M Des deutschen Reiches Gründen Ote paupemomenee aus dem Leer Bis-· sur-P tut-L mismmeuqeteeut. Wenn die deutche Muttererde in erfter Frühe noch acht umfängt, ha ben wohl schon oft deutsche Kicle im Licht der Sonne jene Jn eln im fernen Osten umkreuzt, welche Bismarckg Na men tragen. Und wenn auf dem wald einfamen Schlosse Friedrichsruh dei abendliche Lichtetglanz feinen Schein auf die ehrwürdigen Riesen des Sachs senwaldes wirft, schwebt der Sonnen ball noch hoch iiber den Häuptern Tau scnder von deutschen Ansiedlern Nord amerilas, die im fernen Westen mehr als eine deutsche Stadt auf Bismarckcz Namen getauft haben· Der Ruhm Bismarckg strahlt über ein Gebiet, in welchem die Sonne nicht untergeht, wäre also eine berechtigte Phrase, um dem getreuen Ellehard des deutschen Reiches ein Lberschivänglicheg Loblied sit-Zagen och dazu ist der heutige Tag nicht angethan. Fürst Bismarel kann nur geehrt werden durch eine schlichte Schil derun, im Gewande der historisch-n Wahr eit, fern ad von aller Partei se cht, von allem Sondergeist und jeder kleinlichen Leidenschaft. Darüber ist je heute die gan e Welt einig, daß der Alte vom Sa enwald, cvie man ihn in le ter Zeit so gern nannte, als er sein xil im Herzen Deutschlands be xgen hatte, dem Partitularismus den odesstoß versetzte, um das verlorene Triimmerseld Deutschlands zu einein blühenden, einheitlichen Gebiete zu ge stalten. Er nsar der Gründer des neuen deutschen Reiche-Z. Daß dieses Riexens nett ihm auch viele Feinde derscha fte, isi selbstverständlich, ebenso wie es selbstverständlich ist, daß er von seinem Standpunkte aug, nur ein neues deut sches Reich unter dem Schutze der Hohenzolleerlagge errichten konnte und wollte. Hier gilt es nur, ein Bild des größten historischen Charakters tin serer seit zu entwickeln, ohne jede m»r teifär ung, so verlangt es das- Anden ten eines Mannes, der von sich sagen konnte: »Ich habe auch als Tsiplomat nie gelogen.« Einem historischen Werte iibek Bis marcks Leben und Witten entnehmen wir folgende lt·«:)auptmomente: Der Minister-« Präsident. Als Bis-ward 1862 vom Fed nig nach Berlin berufen wur de, befand sich das Land in so tiefer Erregung, daß der Aus bruch einer Revolution vielfach fiir un vermeidlich gehalten wurde. Der König glaubte sich vor die Wahl aestellt, ent weder auf dem Entschluß, Preußen groß und stark zu machen, zu verzichten. oder ihn, koste es was es wolle, durch zuführen. Er hatte durch die Berufung Bismarcks das Letztere aetvählt. Nie mand zweifelte daran, daß die Regie rung durch Einsetzuna einer- Ministe riuing Bist-tara die Parole ,,Biegen oder Brechen« ausgegeben hatte. Man muß sich vergegentviirtiaen, daß der Glaube an Bismarcks Größe sich da malcs auf sehr kleine Kreise befchriinlte und daß nur sehr wenige Personen von einen Plänen und von der bereits von Ihm geleisteten Arbeit eine Ahnung hatten.9?ni Volke und in der Kammer wußte jemand, daß die Gestaltung der Dinge in den letzten Jahren bereits vielfach durch sein diplomatische-is Wir ken beeinflußt worden war und die iele der Regierung thatsächlich den tempel seines Geistes trugen. Erst nachdem das deutsche Reich langst be gründet und Bismarcts Größe län st durch seine weltgeschichtlichen Erfofge anerkannt worden war, durften die Schriftstiicke veröffentlicht werden, die einen Blick in das zielbewußte Wirken des Gesandten am Frankfurter Bun destage erlaubten. Der Bismarek aber, der 1862 aus den Porenäen nach Vers lin tam, wurde immer noch als der »burschikose