Ver Muster-. hunwkeske von reiben von Sch icht. Selbst die Sonne hat Flecken, also darf man sich auch nicht verwundern, wenn das Militär einzeln-: dunkles-tel len het. Wenn ich mit meiner Laterne eine dieser dunkeln Stellen beleuchte, xo möge mir keine Unisorin grollen; as deutsche Miltar steht so geachrei in de: ganzen Welt da, daß es schon die Scherzangrisse des Humoristen ertra gen kann. Es gibt ein Handweri. das beim Militar ror alle-r Augen betrieben wird. Das ist die Schusterei, und wer dieses Handwerk betreibt, heißt Der Schuster, ebenso wie im Cioiileoen, nur daß hier jeder aus Befragen sein Handwerk ossen und ehrlich eingesteht, ’a, sogar stolz Darauf ist, isxkilirend eim Militär jeder schwört. nicht-J wäre ihm so verhaßt, wie Ediirsterei. Aber manche schuftern trotzdem. Wie das kommt? Eis weht ein scharfer Wind, und gar manchem weht über Nacht, trotzdem er im Bett liegt nnd eine Nachtmütze auf dem Kon hat, der Helm hinunter, und wenn er sich blickt, um ihn sich wieder auszufegen, To sieht er mit Erstaunen undSchrecken, aß dieser Helm sich plötzlich in einen blanken hohen Cylindesrbut verwandklt Er Wer ist an dieser Wandlung ule Natürlich nur die Vorgesetzter-« ie wäre das Leben beim Militär schön, wenn es keine Vorgesetzten gäbe! seder Re imentscornmandeur führt über jeden fsizier eine Conduite; was da drinnen steht, erblickt kein Auge eines Unter ebenen. Von dieser Con duite aber ist es abhängig, wie lange man als Soldat wirkt. Das weiß je der, und darum versucht ein jeder. sich bei seinen Vorgesetzten in ein möglichst gutes Licht zu stellen. So entsteht die Schusterei, die Augndienerei und das Streberthum Gott fchiitze das Hand Werk. Schön ist es ja grade nicht, das kann ja kein Mensch behaupten — aber für manche kommt es nicht darauf an, was schönish sondern auf das, was prak tischssts - » .. . Jm Casrno ist Liebes-mahl, eines von den gewöhnlichem die alle vier Wochen tattsinden und die da u beitragen, das nd der Kamerad chast fester zu knüpfen und die Geldbörse der Theil nehmer zu erleichtern. Ein Vergnügen ist solches Liebesmabl nicht immer; wenn man mittags im Parolbuch liest: «Morgen Abend um sechs Uhr findet im Casino Liebesmabl statt«, dann freut sich zuweilen nur einer, der Tisch director, der für das unter seiner Ver waltung stehende Casino eine Verdienst erhosst. Die Junggesellen denken an ihren Casinorest, der schon ganz e Valtig ist und der nur noch anwachsgen wird, und die verbeiratheten Ossiziere? Der Hauptmann sitzt mit seiner Gat tin am Abendtisch. Nun, wie ist’s? fragt sie ihn, es bleibt doch bei unserer Verabredung, saß wir morgen nach dem Theater in dem neuen Weinrestaurant zu Abend Meist -. urn worreg koruen, mai er, gur, oag du mich daran erinnerst, ich habe er- ja ganz vergessen, es dir zu sagen, mor gen kann ich nicht. wir haben zur Mi wechsluna einmal wieder Liebeirnabl Aber mußt du denn hin-) fragt sie bittend. ich bekomme dich überhaupt nicht mehr zu sehen, deii ganzen Tag bist du irn Dienst und Abends bist du in deinem Zimmer und arbeitest. Ich tte mich so auf morgen gefreut, man gibt den Tannhäuser kannst du nicht absagen? Bitte, thue es rnir zu liebe. Sie streckt ihm die Hände ent egcn, die er zärtlich an die Lippen übri. Sieh mal, Kleine, spricht er nach denklich, mit dein Absagen ist das solch’ heikle Sache, es ist ja grade kein unbe dingtes »Muß«, das vorliegt, todt-ges chossen werde ich grade nicht, wenn ich nicht komme. Nun also, sagt sie, dann bleib doch fort Aber es wird mir verdacht, wenn ich nicht komme, setzt er hinzu. Du weißt ja, wie unser Oberst ist, er verzeiht viel eher eine dienstliche Dummheit, als daß man sich in puncto der Kamerad schast