Tis Ein weltgeschichtlichcs Drmna. Von Johannes Srherr. McrtsetzungJ Da spielte das Eingreifen Struve’s dem Freifchaarengeneral einen üblen Streich. Sei er von der fier Jdee » befangen, auch in ihm ftäte ein ver kanntes Feldberrngenie, fei er von der noch fixeren beherrfcht, mittels Par lamentirens zum Fraternisiren mit i den zweierleituchenen ,,lieben Brü- : dem« zu gelangen, genug, der gute ; Fleifchlostverächtet gab dem Vor ttuppbanner Marfchbefehl und un glücklichet Weise fand er Gehorsam So führte er das Banner mitten im Thale auf offenet Straße gegen Frei burg zu. Die unausweichlichen Fol gen dieses Geniestreiches traten sofort ein. An der Mündung des Thales, beim Gasthanfe zum Waldhorn, fiiefz die Schaut auf die in Schlachtotdnung aufgestellten Truppen, badifche Jn fanterie und hessksche Artillerie. Dem armen Strude, der heftig fein « weißes Tuch schwenkte, wurde nicht einmal gegönnt, feine Bruderfchafts litanei herzufagen. Der badifche Ge neral Hoffmann jagte den von Sttnve dorgesandten Parlamentär Kuenzer zurück mit den Worten: »Fort« du Handl« und gleich darauf prasselten die hessischen Kartätfchen in die Reihen der Freischärler. Das Banner stob auseinander, nnt Ausnahme der Schützencompagnic, welche, am Saume des Sternenwaldes Stellung nehmend, die Flucht der Sensenmänner zu decken suchte. Ge neral Hoffmann siihrte seine Truppen bis Günthersthal vor, hier aber wurde er durch den« inzwischen mit einem frischen Banner herangetommenen Sigel, welcher das Gefecht herzhaft aufnahm, im weiteren Vordringen ge hemmt und fand für gut, den Rück zug nach St. Georgen anzutreten. Derweil ist auch ein schwächlicher Ver such der Republicaner in der Stadt, aus dieser hervorzubrechen und den Truppen in den Rücken zu fallen, miß lungen. Struve’s verkanntes Feld herrngenie hatte allen Plan und Zu sammenhang in den Operationen der Republicaner zerstört. Sigel verbrachte die Nacht in dem Dorfe Horden rückwärts von Günters that, um den Zuzug Möglings abzu warten, welcher dann auch richtig da selbst eintraf. Die ganze Freischaar betrug jetzt aber kaum noch ein Sechstel ihres gestrigen Bestandes. Trotzdem unternahmen Sigel und Mögling am folgenden Morgen (24. April) noch das Wagniß, ihren Partei-genossen in Freiburg, welches an diesem Tage von s den fürstlichen Truppen berannt wur de, Hülfe zu bringen. Es gelang ih nen, in Horden 5000 bis 6000 Mann zusammenzurafsen. Damit drangen sie durch den Sternenwald bis-» vor das Schwabenthor der Stadt. Allein diese war nach einem von der Handvoll frei ourgucher meouvucanee unter oem Eommando deg StudentenLangIborif sehr wacker, besonders am Zähringers thor und am Breifacherthor wacker ge töinpsten Barrikadentampfe von den Truppen genommen worden und so wurde die anrücken » Sigel’sche Schaar vom Schwaden or aug mit fürstlichen Kartätschen- Und Muste tentugeln begrüßt. Sie trat unter der Führung von Doll den Rückzug an und verlies sich dann im Gebirge. Sigel, Mögiing und vier ihrer Leutc, konnten, zu tveit vorgedrungen und abgeschnitten, diesem Rückzuge sich nicht anschließen und hätten schlechter dings gefangen werden müssen, falls die Führung der Truppen nicht auch an diesem Ostermontag, wie überhaupt im ganzen Feldzug, eine so erbärm liche gewesen wäre, wie sie war. Mög ling und Sigel konnten es sogar wa gen, über die unbewachte Stadtmauer zu klettern, um, wie der tapfere «hanne« sich ausdrückte, »zu sehen, ob in der Stadt nicht vielleicht noch etwas zu machen sei.