Junker« und der «t)ol)le Großprahler« beurtlieilt und empfan gen, während ihm obendrein noch seine diplomatische Thötiateit weiter nichts als den bitteren Vorwurf eingebracht hatte, er sei ein ,,Nadoleonsverksötte rer«. Bismarck trat bei seinem ersten Erscheinen versöhnlich auf. Nicht durch Reden und Ajiajoritätsbeschliisse, sagte er, werden die großen Fraaen der Jeit entschieden das ist der Fehl-Er oon 1849 und 1849 gewesen -- - sondern durch Eisen und Blut. -- Die nam mer verstand ihn nicht, wäh rend man in Wien und Bari- den Sinn dieser berühmten Worte sehr schnell begriff. Die Regierung sah sich ge wungen, wi-: Bismarck am 13. Oc to er am Schlusse des Landtages ers llärte, nach eigenem Ermessen den Staatsldaushalt ohne die in der Ver xassung oorauggesehte Grundlage zu iihren und die nachträgliche Genehmi aunq des Landtages abzuwarten. Die Ausiritte in der Kammer wurden im mer heftiger aber Bismarcl blieb uner "chiitterlich in seinenfforderungen Eine elt von ß stand ihm entgegen, doch nichts onnte ihn von seinemZiele, Preußens Armee zu stärken. abwendig machen. »Was liegt daran,« sagte er zu dem Kronprinzen »wenn man mich auch hängt, wenn nur der Strick Ih ren Thron Zest an das geeinte Deutiihv land leitet. Es blieb vor der band weiter nichts übrig, als den Landtag zu s ließen, was am27. Mai 1863 gescha . Vier Zahn wuthete dieser Confliet zwischen rone undKammer, und hätte vielleicht u einer thatsiichlichm Revolution ge tzhrn wenn nicht plötzlich durch den od des Königs Friedrich des Sieben ten von Dänenrart die schleswigchols steinische Frage brennend geworden wäre. — Am 161 November 1863 war sein Honntagg Blatt Beilage des ,,21nzeiger und Herold«. k ’-’-1 Windvlpll Herausgeber Grund Bestand, Nebr- den 12 August IZLLZ Jio SI. Jahrgang 18· « Tod eingetreten. Sein Nachfolger Her-« zog Christian von Glücksburg unter zeichnete B Tage später jenes verhäng nißvolle Geseg, die Einverleihung von Schleswig - olstein in Dänemart. Damit war dem deutschen Volke end lich dieGeduld ausgegangen, und durch ganz Deutschland gan der Ausruf, den verrathenen Bruderstamm an der Elbe vom dänischen Joche zu befreien. Als sich der Bund weigerte, Truppen egen Dämmark in Bereitschaft zu etzen, übernahm Preußen undOesterreich den Kam s selbstständig, während Bis mar seine äußerst schwierige Aufgabe, die Einmischung der fremden Mächte Fern zu halten, mit wahrem Meister chast erledigte. Unter Wrangel nahm der Feldng einen raschen Fortgang. Am 18. April erstiirmte PrinzFeiedrich Karl die Diippeler Schanzem und am 29. Juni erfol· te die alorreiche Ein-— nahme ron Al en, sodaß durch den Miene-r Frieden Dänemart Schkescvi - Holstein abtreten mußte. Bei dieser e legenheit scierteBismarcks Staatskunst den ersten grundlegenden Triumph. Köni, Wilhelm verlieh ihm den schwar «en dlerorden, das höchste preußische Hhrenzeichem und die europäischen Cahinete wußten jetzt, daß es in Berlin einen Minister gab, mit dem sie in Zu tunst sehr ernst zu rechnen haben war den. Am 14. August 1865 wurde dann mischen Oesterreich und Preußen der « ertrag zu Gastein abgeschlossen Preußen übernchm in Schleswig, Oe sterreich in Holstein die Regierung und Verwaltung Lauenburg wurde gegen Zahlung von 21s2 Millionen Thalern an Preußen abgetreten. Am Tage der Besiyergreifung Lauenburgg durch Preußen, wurde Bismarel in den erkli chen Grasenstand erhoben· Dee Meister ver Diptera-Mk Niemals zeigte sich Bismakck ais ein größerer Meister der Diplomatie und Staatswissenschaft, als