Grand Island Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1893-1901, August 26, 1898, Sonntags-Blatt., Image 10
W soll ein gedient znen setzen drinnen. Soll ein Gedicht zum Herzen drin nen Iniigt allein der Wohllaut nicht, r schönen Verse tönend Klin en· Illein nicht auch zum Herzen pricht. lind wär’ die Form auch unver aleichlich, n Nythmns noch so tadellos, - r Strophen Menge noch so reichlich, Es blieben leere Worte blos. Soll ein Gedicht zum Herzen drin aen Genügt ja eines schon allein: Es muß von dorther auch ertlmaen In Wahrheit dort entsprungen sein« Franz Freiherr v. Schrenck. Eine geschichte aus stammen i Von M. Roda - Roda. Aber selbstverständlich meine sehr oerehrie Gnädi e, selbstverständlich verachte ich im A gemeinen die Lügner; und Aufschneider ——« »Und im besonderen, Herr Doktor?«« »Ja, im besonderen Da kom-« men einem Fälle nor . . . Jch habe einen ! thesottenen Sünder kennen gelernt,’ mit Virtuosität und Berechnung! leg und aufschnitt, und trotzdem — derMensch hat mich gerührt —- beinahe Ium Schluchzen.« l ,,Erzilhlen Sie, bester Dottor!« l Und während das rothe Kaminfeuer r vergnii lich prasselte und Frau von endelh fis im Schaulelstuhl wiegt, traine ich meine Erinnerung aus. Es giebt da unten in meiner Hei math, in Slaoonieri, ein ganz kleines schönes Erdenfleckchen, das Bad Da rnoar. Von Livit, seinem stolzen Bruder, ist es nur eine kleine Fahr ftundeentferny sieht ihm aber durch aus nicht ähnlich. Nicht einmal das bißchen obligate Familienähnlichieit ist vorhanden, das man sonst an Ge chwiiern gern konstatiert. Ein gro er art, eine recht zahme Zigeuner tapetle, ein LawiiTennis-Platz, ein an nehmbaiez Restaurant —- daå ist al les, was Daruvar bietet. Dann noch ein reizendes Kurhaus als Asyl flir Obdachlosr. An Kuräften zehn bis "nfzehn angenehme enschen —- die brigen werden ignoriert —- und dabei alles ,,sans gene«· Der Begriff ,,Gesellfchaftstoilette« existiert dort nicht. Eines Mozan komme ich gegen 10 Uhr von der arienhöhe herunter, wo ich im Schatten eine Eiche zwei gött liche Stunden mit oifenen Augen ver skluxnmert hatte. Jch schlenderte durchs dn Paris Mein Lüsterrock trägt die Spuren oon GraÆien und grünen Flecken· eb der Trauerioeide beim « roßen onoeau« teht eine meiner niedlichsten Bekannten, Fräulein Elsa Somilii. Jch will ihr eben einen Morgengruß zurufen, da sehe ich etwas vor ihr stehen, etwas, das mir einfach denAthe per lägt. »Es« Fett ein n funkelnagelneuen Flgnellan ug an, gelbe Lackschuhe, auf dem Kop einen Girardihut mit wei ßem Flanellftreifen, unter dem» Arm ein zierliches Spazierftöckchen mit gol denem Griff, in’s Auge ein Monocle Hiermit Der Zipfel eines rot en eidentuches guckt aus dem extrei en I Gürtel. Ehe mich Fraulein E se noch dein Grafen Marti- Mariovic vor e stellt hat, ist mir der ganze Men ch, der in oertraulicngeneigter Stellung mit der jungen ame schwatzt, von Verzenögrund zuwider. Und das aus zwei Gründen: erstens. weil er gerade mit Elsa spricht, denn ich wäre. einen weniger tragischen Aus gang vorausgesetzt ganz gern der Lo hengrin dieser Dame geworden; zw?i ims, weil er die geheilt te Sitte der Daruoarer männlichen ’urgäfte, das «Sich-gehin-lafsen«, nichtachtend mit fußen tritt. Mußte denn solch ein uperbelegantes, ariftotratisches Gi gerl unsere Damen nicht anspruchsooll machen? Wir setzen uns unter die Trauer weide und »machen Konversation«. Gefiern und oorgestern nannte man das, was wir thaten, noch »plauschen.