- s Urteilt-. Time von cito Walde-in Ueber den weitenPlatz vor dem welt bekannten »Hotel Greis« in Bozen wer en die elektrischen Kuaellampen thr lles Licht und lassen das Marmor andbild Walters von der Vogelrveide n sast magischem Weiß eralänzenDaS schöne bärtige Gesicht des Tiroler Min nesiingers blickt mildlächelnd von sei-— nem hohen Standpunkte in der Mitte des i tayes herab auf die stoben Men schen zu seinen Füßen. Dicht aeschaart an großen und tleinen Zischen, freuen sie sich des schön-en Abends, Das Sum inen stöhlicher Gespräche tönt über die Menge, und die flinken junaen Mäd chen, die in hell-ern leichten Sommertoi letten hier die Gäste bedienen, bewean sich unermüdlich zwischen den Tisch-n, die bestellten Speisen nnd Getränke mit freundlicher Miene und freundli chem Wort darbietrnd. An einem kleinen Tische sitzen zwei fjunae Herren in eleaantem Tot-risien anzug. Jn Berlin oteriltctssdam wurde Niemand in ihnen Ofsiriere in ist«-il verkennen. Der eine dieser Herren, fes sen etwas derbes- autmiithiaees litt-ficht von inem dunklen, tnrkaelnltenen spitzen Vollbart umrahmt ist, ist noch bei seiner Abendmahlzeit der Anedere, ein schlank und hochaezvachsener Mann, von bessert aebräunten Ziiaen ein lang auoaezvaener blonder Schnurrlurt sich abhebt, hat iie schon beendet. lehnt sich bequem im Holrsessel zurück nnd be: trachtet mit schrrsem Auae daH ber gnüate Treiben um ihn ber, behaglich den Manch seiner Ciaarre von sich bis send. Das Lodenhiitchen bat er weit zurück geschoben, so dass die weiß ge bliebene Stirn über dein braunen Ge ficht hell erglänzt »(itardetavallerie«, würde der tnndiae Thebaner vermi: then. Sein Gegenüber ist endlich gesättigt, hebt das mit edit-ern Wein aefiillteGlas an die Lippen, leert es mit langsamem tiefen Zuge, und sich in den Sessel zu rücklehnend, blielt er wohlwollend den Kameraden an. «Gieb mir ’ne Ciaarre. Iris-l" Lächelnd reicht ihthener die gefüllte Tasche. «Einfach großartia, ausk« sprecht er. ,,Vor vier Taaen no. klap perten wir vorsiälte in unserem Biwat dort oben ------- oder vielmehr dort unten zwisel In Zelidenict und Gransee, dad dennaf-« und heute, Ansanas Ottober, sitzen wir im Freien, in warmer, mil der Luft.« »Es war allerdinas ’ne feudale Jdee,«' erwiderte der Freund. »daßDein präclztiger alter Herr uns zu dieser Spritr veranlaßte.We:-.n wir auch ntrr vierzehn Tage Urlaub haben, ist doch zu hoffen. dasz wir aus dem Gefühl, eigentlich fo mag wie ’ne Padde zu sein, das der fortwährende Regen im anöoer uns aufgezwunaen hatte, her auskommen Bin ietzt schon vier Tage einmal nicht naß gen-:rden! Sonst werden wir zwar täglich nur einmal naß5« »Schön mass nicht« aber dafür ietzt auch wie töftlich. Diese Berge, dieser Wein, diese gemiitblichen stoben Meu schen und nicht zuletzt diese Weiber! Schon blos diese Bedienung hier, tefn ellicker Kellner ntit frecher Fratze und schwierige-n Frack, auch kein: »in-se hand« imMaotentostijm nein, anstän dige, nette Damen, freundlich, aber überaus zuriietttaltend. man tat das GefiibL als ob man von jungen Damen . aus rxr besten Gesellschaft bedient würde. Ich habe noch nie bemerkt, dast die Geiste oder die sunaen Madleg ein Wort gewechselt hätten. das nicht «". der besten Gesellschaft aeciört werden lönnte. Jst eigentlich ein StandaL daf: das bei uns im Norden aar nicht mögs lich toiire.« ,,’«ci, na, man »Mir mit die jungcn Viertel Du bist nleicb wieder aus beut Hauf-City wenn es sich um hübscheWei ber lsnndeltL Weint Du denn, was mir Dein Alter noch turt vor der Absolut sagte« Er nahm knick- da aus dem An haltet Balkntwi noch in eine stille Eile und legte niir tDin Wohl unt; Wehe drinaend aus Herz. »Tluin Sie mir den like-fallen Ton-um« und passen Sie mir auf den Jungen auil Sie wissen, das ewig Weibliches« »Brfebl, Errei len.i!