in den Tagen, da er das erste Band mit Bitt-deutsch land tniipstr. Bei den Frieden-zunich gen von 1866 wurden die ein elnen Staaten aufs schonenhfte et)andelt. Die preußische Mcnav chie hatte durch die Einvecleii bung .Hannovers, Kurlxssens, Nassaiis, Echlegwigsholsteins und der freien Stadt Frankfurt einen erheblichen Länderzutvachs erhalten. Die Vereini gung Norddeutschlands bis an die Mainlinie unter preußischer Führung war gesichert und durch s isrnarcl wurde ver Mart-deutsche Bunde«, dem auch Sachsen beitreten mußte, eqriin dec. Am 20. September 1866 ielt die siegreiche preußische Armee ihren trium rhirenden Einzug in Berlin. Dem Könige voran ritten Moltte, Roon und —-— Bismarch umiubelt vom Volke. König Wilhelm besörderte ihn am Lrinzugsta e zum Generalmajor und crnannte ign zum Chef des schweren, sxelienten Landwehr - Reiterregimente5. Als Nationaldant wurde ihm später eine ansehnliche Donation verliehen, Zie er zum Antan eines ausgedehnten Grundbesitzes in Pommern verwandte. Hierher stammt die Ertverhung von Var-sin, welches nun für die nächsten lJahre der Lieblinggausenthalt Bis marctg wurde Mit dem Neuorganisiren der preußi schen Monarchie ging der politische Ausbau des norddeutschen Bundes Hand in Hand. Es galt 22 Staaten, rson denen alle ihre Vonderbestrelsum xen hatten, unter einen Hut zu brin gen. Am IT December 1866 eröffnete Bismarct die Eonfercnz mit den 82 f Regierung:bevollmächtigten, indem er ihnen den bereits fertig ausgearbeite ten Verfassungsentwurf vorlegte. Der Entwurf war in feinen Grundgedanken l das eigenste Wert Bismarcks und es s gelang ihm vergleicht-weise schnell, den kVufassungsentwurf bei den Bevoll mächtigten zur Annahme zu bringen. I Eine glänzende Rede. in welcher Graf Bismarck den Reichsta mahnte, chne Zeitverlust den Grund tein zum lsinigungswerte zu legen, schloß mir den berühmten geflitgelten Worten: l Arbeiten wir rasch! Setzen wir Deutschland in den Sattel, reiten wird l es schon können. Seine Mahnung war leine vergebliche. Am 16. April wurde der Verfassungsentwurf mit 230 gegen 53 Stimmen angenommen und am l. s Juli trat hierauf die Verfassung in , Kraft. l Der Omideäranzlee Vtoma et. Graf Bismarck wurde zum Bundes s tanzler ernannt und Deutschland saß l im Sattel. Die Thätigteit des nord ’ deutschen Reichstags gestaltete sich zu einer ersprießlichen Der nationale Geist beberrschte die Stimmung um so stärker, je mehr die Franzosen ihrem Groll über die Erstarkung Deutsch lards Luft machten. Konnte auch ein Anschluß Süddeutschlands an den Rotddeutsschen Bund noch nicht erzielt werden« o wußte Bismarcl doch aus wirthschastlichem Gebiete zwischen dein Norden und Süden engere Bande zu lnlivfen. so trat im Avril 1868 das Zrllparlament zum ersten Mal zusam t: en. WIBTiIEFkIEEJdkni Iksigkijkiikuhttpsiintiijga Die Siege Pieußeng und seine neue Machtstellung waren dem französischen Volke ein Dorn im Auge. ,,Rache fiir Sadowa« war in Frankreich das Lo sunaswort und Kaiser Napoleon ver nirchie dem Dan en nach dem Kriege gegen Preußen ni t länger Widerstand u leisten. Ein nnvorhergesehener Zwi schensall genügte, um die längst Unter der Asche glimmendc Kriegsgesahr in hellen Flammen auflodern u lassen s— eg war die Hohenzollern-.eandida tue für den spanischen Thron. Arn Z. Juli 1870 seszte der Telegraph die eu rrpäischen Hdse davon in Kenntniß. Jn Paris wirkte die Nachricht wie ein rothes Tuch aus den Stier, und der Herzog von Gramont beeilte sich, die lang ersehnte Gelegenheit