Klüfte-Yij Ebenen. Roman von Hertnan Heiberg. Music-Cim- .) Im Uebri en stand sie ganz aus der Seite ihres annes. Sie hatte seiner zeit nur der Verlobung heigestimmi, weil er es gewollt hatte. Jhr steckte ein reicher und angesehener Mann in Bründe im Kopfe. Den wollte sie sijr Angelica Auch sie ward ihrer Tochter entfremdet, weil diese Theilnahme und Trost an den Tag zu legen ihr nicht er leichterte. Sie war unnahbar, wie verwandelt, ganz ohne Vertrauen und Wunsch nach Mittheilung. Das schob die Frau auf Trotz; ihr tam gar nicht der Gedanke, daß vielleicht noch etwas Anderes dieses arme Menschenherz be drücken konnte. So entschied sie denn auch schon im Voraus und ganz ihrem Manne beipslichtend, daß man mit Gewalt Angelicag Hartnäckigteit arc chen müsse. Bah! Das Leben würde es nicht ko sten. Einige Monate weiter nnd sie hatte es überwunden! Und LegarduSZ Der kam gar nicht in Betracht. Ein Mensch, der nichts besaß, was wollt-: der machen?! Schon hatte er geschickt. man möge ihm sein noch zukommend-ed Vierteljahrsgehalt aushändigem do er sonst nicht im Stande sei, die Filinit und die Stadt zu verlassen. Dieser Nachsatz hatte Kardel bewo gen, ihm das Geld zu schicken, ovsch n, da die Zeit noch garnicht abgelaufen ioar, unnöthig Zinsen verloren gingen. Es mochte nicht glaublich klingen, aber selbst in diesem Falle überschan der Mann die Nachtheile einer Vorausbe zahlung Im Laufe des Tages ergriff plötzlich den Mann die angstvolle Vorstellung-. daß der Brief sie nur unsicher machen solle, Angelika sei am Ende mit Le gardus auf und davon gegangen. » Daraufhin jagte der Chokoladenfavri kant nach dein Krankenhause und ath mete wie befreit auf. als ihm von einen Wärter draußen auf seine Frage nach Legardus erklärt ward, daß er gerade eben von ihm komme. Vor vierzehn Tagen könne von einerEntlasfung nicht die Rede sein! Am nächsten Tage ereignete sich nichts, es kam kein Brief, und Mann und Frau ergriff vonNeuein die größte Unruhe. Das Personal wurde ausar fragt, obschon es in vorsichtiger Weise geschah: namentlich nahm auch Kardel Brunner ins Gehör und drohte frac rnit Entlassung, wenn sich herausstetlen würde, daß dieser im Bunde sei, etwa-z wisse und ihm vorenthalte. »Meine Tochter spricht über vieles mit Ihnen, ich weiß es—es ist gar nicht glaublich, daß sie Jhnen nicht von ihrer Abreise gesprochen hat. Wer hat denn meiner Tochter Koffer fortgeschafft?« »Ich weiß gar nichts nich, Herr Kardel Verlassen Sie sich auf meinem Wort. Sie hat blos gesagt, daß sie Lechardus heirathen wollte, das bat sie, nnd als ich ihr fragte, wieso sie siku doch nich lieber-S- einen andern aus suchte, als diesen Fanatigus, da scat: ste: »Ich habe ihm mein Wort gege ben, das muß ich halten« »So —- so ———. Und Sie meinen. daß sie blos deshalb an ihm festhält?«' Kardel atbmete auf. Wort geben, das war nichts. Da kam man drüber fortl Aber Liebe, Liebe! Die war nicht wie Staub von der Bank zu wischen! »Ja, es kommt mich mein Seel so. vor here KardeL Er muß ihr höllischen gaesetzt haben« —-— Er verstehst seine » te meinen, er hätte sie überredet, weil er Vortheile dadurch zu erlangen Wir « »Ja, so ’wao Aehnliches. Herr Kar del. Es ist ein Mensch, der ein reiner, was man sagt, Egeist ist. Er kennt blos sich, und wenn er schon zehnmal gekommen ift, kommt er noch -4ehnmal, ehe die anderen drankommen thun. Er hat ja auch an nichts nicht Freude ari. Trinken, Mädchens, Kartenspielem Tanzengehem gar nichts. Ntch mal Taback raschen mag er-. Wenn ich mal hinten tauchte, stopfte er sich die Nase zu und schinwste mir aus ————— « »Also Sie mögen ihn auch nicht?« schloß Kardel, obschon er diese Frage recht unangebracht land. »Re, er is mich nich einer von die Symbatischem was man so sagt!