Klijftpfuxp Ebenen. Roman von Herinan Heiberg. Mermisain Er nahm auch, während Gaarz noch stehend mit der Frau sprach und ihr - ärztliche Verhaltungsrnaßregeln er kheilte, in deutlich sich wiederspiegelnder - Empörung den Weg zuni- Ausgang und ; verschwand in seinem nebenan liegen den Zimmer-. Aber als nun Jnge sich erhob und auch fortgehen wollte, ertönte : aus ihrem Munde ein hattes, herri scheg: ,,Bleibe n hier!« —- und das Mädchen fügte ch ——— zusammen zuclend ---— ihrem Gebot ohne Gegen wori. Als Gaarz kaum fünf Minuten nach Verabschiedung von der Frau durch den Garten schritt, fiel ihm plötzlich ein, daß er doch über Lund hatte sprechen wollen, daß er deshalb eigentlich nur gekommen war. —- So nahm er denn den Weg nochmals zurück und trat durch die unverschlossene Thür in's Haus. Aber schon aus dem Flur hörte er aus dem Vorzimmer heftige Streit laute dringen. Gerade hatte Sksold das Wort, und jedes drang deutlich an des unfreiwillig Hcchenden Ohr. ,,Gieb mir doch meineUnabhängigteit wieder. Las-, mich wie einst durch die Welt wandern und laß mich mir mein Brod verdienen. Behalte Dein Geld. durch das Du mich zu Deinem Sklaven herabgewiirdigt hast. Ein solches Da sein ist entsetzlicher als die Hölle! Dankbarkeit! Wahrlich, ich möchte wissen, xrer sie schuldet! Ich schleppe mein junge-J- Leben in unwiirdigster Untltiätiateit hin, und jeder Knecht ist freier als ich! Und noch einmal: Jch will nicht mehr! Willigst Du nicht stei willsia in unsere Trennung,s so gehe ich davon. Der Eimer ist zum lieber laufen voll.« Gaarz wartete wie jiinast, svo er Sljssld und Jnge überrascht hatte in start-er Spannung. Er hoffte, daß je mand erscheinen werde. Der arme Lund erschien Vor seinem Geiste· Die Unruhe, welche der Ge wissenhaftigkeit entsprinas, ergriff ihn. Als als-er dann noch immer keiner tanz, auch das Gespräch zwischen den Elte atten in einem gediimuiteren Ist-ne Jortgesetzt ward und Harz-and die Pein lichteit seines-Erscheinen-; sich minderåe, beschloß er, zu klopfen. Nachdem er nochmals die Hausthür tlingei laut gezogen und den Eindruck hervor-gerufen als Jl( e: eben erst krie der ins Haus- aetreien sei.pcstchte er laut an die Thür und öffnet-e sie fast gleichzeitig Und di bot sich ibm sin vbllia neue-;- Bild· Diesmal wars die alte Frau, die den widersirebenden Mann zärtälch umschlang. Bei Gaer Anblick wichen sie jäh auseinander, und der Doktor, eine höflizie Nitsch-Um s im ner1U«sto-i ßend, trat mit den Grunde-« seines Wiederersckxeineng Z:er:-::. Als Skiold schon bei den ersten Sätzen eine Bewegung macht-I, fortzu gehen-, streckte die Frau die Hand nan ihm aus- und zwang ihn, sich ihr nocls einmal zum Kuß zu nähern. Erst dann entließ sie ihn mit den Worten: ,,Also, mein Skiold, Du beso:ast uns gute Plätze!? Ja, ja, ganz crie Du meinst! Parquet oder L-; e! — Nimm aber lieber einen Regen chirm mit, hörst Du? Es sieht bedeutiich aus.