Grand Island Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1893-1901, July 29, 1898, Sonntags-Blatt., Image 9

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    TIon ntagg Blatt
Beilage des ,,Anzeiger und Herold«.
k T Wltldvlvh Herausgeber . Grund Mand, Nebr-, den; Ist Juli ji«-H Jko 7. Jahrgang IR
WIQIIIIII III-f----Ifffj
Osienet Shteibebtlei von Phi
llp .Sanetantpict’6 Vetter,
Johu Stkampct.
Copystqltspsl its-OF »F If. E. UOLEIJNI
I---fl-----s-s---------.---.
C b i c a m a u g a,
m Kämp, 15. Juli.
I r.Editok! So seien
met glicklich in Kämp
in Chicamauga. Wir
hen e fein Trip von
New York nach dem
Kämp gebett. Wo se
den Tkähn uffaesikt
hawwe, hen se zwei Box Cars m de
Riehr aehett for de Tenis änd annere
Eqripmeuts and der Körnel hat e Kor
ner in eine von die Box Cars für mich
risörved, wo ich e ilieine Bat havve
ussixe könne. Well die Beus hen am
Tag, wo wir sor Cbicamauga geschiari
ted seie, Pähdäh gehett änd der Onkel
hat mir e extra große Schtod mitge
gewe, so daß ich vor die nexie Zeit
proweidet wör, änd an unsere Trip
hen ich e große Büfxneß gethan. Die
Beus seie immer bei de Dosend in die
ch Car getornme sind hen geholleri:
Zahn aieb uns e Trini ahl araund änd
e ware so siiisch mit ihr Manier, daß
se das Tschänsch gar net nehme wollte.
ch ibiit nur wiinsche, es wär alle Woch
"hdäh for die Beug. Well nach e -
Weil seien einiae vrn die Beus voll
xxworde änd dc Glässes hen in ihre
Händs qeschäctt, ais wenn se de Takte
rich hawwe ihäte, bist wenn der Körnel
infersiece wollt. dann hen se geänßeri,
daß kam nur davon, weil die Cars io
schäie ihäie änd de thäte se mitschäke,
döt daß se noch ganz bieszlie sohber
träte änd daß se noch lang net genug
hixiir. Welt der Körnel het geriesend,
es seie junge Leit, wo auch ihr Pleschur
hcwwe wollte änd dersor hat er nir
nein gesagt, böi wo es spät in der
Neiht war, sagt er: »Joha, jetzt thust
Dei Bahr klohse änd ihu e net wieder j
opene, bis wir im Cämp seie. Wenn «
wir einrücke thun änd die Beus seien :
alle voll, so ihui des e bcid Jmpreschnö
mache änd ich thue riellie glauwe, daß
die meiste von ihne ännihau noch net
sohber seie thue, wenn wir im Kämp
arreive. Es is uns e Blessing, daß un
sere Hokszes nix trinke thue, iind so
lang die sohher sind, werd es jawohl
chl reiht gehe.
Well es is auch aueg am reiht ne- »
gangr. Wo wer am Dipet arrived seie,
hen se de Horsze5, wo in drei annere
Trähns vor uns gestendt ware, alle
ganz sah-her angetroffe. Der Körnel hat
denn tommandetz »Maunt!« Die Boyg
seien usf ihre Horßes heruss änd der
Orderlie änd ich hen den Körnel uss
sei Tichardscher gelistei änd so seic wer
herein in’s Kämp. Des ganze Rämp
het herumgeschianne and uns gewatscht
änd als se unsern Körnel mit sei rathe
Viehsasch aesehe hawwe, hen se gehol
lert: »Helloh Snaui!« bist der Körnel
hat« gar net gemeindet and is mitte
ins Kämp geritte, wo er dem Dschenei
röl reportet bat Se hen uns denn
unsere Quarters gewiese änd ich hen
mei Teni gesirt and nach en er Schtnnd
oder zwei ware wer alle tomsortäblie
gewartet-o
Well, Mr. Editor von die Minnit
an, wo wer im Krieg arreivd sein, hen
die Ossißes ganz anners zu die Beus
qctahkt wie besor. Von Komrädg war
iei Red mehr, bot Rindsvieh änd so on
hat man an alle Kotners gehört. Da
war espeschiellie der Kämen vom dritte
Truhz, wo sei eBuH gan miserabel ge
trieteo hat. Der hat gesagt er wär in
Preuße Mir-ten bei die Gaede Kürass
siers gewese änd er wollte diese Lümmel
mal zeige, was Dißiplin sein thät.