« be -··ttgte Brunnen trot seiner vielen e nun doch, MArt solcher Leu te, ohne entschiedene Stellungnahme Kardel aber nickte und begab sich zu seiner Fran. Am folgenden Morgen, als Kakdelö beim Kasse saßen, brachte das Mäd chen die Posteingänat Oben auf lag ein Brief von Anqelicak End:ich!s Mit untuhigen Händen riß Kur-del das Couvett ab, guckte scharf nach oben, mutmelte den Namen Kalthof und machte sich dann ans Lesen. Während solches geschah beobachtete ihn seine Frau und als et dann nich ahl ward, und vie Linie auf den Tisch · l und der Bogen in der Rechten zit inte, als scitgtötlich im Zimmer ein wind en andeu, spranq sie, wn ngssi und Unruhe fast besinxiungslos. empor . »Was ifkö mn Gottes-willen, wag UND Adolfk « . »M— als dep— Schar-M« ftbhnte der Mann, and die Mieer Augen sen-den M Mk und die Stimme ganz Hans Wer. I Aber nun warsz mit der Geduld ter » grau am Ende. Sie nahm ihm den s rief aus den Händen. ! Kardel aber saß mit ftieren. abwe » senden Augen« finster akiibelnd, da, ; zugleich den über die aufrecht gestellte ; Serviette gezogenen Ran unaufhörlich ; auf- nnd abziehend H Es stand trotz Anaelicas Erklärun gen in ihm fest: Seine Einwilligung « u der Heirath gab er unter keinen "mständen. Wurde Angelica dieses Schurken Gattin, dann war das Ende all des Schrecklichen gar nicht abzusehen Geld, Geld und Geld würde die Parole sein! Darauf wars ja allein abaesehen, und das, gerade das, sollte Leaardug nichi haben. Eine solche Mbafte Wirth ergriff den Mann schon bei dem bloßen Ge danken, nun doch gezwungen werden W können, Legarduks in Geldsachen zu illen sein, daß er aufsptang und mit keuchender Brust auf- und abeilend berausstießj »Weder haue ich mir die Hande ad, als daß ich dazu Ja sage!« ( »Wozu?« stieß die Frau, die duGC aus nicht aus Anaelicas Seite trat, aber sich über ihres Mannes Entschä dung ohne ihr Zuthun ärgerte, in ei nem sehr unangenehmen Tone heraus. ? Sie that, als ob sie nicht wisse, woraus ’ seine Erregung abzielte. »Nun, ja, ich gebe meine Einwillii gung zu der Heirath nicht. Nie,— nie, nie! Ah sollte man es alauoen? Ein Kind, das man auferzogen hat inEhr surcht gegen ihre Eltern. das inan ge hütet hat wie eine Perle. Ader freilich, in den Händen eines solchen Lumpen ist alles möglich Einen Sich-tout aus Leben und Tod hat er ihr abgenom men, seine Frau zu werden! schreibt sie. Als oh damit nun die Sache ent schieden wäre! Oh, wie ich den Men schen hasse. Es giebt teinen Namen dasiir." — Einen Augenblick wars still, nach dem der Mann in solcher Reise sich ausgerast hatte, dann saate die Frau, sich auch jetzt auflehnend gegen den renzenlosen, immer nur die eigene Person in den Vordergrund stellenden Cgoismus des Mannes, und deshalb mit unnatürlicher, fast hömischerNuhe: »Was Du willst oder nicht willst« was Dir paßt oder nicht paßt, daraus lcmmt es absolut nicht tnehr an. Meinst Du denn, dass die beiden Dich überhaupt noch staaen nierdenxZ Wel chen Einspruch wolltest Du erheben-' Sie sagt ja, fte sprinat ins Wasser, wenn wir nicht Ja sagen. Jhr Wort «miisse" ihr höher stehen. als Deine Abneigung. Sie habe vor Gottes An gesicht den Seinvur geleistet, und nichts tönne sie abhalten, ihn zu ersiillen.« »So. so, und wovon wollen sie le ben-» zischte der Mann, der während der Rede nur niiiosam an sich gehalten hatte und Ich wie ein Todsiichtiger ge bärdetr. »Der Schest hat ia nicht ein mal so diel, um sich ein paar aKmmern zu miethesl Jch soll also hergeben! Jch gehe aber nicht einen Groschen her, und da werden sie sich —-— da es doch daraus allein hinausläust sich doch wohl « desinnen." »Mit Dir ist nicht zu reden. Du willst ja leiste Vernunft antiehnren,« entge nete die Frau trotzig und ohne sich etnschiichtern zu lassen. »Ich wie derhole, aus Deine Person komm« gar nicht an, ob Du Geld hergeer willst oder nicht, oh Du den Mann oers scheust oder liebst! «Verdinde Dir doch die Augen nicht« stelle Dich doch ans den Standpunkt der Thatsachcn Jch tann nur rathen, Angelica sogleich zu schreiben, daß sie sosort zurücktomrnen solle. Das ist das einzig Wichtige. Wir werden dann zu sammen til-erlegen, wag zu thun ist. Und sei nicht unangenehrn argen Dein Kind. Dadurch wirst Du nur alles verschlimmeen!