irgend etwas zu schulden t:r.i: nien läßt. So laß ihn dir das doch ruhig übel nehmen, entgegnet sie, wenn er solche Ansichten bat, daß er nach dem einma ligen Fortbleiben von einem Liebes-« tnahl aus untameradschaftliche Gesin nungen schließen will, dann ihui der Mann mir leid. Ja, ja, stimmt er ihr bei, daH ist ehe schön Hex-Ia t, aber man muß nun ach einma csnach seinen Wünschen ti ten. Glaube mir, ich bliebe auch tie mit die usainmen, als daß ich den ganzen A end der Weisheit der Stabzhengste lausche. Kannst du denn nicht wenigstens nasgtktämzch sit doch i e i , wir ten minde stens bis neun Uhr bei Tisch. Aber abholen kannst du mich doch wenigstens. Er sielk0 sie verwundert an. Wie lan- ich s wohl? Du weißt doch, daß der Oberst stets bis nach Mitter nacht aushält! Kannst du dich nicht vorher »spie nisch« dessen, wie ihr es nenntc wills versuchen, wenn ei irgend Rein das kenne ich schon, unter . ign, darauf»lasse ich mich gar , as weiß ich schon im vor aus, dann tunnistdn doch nicht« Das tchdmnmoraensxbeudauchiul OEqu- vers ncht er, sie ums-sey men, aber allein auszuge en bat sie « keine Lust. So sitzt sie denn aheim und stopft Kinderwiische. und der Mann sitzt im Casino und trinkt Sect, aller dings nur deutschen. Der Hauptmann hat seinen Platz dem Oberst gegenüber, und andächti hört er zu; wenn der Herr Oberst pricht. Hinter demHaupt mann steht eine Ordonnanz und ver sucht vergebens, ihm die Speisen an zubieten. Der Hauptmann thut, als merke er das gar nicht: weit vorniiber gebeugt lauscht er den Worten des Obersten, die gar nicht direct an ilzn gerichtet sind. Endlich macht ein Herr den Hauptmann darauf aufmerksam. daß die Ordonnanz noch immer hin ter seinem Stuhl stände. Mit einem wüthenden Gesicht drebt er sich um, als wenn er sagen wollte: Kerl, wenn du von meiner Comvagnie wärst, ich sperrte dich drei Tage ein, wie kannst du es wagen, mich jetzt zu stören! Es sieht so aus« als wenn er so sprache, aber in Wirklichkeit sagt er gar nichts« denn, wenn er etwas sagte, würde er ja nicht verstehen, was der Oberst sagte. Wollen Sie wirklich nichts mehr von diesem Hurnmer? fragt ihn sein Nachbar, Sie hätten nur nehmen sol len, der Hummer ist wirklich ganz ans gezeichnet, soll ich anen nicht noch ein Stück auflegen? « Hummer ist sein Leidgerichi, aber trotzdem dankt er, nicht weil er satt ist« sondern weil das Esien ihm am Zu hören hindern würde. Und der Herr Oberst erzählt sehr, seh-r interessant wenigstens versichert ver Haupzmann das dem Commandeur durch seine Zwischenruse alle fünf Minuten Hin und wieder, wenn dir Neainientkmusit ein fertissirnv spielt, wirst er ibr einen mißbilliaenden Blick zu. Er legt die rechte Hand ans Ebr. damit ihm lein Wort des Caritas-an deurs entgeht, und die. die das jeden. und sie sehen es alle. sagen: »Na. der schustert sich wieder einen ordentlichen Stiefel zurecht.« Nach Tisch werden die Ciaarren herumgereicht, bald erhebt man sich und sieht in zwanglosen Gruppen herum. Der Commandeur mit den übrigen Stabsossizieren geht in das Spielzimi mer, um die üb iche L’hombre-Partie zu machen. Die junge Welt setzt sich nun, da sie unter sich ist zu einein Männertrunl zusammen; wer eineBers abredung hat, empfiehlt sich heimlich. Aber der Herr Hauptmann empfiehlt sich nicht. Er hatte seine Gattin gut vom Theater abholen können, aber der Oberst muß ja segn, welch guterKame rad er ist. So otdert er denn zwei; Herren zu einer caipartie aus, er be-1 kommt einen Korb nach dem andern bis er endlich seine beiden Compagnie Osfiziere sängt Die können ee ihm nicht wohl abschlagen. Der Noth ge i horchend nicht dem eigenen Triebe I sagen die beiden Lieutenants » a« und eine Minute später