Well die Beus sage, er wäre drauße
Dusschrnied oder Trom ier gewese, bot
von Kämen könnt tei ed sein und se
hawwe ihm Tricks gespieli, wo se nur
e Ischiinz hatte. Er hat pritendet sei
Nahm war staunt Gleiche, bist einer
von die Pens. wo ihn von brauste
kenne that, sagt sei Nahm wär Hinter-« ;
tupser änd er wär aar tei Konnt. Welt
wir den bald ausgesunne, daß er ?
tielle no saunt war. « « i
So thiij et zu nur m niet Raume
kommen and l-ollett: »»Sottler geb cr
mit mal e Whiskie.« Well. ich ihn cni »
e Whiskie gen-we änd wo er en getrunke :
hat, sagt et: »Scheuszlicheg Gesiifi. J
hascht du Rindsvieh iei bessere Sitticfk ?
vor e Kii tän.« So änsieie ich eni
Zweit ön onszernd: »Na. siir Dich Sh
ineel is er lange qui qenua.« Du ward
er so red in sei Fähß wie e Bist öno
höllcrt: »Kerl, in Peeusie dürftest das
deine Mian auch net saae!«« »Das
mag schon recht sein«, änsxerie ich, »Mit
Cei Preuße tiiiiiit Du Romeel auch net
Kämen sein.« Well, wo er noch weiter
Ussbegehre wollte, ten ich en zu scihte
grosser-L Lind die Beug- oon sei Brust
swo den Blohanneg net aus-schiene tön- «
ne, ollte sich tugeie vor Lache, alr- ich
en so e Pi von mci Meind neqewe
INwa ll den neue Tag war ei
Ofsißck Of di Döh änd da hat er ne
tiesond, et wollt mir eins versetze. Die
Bei-s hcn Jnstrocktschenb-, oster Dort e
Jeden. m das GotdsTent passe mut
zu schtappe änd ihn zu eitsamim wer
er sein thut. Ænn se en antuse änd er
äixsiem »sttßer os the Mit-h denn
Xpuii se xnvietu »Ossißee of the Däh
kann passe« oder enn et äußern »Ide
nel«. so saqi der Mann on Gard:
Tzer Körnel kann passe.·' Ihre Jn
' eöckischen thut so seie,»»da se den
älsm immer kepieie musse ’nd dann
cge .kann passek Weil un dem Ave
ana thut mei Kämen die Gen-s in
UV sp.«,
Wie End kommt auch zu den Gard. «
Ue IW Bei niei Tent aeschtande is »
iind wo der ein schto pe thut End ästi:
Hu toms there? o t ut det Käpten em
anbkiille: »Sieh chie nei, daß ichs bin,
Rindsvieh!?« Mcll der Gard thut nix
sage, böt sehe-Wert seiGonn änd hallertt
»Wind-Mich kann passe!" Well ich hen
get-entt, ich soll vor Lache lang Fin
schlaae, böt der Köpten hat akha ert
wie iriihsie: »Kerl willst Du dei Käp
ten on Dgutig inszolte? Du werscht
alei tortmarschalld änd gehängt« änd
so is er lsum Körnel hin änd hat den
Mann riporied. Welt wo der Körnel
den Kähs gehört hat, sagt er zum Käp
ien, er mäe.ßorrie, bitt der Mann wär
reiht, änd er säh tei Nieson, ihm zu
prnischr. Well der Körnei änd Käp
ten hen noch e Weil despsuhted änd
dann seie se zu mes Teni getotmme änd
hen eins getrunte änd der Körnel sagt:
Zehn Du hascht die Assiihr mit dem
äpten und den Miin on Gard aesehe
änd in mei Opinion is der Mann reiht.
