Klüfte Und Ebenen. Roman voll Hei-man Heil-org mortsesnngJ »Bei n, ich will mein Recht auf dem in mischen einaefchlagenen Wege vers fo gen. bin überhaupt seit dem estrigen ge u einem anderen Ent fchluß bgelangt icht abwarten will ich, was man mir erade gewährt, sondern ich werde eine Klage aufEnifchädigunq einreichcnf »Aber zu welchem Zweck, Herr Le arbusZ Es ist doch ganz nutzlos! ie haben ja keine Rechte! ,,Jndessen, ich kam nicht hierher um mit Jhnen zu streiten sondern um ei nen Vergleich herbeizuführen! Ich bitte wie ncch einmal irn Namen Ihrer Braut, die ungiücklich, vernichtet ist aus Gründen reiner Menschlichkeit daß Sie von sich feil-it absetzen und nur im Auge behalten, wie das arme JJiädchen diesem Wirrfaal entweichen ann »Wie der Vater ist, wissen Sie ge nii end. Was soll denn das unglückliche He chöpf machen, sie tann ihn doch nicht zwingen." »Meine Braut « entgegnete Leg·1r dus rnit einem gefühllosen Ausdruck hat einen Schwur geleistet, mit mi r auszuhalten was auch kommen möge. Welcher Widersinn liegt darin, von mir jegliches Opfer zu verlangen, selbst aber wortbriichig zu werden und nur darauf bedacht zi« sein, den Hals aus der Schlinge zu ziehen! Was habe ich denn überhaupt ge- - than? Bin ich ein Verbrechen bin ich selbst nur der Familie meiner Braut zu nahe getreten ?« »Nein: Man hat mich, nachdem man mir ein volles Jahr die grbßten Rechte eingeräumt, plbtzlich wie einen Nichts- s würdigen behandelt, und wenn mir dabei die Galle überlief, nnd ich alles sagte, was ich dachte, nichts beichönigte, lediglich der Wahrheit die Ehre gab, so war das einerseits wohl begreiflich, andererseits nur ein Beweis meines-; ehrlichen Charakters.« »Gut, nehmen wir an,« hub Thaden « eint:nlend an, »daß Sie der Gekräntte uikr Beleidgte, daß Sie ein Opfer der Verhältnisse sind. Aber erhärten Sie diese Annahme durch einen ritt der Hochherzigieii. Thuen Sie, um wag ich Sie hat, es werden dann alle auf Ihre Seite treten. Man wird nachsteh tig auch Jhre Fehler und Vergehen de urtheilen. Ich weiß, ohne den nhalt zu kennen, daß Sie sich eines olchen schuldig gemacht haben, und er ist ers ja auch, der Ihrer Braut Liebe zu Ihnen erkaltet hat. « »He-ein, Viere Panor. Auge um Auge, Zahn um Zahn! — Mir ist zu infom mitgespielt, mit ist nichts Anderes ac worden, nach Arbeit ., und strenger Pflichterfüllung als Nichtachtung-, Worttsruch und Verunczlimpsung. »Der Vater des Mädchens hat mich scknmpslich behandelt, die Frau, als od ich ein Aussätziger wäre. Das Mäd chen selbst bricht Wort nnd Schwur und legt überdies eine völlige Gleich gültigteit an den Tag, wag aus der Zukunft dessen wird, den see doch iiker alles zu lieben einst vorgab. Jn mir ist alles erloschen. Ich kenne nur noch das Wort Vergeltung und das Wort Vor-theil. Je mehr ich erreiche, desto besser. Ob man das-« nnzart nennt, oder mit stärkeren Ausdriixlen belegt, ist mir volllomtnen gleichgültig. Zahlt Herr Kardel 150,00() M» trete ich mit Angelica vor den Altar und stelle die Rief-erst aus. Wo nicht, warte ich a . —-—-« »Ich höre, Kardel soll eine solche Summe gaz nicht sein eiqu nennen. nicht die Halfte. nicht den dritten Theil.« »Da bin ich besser unterrichtet, Herr Pastor· Kardel besitzt, wie ich mit ziemlicher Sicherheit behaupten kann, neben Haus und Geschäft ein Vermö n von mindestens 300,000 Mart. Fch war also noch sehr rückftchtsvolL indem ich nur 150,000 Mark ver langte. »Glauben Sie ihm doch nicht. Jedes Wort ist eine Lüge, sobald es sich um Geld handelt. Er ist der elendste, ge meinste Geizhals, der aus Erden unt bewandelt.