zieht er mit ihnen1 in das Spielzimtner, in dem auch derz» Oberst sitzt· Der Hauptmann ist glück-; lich, dem Commandeur einmal wieder ad oculos demonittiren zu tönnen,j welch sreundschastlicher, lameradschafL licher Verkehr zwischen ihm und seinen; Osftzieren besteht. Obwohl er etwas »genau« ist, sa i er, wenn auch weheni Herzens: Die getreu trinken doch etn Gläschen Sect mit mir? —- ,.Rache ists süß« denken die Lieutenants »Das Was chen« eect soll aber theuer zu· stehen tomrnen und weil sie sich sonst nicht rächen können, trinken sie wie die Wilden und der hauptmann muß ine Flasche nach der andern bestellen Späti in der Nacht entfernt sich der Corn ; mandeur und eine Serunde später ist auch der hauptmann verschwunden « Er hat sein Tagewerk ethan, er hatI sich seinen Stiefel zusga thmmengeschu ; steri -— nun tann er ruhig schlafen geoen Jn einer kleinen Garnison stand an der Spitze des einzigen, dort liegenden Jnfanterie Bataillons einmal rin. Major, der, wie seine Feinde oon ihm sagten, aus lauter Echusterei zusamiz mengesetzt war. Wie eg mit seiner Wis s senschaii hestellt incr, wußte niemand besser als er selbst. Habe ich mich soi hoch geschiisiert, tröstete er sich, schustere ich mich noch höher. Das war in dke sem Falle aber viel leichter aesagt alH gethan, denn er war der .,Höchstcorn mandirende in den Marten«; höhere Vorgesetzte wohnten . icht arn Ort, die kamen nur zu den Besichtigungen ausl ihren Stabsauartieren Und deshalb beschloß er, sich bei seinen Hauptleuten; und bei seinen Lieutenantg zu schu stern. Darüber herrschte in Trojas « Hallen große Freude, denn jeder Offi zier wird von seinem Vorgesetzten oielz lieber mit »mein Lieber« angeredet,l als daß er bei jeder passenden oben unvassenden Gele· enheit sich etwas auf den Hut geben lä t. So ging die Zeit dahin, die Besichtigung kam heran und verlief selbstverständlich glänzend. Der Maer gab zwar manchen falschen Be fehl, aber das schadete nichts — die Hauptleute, unterstützt von ihren Lim tenants, mastten nicht das, was befoh len war, sondern das, was gemeint war, und so erntete der Major denn ein ganz kolossaleö Lob. Unbeareisli cherweise singt-er Major aber nun an, gegen sein ssiziereors un reundlich u werde-, er dachte sich wo l, daß es ? zur nächsten Vorstetung noch ein s anzes Jahr hin sei und daß die chusterei ihm aus die Dauer doch wohl u theuer würde, denn er hatte eine ell chast nach der andern gege ben, um ich die Versen wohlgenet t Zu machen. r vergaß, daß ever Besei- t gnng wenig spater das anöver folgt, na, und was er da leistete, war der arhäz daß et bald daraus in die Wurst nu- n v vi o M EIN-Fä- ist«-M »schustern«, bei den Manns-haften- Die können das ganze Ossiziercorpö zum Selbstinord treiben. Herr Hauptmann von der Zweiten — in Ihrer Compagnie wird gesam melt! tust der Herr Major beim Exa ciren. Wüthend wendet der Häuptling sein Pferd. Kerls-, wollt ihr wohl eure ver Idammte Pflicht und Schuldigteit thun! Na, wartet, ich lasse euch nach ;exerciren, daß ihr den Himmel siir Ieinen Dudelsack ansehil « Sie werden die Leute nicht nach exerciren lassen, Herr hauptnrannl lruft der Major so laut, daß das ganze »Bataillon es hört. »Die Leute würden sich mehr anstrengen, wenn Sie, herk Hauptmann, bessere und schärfereConri »manddg abgeben würden. Daran liegts.'