Grand Island Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1893-1901, July 22, 1898, Sonntags-Blatt., Image 9

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    Sonntags-Plutty
Beilage des ,,Anzeiger und Herold«
J- P· Wind-Noli- Herausgeber Grund Wand Nebr» dru 2Z- Juli 1898 No ti. Jahrgang 18
Mut-trug der Gruppen Zur Unterstützung Stillster
er Schreibebrief von phi
ip Sauetampfet’g Vetter,
Sohn Stromver.
»Hm m- ex» «. «. «««»».—I.x.
tor Unser Kör
nel is ßöktänlie e
feiner Mann änd
so weit das MUS
kießämpeln ton
ßörnt is, kann er
net gebotte werde,
’«Lt mit das Reite kann er iiet viel
l) mache. Last Wiek lienn wir
z unsere rßes gekriegt lind sein
- Kurs ins amp, wo die Beuz noch e
" . el drille solle äiid denn solle wir
Kömp nach Chicaniauga. Wo
r nsnsere Horßes gekriegt hen, hat
r Commissarie den Körnel geäskt,
ch e zporß, wo er gleiche that, zu ße
ekte,»and der Körnel lint en geäußert,
er macht gern e Tschardscher hawwe,
wo groß and schlank, böt other-weis
Escheiitel seie that. Well. se hawwen
m dann e fein braun Horsi gegewive,
; it e Riigguläschöii Saddle änd der
Riirnel hat en uff’n Neck ge ttet, vöt
drusf is er net geschtiege. — r hat ri
niarkt, er woll am Jvening treie, wie
er en gleiche ibiit. ·
Jch lzen e feines Tent, wo ich mei
Bat drin hawwe tliu änd ich thus
tschulie tm Kämp gleiche. Monnie tlyu
ich noch net·viel mache, denn die Beuä
In iiochlei Palsdäy gehett änd inei
st Kostumer, der Körnel thut nix
drinke, böt blos sämpele änd daderfor
thut er nix bezahle. Well. am Joc
ning war er wieder in mei Tent and
hat gesömpelt, als sei Orderlie gekom
me is änd riport hat« da wäre zirei
Dschentelmän, wo den Körnel sehe
wollte. »Ahl reiht« hat er eänfzert,
»sag ihne nur sie sollte diese eg kom
me, ich wär biisie änd sie könnte mich
hier sehe. E fjuh Minnits läter sein
denn auch zwei Fellohs mit lange
schwarze Rock änd richtige Undertäkers
Biehsaschen in mei Tent gekomme änd
wo der Körnel sie bat komme sehn, ri
markt er: »Da sein wieder die kon
fannded Tempereiiz-Crants,wo in dies
Kämv lierumschniissle thue, böt Du
werscht sehn John, wo ich die Horn
leuchte tl)u.« Der eine von die Schwar
gen fangt denn anchglei an: Sein Sie
er Körnel von dies Redschinient?«
,«,Schul"-r« önßert der Korn-el, ,,ko«nne
Sie des net sehe?« Well. die Fellods
tiiiin en antucte and wo se sei redNth
gesehe liaioxve denn se e Freilit getriegi
and aedeiiii, dasz se auch tei groß
Söchsiesz bei ihm tiawioe werde. So
starker der Eine wieder: »Wir seien
nämlich Weinberg Von die Soßeitie ge
gen Tinnknefi änd alkololik Abpuhscs«
änd der störnel äußert: »Na, das thut
mich freie, da sein wir ia Landsleut,
ich lielang nämlich zu die Sosiietie for
de Priventschöii os rVohivischön«.
Well, die Fellohg hen en angetiicki, ob
er sie fndle wollt oder net Find denn
sagt der Annere: »Und KörneL wie
seie dierdergetommem um Sie zu re
lioeste, den Verkauf Von geistige Ge
träni in Ihre Kätnp zu vrohibite.«
Da hat der Körnel gelacht äiid ge
äußert: »No, Dschentelmän, da lann
ich Jline net alkomodiite. E Sohldschier
wo seihte kann änd Wasser trinte thut,
·iel)tg net. Fiir meine Bett-H ig- die
. ontri, was fiir euch Dscheiitelmen die
sTschörtsch sein thut. Da hole sie sich
!
geistliche Trost. Milliselia and belade
thue se lieieintonime äiid gestärkt ziehe
sie von dannen, so stedtg in der Bei
del«. So öiiszert denn der Felloh:
»Na librneL da seie sie wohl niistiike,
dag- thut riet in der Veibel stehe, bijt da
lese wir von viele grizsie Sol)ldschiers,
wie David, Saul änd Sinison, bot wir
könne nowehrs sinne, da se e Raniin
in iir siämv gehabt dato-ve« »Das
kommt, weil Jkir die Beibel net ander-«
stände thut,« änszert der störnet »Die
iiiiisit Jlir mit Verschtand lese. Wenn
es li.isie thut beim Saul: »And der fin
stere Geist kam über ihn, so soll das
soviel heiße, als daß er e Kischt hatte-.