Schuh:, änszere ich. is er reiht, er hat
den Käpten e Rindsvieh getahit änd
daß er eins is, daß tann keiner net de
r«eie. Well der Käpten wollt uss mich
los, wo ich des rimartt hawwe, böt der
Körnel hat en ritcur aeholt änd hat en
gesagt, er wollt die Sache untersuche
änd so is er los.
Wo er ioea is, hat der Körnel sich uss
e Bärrel aesetzt änd zwei oder drei
Whisiies aeszämpelt änd dann hat er
tin-arti: Siehschte Joha, Inii diese
schneidiae Kerls von orauße thut die
Such in unsere Armie gar net aehe.
Sie verschiehe nix von unsere Tatsits
änd thue die Leit blos inßoite änd
siobhorn mache-. Alles wolle se besser
wisse änd asier ahl seie se die dijmmste
Kerls, wo man sinne kann. Wo ich
nrch in Dschörsninie war, was- nur an
4(" Jahr zurück seie thut, da war mei
Bruder Yiustultator an eine von die
Dschörmen Kuts- Well wo er in die
Armie diene mußte, thut sei Köper
komme önd thut ern öste, wag sor e
Viisinesz er hawtve thut. So äußert er:
»Arstiiltator'«, Herr Haupti:1ann«.
Well der thut en anturte änv den Kopp
schüttete änd änszerh »Ich hen Sie net
cissragt, sooher se komme thue: beseids
heißt die Taun net Kultator hör Kat
cutta. Well niei Bruder hat qedenit,
er sollt verplatze, bist sage hat er nix
dijrse, sonst wär er noch nach Hatisar
gekomme. Ja! Ja! Die schneidiae Leit
aus Dschörmenie. Ihr
John Strainper.
.- -.,-. —
General W. R. Shaster,
Ter coniniandieenve General aus der Teufel
Mal-a Seine Laufbahn
Als General Williani R. Syaster in
Baiguiri auf Cuba landete, waren alle
Soldaten gespannt. den commandiren-.
ten Genkral tennen zu lernen. Der
Ruf ging ihm voraus, er fei der stärlste
Mann in Ontel Simses Dienstenf Man
stellte fich ihn stätnniig, nnd davei et
trut- phlegmtitisch, vor.
Sein etstegErscheinen vor den Trup
pen war eine Ueberraschung Wie ein
Riese sal) er aus auf seinem kräftigen,
helfen Pferde mit feiner iniponireisden
Gestalt, seinen breiten Schultern, aie
wie gefchafsen siir die Generalrnaiorss
S terne schienen. unt feinem gewaltigen
Kopfe rund tvie eine dreiHehn öllige
Bunde
Blitzschnell ritt er die Front ab, jede
Fitser dieser Gestalt zeigte Leben, eine
sucore Stimme ertheilte Befehle, die
Buvegungen seit-er kräftigen Arme,
schienen denselben Nachdtuet verleihen
zu wollen.