beim Schopf s ,u packen, nachdem der unentschlossene - schwankende nnd körperlich leidende Napoleon sich-durch seine zum Kriege drängend-: Umgebung zur rbeiskiip l rnng des Brucheg hatte estrminen s lassen. Bismarck hatte sich bis am 9. Juli im intergrund gehalten. Am 12 rief ihn er König telegraphisch nach Em«:«. Er glaubte, daß jetzt der entscheiden-de Augenblick gekommen sei. Friedlich seine Pfeife rauchend stand der Dorf geistliche von Varzin vor seiner Thür und bot dem Kanzler einen nacht-erli chen ,,Guten Morgen«, als dieser schnell an ihm vorübersuhr. Bismarcl sagte nichts-, machte jedoch einen Lusthieb und wollte weiter, um noch rechtzeitig zu dem nach Berlin gehenden Exprefzzuq einzutressen Jn Berlin angekommen, pflog er mit Moltle und Roon, die gleichfalls beide hastig nach der Haupt stadt zurückgekehrt waren, einen Rath, dem eine Unterreduna mit dem gerade durchreisend-en Fürsten Gortschatoss folgte. Jm Begriff, nach Eins weiter zu reife-i, tras ihn vom preußischen Betschafter in Paris die Nachricht, daf; dir Hohenzollern-Prinz Leopold von der Kandidatur zurückqetreten sei. Ta raushin blieb er in Berlin. Am 1:3. Juli fand die Begegnung zwischen Be nedetti und Köniq Wilhelm aus der Brunnenpromenade von Ems statt. Die Wnchtam Rhein ertönt. König Wilhelm sollte sich fijr alle Zeiten verpflichten, niemals seine spzns stimmunq zu geben, wenn die Hohen zrllern oder Spanier jemals aus die Kandidatur zuriicktornmen sollten. Der Köni lesknte das Verlanaen der fran zösis n egieruna entschieden av. Der-. ganze Volk durchzuckte dag Gefühl, daß der Krieg unvermeidlich geworden sei. und allerwärtg ertönte die Wacht um Rhein mit ihrem zündenden Ausrufe zum Kriege. Der preußische Botschaf ter wurde aus Paris abberuien Jn Paris brach ein getvaltiger Tuniutt aus und der Ministerraih beschlo den Krieg. Am 15. Juli verließ önia Wilhelm Ems und trat die Reise nach Berlin an. Der Kronvrinz Bis marck, Moltle Und Roon waren dem König bis Brandenburg entgegen gefahren, und bei ihrer Antunst in Berlin war dort die Nachricht von dexu Beschluß der sranzösischen Kammer, den Krieg zu erklären, einaetrofsem Eine unabsehbare Menschenmenge harrte deg- KZnigs und gab ihm unter dem Gesange patrietischer Lieder das Geleit zum Palais. Dort hielt der Könia bis ties in die Nacht hinein mit seinen Paladinen den ersten Kriealisi rath, dessen erstes Ergebniß die sofor tige Mobilmachuna der qesammten Armee des Norddeutschen Bandes war. Die Beqeisierung, mit welcher sich in DIEStadt Gadiz Und Umgebung. jenen Tagen las deutsche Voll zum I Kampfe gegen den Erbfeind erhob, I steht einzig in der Geschichte Entom da Am 19. Juli trat der zu außeror dentlicher Sitzunq berufene norddeut sche Reichstag zufamn en Der König etcsfnete ihn dutchVeklefunq seiner Thionkede, in welcher er von dem Vor lrand, den Frankreich zum Kriege ge funden herbe, sprach. , Nachdem er so den Reichstag eronner hatte, begab er sich nach der Grabstatte seiner unvergeszlichen Mutter, der stö nigin Luise, deren Herz einst in Gram über die Erniedrigung des Vaterlande-Z durch Napoleon den Ersten gebrochen war. Während der königliche Greis sch für die bevorstehende große Zeit durch ernste Erinnerunan weihte, überreichte der sranzösische Geschäfts träger in Berlin dem Kanzler die Kriegsertlärung Frankreichs-. Softh nach Eröffnung der Nachmittags-Sitz : rng des Neichstags ertheilte Präsident - Simton das Wort «3U einer Mitthei Ung« dem Kanzler. Bismarck yatte i den Sitzungssaal erhobenen Hauptes und leuchtenden Auges betreten. Unter lautloser Stille ergriff er das Wort und sagte: »Ich theile dem hohen ause mit, daß mir der sranzösische Ge chäftdträ get heute die Kriegsertlärung Frank reichs überreicht hat.