« Alg es vom Kirchthurm zwölf Uhr lauter und alles in wilder, durch gar nichts bedingter Haft aufsprin t, uin ·futtern« zu gehen, empfiehlt ach der Graf, uin — Dinertoilette« zu ina Das empört mich geradezu. »Aber i bitte, Sie sind ja ohnehin zu schön ür uns, und wir müssen uns neben Jhnen schämen, Graf,« sage ich ihm bös. »Weil Sie sichs eben gar u bequemi machen, Herr Doktor,« he ehrt mich; schön Elschen und nimmt mit gespitz-: ten Fingern einen trockenen Halm vonl meinem AermeL ( Statt je licher Antwort brummte ich etwas in en Bart, und wir gehen: se ils-« Kurhauö, wir in den Speise aa . Wir lind beim Braten, da kommt er. hatte mich möglichst breit hinge est, um dieger unwilliommenen neuen anntxchat meiner Angebeteten die Msglich eii eines näheren Anschlusses u nehmen. Also —- er kommt: in xmpiin , weißer Mai-atte, etferWii säh frisch frisiert, mit e räufeltem chmrrbart —- bildhiibsch mit einem Vorte. » . Mit der Sicherheit eines «Weltmen chen est er einen Sessel znn chen mich nnd lsa und lächelt mich rennt-lich on. m, Defini« Meristher nichts als: »Par don« und ein Lächeln, und ich rück schtveigend weiter. Ein überaus leich ter Stegs Bot-erst bin ich wüthend, später «öl; ne ich mich mit ihm nnd seiner Mle schast aus. Er hat nämlich ein a lent, das ich sehr hoch schäke, das Er , öhlertalent, und den genügenden ’ ondz von Erfahrunan aus Reisen Iund in dem »high lise« qesammelt, um amtisant sein zu können. ! Es giebt Tausende, die Reisen ge macht« und man kann ja auch alle mog lich-n Beschreibung-en darüber kcsem vom Nordpol bis zur Walachei herab. Aber diesen Büchern fehlt meist der intime Reiz, die kleinen individuellen, sonst herzlich unbedeutendenErlebnisse, die einem Länder und Völker erst nahe bringen. Gras Marlovic versteht es aber, zu fesseln. Die Damen schioelgen. Mit großen, glänzenden Augen hören sie zu, wenn von den Festen und Jagd-n bei Hofe die Rede ist. Sie sehen förm lich die goldgestickten Schleppen der Erzherzoginnen über das Partett rau schen und die Diademe blinken. Er kennt natürlich eine Menge ,,schrecklich« interessanter »mot5« aus hohem und höchstem Munde. Jch gen-inne ihn lieb, den Mario vic, trotzdem schön Elschen mit pur purnen Wangen herumgeht, mit leicht geneigtem deschen, als hätte sich das neunpunttige Krönchen schon daraus gesenkt. . Darüber gerade mache ich mir Ge danken. Denn die Elsa hatte mir’s an ethan, ich bin ihr toirllich gut ge toedern Martodic macht ihr den Hof un — Jch glaube es einfach nicht, daß er ernste Absichten hat, verstehe es liber haupt nicht, warum er sich dies kleine, unbedeutende Bad aussucht und nicht lieber in Ostende, Blankenberghe oder auf seinem eigenen, prächtigen Schlosse weilt, das er uns mit herzgewinnendern Stolze so anschaulich beschrieben. Was veranlaßt diesen reichen, ver wöhnten Magnaten, vier Wochen in Daruvar zu verbringen und mit lie benswürdiger Bescheidenheit auf die Befriedigung seiner berechtigten An skritche betreffs Komfort und Luxus u verzichten? Wenn die Jagdzeit an fängt, so geht er auf seine Bacstcers Güter. un: im Verein mit illustren Gä- ’ sten zu birschen. Warum oerbringt; er nicht den Sommer in der Nähe ders hoch eborenen Corntessen, mit denen ers im - inter im Parttlub und auf Mi nisterbällen tanzen wird? Warum be-» müht er sich, tleinen Mädchen die EH lenntniß beizubringen, daß die Zintenl einer Grafentrone scharf genug sind» dumme Herzchen und be ehrliche Mäd: E chenhände blutig zu reisen? i Endlich ist der aller-letzte Abend mei-( ies Daruraer Aufenthaltes getornmen.J ch hatte von den Damen und Herren nach dem Stzuper Abschied genommen, da ich um fiinf Uhr früh fortfahren will. Elsa drückte ich die hand mit d foijksh as man hat, wenn man si von jeman- verabschiedet« der ei er schmerzlichen Operation entgegen xh Ich sitze dann aus der winzigen In gl, Pie das Fliäß en bHith auf de: an , mit der i en c rinnt-, dczv mein Kopfschmerz in der frischerFlkachL lust vergehen werde. Wir hatten, wie’s schon unabwendbarer Brauch ist« einen Abschlkdi mpagner getrunken, fürst lsch L! e chxs Faktitat Jch nehme an du Sen-.