I hat Adrian gemacht. Komm, da wol len wie ein bischen sitzen — da muß ein guter Geist wohnenC bat sie mit ’ heiterer Stimme. : ,Der Geist der Wunschlosigteit,« ( sagte lix, »ich bin ein E otst.« s D sehe schon« du rnn dir’s von der Seele heruntersprochenf sprach sie liebevoll »Was ist denn eigentlich ge MAY Sie saßen zufammen, Felix konnte nicht, den Arm um ihre Taille zu le gen. »Mir ist plönlich klar oeworden daß ich alle diese Monate blind durchs Le ben genanqu bin. Ich habe nicht ges handelt wie Adrian, der liebt und doch nicht die Besinnung verliertv sondern F« klar machst, was er ist und hat, und was et der Geliebten zu bieten ver inne-X »Die Liebe nieicht alle Unterschiede aus. Adtian würde Nböbe sofort bei kaihen, wenn die gröbsienSotaen fern Reihen könnten. obaleieb Vnöbe am nnd ihtTausschein kein rühmlicher iii,« sprach Contadine voll Würde. »Vorhin aöbe ihr feinen Namen, er nähme ihr keinen: Adrian niibe ibk Brod. er nähme ihr keines-A beharkte Felix. · »Ich liebe dich aber,« tief Conta .-.Daö Gefühl allein ist keine feste Geist-diene sit-r ein aefundss Mkück Jn- aiebft mir mehr als Geaenliei be,« ins-te sie and Mino sei-» s-« «·-’-i einer so ernsten, bedeninngivollen Ge « gw. daß Felix ihr erwartungsvoll m die Augen sah. Ueber ihr Angesicht war ein besonderer Glanz gebt-eilen ein bei nan uoerfiytrenglicyes Feuer strahlte aus intem Buck. »Du kennst doch meine Art,« hob sie an. »Wozu soll ich dir sie erst erklären. Hast du nicht selbst gesehen, was für eine Frau ich bin? Jch bedarf eines Mannes, gerade ich. Herrisch und s rlbftftändig scheine ich und bin ich viel leicht in vielen Dingen. Mag es Ber, cnlagung sein, mögen die Verhältnisse es mit sich gebracht haben, ich weiß es nicht. Aber das weiß ich, daß mein ganzes Wesen mich fort nno fort hin reißt, über die Grenzen des Verniinfti gen hinaus. Jch bedenke alles erst nach her. Ich fühle alles mit unheimlicher Lebendigkeit, die mich drängt, gleich etwas zu thun. Aus jedes Gefühl muß ich eine That setzen -—« ich ·mag spzu: i i sjgcn Tuch TJTUOUUFV suqlclk aktu ich Mitleid, muß ich gleich helf-Jn. Seh ich Mängel, muß gleich der Fehler ges hoden werden. Faisi ich einen Plan, muß gleich die Ausführung folget-« Ja, to bin ick,, Felix! tu ioeijzi :s:« tod» wie zahllose Male mein GJFZihi mich hinriß, init Lilien-schen in inein Hau- zu :i-:h·.i«.:., die mich dann lixrogen und testohlen haben. Ich sehe erst immer nur das Gute, Schöne . un Allem. Dann gehe ich mich dein " Neuen mit Feuereiscr hin. Lillmählich : set-e ich Dann erst, wie sie wirklich find, ( die Dinge oder dieMenschen, und dann » sind sie immer Viel, Viel wenioetz siles » ich inir gedacht. Die Enitiiuschuna thut mir dann schrectlich weh. Und muß eine solche thörichte Frau nicht einen Mann haben, der sie fort uno fort mahnt, Maß zu halten?« » »O Conradine« sagte er. überwal tiat von der hingebenden Zärtlichkeit ihres Ausdruck-T »Nicht wahr, du siehst es ein? Solche Frau muß einen Mann haben. Er muß so zu sagen zwischen ihr und der Menschheit den klugen Vermittler spie len. Jch war schon aus lautet Angst Vor Enttiiuschungen ganz einsiedlerisch geworden Ganz gewiß. ich hätte mich zu tausend Dummheiten sortreiszen lassen!