« Noch einen Anlauf machte Thaden kaiste Legardus« bessere Natur. Er ao : »Würden Sie denn Fräulein An nelica ohne Entschädigung heirathen, wenn sie erklärte, bei Ihnen bleiben und als Gattin zu Ihnen halten zu wollen«--w »Nein, heute nicht mehr- Das bot ich ihr damals an, und sie versprach es. Ich würde mein Wort gehalten bat-en. Sie that es nicht. Jch habe jeden Glau ben an sie verloren.«« »Aber ich bitte Sie, mein Heer, b trachten Sie doch die Dinae, wie sie sind, oder vielmehr wie sie sich ent wickelt haben. Sie schleuderten dem Vater Jbrer Braut Worte inz Gesicht, die eine fernere gegenseitiae Beziebnnq unmöglich machen. Sie beaeqneten ihr selbst in rücksichtslosester Weise nnd leaten an den Tag, daß nur Barth-il Sie leite! Würden Sie. wenn Sie M an Ihrer Braut Stelle versehen. nicht zu anderen Uns Lungen gelangen unt-« Gedanken an ·e Zukunft —- und um das Glück der Zukunft band-it es steh dacht —- in Ihnen aufsteigen?« vavaIjII — »Es mag sein,'« entgegnete Legar r -:, ,daff es der Fall wäre Aber al leg geht doch darauf hinaus, daß ich den Großmüthigen spielen und auf jegliches verzichten soll worauf ich eine Anwartschaft habe Jch aber bin arm ind unglücklich, jene aber reich und in i r Lage fiir ihre Jrrthiimer zu bü ßen. Jch wiederhole deshalb, daß ich auf meinen Rechten bestehe« Thaden seufzte tief auf. Alles glitt an dem Manne ab, und was- schlimmer :oar: er wußte sich fo rein ,;;; main-« daß die Einwände abglitten. Um schwere-n Vorwan sich der Liebe des illciidcheng verlustig gemacht zu haben, wich er auss. Dennoch aing Thaden nicht mit ungünstigen Ein drücken von dannen. Er begriff trotz alledem daß ein Mädchen durch diesen Mann hatte gefesselt werden können. Er wußte, was er wollte; er handelte mit Ernst und Ueberlegung Aber was sollte nun werden? Keiner von denen, urch deren guten Willen die Schwie rigkeiten befeitint werden konnten, wollte nachgeben. Das Opfer blieb das arme Geschöpf, das in berzbrechender Angst und Unruhe verbarrend ihre letzte Hoffnung auf den gesetzt harte, der nun auch ——— unverrichteter Sache .3urücltehrte. If If II Die Sljold’skhe Van erschien wie ausgestorbem als Gaarz sich näherte. Früher als fonst hatte fich berAbend aefenlt; zwischen den Parlboslets lkockte schon die Dunkelheit, und wie eine unheilige Störung der fanft ru l;enden Natur erklang ihm selbft das Geräufch seiner Schritte -— Nun stand er, wie so oft, auf der Treppe oben und llingelte. Eine Weile verrann, dann näherte sich jemand fchwerfijlligen Ganges. Sicher, es war ctjold. »Ach, Sie, Herr Doktor? Bitte,« tlangg müde und trostlo5. Und dann: »Die Dornen find in die Stadt gefahren. Das Gesinde ist fort. Sie finden mich allein. Ich bedanre außer rrdentlich, daß Sie sich umfonft re inijhen —« »Es thut nichts-. Jch tomme wieder! Nur morgen ist gerade ein sehr befetzter Tag. Darum komme ich noch heute fo fpäits« entgegnete Gaar;, sich in dein Vorzinimer niederlasscnd »Jet babe eine verantwortliche Oberation vors unehmeu. Es geht nin Leben oder Sterben — ,.Sterben!« bauchte der Mann und ließ das Haupt, wie vom Denken be fchwert, tief herabfallen. »Was ist anen. ist anen nicht wohl, mein verehrter Herr Sljold?" Gaarz beugte sich vorniiber, und fein schönes freundliches Auge ruhte voll innigster Theilnahme auf dem Re j driixlten Statt zu antworten, seufzte der Mann mehrmals in tiefiier Qual auf, es war, als il Steine seine Brust be ichwertem als-«- ob ein unerträglicher Druck darauf laste· Und dann erhob er sich, umfaßte d.s eine qleiche Beweguna machendenFrem den in tiefster Erschütterung und liiefz ftöbnend herang: »O, Doktor, helfen Sie mir! Ich stehe am Abgrund der Verzweiflunn nnd wenn’s’ nicht bald anders wird, kenn ich nicht mehr leben.