Grand Island Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1893-1901, August 05, 1898, Sonntags-Blatt., Image 9

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    Offmkr Schreibcdtief von Phi
tip Sittsckkitttpfck’g Vetter,
John Skmmpcr.
(-"c,«psc.y»mi ist-c Dr ». ». COLEUJÄT
Im Kämp in
Chiciamauga,
Froh 22d. .1898.
- r. Editor. Mit
die Hitz in dic letzte
Tag war es onl
mot net mehr zu
schtändc und dabei
müsse die BeusJ
noch Lklllc llllD
Guard-Djutie thue and die meiste von
ihne sein bei diese Zeit so braun wie
die Jndiane. Den Dud, den Frev,
tliiii keiner net wiedertenne. Wo er
früher wie e defch Milchfupp aussene
that, is er jetzt fo dari wie e Mulatt
Hervor-de Sei Patent Leddet Schuw
iind fieilifch Klohg ikat er auch yonie
lasse müsse änd in sei Julniisorni änd
hobe Vuhis thät er so fönnie ais-stricke,
daß ich everie Teim lache Innß, wenn
ich en fett-e thu. Formerli hat er auch
gar nix getrunke. Wenn er sehr dscho
lie fühle that, bot er c Sodntonsser
Cocktail georderi. bot jetzt thut er
Whisiie trinke, wie e Kentucky Kornei.
Well den nnnere Jvening thut er auch
komme änd bis-it for e Whiziie önd thut
sich e Drini inpoisre, Iaiz man denke
sollt, er wiir e Temperuz Lediicnnret
Er liai en auch mit einem Sizii-et dnun
nein-nie änd denn thut er in den Mut-n
tncke iind mit die Augen llapvere änd
riniartt: »Jobn, was denkschte. wos- die
Jennie jetzt ti)ut?« «Well,« iinßere ich,
woher soll ich dek- ioisse. In New York
is- es jetzt Bedteim änd mohit leikli ihm
se in die Federn liege änd fnolpre.«
Dann thut er wieder trinke und sagt:
»Ich wir-idem ob se an mich denke
thut?« So äußere ich: »Ich glaub net,
Fied, denn wenn einer schlnie ! Init
konn er net an en ankern Fellali denie."
So änßett er: »Perhävs thut se von
niir drienxe.« Weil faq ich: »Fred hör
inir doch mal mit Dei Nonsens Lind den
dummen Frauenzimmer usi· Wenn se
--wei große Plätg mit Port änd Biene
kor Söupper gegesse l)ai, werd sc wohl
drinne-, bot ob se von Dir drienxe thirt,
isJ doch sehr kwefchtfchionäbei. Tini
Dir doch Dei bohle Kopp net um doc
Görl botherr. Mir trinke no;i: e
Whistie änd schlag Dir den Nonsean
ans-« Dei Konv!«
Welt er ankern er konnt S net and
bat noch e Whistie aetrunle and denn
noch eine änd denn hat er gesagt, er ·
müßte on Gard, es wär sei Törn. Well,
stärßlie war er weg als unser Rötnel
lomme thut; sei red Nod-s thut jetzt net
mehr so viel schohe, bitth sei ganz
Fels-H is von die Hitz so red wie e Biet,
dasz man die Differenz mit sei Nolis
kaum notiße thut. »Well, sagt er, Iolm
beut war des e Hitz. daß mir die Knöpv
von mei Juhnisorin herunneraeichmolz
von mei Juhnisorm herunneraeschmolze
find. Wie das erscht werde soll. wenn
toir nach Knuba oder Portorito komme
thue, des mag der Deibel ivisse.« tlm
ficks zu schiärle, hat er denn e große
Wliiölie aesämpelt, böt mit einein Mal
thut er usshorche änd sagt: »Herr-ganz
Sakrament, es soll doch alles im Könip
tireiet sein änd ich glaub ich hör e Fel
lolz Holz sage. Well, ich listen änd än
s-:cre: »No, RötneL de thut keiner Holz
sage, böt er treid zu singe,« nnd gleich
druss höre wir auch wie einer mit e
Wette-, die wie e leere Blechlantin klap
pere thut, singt: »Schteh ich in sinschtre
Mitternacht-" Well der Körnel and ich
stie los, um zu sehe, wer es sein that,
und da steht der Dud, der Fred on
Gard, böt insted daß er uss seinen Po
sten ufspasse that, thut er wieder in den
Mulm lucle änd singe. Well der Körnel
is suchtig geworde änd hat gebolleri:
»Was zum Deiwel is mit dem Mann
ais Gard los. Der scheint sei Jnströlt- «
schön änd die Tacltitg gar net zu kenne.