« . T Der vcwauptinann ist in Versuchung, »dem Voraesenten seinen Degen vor die Fuße zu werfen, denn wie soll er bei solcher Behandluna in seiner Compa — nie Discivlin nnd Subordination auss recht halten -— er tadelt, der Major lobt ---— was sollen da die Leute den tenk Zur Ehre unserer Leute sei es gesagt. das; sie zehntausend Mal lielser einen Vorgesetzten nahen, der streng aber Derecht ist, als einen, der »schlapp« list und sich bei ihnen schustert. Mit Vorliebe wird rei den Untergebenen I»neick:nitert«, wenn diese zu einer Uess nng einaeqogene Neservisten oder Lasthelirleute sind. Die Ansichten utier die BeYndlung dieser Leute sind dersakieden ie einen sagen: derMann ist iu einer kurzen Uebung eiiigezo eri, er soll wieder lernen, was er vergessen hat, damit er im p all der Modilniachij ung Den Platz, au den er estellt wird T auch ausfüllen tann Selb tverständUO verlange ich in der ersten Zeit oonj eine-m Reservisten weniger als von ; einem activen Soldaten, denn er untä: sich erst allmählich wieder an denDien J gewöhnen, hinterher aber muß er mir dazselhe leisten. Dag sordere ich tin-; bedingt und thut der Mann es nichts willig, so brauche ich Gewalt. Derj Schuster sagt: J, was werde ich vonk den Leuten viel verlangen, ist mir ganz Z gleichgültig, was die machen, was Z werde ich mich da groß aufregen Nach T kurzer Zeit gehen die doch wieder weg, s und dann erzahlen sie in der ganzens Stadt und in ihrer Hei-noth, ob sie egs gut oder schlecht bei mir gehabt haben,; und je weniger Dienst. desto besser geht es ihnen. « so möglichst wenig Dienst,; und dann, wenn es sein muß. beidei Augen zugedrückt, da wirdi schon wer- I den — so wag svricht sich hinterher; doch herum, und wenn es dann heißt-; der Hauptmann So und So das ist Mi seiner Kerl na, schaden thuto auf keinen Fall; und wenns die Vor esetzs ten iu hören betornmen, nutzt es ogar. Dafür, daß die Vorgesetzten ef- ersah ren, sorgt er schon ganz allein. Aber immer nutzt das doch nichts. In einem Negiment wurden durch einen Zufall mehrere Jahre hindurch die Landwehrroinpa nieen immer den selben beiden Haupleuten zugetheilt. Jedes Mal wenn die Leute entlageen wurden, zeigte sich dasselbe Bild. » Schuster« bekam von seinen Leuten ein donnerndes Hoch und der andere Cavii tön, der seine Leute streng, aber gerecht behandelt hatte, betain tein Doch. Der Wahrheit getreu sei es gesagt, daß un sere Neservisten ansiän ·g von Gesin nung, aber ziemlich ssul sind; sie hil den sich ein, mit ihren dreißig Jahren alte Leute zu sein und so ist ihnen der Vorgesetzte der liebste, bei dem sie am wenig ten Dienst haben, der sitns grade sein läßt· Die höhern Vorgesek ten waren stets aus dem Casernhos bei dieser Abschiedsscene zugegen, aber trotzdem wurde der Schuster bald abge than, während der andere emporstieg. Alle sagten, da geschieht deni Schuster anz recht, und die das atn allerlei-te ften sagten, waren die ges ten S - ster. Jn der Wahl seiner ittel ist r Schuster nicht sehr wählerisch davon können die hauvtleute eines jeden Re girnentz ein Lied singen, wenn sich unter ihnen ein Schuster besindet. Ein mal in der Woche ist sogenannte Stabsossiziervarole, bei der sich die Stabsossiziere und hauptleute urn den herrn Oberst versammeln. Es wird da besprochen, wag in der lehten Zeit vor gekommen ist, und der Commandeur äußert seine Wünsche siir den Dienst in den nächsten Tagen. »Meine Herren, übermorgen möchte ich rni: einmal die vierten An iige an sehen, bis dahin werden diesel n wohl sertia sein.