« .,Reden Sie, Herr Sljold, sehen Sie snich als Jhten Arzt, als Jbten besten Freund an. Vielleicht vermag ich anen zu helfen.« Wie ein mildes Himmelswort klan gen die Worte. »Ja, aber nicht hier. Ich bitte! Meine Frau kann jeden Auqenblick zu riickiehren. Es müßte im Garten sein. Wollen Sie?« »Wo Sie wünschen. Jch sollte aber meinen, daß —-« »Wohlan, also hören Sie in weni gen erlliirenden Worten. Ich fühle knick: in meiner Ehe namenlos unglück lich! Und wenn mich nicht Dankbar teit an die Frau fesselte, wäre ich längst von dannen gegangen. Sie al lein hält mitf- öußerlich an ibre Seite· Jan-nich hakt-e ich mich freilich schon tanae gegen die Pflichten der Das-trat leit Fergangetn »Hm Uch Mclllk WLVCCLUR Illij mehr, als ich auszusprechen vermag, nnd sie ——-- nicht minder uncklücklich — — liebt mich. Sie kennen die Verhältnisse im Hause hinreicheno, um zu beurtbei len, welches Leben wir demaemöß füh ren. Feder beobachtet den andern. auc- ift sanftem-, und vie Quot, die durch unbefriedigke Leidenschaft und durch Gewissensbisie hervorgernien wird, ist —- Jihne Beschreibung· E piebt da meine Frau niemals in ein-: Trennung willigen wird - - es märe die natürlichsie Lösung —— nur einen Weg und dieser —« . »Nun. herr Stiold?« Der Mann antwortete nicht. Durch Gaatz aber kannte die Antwort, ohne sie zu hören. — " »Jhre Frau meint, daß vie Sorge um ein Kind Sie wieder enqer zusam nrenfiihren würde, here Skjold.« hub Ganz insfanftern Tone an. »Sie bat den besten Wllenx sie fühle mit Ihnen. gis-sen Sie ei. Vieh weise es. Wäre denn das also nicst ein Wng Und ferner: könnte Jbre Schwäseriu nicht das Haus verlassen? »Trennung, fester Wille. Ablenlung der Sinkt-: vermögen viel. ver-nagen alles! Da, wie ich anen beistirnknen muß, eine Trennung von Ihrer Frau Gemahlin, abgesehen von den ges-Mie csen wchmierigieitem so aut wie uns inoglich erscheint — iyre aanze Karat tcrr·ranlagrmg und ihre Stellung nah-me zu Ihnen schließt das aus - - müssen Sie neben ihr auskarren und müssen Sie Schritte thun, die Dinge in ein anderes Geleis zu bringen. - —« »Wer-in soll meine Schwägerin sich wenden, sie isi gänzlich vermogensios, gänzlich abhängig von ihrer Schwester! Und dann ——" Skjold sah mit halb verklärterm halb verzwxifeltem Blick ins Leere und stockte. »Ich bitte ——-—-« »Sie erträgt die Trennung nicht, Herr Takt-In Ich weis; es.« »Sie halm ihr also den Vorschlag actnacht?« »Mir zu ost! Was haben wir bitt-l alles aevlant!« - — Ein bebniclter Laut aina iibcr Des Doktors Lippen. »Arme: Mann! s- « stieß er heran-Z. »Ja, das ist schwer ------ dasj- ist -- « Jn dies-»in Lluqendlict ertönte die »Meine Frau rief Sljold in höchster Unruhe nnd faßte des Doktors Rechten »Ich bitte Sie, kommen Sie rasch. Gehen Sie hinten die Treppe hinab und von dort durch den Garten ins Freie. Sie darf Sie nicht sehen. Wollen Sie? Dan. Dant. Und auf morgen. Morgen mehr! ——'· Unter diesen Worten drängte Sljold den Doktor bis ans Ende des Fluts, drückte ihm hier in heftiger Bewegung nochmals die band und flog dann an die Hausthür. Als Gaarz, ootsichtia den Weg zu rücknelzmcnd, die Partarenze durch schritt, begegnete ibrn unerwarret der Diener und grüßte. Einen Moment be sann sich Gaarz, ob er ian verständigen solle, daß er seine Anwesenheit in der Billa zu verschweigen dabe. Aber er unterließ e—«:««, weil es sich ibrn als ur passend aufdrängte einen Dienstboten ins Vertrauen zu ziehen. Er ging des halb, nur den Gruß erwidernd, vor über und richtete seine Schritte zu dr: Van der Frau Martinq Es war verabredet worden, daß Ni: na Gaarzens am nächstfolgenden Tage, an dem dchall bei der Frau rsrnAber tron angesagt war, abkolen