- sdukchlkkucht nicht im melr vorn eigenen trintt, sonst vorge ich ihm meinen plebejischen Schädel um keinen Preis-. Der Nachtwlnd streicht durch die Baumkronen Die Eichen werfen vor sorglich einige früh vertrocknete Blät ter ab rer erinnern mich an die eiteln Damen, die di: ersten weißen Herbst mahner auch so ängstlich aus denFlech ten rupsen. Jch beschäftigt mich in Gedanken wieder mit dem Martooie. Ja, wäre er nicht gewesen, der junge Graf, vielleicht wäre ich anders von ihr gegangen. Es scheint mir, als ließe sich mit Clsa ganz gut ein Leben ver bringen. Wäre der Graf Martovic nicht gewesen! « » »Lupus in fabula«, dente ich im nächsten Moment, denn da tommt er gerade, in einen grauen havelock ge hüllt, über das Bruckchen geschritten. Ja dem taghellen Mondlicht erken nen wir uns sofort. »Wie nett, daß wir uns nach einmal sehen!« sagt er und schüttelt mir die Hand. » I Jch machte ihm auf der Bank Pia s. Wie er so neben mir sitzt und wir ganz allein sind, sicher vor jedem Lauscher, fasse ich einen heroischen Entfchluß Der Graf ift 1ung, reich, unabhängig und so verliebt in die hübsche Elsa wie ich und wie sie in ibn Nach dem guten alten Sprichwort: »Was du thun willst, thue schnell, Guter Vorsatz kostet schnellt« gebe ich schnurstracks auf mein Ziel » »Mein lieber herr Grafl« sage ich ungefähr, »wir haben uns — ich glau )be — recht befreunden Erlauben Sie mir eine offenberzige rage?« »Ich bitte, herr Do tor!« verfeht er frappiert. »haben Sie sich irgend etwas dabei gedacht, als Sie dem Fräulein Elsa so ausdauernd den hof machtenW Er schaut mich betroffen an. »Wie meinen Sie das, lieber Doktor?« »Ich darf ganz einfach und o bne Phrafen reden, ere Graf? fra te ich und als er lebha t nickte, fahre i fort »Sie Patten das Glück Fräulein Elle SICH-ein ja —- uni wgtliesmelæ e u brechen-se ne Mart an, schwachm Elsa Sie liebt: s »So-her wissen Sie var, hec- Dot tor?« »Ich habe gerade in der Richtung schakse Augen, Herr Gras!« »Wieso? War:im?« »Sie tcissen doch, das Auge der Ei fersucht —!« »Lieber Dottorl« tust er ans, mit sotchl einem warmen Ton in der-Stim me, daß er mir wieder einmal riesig gut gefällt. »Na -— es ist verwunden! Sie se hen aber ein, daß mich das Schicksal dieses Mädchens interessiert?« sage ich. »Freilich « freilich. Ja! —- Ja!·« Er seufzt. »Nun, Herr Gras? Jch glaube mich auch nicht zu täuschen, daß Sie diese Liebe erwidern!« Martovir ist ausgestanden und sieht am Rande dec- Jnietchens. Das sol gende spreggz ich eigentlich zu dem hoch gräslichen iicken. Als er sich später umkehrt, lese ich ihm die ganze Qual und Pein, die er empfindet, von dein rrblaßten Antlitz. »Man hat den Jdealigmug arg in Mißktedit und den sogenannten »ges sunden Egoiåmus« zu unverdienten Ehren gebracht, Herr Gras,« sage ichU »Ah-gesehen von allen sittlichen Grund-! sähe-L die man als leitende Motive bei( einer Eheschließung nehmen sollte. und’ die natürlich nur zu einer Liebeåehel siihren können, ist an der Sache noch etwas anderes-: Glauben Sie mir, derl Egoismus findet gemeinhin erade deis d e n Heirathen seine setteste echnung. Und ziin den Preis. den Brauttuß mit, einem geliebten Wesen wechseln u Mir-l sen, Um den Preis dieser zehn ach gei steigerten Wonne-Empfindung rann man aetrost einige verrostete Traditio nen und vertrocknete Stammbaume iiber den Hausen rennen!