Ein tausendstiinniigee Hurrah scholl
ihm entgegen ifg hatte seine Armee
im Sturm erobert und hierauf konnte
es ihm nicht schw: r fallen die Redouten
der Feinde gleichfalls leicht im Sturme
zu nehmen·
Als man den General : Aojntanten
lsorbin fragte, wie es käme, daß man
actade dem General Snaster das
Crinmanto liber die amerikanische Ar
n ee in Sanliago de Cuba übertragen
tyabc, antwortete er kurz und bündig:
»Wenn! seines Ranges und anerlann:
tenFiibigteitx wegen seiner Energie
nnd seines Talentes Er ist einer von
denjenigen Männern in der Armee,
welche fähig sind, das zu thun. was
non ihnen austreigi. zu thun, und leis-i
ner von den Männern, welche dariiber
nachsinnen, wie etwas nicht aus«-geführt
mrden tann
Dies ist der Sliasten welchen sich
rnsere tap eren Schaaren zun: Ideal
gestellt bis n, und unter dessen magis
ichen Einfluß, sie gegen den Feind an
s'lirmten nnd die Welt durch ihre Tha
ten und ihren heroisinng in Staunen
fetten.
Shaster ist ein schlichter Mann, der
rrie General Mileö, Admiral Sump
se-n, General Grant, Lincoln, Sile-ri
dan und viele andere unserer 4ssselden
aus dem Volke hervorgegangen i .
Er graduirte nicht in West Wint,
sondern bannte sich seinen Wen aus
den Reihen der Freiwilligen des Bür
gerlrieges. Gegenwärtig ist er 63
Jahre alt. doch m Gestan atean er ei
nein trlistigen Fünfziger. Geboten
wurde er am 16. October 1835 ans ei
Wer Eitüienmetstkr
ner Michigan Farm bei Gatesbura,
nahe Kaleimazom Im Sommer half
er »barfiis3·I,« mit seinen zwei Brü
dcin bei den Feldarbeiten, und im
Winter gingen fie zur Districtschule.
Shafter’s Kampfbereitschaft zu allen
Zeiten bestätigt das- Zeugnifz feiner al
ten Lehrerin, Mes. Eer Beckwitb,wel
ehe gegenwärtig noch in Galesbura lebt.
Sie sagt, daß sie die anderen Knaben
stets eine halbe Stunde vor dem Sims
tir-Trio entlassen mußte, um diese
"eii.er »Keilerei« zu entziehen, zn der
tie Sbafters stets bereit waren. »Will«
war« dabei immer der Anführer. Zwan
Iig Jahre alt, machte Sbafter einen
Sursus des Prairie-Seminnr in Gall
Crrners durch. Das war die einzige
lzdbere Erziehung die er genoß.
Seine militärifche Laufbahn begann
damit, daß er sich den Eintritt in vie
Armee gleichsam erliimpfen mußte. Er
war ein wenig lahm und die Werbe
offiziere wollten ihn zuriickweifen Lir
tat nicht, sondern forderte Aufnahme
in die Reihen der Armee. Durch Aus
duuer erreichie er fein Ziel. Seine ers
Isten Lorbeeren holte er sich in der
!
I
Schlacht vonFair Onls, Va» im « ahre
1862. Ohne Hut feine roth rau
5 nen Haare flatterten im Winde —- den
I Säbel in der rechten, ein Pistol in der
I lmien Hand, führte er im Sturmschritt
« seine Compaanie dem Feind ent egen.
! Sein Beispiel delebte das ganze rais
i ment. Trotzdem er verwundet war,
blieb er bis Ende der Schlacht ans sei-«
» nern Posten. Für seine Tapferkeit er-«
nannte man ihn zum Lieutenant-Co
I lonel und überreichte ihm später eine
I Medaille. Nach dem Kriege kehrte er
wieder zum Psluae zurück. Er wäre
vielleicht heute ein schlichter Farmer in
Michigan, wenn man ihn nicht im
Herbst 1868 zur regulären Armee als
I LieutenantsColonel berufen hätte. Der
s siidivestliche Theil von Tean ward
! nun sein Operationsseld· Damals
feine der verrusensten Gegenden der
l Welt, denn hier tummelten sich indic:
’ rische Reneaaden, mer-ikanisches Raub
« aesmdel und andere ,,bad whiteg«. Hier
crwarb er sich den Veinamem »Prog
Vill«. Als auf den baumlosen States
VIains einst die Frage aufgeworfen
wurde, welches der niichkte Wen nach
dem Pecos River, an der Grenze
Mexicoz sei, war seine Ansicht eine
andere als die der Landschaften Der
stiernackiae Colonel hörte nicht aus sie
und handelte nach eigenem Kopfe-. Da
ec« ihm aelanq, die Truppen am tatkr
sten Wege zum Pest-o Niver zu sähe-n,
crwarb er sich den Namen dieses wil
den Gewässers als Spitznamen Zvä
ter wurde Shasier nach Arizana ver
ieytz wo es, ihm gelang, di-: wilden
Ursachen auf Refervntionen in Ischach
zi- halten. Am Z. Mai wurde Stiaf
tkr zum Brigadegeneral ernannt, Oft
dem Columbia Nivers und dann dem
California - Departement zuertl)eilt.