« erwiderte ich. und siehst Tu. Fritz, so bin ich Jlg Dein väterlich be itellter Mentor einfach vervslichtetDich zu r:rn:arnen, was ich hiermit zun- er sten Illial gethan haben mill. « lfr tranl behaglich sein Glas aut- und wars-me sich zu der bedienenden Danie. »Vine, Fräulein Lissi. bringen Sie - untz irre-n noch so ein Flaronx im habe eben mir tliede aerebet!" »Iiöstlicti!« lachte Fritz v. lichtet-im Ygen »an mir meinen alten Herrn Iebiyafi dabei zicrstellen Er lebt niim - lich in fortwährender Anast, daß ich - ibm einmal unversehens in unser altes ; Hätnau an der Litsee eine Zsckkvieger- » tochter aus t-:r Ober oder dein Vullet » oder gar ’nem Tingeltanael zufuhr-es » Aber eb, haus, da lonnnen wseder zwei rnnibu e vom Babnboi. voll-ze pfroplt mit annlein und Fräuleins 's ist tstch Zine riesige Karoionnserei hier.« . Die beiden Kameraden plaudekieie behaglich weiter. Die wechselnden Er fcheinunqen der ab- und zuckt-hergelei Gäite, die österreichischen Ossiziem die nn einem langen Tisch ganz in ihrer Nähe Mien, ab und tu bie auifoliende Tracht einer- Vergsieiaers oder eine schöne Fenuerrerlcheinung anben reich lichen Stoff- auch manche Erinnerung anbie heimatl; over an das lente Mai nsver wurden berührt. Plößlich list-ekle Uchtentagen versichert-eine Mk lchweigsani beigesellen feinem I nbe zu: »Du. Duns. drei-« Dich« um, — aber unaussiillia —- sieh Tit nur die reizend-e junae Dame an — dtei Tische gerade rückwärts von Dir ----«mit einer älteren Dame unmit telbar am Hotel -—— ein süßes Gesicht chen!« zFlammPs schon wieder?« brummte Hans v. Tornow, drehte sich aber Loch gehorsamst um und fuhr, sich dem Freunde zutehrend wieder Wiegma tifch katt »Na ja, "U aanz reisender Käfer, aber wag taann das uns missen-« i riß v. Uchtenhaaen war auer ganz eisria geworden »Die Damen müssen erst vorhin mit dem Omnibus act-Din: men sein! Vielleicht läßt sich erznrtteltn tcxr sie sind. Fräulein Lissi. bitte, cin Wort!« Tag juuae Mädchen trat an den Tisch ,,;5räulein Lissi. sehen Sie die Damen dort? Könnten Sie wohl aus dem Firmidenbuch oder vom Portier ers mitteln, wer sie sind? Ich glaube, sie hmen erst vorhin an.« »Ich werde sehen, oh its möglich ist,« erwiderte das junae Mädchen, sich lächelnd entfernend. Tornoto brummte verdrießlich vor sich bin, Uchterchaaen aber ließ nicht ab, nach dem Gepeit stand seiner Bewunderung fuerige Blicke zu senden, und beachtete die hit nirxtistischen Warnunaen des Freundes nr . »Du, Hansl« sliisterte er »diezlkeine muß auf mich aufmerksam geworden sei n, eben tras mich so ein verwunder- : ter, sraqender Blick aus den großen ; Augen« « » »Spaß!« brummte der Andere, »Du augst ja ’riiber, daß Einem angst und bange werden kann! Sei vernünftig, Kerl!« Fräulein Lissi kam zurück. »Der Portier meint, die Damen hätten sich als MUS. und Mist Stassord eingetra gen. Sie reisen übriaens morgen friih nach Meran weiter,« setzte ne etwas malitiös lächelnd, hinzu. »Englönderinnen! Na. dass fehlte noch gerade! Du, Fritz, denk’ anDeinen alten Herrn!« »Ach was, dann reisen wir morgen früh auch nach Meran!« »k- ällt mir gar nicht ein!« ,,« och, Hans, Du kommst mit, alter Junge, sonst -sonst fahre ich allein — und bin dann ganz ohne Aufsicht« kannst Du ja gar nicht verantwortan Die Damen ziehen sich schon zurück Da! Noch solch sraaendek, etwa erzürnter Blick ---— schadet nichts s— sie ist wirklich so überaer schön, daß ich alles- versuchen muß, sie kennen zu ler nen, s- und nicht wahr, Hans, mir » fahren morgen friin« l »Na meinetwegen, ich hab’ Dir ja i leider noch nie etwas abschkaaen kön « nen.