« »Es giebt unübertdindbare inders ’nisse, Herr Doktor!'« wirst er heiser ein. i »Sie sind reich, unabhängig . . .«« Er unterbricht mich. »Nicht wahr, wenn ich Elsa meine hano nicht anbiete, halten Sie mich für einen unehrenhasten Meiischen?« ! »Aber, lieber Gras!'« beschwichtigie ich hastig, denn ich toill mir nicht ein Duell aus den half- reden, »aber, lieber Gras, das ist viel, viel zu schars ge sprochen. Es thäte mir leid, des lieben Mädchens wegen, und auch —- Jhret we en.« er Gras steht eine Weile ruhig und schaut in das langsam fließend-e Was ser. Dann wendet er sich mir zu und nimmt neben mir Platz. Und da hat er mir erzählt: »Herr Doktor, was ich Jhnen jetzt sage, sage ich teinem freiwillig. Jch will nur nicht, dasz Sie mich siir einen schlechten Menschen halten. HörenSie mir zu: Jch war vier Jahre alt, als meine Mutter meinen Vater verließ. Wie troster meine Kindheit war, tön nen Sie sich denken. Jch war szg im mer allein rnit dem verbitterten ann. Acht Jahre nach dem, was in der Fa milie» mit ehrsiirchtiger Scheu »das Ungluet'« hieß, starb ein Vater. Fu VIII-er war-H mein ormund. itl achtzehn Jahren wurde ich großsiihrig erklärt. Jn den Staatsdieng treten wollte iä nicht, Osiizier wer en ließ man mi nicht, aus Angst, daß ich mein Vermögen durchdringen würde. »Nun, ich bewies meiner Verwandtschaft Hin türzester Zeit ,daß ich das als Zwi Ilist auch könnte? Wie ich es machte, List ja ietzt gleichgültig! In acht Jah ren hatte ich zwei Millionen rein ver putgt Am Schluß dieser achtungswer then Laufbahn arrangierte mein Bor mund aus Gnade und Barmherzigkeit meine Anaelegenheiten und »rettete« mir einen kläglichen Rest, der mir eine Rente von fünfhundert Gulden ab wirft. Dann legte man mich «ad ac ta" zu den verlorenen Söhnen. Und dann --— man muß doch essen ——— ward? ich tiantmerdiener beim Grasen Do tinsty. Die Leute nennen es »Setre-J tär«. Es ist in Dolina in Polen, recht weit von »Hu Hause« weg. O, ich weiß, was Sie sagen wollen! Warum die Komödie? Wenn Sie wiiizten, wie ich spare, tnausere, um in meinen vier Wochen Urlaub als das erscheinen zu tönnen, was ich war! Jch konnte ohne diese eine, letzte Freude mein Leben nicht ertragen. Vier köstliche Wochen wiege ich mich in Jllusionen, spreche ich von meinen vertausten Gütern, als wären sie noch mein, von meinen Esset den, hundert, Waisen —- oon meinem ganzen versunkenen Glanz.« j Das letzte klang wie ein heiseres Schluch en. l Ich fasse ihn bei beiden Händen-. »A er, lieber Graf, kommen Sie in dies Welt zurück. Sie sind ein talentierter, efcheiter Mensch- fiir Sie könnte ich» chon etwas finden in Pef ? Er schüttelt den Kopf. s »Nein, gerade in die Weit konnte ich nicht zurück. Man würde mich kennen und ich fände kein Plätzchen mehr, wo ich sicher vor Bekannten meine vierWo chen verbringen könnte!« Ehe ich noch antworten kann, ift er verschwunden Jch fuche ihn im Park, in feinem Zimmer —- iiberall verge ben n der Frühe gehe ich an ElfasThlir vor ber. Einen Augenblick . lang denke ich daran, meine Abreife zu verschieben und mit ihrer Mutter ein ernstes Wort zu sprechen. Die Damen konnten ja ohne viel Aufsehen ihren Aufenthalt in Darunar abkiirzen . . . Dann wieder dauert mich Markovie. »De- armen Mannes einzig Lämm lein follft du ni t rauben. Seine Illusion, fein Au schneiden, fein Lü en ift das Einzige, was er au; Erden . Elichen wird ihre ung sittliche, - emanttfche Liebe eher verwinden als sc feine Entlarvm U So fuhr ich weg, ohne jemand zu sehen. Es thut mir immer noch leid urn ihn, wenn ich Iciner gedenke. Der ar me, arme Ker »Er ist ein Narr!" sagt meine gnä dige Freisndin grausam —Vnrschnk. Hixiiioriftiie Vlcuierei von Freiherr v. Sei-licht. Lieuienants wechseln wie heutzutage die Köchinisen undbausmävchen wenig steng alle Jahre ihre Herrschaft, nur dass sie nicht wie diese dienen sondern i»ftet)en«. Dieses »sieben« ifi ioie so Vieles beim Militär eine Uebertreibnng —- dieses »sieben« des Lieutenants bei eiiier Kot-warme bedeutet. daß er stets unterweos ist« entweder ini Schritt oder ins- MiztschsMarfch er steht nie. Wie e—·.