Sechs Tage nach Ausbruch des gegen
wärtian Krieges berief man ihn nach
Washington, um die JnvasionHArmee
für Cuba zu organistren. Seine soci
tcre Carriere steht noch frisch in Erin
I nerunq. Am 2. Mai avancirte er zum
- Generalmaion Vpr nicht ganz drei
T Wochen landete er m Cuba. Hier lei
tete er die dentwüedige Ausschifkung
- der 16,()000 Tru pen, welche er m 9
Stunden durch randung und Ritfe
ptiicklich ans Land beförderte. Ueber
Berge führte er sie durch tropitche
Jungles und begann eine Woche später
den berühmten Angriss auf Santiaqa
Wasfkrfjir das Tagen
Als er durch die unerträqliche Hitz
ertrantie, ließ er sich auf einer Traq
lnchre zur Front bringen und leitete
von hier aus die Schlacht mit solcher
Sicherheit als wäre er vollkommen Je- j
fund. »
Unter feiner Führung nahm der »
Fieldzug feinen Verlauf, rasch und
fijrdchterliQ wie ein cubanischer Tor
na o.
--- s- - ----
Arbeit für die Münzer-.
Im lansenden Fiscaliahr werden
die Münzen durch den bedeutenden
Vorrath an ungeinünitem Gold im
Schatzamt viel mehr zu thun baden,
als in einem der vorhergehenden Juli
re. Mit dem Ende des Monats Mai
1897 befand sich ungemiinites Gold
isn Werthe von 826»’-()(),00« Uns-chau
amt. Jetzt ist dasselbe auf MICHA
WU angewachsen Die Inn-ahnte in
den 12 Monaten betrug also NOT-MA
(«-t)t). Secretär Gage ersuitite um eine
Bewilligung rin Conatesk stach, dies
isngemiinzte Gold prägen zu lassen.
Da nun aber alle Parteien einstimmig s
der Ansicht sind, daß überhaupt nicht
zu viel Münzen irgend einer Sorte l
existiren können, so erhielt der Schatz-s l
amtssecretiir die verlangte Bewilligung «
gewährt und wird die Prägung vor
nehmen lassen.
Die Zeitung »Bankerg Magazine« I
meidet nun, das; die Arbeit der Münz
stätten schon durch die Bestimmung
bedeutend gesteigert werden wird, wel
che verlangt, daß Silber-Dollar3 im l
i
Betrage von 81,500,000 jeden Monat
in den Münzen gepräat wert-en sollen,
bis alles ungepriigte Silber gemiinzt l
ist. Aber diese Bestimmuna wird die
Arbeit der Münzen, die sie seit dein
- ersten October betrieben habet-, Zaum
vermehren. Seit der Prägung von
SitbersDollarg wurden in keinem-Ilio
nai weniger geprägt als eine Million,
mit Ausnahme von zwei Monaten, in
denen MJOUDOO gepräat wurden. Die
Anforderungen die das Gesetz cm die
Münzen stellt, tind nicht zu qroß und
wird deren Capacität nicht zu schwer
in Anspruch nehmen.