Von e König thut man net gleich sage,
daß er voll is; da sagt main »Er war
sehr vergnügt oder animirt, was so
viel is, als ob der Geist iisder ihn koni
me ihm-« Dabei hat der Kot-net ges
lacht, als ob er Verplatze wollt, bist die
, ellohs hen noch net «:nosf aehatt iind
chkarie wieder: ,..5iörnel. Sie sollte
ochan die Welsöhr von Jhre Leik
denke änd daß se ihr hard örned Mon
nie sähve. Sche Sie, wir trinke nie
malg e Drop of Likwer änd sein doch
auch irell.« Well. der Körnel thut se
ankucke eind lacht änd änseeri: »Ja,
Ihr Kerls solltet man kiichtig einen
nehmen« das, sehr net so jämmerlich
auskuckit thaten Ich hin auch gesund
änd ich nehme ganz aehöria Einen«
Well, vie Fellohg time en wieder an
kucke, heihe and ans-»tre: »Ja, leider,
das kann man sehe.«
Well. Mr. Editor, de hier Zie sehe
sr.llr. wie der Körnel suchiia acworve
"" g. »Musi« hollerk er, wollt Ihr
chlingel sage, daß n ei’ red Ruh-z vom
ause kommk.« Wollt Jhr den iörnel
« n dies Redschiment in sei eigene
Kämp insölke. Ort-erlie! lsrina hie
ffKerls glei ans dem Kämp und wenn
g e sich ncch Mal unnersiehe, hierher »Hu
EI- rn.me, dann werde se alei lorkmar«
,:.ll’0 iind gehairni. Well die Kerl-H
n e Freihk gekriegt iind sein heraus
- d der siörnel sagt, Well ver Lärm
r e Dollar werth, die sein wer los
k- se komme schuhr net wieder. Dann
i er sich e große Whiskie einaepohri
"«d sanat an zu schwatze: Siehschte
hn mit mei red Nohs is des Dschiisk
» aqeiäbel Ich herni« schon viel
echte Witz druis höre misse. Ob mer
Nohs vom Saufe kommen ihm, da
lsen ich dech mei große Dautg. Mög
lich wär-Z schon bö: ich thu’s net glaube.
Ich hen ten Bart-er am Kot-tier, wo
net weit von dei Onlrl sei Saluhn
wohnt änt wo pritenked, daß er in
Dschökminnie die Doktors-i aeschtödied
hat, geäålt, ob er nix dagegen tvåißi.
Weil er hat iit först Arnita getreid änd ;
wo das nix geholfe, sogt er, er tniifzt s
fliegende Alimente änd umgewendeten l
Napoleum juhse. Böt znei lliohs is im- I
mer rother and dicler geworn and sei-« »
rellie thut er mir en Blutegel mitten
ufs die Nth setze. Welt ich saa Dir,
n.it mei Ied Nohs änd den Blutegel
druff hen ich ausgesehg wie e Türlie,
wo die ths hänge läßt, bot geholie
hcts nix änd der Vorder hat mir noch z
8600 getscharschd daiiir, daß er ncei 4
Nehg ganz außer Schähp gebracht hat.
Vor e paar Woche lommt des staineel
denn noch zu mir änd ästi, ol) ich ihn
net e Kommischön als Doltor in mei
Redschment verschasse tötnnt, lzsöt ich
hen en adveised, sich bei die reitende
Gebirgs Mariae zu melde, bitolig da ·
könnt er am weniqften Diimmätsch
thue. Ob er’H gethan hat, weiß ich
net, bot Gimpel enosf is er dafor.