Du lioscht die länaschte Zeit »in Unsch
tere Mitternacht ufs die schtille Macht«
aeschtanne, du Lohser, fort jetzt thnscht
aus drei Taq bei Wasser and Brod ian
Gardhang lomine, da werde Dir die
Liebesgrdante vergehe. Dnsterl willscht
e ward tein and tmgjt hier, als ob Du
Poqgen im Maul hawnre tbdtftk Das
tvär e feine Sach!« Aend schnr entsti,
nach e paar Minnitis is en anncrek !
Gard aetommen änd den Fred tien se
in de Gardient geschteckt Welt icts ttxsn
doch sorrie for en geiiihtt and den Mir
net qeästh er sollt en wieder rang lasse.
Bist der störnet iinfiertt «On Gart
fince! No Jobn, des tbät net arbe, dass ·
steht in die »Tattit5«, daß das keiner
thun darf! So ansiere ich: ,.Wett, Mir
nei, das Getreiiscti war docti tei Sinne
net: der Fred hat e gute Wenfz isnn
Viefftetzt esse, bist ncit zum siiiqe. »Das
is fo,« meint der zeörneL »Mit set sei
Attempt eu sinae soll er ennitian bis-;
Inorae früh iin Gardtmug «.«leiioe, dann
foll«n se ’n heraustasse.«
Well wo se den Fred an annern
Morgen her-ausgelasse, tiat er ictiletnt
gefühlt, änv hat gtei wieder mit die
eint-ern Bens dtille müsse. Dei Freb
thut auch beim sie Trupp schtet--:, wo
se den trähsie Käpten hatvtoe time, der
immer pritende thut, et wär Kiipten bei
die Garde-.5türrafsier in Dfcherniinie
gewie. Welt, eins is chntirx im Schim
pfe iind Körße kann en teinee so tmtd
biete sind wenn er fei Trupp dritte
thut, so thue immer e halb hunert von
die arm-ern Beute hermnfchtetie änd zu
tucke ntg ob e Komedie perfotmd werde
thät Weil ter Fred hat ganz leidig
ausgesehe sind zum Stei heraufaetuckt,
als ob er teierd von sei Letve wär änd
so hollert der Käpten zu Frev: ,,Mensch
onnmgsiHW
Beilage des ,,Anzeiger und Herold«.
Js P- Wmdclulp Herausgeber Grund Island-. Nebr-, den s)- Vlngm Istij No« §§. Jahrmqu IN
lucle se net immer zum Skei herusf wie
so ’n verliebter Rüsselbär aus die An
tillen! Wolle Sie Kameel den an die
Klauds smelle?« Kucke Se ihre Vorder
mann in de Neck, wenn Se martsche
thue änd net in den Himmel, da owe
hawwe Se nix zu suche, da is Betrug
änd wenn der hier ufs ’n Exerzierplatz
tcinme thut, kriegt er auch noch e paar
l)erunnergel)aue! Viele seien dumm, böt
so dumm wie mancher is niemand änd
der allerdiimniste seien Sie. Wenn ich
Jhne e Rhinocerus kahle thät, so müßt .