« —- Q I i i E Der Früh qug r m Boten nat-Wann stand ain nächsten Morgen zur tell-fahrt bereit; die Thüren des Audees waren bereits geschlossen und der Zagsiihrer war im Begriff, das Hornsigaal zur Avsahrt zu geben, als lichtenhagen, von Tornow gefolgt eiligst den Bahn steig betrat. »Sind nicht zwei Damen —--Englän derinnen--—-eingestiegen, Herr Zugsiihi ter?« sragte lichtenhaaen den Beamten. »Ja wohl, im ersten Kur-eh gleich H hinter dein Gedäclwagen, aber eilen die Herren, es ist höchste ;-teit!" Die beiden Kameraden liefen zu dctn bezeichneten Wagen, rissen die Thiir aus und stiegen ein. Das Horn ertönte· und der Zug setzte sich mit einem Ruck in Bewegung, der Beide auf di: leeren Jiücksiye fallen ließ. Alle-«- ;var so schnell get-sangen, daß sie jetzt erst die Jnsassirn des Kudees betrachten konnten. »(·.tterect:«ter Hintntel!« stöhnte lichten hagen, den Schweif-. von der Stirn wuchend, während Tornorv die grau lichsten Gesichter schnitt, unt nicht lau-. tieraugzuplatzen Statt des erwartenden sreizenden Gesichtchens, das sie gestern entzückt hatte, und statt der stattlichen älteren Dame saß ihnen gegenüber, steis wie ein Ladestoct, eine Dante, hager und mager, in einein grauen, start onstens den Gutnmtmantet :ingetnövst, ein an tediluvianischer Strohhut beschattete das Gesicht, aus dessen unendlicher Länge eine bem-:rtentzwerthe Nase her r-Jrragte, die schmalen Lippen waren eng zusammengepreszt und zwei ste chende Augen drohend aus die Ein dringlinge gerichtet. Neben ihr lehntt eine jüngere, ebenfalls graue Gestalt, die den Eindruck reisster Jungfräulich teit machte. Die Mundwintel waren tnelancwlisch herabgezogem und ocr ganze Ausdruck des grauen Gesteins so als wenn die Dame mit halo getchlosse nen Augen entsetzliche Beil-schmerzen hatte. »Na, so’n Reiniall!« stöhnte klebten baaen wieder nnd brachte dadurch den Freund nni den Rest seiner Hattunq. Er ließ dass Fenster herab nnd lehnte sich hinaus, uni nicht den Fremden ins Gesicht lachen zu müssen. »Shi« the toindotv. Sir, pl:asc!« lnarrte es Un der älteren Dame her »Was will sie Z« sraate Tornow, den llctstenkiaqen am Rockschosi zog. »Du sollst das Fenster niniachen,« seufzte Fri , und beide saßen nun still ans ihreni lassen, Tornow natürlich vergnügt. Uchtenhaaen inelanchptisch vor sich tyinstarrentx Ins stupee wurde es wärmet and wärmer; Sieaniundstron war passirt. »Don-» ans der nächsten Station st-:iaen tvir aus, ich kann das einsach nicht Inelir aus-halten« »Gut, dann aebcn wir also zu Fuss nach Merkur, nntenveas sind wir ja nun doch.« JI Terlau verließen Beide eiliast - das Knper. Aus dem Bahnsteia brachen V ste, sich ansehend, in ein nnendliches s-Gelä«elstee aus nnd machten sich dann auf den Weg. Die herrliche Natur brachte sie bald wieder ins gewohnte Gleichgewicht, und in bester Laune langten sie in Meran an. wo sie sich ihr Diner vor einem dicht am Gebäude stehenden Tisch berrichten ließen. Das Diner war gut und Tornow in bester Laune, Uchtenbaaen aber wurde wieder schwermüthig, nnd nachdem er einig-: Male die Melodie »Es wär so schön gewesen« reichlich falsch vor sich hinge sumnit, betrachtete er schweigsam die im Settglase auf- und niedertanzenden Perlen des Weines .,Gefallt inir biet aar nicht« Hansl« brummte er endlich, »wäre nicht der Ei sact da drnben mit seiner nntultivirten Hast nndseinem uncivilisirten Rau schen, man tönnte meinen. wir säszen in ttarlsbad oder Kissinaen oder sonst s:’) nem Modsebadr. Wollen wir nicht mit dem nächsten Zuge nach Bozen zu rijth Sslon der Herr Oberlellner mit seiner siåffisanten Visaae nnd der Tal miattachebaltnng macht mich n-:rvöH-« »Me, nee, mein Sohn, bleib’ nur biet, die Mr5. nnd Mist Stafford fan gen wir doch nicht mehr. mir gefällt-It bier ganz aut! Kannst Du denn die ttleine ich gebe zu, es war ein süßes kllcädle noch nicht vergessen? So wag geht doch sonst ziemlich rasch bei Dir vorüber.« ,,.stein, Hans!'