Wenn ich e Remedie wisse that, mei
Ncho ihre natscburel Schöhp änd stol
lor wiederzugeben, so wär dag e qrosze
Satissättschön vor mith. Jch gleich (
net, die National Kollors in mei Fähsz
zu havve.« Ich hen rimartt, er sollt
n«al e Weil das Whisite Trinle stoppe,
rethäpps thät es doch helfe, döot da bat
er geäußert: Siehscht Joha, das thust
Du net onderschtiinde. Wenn ich mei
Tscheusz havve soll schen e red Nohs
und e fürchterliche otscht, da thue ich
alle Mal die red Nohs tschuhse. Denn
die Nohs is nur äußerlich, bot der
Derscht is innerlich änd den innere
Mensche muß man in de först Pläksß
satisseie, before man an die Aeußer
liebteit denke thut-«
Nach e Weil hat er denn sei Okdcrlie
gesagt, et follt’ en sei Hokß bringe, er
wollt jetzt freie, ob er en gleiche tl)ät.
Well ich hen mei Mißgivingg gebett,
wo ich des Hotß gefehe hab, böt der
Körnel hat gemeint, er wär ahl reiht·
So sagt er: »John, Du kannscht dke
Ueine Bensch, wo in Dei Tent is, her-—
nuebtinge und mit helfe in den Saddel.
zu tleime, wenn ich crfcht mal druff
bin, so bin ich O. K.« Well, bot wo
er druff war, war er net QSL Akt
Först wollt der Gaul net gehe änd hat
sei leiht Ohr gepeunted önd sei left
Ohr bäckgelegi. Denn thät der Körnel
ihn kohxe, da peunted er sei left Ohr
änd hat das annere bäckgetegL Well,
wo er gar net Voran wollt, ist der Kör
nel fuchtig geworde und thut ihn in Die »
Nibs Dicke. Da hat er beide Ohr- ge
peunted änd fangt an zu schwinge,
reiht ätroß de Kämp änd thut alles
u:nrenne, was ihn in den Weg komme
thut. Well, der Körnel hat sei Stir
1ups verlore und is ebaut Z--—-.·t() Fuß
hoch bei jede Dfchömp gefloge. böt iZ
immer wieder uss den Saddel ye
tomme, bis er Usf ein Mal danebe ge
ssoge is änd nsf dem Bade sitze thut.
Den Gaul hen se beim Gard-Tent ff
gegrisse und ritour gebracht änd der
Körnel is in mei Tent gehumpelt ges
komme. »Mit des verdammte Reiten
is des son Sach, Jsobn,« meint er, »es
peschiällii. wenn man e Gaul mit e
Spring-B·cick hawwe thut. Ich kenn
die Tacktick so exäcltlie, wie e Watsch
mäcker deg Ticktack, böt des Rette muß
man net mit en Kopp böt mit die Bein
lerne.« Jhr
John Stramper.
d-- ——-.—--—-—
Jm Kampfe ums Dasein.
Ein schauerliches Kapitel vom Un
tergange der Bouraoane ist das der
bcstialischen Acceniuation der Todes
angst der Mannschast und Anderer, die
sich aus Boote und Flöße aeiettet hat
ten. Mit Dolch-messern balmten sich die
Matrosen den Weg zu den Vooten; wer
ihnen in den Lauf kam. wurde nieder
acstochen, und wo die Hand eines Bek
sinkenden sich aus dem Wasser aus
streckte, sich an den Rand des rectcnden
Floßes Zu klammern. da sauste un
barniherzig die Wucht des Ruderk pder
Bmtbakens hernieder. damit seine Last
die Aussicht der Uebriaexi aus sicheres
Davontommen nicht erschwere.
Die. Beri erstattuna spricht von
diasbollschen esicktszüaen der Schiffs
leute, Galgenpby iognomien bei deren
Anblick man schon beim Beaeanen auf
dem Lande zittern würde. Es waren
stangcsische Sceleute. Die Phantasie
der s rstellung thut wohl den Leuten
Unrecht; die anderen Geretteten sind
auch leine selbstauiopsernden »den-In
gewesen. Frauen und Kinder hat man
hiilflog umkommen lassen, so weit nicht
ein gütige-) Geschick sie vor der Realisi
rung des Dramas bewahrte. indem sie
einfach in ihren Rubinen oou den her
einstürzenden Wa ermassen überrascht
wurden. Ob Seeleute anderer Ratio
nalität anders gehandelt haben wür
den, steht dahin. Man tann im Allge
meinen ren den Schiffsbediensteten die
Selbstverleuanung nicht erwarten, wie
sie zum Beispiel die waderen Manns
scljoiten au Bord unserer Rriegsschifse
an den Tag irgen, die standhaft auf
ihrem Posten die auserleate Schuldig
kseit thun, gleichviel, ob sie erwarten
müssen, im nächsten Augenblick den
Tod aus dem Meeresgrund zu finden
oder ob sie miteinstiminen dürfen in
das Jubelgeschrei der Sieger.