ich morgen nach New York trävelle zum
Central Pakt änd mich dort beim
Rhinoeeross extuhse, daß ich en inßöl
ted hätt. Well, so is des in eine Tour
gegange änd se mehr er gehollert änd
gelörßd hat« je schähier ig der Fred ge
worde, so daß er ahlmohst alles rong
gethan hat-. Well, der Körnel hatKJ
net gegliche, daß der Käpten die Leit
so inszölte thät änd hat sei Meind ufs
gemacht, er wolltg em zu verschtehe
gewwe, wenn er net schtoppe thiit. So
hen se nach e Weil ihre Horszes hole
müsse änd Horszbiict reide änd wo der
Fred usf sei Gaul tleime thut, hollert
der Kävten wieder: »Na luck sich Einer
mal den Felloh wieder an. Da tum
melt der usf seinem Gaul herum als
wie so e hungriger Poet uss ’n Penn
si:5. Wo er du«-« gesagt hat, thut en
der Körnel rufen änd sagt: ,,.stäpten,
Sie rniisse Ihre Leit net immer Bei
set-viele aus der biblischen Geschichte
gewen. Jn de först Plähß thue die
Leit tiae net verschtehe änd in de selond
Plähß isJ e eainst die Taliilg an die
Jnströttschen Beseidsz wenn Se die
Leit Nüsse-Wäre Rhinocerog oder Poetg
nenne thue, so thue Se se inßolte änd
oag ts- gegen die Mute-I.
Well, der Käpten how net gegliche, I
daß er net mehr törße sollt, denn des
war edant alle-J, was er ti:nnt, von die
Tattits änb den Drill but er net viel
verschtanne änd nach e turte Zeit lien
die Beng- deg genotißt nnd lxen en ge
fuhlt. Well, nach e Weit tm e: denn
mit sei Drille nssqenort äno thut zu
mein .t"tantin komme mit c Fünfz, als
ob er Eise fresse wollt. tzife wollt s-:
nn net, bot Whigtie änd to bollert et:
»Söttler, geb Er mir e DM e Wnigtie,
bot e guten äno nict von Deine alte Ver
toässekte Insel, wo Du Die Soldfchierö
vertanfe thust.« Well, ich bin denn
auch futbtiq geworden a«nI lten ern ge
äußert: »Käpten, ich will Euch mal
tong foqe. Mit Euer ntoszes Maul
thut Jhr bei mir tei Söckßeß tnnvwr.
Wenn Euch mei Wbistie net gut genues
i:, so braucht Jtr net »in trinke. Geht
nnk zum Central Pakt nach New York
äno trinkt Briiderschaft mit Dem Mü
Barte des gegenwärtigen sjjäriegsstynuplutkei
Ave-« JOV JH HLWJEP JMXZDMÄHTTZPZTTTJ Po RTO ETILO
zu sagen, ich sollt nach New York trä
velle änD mit dem Rbinoceroö Brüder
frtmft trinke. Was soll man Dauei
1t11sn?« Well. der Römel thut mich
änd den Käpten ankucke. denn tyut er
sich hinter dieOhre fträtfche änd grinrt
änd änßertt »Well, Kämen. ch ig Ge
fcimmcköfach ich tbät’g net.« Damit
iiz er los änd hot den Kämen mit enc
offenes Maul fchtehe lasse Ihr
JohnS tramper
Dei gute Rat
Es war gegen Ende des Vorigen
Jahrhunderte-, nämlich im Jahre
1779, als sast allsonntäglich ein junger
Mann von achtzehn Jahren, mit Na
me n ltlntoine, den Weg zwischen Paris
und Versailles zurücklegte, um seine in
Versailles wohnende Mutter zu be
suchen. Fast jeden Sonntag traf er
auf diesem Wege einen Bettler, der ihm
kläglich zuries: »Ein armer Mann
bittet um eine tleine Gabe. mein lieber,
junger Herrl«
Da der junge Mann sehr gulherzig
war, so gab er regelmäßig dem Bitten
den ein großes, tupserneg Zwei-Sons
stück.