« Alles widersot ist«-t, die zur Jnstnnd setzuna des Anzvaes qeqebene ,rist war zu turz bernessen der vieleDienst kat eg Unmöalich aemccht fertig zu werden, übermorgen aebt es auf sei-! nen Fall acht Taqe müssen die Corn Paanien noch haben. Nur ein Hauptmann saatt Ich bin mit dein vierten Anum Fertiq, Herr Oberst. Dabei ist er vielleicht wich weiter wriict als die andern, aber -er hat ja noch achtundvierqiq Stunden eit und morqen ist ja Sonntag. llerdinas dars an eine-n Sonntag kein Dienst abaebalten werden und die Handwerker dürfen nicht arbeiten, aber das schadet ja nichts. Der Corn rnandeur braucht es ja nicht zu er sahren, dass er moraen doch arbeiten läßt, und die andern heuvtleute, die ihrn scharf ans die Finger sehen, auch nicht. Er wird sich schon nicht absas sen lassen, da wäre er ja schön dumm. Er wird seinen Leuten auch nicht den Befehl geben, morgen zu arbeiten, er wird nur den Wunsch äußern, dasz seine Handwerker die paar Midnig leiten, die noch fehlen, erst terti ma ehe sie morgen ausgehen. Der Oberst steht sich erstaunt um. Ich muß mich doch sedr wundern, meine herren, dass die andern Com pagnien bis übermorgen nicht fertig werden können. wenn die dritte Com pagnie schon heute zwei Tage vor der Iokfohienm Zeit, ickiiq ist. Es scheint mir doch, als ob die beeren die ihnen iir Verfügung gestellte Zeit nicht ge «Qörig ausgenutzt haben, und ich muß lSie doch sehr bitten. meine Herren, jdaß Sie sich in Zukunft etwas besser Ieinrichten Wie Sie bis übermorgen mit den Sachen fertia werden, übkp lasse ich Ihnen-sieh bedaure, den Ap Fell nicht verschieben zu können. Mich s reut es aber, daß weniastens eine sCompagnie ihren Aniua in Ordnung : dat· I Dieses unverdiente Lob stimmt den Hauptmann so froh, dasi er es gar nicht empfindet, alg hinterher die an dern »Häuptlinae« ihn vollständig schneiden· Das läßt ihn voll tiindig kalt, wie wird er sich über solche Klei nigkeit aufreaen? Achtunddieriia Stunden später ist der Appell und selbstverständlich sind seine Anziige die besten. Wie gewöhnlich, setzt der HerrOberst hinzu und giebt ihm sogar zum Zeichen seiner besonderen Anerkennung die Hand. Nun können die andern ruhig mit Steinen auf ihn werfen -—- nun hat er sich so fest aeschuskert, daß es den andern unmöglich ist. ihn wieder in den Auaen des Commandeurg her abzusetzen Es ist ganz selbstverständlich dcfi derSchuster nur rnit denen oesellschast lich verkehrt. die bei den Vorgesetzten gut angeschrieben sinds-daraus ob er die betreffenden selbst leiden mag, kommt eg gar nicht nn. ,,Sol1en wir die schrecklichen Men« schen wirklich schon wieder einlade;i?« ragt klagend seine Frau, »er ist mir zu unaussteblich iTnd geaen die Frau kann ich bei dem besten Wisen nicht an, sie ist zu entsetzlich dumm und hat Ansichten, daß ich immer an mich halten niusz. um sie nicht auszula. chen.« Glaubst du, das; ich anderer An sicht bin? staat er, aber es niin gar nichts. Er ist bei dem General bril lant anzeschrieben und sie ist ja eine richtige ousine von der Frau des Di visionS-Conimandeiirs. die Leute miis sen wir uns worin halten« man kann nie wissen, wozu es gut ist. »Aber der DivisionssConimandeur ät doch, wie man sagt· bald ab, er fi- sein Adschiedsaesuch einzureichen beabsichtigen-« Nun aber hat er den Abschied nicht, entgegnet er: ist der Abschied lernus, wird die tsrcellen a. T.,» dann haben wir ja auch kein Jntersj esse mehr an der Consine seiner Frau,j dann können wir sie ia ruhig fallen; lassen, vorlöusia aber ist es noch garl nicht so weit. l Von einein Schulter mochte ich noctis er adlem er War Hauvtrnann unt-» we man zu iaaer pflegt, der größte Oetonomiehandwerter, den jemals die, Sonne befchienen hat. Der Haupts-I mann war alio der Schuster »par er cellence", und nzie sehr er es war, das zeigte sich, als eines Taaeä unper inuthet einige Excellenzen zur Belichtk gung in der Stadt eintraf-n Da fiel ed iben plötzlich ein« daß ja ein Geburtstag fei, er beschloß, das i it würdig zu feiern, iteette sich hinter die verschiedenen Adjuttntm und die Folge near, daß arn Abend aNe Gene räle und Stabsoifiziere in seiner Wohnung zu einem ovulenten Diner versammelt waren. Von den Haupts leuten und Lieutenants war gar tein Mensch einaeladen, warm