« Und zwischen Reden. Niaten und zärtlichen Grüßen ein: »Wer-seiden Sie, Ieretxirter Herr Doktor —" und nun endlich völlige Aufmerksamkeit fiir das-, was Ganz zu sagen hatte » habe Sie nich: unterbrechen wollen-—,« hub die Frau nach Eigan eindringlichem Vortrag an. »weil ich nicht bei Ihnen den Eindruck hervor rusen mochte, ich behandelt-e etwas, was Sie mir unterbreiten. ohne die er sprderli Aufmerksamkeit »Die legenheit selbst betreffend, so kann ich beten nur Folgendes sa gen: Land schon se r est und reicht geh-pl . Ich warnte ihn aber » » seit, mit dieser derer-jenen en einst-Ia eu, und erklärte ihne, sdakiszw Junzven itzm zuröieisiehm würde. Daran muß « Ich M jeht festhalten Ich tpicl nkchts habet-. Arn Sie knir ver fl- « « r W sie ihre Geld « « «- « - , J - M UND Kämen nicht zu nen M s- New- see-sen Its »u« isasrsjm cmz a lecke Walt« , » Sie streckte Gaarz mit einer umar deknden Beweguna ein Goldstück bin, oder er griff nicht danach sondern schüttelte ernst den Kopf. »Nein, gnädige Frau!« iaqte irr, und in sein Gesicht trat der Wiederschein seiner Empfindungen-. »Einner Sie etwas, wodurch demMann wirklich ge lfen wir-« wodurch er feine Gesund ·t und Arbeitgfäisiateit zurück-ne winnt. Ich wetoe auch beitragen, ob gleichich schon reichliche Bürden ciuf meinen Schultern habe. Was Sie sie ten, ist nichts, es beseiiiat böhftens einiger Tage dringende Ansprüche. Jch nppellikeM an -Zie. du Sie seine Ver wandte, da Sie in ver Laae sind, ihm zu helfen. Was sind domnaseganqene Vetstimmungem wenn solches Elend jin beseitigen ist's Denken Sie fich. Sie käaen wie dieser Mann mit Qual und Merw.siieh lotgend und hungetnd, hülflos in einem elenden Zimmer und würden noch in Ihrer Wehklosigteit mißhandelt Würden Sie nicht auf schreien, wenn ich anen erklärte, Ihr eigener wohlbabender Verwandter schickte »e enäber solcher Noth ein klei nes Go d "ck? —-- Verzeihen Sie mei ne o ·fene Sprache! Jch stehe jetzt nicht als hr Arzt Ihnen gegenüber, son dern der Mensch wendet sich on die Menschen. Gebet, damit Euch gegeben j wird! heißt es. Ich bitte Sie drin-— : c-:nd, schenken Sie mir einiae Hundert l Mart für den Armen«. — »Sie verlenne durchaus meine Ver hältnisse," erwiderte die Frau über-s eifki , brauchte in der Erregung statt des Deutschen mehrmals schwedifche und dänische Worte und ariff wieder holt mit den Händen an den Kopf, in dessen Zü sen sich bürgerlichMlusnvheit mit dem Zugan schakfkluger Intel- » iigenzfrnifchtc — sp i . - i »O ch have etwas Kapital. von denen I Zin en ich lebe, aber Hunderte kann I ich nicht so obne Weite-es herqeben l Etwas Anderes wäre es. wenn wirt- s lich Wandel in die Verdiiltniise ae- ! bracht wiirdr. So lanae Lund aber: an das Weib geleitet ist« wird es mi mer dasselbe bleiben. Wenia oder viel, ? es gebt doch nutzlos dar-in! Glauben i Sie mitk« - Einen Augenblick sann Gans-; nach, ? dann sagte er: i »Ich will Jlnien einen Vorschlag » machen, Frau Stjojtx Jeruin vers suchen, den Mann von seiner Inn frei ( u machen. Winden Sie in dies-Im j Falle sich der beiden Kinder -.innel.i!ien, « auch ian so lange unterstützen vie- er wieder gesund und crioerbeikjbia ist? ; Jch denke, das-«- entspricht dem tieferen l Jnlialt Jdrer ? ritte?