« i l i l l ! ! ! s Sie drängte sich näher an ihn, ver- « steckte ihr Gesicht an seiner Wange und flüstette: »Weil-ishr hän- ich mich qu- vekiikdk « in iraend einen Blender. Meine Seele fror beinahe in der Einsamkeit Ach . und es ist so gut zu lieben und aelieht zu irerden — so schwer, allein dahin zu leben und sich zu sagen: Deine Ju- ; gend vergeht, deine Schönheit, und Niemand ist da, den sie freut. Nie: wand, mit deni dein herz zusammen llopsen kann; Niemand, der Glück oon dir will. dein du es oehen kannst. Vor lauter Sehnsucht hätte ich nach dein falschen Glück greifen tönnen.« Er dreßte sie leidenschaftlich an sich. »Und irer sagt dir denn. daß dein Geiiihl iiit tnich nicht dennoch mich eine ickelhsttäuschung ist,'· ries er schmerz ich. « Sie schüttelte den Kopf. »Nein, oeivisi nicht« Die Anost das vor habe ich durchgemacht. damals, als ich heimkom. Und als diese Gewalt die mich zu dir reißt, doch mich wieder erfaßte — l·ei der zweiten Trennung. · da wußte ich, wir sollen uns gehären.« ·.·Mein Leben wird nicht ausreichen, dir deine Liebe zu vergelten, dir zu danken mit That und Gesüth sagte et. XII-VI bit-Besitzes sorge-Dank eng o « . es so syst gehört und ei ist mir so ost zur Liige geworden Sprich du ei nicht aus —- du nicht. Ich bin ei in, die du- zu danken hat! Du hast-nich oon einein Meter befreit; du haft eine Entdeckung gemacht, die mein Vermö aezt vermehrt; du machst iiber meinem Eicenthiun und hast dich zu meinem Schuhe aufaeioorsen; du hast Phöbe in Gefahr ritterlich beigestanden Aber was tst das Alles gegen den Tast, ge cien die Milde, aeaen die Geduld, die l du in den schrecklichen Wochen bewie- ; sen hast, als wir versuchten, fremd ( neben einander kerzuaeben? O meins - Felix, welch ein Mann bist du Zu dir . . kann ich emporblicken, du wirft mir der » » Oeckrk fein, dessen ich leben-L Jch liebe iEi ;« I — Er küßte sie voll Leidenschaft, ek war wie in einem Rausch nnd hörte den nssch in einer wundersamen Doppelwa tiakeit seines Wesens all die Stimmen der Angst nnd Sorge, die zu ihm sprachen. Zu viel war das, zu viel und zu itberschwenglich, was sie ihm sagte und in ihm fab. Und würde diesem Indie! nich; die bittere Enttäufchuna nachfol am « Und noch eins hatte sie in der Ekstaie llar verratbem sie suchte in ek rtem Manne vor allen Dingen den herrn. Er aber fühlte mit beimlichetn Er schwern, daß er keine Kerrenart bade. Er wollte mit ihr leiden sie lieben Glück tragen wie Unaliieh Armuth qVer Wan- —- ganz gleich. Aber sie bekerrfcksenJ Wie soll ein Mann bereits-en der iede Munde schwer zu aciikeln bat über fich, fein Leben, feine Zukunft, . seine Fähigkeiten und seine Ausgaben. Herrschen! Das war für die Ge raden, Freien, Einfachen, Glücklichen. Jemand, der im Unglück erwachs, kann ein Despoi werden, aber iein gerechter Lenker und Herrscher. Ein Mann tvie Adrian war zum Herrscher geboren. Der stand zwar auch nicht im Glück. aber die Kämpfe« die er um’s Dasein zu führen hatte, waren von mannhaster Art. Es war io zu sagen eine adelige Noth, die er litt, ireil sie ihn ehrte, weil er ein Ziki l;atte, weil Ehre und Liebe seine Streitgenossen waren. Und in diesem Au endlich mitten unter den heißen Kii en. die er mit bonradine tauschte, sah Felir im Geist all sein Elend zurückkehren —s— sah den ; Bettel seiner Wohnung fühlte den · Hunger, hörte den widrigen Lärm der gemeinen Leute im lhause, ward wie icr wie ein Jammernder um irgend ein bischen Arbeit. Damals-, in seiner besten Jugend «:cit, waren die Keime des Vertrauens, des frischen Muthes, des männlichen Erobererthums in ihm abgestorben. ,,Ja,« flüsterte Conradine noch ein mal zwischen ihren Küssen, »mein " Herr, mein geliebter Herr und Gatte.