Du- Prägung des im deitzmni
aufgehäuften Golde-g ist hauptsächlich
deshalb dringend witnschesigivsertb.
weil der Vorrath des ungeiniinzten
Goldeg sich auf s7l),500.nl)0 erhöht
hat, der Vorrath des gepräqten viol
desJ im Schatzaint in den 12 Monate-n
von 8155,s)()0,00» auf 811(),«()U,000
herabgegangen ist, eine lenahine um
51344 ()(u),()0(.i·
Wohl mag augenblicklich leine grö
ßere Nachfrage nach Goldi«niin,len im
Schatzatnt vorhanden sein. Die Anzahl
der zur Einlösuna gegen Münze re
präsentirten Roten war im Laufe die
ses Jahres nicht gross. nnd ginka
von dem Betrag von 81.,Mlj,·
OW im Februar auf PRINT-W
im Mai zurück. Voriiehtig nnd
weis-e aber ist es von Seiten des
Schatzamtssecretiirs besonder in der
gegenwärtigen Kriegsperiode, sich auf
alle Fälle und Ereignisse vorzuberei
ten, wenn unsere Waffen eine Nieder
lage erleiden würden und in der Fi
nanzwelt sich eine Vanil einstellen
follte. »
Unsere Bürger aber sollten bald die
Münzen Onkel Sams kennen lernen,
man sollte ihnen so frii alt »
die Gelegenheit geben, nennt-z «
ben vertraut zu machen und dazrss «
man ja das ungemünzieEIZT M(
isr die Münzen gebracht wird, miig
bald in geprägtes Gold verwan
lassen. Der Grund, daß man »Als
Volke dem Papiergeld den Vorzug-«
giebt, ist wohl hauptsächlich darin zns
suchen, daß der Bürger so selten eine
Goldmünze zu sehen bekommt. Wenn
man mit denselben bekannter würf,
dann würde man« nicht jedes Goldstück,
das in die Hände eines Bürgers ges
räth, so schnell im ,.-«’familienstrumps«·«
verschwinden sehen Und es würde bald
sich herausstellen, daß Goldmünzen gar
leine solche Seltenheit sind, als man
allgemein annimmt.
Wir sehen viele Silber-Dollars im
Umlauf, mitunter so viele. daß die klei
neren Kaufleute mehr davon an
Vorrath besitzen, als ihre Kunden ihnen
, abzunehmen wünschen, trotzdem der
s ganze im Umlauf befindliche Be
trag 856,000,000 bis 866,000,000
nicht übersteigt. Goldmünzen sehen wir
sehr selten, trotzdem der nach Abschags
ung der Beamten in Umlauf befindlk e
Betrag nahezu 865(),00("),000 beträgt,
oder über 10 mal den Betrag übersteigt,
der an Gilberdollerg sich in den Hän
den der Leute befindet.
Ein großer Betrag jener Goldmün
zen wird versteckt gehalten und zwar
hauptsächlich deshalb, weil kleinere
Münzen in Gold nicht geprägt werden
und von den Banken auch bisher nie
Gold in genügender Menge aus-gezahlt
worden ist, um die Goldmünzen popu
lär zu machen. Ein vernünftig ange
stellter Versuch, die Goldmünzen Po
pulär zu machen, sollte sich leicht
durchführen lassen und dann wird
Gold eben so häufig im Verkehr anzus
treffen sein, als jetzt dag Silbergeld-.
Sehr schnell würde sich auch dann die
Angabe widerlegen lassen, daß der
Vorng im Volke, dem man dem Pai
piergeld giebt, außer wo es in gröszes
ren Summen im Verkehr erscheint,
durchaus nicht mehr so bedeutend ist-,
als« viele Personen noch immer zu
glauben vorgeben.