— Herrschaften Sieht. bei diene-i tein Llliiivckser nach-en will. so giebt es auch Hauvtiente. zu denen iein Lieutes nani bin will. Die Mädchen ssno glück licher daran, ais die Offi.s.iere, wenn sie nicht wollen. kann iein Mensch sie min nen. Tem lden-n Lieuienant am wird einfach vorn Reaiment befohlen: »Am! J. Ostiter ten diesem Taoe »dem-L den« sich meistens die Ofiiiiem mel tsest Du Tich bei dem Hauptmann So und So.« Doaeaen hilft tein Murren und tein Knarren tein Bitten und tein Flehen tein Schelten tnts tein Fluchen —- et muß bin. Wenn itsn etwas in feinem Unaliick tu trösten vermag, so ift es der Gedank, dan es in nur auf ein Jahr ist. nur ans ein Rath Viel Vetanüaenk Ganz get-en seinen Willen war der tleine Lieutenant Adolf me etstenRoW paanie cetoi-imen. denn der Hauptmann der töniatichen Eiften war teine enge nehme Betanntiebafi. et führte den Bei naxsien »der Knochenfchteiiek·', weil sein drittes Wort bei dein Etetciten immer war: »Ich triebe Erch schon die Kno chen fchteiten.« Und die beeren Linne mnts, die bei fodern Exekciten eintreten mußten, wurden mitaeieblikien Die Aussicht war für den kleinen Adolf wenia verlockend. und als er von ten Kameraden erfahren datte,«daß er zum berbft zur eriten Kompagnie lä rne, liei er drei Taae voller Angst undz Unruhe umher. Dann aber wurde es plötzlich wieder hell in seinem Innern. »Gewiß. die Kameraden hatten ihn nuri necken wollen. Warum sollte gerade erl zur Ersten dersetit werden? Er daßtel tcch absolut nicht dahin er war doch diel eu tlein." Den Gedanken hatte der bete Oberst auch, als er mit keinem Adiutanten diez Oiiizieisderietzunaen bei-rach: »Etn)aiTsv klein iit er ia. und er wird am Anstran namentlich bei dem Barademarich Schwieriakeiten haben. mit den langen Leuten aleicden Schritt zu halten. Aber ich kamt ihm nicht Felle-L er hat in derJ letzten Zeit so vi( e - ummheiten qe-· ist cht. und im Kalino io nniolxde ge li t, daß er einmal in itrenae Zucht ge nrmmen trerden muß. Auch in feine persönlichen baltuna hat er sich lehr oernachläisiai. ich werde den heern Hauptmann bitten. ihn etwas scharf, aber doch wohlwollend anzuiassen." Armee Adolf. Am l. Oktober stand et zitternd und zagend vor leisem reuen bauptmann »Auch Reaimentsbeiehl melte ich mich ganz achcriamit —« »Bitte. here Lieutenant. nehmen Sie; zunaant einmal den Kopt noch, wenn Sie mit irir spiechen·" unterbricht ibn der Vercesetzte ! »Nanu?'« saate der Herr Lieutenant, , natürlich nur zu sich selbst. und so leise das- er es selbst taum verstand. Gleich- · zeitia süblte er. trie ibm das Blut in ’ die Wanaen schoß —- es ist nicht Jeder manns Sache, sich weaen solcher Aeus szulichteiten moniren zu lassen. Und prüfend. forschend sab er seinen Vorge- « setzten an. Hoch hob er zu ilun die Au aen empor. »So ist es schon besser, Herr Lieutes nant'«, lobte der Häuptlina, »aber Sie müssen es auch nicht übertreiben. Sie dürsen den Kopf auch nicht zu weit bin ten iiber leaen, sc ist es schon zu viel! Bitte, nebmen Sie das Kinn etwas niebr an die Binde heran. noch einestleis nie-fett, und nun nebmen Sie das rechte Obr etwas tiefer, so. nun