« Ihr Herr! Er neigte tief das Haupt - Conradine aber glaubte gesiegt zu « -:u haben, da sie die Glutb seiner Kiisse fijblte feine Fröhlichkeit war triunivhirend end riß Felix mit fort. Sie vertan leiten auf dem Heimweg Stunde um Stunde. Contadine rechnete nicht mehr mit der Zeit, nich: mer-r mit Der Pflicht, nicht mehr mit Rücksichten auf Andere T ! i i ? Jl. Und so blieb es die nachsten Wochen Felix saß oft balde Nächte wach oder stand um vier Ubr auf, um seine Vis cher und Correspondenzen zu besorgen Raum aeivann er am Tage so vielseit um die nöthigen Jnsvectiongritte tu machen. Und da ihm doch weder Er fahrung noch Kenntnisse aus der fla asen Hand wuchsen, sondern er beide-J mit gesammeltem Ernst nach unr- nati ,:u erwerben und tu erweitern bitte, uberanstrenate er sich in der unerbor testen Art. Er tonnte und wollte biet in nichts vernachlässigen Die Arbeit allein und die Hoffnung, in ihr einmal wahrhaft Wertlwolleg zu leisten, aab ihm Rückgrat Er hätte sich verachtet, ; trenn er die auch nur einmal verneigt-- » lässigt hatte. Aber er mußte sich das Recht aus Arbeit förmlich täglich neu erobern. Conradine wollte jedoch die turien Wochen ibrer Verlobung den Geliebten ganz für sich haben. Sie dachten schon gleich nach Weihnachten zu heirathen und dann ejne Reife zusammen zu machen. Hauptsächlich. weil Felix noch gar nichts von der Welt gesetzen hatte. »Ich muß dir doch die Welt zei aen«, sagte sie freudig. Und er dachte dazu: »Sie! Jbrern Herrn!·' Es war Herbst geworden. Die Bäume im Parl reckten ihre lalslen Neiser zum blossen Himmel empor; an »den Klematisranten und den Syrin aenströuchern aber saß das Laub, grün zwar, doch sastlos, noch bis in den November hinein fest. Die Wege wa ren mit weißen, aelben und dunkel braunen Blättern übern-orien. Doch rauschte das toelte Laub nicht um die sckreitenden Füße der Morqen- und Abendnebel durchträntte es mit schme rer Feuchtigteit und tlebte es zu einem festen Teppich zusammen. Jn den Pappeltronen hing da und dort noch ein weißliches Blatt, zitternd an ent lriifteteni Stengei. Raben Fausten dort oben und hatetn sich die appeln als Versammlungsort ersehen. Der Ftutrrn strich unbehinderter durch den at . Frostig und stiib tam der Abend. Mit der Dunkelheit schien die Welt änsamer und geheimnisvoller zu wer n. Zuwetlen war ei Ieiix, als lebe er ein Märchen nnd werde morgen wieder in seiner tat-en Stube erwachen und z neben sich arrr Hoden den schwarzen I Körper seines erschsssenen Hundes sehen. Er lechzte nach Sonne, nach Wärme. nack- Vogelsang und Blumenkqu Ihm däuchte daß dann, bei sommer ticher Freude in der Natur, ana: oaLJ Glüben und Mühen seiner Liebe ihm alaubhafter erschienen wäre. Aber der raubt Tag umgab ihn mit Stiirmen nnd Frost. Weit-liebes Licht, hell und doch glanzlog, nahm allen Formen Reichtbmn und Weichi beit. Man sror, nicht vor