solic, nnd Gaarz wollte Rina, das flü:1««tiqe und oergeßliche Ding, lieber noch ein-nat daran erinnern. Da aber auch dieses Haus im Dun teln lag, stand er davon ab. Auch war sein Jnneres mit allzu ernsten Gedan ten erfüllt! Was er eben von Sljotd ehört hatte, trug einen iaft noch eng ßtchtsloseren Karatter als Angekicas Angelegenheit Eine Fiutunit eröffnete sitz deren Tragweite und Tragil gar nicht abzusehen-Mk Die zu der Wohnuna der Frau von Aberkron führende Treppe war mit einem rothen Pliilchläufer belegt und mit Blumen besetzt Der blendend hell-. arräumige Flur war mit Tedpichen ges schmückt und immer von Neuem ertönte dieKlinoel und immer wieder ward die Thür geöffnet, um die Gäste, Herren und Damen, hereinzulassen Man begrüßte sich schon hier drau ßen je nack- den Beziehunan, die man zu einander hatte: steife, höflickye Grüß-. oder artiquerbeugunqen, lurzes wori lofeå Händelchürteln oder cinAnZtanfch warm rlingender und warm empfunde ner Worte. Dann öffnete ein Diener die Em pfangggs:tniicher. Eine Fülle von Licht ftröxnte dem Eintretenden entqeaen nnd - das Auge fiel entweder auf Gruppen von sschrrarz getleidxtem oft durch Or denstiindcr qeschmiickten Civililten nnd Militärg in bunlscltimmerndem glitz ernden Uniformen, oder auf lange Reihen von iunasxn Damen in lief-theilen Schleporoben schwatz ende, there Mütter in sei denen Gewändern und böslich-, sich verbindlich gehende ältere Kavaliere, die entweder, modisch eingehaucht den Chapeau Claque unter dem Arme hiel ren, oder Aeukerlichteiten abhold, gar die Handschuhe verschmähten und mit keiner anderen Miene sich gaben, als in ihren vier Wänden-— ZU innen gebortewaarz, Der nm eben mit dem Präsidenten der Regierung unterhielt und offenbar dessen Inter esse sehr in Anspruch nahm. Etwas befangen dagegen war Ernst G.Jarz, weil er nur die Dame des Hau ses und die schöne, wie eine tleine Prinzessm unter der Menge sich abhe bende Nina Telge tannte. Aber auch die Vexehungen zu ihr waren nur eine halt-e Stunde alt, und nun eben ward sie sehr in Anspruch genommen, da plötzlich- die jungen Herren, die steife Unfckliissiqteit beiseite set-siedend auf die jungen Damen zueilten, um sich die Tänze iiir den Abend zu erbitten und acgenseitia die Namen auf die prächtig ausaeftattetenTanitarten ein zueeichnen Wie stets, gab’s auch txier einige viel Umnorbene und Begehren um die sich die Herren drängten nnd andere, deren Herz dankbar klopfte· ivenn man sie überhaupt nur beachtete. Die Qssiziere ließen sich insbeson dere Nin-i Telge vorstellen Atta Goars fand mebr Beifall bei ten inn ren Assessoren und fonltiaen Civiliften. Wenn Ernst Gaarz nicht obne Dame bleib-i stellte, mußte er sich beeilen. An Nina Mar schon aar nicht au ren ten: von ibr einen Tanz zu erhalten hatte er sicher vermißt Nun essen wars stie, nachdem sitt-. mei Herren entfernt Ratten einen Mist durch den Salt-s Ihre Augen suchten Jemandem unt k j ihrer Tanzlarte. » tragte Ernst, ihr noch rasch näher tre J lein Zeige. Und weltler bitte?«' ; für Lie verwahrt. Jch sagte, er sei l ; weg, schon seit acht Tagen-" sie schimmerten Wirklich alt He Ernst Gaarz bemerkte. Sie spitte den süßen Mund und winkte sogar mit dem ge lriimmtenseigefinger und dann machte sie tie Bewegung des Schreibens aus ! »Es-treu Sie wirklich noch einen I Tanz, mein gnädigeg Fräulein?«« ’ min, und m sein bräunliche-s Gesicht und die dunklen Augen trat ein fast tin-stinken glücklich argloser Ausdruck. »i»u, natürlich habe im einen Tanz »s. :hr, sei-r gütig von Ihnen, Fräu ,,’L.elchen Sie wollsen!«' Sie sprach’s mit rkitzenden Augen. »Es-riechen ich will? Aber »Sie meinen wegen mein-er Zusage! Deo ist gleich. Ich hole tnir den Herrn und sage ihn-« ich hätte mich geirrt er müsse .