« Da drinnen war aber schlechterdings nichts mehr zu machen und die Freunde mußten froh sein« mit heiler haut wieder her auszutornmen. Sie wandten sich in die Berge, um die herwegkfsche Co lonne aufzusnchen, von deren Rhein übergang sie hörten. Es gelang aber nicht und nach Bestehung von aller hand Nöthen und Gefahren retteten sich die beiden auf einem Schmuggler lahn über den Rhein an das französi Xche Ufer. c. Her-two Legioie Sah-at erscheint sie auf dem Kampsplatz. s! Die deutschen Republicaner vom April 1848 machten es in Baden ge niert so wie die Preußen Anno 1806 Hei na. Sie griffen mit einem ihrer Ren menter nach dem anderen an, statt ihre sämmtlichen Kräfte zu Massen stößen zusammenzuthun, und darum ist es ihnen gerade so ergangen wie weiland den Preußen bei Jena. Von dem Standpunkt eines »Re bellen« toar es thöricht gehandelt, daß Hecker nicht bei guter Zeit und mög lichst rasch die Herroegh’sche Legion aus Straßburg rheiniibet berufen hatte. Jn solchen Fällen auf die An schauungen der Philister Rücksicht nehmen, heißt seine Unsähigkeit zum Revolutioniren und Redelliren glän zend darthun.Weil einDutzend franzö sischer Blasen in der Herwegh’schen Kolonne mitmarschirten, wurde die rechtzeitige rbei iehung dieser Ver stärkung ver chmäzh Als endlich am 28. April eine von Si gel und Möglin erlassene direkte Aufforderung zum uzug nach Straß burg gelangte, war es zu spät; es tcnnte der Herwegh schen Schaar nur beschieden sein, was zuvor dem Hecker’schen, dem Weishaar’schen, dem Sige1’schen ffarste nacheinander be schieden gewe en. Sie konnte, wie die Umstände lagen, nur noch den letzten Att des in’s tragische gewendeten Putfckdeylls abspielen. Jn der Nacht vorn Ostersonntag aus den Ostermontag qina die Legion auf Käbnen über den Rhein und betrat das deutsche Ufer zwischen den Dörfern Rheinweiler und Kieinlenibs. Sie zählte, als sie nach der Landung in Reis und Glied trat, nicht mehr als ungefähr 650 Mann, sehr ungleich und unzulänglich bewaffnet und überhaupt schlecht ausgerüstet Börnstein und Kot-bin sollten, quasi als General und Generalstabschef die militärische Ober lcitung ben. Das »Negiment« be fehligte öwenfels und die 4 «Batail lone'« commandirten Schimmelpennint, Bornstedt, Hörter und Delaporte (ein Fran se). rwegh war »vorläufig politi cher ifsionar ohne Beschäfti gung«. Was bei Kandern vorgefallen war, wußten die Führer bereits; von den Vorgän en bei Güntersthal und in Freiburg er ielten sie später Kunde. Als die Schaar, nothdürftiq geordnet, ausbrach, um so rasch wie möglich quer durch die Rheinebene in die Schwarz waldberge hinüberzulommem fügte es der Zufall, daß der Freischarley wel cher an der Spi e der Vorhut mat fchirte, Herrgott ieß. Das wurde als ein gutes Vorzeichen begrüßt, erwies sich aber so trügerisch wie nur jemals irgend ein Omen. Durch die Marschftrapazen bei schlechter Witterung arq mitgenommen und mit schon beträchtlich gelockerter Ordnung elangte die Schaar von Mutten n Wieden, wo sie unwider sprrchlich vergewissert wurde, dafz sie ganz und gar auf sich selbst angewiesen sei, weil die anderen Freiharfte Völlig Zersprengt waren. Die republitanische Fahne konnte nicht länger im Felde ge halten werden, das war tlar; wenig stens-für—ieden mit fjinf gesunden Sin nen Berienenen »Bei unserer nun-e rkschen Schwache dem nrangelhaften Zustande der Blukriiitung und dem Geier der Unordnung, die in der Ue gion eingerissen war -— berichtet Fior din —- tonnte es rnir nicht entfernt in den Sinn kommen, ein Gefecht herbei: fuhren zu wollen. Tie Aufgabe, die ich mir stellte, war irn Geaentheil diese. die Legion durch alle Feinde hindurch über die Schmizer Grenze zu