Eines schön-en Sonntags war thi
toine just wieder im Begriffe seinem
«Namen5vetter« — denn der Bettler
hieß gleich ihm: Antoine — das übliche
Kupferstiick zu reichen, als gerade ein
anderer Fußgänger des Weges lam:
ein kleiner alter, dürrer Herr, mit ne
puderten Haaren.
vor, daß c: von Herzen zu fachen be
gann, nnd sein jugendlicher Wolthäter,
der andere Antoine, stimmte unwill
liirlich in das herzliche Gelächter ein.
Dieser Straßenbettler da, und —
10,000 Franks Rente, —-— der Gedanke
war doch auch zum Lachen!
»Ja, lacht ihr nur, —-— lacht so Viel
ihr wollt,« sagte mit nnerfchütterlicher
Ruhe der sonderbare alte Herr-. »Du
given junger Freund, befolge meinen
at!«
»und was ist Das sur etndtcat"f«
fragte jetzt doch etwas neugierig gewor
den, der Bettler, nnd auch sein Na
niensvsetter horchte gespannt hoch anf.
»Arbeite!« sprach ernst der unver
hosste Ratgeber. »Arbeite, mein
Freund, und mit der Zeit wirst du ein
sehen lernen, daß mein Rat ein guter
war, und daß ich nicht zuviel verspro
chen have! — Laß dir erzählen, daß ich
selber nicht besser daran gewesen din,
wie du. Auch ich war arm. thatsächlich
bettelarml —--— Doch statt um Almosen
zu betteln, nahm ich eine alt-: Butte auf
den Rücken, hing einen schlechten Korb,
den andere Leute weggeworfen hatten,
an denArn1, und wanderte iiberall Unt
her in Dorf nnd Stadt, um das zu
suchen und zu sind-en, was niemand
mochte: Lumpen, die -nan icir gern
schenkte, soviel ich haben wollte, und die
ich dann sofort zn autem Preis an
Papierfabritanten verkaufte. Nach
teni ein Jahr verflossen, war ich schon
soweit vorwärts gekommen, daß ich die
Lumpen nicht umsonst verlangte, son
dern sie den Leuten ablautte, und nicht
lange Zeit verging, da ward aus einein
Lumpensannnler bereits ein Lumpen
händler, der mit seinem kleinen Esels
Ivagen das Land durchzog, und überall
tvilltommen geheißen wurde. -—- So
SanTI nun Pono M in uum Duft-n aus gesehm
nocewyx dazu braucht Im- Uuixd qu:
net bei ihm zu erkjnbfr. beim Naehör
net seid Jhr alle Beide. Wenn Ihr in
Eure Lebe jemals bei e dschörmen Reh
schiinent e Kämen aewcfe seid, denn
will ich e Neufundländer feie. Ilsend
nu packt Euch von mei Rantin oder eg«
thut Tnnvel aewe.«
Well, Mr. Edithor, da MU- Ze uzci ’
Jiäptcn sehe solle. Ver Wink i—.- u:
freil;;iiidiq iiber Tisch find Biinkc as
schprunqc iind feinällie is er Wieder "
zum siörnel iind hat e Komm-but ge
gen mich qemacht, daß ich ihn ins-blieb
l;at. Wo der dkömel des höre thut,
kommt et mit dem Kämen Und ästi,
was die Mättet wär. »Dente Se nur,
Körnel,« hollert der Kämen, »dies»
Felloh hat die Jmpudenz aehabt, mir
»Ein armer Mann bittet um eine
tleine Gabe, mein lieber Herri« begann
sofort des Bettler, sein übliche-J Bettes
ntannspriichlein herzufaan.
Der alte Herr blieb stehen, nnd fal)
ein Weilchen den träftiqen. bauknlan
nen Menschen sich vom Kopf bis zu Den
Fiiszen prüfend an.
»Mein Freund,« sprach scr, »wes-hats
tscstrcibst bn ein so garstiqu Handwerks
- Du bist jung, start und know-einneh
sen, und siehst qar nicht dumm cui s -
Warum arbeitest du nicht? —— Laß kir
einen auten Rat geben, mein Soan - —
Jch verspreche dir 10.000 Fratze-J
Rente, wenn du ihn befolgen :oirft.