-inen anderenTanz wählen. Erst tommen Sie, der Sohn meines lieben Herrn Doktor Gaartz, Astaö Bruder, dann kommen vie anderen erst spät, ganz spät Ernst war im Rausch, er sah sie an, und sie lächelte mit einem süßen, ver itecjt-cn, bit-reißend nach Beifall ha schenden Lächeln. Wi: war das zu deuten? Ward nur c: eines solchen Lächelns tlcilhaitiq, oder war’; ihr lebhaftes, sprühend-ei von augenblicklichen Einvrüclen beein- j sluszteH Wesen? l» Ernst mahlte nicht, er nahm den Tanz, den sie noch hatte, es war der Streite-. »Wir würden zu große Kansas-on lservortuiem wenn ich von Fhrer lie tenstriirdiczen Erlaubniß Gebrauch » machte, gnädigeg Fräulein Ich hätte allerdings gern den Cotillon mit Ih nen getanzt — »Ja ich auch. Warun kamen Sie nicht? Warum saqten Sie es nicht kchan im Wagen? — Nehmen Sie ihn doch-! Ich werde dem Herrn Baron saaen, ich sei schrecklich veraeszlieh, ver aesslicher als die Männer mit ihren Schwören, wenn sie erst verheiratlict sind. Aber Sie machen Konversation mit mir! Sie vergessen, daß Sie noch D amen engaqiren müssen, bitte, gehen Sie und ein Vorschlag: Alle Extra rslinje werden wir zusammen tanzen! Sie wollen, nickt wahr?« z »Ok) ich ldill!« betonte Ernst und « laebelte zualcich in besonderer Weise. I Das gab ihr Anlass. ihn doch noch zu E kalten. « »Warum lachen Sie, Herr Gaarz?« - Ganz entziiat sprach sie das r aus-. »Saate ich etwas lliiaeschictte5, I ivraels schlecht deutsch? O nein. o nein, J litte, beicktkn Sie. ; In diesem Augenblicke ertiinten di: ; Klänge der Polonaisr. Die Herren Z eilten aus die Damen ,ru. Die aanre ; Scenerie ward verändern Dadurc murden auch die beiden iunaen Leute aetrennt. --— In dem lichtiunl lndsn qleisbsam noch thauirischen stauhsreien und abgeliihlteii Saale fanden sich die Vanre sum Marsch zusammen. — Ernst schaute sich forschend um. Ein junqu Gesicht war nicht mehr zu ent decken, aber die Wirthin Frau von Ttlherlron trat etcn dranszen in den - ersten. aeleerten Saal. Sie war nn- l kenreiflicherweise nicht aufgefordert , Rasels eilte Ernst Graai aus die : freundlich-Dame mit den hellen Auaen zu, er bat eindringlich ihm diesen T ins. zu gewähren, und nack- einiaem Zögern und Umschouen, oh sie auch jemanden l leeintröchtiae, gab sie nach Während 1 sie die Touren abschritten, suchte Ernst seine Schwester und Nina Asta trua l weiße Seidenaaze mit zarten Rose- ( streifen und sah mit ihren hlendenden ; Jarlsen deiauhernd aus. Auch strahlte ihr Gesicht in helle-c Fröhlichkeit ob aleich Heinrich Bone in Kaltltos saß und rielleicht aerade ein schwermiithi ( ges Trennungsgedieht schrieb : Nino, die oon einem nack- Brnnde trinmandirten Ulonenofiieier aesijhrt » ji«-urte, lacht-: auch über das aanze lkte sscht und sah aus wie eine dunkle Vinie im Elliondlicht. Der schwarze stopi und tsie weichduntlen Farben hohen sich reierell oh aegen das gelbseinene, vol lendet sitzende Alcid mit der reichen . Sckleppe. An den Armen iuntelten » Diamanten und ein lleiner Voqel ans J Juwelen, der zitternd sich auf nnd ab — bewegte, sah aus einer dac- ekrnlsolx schwarze Haar haftenden goldenen Nabel. Jetzt oriiszte sie zu Frau Von Ader tron hinüber, und auch Ernst empfiin ? einen Blick, als ob sie jahrelange ge heime Liebe verbinde. »Ein wunderschöne; originell-IS ; Geschäft-L diese Südameritanerin!"«J betonte Frau von Aderton. »Gerade « neben den zahlreichen hübschen Blon dinen, die sich heute bei mir einaesun den haben, hebt sich ihre südlicheSchöns heit besonders vortheilhast ab.