« Es kam selten, sast nie dor, daß die Frau Widerspruch gegen ihren Mann erhob. Er hatte auch eine Art, die einen solchen schwer oder aar nicht aus kommen ließ. Bei dieser- Gelegenheit aber leitete sie ihr Instinkt. Sie fühlte, daß seine dlinde Wuth geaen Legarduo and seine Liede zum Gelde ihn zu Ge waltatten gegen seine Tochter verleiten konnte, und es sasz Furcht in ihr, daß Angelika —- ste kannte ihres Kindes Charakter »sich dann wirklich ein Leid antlnm werde. " I i ! ) Diese Furcht, im Wesentlichen nur diese, veränderte ihre Gedanken, ließ sie die Heirath jetzt in einem anderen Lichte ansehen! Trat fie ihm nicht gleich in einer Weise gegenüber, durch die sie ’sich, nach ihren Erfahrunaem ein sicheres Uebergewicht oerichasste, war alles verloren. Er hatte in seinem Einensinn schon einige Male in fein-ein Leben völlig un begreiflich: Dinge gethan. Wenn ihn dieser erqtiff, sont-te er sogar seinen Vortheil ganz aus dem Auge ver lieren. Da er auf ihre lehren Sätze nichts erwidert hatte, nahm sie rasch den ge wonnen Vortheil wahr und suchte noch dadurch besser auf ih- einzuwirtem daß fiean eine etwaige baldige Trennun der beiden jungen Leute, später an Scheidung hinwies. Angelika würden schon von selIksst die Augen sich später offnen. Eies vix-h, Adolf. was« Angelika schreibt, hier ist die Stelle: Legardus will sich in alles fügen. wenn Papa its-m sonst nur entgegen-kommt« »Ja, wenn man ihm sonst entgegen kommt. Das klingt so harmlos, ais-ex dahinter steckt sehr Versängsickps," stiesz der fast beschwichtigte Mann heran-. »Du legst Dir alles nach Deinen Vot stellungen zurecht, aber in Wirklichkeit wikdcs ganz anders kommen. Wenn man ihm sonst entgegenkommsk Weißt Du, was das heißt? Wenn Du nur 50.000 Matt baak ausf VenTisch zählsk, dann mache ich ein teundstches Ge ? t.« »Aber Adam -—.. » verpflichte ich mich zu ertliiren, daß ich. »Ich kenne den Menschen est. Ich irre mich nicht. So was ehnlichez wird herausschauen!« »Ist Dir denn Deine Tochter bei Deinen Erwägungen gar nicht-V fis-l die Frau, die sah, daß sie schon wieder an —- errain zu verlieren im Begriff stand, eifrig ein. »Wir haben doch nur die eine, und all unser Dank ging da- L hin, sie glücklich zu machen! -—-— Du bist auch schuld. Du wolltest ds:ch den Meri schen zum Schwiegersodn· Du hast doch Angelika selbst zugrredet -—— Nun, habe ich nicht recht " »Ja, weil er arbeitsam und höuslich war, weil re keinen Sinn tiir Richtig teiten hatte, was wußte und konnte. Aber der Mensch ist innerlich rob, hat weder Lebensart noch Gemütht sein Hcchmuth und sein Besserwissen sind untertriiglich, ind was die hauptsache, er wollte gar nicht unsere Tochter, son dern nur mein Geld. « Sie war ibsn völlig Nebensache Wenn sich so etwas herausstellt, zieht man sich doch zurück. Und Du siehst es sa — es ist mir bei der ganz entsetzlichen Angelegenheit roch ein Triumph-sie erklärt ja selbit, daß sie mehr ihrem Schwur, als ihrer Neigung solge « »Ja, wie das zugeht, ist inir noch ein vollständiges Räthsel«, —--- fliissterie die Frau sinnend. Aber sie sprach nicht weiter, weil sie unter dem Eindruck stand, eg sei weise, ihm nunmehr das letzte Wort zu lassen. Als Kardel am nächsten Morgen an Angelika schrieb, brachte der Lehrling die zweite Mrrgenpost, die Stadtbrieie ins Krmptoir, und unter