auch? Die konnten ihm ja doch nichts nuyen. Der gen hauptrnann hatte aerade seinen oaft losgelassen und sich iiir die hohe Ehre bedantt, die die Excellenzen ihm und ieinern Haufe durch tbr Erschei nen erwiesen bitten, als ficki die nach dem Corridor führende Thüre öffnete( und der Bursche erschien. Auf seinen Armen trua er einen Schulterhöeter. einen Hammer-, eine GlastugeL einen; Knieriemem ein hölzernes Zuschneide-I breit, ein Messer und ein aroßes Stück Leder. Staunen erariti alle bei dem Anblick. herr hauptmanm satte der Bursche, da draußen steht ein Dienitrnann, er läßt fragen, ob das hier wohl richtig wäre. »Sei-en Sie dem Manne, er miitie sich irren, hier wohnt doch tein Schu ster.« Doch kaum ift idkn dies Wort erfah ren. Möcht« er’s im Busen aern bewah ren. Er merkt. dnis er eine Dummheit gesagt hat, er stellt due leise Lächeln, das den Mund St. Excellenz um ipielt, und dag-. sich weiter ioetpflanzt bis hinab zu dem Adjutanten, der sich teamptdast die Serviette in den Mund stopft, um nicht laut loszuprw sten. Er süblt est ei ist erkannt. Und das ist das schlimmste, was ei nem Schuster passieen tann, denn dann iit es aus mit der Schustetei. Auch ohne das wird der Schuster ges-s wishnlich vor seinem Riel von der Ne mesis ereilt, dafür soeat der gesunde Geist des deutschen Heeres. der trotz der starken Subokdination doch Stolz und eine uusrechte Manndastigleit von dem Einzelnen unbedingt verlangt. Die Schuster sind aber glücklicher Weise Ausnahmen die die Regel de stätiaen· —- Schlau. »Warum baden Sie ge rade diese Wohnuna aemiethet?« — »Jn dem hause wohnt ein Polizeibe amten und da nimmt sich meine Frau —- wenn ich einmal spät nach hause komme —- dot nächtlicher Ruhestörung in M« Eine Plauderei til-er die Logit des Kinde-L die zugleich manche gute psy chrslogische Beobachtungen ent.iilt, ver söifentlicht Dr. Bernhard Miiiiz in dem ijiingsten Heft von Pracht-sing u Istrrrten Monats-banden« Mit echt bezeichnet der Verfasser als sehr et igiitziich die sechsthekkiiche Sprach-»e ihandlung der Kleinen, mit welcher sie inir ein Wort, das ihnen fehlt, ein an ideres, betanntes in den Dienst jenes Ausdrucks zwingen. So erteilt der tleine Robert Hamerling seiner tran ien Mutter, welche behauptet dass er irgend etwas nicht gesagt habe, die. Antwort: »Ich habe es gesagt; aber du haft e-.·s nicht gehört, tveil du trank dist, io bist ou auf dem Ohr blind!« FWie drollig sure erst diese Dreistigleit, iwenn sie die Begriffssphären des Be iebten verwirrt. wol-on der lleine Ro vbert ein drastisches Beispiel gab, in Edem er seinem jüngeren Bruder Hek fmann beim Kasfee vorn-erf, daß er sich ,,einen zu großen Lümmel« ein Zu großes StürtSeiiimel -—-- eingebrorlt Einbe. E Ueber die Art, wie die Dialektil der Begriffe sich im Kindergemiith noch Hfliifsrg zeigt, würde ein Hegel seine Freude haben können. »Ist heute jmorgen«?« fragte beim Erwachen der zkleine Robert, alk- nian ihm am Tage vorher mit der Gewährung einer Bitte auf morgen vertrijftet hatte. Und als fer einmal bei Tische gefragt wurde: UWillst Du ein Stiict Brot-'s« gab er, iauf einen Kuchen weisend, die in for »meller Beziehung ebenfalls ganz hege »lianisch angehauchte Antwort: »Nein, nein. das will ich!« —-— Auch im eigent lichen Wortwitz leisten Kinder zuwei Hlen schon etwas. Als der Versuch ei Ines solchen wenigstens kann es gelten, wenn der kleine Robert seinen Bruder, welcher ihm einen Schlag auf den flei schigsten Theile der- Körpers versetzte, lachend einen ,,Tleischhauer« nannte. Der dreijährige Hermann hatte ges hört, daß die Sterne »im unendlichen Weltraum« treisen. Der Ausdruck ,,irn unendlichen Weltrauin' esiel ihm überaus-. und er merkte ihn sich. Als sich nach einiger Zeit dem Verbote zu wider sein Finger an einem ungehört aen Ort befand, rief seine Mutter mit streng verweiseirdem Blick ihm zu: ,Hermann, too hast du wieder den Fingers-'s worauf er mit fchalihastem Lächeln erwiederte: »Im unendlichen Weltraum!