bringen, cvne mit den Truvven einen Schuß zu wechseln. Diese Ausgabe war um so schwieriger, als das lljiilitiir, unsere Schwäche je i sicherlich kennend, uns aufsuchte un , nicht mehr durch andere Jnsurgkxitenschaaren qehindert, in grö ßeren « assen ge en uns anrücten ionnte«. Demna Beschluß, iiber den Belchen nach Zell im Wiesentthe zu marschiren, um sich den Weg nach der Schweiz zu öffnen. Unter allerlei Fährlichteiten ge langte die Scham, sehr zusammenge schrnolzen, am 26. April nach Zell und von da mittels eines mühseligen, die Leute bis zum Umsallen erschöpfenden Nachtmarsches am folgenden Morgen nach Niederdossenbach, welches Dorf etwa eine Wegstunde weit vom Rhein obliegt. Frau Emma Zerwegh hat in ihrem Bericht über den u die Stirn rnunq der Freischärler am - orgen des 27. April urz und ut so gezeichnet: »Bei dem größten heil der Mann schast hatte sich das Bedürfnis-z der Ruhe biggu wahrer Leidenschaft e steigert. ie wollten schlafen, n« is als schlafen; alles andere war ihnen im Moment völli einerlei«. Rot-vier ’edoch, von der Na e württembergischer rapven unterrichtet, traute dem rie den nicht und trieb energisch zum ie derausbeuch, um den rettenden Grenz strorn zu gewinnen. »Die Wiirttemhetger sind dul« JnBlutundSchreckenendet das Putsch - delL Ungefähr 10 Minuten hinter Dos senbach beginnt ein· Wald. von wel chem ein breiter Streifen bis an den Rhein hinunterliiu . Als die Frei sehar diesen Strei en pas sitt hatte, liesz Korvin aus einer großen Lich tung, an deren linker Seite der Fuhr nseg sich hinzieht, Halt machen, um die Rnchziigler heranzuziehen und den « Weiterrnarfch zu ordnen. Die meisten der Leute warfen sich auf den Boden nieder, um sofort einzu chlusen, andere ; zogen ihr zerfchlisfenes - htvert aus, um ihre tranken Füße zu untersuchen. Da trachten Schufse vom Dorfe her und versprengte Blasen stürzten durch das Gehölz auf die Lichtunq mit dem T Rufe: »Die Württernberger find dat« Dieser Ruf machte alle »nur zu le bendig«, wie Korvin sich ausdrückt. »Jeder vergaß seine wunden Füße, seit-en Hunger und feine Müdigkeit, um —- fortzulausen? Oh nein! Es macht mir Freude, cnzuerlennen, dasz trotz alt der niederdrüetenden Umstände der Muth der Leute sich in diesem Au gcnbliae bewährte. Mit lautem Jubel geschrei griffen sie zu den Waffen und stürzten durch den Waldftreifen, den wir durchschritten hatten, auf das freie Feld, dem von Dofsenbach anrüttenden Feind entgegen. Alles- Rufcn war ver axblichx die Leute waren so erbittert und tampfbegierig, daß viele die Offi ziere zu erschießen drohten. welche sie aufzuhalten suchten, um Regel-mäßig teit in die Vertheidtgung zu bringen« Aber was konnte dieser ordnunqslose Muth gegen einen Ueberfall ausrichten, nselcher durch den Württenibergifchen Hauptmann Lipp an der Spitze seiner 300 Mann starken, wohlausgeruhtem utgeriifteten und gutdisciplinirten rrnpagnie mit Eifer und Geschick ge leitet tr-urde? Offenbar io viel wie nichts. Dennoch hielten die Freiichär ler, von denen etliche dreißig getödtet oder tödttich verwundet wurden, das Gefecht anderthaib Stunden lang, also gerade su lang, als ihr Schick-bedarf ausreichte Heldisch ftritt und starb vor allen Andern Reinhart Von Schimmel pennint. Einen Trupp von Sensen männern geaen die Württeinberger vorsührend, fah er sich, nur noch von etlichen seiner Leute gefolgt, auf Ge wehrlänge seinen Feinden gegenuver. Er schwankt einen Augenblick, ob er sich wohl ergeben sollte, und ruft den Sol daten zu: »Wird man nach Kriegsge brauch mit mir verfahren?