Was meinst du tmqu
Antoine, der Bettler· antwortete
nicht. Die Sache tam ihm so komisch
ging es immer mehr voran. —- Fünf
Jahre später sah ich mich als Besitzer
eines-; wenn auch sehr bescheidenen klei
nen Vermögens-, und ein Papier-fabri
lant machte mich zu seinem Teilhaber,
freilich in einem Geschäft, dass damals
herzlich wenig Kundschaft hatte-. Ader
ich war jung. konnte arbeiten, und
liebte die Arbeit, die mir oon Jugend
ans stets ein treuer Kamerad gewesen;
auch war ich daran gewöhnt. zu sparen,
zu entbehren. Und mein Fleiß war ge
segnet! Wie ihr mich hier vor euch
seht, meine jungen Freunde, hin ich
gegenwärtig durch meiner Hände Ar
beit Besitzer von zwei Häuser-i in Pa
rig, sowie einer blühenden Papier
sabrit, die ich jedoch meinem Sohne ab
trnt, der von mir den Segen der Arbeit
kennen lernte, und sie — ««ileich mir sp—
zu schätzen weiß. Das ist das- ganze
Geheimniß von den 10.000 Francs
Vier-te, meine Freunde. dass ist es, iro
riiber ihr vorher so herzlich lakhen
konnt-Zik«
Die beiden, in·so sehr verschiedener
Lebenslage befindlichen Antoi.1eH hat
ten längst zu lachen aufgehört Die
Sache kam ihnen jetzt gar nichti mehr
so komisch vor, seit der kleine, clte Herr
il nen seine schlichte Lebensgesehi chter
«,i1·l;-lt ·,hatte die, so kurz und einfach sie
arch war, ihren überzeugenden Cin
druck der Wahrheit nicht verfehlt-:
Besonders Antoine. der Bettler,
schien das soeben vernommene Rezept:
wie man 10, 0()0 Francs Rente gewin
nen könne, sehr nachdenklich gestimmt
zu haben, wenigstens versäumte er es,
verschiedenen Vorübergehenden die ges
rade des Weges kamen, fein gewohn
heitsmäßiges Spriichlein zuznrufei
Hatte der Scharfblicl des- kleinen,
menschenfreundlichen Greises richtig
gesehen? Schlumnierte ein auter Kern
in diesem Straßenbettler? Sollt e die
ansgeftrente Saat Früchte tragen?
Es vergingen Jahre, viele Jahre,
bevor der junge Mann dereinst so
manches gewichtige Zwei- Sousstücl fei
nem JcainenLvetter auf dem Wege zwi
schen Paris und Versailles ·.n die Hand
gedrückt, Antwort darauf erhielt, —-—
Jahre, in denen er eigentlich die ganze
Sache fast vergesse n hatte, denn aus
deni achtzehnjiihrigen. -::ibekannten
Jüngling war inzwischen ein berühm
ter und vom Leben vielgepriifter Mann
geworden: der sranzijsische Schriftstel
ler und Dramatiler Antoirie Vincent
Arnaultl
Skiirmische Zeiten waren inzwischen
iiber sein schönes Vaterland hereinge
brochen, auf das Röniaturn die bluti
gen Schreckensjahre der aroszen Revo
lution und die Republik. der Republik
das Kaiserreich gefolgt, und diesem
wieder das Köniatum.
Man schrieb bereits das Jahr 1875,
und Antoine Arnault — ein Mann
jetzt von über sechzig Jahren — lebte
fern von seiner teuren Heimat, in Bel
giens Hauptstadt Brüssel, als Ver
bannter. Da wollte es der Zufall, daß
er eines Tages in ein großes Papier
geschäst geriet, wo er bis dahin nicht
gewesen, um einiges dort einzukaufem
Es schien ein blühendes Geschäft zu
sein, wenigstens hatte ein großer star
ker Herr, offenbar der Besitzer des La
den-s --- und wol ein halbes Dutzend
junger Leute genug zu thun, um die
zahlreiche Kundschast zu befriedigen.