· erwiderte Fritz mit ungewot tnlichcm Ernst, ,,nein, Hans, das reizende Gesicht, es stebt beständig vor mir! s ist ia’ n Unsinn, aber iet aebe wer weiß wa- drum, wenn ich daH holde Geschöpf wiedersehen tönnte.« »Na, und dann weiter? Du kannst so viel ich weis-» nicht enalischs sprechen, nnd ich schon gar nicht.« Etwas Enalisch habe ich mal aes konnt. Unser braver Professor anf dexn Stettiner Gnmnasium, dar- Original, weißt Du, der WoIaL brachte unz- ja so ziemlich das Sprechen bei. Freilich, was davon noch geblieben ist, weifz ich nicht, aber so n paar Worte könnte icl nJch wobl zusamemnstopveln Zum »I, love neu« r. icht H ja noch. Ja, wenn ch da das beriige Mädel so in die Arme nehmen und ihr so ant vorvonirnerisch zuflüstern tonnte: »Min leiwe, söte Dirn! Das wär schon anders tia es bat nicht soll-en sein!« An dem Fenster, unter dein unmit telbar ihr Tisch stand. trat eine junge Dame heiß errötdend zurück, dieselbe, nach der Fritz sich so sehnte. Sie ging an ihre alte Begleiteruna, die niii ihr im Sakon den Rasfee aenoninien halte, l;eran. ,(Fs wird Zeit, Tante. daß wir sang an die Pronienade setzen müssen, damit Papa uns siebt, wenn er aus den Ber gen inriiekkommiz lanae kann er nicht mehr bleiben, und es wäre fa:ak, wenn wir it» hier verfehlten.« »Meinetwegen, Käthel ,.Gel)en wir hinaus, die Proinenade beainnt sich zu beleben, und es wird iedenialls dran szen ainiiscnter sein nkg liier im Zim mer.« »Du, Tante!« erwiderte die junge Dame zögernd, »die beideii.de:ren, von denen mich der eine gestern fi) anstarrte, sind draußm Sie lialten uns- siir Eng länderinnen. Paß aus, wenn wir hers entglommen werden sie sich zu nähern suchen, ich hörte eben einiae Worte von ihnen, die Its-kraus schließen ließen« »Nun, dann werden wir ihnen ac höria den Standpunkt klar mache-U »Tante, wollen wir sie nicht lieber etwas quälen? Der Eine kann fast gar nicht Englisch und der Anker-.- noch we niger. Das wird ein Hauptspa z, wenn sie sich abqneileih uns «- nterkzalteiu ich werde ihnen mit meinem fließenden lfnglisch schon zusetzen!« »Aber welcher Ueberniutn, dsiijtne außerdem ann ich ja lein Wart Linn kisch!« »Schaut nichts-, der Andere auch nicht. Du nimmst blos eine wuchert-alle Haltung an und sagst Yes und ist«-, wie es Dir paßt. Die jungen Herren es sind augenscheinlich deutsch-« Disizierie verdienen eine Strafe iiir ilire Zu dringlichteit und ich dente nirUJ der bliisfend, wenn der Papa, der destrenae Herr Oberst von Olten. mit einein Mal aus der Versenkung auftauche, Tableau!« Sie brach in ein heller- Lachen aud, und nach einiger leberreouna schien die Tante gewonnen. Beide Damen traten aus dem Hause und nahmen ans der Ierrasse dicht an der Eltroinenade Platz llchienixpagen sprang bei inrcm An diici in dieizötke nnd es den«-um ein leb imfies isjefliifter isviichen Den beiden Freunden Schließlich ginn Fritz auf die Damen zu und Hans kam uchfel ,;iicteiid langsan nach. detenhngen trat an die Damen t,er cn und sprach den Hut in ditr Hand und mit eleganter Verbeuaung: »Man ice take ti;e libekin io prefeni iiick Fritz v. llchtenhagen nnd Hang v. Turm-im prussianofficerg - Bismnrci you know sgw non vesterdan in Busen Mes. Stnfiord and Mifz Stciiford, we know « Die ältere Dame sah iin groß an, die jüngere lächelte und begann in flic ßendem Gngiiich zu antworten. Uchien nagen nnd Tornow verstanden kein Wort; an's der Handbewegmn ver jungen Dame entnahmen sie aber di-: Erlaubniß, sich zu seyen und bald iai ßen alle Vier an dem kleinen Tische. Längerrss Schweigen. lichtenlmger überlegte entschieden wieder irgend eine englische Phrgir. »Vern sin-: here, Miß Sigsscrd!« »Res, ver iine indeed!