ist Ihre-kopf stelluna ungesiibr richtia. Wie meinten Sie trch vorhin. here Lieutenant? Jch glaube, Sie wcllten sich bei mir mel dens« Tem kleinen Lieutenant pocht und hemmen das Brut in den SchiHsek.l beis-. und kalt liiust es ibm über den Rücken, es prietelt ian in den Finger spitzen, und die Zehen der Füße åewegen sich unrubia bin und ber. Alles in ihm und an ihm befindet sich in aewaltiger .E:reauna. »Ich lsittc still zu stehen« herr Lieus tenant. Uelerbaupt müssen Sie viel mein wetttb aus Ihre persönliche hal tuna leaen. Ich bin von dem Herrn Oberst aanz besonders beauitra t, «mit aller Streit-ne« —- pon Widlet- en sag te er aar nichts —- tei Ihnen daraus zu halten« ..Od, wäre ich nie nehmen« stöhnt in seinem Innern der tleine Lieutenant, »ein wäre ich treniastene nie aus den Gedanken aetmnsen« Ossitier zu wer den. Wäre ich doch daheim geblieben auf der Schalle. die ich dereinst von meinem Vater erben werde. und hätte mich damit deschiistiat, Sparqu und Schlimm-Beides esse ich leidenschaft lich aetn —- tu dumm« »Er-is ich Sie um Jbre Meldun» bitten. Den Lieutenantt Wenn Sie fi übrigens. wie es den Anschein dat, über das statt-. was ich deute an Ihnen ta l ,delte. so will ich anen nur zu Jhtek Beruhigung sagen, das; Sie von mir noch ganz andere Dinae zu hören be kommen werden« »Die Ehre tann aenußreich werdens« dachte der kleine Ade-is. dlö er bald dar aus tvie ein beaossener Pudel nach hau se schlich, »an den Ina, an dem ich zum ersten Male eintrete. freue ich mich'«, und die Freude ließ nicht lanae aus sich warten, schon am nächsten Morgen hieß es: »Herr Lieutenont. ich bitte einzutre ten.« Als er an: nächsten Mittag nach Haus lam. war er einsack- todt. »Länaer die Schritte. lönaer,« hatte der Hauptmann ilnn hundertmal zu aerusiern »Sie halten mir ia die ganze Kompagnie auf. Herr. verstehen Sie imich nicht. oder wollen sie mich nicht Verstean Glauben Sie. daß ich mich im Sdrechen iiben will? Das kann ich schon!« »Leidet. leider.« stöhnte der tleine Beute-rann »wir wäre lieber-. Du wä rest als Iaubsturnmer nehmen« Zum Abschied hatte der Vorgesetzte seinen Unternehmen noch aetraltm an cepfifienx »Das saae ich Ihnen, Herr Lieutenant. wenn Sie mir morgen in Gegenwort des Herrn Oberst den Va rademnrsch umwerfen. aieln es ein lin oiiick." Der arme Lieuteuant schlief vor Angst dir aanze Nacht nicht. dazu kam nach. dat« ei am Avend rrn ein-gen sei ner Gläudiaer lieber-alle Briete etc-alten hatte. in denen ihm mit einer Anzeiae .bei dem Kommandeur aedroht wurde, Iwenn er nicht in den nächsten Tagen le szablen wurde! Als der Bursche bei ihm am nächsten Moran in’i«- Zimmer trat. um ihr zu werten, war ihm zu Muth, wie einem IMörder, der am Taae der hinrictitung Fonddem Wärter aus der Zelle geholt Itrir . ! Pünttlich traf der Herr Oberst auf kein Erercirplatz ein. um sich den Para deniartch in Züan anzusehen, dei dem ter Ottizier aenau irr-ei Schritte var der Mitte seiner Adtdeiluna zu mar schiren bat —- tind es treniaer. so macht er zu lleine Schritte. und hält dadurch den Rua aut. Der erste Einrruct itt beim Militär fast imtt er ter makaebende nseil es an Zeit und Geleaenteit fehlt. jeder Sache auf den Grund iu neben. Als Herr Lieutenant Adolf zum er-—? frer Mal mit seinem Zuae vorbeitam, machte die Sache adtolut teinen guten Eindruck. llnbeateiflicher Weite aber war ter acttrenae Herr Oberst lehr quä dia, denn zu dem Hauptmann gewandt. taate er: »Der brrr Lieutenant bat es ja mit seiner kleinen Fiaur set-r schwen mit zu ten-men· aber er wird es schon lernen.