Antoine Arnault mußte also, ehe er
bedient wurde, ein paar Minuten war
ten, die er dazu verwendete. um den
Geschäftsinhaber zu beobachten, der
ihm wunderlich bekannt vorkam, ohne
daß er sich erinnern konnte. jemals in
seinem Leben ihm begegnet zu sein.
Dein andern schien es ähnlich zu er
gehen, denn kaum hatte er dein neuen
Häuser sich genähert, um sich nach sei
nem Wunsche u erkundiacn, als cr
stutzte, sehr aufmerksam ihn musterte,
und endlich dann, als Arnault schon
wieder-, nach gemachtem Einkauf, sich
entfernen wollte, sich ein Herz zu fassen
schien, zu fragen: »Entsch1uoigen Sie,
mein Herr, eine scheinbar etwas unke
scheidene ; rage? Irre ich mich, oder
sind Sie es, der einst vor vielen Jah
ren, als wir beide noch junge Leute
waren, fast jeden Sonntag den Weg
oono Paris nach Versailles gemacht
hat-«
Antonie Arnaulr blickte vetronen
den ihm fremden und doch bekannt er
scheinenden Herrn an. ein Licht ging
ihm plötzlich auf, und dennoch nein!
ek- war ja ganz und gar unmöglich.
»Ihr Blick — Ihre Stimme« -——
sprach er zögernd —— »aber kann es
denn sein? —- Antoine. -— Sie? —
sind Sie’s denn wirklich?«
Der Ladenbesitzer lächelte-, nnd
drückte mit tiefer Bewegung dem so
plötzlich und unerwartet wied-:rgetrof
fenen Namens-Vetter die Hand.
»Ja,« sprach er, »ich bin es wirklich!
—— Derselbe Antoine, den Sie einst ge
kannt haben, und auch wieder nicht der
selbe! Denn jener Antoin-:, welchen
Sie damals so oft deschenkten, er ver
schwand von dein Tage an, als der
kleine alte Herr —- Sie erinnern sich
wol noch? ———- uns so komisch erschien
mit seinen 10,()00 Francs Rente, biH
er uns dar- Rezept dazu, durch die
Schilderung seiner eigenen Lebens-ge
schichte mitteilte. Nun wol, der gute
Rat des braven Mannes bat sich de
währt. Die 10,000 Francs Rente, die
er mir in Aussicht stellte, habe ich jetzt
in der That, und zwar wie er es ver
hieß: durch den Segen derArbect!«
Antoine Vincent Arnault selbst hat
diese wahre, kleine Begebenheit aus sei
nem Leben erzählt, — zum Beweis da
für, daß guter Rat oft Goldes wert ist!
In England lsört man häufig die
deutsche Sprache wegen ihrer langen
Wette schelten. Die wallisischen geos
araplsischen Namen aber überflügeln
nei Weitem aller-, was Deutschland in
dieser Beziehung ausznweisen hat. Auf
Vlnalesea giebt es einen Ort, welcher
sich Llansairpwllawyngyllgoaerchwyn
ind!oliivllllandsilloqogogocls nennt Die
acwöhnliu eAbtiir nng heißt allerdings
nur Ulansairpwil Da weis-, der Post-—
:neLster seh-on. wac- nein-eint ist
:k sk. st
Der Einfluß deg- atnerieanischen
Riieaeg ans den deutschen Export ·zeiai
die Vlisvsiilsrzifser des zweiten Quar
, talgs 1898 fiir den Consulatsdezirk
« Be knien: 1897 wurden dort in diesem
s
Zeitrauin nati; Atneriea siir 2,l Mil
liiuen Dollar Waaren ausgefener
diesmal anr 1,: Millionen genau fiir
T7-'-:,Is)-81 Dollare Waaren weniger alsj
in denselben drei Monaten deg« Vor-«
jcl;re.s:s.
s-i: :.s: »
Aus einein deutschen Aussatz: Vlf.ila
nat tin heißes ron Kann-ten durchzoge
neö silima
Die Brfcsiignugm von Lan ginnn Halm Hirt-.