den Eingän des Legardus' Handschrift trug. Er gen befand sich diesmal ein Schreiben, das Legardus’ Handschrift trug. Er regt nnd mit unruhigen Händen löste es Kardel und las-: »Jn der Voraussetzung, daß Sie iktber die zwischen Jhrer Tochter und mir gefeiihrten Unterhandlungen unter richtet find. theile ich Ihnen hierdurch mit, daß ich die von Ihnen zu zahlende Ausgleichsurnm e auf 150,000 Mart festgesetthabe, und erbitet baldm5g lichst Ihre aesl. schriftliche Zustim mung. Im Austausch bin ich bereit und sofern Jhre Tochter einen solchen Wunsch nnd Willen an den Tag legen sollte, auf ein Zufammenleben mit ihr nach geschehener ges etzlicher Verbindung ausdrücklich verzichten. sowie auch einer zwischen uns demnächst anzubahnenden Scheidung teinen Widerstand entgegen setzen werde. Jsch bitte« noch bemerken zu dürfen, daß Versuch-, mick zu einer Reduktion der quält. 150,«00 Mart zu bewegen, durchaus vergeblich sein wer den« ich also nur dann um Ihre ferne renmiindlichen oder schriftlichen Mit theilungen bitte, wenn Sie sich dazu ohne Einwand schliissig gemacht haben. Ich zeichne sehr ergebenst, " Nochus Legardus.« Kardel sprang nach diesen Zeiten empor, als ob plötilich Feuer unter ihm at sgebrochen sei. Er ballte die Fäuste und lief wie ein Rasender auf und ab. Hin und wieder ergriff er die nicht im geraden Wintil auf seinem Pult liegenden Pariere und ordnete sie niechanischz ein anderes Mal stieß er den Papiertorb in die tiefste Ecke des Schrekbtisches. Aber auch auf seinen Sessel liest er sich in der namenl»senErregung zeitweilig zurück gleiten und starrte entweder durch die Scheiben hinaus, auf den neben dem Hause sich hinziehenden diisteren Gang, oder biß an den Nägeln und sah vor sich hin wie ein Jrrssnniaer. »Ah! Das ist ein Schertel« drang es« über seine Lippen. Nun ward die Thiir geöffnet, uns der Lehrling Waldentar wagte eine ge schäftliche Frage. Und turt und brutal s ilc nas: »Jetzt nim. habe zu thun. Thiir zumachen Hinaus!« und schüchtern pag sich der junge Mann zurück. «150,(l)0Mari! Warum nicht qieich mein aanzeg Vermögen. mein Hatt-, mein Geschäft! Aber Dein fein nd (.eiarietes Spiel will ich Dir verderben Du infmner Lumpeniert Hier schwör ich: Lieber alles Andere. ais daß ich Ja sage! Vorbei. zerrissen ist alles. Und so, so!« hauchie der Mann und ergriff einen Briebean und schrie·b: »Aus Ihrem Brief mache ich den Schiuiz, daß Sie den Verstand verloren haben. Wüns .1 Sie, daß ich Sie in der Landeian alt meide, oder wird das von dem Vorstande der Klinii aus de forai werden? Briinde, den ...... 1881. Adolf Kardel.« Und dann verschloß er wieder das Geschenk-eng statt es zu iouveriiren, und eilte durch die nach der Treppe gehende Thiir hinaus. um feiner Frau das Unerhiirie Iniizuibeiletn Aber als er nun eben die Thiir öffnete, kam Dok tor Gaarz die Treppe hinab. und der Wiederichein feines inneren Wesens malte sich auch heute auf dein ernsten Mund Ader gerade das sachte den Mhasten Aetger des Mannes bis gut Wuth nn. Er hätte diesem icheinheiliaen, selbstbe wußten Pfuschet vom Lande am lieb sien einen Fußttitt geben, ja ihn noch lieber an der Gurgel packen mögen. Je mehr et fühlte, daß von seiner Schwelle das Glück wich und dem Unqliick Plaß machte, desto unerträglichek war ihm der Anblick dieses Menschen. Ader in Gaatz' Seele. der wußte, was in dem Manne vorging, regte sich lediglich Mitleid. Er ichtiti, srshne KardePs feindselige Miene zu beachtet-, mit unvewegtem Ausdruck vorüber und grüßte sogar die eben ans der Wohn zimmecthiit treiende Frau mit gewohn let Höflichkeit Gaatz hatte heute neben feinen-kran kenvisiten zweierlei vor. Es wollte Frau von Ulbeklkon besuchen« um ibt für die Balleinladung zu bunten und auch eine solche fiit Nan Telge zu et mitten. Nina war wieder hergestellt und hat te in einem Gespräch, in dem sie sich Gaarz rückhaltlos eröffnet und über irre Vereinsamung getlaat hatte, auch gebeten, seiner Familie näher zu treten und namentlich Asta kennen lernen zii diirfen. Da egen alles dies-es Frau Marti nez ni is einzuwenden gehabt, hatte sich Gaarz gleich vorgenommen, auch ; rau von Aberlron seinen reizsznden Schühling zu empfehlen und ihr dort ein Haus zu eröffnen. » »Er-Zählen Sie mir noch mehr von diesem sonderbaren, schönen Kinde!