« Und wieder floß der Sie-Im längerer Rede von den Lippen der Jüngeren. Mit übermüthig blitzenden Augen sub sie ihr exespannt aber mit dem Ausdruck offenbaren Nichtverstehens zuhörendes Gegenüber an. »J do not understand hou, Miß! Sprechen Sie nicht ein bischen Ger man? Oder Francais —- French?« ,,No German, no Freuch!« war hie Antwort, und wieder richtete sie eine längere Rede an ihn, den Ton oftmals-« fraglich erhebnd· Tornow saß ruhig der älteren Dame gegenüber nnd aus Beider Augen lachte die Belustigung über die Qual Uchtenlsagens, der oftmals schon den Hut abnahni nnd sich die Schweißtrop fen von der Stirn wischte. Auch ron der jungen Dame schien der Uebermuth zu weichenEine gewisse Verlegenheit bemächtigte sich ihrer 1.nd offenbar erleichtert sprang sie beim Anblick eines hochgewachsenen Mannes aus, der im Bergsteigetostiim, mittliuck sacl und Bergstocl die Promeuade l",-:r: ablan1. »Da kommt Papa!« rief sie aus nnd sprang dem Herrn entgegen, der sie zärtlich in die Arme nahm nnd mit ihr der Terrasse vor dein Kurhanse zu schritt. lichtenhagen und Tornow waren jäh in die Höhe gefahren nnd hatten die ältere Dame fragend angebliclt. ,,Ver,s,«:ihen Sie, meine Herren, ben Uebernmih Iueiner Nichte! Gestatten Sie, das; ich Ihnen meinen Namen nenne, ich bin Frau von Olien, unr dort mein Seh-mager Oberst oon Ol ten.« Letzterer war mit der-Tochter ans die Terrasse getreten, begrüßte seine Schwägerin und wandte sich dann an die jüngeren Herren, die stranirn wie auf der Parade ihm gegenüberstanden »Freut mich, Sie kennen zu lernen; meine Herren! Naturw-den« hör ich, die meine Damen so freundlich unter halten haben« - Ein leises Kichern lief-, sich hinter dem Rücken des Oberst rernehmen. -- »b. Olten. Kominan deur des X. Dragonerregiment5.« »b. Uchtenhagen, Preinierlientcnant im filnften Gardculanenreaiment.« »v. Tornow, vom selben Eliegiinent·« Die inilitiirische Vorstellung war be sendet. ,,Freut mich, meine Herren, aber men wirPlatz, der lange Fußmarsch hat den alten Kavalleristen müde ge macht und ich bin rechtschaffe n hung rig! -ie da, Oberlellner, SpeisetarteA Während der Oberst sein Menu zu sammenstellte, hatte sich Uchtenbagen dem Fräulein b. Lilien genähert, die ihm erröthend entgegenblicktr. »Nein gnädigsteg Fräulein!« begann er, et was gehalten. »Ach, seien Sie rnir nicht böse, Herr Lieutenant! Aber ich habe mich gestern in Vozen so geärgert, als Sie mich — sJ -- so - ansahen, und alH Sie uns nun not so san-«- sacon - als Ena tänderinnen A - bitte, seien Sie niebt böse!« Fritz llctxitenhagen hatte noch nie ixis nem bittenden Frauenauae widerstehen tönnen nnd konnte es am wenigsten der gegenüber, die ihm so überaus ge fiel. Er ergriff die ihm entgegenge streckte Hand, und wer tneisz, was er alles in seiner Oerzengireude here-Irge: sprudelt hätte, wenn nicht in diesem Augenblick der Oberst gerufen hätte: ,,Saaen Sie, Herr .ttamerad, sind Sie ein eVrtvandter des General-; v. lieh ts:nl«-agen, der mal die zwanzigsten Ou iaren hatte?« »Sein Sohn, Herr Oberst!« »Aber das ist ja herrlich, Ihr Herr s Vater ist mir mal sehr nahe getreten i atg wir im Feldzua in ein-er Brigade ’ mit den zwanzigsten Husaren waren.« Bis sbät am Abend fas-, man in tel« lkaftem Geplauder beisammen nnd ver anredete die nächste Woche in gemein samen Touren zusammen tu bleiben. tiin Jahr später saß der Tltittmeister o. llchtenhagen wieder an einem der tleinen Tische vor dem »Greifen« in Lzozen tssz war aber noch ein stubert ausgelegt nnd der Rittmeifter sah et Das ungeduldig nach dem Hoteleiu nomi. »Man J tate the libertn·5« ertönte da hinter seinem Riicten eine lcise ’ Stimme nnd eine kleine Hand legte sich auf feine Schulter » Sichunitrfndettd, blickte er in die scktelnxisck lätbelnden Vluaen Rathe-» »s» nimniel«rigen Frau Eltittnzcister b. lichtenhageu· sit-in tun-e soteT irri!