Kälte, aber in der Kahlbeit Jn allen Dämme rungen ängstigte sick der Tag zu Ende. Die Nacht trennte den Lebenden vosn Lebenden. Wenn man sern ein Licht ; aus elnem hause schimmern sab, schien s es wie ein Stern aus einer anderen Zett, mit der man nichts Gemeinsame-« t Diese Abente aus dem Lande hatten fiir Felix einen Reiz, der mit einer seltsamen Ertegung verbunden war. Diese Empfindungen hatte et als Kind gehabt, wenn er in spannenden Büchern von Wilden, Räubern, Zauber-ern und Wundern las. Er mochte aern spät noch über den Hof nack ten Ställen aeben. Er konnte am Fenster stehen?"und in’s Sckwerie hinein-zucken, und wenn er Zufällia ei nen Knecht mit einer Stalllnterne ne ken fab. schaute er nach, bis das steine. bannsindh littausstrahsende Viere-i aani klein und fern in irgend ein«-r Miit netsck tand. Eonrgdine neckte ihn und meint-, e; " stecke doch ein verkappter Poet in ihm, ...... . ---.,—-. - .- - .---· nnd Atius habe er nur nicht anerka nen wollen aus Sorge vor der Kon kurrenz. Sie hatte übrigens daraus bestan den, diesem berühmten Mann ihre Verlobung brieslich mitzutheilen, was Felix höchst überflüssig sand, da Ste phan Alius ihn wieConradine längst vergessen habe. Ader da Conradine gewohnt war, ihren Einsällen zu folgen, that sie doch, was sie wollte. »Weil ich der Herr bin!« sagt-e Felix lrckend Aber es war doch Selbstver spcttung dahinter. Stephan Aliuå hatte gar nicht ge antwortet. Er mochte in der That keine Vorstellung met-r davon haben, trag für Menschen zu den beiden Na nien gehörten· Dieses »Weil ich der Herr bin« icnnte Felix aber zehnmal an jedem Tag sag-In. Es gab eine unendliche Menae Fra gen zu besprechen und zu ordnen, die ausnahmslos für Felix einen schmerz licixn Stachel hatten. Wörmbte mußte das Testament des Herrn de la Fremoire, welches er be wahrte schicken. Jn ihrer großartigen Weise hatte sich Conradine sich nur ganz irn allgemeinen von den Bestim munan unterrichtet, die ihr verstorbe ner lsatte getroffen. Nun hieß es aber, den fernen seindlichen Verwand ten dess Verstorbenen einerseits nicht-J zu entziehen, ihnen andererseits auch nichts tu sck.-:nten.« - « US tteute net-s verank rjcxe erst am Tage ibrer Vermiililung s Tolbatsch abzutretn bade. Den Fell, I raf, sie durch eine mebriiidrige Verlo liisng mit einein Manne die Herau; ; act-e lnnzöaern könnte, tsarte Herr ds: lu. Fremoire nicht vorgesehen Wärme-te lies- data-blicken daß die Besihna tyfois eer stet, ängstlich ertundmt lkatten, ob Einradjne auch rasch heirath-. In verzweifelte Aufwalluna rief sie: ,Wei:n ich dich nicht so lieb biitte, soll: ten wir die eiaentlich ärgern und sse ein oder zwei Jahre warten lafsen.« Ich werde gebeiratbet — weil ;ch der »Herr« bin, dachte Felix biietr, nnd er sagt-: etwas scharf: »Solckse Erwägungen verbitte ich mir, selbst im Scherz· Bei der Fest itelluna unserer Hochzeit lommen ja nicht deine Wünsche allein in Be tiacht.