Dic Wsaschuik
Jn den letzten vier Wochen ist in den
Vereinigten Staaten die Wollschur be
I det worden und ein Theil der Wolle
bereits zum Markt gebracht. Daß die
» Preise in diesem Jahre bedeutend besser
« waren, als in den letzten voransgehen
den Jahrn, hat diesmal d.ts Drangen
vereitelt, welches sonst immer stattfand,
sszsbald man mit der Schur begonnen,
als erster mit dem Produkt zu Markt
Zu kommen. Farmer und .«-iancl:o-Be
sitzer gehen in diesem Jahre von der
Ansicht aus, mit ihrem Vrodutt zurück
zuhalten, um bessere Preise dafür zu
erhalten, trotzdem die jetzt aezahlten als
günstig betrachtet werd-en müsset-« Diese
Ueberzeugung beruht zum Theil mit
aus der Annahme, dasi die Nation sich
fiir eine Schutzzollvolitik ausgespro
chen, die für die Wollziichier des Lan
des von entsihiedenein Barthen sein
wird. Unter der Annahme hat sich die
Zahl der Schafe, die des Wall-sucht wes
gen gehalten werden, bedeutend ver
mehrt und in Folge dessen ist auch die
Sehnt bedeutend reicher ausgefallem
als in den letzten vergangenen Jahren;
sie belaust sich auf nicht weniaer als
265,()00,00() Pfund.
Die Aussichten fiir die Besitzer von
Schaff-erben sind höchst ««-.-rmutl)igend.
T Zwar waren die Verluste der Besitzer
L in einzelnen Theilen im Westen res
Landes seh-· beträchtlich, doch nimmt
die Krpfzahl der Schafe stetig zu. Auch
deren«Wertl) ist bedeutend arößer, als
vor etlichen Jahren. In den vergange
nen Jahren wurden die Schafe meist
siir einen geringeren Preis als die
Hälfte les Ertrages-, den sie ietzt brin
gen, verhandelt und dies liefert siir die
Besitzer von 36,000,0()0 Schuer ein
schwer in die Wage sallendes .,J—tem«.
Der höchste Preis, der siir Wolle in den
westlichen Staaten, seit dem Widerruf
der McKinley Tarisakte von den De
mokraten ver etlichen Jahren, bezahlt
worden ist, schwankte zwischen 11 und
17 Seine-, wie die Wolle aus- oerSchur
kam.
Montana wird allein im Stande
sein, Wolle im Werth-e von 853,50(),000
n Markte zu brinaen und ihm schlie
sien sich Wyoming, Entwde Utah,
South Dakota, Nebraska. Kansas
und andere Staaten ebenfalls mit be- —
dentenderen Quantitäten un.
Jn Anbetracht dessen, dass erst ver
etlichen Jahren, als noch die demokrati
sche Politik den amerikanische-n Indu
strien gegenüber befolgt wurde, die
von einer Beschiitzuna derselben wenig
oder nichts wissen wollte nnd die Bes
siitzer von Schasherden vom Staate
Maine im Osten an bis zum fernen
Staate Oregon im Westen eti::u.itl)igt
und iiber ihre Miszersolae in der Woll
zucht niedergedrückt waren, da ihre
Herden als werthlos aalten. kann matt
sieb iiber den Anssehtvunct, den Nr
Wellmarkt genommen, nnr freuen und
der amerikanische eFiarnter wird sich
gern mit neuem Eifer der Schaf-nicht
widmen, um seinere Wolle jtu produzi
ren, für die er bisher aus dem Markte
keinen lohnenden Preis erhalten
konnte.
-s-—-s--.—-— »s
Angenehme Konsequenz.
»Sieh mir. wie Kommerzienratiis Fridc
in ver Nähe des Lieutenamg in Flammen
anhebt-«
»Das-« wird jenem Einsicht angenehm sein«
denn er sann — Asche gebraumeii.«
Vonvcr Schmich
Sehnt-spielen »Den Director, ich ersucht
um zwölf Pfennige Vorscl)1ifz, ich will mit
einen geräucherten häring taufen!«
Director- »Tas qibt«s nicht, mein Theater
ist feste Pilegeiiätic siit Goiircumidi!«