« T Einen Aunenbliei kämpfte die Fran, dann nickte sie. 2 »Ja! Das bäte-: Sims! - Txirn können Sie Its-r aus mich rechnenj" i »Ich- dznte «’el:nen!'· Ergriff mik) I ihrer Hand, nnd sie faßte die fein-: mit ! :inem Anhauch con Verleg-entkett. Und ; dann sagte sie unvermittelt von einein plötzlichen Entschluß -:rsi:se.t: »Was niekrcn Eie. wert- Hi exc tleine Miit-treu chich in mi« njiimie7 sie zu dem meinen mactx-:e?« ( Und jetzt Sees-b und durch irren Die- . sinftoausdrnrl Gaste destin:i.!eiid, ii.:: « noch einmal T Zeiger-»Meister« E »Sei-en Sie, lieber Herr Dritt-ot! - In diesem Hause ist alles, nur kein Glücks Und da kommt mir der Ge- l danie, ob ich nicht dadurch die alte Ue bereinstimmung zwischen mir und mei nem Manne wieder herbeiführen s könnte. Ja, ja,« schloß sie lebhaft, und z ihre Wangen rötheten sich, »das ist » eine Idee! Wir würden beide eine ge- j meinsanie Sorge haben. Jn dem « Kinde finden Wir uns vielleicht doch I noch zusammenl« i Sonst äußerst schwerfällig, erlier sie ; sich rasch nnd ging fast behende im T Zimmer auf nnd ab. Ein neuer, ihr Jnneres anregender Gedanke, die Ans sicht, das entschwundene Gliiei sitt-,- zu riiäziterobern gab ibr straft und Le ben. — Und dem iinveraleichlichen Ecarz wird, nlg ob ihm selbst etwa-J Gutes einer-wartet zugefallen sei. -- iir stimmte lebbcist bei und sagte der Frau freundliche Worte über ihre Herzen-. « Hüte. Sie sab ihn dankbar, aber herzlich abwehrend an. ; »Ach nein! Ich bin nicht gut! Aber s ich möchte es sein, ich möchte stets djs Beste. Wenn ich meinen Mann ge kränkt habe —- ich bin oft herrisch nnd ungerecht — könnte ich tagelang wei r.en. Und ich bin eine sonderbare Natur. —- Es wird mir schwerer, einen Thaler » betzugebem der mir unnötbig erscheint, als große Summen, durch die qeniitzt wird. —- Jch habe durchaus nicht das, was man eine leichte band nennt. Auch das reizt meinen Mann! Er ist unend lich gut, aber It eine nnzusriedene Ratt-; Aus r Noth in geregelte Verhältnisse gelangt, möchte er immer noch mehr und anderes. Nicht dosi er s. derschwenderisch oder vergniigungs lich tig wäre, durchaus nicht« aber ee ndet keinen Lebensztreck. Und doch und doch« schloß sie ibre Rede mit einein tiefen, schwnmütbig klingenden Sens zer, «"biri ich die Schuldige, dennoch ist er der allein Beil enzeoertbe.«« Sie starrte vor hin, und schwere Thriinen regt-Un ihre alten-AM. »Aber nicht-wahrt Ich darf ins Ihre s t rechnen« Herr Dester Sechs da eise. was t den ersten Lea-»Wer zurieb halten te zu mir! W e M Interesse Mr urs slmiberr sie es. dann diene-n Sie uns eher-dadurch ern-bestem Nil-Inseln MMAIM,»M leiser-· i «« nistet Wndes Bart baten-e Stätte in .MM!