« Als der tritte Vorbeimarich eher-so fckslecht war trie ter erste. wurde der herr Oberst arob. als der sechste und letzte Verbeinsartcb auch noch nichts Erz-»Je, wurde ter berr Oberst —- sehr arob. »So aebt das nicht. Herr Lieutenant, das muss can-i anders werden. Jer- bin überhaupt in der letzten Zeit sehr unzu frieden mit Ihnen rseweten Mir ist da Allerlei über Sie zu Ohren aelommen, was nsir aar nicht Gefallen bat. Wir spukt-en ein anteres Mal darüber. Auch mit Ihren Finanzen scheinen Sie nickt in Qtdnuna zu fein. Ich faae Ihnen nechrnals, la aedt es nicht weiter, und trenn es Ihnen kenn adtolut nicht an ders möalicd itt. ic nehmen Sie doch einfacki Pirtchuti." »Hu Befehl, berr Oberttla Im Marsch Mai-it stürmt der tleine Eie.1tenont am Nachrnittaa vie Treppen sum Rahlueilierbineau in vie höhe« .So. MiaiIeL nun areifen Sie einmal nit beiden banden dir-ein in die volle Etat-Weile« nun rücken Sie einmal mit einem aebökiaen Vorschuß heraus.« »Viel habe ich selber nicht« lautet die Antwort, »aber wenn Ihnen mit zehn Mark —« Der kleine Atoli lacht laut auf: — »Zchn Mart? hundert nein zweihun dert Mart brauche ich weniaiten3.« Der Rahlmeilter wehrt sich wie ein Verzweifelten «Rwei.iundert Mart Borste-M Die bekommt ·r Ia nie wie et« Da spricht der Lieutenant das große Wort: «Der Herr Oberst bat mir selbst. gerathen, Vorschuß zu nebnstn.« I Für einen Auaenblick itt ver »3ahl--s tnecht« sprachlos. dann aebt er seuf zend an den ieuerieiten Geldichrant — trsenn der herr Oberst lelhit den Bor schuß anempfolilen hat« darf er ihn nicht verweiaern. Zwei tadellos neue Scheine wandern in die band des alückltehen Lieutenants und noch an demselben Abend bezahlt er seinen unaeduldiaiten Gläubigern eine kleine Abiarlaaölumme. Dantend nahmen diese tcmit liirtieh: etwas zu bekommen ilt in zweifelhaften Fällen immer besser als aar nichts. Am nächsten Mittaa wird der Herr Lieutenant aul das Reakmentghureaa gerufen und dort taat es fürchterlich herr,« donnert der berr Oberst, »wie kommen Sie dazu. sich von dem Zahl meiller zweihundert Mart Vorschuß geben zu lassen?« Der kleine Adolf bekommt ei zuerst mit der Anast, dann aber laat er im Vertrauen auf lein autes Gewissen:» »Ach beiolate nur den Rath des herrns Oberst. die höhe tes Vo.schusses hatten »der Herr Oberst mir nicht angegeben.« I Der Kommanteur areitt lich an die Stirn. wacht er oder träumt er? Seine Blicke aehen hilftiuchend zum Adjutaw ten. der muß ihm hellen. Ein guter Tintenspion läßt leinen berrn nie im Stich. auch tiefes Mal nicht. er giebt die Autkläruna. Endlich, endlich tlt der her-r Oberst cs o weit, daii er iieh von ieinetn Erstau nen. von seinem Saite-ten und Ent sLetzkn erholt dat. endlich hat er wieder t; i. «·Hetr", tobt ier bete Oberst »was fällt Jimen rin. sind Sie denn nicht bei Sinnen? Ich hatte Ihnen gera then. bei dem Paravematsch »Vor schuß«, das ist ic viel wie »Warst-tun " zu nehmen. damit Sie irn richtigen A - stand vor Jhrern Rua marschiren und damit die Leute Sie nicht auf die Uh siihc treten. Ein Vorschuß bei daan tademarsch ist etwas aani Anderes als ein Vorschuß kei tctn Zahlmeister, has scheint Ihnen bisher nicht aanz tlar gewesen zu sein. aber ich will mich be mühen, es Ihnen tlar zu machen.