« sagte die alte, lebendige Dame, als sie und Gaarz sich gegenüberfasien »Sie hat, wie Sie sagen, einen Bruder, von rein sie abhängig ist« und man versteckt sie vor anderen?" »Ja, so ist es! Alles ist seltsam und nicht eben durchsichtig. An dem Tage, an welchem sie mir ihr Herz ausschiit tete, bestätigte und ergänzte sie früher andeutungsweise Gegebenes-. Jshr Brus der ist Baiitier in Paris und verwaltet ihr Vermögen. Die Großmutter besitzt nichts und thut alles, was der Bruder will. " »Was diesen eigentlich veranlaßt, sie rcn Paris und von einer Person fern ;uhalten, obs wirklich nur ist, weii er sie vor einem ihm unbeouemeii Freier verstecken will, oder ofb andere Gründe vorliegen, habe ich nicht herausbringen können. Das junge Mädchen izrllärt nur« daß ihr ihres Bruders Benehmen, der aus Brief« überhaupt nicht mehr antwortet und nur für ziemlich regel mäßiges Eintresfen des Monatsgeldez Sorge trägt, völlig unbeareiflich ist, und aß sie schon in Ueberlegung gezo gen hat, ob sie ihn nicht in Paris ohne Anmeldung aufsuchen und zur Rede stellen soll. »Ja wohl, sie liebte einen jungen Odanm aber das scheint nicht tief ge gangen zu sein, obschon sie sich so außert. Das ist ihr lebhafteg Wesen· Sie ist von einer unglaublichen Verrieg lichteit und durchaus unberechenbar; Sie hat absolut teine Erziehung genos sen, fast alles blieb Natur. und so hat sie zum Beispiel aar teine Ahnung, wie ein junges Mädchen mit Männern zu verlehren hat. Sie thut, wie mir die Alte sagt, ganz inglaubliche Dinge Dabei ist sie aber teinesweae frivol, ich habe Beweise von ihrem iiberaus sitt lichen, iniidchenhaften Eins-finden Färchten Sie auch nicht. daß sie am Dallabend unvassende Dinge thut. Als ich ihr die Aussicht eröffnete,— daran theilnehmen zu können, sie aber wohl aus meiner Aeußerung entnahm, daß ich unter einem gewissen Zweifel stehe, sagte sie rnit ihrem geleantlich hervor tretenden frappanten Scharfsinin äFch weiß, was man Jhnen vorgere: det hat! Aber seien Sie überzeugt« --- krier streckte sie mir ihre kleine weiße nd entgegen —-- »ja, verlassen Sie ich darauf, daß ich Ihrer Empfehlung Ehre machen werde, daß die kleine Nan nichts Unpassendes thut·« »Sie sa en, daß sie gar nicht heraus lommt,'· ragte Frau von Aberlroin angeregt durch all diese Mittheilungen. »" H treibt das arme Dina denn nun den anzen Tag in der Einsamkeit?" » ieliest, musizirt, pflegt Blumen, geht mit der alten Mama in der Um egend spazieren und lieat die übrige seit auf dem Sopha, neät die Alte, acht, weint, raucht Ciaarretten und ver. ehrt unglaubliche Mengen von Näschereiem Auch bat sie Thiere, die sie zärtlich lievt und sehr versieht Neuerdingz habe ich sie mit ihren tach bartrherrn unt-Frau Stiold und deren Schwester bekannt gemacht. Köstlich, geradezu ivunveivoll, wie sie sich nach dein Abend-besucht iiber vie Familie äußerte Sie rinnern sich doch, mag ich Ihnen von Stdn-'s erzählte?« »Gewiß, gewiß! Nun ?" ,.Jn ihrer eigenden Sprache mit dein scharsrollenden r, mit ihrem pfiffiger-, bezsroingenven Lächeln saaie sie: »Herr Sljold und Fräulein Lunt nsichten gern ein-: ganz tieseGrube gra ben und Frau Sljolv hineinlequ siir irr-mer Adieu! Auf Wieder-sehen ver einsi im Himmel! Ader gerade, weil Frau Skjold von solcher Liebe zu sele ceriidrl ist, hat sie eineEingave aemachi beim lieben Gott, daß er sie hundert Jahre leben lassen möchie, und Gefa neur hat Ja gesaai.