Was sich bei dem Untergange der
Bouraogne in trassester Form gezeigt
hat« ist der Selbsterbaltunastrieb, der
im Augenblicke der Gefahr mit furcht
. barer Hestigieit hervorbricht, selbst bei
solchen Leuten, deren Philosophie sich
sonst erhobener Seelenruhe briistet, die
dem Tod kaltbliitia in’5 Auge sieht.
»Wenn aber das letzte Stündlein
kommt« -—- es ist eine heille Geschichte,
srs in einer einzigen Minute mit seinem
Dasein und Allem, wag es umfangen,
resignirend abzuschließen. Der sreche
Spottet Voltaire soll seinen Aerzten
um einer einzigen ctunde Frist Alles
aeboten haben, was er während seines
Lebens zusammengelratzt und errasst
hatte. Da tritt der deerativ des Jch
mit ungeschminktem Gesicht auf und
das »Jeder für sich« wird zum obersten
Gebot
lFine solche Katastrophe zeigt uns
eben in unserem tvahren Gesicht. Der
Weise mag sich wie ein Seneea die
s Pulgadsern öffnen, wie ein Sokrates
I im philosophischen Gespräch mit seinen
i
» Schülern den tödtlichen Schierling5«
. beche r leeren; wo die Menschen in Mal
j sen beisammen sind, da kommt um so
i sicherer bei drohender Leibes- und Le
« benngesahr der Augenblick, too der
homo sapineg in die alte Urnatur der
Bestic zuriictsiilli. Es ist das vielleicht
ein hartes Wort, aber ec« ist Wahrheit
lind nebenbei, wenn man die liebe
Menschheit so in ihrem täglichen Hasten
und Treiben beobachtet, in ihrer wilden
Erwerbgjagd und dem erbarmung5
tosen stam s der Concurrenz — sehen
mir da any dem »’·Uieere des Lebens-«
nicht dasselbe Bild? Jeder für sich und
den letzten hole der Teufel! Nur sieht
es sich etwas civili sirier manierlicher
an, wennschonDer, der dabei untergeht,
mit dem oerzweifelnden Schrei bitter
ster Anklage gegen die Herzlosigteit der
Welt und das unerbittliche Schicksal in
der Fluth oersintt, die schon Millionen
drin Opfern deckt.
In Feindes Laut-.
Hindern thut uns-·- jetzt wohl nicht-«
inehr, unsere Flotte in Feindegland zu
senden und die hartnäckigen Spanier,
die sich noch immer weigern, nach allen
den schweren Niederlagen, die sie erlit
ten, sich in die Forderungen der Ver.
Staaten zu sinden nnd Cuba tu räu
r-«u"., endlich zum Verstand und zum
Nachgeben zu zwingen. Ein Geschtvader
unter dem Comnmndo donlionunodore
Watsom mit etlichen großen Schlacht
sdzissen verstärkt, könnte den Spaniern
in ihrem eigenen Lande genügenden
Schrecken einjagen, daß sie sich ent
schlossen, keine weitere Opfer zu brin
gen, sondern dem Krieg ein Ende zu
n eilen und sirlt inc« Unoerrneidliche zu
E fügen. Zwar ist die Flotte Commiss
nrch nicht so weit, und wird auch wohl
kaum in einer Woche so weit sein, dgsi
nicht noch eine schleimige Rückberusung
derselben möglich wäre. Wenn Spa
nien aber die Ueberzeugung gewonnen
hat. daß wir wirklich aus der Fahrt
roch seinen Gestaden sind. daß wir die
Absicht haben, seine Festungen an der
Seetüste und feine Hafenstädte zu hom
bardiren, wie man am Anfang des
Krieges von der spanischen Flotte er
wartete, dann wiirde das Ministerium
Sagasta sich schleunigst veranlaßt se
hen, um Frieden nachszusuchem ten
Admiral Camara mit dem letzten Rest
feiner einst so stolzen Flotte zurückzu:
Lesen und dem spanischen Stolz die ge
retteten Trümmer zu seiner Befriedi
gung und Stkjrtung vorhalten, in die
Friedensbedingungem ganz gleich aber-,
welcher Art sie sein mögen, einzuwilli
gen.