« Schimpfworte und Schiifse antwor teten ihm. Da stürzt er sich mit e schtvungenem Säbel in die seindlicån Reihen, den Anführer suchend. Der auptrnann Lipp ist auch ein tapferer Ziann und läßt sich gerne finden. Die . beiden lreuzen zum Zweikampf-: die Waffen. Schimmelpenninl ift aber der Stärker-e und Gewandtere. Er Verwun det seinen Ge ner an der Hand und ist im Begriffe, enselben zusammenzu hcuen, als ihm eine Muåletenlugel die linke Brust durchbohrt. Er fällt und dem im Todeskampf am Boden Zacken den stößt ein Soldat das Bajonnett in den Munde. Korvin that das menscheninögliche, die Verwundeten auf die Gepiickwaaen schaffen zu lassen und dann, als das Gefecht nicht mehr zu halten nar, einen gecrdneten Rück ua in den Wald zu veranstalten. A ein seine Bemühungen kennten nur einen geringen Erfolg ha ben, um so geringer, als die Württent berger Verstärkung erhielten, worunter auch Reiterei Das Loos der Freis ar war entschieden. Sie wurde bei os fenbach unrettbar zusprean ihre Splittet gingen bei der Flucht unrett bar zu Grunde, ertranlen irn Rhein oder wurden gefangen. Nur einer Minderzahl gelang eg, an das schwei zerische Ufer sich hinüberzurettem zum Theil unter Abenteuern, welche, obtec tiv angesehen, lornifch genug aus-sc en, subjectiv bestanden jedoch teinesstvegs die Lachrnusleln reizten. Herwegh und seine Frau enttarnen als Bauer und Bäuerin, Korvin als Schmiedeaeselle berileidet, andere in anderen Masken über den Grenzstrom FroschinWtriep »Aber sagen’s. wo liegt denn eigentlichbannæ ver?« Der schcvächlich begonncne nnd ener gieloö geführte Versuch, auf deutschem Boden das Banner der Revublit auf zupflanzen, war also gescheitert. Der Constitutionalismus nahm den wohi fellen Sieg als sein specielles Verdienst in Anspruch und brach in einen Jubel aus-, welchen man mit angehdrr haben muß, um sich eine Vorstellung machen u können, bis u welcher Tiefe der Jn Zamie die Menschen hinabzusteigen ver mögen, wenn es gilt. eine verlorene Sache zu schmähen Sehende Augen mußten früh · ig erkennen, da aus der llänlichen alb heit, in we r die deutsche Bewegung Hecken geblieben war, unmöglich etwas echteö und Ganzes, unmöglich die Wiedergeburt, Befreiung und Eini ung der Nation hervorgehen könnte. - ie Kleinheit der Anschauung und die Labmbeit der Tbattrast setzten überall, links und rechts, büben und drüben an die Stelle der Revolution die Battacho myoinachia, den Froschmäufelrieg, in welchem Menschen und Parteten anz in der Manier der pseudobomerifchen selben Lautqualet und Lea-nann, Tausback und Sumpfliely Vielscheei und Kriechloch, rißlauch und Käsnag einander belämb ten. Au in Wien und Berlin wiithete diese alrachomyomachia. « n der hauptstabt der bunt zusam-v niengesekten Despotie, welche man Oesierreich nannte, währte der lind liche, um nicht zu sagen tindische Jubel über die gelungene Revolution, welche gar keine war, den ganzen März hin durch und bis in den April hinein spri. Erreicht war im Grunde nichts als der Sturz und die Flucht Metteriiich’i, f welchem seine zwei getreueiten Hand lanfey ver Polizei-Commiss·a·r Sevi nitz n und der Wiener Bürgermeister « Czavta, nachgeschickt wurden. Während man auf den Straßen Wiens die »Freiheit« in allen mög lichen Tonarten« besana und be affen hauerte, war man bei Hofe schlii ja ge worden, ein »veraniwortliches« Mini sterium einzusetzen. Aus der hochselis gen »Staatsconferenz« nahm man den Grafen Kolowrat herüber und machte ihn zum Premierrninister, die Finan zen übergab man bem Baron Lübect die Justiz beni Grafen Taaffe, das Uleußere dem Grafen Ficaneimont und lsag Jnnere dem Freiherrn von Pil