« »Sie hol mit einem einzigen Blick die Verhältnisse durchscheui.« »Und die Großmama ?« »Es isi eine herzeniguie, vilichtireue alei etwas beschränkte, allein Unge issksnlichen ängstlich ausweichende s tou »Ueber diese Aeuszerung von Nina trat sie zum Beispiel ganz ausser sich ,.Schre:llich, so etwaö zu hören, herr Delivrl hml Ein Kind und solche Gedanken Mel-MS Skjoldsl Seht-, sehr brave Les-sel' cerisesung folgt-) »Ja den von vielen Seiten gegen Un billigleiten in den neuen Kriegsfienern erhabenen Proie ten gesellt sich auch ki ner der New orler andelszeiiung, - die darauf hinweist, da bei Abfassung des Gese es für einzelne Ge chäftsp ! ,uveige be andere Pariere mit anzuge . laufen sind. Sie agt darüber: E Dies gilt in erster Reihe fiir die . Stempelsieuer auf fremde Wechsel Eine Steuer oon 4 Cents für jede hun - deri Dollars des Beitages der auf das ; Ausland gezogenen Wechsel erscheint, ; oberflächlich betrachtet, eine Bagetelle » zu sein« Multiplizirt man jedoch diese « vier Cents mit den enormen Beträgen, - welche dabei involvirt sind, fo lornmi : eine erstaunliche Summe heraus. Be . schräntie sich das Geschäft in auslän dische Wecheseln lediglich aufTra i rungen gegen an dagAusland verkau te Baumwolle, Geireide, Provisionem Pe troleurn und fabrizirte 4W«ai1·t«rn«, «[o f Die neuen seiest-fernem l ) l ) l l I I i wäre die neue Steuer mit Leichtigkeit zu tragen. So einfach liegt jedoch das Geschäft in auswärtigen Wechseln tei neswegs. Dasselbe ist vielmehr ein « außerordentlich complizirtes. Da sind beispielsweise die sogenannten Manga lirren Wechseltransaktionen, von wels chen wir bereits eine ausfürhrileche Beschreibung gegeben haben. Der artige Transactionen werfen nur einen Profit von 1s16 bis 1s32 Pro : cent ah, gehen jedoch in die Millionen-— die Menge muß es eben bringen. Die Stempelsteuer von 4 Cents pro hundert E Dollars auf solche Triangularwechsel i wird jedoch nach dem Urtheile erfahre i ner Wall Street - Finanziers solche Geschäfte unprofitabel machen. Die » Folge wird sein, daß dieser Geschäfftb Hweig, welcher nur von Banlhäu ern s allerersten Ranges iultivirt werden i trenn, eingehen wird. Die Wirlung Z auf den auswärtigen Wechselmartt hat ! sich bereits in ellatanter Weise gezeigt. ; Jnfolge unseres enormen Waaren-Ex ) ports bei vermindertem Jmport haben ; nsir nämlich in Europa sehr bedeutende ! Bant - Guthaben. War doch im Juni ; v. J. unsere Waarenausfuhr um 34 i Prozent größer wie im gleichen Vor j jahrsmonate, während unsere gleich « zeitige Waareneinfuhr um nahezu ein ; Drittel geringer war wie im Juni vori ; gen Jahres. Trotz dieser außerordent s lich günstigen Bilanz unseres Aus-en ; handels waren jedoch während der jüngsten Wochen nur wenig Divisen im I Markte. Da in London trotz bedeuten den Goldabflusses nach dem Kontinent der Zinsfuß niedrig geblieben ist, so tann dies als Beweis dafiir gelten, das; man driiben darauf rechnet, die tolossa len Forderungen, weiche die Ver. Staa ten an Europa haben, nicht so bald in Vaar begleichen zu müssen. Durch die neue Stempelsteuer aus ; ausländische Wechsel wird das Niveau, z welches Goldberschiffungen profitabel E macht, thaisächlich zu unseren lin gunsten verschoben. Der Goldausfuhri vuntt stellt sich nämlich dadurch siir die Ver. Staaten niedriger, während der Goldeinfuhrvunlt dadurch fiir uns eine Erhöhung erfährt· Als weitere Folge wird sich eine entsprechende Vertheue rnng unseres Waarenimportes einstel len. Eine Abänderung der auf aus wartige Wechsel bezüglichen Stempel gokschriften scheint somit dringend ge o en. —- - « Watte-u