« sinnen-: er zärtlich ; »Juris- Du uritt daraus habe it itumer gewartet, das sagtest Du vor ei nein Jahre so lieb vor dem Kurbaug in Merm, daß mir alles Blut in die Schlöer trat. « »Allso hast Du da doch aelauscht!« ; Walter bon der Voaetkveide blickte « tvie segnend aus die beiden Glücklichen l rnieder, und Fritz erhob das Glas griiszend gegen ihn. »Weißt Du, Rathe, wag- der mai geschrieben hat » » Jugend nnd reine Minne. i Wer die suchen will T·.·r soll kommen in unser Land. da sind der Wonnen viel; Land möchte ich leten darinne. Komm, stos; an mit mir: aus unser Latertand nnd unsere Liebe!« —s s- «-— Plattdiitfchc Eschicl L« n. De arme kkiiikrich Llci n Nochcn Unmut Mit Heinrich caiiptuhl siene Lieb schoft is bat ut — rein ut un wai but Stimmstc dabi ig, de arme Minfch het sitt dat so to Ropp nahmen, dat he am End noch einen dummen Streich matt im sitt up siene ollen Daq noch mal up de Frieqekie hegt-wen deihi. Heinrich un icl siind ücnmxr good Ftiind weft -—s ivi bebbcn uns Immer ·, schön- vrrdragen könnt, un blos Panto-v mals, as Heinrich anfangen ded, hin ner Beckmanns Anna her to loopen un iek ern seggen ded, he iill sien Fingern von Anna taten, denn Anna wär ein junges Ding un he wär ein ollen Kirl -—— dunn siid he, iek wär blos neidisch, dat ick Anna nich srigen künn, weil ie! all so’n olleg Hohn ag mien Ollsch np’n Nacken harr. Na, un wiel mien Qllsch dat hören ded, so mußt ick doch so dohn as wenn iek falsch was, un hep Heinrichen ganz aehörig utschimpt Jci hew ein sear bat giing eni aor nickg nich an, dat mien Ollsch ein olleL Hohn ig, un iek wiird sien Anna n: cl) stiegen un wenn se noch twintig Johr jünger wag. — Well, dat’5 de einzigsie Striei, den ni jemals- mit Heinrihen hatt l)e1v,1m dariim deiht he mi nu ook so leid Heinrich het in Meelelburg vi’nGm sen von Basseivit; up Diekhosf as Flut seher deint; awer he harr’n hellensiopp in wiel he nn doch inseihn ded, dar - he bin (i' rasen doch m n Leiden nich s np n ardnen Twiea kamen ded, so aiina he denn nah Amerika » Hier het he seh rein nn sleeht disk-if ’t Lewen flogen. He het fiel plagt un s-.hind’t un bat Sieniae tosamen hol len, un nn up siene ollen Dag het he siei einen schönen Schillan iosatnen spott; he het sien eigen Hang-, genoa te leiden, un eigentlich fehlt ein aor nicks nich to sien Leiden; awer he meint jo, dat miiti nochn Fru sien, de em recht leiw het nn eni hegt un Plegt. So het he denn Beckmanng Anna . kennen lirnt. Dat isn nette liitte Zuckerpopp von so n achiteihn oder ne aenteihn Johr, se let hübsche blage Bogen, de so frundlieh In de Welt rin lachen as wenn dai Lewen nickg as ; Lust un Freud sien ded. De Backen s siind so roth un so rundtina as so’n i Wiehnachtsappel un de ol! liitiStnmp- ; Näg litt datwischen tut, so grad un s stnhr as en Soldaten, de up Schild s wach steiht. ; Anna is würklich en Prächtiaes liit les Mäten, un wo Heinrich sich- dat inn Kopp fetten künn, be wull disse lütte Vlohm stiegen, dat kann ick nich begriepen. Un ick glöw, lütt Anna het niemals nich recht verstahn, wat Hein rich wull, wenn he kamen ded, iim ehr to beföken Se nennte em ,,Unkel Heinrich« un freute sick iimmer könias lich, wenn he kamen ded, denn he bröeht rhr iimmer wat Schönes mit, un wat he mitbringen ded, dat was gewöhn lich oot wat Nützliches; manchmal het he ook sent: »Annina, dat’g wat, wat Du brauten kannst, wenn Du mal Diene eiaene cIgirthidxaft l)est!« Im denn l«.et Anning ümxner so oerscbiimt segt: »Ja, Unlel lJeinrich dat will ici nIi good nphegen; aloer dat duert am lind noch lang, bet ick mien ciaszn Wirthschaft bew!