« Wie baiiiici eine reizende Originu litiit der Anfchciuiiiin und, znan möchte sagen, eine Art von stimmungsvoller Natiirdichtnnn eerade jene Reben der Kinder durchweht welche am meisten kindisch klingen, bedarf laum der Er wöbnung. Kann man sich etwas Pla stifcheres und Stimmnneisvolleres ben ten, als wenn Robert nach einem Be such des Friedhofe am Allerleelentag das Bild der oeschauten Situation in die Worte: »Die Leute sind bei den Gräbern herumgeganaen mit trauri en Händen und traurige-r Füßen« zu ammensaszti Die klugen Rinden l ( Ein bemerkenswertber Grundzug des kindlichen Denkens besteht in der Wißbegierdr. Der sich immer mächti ger entfallende Kausalitätstrieb des Kindes ist. was alle Eltern und Er ·ieher wohl beachten sollten, nur da-l durch zu befriedigen, daß es au die unausltörlichen Fragen seinem or stellun Streise gemäß richtige Antwor ten er "lt. Die Folge davon ist, daß die in späteren Jahren gestellten Fra en immer vernünftiaer ausfallen erden dagegen die ersteren, wie es leider nur allzu ost geschieht, a sicht lich überhdrt oder absithtch tnit ther zen und Märchen beantwortet, so ist ei nicht zu verwundern. daß ein Kind selbst bei vorzüglicher Anlage alberne und thörichte Fragen aufwirft, unlo gisch dentt und zur Pflege des Aber laubens erzogen wird. Das einzige lärchen, an das Prever seinen Kna den sest lauben läßt« ist das von dein KlappersiorQ welcher die Kinder bringt. Kann es jedoch Wunder neh men, daß dieses Märchen über turz oder lang bei dem kleinen Gedanken lden Anstoß erregt? Man muss das. rstaunen sehr beareisltch finden, miti welchem ein 3z-jiihriaes Mäd n, ausi einen Rieseneleddanten deuten , seine Mutter fragt: »Sog’ mal, hat den »auch der Klapperstorch gebracht?« Adelqu Einseefs nat 00 sen-ist l see ineuststtmen Gliede-essen T aus idee Famil-at i Diefe Frage wird in der »Seit ifchrift für Krantenvfleae« von Prof. ’Adamtiewic;. in Wien in fein interef fanter Weite erörtert. Er kommt zu dem Scklufz, daß der Mensch das Ge wicht feinerGliedinafzen nicht nur nicht empfindet, etwa ans Gewohnheit fon dern dafz es für ihn in der That nicht eriftirt. daß die Ertremitäten als ge wichtlos anzusehen sinds-Beweise für diese Behauptung giebt es mehrere. IWürde der Arm z. B. fein eigenes Gewicht zu traqen haben. d. h. ein Gewicht ron 8 bis 10 ta. fo würde er nicht im Stande fein. feine abgestufte Bewegungen auszuführen. und war um fo weniger, je schwerer der rm wäre. Nun sind es aber qerade die Leute mit starken, mustulöfen Armen die derartige Bewegungen am präziÄ festen auszuführen vermöan. — Wenn man ferner mit dem Arm ein Gewicht von 8 bis 10 tg hebt, fo spürt man einen Zuwachs des Gewichtt um ein Zehntel desselben nicht. Daaegen wird em vorher unbelafteten Arm ein an ihn schönstes Gewicht von 1 tg fehr deut ch fühlbar-. —- Ot rmiae Leute ifiihlen die einseitige Me« ielaftung unt , ---.