diesegieruns vorsichtig ist. Der Genckaladjutant der Armee, der mit Arbeiten aller Art überhäuft ist l läßt diejenigen ersuchen, die ihn mit IBitten und Briesen bestärkt-en die Fieiwilligen ihres Staates vor den Feind ins Feuer zu senden, diese Peti ticnen einzustellen. Jn den siidlichen Staaten ist man darüber ärgerlich, daß die Truppen nicht schon lange gegen den Feind gesandt sind. Illinois er klärt, daß seine Soldaten gerade so gut sind, als die der anderen Staaten und verlangt es zu wissen, warum dieselben noch nicht in's Feld gerückt sind. Aehnlichet Ansicht ist man in Jn diana. Generaladjutant Corbin be tlcgt sich bitter über Rhode Island und behauptet, daß dasselbe an ilnn ge hangen habe, wie ein Mühlstein und ebe noch seine Trubben eingemuftert, ibn schon gedrängt habe, jene gegen den Feind zu schicken. Allen diesem Drän gen und Fragen tönne er nur die eine Antwort geben, daß wenn auch alle Freiwilligen von demselben pateioti-— schen Geist beseelt seien, viele sür den Dienst besser ausgerüstet sind, wie nie anderen Von den Trade-en die am besten ausgerüstet und ausgebildet wa ren, wurden dann so viel wie noth wendig ar- dieFiont gesandt. Trubpem sind, vor den Feind zu senden, hat so viele schwere Nachtheile, dass dadurch das vatriotische Gesiilil der Bewohner desselben Staates nicht aufzuwieaen ist Alle Staaten, deren Stolz dadurch beleidiat worden ist. dasr idre Reqimen ter noch immer in den Jnstrnctionslas aun gehalten werden, hätten sich diese Blatnaae ersparen lönnen, wenn sie ihre Truppen in solchen Zustand qe bracht hätten, in dem dieselben bei ihrer Einmusteruna in den Dienst der Ver. Staaten sich befinden sollten, in Be zug aus Belleiduna und Ausriistung. Die Staaten, denen mehr daran ge lecsen war. ihre Mannschasten du«-Las aer im wissen, als sie fertig ausgerastet ine- Laaer zu senden, sind hauptsächlier für jenen Fall verantwortlich General com-il vom Stabe des Gouverneutg Blatt von New York hat zu dresern Besuch eine Jnspeetion» der Iruvpen des Staates New York m den verschie denen Lager-n vorgenommen und hat vor etlichen Tagen dein Gouverneur daer Bericht erstattet. Carroll er klärt in demselben, das-, er eigentlich nur die Truppen des Staates New York und des Staates Massachusetts I rre nicht augaerustet und ausgebildet W in jeder Beziehung iiir daf- Feld aus zseriistet fand an jenem Tage feines Be-» supr und daß die Freisinnigen der beiden genannten Staaten in einem ganz bedeutenden Contrast zu» denen anderer Staaten standen. Für sie nur es nur nothwendig, sie til-zuhörten an das Lagerleden zu aetvshneiy um sie dann sofort qegen den Feind verwenden »in können. Jn einzelnen Regimentern anderer Staaten konnte man noch keine Ur.iiorm sehen. In einem anderen Ne giment wurden die Mannschafien mit Stöcken statt der Gen-ehre ausgebildet; in anderen eriitirten nur 15 Gen-ehre ian diese gingen im Wachdienit son Hand zu Hund« damit die Wache wei niqstens bewaffnet sci· Die Regierungi lieferte Waffen, Uniformen nnd Axt-J tüskungssiiicke, so schnell sie dazu im Stande war: es war noch ungemein viel zu thun. ehe man die einzelnen Re aimenter Zum Dienst vor dein Feind heranziehen lonnte. « « General Miles soll bei feinem Besuch In Tampa die Soldaten des Staates New Yorl und Massachusetts als die besten Soldaten. die am schnellsten zum Felddienst heranzuziehen seien. be zkkchmt hoben, andere Truptsen hat er nnt dem Ausdruck Lohntnechte belegt. auf die Bezeichnung Soldaten hätten sie keinen Anspruch Und in Anbetracht aller dieser Thatfachen und Urtheile dont-den die an einen Vorschub jener Tiuppen vor den Feind nicht denken lassen, giebt es noch immer Viele, die scch darüber zu wundern scheinen, daß der Krieg noch nicht beendet und an dere, die darüber