« Und er macht es ihrn klar. dem tlei-· ne:r Adolf aehen die Almen über und ais er endlich die Treppen hinabwqu als wenn der Teufel hinter ihm her ware. da murmelt-c seine Livvem »Das ;w:ir der letzte Vorschuß. den ich in mei nem Leben aenomiscn habe« ! . Ob e·r Wert holten wird? Wer weiß es. ’«Dte »schöi.e« Lieutenantgzeit dan ert viele, riele Jahre und das Gehalt isr so geringz ach, so entsetzlich gering, daß das Tessnncar I icht zu ertraan wär-, trenn es« temen Brischust nähe. Aber W bei let-im Schuß, iruß man auch her ksem «Vi;tschuii« vorsichtig sein — ist»1-Ian es nicht. aieht es leicht ein Un aiud. Auch dir »Vorschust« hct schon Manchen »Hm Strecke ceiieiert«. i Das setzte Moki. »Jo, so ist est« — »Nein, so ist es nichts« Das Kreuzfeuer von Worten zwi schen Mann und Frau ist vorüber. Sage offen, hat sich die Sache elohntZ Nun ist die Thür in’s Schlag gefal len und er dahingegangen zu seinem Tagewerte mit finstereni, trüben Au gen und zusammengepreßten Lippen. Jcn Wohnzimmer ist es still; es herrscht jene nieriwürdige Ruhe, welche nach einem Sturme triftiger Beweis griinde einzutreten pflegt. Die Kin der sind, zu ihrem Glücke, bereits in der Schule; nichts- regt sich. Der Morgen schreitet vor; aber die stechende Erinnerung an schlimme Worte und noch schlimmere Gedanken vergeht nicht. Die Nothwendigteit des Streite-z fängt an zweifelhaft zu wer den; die Wichtigteit feiner Ursache ver blaßt. Was hat ee schließlich zu sa gen, ob es »so war« oder «nicht so war?s"' Diese Frage steigt plöhlich auf und verläßt das bedrückte Weib nicht mehr. Jhr Gewissen erwacht, und der Stachel der Reue bohrt in ihrem her zen. Gewiß, es war fass-soe, solch’ ein Aufhebens von solcher til inigteit zii machen. Dieses rizugestiinksiiisi ist ein Schritt weiter aus der Bat-Hi der Er tenntiiisz. Es überschleicht sie eine herz liche Traurigkeit, und der feste Eisberg finsteren Eigensinns schmilzt dahin Ariner ans! Wie niedergeschla gen er die hür hinter sich zumachtei Wirklich, sie wünschte dringend, nicht so bartnäckig gewesen zu sein; aber sie war niin einmal eine von denen, die mit der Sprache heraus mußten. Sie kannte die liebenswürdige Anmuth des Nachgebens, des Verzichteng auf eine richtige Meinung nicht; es war ein Elend, aber es war so. Die Stunden gehen ihren Gang, und der Aerger wird durch die unumgärig lichen haustichen Geschäfte oerdriingL Aber der Abend bringt Ruhe, und das Gewissen rührt sich don Neuem. Es beginnt ein innerer Kampf· Die Sen ne neigt s«.ch über diese Alltagswelt »Lafset die Sonne nicht untergehen über Eurem Sonn' Sollte sie ruhig uskhen, wie das glänzende Gestirn iin ältesten verschwand? Ein fester Schritt nahert sich. Kein vergnügtee Pfeifen oder Suniinen be gleitet ihn; denn noch liegen die Mor genwolten schwer aus dein Heiniloim wenden. Plötzlich fällt ein hellerSchein in des Weibes trauriges Herz; es toninit wie eine Erleu tung u er fie. Mit einem raschen Ent chliisse springt sie auf: »Don-, ich glaube, es war ain Ende doch so!" Es toninit stotternds heraus, mit einein unterdrückten Schluchzem aber es genügt. »Schon gut, inein Liebt Bring nur das Abendesfen!« Wie süß berührt sie der herzliche Ton in seiner zufriedenen Stimme Die Schwingen des Friedendengelss tauschen beiin Untergange der Sonne-. l -——-—--—-0-.-O---— Tee teieer. Ali und Omat beiaßen Schätze von höchstem Werth — Ali, die liebliche Seht-in On«at das heulichite Viert-. Sie lebten Beide aliicklich Und haben nichts beaebti. Ali mit ieinet Sklavin Dmae mit feinem Pferd. Da lam’s« daß ihren Frieden Ein böiek Geiit aeitsri: Omat lab Ali’k Selavin. Ali iali Danks Pferd. Seid diesem Taae wurden Die Beiden von Neid versehrt — Omae um AM- Selavin. Ali um OmaW Pferd. Sie haderien mit dem Schicksal Und glaubten lich ata beschenkt Und Ali knied feine Sklavin, Und Oniat mied sein Viert-. Als Muiiaia lam. der Räuber, Da bat ils-n niemand anveliei — Ee raubte Wiss Sklavin Und floh aui Danks Bind. —- Jm heirathsiisueeam hete »Meinee Bean fehlen ja vorn vier Zahne!« —- Maiheveemiiileu »Im-, dal- säakein Dis-vielverde ac -"