«. das absolute Armneivicht nicht; sa sie sind in der Tbat auch nar nicht einseiti belastet. Wären sie es. so müßte die e geweltige Mehrbelasiiina einer Mie perseite unbedingt ihnen zum Bewußt sein kommen: auch wären seitliche Ver lrümmungen der Wirbelsüiile unaus bleiblich —— dies alles ailt aber niir so lange, als die Nerven der betreffenden Ertrernitiit gesund sind. Schon di vorübergehend-. Druckliibinun eine aiiptnerven, das »Einschla en« der griremitöt ruft das-Gefühl derSchwei re hervor. Bei derartigen Iranllzaften Dauerzuständen, etwa nach Betst-rund der betreffendenNrrven, bleibt any-die gs Gefühl, das Gefühl der-einseitigen elastung, trotdeni das Glied der an dern Seite erhalten ist: die unangeneh me Empfindung tann sich bis zu den unerträglichsten Qualen iteiaernz Sind z. B. die Armnerven in der Achielbdhe dauernd geschädigt, so ftellt sich bald eine äußerst schmerzliafte Belastung der betreffenden Seite an. die den Kranken schließlich dauernd an das Bett fesselt. Auch zeigt sich bald eine durch den Zu hervorgerufene seitliche Verkrüminung der Wirbelsiiule. Die Patienten ton MU zeitweise von ibren Schmerzen er löst werden. wenn man. während im Bett lieaen, den Arm an einer Ar Galgen ausbijnat. --— Als Ursache die ser merkwürdigen Erscheinung dek Ge wichtscusbebuna nimmt Adamlieiviez den Einfluß der Nerven an, die, vom Kleinbirn kommend, in den aroßeiiNer. verstriingen zu den Ertremitätenmugs teln verlaufen. OR uevei vetonnier Beisaih Das Jlieater Vanorania drasnatique in Parie- ivallte in den rierziaer Jah ren ein neues Stück »Der Schäfer Poiirril«' mit möalichsier Natiirmabri beit geben nnd enaaairte zu dieseni .n:ecle nnd zur Verberrlichung der unft zwanzig Schafe, die in der Haupts-jene des Stückes aufzutreien hatten. Die wolliaen Künstler erschie nen und blöiend arupvierten sie sich auf Kommnndo in reisenden Grup pen um den Schäfer· Ein donnernde: Applaug erschütterte das Haus-. Man dachte aber nicht daran, dasi die sanft mütbigen Mimen von nichts so unan genebni berührt werden lonnten, als von dein übermüßiaen Beifall. Er schreckt rannten tie Thiere umher und traten mit Sturmscbiitten von der Bühne ab. Sie nabmen jedoch ni t den eivbbnlichen Weg durch die Kuli s sen, andern, Unbeil und Verwirruns anrichtend, spranaen sie im Durchei — under ins Butter-J hinab. Das La chen der Herren, dss Anastgeschrei der Damen, das Wettern der Musiker, thi: mit Bratschen, Viel-sum und Bog « bewaffnet, die sandrxsxc Ottupafiqn ihres Orchestereiebirieis nicht zugeb ivollten, machten einen unbeschreiblis komischen Eindruck· Das andgeä menge dauerte mebr als eine tunde bis es endlich der Waibe und einigen Fleischerburschen aelana, die Antrei ßer in den Schafstall zurückzuführen. seiden-näh Ekel-e Freunde, nun setzt Euch unt mich l;et. Jch Iva Euch saqen eilte alte Helden M k O O a f Der Rede hatte ein edles, feurigei Plezd —— Dass sonnt-nur et allein hie-winken Und dee Rede halte ein gen-a Wes ett M Das konnte nur et allein schwingen. Und et hatte edlen Krug — Dxnbat nieaufeinen Z, Außer ihm, jemals ein Mann ge leert. - Doch als et weiter in die Jahre k Da konnt’ er das wilde Roß nicht Ine züaeln — Und einmal warf es ihn aus den Büaelnx Und et fiel, und fein Arm ward-l m, »Ich werde alt'«, so tief der ecke fluchend, .Gebt mit ein zolmteees ROHR — Und mit dem Reisiqenttoß, Für seinen lahmen Arm Heilung suchend Zog lange Zeit et durch das Land; Und ob er vol-l auch Hülfe fand — Alö er sein Stnvetnventnmetnwolte iOiMiJ n, Da schrie er auf, - es wo Ihn Iichx ersinnen Er ienite webmuihgvoll das Her-sc sur Erd’: »Ich bin schon alt; gebt mir ein M teres Schwert « Es war im Masse Trinkgelag — Da rief der Rede zögernd und »F »dem mir meinen Krug und still ihn mit Wein!« Und still und sinnend blickt er hinein. Dann hob er den Krug Und leeri’ ihn in einein langen Eg« Und sprang auf und rief in itemng: »Ei du mein liebes Weinchen, ich bin noch iuna!« Und dröhnend die Faust auf den Tisch er schluck «Nnn fällt mir noch einmai voll den Weit-krieg Itenndctessh Als ich noch jung einst war und nicht bekannt. Wie viele Freunde hats ich mein ge nannt! Doch nun ich ali, und man mich rich rnend nannte. — Wie wenig Frau-de — und wie viel Bei-mutet