schrecklich ungeduldig sind, daß die Reqieruna in ihren Maß regeln nicht entscheidender nnd rascher vorwärts acht. Eine genaue Zusam rnnftelluna der Leistungen der Regie n na am Schluß des Kriege-, durch Zahlen verdeutlicht, wird wohl erst im Stande sein, den Unzufriedenen dar ilter Klarheit zu verschaffen, was Kriegsriistunaen überhaupt zu bedeu ten daden und wag es erfordert. einer wodleinaeiibten Armee gegenüber mit Frciwilligen entgegen zu treten. -. - .. . seine Itaetenslattoeh Die telegraphisch eingegangenen Nachrichten aus Washington meldeten bereits gestern Nachmittag, daß die Erdedition nach Porto Rico abgesegelt sei. Sumpf-an's Flotte steht ietzt zu allen Operationen in den westindischen Gewässern oereit· Spanien tann dem Transoort ron Truppen nach jener Insel nich-to nselir in den Weg legen nnd es ist somit sür die Expeoition teine Gefahr vorhanden. Man will sich in Washington, wie es den Anschein hat, sobald wie inö lich iin Besitz der Jnsel Pcrto Rico wi en. Die Spanier scheinen teine Vernunst nnnehnsen zu wollen und wünschen den Krieg his aufs Messer fortzuführen. Da sie allein dazu laum nochini Stand sind, versuchen sie noch fortwährend hülse und Unterstützung von den an deren europiiischenMiichten zu erlangen und wenn auch die Auosichten dazu bis ietzt nur verschwindend gering find, so weiß inan doch in Washington se r wohl, dasz man sich aus Alles ge a t machen muß und dass. man den Neutra litiitsdersicherunaen der europäischen Mächte blos bis zu einem gewi en Grade trauen dari. Man sucht ich dolier vor allen Ueberraschungen mög lichst sicher zu stellen und uin dazu vor bereitet zu sein, hat sran die Expedition nach Porto Rico abgesandt. von der Jnsel Besitz zii ergreifen. Daß man in Washington schon frü her die Absicht hatte. eine Station sür unsere Flotte zu errichten, das kann wohl Niemand bezweifeln Man hatte schon lange alle möglichen Versuche an gestellt, um die Vorzüge verschiedener Hasenvliitze seit-zustellen die klimati scheii Verhältnisse zu vrüsen und es heißt, dass der Hasen von San Juan seiner Lage nach zur Anlage für eine Flottenstatiom der Bat von Samana« der Male St. Nickwlas oder irgend « einein anderen Platz aus der Insel oder der Insel San Dominao bis zum Ha sen von St. Thomas vorzuziehen ist. Poe-to Rieo nimmt den beinahe ren tral gelegenen Platz an der östlichen Grenze des großen americanischen Ar ehipels ein, es vertritt den Auszenposten der großen Aiitillen und bildet gleich sam den Wachthurni zwischen den Ba haina- und den earaihischen Inseln. Es bietet eine commandirende Position zwischen den beiden Continenten der westlichen Hemisuhäre und dem sel giiitel zwischen dem atlantischen cean und den caraidischen Getos ern. Außerdem isi die Insel, die an reac dem Staate Connecticut nahezu gleicky steht, außerordentlich fruchtbar. Wenn die VerStaaten eine lotten-, station in Westindien aebra en. aus die Berechtigung der Frage wollen wir hier nicht weiter eingehen. dann kann gar kein Zwe el vorliegen, daß die gxiäsien Vorthei e der Insel Porto Nieo da elbe sür jenen Zweit zu dem dasiir geeignetsten Platz in ganz Westindien machen. Spanien tht feine Bereitwilligkeit gezeigt, iur feine Existenz zu kämpfen, zrgteich Ier auch feine Unzulänglich teit bewiesen den Kampf in vortheils taster Weiie zu führen. Das alte Kö nigreich gebraucht Ruhe und eine mündliche Moderatsirung. »Der Monitor »Monadnock« bringt es doch zu durchscheittiich 200 Knoten Fahrt per Tag auf seiner langen Reise durch den Pacific. Das Fahrzeug wat eigentlich nur für die hafenvers theidigung gebaut, eine Art schwerer ichnsitnmendet Latini-, und ntcht flir die hohe See bestimmt Und-redeten iehcne Ereignisse haben den »Man-Id ncckcztießt zu einem Wettumfegler ge rtc .