« Der Protokoll bericht der Sitzung verzeichnet hier: Stürmisches, nicht enden tvollendes Bravo, Hochrusen und Händetlatschen Von allen Seiten des Hauses und der Tribünen Visrnarcl fuhr fort: ,,":Ita:l) ten Worten, die Sr. Majestät der König soeben an den Reichstag gerich tet hat, füge ich der YJiitttseilung dieser Thatsache nichts weiter hinzu!«, wo rauf ein erneuter Sturm des Beifall-Z losbrach. Wenn der König in seiner Throneede und der Neichsta in seiner Adresse auf elciche Bereitscha t des Siidens wie des Nordens Deutschlands hinwiesen, so hatten sie ein Recht dazu, und Napoi lcon hatte sich in seiner großen Hoff: nung, es- würde nicht so sein, getäuscht. Der patriotische König Ludwiq der Zweite, der schon am 16. die Armee mobil gemacht hatte, stellte letztere da rauf unter den Oberbefehl des Königs Wilhelm und erwiderte das Dant schreiben desselben in herzlichster Weise-. Baden, Wiirtternberg und Hesseng Darmstadt folgten dem Beispiele Bayerns und so standen am 21. Juli die Heere Nord- und Süddentschlnnds rsnter dem Befehl des Königs von Preußen als Bundegfeldlierrn Das neue demimc Reich. Es lag in den Thatsachen beqriinket, dasz aus den Siequ aus den Schlacht seldern Frankreichs dieEinlieit Deutsch landg hervorgehen mußte Der Wunsch einer Erneuerung der deutschen Kaiser würde war in Folge der durch die der einigten deutschen Stämme errungenen Siege lebhafter als je geworIen und m chKönig Wilhelm theilte ilm von ganzem Herzen. wollte aber die Kaiser krone nur aus den Händen der verbün deten deutschen Fürsten annehmen. W— Dies« zu erreichen, war nun Bismarcks fchwierrge Aufgabe. Auf seinen Wunsch richtete König Ludwig von Bayern an alle» deutschen Fürsten und freien Stadte ein Schreiben, in welchen-. er diesen den Antrag unterbreitete, dem Konig Wilhelm für sich und seineNach folger auf dem Thron Preußens die deutsche Kaiserkrone anzubieten. Der Norddeutsche Bundesrath stellte infolge dessen bei dem Reichstag den Antrag, daß der neu gegründete Bund den Nu men »Deutfches Reich« und das Ober haupt desselben den Titel ,,Deutscher Kaiser« führen sollte. Fürsten und Volk stimmten freudig zu. Der 18. Januar wurde für die feier liche Proclamation des Deutschen Kai serreichs im Spiegelsaale des Schlosses Ludwigg des Vierzehnten in Versailles festgesetzt, und dort wickelte sich dann das großartigste Ereigniß der neuen Geschichte unter friegerischer Musik und Dankeshymnen in der erhabenstenWeise ab. Nach Abhaltung eines Gottes dienstes und Singen des mächtig wir kenden »Nun danket Alle Gott« verlas König Wilhelm, vor den Fahnen der siegreichen Regimenter stehend, die r kunde der Verkündigung des Kaiser reichs und « ab dann dem Bundeslamk ler, Graf Bismarch den Befehl, die ,,Proclamation an das deutsche Voll« zu verlesen. Bisinarck stand zur Lin ken des Königs. Er sah bleich, aber ruhig und gefaßt aus. Mit lauter Stimme Verlas er die weltgeschichtliche Prrclamation, die da schließt mit den Worten: »Uni; aber und unseren Nach folgern an der Kaiserkrone wolle Gott verleihen, allezeit Mehrer des Deut schen Reichs- zu sein, nicht an kriegeri schen Eroberungen, sondern an den Gütern und Gaben des Friedens aus dem Gebiete nationaler Wohlfahrt, Freiheit und Gesittung. Gegeben Hauptquartier Versailles, den 18. Januar 1871. Will)elm.