« Well, dat het sitt so lana trocken « mit Heinrich siene Liebschaft: he her J Anna niemals von siene Absicht ver tellt un Anna in ehre Unschuld het sid dat oot gar nich drömen laten, dat se Heinrichen fiene Fru marben iiill atrer aoode Friindfchaft bedben sel Beid’ tosamen bollen Na, ag ick all segt bew, Anna was en snncckc Diern un en Wunner wak dat daher durchnt nich, dat bald de jungen Liid up dar liitt Mäten up martfam wardcn deden un ganz be sonnerg was dat Schauster Brüninaen sien Willeni, de Gefallen an Anna fin nen ded. Willem schafft mit sienen Vadder tosam Un lielpt, de Familie to ernähren. Se heb-den aanz good un wenn se ook nich veel Geld up de Bank l;ebben, so malten se ehr Leiden doch ganz aemiitlklicl,. Willem ic- en forschen Bengel von fiefuntwintig Jole un Anna filnn Ge fallen an em. Uns Friind Heinrile snartte dai wol, awer wenn he ool trsirit fiel neol allerhand Gedanken ina ten ded — he beruhigte firl doch bald, »denn - säd he s Willein het jo nicks nich, wo will de wol up fri-:ae11.' Amer icl hew to leier un lann ein Fru ernähren!'« Mit de Wiel l)et fiel denn ttvifelJeII Use-Klein un Anna ein rielstiae Lieltfdsscft entwixlelt, awer hat iviird nnd: en beten nelzeini l:rllen, s-) Dat Heinriclrsn Te Loaen nich all to Onll Ov-engal«-n de Den. lIln’n letzten Siinndaa de Ge frtsiilxt awer dem tn’ni Klappen lainen Heinridp harr sien Anna inlad’t, te tonllen tofain nah OaberftunipPg War ten aalnr Vi .t)al)erstnn:pf ig jd jeden Esiinndaa arddtccz Konzert denn aitdt Hat da en gooden Drnppen to trinken tin rot’n aooden Happen to eten, nn rat iiz arad, mai Heinriclksen aefkillen deilit. Lijtt Anna freute sia tönialias nd de Reis, denn se iviifzt lii Haber stumpf tviird fe aoode Gesellschaft un iseel Veransan finnen, un as fe mit Heinrickxn in de Stratenbahn daher-. Iöbren ded, dnnn was se so lnftia, az« en Sparling in’n Kornfeld Als se nt de Carg stiean del-ein fiind fe nach mit den Ornnibus micer fiilirt bet nah den Part, nn as se da anlamen beden, dunn fünncn se da deele Bekannte - un wat Anna ani weilten Spalt malen deh, dat was dat Briininas Willein not da toag. S-. hellen fic denn alltofani an einen Difch henlet’t nn Heinrich de «ec-el« triefen ivullspdat he del Geld in de Tafel« harr, l«-et diii.titia triet’t bei lse lckliefilieb nsit Barbier Blant un Snieder Witt ir.«t Vertellen kamen ded. movi he denn aor nich ninrlte bat Anna mit Willein un dat anner juna Volk verfminden ded. De junasen Lild bellte-n veelen Strafe hatt, un irst, as fe Hunger kriegen beden. liebben fe fiel tvedder inltellt bi Keinrickem de denn natürlich de ganze » sie-sind Wm Abendbrod triet bet. l Se hebben sick all good amesirt, blos i W J Heinrichen wull dat nich recht gefallen, dat Anna nich an fien Siet bliewen ded, awer Anna strekt un eiht ern schön un segt: ,,B-iist jo ook mien leiiv Unkel Heinrich!« un dagegen iunn he jo na türlich nich an, so dat Anna ungestört mit ehren Willem wedder awfchuwen ded. Schließlich wiird dat aioer spät un so brök denn de Gesellschaft up, iim ioedder nah Hung- to führen un dit mal führte Willem mit. Grootartig, as Heinrich nu einmal is, bitahlte he ool noch sör Willem de Carfare un Willeim de infahmtige Lümmel, wüßt dat so intrichten, dat he twischien Anna un Heinrich to sitten köm, so dat he dat liitt Mäten ganz för fiel harr. Na, Allens gimg ganz good aw, bei dat an de Tied köm, wo unfe Fründ utstiegen müßten. Willem un Anna wiren fix to Beitr un wiren wi de Wind ut de Car, Heinrich awer was langsam un as he endlich ut de Car tuier flattert wag, dunn was Von Anna so wenig asZ von Willens to feihn. O Ieh, mai het Heinrich fchimpt, dat em de Beiden ntknepen wiren, awer de tröst sicl damit, dat Anna em doch leiroer harr as fo’n ,,Snurrer« un ,,dummen Jung-'s as Willem is, un sc- fchöw he denn nah Anna ehren Huug hen in de Hoffnung dat he se am End noch drapen liinn Un richtig. ag he bi dat Otto-Z ankamen det, dunn ftiind Willem da iinner de Portsch un hart liitt Anna in’n Arm un driickt’S un kiißt’g, dat dai man orndlich fo’n Art harr. Dtt wag nu sor Vetnrichen denn doch’n beten to veel; argert hakr he sick all genog, un as he nu seh, dat Anna sick so schön von Willem’n küs sen let, dunn würd lJe falsch- un iobrt up de Beiden los un schimpt: ,,J«i csllen infahintigen Riimmerdriewer5, schämt Ji Juch gor nich? Un Du, Anna, stillst doch ook wol mihr Bet stand l)ebben, as Di mit so’n ,,Snur rer« awtoaewen -—- weißt Du denn gor nich, wat Anstand is? Schickt sich dat för’n jung Mitten, dat ick stiegen will?