lerådorff. Etwas später übertriin man da: tlnterrichtgministerium dem Herrn von Somniaruaa und das Kriegzmini stcrium dem General Zanini. hinter welchem Strohmann aber bald als wirklicher Minister der Graf Latour l hervortritt. ais es galt. vie inzwischen gereiften Pläne des Hofes tu verwirk lichen. Kolowrat und Rüben gingen in Bälde ab und der letztere wurde durch den Herrn von Krauß ersetzt, welcher sehr geschickt auf feinem fchwindeligen Posten balancirte, bis der wieder zu Kräften gekommene Ab solutismuz die constitutionelle Mario nettenbude in Trümmer schlug. Aber wer regierte denn eigentlich an höchster Stelle Die Wahrheit zu fa gen, in den ersten Taan und Wochen nach dem 14. März eigentlich Niemand. Von dem tranlen Epileotiler Indi nand konnte natürlich teine Rede fein. Der tranle Kaiser war nach den fieber hasten Aufregungen der Marziage in seinen gewohnten Dämmerzw stand zurückgefallen und seine Gei stes- oder Ungeiftesthätiqleit war wieder so wie vor Jahren, als er zum Professor Endlicher, welcher die kaiser liche Ajtajeftiit mit Botanik von staats ioegen »wissenschaftlich« behelligen mußte, eines Tages ·esa t hatte: »Schauens, der König Brut August von Hannoder gefallt uns gar nit, gar nit. Aber fagens, wo liegt denn ei oentlich Hanner« Sel t der kühnste Aufschwung des monarchi chen Köhlerspi glaubens konnte sich demnach nicht bis zu der Fiktion versteigen, daß Kaiser Ferdinand regierte. Es waren jedoch schon zwei hände da, welche nach den obersten Enden deg Staatsleitseiles be ierig langten, Frauenhiinde. Die lgirzherzogjn So rhie, eine entschlossene Dame, mußte es als Mutter des präsumtioen Thron erben in ihrem eigenften Jnteresse fin den, die oberste Staatslettun an sich zu brin en, und das ist ihr Hierin be tanntli für eine gute Weile gelungen. Die Erzherzogrm eine banertsche Prinzessim fühlte als oie tlfatträftige, mit einer zum Aus-theilen von Ohr feigen sehr fähigen und willigen Hand ausgestattete Hausfrau, welche sie war, den Beruf in sich, die Donaftie Loth ritsgenshabsburg auf alten Grund lcgen neu zu befestigen. Sie hatte ten Erphetzoq Ludwig und Metternich ge haßt, nicht wegen ihres Ne ierungs fyftems, sondern weil diefe Haaren te gierten, statt sie, die Erzherzo in, re gieren zu lassen. Jetzt, als i re Zeit gekommen, griff sie rüstig die Ausgabe art, das in allen seinen Planken ira chende und zitternde Staatsfchiff Oefterreichs über den tosenden Revo lutionsftrudel hinwe und in den Hi fen eines straften » iandarinenthumö zurückzulenlen Demzufolge fammelten sich um die Crzherzogim als um ihre Seele und «rnpulsgeberin« clle priefterlichen und fåldatifchem alle ariftolraiischen und hureaulratischen Elemente der Rück niirtferei und versuchten utxd siärlten ihre Kräfte vorderhand in einem wohl oraanifirien Frofchtnäufetrieg gegen das werdende neue, bi-.z die Zeit gekom n en wäre, die dünne und doch fo icistige Maske des Conftitutionaliomuz abzu thun und bei Seite zu werfen. »Wir sind Deutsche!« »Abernursolangeesunsin denKrampaszt.« Am s. April ordnete das Ministe riurn die Vornahme der Wahlen zum deutschen Parlament in sämmtlichen deutschen Bundesländern an. « reiiich war das in der Boraussicht ge chehen, das Dekret deg Bundesta es vom Zo. März, lrast dessen »die ahlen von Nationalvertretern in allen deutschen Bundesstaaten aus verfassungsmäßi crn Wege vorygich gehen sollten«, und ferner diese ationalvertreier »das deutsche Versassungswert zwischen dein Voll und den deutsapn Regierungen vereinbaren sollten«, würde Geltung erlangen und behalten Das war aber nicht der Fall, weil