« »Fa, diese und ihre doch mit so nro er Ungezwunaenheit verbundene: natürliche Vornehmheit mach-en sie so « einziehend. Ich sah drüben viel blen dende Ersechinunaen. aber ich gestehe dase mir noch nicht ein so schönes Ge schöpf vorgekommen ist.« Frau von Ahertron nickte, dann sagte sie: Haben Sie schon die Großmamo tennen gelernt? Sie war heute Mit tag bei mir, um site die Einladuna zu danlen. — Sie macht nicht den Ein denet einer Dame· Man sindet schwer zwischen ihr und diesem distinanirten kein-setz Mädchen eine Verwandtschaft ,erau .« »Nein, ich fah sie nicht. Aber schon Mein Daten iinsserte sieh in ähnlicher-i Eins-» Uebrigens ist's eine nicht seltene H Erscheint , daß schon in den Entei linderrr dkk Rasse grobe Linien sich verwischen. Namentlich bei den Juden habe ich eine staunenswertbe Verwe lungösahigleit deachtet.« Die alte Dame bewegte diesmal etwas gerstreut den Kopf und sagte sehr le bast und von diesem Thema abweichend: »Die cnziebendste Erscheinung bleibt aber doch siir mich Jbre Schwester Astal Eine mädchenhaite Lieblichkeit, die ihres Gleichen sucht. Sie wird sich auch sehr rasch verloben.« »Sie ifks schon! Wissen Sie denn noch nicht, gnädige Frau " »Als-I wirklich? Alles geordnet?« stieß Frau von Aberlron höchst liber kascht heraus. Aber da gerade in die seni Augenblick die Musil schwieg, er litt auch das Gespräch einen Abbruch und nur ein: »Dariiber muß ich noch heute Abend und viel hören,« gina nosls über ibrc Lippen. Dann mischte sie fich, Ernst freundlich Juniaenb unter ilsre Gäste Jn der Folge nat-n ifrnst Gaarr abwechselnd am Tanz tdeil oder los-J häufiger geschah, mengte sich unter die Zuschauer Entsetzung folaU Bei einem Amt-If auf Spanier-W Krisis-. Ueber die Vertheidiaunasmittel der Spanier und die Aus-siebten eines Lin grisfes unserer Flotte auf die Oasen stiidtc der West- und Süd-Küste wird den «Hamburger Nachrichten« non militärischer Seite actckxriebem Jn wie weit die ttiiiien Spaniens die beabsichtigte Aktion okr Amerika ner begünstigen, erscheint bei dieser Sachlage von Bedeutu:n. Wir schicke-i voraus-, daß an eine Landung im iro ßen Sril weder gedacht wird, noits ge dacht werden lann. Die Küsten Spa niens sind im Norden nebirai e Stell liisten mit vielsach voraelaaer en Klip Ven und dem stürmischen Bigeayischen Meerbusen, und durchschnittlich unbes deutenden Hasen. Ueberdies sind-San t«.sna, Coruna, Ferrol und Vqu titul tet aber start besesiiat. Das Mauer wzrl der altspaniichen Beseitigunqu bat sich sowohl beiSan Juar auf Por to Rico wie bei Fort Morrs zur Ueber raschuna der Fachleute gean Bombar dement weit besser bewährt. als man vermutbet hatte. Der Angrisf der leerilaner aus die Nord- und Nord westküste verspricht daher keinen Er folg, wenn er auch dieMarinesthablisi sements in Ferrol und Coruna gefähr det. Von der Beschaffenheit und Ar rnirung der spanischen Hafen der über die- .Veit zugänalicheren südlich-In und LJtiticltnecrtiiiten Hin-at dank-r die ina terielle Widerstandgfädialkit Spaniens wesentlich ab. Die Küste Sparxieng ilt in JZ Gene ral-Capiianatc eingetteiln das ron Ferru, das nördliche, das von Cadiz incl. der Eanarischen Inseln, das süd liche, und dasjeniae von Carthagena incl. der Balearen, das öitlichr. Die spanischen Arsenale besitzen die Aus riistnna und das Material siir rie Construrtion der größten Panz-:rscl;iss fe und Geschätzr. Die schwersten Ge schiitze werden in Cadiz deraestellt. Die FeiistiewArtillerie Spaniens besteht aus zahlreichen Calibern verschiedener Modelle, und zwar u. A. aus Bd,-J Em. und :30,5 Ein. Kruonskzeschiitzea und kzttts Cn1. ArmstronaJiteschiitzkn Er— eristiren 4 subrnarine Verthei diaunagbezirle mit je einer Torpedoi Compagnie und war: Ferkel, Cadiz, Caethagena und tabon. Die Torw dovertheidigung scheint in Spanien sehr entwickelt zu sein: denn für Var relona allein sind 500 Torpedoj ver saiiedener Classen und Dimension-In tara-sehen Ilni tFinaann zum Winkel-Heer tornnrt Cadii nicht nur ai-« itarter Llussollplatz, sondern auch «le tseiIer striegghafixn und Haupt ZUÆnriiV Jlrse nalin Betracht. Die LercIe nnn Be schaffenden von Gadii eianet iidly dor treffiicii, um mit einem dort strtiiznsr ten inefchtvader den ins häutet-tret dringenden Ameritanern rni! einein Osfeiisivstofz in die Flnnle Zu f.r;leri nnd den Nachschub abzuschneiden «.’lt lein es ist die Frage, ol) IaJ tttesitywa der Stumm-« das aus 2 schkoertsjlli per-« nicht besondere attioneiahian Echtachtfchiffen und .". armirteiiHiitfo treue-terr, sowie dem alten Vanzerdeci treuzer Victoria bestehe, knien befähigt ist. Cadiz selbst, dessen Arn-irriti« not-I Anfang April an modernen tttesaziitzen fenr mangelhaft war, wurde inzniif ten vrsn den Spaniern störte: arg-litt. Ungeachtet dessen ist ein Vokribarde ment der Stadt rnit den TM Eur. und Izl Em. Gefchüscn der Rineeitaiier rnöglirty ein sclches dee inneren Hafer bestens-, in welchem Schiiie grössten Tiefaanaeo genügende Denken-i finde-. und das von der offenen See über eine deutsche Meile entfernt ist« jedoch nicht. Vesdc hafenbeeten find durch katterien nnd Forts aut oertheidiat. kee innere haer außerdem durch eine ftarle Tor pedofperre, so dafe ein Anakiff der Ameritaner auf Cadie wenig Erfolg verspricht und in einein Morast-unlink feuchtlofen Bombardement Lofeln würde, das einige Brände in der tadt, vielleicht auch in den Docks erzeugen, jedoch datt Arsenal und den Nest der Flotte unberührt lassen würde. Die 2 deutsche Meilen von einander entfern ten zurn Theil unbedeutenden spani schen Battetien Taeisas und Ceutao würden den Anweisanern seine Schwierigkeiten bet der Durchfahri durch die Straße von Gibraltae berei en. s Das zweite wichtige Ost-set siie « die Beschleszuns alten die wiedllrabende in « dufteielle 117,000 Einwohner zahm-de HandelsstadtMalaaa iit durch «' zorts und Bauers-en entsprechend geimäyt Nech mehr gilt dies von dem durch l zum Theil auf poiuinirenden Vöyen gelegene Forts, eine Ettadelle end 8 Battsrrien vertheidiates vortrefflichen weiten Kriegshafen uno YIiakinesArs Fenal Spanienz, Carthaaeim mit 30, 000 Einwohner-m ver durst- gut ver theidigte Tor edospetren leicht zu schließen ist. - er Schatz Aliccntes mit It(),000 Einwohnem nur aus ei nem schlecht armirten veraltet-In Fort und einigen Batterien bestehend, hat dagegen wenig Werth. und di-: Küsten und Hafenitiivte Caftillon mit Zth,-T)00 Einwohnerm Valevcia mit 125,-Lx)0 Einwohnern und Tarrimona mit 24, 000 Einwohnern, iinI nur durch Strandbatterien und vercknzc t: vMuts und alte Beseitigunqu völlig unzu länglich geschützt Stärier sind dage gen die Vertheidiqnnascniagen Des volkreichen LIMIny Einwohner zäh lenden Barceloimg. Sie befiel-en aus-H dem das Meer weithin den«-schenkten Fort Montjuich dem Fort Sen Sar los und It Strauch-Hiersein allein olme eine mächtiae Minimum die we nigstens im Mai d. J. nicht vorhanden war, vermögen diese Werke das Bom bardement Bari-eisums- nictt zu ver hindern, uni- eS trink-te der umfassend inbuiirielle Anlaqu beiitzenocn Bindi ein namhafter Schaden zuqefiisgt wer den« -s- ---.