« Dunn füngen Beid lud’hals to la chen un Anna seat: »Du olles arieses Schaap, bild’stDi jo wol nochSchwach heiten in?« --— Dunn würd Heinrich noch böser un he wull Anna slagen, awer Willem treg ern to hollen, tröck cm öwert Knee so sixina. dat Heinrich nich wüßt, wat em passiren ded, un segt dunnr »So, Anna, treck fix Die icen Schaut) ut un denn verballer em dat Leder!« Un sel)::l)r, Anna besiinn sick leinen Oogenblict,« in’n Ueniseihn hatt se ehren Schand aw un dunn derrallerte se Leinricben de Achtersiet, dai ein Hören un Seilm veraahn ded. Heinrich schrie-te Mord un Brand un sndt einen HeidenspecltakeL worup Willein ein loglaten un dunn so fixing aL möqlich sicl up de Striiinp malen ded. Anna wac- oot mit einem Mal weg, as wenn se in’n Erdbaden sackt wag-, un as de Liid. de von Heinri iben sienen Larm anlockt wiren, tosam gelopen kamen beden, dnnn was ook ein Poligmann dabi im de nölnn Hein iichen i1i’m Winkel an bri.icht eni nat) de Stäl)sck,-e11. Na, da het siet de Mistebt denn bald iiptlärt un se hebben Heinrichen wed der lopen laten. Awer de armeMinscd l)et sick de Geschicht wiirllich so to Hat ten nahmen, dat ict befürchten hoh, he ward wiirtlich noch’n dummen Streich malen un sici am End ncch’n Annere stiegen. dlot iim Anna to wiesen, dat kke noch aanz aood ein Frn sinnen kann. llp Anna is lze amer niciz aood to sprelen un Willeni’n wull he soaar in steten laten, airer he l)et siel de Ge schiebt annersJ äwerleat Nicht pensioiwbcrkchtigt. idensicnärc der Lkr. LELknen,tveL che bei Uzeqinii des Firieaez trieder in die Llrniee oder Iliorine entgetreten sind, gehen ihrer Pension 1"«-:rlustig. IDW tEntscheidunq des tsnnnniffärg Grans- stiitzt sich auf bestehende Be stimmungen Der-selben zufolge darf Atieniatid, der ini shecr sJDHr irr ker thtte dnnt,znginck)2knsson als Jn vatideiind CZOXV als czotdot oder TRA trose beziehen, eö sei denkt. daf; die Anrktzung,unf(srnndtvncknrsn auf DR Lknsiongsiste qestrnt tonrdh ihn nicht nnfiiifiq gemacht hat« Dienst in einein IIiedriqcrcii Niaiiae, als er zrtoor ringenonnnen,oder in Der Civnoeri Ioaltiuig zn titin. Uzci der oiertel jäirlichen Angsfcrtiqnna Nr Pensions Puniere nntß jeder Pensionär eidlich behinden, daß er Ivähreno Des Lner« tcljuhreg i«crer iti der tlrnrce non) Jlltarine gedient tnid CZold bezogen hat. CGV ist nnr ein vernünftiger Schluß, daf; Jemand, der jetzt fähig zum Dienste auf dem Lande over zur See ist« nicht in solchem Illtafze Scha-· den aus deniletztni strkqe davonge tragen haben kann, daß er zu einer Penfisrn berechtigt wäre-. Der Con qresi dates deniiaiuh nodqturz oor der Lukragnnq aquehni. du Lknsions zahlung an Mzteranen aus tun rori gen äiræge zn qenehntigen izic für den qe aenoärtigen striea Wieder Dienste gi.nonnnen haben Das hätte gehei ßen eine Eträinie aiif so viele rinter faulen Vortoändcn erlanate Pensionen setzen. - - .—— Nimm-: »Wenn Eies gleich nacly Deut Ve nsmn des Vom-J bemerkten, def; Sie kein Wir bei W) hatten, so konnten Sie ja wic Dcr gehet-J «Abcr, Herr Vorsiucndn, cis ist doch Wir-lichf daß man etwas verzeiij wenn man ein Lokal herritt-« »Nein, haben Sse ein herrliche-s NO Ivachglpaitg, »den Sman · »Nicht wahr! Und lauter ekenttifche Pfhmsz . » . , IJ