Unsere Armee hat jetzt in Cuba in
ter einer tropischen Sonne Erfahrun
gen in einer Campagne durchmachen
n üssen und leidet mehr unter der Hitze
»und von Krankheiten als durch die
I seindlichen Alt-affen. Ein derartiger
Zustand ist aber zur Durchführung der
Zwecke« aus denen der Krieg nnternom
nien wurde, durchaus unertvünscht."
Aicch die jungen Leute, die aus« patria
tischeni Antrieb sich nach den Feldla
gern im Süden der Vrinigten Staaten
begeben haben, haben wohl genug ges
sehen, daß sie gewiß fich damit einver
standen erklären würden, dafi der
Krieg bald zu einem Abschluß gebracht
1rijrde, ohne erst noch weiter gebraten
neiden zu müssen.
Es ist wünschenswerth daf; Alles
geschehe und zwar bald geschehe, um
den Krieg zu einem ehrenhaften Ende
zu bringen. Wir brauchen keinen wei
teren Besitz von den in spanischen Ha i
den befindlichen Inseln der Antillen zu
ersteifein da init der Besitzergreifung
unsere Verantwortung sich nur noch
steigert und wir für die Erhaltung der
nteist mittellofen und ohne Lebensmit
tel zurückgelassenen Bewohner jener
Inseln sorgen müssen. Den Krieg uin
einen Tag länger hinauszuziehew als
zur Erreichung des von uns gesteckten
Ziele-S würde ein großes Unrecht be
« geben heißen; würde die Er.)berung5
» sucht aufrütteln, vor der wir uns ernst
. lich hüten sollten. Je schneller wir
; Spanien die von ihm noch so ängstlich
s verlangte Lection geben, desto aiinstiger
wird die-z für uns beim Abschluß der
Friedensbedingungen wirken.
— O-....
thtverbct
»Ihr Nefo ver Ztudioi115. leistet wohl
was tfritaimtichcs im Schulden machen«
,’Jka, ich qlanbty wenn er vldtzlich Wust-,
puntvtc cr als meist weitern-«
Alt-: ver guten alten JHL
tTer Pantoffcsllnlw
»Bei einer militärischcu Nachtiihung tritt
der vie-meine thyuuntermavcr vur seine-c
FeIDIVebcl mit der Bitte, austreten und
heimgehen zu hinsan Fett-wehrl: »Was fällt
denn Ihnen ein! Jetzt acht ja ccft vio- Nacht-s
übung log!«
Echmnttetmayers »Das tvöt’ ja alles Recht
aber ich darf nie Tänzer ausbleiben als
bis neun Ums-«
W
I . .
Die »Mit vom »Wernmac«.
Aus »Das Nar«eni0isi, Becln
Durchcs Fernglas lugt der Admiral
Und schaut und schaut und sinnt:
»Wie mach’ ich’s, daß die Flotte mir
Des Spaniers nicht entrinnt?
Nicht darf et aus dem Mauseloch,
oin das er sich vor uns verkroch —
ur eins läßt mir nicht Ruh’: --«·
Wie ich’s verstoper tbu’! -·- »sie
"- 71
Herr Lieutenant Hosbson.
Was meinet Jhr dazu?«
H
Und Hobson wußte auten Rath: » »
ZFetr Admiral wohlan— ’
ollt Jhr des Spaniers sicher sein,
So höret meinen Plan!
Bis an den Rand mit Steinen pack
Jch voll den alten »Merrimac«,
Und dichtt vorm Hafenthor
cveh in den Grund ihn bosl1r’.
o schiebt ihm. Hobson
’Nen bösen Riequ vor!«
»Herr Lieutenant,« sprlicht der Admi
ra .
»Der Plan dünkt mir nicht schlecht!
Nur sürcht’ ich, daß Ihr selbst dabei
Den lecken Hals Euch brecht!«
»Und ist der Tod mir zuerkannt,
Erleid’ ich ihn fürs Vaterland —
Du schönes Land, hurrah !
Ged-en-k’s, Amerika.
Wie muthig Hobson
Dem Tod in’s Auge sah!«
,,F«eiwill’ae vor!« so schallt ein Ruf,
» er will mit Hobson gehn?«
,,Jchl'«—,,Jch!'« Bald hat der Lin-te
nant sich
Der Tapfern sechs ersehn.