« Conradine nahm diese Schärfe, die sie übriqentz doch ein wenig schmerzte, niett iiksel Sie war nur qanz naiv er staunt und sagte unbefangen: »Aber es sind doch meine Angel-acti l.eiten, die ich vorher zu ordnen dabe« Es war an einem S-pötnachniittag, als sie beisammen saßen und das Te stament durchsprachen weht-w Tone-is dine sich paragraphenweise von Felix vorlesen ließ. Sie dachte, indem sie die Kenntniß desselben so völlig mit ihm thethe, ilnn einen besonderen Be weis ron Vertrauen zu geben. Die Thees und Kaffeetassen standen noch auf dem Tisch. »Madame niere« batte foeben den gelben Solon vertas sen, nachdem sie mit ihrer ansprubk vollen Würde so lange dem Paare Ge sellschaft aeleiftet batte. Conradine saf-. jetzt am Fenster, hielt die Hände auf den Armlednen des weißlaetirtenStuin les und den sebr aufrechten Rücken fes-! ceaen die gerade Lehne gesternmtz das aufmerksame Angesicht hatte sie ein wenig erhoben. Sie hörte zu, was-. Felix ibr verlas, der, auf der Kante der Fensterbant sitzend, das letzte Ta geslicht auf das seitwärts gehaltene Dotumeni fallen ließ. Die gelbe Sei denaardine fiel schwer iiber seine Füße. Er las, daß Conradine teineswegss bei einer Wiederverheiratbuna von ihrem Gatten enterbt war: here de la Fremoire mußte zwar, einer alten Fa nrilienfasuna folgend, ihr Dolbatsch US I UUJIUI - ) in einem solchen Falle entziehen, eben- » so Ionnte er ihr die Nuhnießung eines 2 fehr großen Kapitalvermsgens nicht J weiter aestatten. Aber er hatte vom Tage seiner Verheiratbung an be on nen. ein aesondertes Kapital stie on radine zuriiet zu legen. Mit liebevoll fter seatiindnng hatte er in diesem. ein Jahr nach seinem Wettstage abge fassten Testament die offnung aus gesproelzemtlange genugzzt leben, um« i i i ( i Ltkses stammt zu einer Dvyr von »Von oder prei Millionen zu bringen. dean i.sonrabine sei ein aroßcearteterMensds nnd brauche die Freiheit großartiaer Taseinssorrm Er aber wolle n·cks!. daß eines Tages, wenn er geannien s sei und ein neues Glück seinem Weib« I pas Leben zu verschönern beiße. das-« runn ein zu empsindender Wechsel in Den äuberen Dinesen siir sie einst-Im Sein früher Tod hatte freilich die sea ritalsansamtrlung abgeschnitten: »n rnerhin blieb Conradine über eine Viertelmillion. Conradine schwieg lanae und siilftte sich aeriihrt. in einer edlen Bewegun bantbarer Rückerinneruna Dieses Schweigen wirkte auf Fefr wie eine neue. furchtbare Entdeckst-um Sein her-z erstarrte in eisiaern Schreck ,·Du liebst ihn nach,« sagte er mit rauher, kaum verstöndlicher Stimme. .deine Seele aebiiri ihm und wird ihm immer aehören! Nur dein Tempera ment drängt dich zu mir hin, nur dein Durst nach Liebe. Ich bin nur Er satz keine Wahrheit Und wie natür lich auch! Er hatte Alles, was eis. Mann haben muß, der dir Herr nnd Abnoti sein soll: er war ein stolzer, cre bietender Mensch, er batie einen vor nehmen Namen, ein arosxei Vermögen er war aewohni, Iu besehlen; er hat Jus ten bsben der Menschheit gestanden. JO. ich bin nicht-DR Conradine san wie ein Bild non Stein. Mee· Armen waren vor Ent setzen groß eröffnen .Felix,« sprach sie leise, gemartert von Pein, »du sagst zu viel. Das ist schrecklich. Auch in der Liebe sagt non nicht Alles. Das ist gefährlich — und thut so weh.'« — Er ging heftig auf und ab. Sie rührte sich nicht« Die Dämmerung verlosch mehr und mehr. Man ah nur noch die Weiße des Frauenge tchis, nicht mehr den Schmerz in ihren Zügen. Aber diese Stummheit ward nach und nach betet-L diese Unbeweglichkeii schrie nach und nach: Jch leide! Felix begriff es. Er ließ sich auf feine Knie vor ih-· nieder und umschlang mit feinen Fli men ihren Leib. »Ich auiile dich! Das ist mein Lie besdanU Kannst du mir vergeben? Kannst du es, wenn ich dir gestehe, zafi mich zuweilen eine wahnsinnige Eifer fucht auf den Verstorbenen martert?