- - . -. Die Marien der Zier-um« Einige der Südstaaten zeigen eine T gewisse Enipsindlichleit darüber-, »daß ; es ehe:iialia-:n Miliztruppen auo nord « lickien Staaten vergönnt war, sich mit den Reaulären in die Lorbeeren des Feldzitges zu theilen, während die Freiivilliqen ane- dem Süden nicht über tie Feldlager hinauszukommen sind. »Wenn es noch einmal einen Krieg exiebi,« schreibt man der N. Y· World aus North Carolina. dann werden wir unsere Jungen wohl nach New York oderMassachufetts schicken müssen, denn » unseren heiiniichen Organisationen ; wird ja teine Gelegenheit arger-en. CI ist nur ant, daß sie Hobsom Baalen ; und andere nnserer Südländer nicht J todtsehzvciasen lonnten.« Der Aether über die anaebliche Zu j räeksehuna ist ganz unanaedracbt und - zeigt, daß doch noch immer etwas von Sectionalizinu2«-· iin Süden steckt, so cfi wir auth, seit Beamn des Krieges-, ? dac- Vild von dem aiinilichen Auslö fdven aller Grinnerunaen an alte Dis« ierenzen aexisrt haben. Was es mit dem T- rivurf der Besorzuauna von Trup ran aus njjrdliikirii Staaten auf sich lat, wird sit-fort klar ersichtlich, wenn man die Las: der Neaiernna nach er fixslater Krieagerktiirunn in Betracht aiet«,t. Zur See iraren wir a-:riistet, die der Flotte bis dahin fehlenden Mann sciiasten iraren bald herbeigeschasft, aber nsie sah Isr- init der Armee aus? Jedermann weis-» dasi ivir in dieser i .-e»7-,iehuna acni und aar unsertia wa ren. Außer den 25000 Mann der re auliitenArniIe verfiiaten wir iiber keine lrieastiichtiaen Trupden und daß diese Zahl gänzlich unaeniiaend war, leuch tete Jedem ein. Woher nun das Ma terial n-Jhmen? Naturaeniäsi wendete sich die Aufmerksamkeit auf die Miti zen und unter diesen besonders aus die Staaten, die damit ain besten versehen waren. Die Quote wurde zwar gleich iniiszia augaeschrieben, aber wer und wie beschafer waren die Illilix,orqani satiorien so vieler Staaten des SüdenH and auch des Welteng, dasi man aus ihnen seldniäszia einaeiibte Soldaten in die neugebildxteArmee der Freiwilligen hätte hiniibernetmen können. Jii der Mehrzahl der Staaten war bis dahin der Ausbildung von Miliztrudpen we nig Ausineetsatnlstit aeschentt worden. während in den nördlichen Staaten. namentlich denen mit grsxßeandustrie Stadten oder Bezirken localeNothtven digkeiten das Vorhandensein waffeni Egeiibter Mannlchaften erforderlich e: macht hatten. Die Milii in Massa us setto, in Neid York. Pennsylvania, Ohio. Miclfiaam Wisconsin, Illinois war seit Jahren ini Wassenhandwert sorgfältig ausgebildet worden« hatte jährlich in Uebung-lauern gemein - schastlich mit Truppen der regulären Armee Mandver abgehalten und bot mithin das beste Material nach wel - it-m die Regierung behufs schneller Be setassitna». trieasbereiter Mantischaften greifen konnte. Sie hatte dabei nicht Zeit, staatliche Eisersiicbteleien in Be tracht zu ziehen« sondern schuf ihre Re gimenter, so fehnell und aut sie konnte. Jn Zukunft werden kocht alle- Staa ten· der Ausbilduna ihrer Milizen die gleiche Aufmerlsamteit scheute-. wenn auch hoffentlich nickt in Aussicht, noch einmal in die Lage tonnnen tu missen, Kriegsmaterial zu tiefer-. Was übri gens di-: Lorbeeren betrif t« sv ist es ja richtig, das-, den iunaen steti, we . die Kampfe vor Santtaao mitgema t haben, Gelegenheit stachen wurde. Ruhm und den Dank ihres Landes u verdienen, um die gebrachte- Opskk ater ist kein Staat tu beneiden. cin Heekfühtek hielt im Verlauf dee Schlacht eine Ansprach: an seine Truppem »Solvaten, Mk habt Euch tapfer geschlagen; noch itine te te lleine Anspannung und det Sieg if unsers« Ein brausended Hurrah folgte diesen Worten· s— Da sprengt ein Meiner-i tek hemn »Den General. eine feink liche Rat-sahest - Brigade bereitet-ers nen Angtiss gegen uns vor. III sum Minuten werden sie biet sein« « »Sind es geübte abser?« «-—-— «N-LM. sett General, es ind Anfänger.««-—»ss et Veeefllheet erbleicht, wendet eilig grin Tjktd Und tust: »Nein Me wer ann.