der Fünf igerausschusz, sein merkwürdies Falsigspiel mit dern Dogma der Vol s souveriinitiit, weiterspielend, dieses Bundestagsdecret verwars und der hierüber in Angsts eiß ausbrechende Bundesta am 7. pril einen neuen Beschluß Ia te, lrast dessen der con stituirende haraeter des deutschen Parlaments ausdrücklich anerkannt und die Wahlherechtigung zur Natio nalversammlung siir unabhängia von sit-indischen Betrachten oder Censusbes stimmungen erllärt war. » Das österreichische Ministerium konnte, wie die Sachen einmal lagen, nicht umdin, in diesen sauren Apfel zu beißen und se te die Wahlen zur deut schen Nation-i versammlung aus den 29. April sest. Die um deutschen Bunde gehörigen Prov nzen Oesteri reichö sollten 190 A eordnete nach Frant urt senden, wel e Zahl aber nie erreicht wurde, Geh-In darum nicht« iweil die Cze n in sinnen nicht nur s der Wahl si weigerten, sondern auch snier den Deutschbshmen das Mahnu Tchäst vielsach zu vereiteln wußten. Jm übrigen brachte die Wahlbenzn aung es deutlich zu Tage, daß auch m den Kreisen der österreichischen Libera len das Schwarz elb vor demSchivarz kothgold kam. sie weit überwiegende Mehrzahl der Parlamentscandidaten wollte von einem ausgehen Oesterreichs in Deutschland schlechterdings nichts wissen und bekannte sich szu dem Satze: »Die Sonderänität und Jntecxritat Qesterreichs kann und dars durch den Anschluß an Deutschland nicht ausar qeben werden«. Auf Grund dieses Glaubensbekenntnisses wurde auch die weit übertviegende Mehrheit der öster reichischen leordnung zum Parlament wirklich gewählt und dieser Ausfall der Wahlen war mit solcher Bestimmt heit vorherzusehen gewesen, daß das Ministerium sich ermuthigt sühlte,schon am 21. April in der ,,«1»53iener Zeitung« amtlich zu erttarem »Von oem wun sche des innigen Anschlusses an cLeutschland durchdrungen, wird Oksttkreich jeden Anlaß sreudig ergrei fen. welcher seine Anhänglichteit an»dze gemeinsame deutsche Sache zu heil-att gen vermag. Es tann aber me ein ganfljchesAusgeben der Sonderinteres sen einer verschiedenem zum deutfcktp Bunde gehörigen Gebietstheile mit set ner Stellung oereinbarlich sinden und MUß sich die besondere Zustimmung zu jedem von der Bundesversammlnng gefaßten Beschlusse unbedingt vorbehal en. Es ist leicht begreiflich, daß die öster reichische Regierung im April von 1848 so sprechen tonnte, so sprechen mußte. Aber ohne Phrase hieß das doch nur erklären: Wir sind Deutsch und gehen mi: Deutschland, so lange es in unse ren österreichischen Kram paßt, teine s Minute länger. l »Mir zu handeln?« i Ein Geschöstchen ward ge macht, aber wie? Die »Eamarilla« in der Hosdurg war mit jenen »Concessionen« noch tei neswegs zufrieden. Deutsch und revo lutioneir erschien ihr gleichbedeutend und das Schwarzrothgold die Leib saihe religiöser sowohl als politischer Sieger-ei Aber man mußte sich vor der and geduloen, selbst die fromme Ungeduld der Erzherzogin Sophie und der Kaiserin Anna mußten sich vorder hand edulden. Lemhardo-Venetien abgesa en, Ungarn nur noch durch ein dünnes Band mit der Dynasrie ver -tniipst, die Slaven mit der Rebellion drohend, die Deutschösterreichei contri tutionell —- in Wahrheit, die Sachiage war nicht dazu an ethan, sich sosort wieder aus den h« ten Gaul der tirch- · lschen und politischen Orttodoxie zu setzen. Man mußte in Wien wie in Pesth den verhaßten Constituiionalis n:us einstweilen seine · ngwurstg srriinge machen lassen und ich besche:: i l den« über ihn hinweg die Fäden der Rückwärtserei da anzutniipsen, wo sich die sichersten Hast- und Haltpuncte s