« flüsterie er. Sie faltete die Hände auf seinem Haar, neigte ihr Gesicht zu ihm nnd versuchte noch seiner Augen Ausdruck zu erforschen. Draußen war bläuliche Nacht, drinnen Stille und Diintelheit; sie waren wie abgeschieden von allem menschlichen Sein. Aber dennoch sprachen ie leise zu einander, leise nnd behutsam, wie von zartesten Gebein nissen. «Laß dir sagen, mein Felix-, wie ich darin fühle. Soll ich nicht Dort im Herzen tragen für die wahre und be gückende Lieke, die ich einst empfing? « s ie ich erwiderte mit jedem Schlag s meiner Pulse? Soll ich leugnen, was- » naht ist? Es verkleinern? Nein, drit- T z suchen, die wir an uns erleben? Ficin ’,wenn«, tein »aber« bei den gehn-n tannst du nicht wollen« Jst das ; menschliche Herz so eng und so tin-l fruchtbar, das; es nut- ein cslesiihl im i Leben empfangen und gedeihen las-n I tinn? Du findest ein heilig aehrle ness Grab in meiner Seele. Aber Na. neben auch ein neues Mühen, ein neues Leben s« dir. siir dich. Lenkt dich die Natur nicht jedes Jahr von Neuem. das-, dies der wahre, gesunde Zustand alles Geschassemn ist? Sind nsir Menschen nicht diesem selben G sitz unterthan?« »Aber wenn er nun gelebt hätte nnd ich wäre dir dann begegnet?« »O, riibre nicht an solche Frau-til Sollen wir die Räthsel zu deuten Ver nißvollen Ereignissen der Liebes Was dann geschehen wäre s-— ich weis-. es nicht. Vielleicht ist ein ausgefüllt-T und beglückendes Herz blind gegen die Erscheinungen, die ihm auch etwas zu bringen vermocht hätten, wäre es ge rade leer und arm gewesen. Jch den·e so rnuß es wohl sein. Sonst aäbe e; ja lauter schuldvolle Berwictlunaen. wo nur Mann und Weib aus einarder träsen.·« Er lag aus den Knieen und horchte aus das, was ihr gevriisleo. erfahrener Herz seinem unaepriisten selbstauale rifcben zu sagen hatte. Wie ein Smiii ier des Lebens- sand er sieh zi: den Fiisien der aeliebten Frau. Was sie ihm zuflüsterte, ersiillte ihn rnii Wonne und Web. Er sah insincr tieser hinein in ihre große und sich selbst so wahrhaftiae Seele und er sishlte es. er war geliebt. Aber er be aeiss auch. daß die Reise. die sie besaß, sein Theil hätte sein müssen. »Du wirst mich lehren, das Leb-n »in verstehen,u saiite er leise. Mortsetzung solgt.) . -——·——O-—-—— V- vernimm-se asst See. Ins der Sarat a - Conserenz ist Congresmitglied illet von Massa chusetts von dem gegebenen Thema der ausländischen Erwerbnngen etwas ak gewichen, uni eine sehr zeitgernäszr Sache zur Sprache zu bringen, die nun, da der Krieg oorbei ist« siir alle Zutunst von den cioilifirten Nationen als abgethan betrachtet werden sollte: Die Wegnahme von Privateigenthurn des Feindes aus See und die daraus resuläresrde Vertheilung von Präm geldern. Was rnan während der ersten Kriegiausregung nicht sagen durfte, als die Wegnahme einiger harmloser Kaussaxhret noch rnit Extrablättern ge seiert wurde. lann man nun wohl vor der Oessentlichteit besprechen. Die Ausbringun von Prlsen hat uns keine besondere Este eingebracht, und-»wenn es auev vrsner Der oen anderen Kano