« Es war der stolzeste Augenblick im Leben Bismarcks. Ganz Deutsch land feierte das große Ereig niß der Wiedererstehung des Rei ches am 18. Januar 1871. Bismarek trar am 9. März 1871 in Berlin ein getroffen und am 21. März wurde der Erste Deutsche Reichstag eröffnet. Am nächsten Tage, am 22. März, seinem Geburtstage, erhob Kaiser Wil helm den Bundeskanzler Graf Bis ircarck zum Fürsten. Der Titel Bun deslanzler wurde erst später in Reichs kanzler umgewandelt Der definitide Friede mit Frankreich erfolgte alsdann am 10. Mai in Frankfurt am Main und am 16. Juni fand der Einzug der aus Frankreich heimlehrenden Truppen in die Hauptstadt des Reiches statt, voran Kaiser Wilhelm mit seinen drei Paladinen: Moltke, Roon und Bis niarck. Es war der glänzendste Tag, den Berlin je erlebt hat. Die Frout des Universitätsgebäudeg an der Sie gegstrafze Unter den Linden zeigte neben den Bildniffen der deutschen Heerführer auch das von Adolph Men zel gemalte deg Fürsten Bis-much Da neben lag man die Inschrift: Eisengeschmiedet erwuchs, mit Blut ge kittet, die Einheit, Trotzend den Stürmen der Zeit. Mei ster, Du lösteft Dein Wort. Denk nunmehrigen Fürsten wurde der Sachsenwald bei Hamburg als erb: licher Grundbesitz verliehen. Hier rich tete er sich sein behagliches »Friedrich5 ruh« ein, welches bald zu seinem Lied lirsggsitz wurde. Der eiserne Kanzler Weiden Das Scheiden des Gründers des deutschen Reiches aus seinem Amte war das größte politische Ereigniß seit der Kaiserkrönung in Versailles. Am 26. März machte Bismarck sei nen Abschiedsbesuchs beim Kaiser. Auf dem Wege zu und von dem königlichen Schlosse wurden ihm großartige über ivältigende uldigungen dargebracht Als Fürst isniarcL der die Unisorm dei- Magdeburgischen Ciirassier : Re gimenies und das Band des Schwarzen Aolerordens trug, kurz nach 10 1sz Uhr in seinem von vier berittenen Schutzleuten begleiteten Wagen die Linden entlang um Schlosse fuhr, so berichtete eine erliner Zeitung, da strömte das Volk im Sturmlaufe von allen Seiten herbei, um ihm zu huldii gen, wie es aus freiem Antriebe gewal tiger und ergreifender noch nie gesehen imrden ist. Auf dem Opernplatze und :m Lustgarten erwartete ihn bereit-H eine vicltausendtöpfige Menge und empfing ihn mit nicht endenwollenden fulrmischen Hoch- und Hurrahruiem mit Hiiteschwenlen und Tücherwehen. Blumen und Bouquetå ohne Zahl wur den in und aus den Wagen geworfen. Erst nachdem der Wagen längst in den Schloszhos eingesahren war, legte sich rag Sturmgebrause unbeschreiblicher Begeijterung Dck Einakdlck IM Sasfchwllldb Vier Jahre waren vergangen, nnd immer lauter wnrde der Wunsch, den jr ngen Kaiser mit dem alten Kanzler versohnt zu wissen Jm Sommer 1893 erlranite Fürst Bisniarck während sei nes Badeaufenthalts in Kissinqen sehr ernstlich. Man darf annehmen, dass der Kaiser selbst den Gedanken nie ertra gen konnte den einst schwärmerisch ver ehrten Kanzler sterben zu sehen, ohne sich vorher mit ihm versöhnt zu haben. Er bekundete von Ungarn ans, tvo er mit Kaiser Franz Joseph bei einem Mandver weilte, durch telegraphische Ansragen den größten Antheil an dem Befinden Bismarclg und stellte demscl ben schließlich für die Genesung eine-Z seiner Schlösser zur Verfügung. Bis marck lehnte das Anerbieten aus den Rath seines Arztes dankend ab. Der Kaiser hatte den ersten Schritt zur Versöhnung gethan, doch er that nach mehreren Monaten noch einen zweiten, insRiechTiiTåfSiiifnjt SITING FOR rH£ -RELIEF* on 'outpost;