Zwei Yankees drunter, Jren zwei,
Ein deut er Bursch ist auch dabei,
Und ein « ranzosi soaar —
Kiihn wi die tleine Schaut
Miit Richmond Hodson
Trotz bieten der Gefahr.
Nun wir-d der alte »Merrimac«
Zum letzten Gang montiert,
Mit Steinen schwer, mit Minen nnd
Torpedsos augstaffiri.
» Und als er eben segelt fort,
Springt vom »New York« ein Mann
über Bord,
» Schwimmt hinterdrein und lacht —
So sind’5« nun ihrer acht,
Die sammt Herrn Hobson
Die Todesfahrt gemacht.
Die Spanier feh’n dass-Fahrzeug nah’n
Und kaum den Auaen trau’n,
Bald donnert von Saniiaaos Fort
; Bombarde und Kartaun’.
Doch näher kommt das Ketzerschiff,
’ Acht’t"Mine nicht, nåchf Schuß, roch
i f -——
; Verwegnes altes Wrack.
« Was eg nur planen maq? —---—
Fragt Lieutenant Hobson
An Bord des »Merrin1ac«!
)
»Jetzt gilt's, Kam’raden.« Hobson
spricht,
»Hier bau’ ’ne «»·iarrikad’
Den Spaniern ich vobr’5 Thor — doch
1 r
; Springt ab, ’H wär’ um Euch schad!«
Nun auf den Knopf ein leiser Druck,
Und gurgelnd, mit qewalt’aem Ruck
Geht ,,Merrimac« todeswund
- u den Fischen auf den Grund.
— soch Richmond Hobfon
Von dannen schwimmt qesund.
Es treiben zu den Spaniern nun
Die Acht quer durch die Fluth;
Verwundert starrt der Feind auf sie
Ob soviel Heldenmuth
Und Helden nennt sie Freund und
Feind.
Nur ein Scribent in London meint,
’S wär' ’·qar ’nse kleine Sach’,
Worüber er nur lach’! . . .
Herr Otto Brandes.
So riiacht’5 doch Hobfon nach!
Welche großenVorbereitungen nöthig
find für Truppenlandungen, zeigt ic-!
gender historiscle Rückblick: Napolem
der Erste führte sein Heer in einer
Stärke Von 4«,()()-s) Mann auf Eis-)
Fahrzeugen nach Aegypten, während
Venedig zur Zeit deg fünften Kreuz
,-,ugeS 54;5,0()0 Mann und 4500 Pferde
auf 480 Schiffen nach Syrien beför
derte. an dieser langen Zwischenzeit
waren demnach so gut wie keine Fort
fet,sritte gemacht worden. Umso rascher
zsiate sich die Entwicklung im Laufe
dieses Jahrhundert5. Jin Jahre lRZU
genügten 7347 Schiffe, um 40,0l«»)
Mann von Frankreich nach Alaier zu
schaffen, im Fahre 1853 brachten III-J
russische Fiahrzeuge etwa fi( I,t"10() TUTann
von Varna nach der Krim Die engli
fetten Truppem ·die im Jahre 1882 in
jigmailia zur Bekämpfung Arabi tka
schag m einer Stärke von 23, ZSCJLIJtanti
ncit 5000 Pferden landeten, benöthia
ten 68 Dampfer; dagegen fiihrten die
Japaner in ihrem Kriege gegen China
iider 43,()0() Mann mit 8000 Pferden
nebst Proviant fiir anderthalb Monate
auf 74 Dampfern nasch. der feindlihen
siiifte Noch größere Fortschritte aller
rings zu Friedenszeiten, beknndete
ngan in Rußland, wo bei den vorfiihris
isen Seenianövern 16,l)(-(), freilich nur
mit wenig Caoallerie auf s tyalrreeuaen
eingeschifft wurden Man kann alfo
anf je 1000 Registertonnen 700 Mann
Fitßtruppen oder 150 Reiter oder eine
lallte Feldsoatterie rechnen. Dartsach
irijrde einer der großen deutschen
; Lieyddampfer iiber 7000 Mann Fufi
s truppen oder 1500 Reiter oder etwa s;
Batterien aufnehmen können. Dabei
kommt es freilich außerdem noch auf
die Länge vor allem aber auf die Sä
s:l,erheit des Weges an. -
.-.
Gaunermalice. Strolch (der einen
Reporter ausaeraubt): »So, dsa haben
«S’ jetzt an’ hübschen Stoff für Ihr
Morgenblott!«