nen so Brauch war, wir halten unse rem Beschlusse, teine Kaperschiffe aus ;r:riisten, auch den anderen folaen liessen dürfet-. auf die Prisen zu ver sichre-n. Das erste Schiff. welch-es von unse ren Ariegsschisfen in diesem Kriege weggenommen wurde, hatte eine Las Itsq holz fiir Rechnunq einer spani schen Firma an Bord und weder Nannschaft noch Kapitiin wußten etwas vom Aus-brach des Miene-T Wenn das hols, sagt Herr Gillet sehr richtig, in dem Lnaerbofe einer Firma in irgend einer spanischen Stadt aes lcgen hätte und diese unseren Trupp-en in die Hände gefallen wäre, so würde es als Privateigenthum respektirt worden sein, den Angestellten der Firma hätte rein Haar aetriimint trerden dürfen; weil das Eigenthum sich aber zufällig auf See befand, wur e ek- sarnmt dem Schiffe wegge ronr en und die Mannschafr zu Ge fcnaenen aemcchi. Wenn sich unsere Landarmee irgendwie an Eigenthum vergriffen hätte, unsere kommandirem den Offiziere hätten den Truppen die selbe Leition ertheilt wie General Butter seinen Leuten während des Re bellionstrieaes. Aus See aber ist Pri vat-Eigenthum noch voaeisrei. Daß es dies nicht fein sollte, haben die Ver. Staaten schon var vierzig Jahren erklärt, ais sie der Pariser Vereinbarung get-en die Kaperei nicht keimten, fes-il ihnen der Seschkuß -— nicht weitgehend genug war; sie ver langten, daß alles Privateigentduth auf See vor Wegnahme geschützt sein soll und lehnten, iveil sie das meist durchsehen lonnten, den Beschluß ie ner Eonferenz seiner Halbheit wegen ab. Daß sie denselben gelten lassenk haben sie bei Beginn dieses Krie s ausdrücklich erklärt; daß sie ihre r llärung nicht im Sinne der früheren Forderung erweiterten, wird dadurch gerechtfertigt, daß darin unsere Nation nicht bätte allein vorgehen können. Wenn man sich rechtzeitig daran er innert hätte, wäre es wohl auch ge gangen: wir standen ja auch mit un e rer Erklärung gegen die Kaperei allein, während Spanien sich eine Hintertbiir offen lief3. Zwifchen den beiden For tnen der Schädigung des Feindes durch private Verluste ist nicht viel Unter schied. Dem Kaufmanne, dessen Ladung weggenommen wird,« gilt es« trsohl gleich, ob das Schiff des Feindes die Kriegzslagge trägt, oder von Pri vatspetulanten unter Gutbeißung des Feindes ausgerüstet worden ist. Was « versäumt wurde sollte nun geschehen. Die Ber. Staaten könnten einen wei teren Beweis ihrer bumanen Motive geben, wenn fie die Anregung zu einer internationalen Vereinbarung gaben, die den bisherigen Begriff der Prise aus dem Coder des Völkerrechts streicht, wie dies bereits von Deutsch land bei Beginn der-s Krieges mit Frankreich verfuchLrvurdr. « it i« « ( U III-Schwierigkeiten. Die Einführung unseres Tarif in den Ländern, iider welche die Vereinig ten Staaten in Folge des letzten Krie ges vorläufig temporär. vielleicht spa ter permanent di-: Controlle aus-litten werden, bringt verschiedene Schwieng leiten mit sich. Der Correspondenr des New York Journal of Commerce in Washington erklärt, daß die Durchsiik rung eines allgemein-In Tarif in den eroberten Ländern kaum möglich ist. Zucter riIn den Hawaii’schen In eln oder Cur-a, lwenn das letztere um«-ich nifckicr Besitz werden solltet würde in die Ver. Staatrn zollfrei eingeführt werden, und die Zucker-Industrie in Louisiana würde in Folge dessen schwer geschädigt werden, wenn man nicht der selben durch Prämien aufdelfen würde. Auch beim Jmportzoll aus Koffer wür den fichSchwierIaleiten bieten, die nicht so leicht zu überwinden sind. In Porto Riro wird ein ungeheuer hoher Zoll auf Koffee erbeben der einem Brolnbitw Zoll gleich kommt; dieser müßte fallen, wenn der amerikanische Tarif auch auf der-Insel eingefiilxrt wiirde und dadurch würd-.