verboten. s War ein solcher Hast- und Halte-—- : winkt die Armee? Sie wurde im Ver- J lause des Sommers in Folge der itali- l schen Siege Raoetzth’«g Zum eriten und i iestesten, allem im April und noch irn « Mai schien auch sie ganz ausRand und ( Band gehen zu wollen« Es war noch ’ die Zeit etommen, wo der schwac»z- ; aelde Grillparzer mit Fug dem greifen T Marschall zusuheln tonnte: »Ja deinem » Laaer iit Liteireiatl« Vorerit hielt er sich, das ratblose EsJiiiiiiteriuni isin LiltannschasL Waisen und Geld ke siiirineno, nach seineniTDloziia aiiz Mai-s . land mühsam hinter dem Minrio und » der titsch, weit niehr noch als der eige- i nen Geschicklichkeit und Standhiastiq- H leit, weit inebr noch auch als rer J Tabserteit und Bedarrlichteit seiner « Trupoen der ossentundiaen lliisiibi.·4- l teit und Energielosiateii des Sarden tönigz Karl Albert eS verdantcnd, daß die schwarzgelbe Fahne nicht ganz lich aus Italien schwinden mußte. s Mit dem Maanarentbum ivar augenscheinlich oon seiten der Kaina ri a nicht zu machenschaften. Das tnußte man, sobald inan konnte, ciis Leben und Tod betänipsem denn Un aarn toar seit dein 1(). April tbatsiichs s lich unabhängig und nur noch dy- i nastich durch die Personalunion init ; Oesterreich verbunden. z Sollte vielleicht rnit oen Polen etwas zu rnant chen oder zu oantschen sein? ein! » iese Polen haben allzeit nur die Wiederherstellung ihrer polnischen Republit im Sinne und schon der bloße Gedanke daran tönnte uns bei dein Großnieister unserer und aller Petresi eirungspolitit, bei dein Zarem in üblen Geruch bringen« Der große Petresicirer an der Nema, der Hord und Heiland der Stabilitätås religion, sah sreilich seine Stellung und Ausgabe etwas anders an als die Höhlerglaubigen des Zarisrnus in Wien, Berlin und anderwärts in Deutschland. Auch er nämlich fühlte ich als Träger der ruisischen Staats dee, ivie sie urch Peter den Ersten ge schagen und duichKatharina diesiveite . gro vezo en worden war: auch er ;glaubte ich berusen, an dein Werte einer moitoroitischen Unioersaldeopotie weiterzubauen. Darum schien ihm jetzt, nachdem der ewaltige , rühlinga orlan Mittel-, Heit- und üdeiiropa in Verwirrung eworsen hatte, die Gele enheit giinstil , von lanqe her vor berei ete Ernten e n ulieimsen und ein Geschäst im Stile eters und Katha ein« zu machen. Die österreichische Kamarilla ging natürlich dein Zareri rnelir als halb ioe s entgegen und so tam jener Bund schöner Seelen zu Stande. welcher Izu Fahre 1849 zur Jntervrntion Atti-; lonW in Urzarn geführt W, Oliv sur Rettun« stetreichs. welche Net ung freili ni aus zarischer Groß muth erslo en i ; sondern aus wider deutschen otioen, verbunden mit der in St. Petersburg sehr aefiitilten und woblverstandenen Nothwendigleit, das ungarische Feuer ersticken zu müssen, damit dessen Flammen nicht über die Karpaihen lieriiber nnd nach Polen, ja in’s ,,l7eilige'· Rußlond selber zündeixd hereinschluaen Die Wiener Hosbura konnte lich zu nächst auf die in der Wolle gesätdten »Sch2varz«qelben« verlassen, welche m Wien selbst ziemlich zahlreich vorhan den, obzwar cor der Hand sehr still waren. Sie waren aber dermalen nur eine Hoffnung siir die Zukunft, noch leine Stütze der Geaenwari. Mehr schon versprochen dar- zu sein die vrn der Pest des Denkens noch wenig oder gar nicht heimgesuchten Tiroler, allzeit bereit, ihren linllichen Glauben an die rothen Hosen ihres «Roascrs« durch Vioatjodeln und durch Schießen mit dem Stoßen zu betbiitiaen. Allein man bedurfte nicht nur defenswer Stößen, man bedurfte einer offenbaren Macht, um dem »Freiheit5schwindel« in Deutsch-Oesterreich und der Selbst standigteii Unaurns an Leib nnd Leben gehen zu können. Eine solche Macht war noch nicht an kandx als Material aber boten sich der amarrlla dar, die Czechen und die Südflaven nnd das Werkzeuq, womit sie dieses Material fiir ihres weite be arbeitete. war der wilde Lzechenlpaß aeaen das Deutschthum und der nicht weniger wilde Südslavenlnsk gegen ten UJlagnarizcnug. Die slaoischen Polititer fühlten bald heraus, welcher einein saine hafz sie mit der Wiener tgofburg verbande, und mit der ganzen « zlaus heit ihrer Rasse beschlossen sie das zwischen der Kamman sich entspin nende Bündniß zu benutzen. das Sta venthum in dern ganzen Donaureiche zur herrschenden Gewalt zu machen. So tarn es, daß der dynastische Kul turbaß Hochzeit feierte mit der Halb darharei . . . Ueber die Einleitunaen und An schiaungen zu jenem Bunde liegt noch tiefes Dunkel, das vielleicht nie ganz aeliiftei werden kann. Thatsache ader ist, daß Palackh, der anerkannte oberste Häuptling der Czechen zu Prog, iin hol-mischen Nationalausschukz die Losuna »Schroarzaelb« auåqab, indem er feierlich ert!«arte: »Wahrlich eristirte der österreichische Kaiserstaat nikflsyt »- - schon längst, man niüsite im Jntere e F Europa’i— sich beeilen, ihn zu schaffen-« Und zehn Taqe daraus wurde mittels taiscrlichen Cabinetschreidengk der Gränzer-:Odekit Josep Jellacic uin Banns von Kroatien ernannt. san H. begann in der Wiener Hosburg« in Praa und in Aaram einander gegen seitig zu verstehen. Cynisimie ist Traun-s ! Und dieWieiier»Freiheit« ein toller Fasching. Tie Wahrheit zu saaen nnd gerecht zu sein, tver im Mari, April und Mai von IMH in der Lage gewesen ist. in der Hoshura oon Wien wohnen u müssen und zwar mit dem Bewußtsein des Gotieganadenthurns im Leide, der hatte ausreichende Gründe« sogar nach Bohrnaten, Hannatem Zlooaten und Kroaten als nach Heliern nnd Erlösernt - die Händc auszustrecken F Denn der revolutionäre Frosch miinsetrieg nahm in der Donauftadt allmälig sehr unerquickliche Formen an und enthüllte die grüne politische Un reife und Uiiliilduna der Bevölterung in einer Weise, welche aus dem Fache des Naioen sehr entschieden in das des Absurden und Gemeinen hinüber-rnitle. Freilich, wer warSchuld an dieser Un reise und Unbilduna und allein hieraus mit Nothioendi teit hervorgehend-en Absurden und eineineni Doch gewiß ohne rage das Negierunassystem der Zads urger und Lothrinaer, welche seit — alirhunderten ein autartiges, mit trefflichen natürlichen Anlaaen aus e stattetes ctWolltl meäholtdeisch Fintzr Er - Zeitzurü e aten at n. «m-jrii - jahr von 1848 sind in Oesterreich nur ? die Saaten aufgegangen, welche das »potriarchalische'· Reaiment ausgestreut hatte. Gortsetzung solgt.) —.-.--—.». Jn der Rechrnstundr. Lehrer: Ein reicher Mann hinterläsit bei seinem Tode 200,000 Mart und zwar: Ein Fünftel seinem Sohne, ein Sochstel der Tochter, ein Siebentel seiner Frau J ein Mel seinem Bruder und den R II einer milden Stiftung. Was hat jede der Erben? — Schüler: Einen Rechts anwalt!« . e i e J m Zweite l. « Gauner seinen l Verlobunairing in seiner Westentasche s mideckend): «sdonnertoet«ter, nu weis ich nich, Hab- ich den Ring gestohlen oder bin ich oerlobt'i« - « -- -s- -- I s , kantiurtek Zahlen-System Ahn,- s (eit?ek) un’ ahn, Czweij noch ahn, Drei-V un’ noch ahn, (viek) un’ noch amal ahn, (fünf) als noch ahn. Nicht-) un« als noch ahn, tsiebem un’ als noch cnul ahn, (acht). VII A n n o n c e. Lebensgefälzktin gesucht Photong phic und Prodegakdinenpredtgt unter . . . . . etbeken an d. Exp. d« M