- aanz sicher dem Kasseedau auf der Jnsel ein großer Schaden rugefiigt werden. Jn Folge dessen wird es viel: leicht nothwendig werden. einen Zoll auf Koffer zu erheben. um di. Pflan zer jener Insel. die sich mit dem Kaffees bau beschäftigen zu schätzen Dagegen wiirden aber wahrscheinlich die ameri canischen Koifeeconfumenten protesti ren. Daß diese Fragen der Regierung ietzt Kodszerbrechen machen. las-n sich wol-l leicht denken, doch wird sie diesel ben in verständiger Weise vorläufig zu lösen sucken Der Conareß wird sich schließlich mit der endgiiltiaenOrdnring dieser Schwierigkeiten zu befassen tha den. Die Adniinistratron wird die Ietzt hier in straft stehenden Geietze auf die neu erworbenen Länder ausdehnen, soweit dies thunlich und möglich ist: die Abänderungen derselben werden schließlich rorn Congrefz vorgenommen werden. —-W— Den meisten Men chen lind die Zah len verhaßt, und die zeichnung speierli lennrensch« wird in den wenigsten Jal len als Schmeichelei empfunden. i sich sind es meist nur solche Menschen, «die weiter nichts zu thun haben, welche chre vZeit damit hindrengen, Eiche Spiele reien herauszufinden ie Erzadlung von der Belohnung die sich der Erfin der des Schachspie s ausgebeten hat, ist ziemlich belanntz er verlangte auf das erste der 64 Bilder ein einziges Wei zrniorn, auf das zweite 2, auf· das dritte 4, und so fort cis das nchste immer das Doppelte des vorhergehen den. In Summa macht dies auf allen Cl Fesdern nicht weniger alg 18.446, 7t-4,037,709,551,615 Wenn tus. Eine Zahl, die wahrscheinlich ein großer Theil unserer Leser nicht ein inal lesen kann, niel weniger sich eine Vorstellung davon mache-. Das Leg tere können wir nun auch nicht, aber tri- die Zahl heißt, wollen wir den Wißbegierigzen nicht vorenthaiten Sie lautet: 18 - risionen vierhundertiind fechaundvierzigtausend siebenhundert sp« imdvierundvierzia Billioaen,iiebenund 1reibiatausent-siebenhundert und neun Million-m fünfhundert-indem und siinszigiausendsechshunveri und süss zehns Bass! — um einen Begriff zu machen, welche Masse diesz aus-weissli, Denke man sich einen Eisenbahnzug der so lang ist« das: er um die ganze Erde berumaehi, und daß solcher Züge einer dicht neben dem anderen in einer Breite von 10 Am. stehen; dieses Fahrt-tate rial könnte den Transpori allenfalls bewältigt-m I i I Der Mangel an sodann-Toback hat zur Folge, daß sich amerikanische-: Ta » back im Ausland immer besser ein s führt So gelangen z. Zi. große Quantitäien nach Frankreich zur Ber sendung und hatten die beiden zuleßi non hier nach Havre eingegangenen Dainpser der französischen Linie für nahezu 860,000 aus den Süd-Staaten sinmmentsea Taback-Prodult an Bord. Wahrend weniger Tage hat eine Firma in der Waise-Sitz l.000» Honi liead amerikanischen Taback nach Frankreich vers-tust