« » - ! G I - Im Pfarrhause im Kalthof vorne I im großen etwas niedrigen, aber überaus gemüthtichen mit alten BU i fern und netten Ueberslüssiakeiten ge kchmückten Wobnzimmer saß kurz nach ! dem früh genossenen Ade-dessen die l Familie That-en beisammen Die Hinweis waren mit der Na t s del am Aussteuer-seinen siir Nelly l beschäftigt, Boye hatte sich rau schendxsuriickgelelpnt und ließ versteett ! seine . licte aus Asta ruhen, der Pastor « aber las jetzt aus einer plattdeutschen ! Biber vor. Für ihn war-s vie schönste ; Sprache des Weltalls und immer wie der hob er hervor, baß durch diese nai ; ben, qlei.t«sam allesUnreine und Falsche eusschlieäenden Laute die Gemüther , sctrhl der Gebildeten wie der einfaäyen Leute weit tieser berührt würden, als durch die schen mehr dem Mut-ten nackxstrebende hochdeutsche Spr . Sie scllten alle heute einmal wieder ihr Ur theil abgeben, Thaden las aus den Psalmen Vor. Als aber Thaden taum mit Lesen begonnen hatte, ward er unterbrochen Das Mädchen brachte-, behutsam anf ttetenv, die eben alt-gegebene Abenovust und entfernte sich mit deniscibeii leisen Schritt. »Hier für Dich. Astak sagte Thadem die beim Emporblicken gerückte Brille nieder an ihren Platz schiebentx »Und das ist ja Deinez Vaters Lands-beist!« fuhr er überrascht fort nnd öffnete selbst das andere Schreiben. Es herrschte lautlose Stille in dem Raum, nur dass Geräusch der silrg Näben bequemer herangezogen-n und dabei in ihrer Lage veränderten Stoffe unterbrach einmal, gleichsam unheilig wirkend, die Ruhe. Boot fah, daß es enttäufcht uver Aftas Gesicht zog. Sicher, man rief sie nach fe, und lchon in der bloßen Borste trug einer Trennung gerieth fein Jnneres in die heftigfte Be wegung. Wie würde es fein, wenn sie wirklich fort war. Als fie dann empor fchautejfteeifte sie ihn zuerft mit ihrem Blick. Ihre Augen trafen sich und re deten eine stumme, tiefe Sprache. Sie wußte, rot-Tausch ihn beschäftigte, und da der traurige Ausdruck in feinem Angesicht haften blieb, ergriff fie eine ängstliche Verwirrung Um ibrer Herr zu werden, erhob sie sich, umarmte die Paftorin und stieß, ihre Selbstbeberr: sei-sung möglichst zufammennebmend hervor: »Ach, nun iftUZ vorbei, Ihr Lieben! Papa ruft mich zuriickl Ich soll schon »Na, was ist denn dag?« rief cie incran reifen! ——-" Paftorin betroffen und ließ dar- Leinen in den Sckwoß fallen. »Aus welchem Grunde, AftaTZ Darf ich den Brief lesen?« Auch Nelln legte ihre Enttäufdtung an den Tag und richtete, um vielleicht Von ihrem Vater eine Auskunft zu ers halten« ihr Auge auf ihn. Aber der Paltor machte ein Der fchloffenes Gesicht. »Nichts! Geschäftliche Angelegenhei— trus« legte er ausweichentx erhob sich-, ali- ob er feine Pfeife anzünden wolle. und trat auch in die Ecke-, wo me Feuerzcua stand. Was Gaste geschrieben in:ite, Je feisliftigtc ilsn außerordentlich und um bei den Uebrigen war die higher sorg ltfe Stimmung verfweuchL Voye sprach gar nicht, die Friuen bi7clten sich, während die näheren its-i stände erörtert wurden, unt noch erfri ger nuf die Arbeit herab, und der Pa fior griff, die Bibel weglegend, nach eian Zeitung. · Plötzkich erhob sicb Bone und feste-: »Gut schuldng ntsknn id; früher sanf t-!eche. Mir ist nicht ganz wohl ich will verfuckxern ob mir nickt ein Spazier gang·gut thut.« Tbaden blickte theilnehmend empor « und nahm gleichfan für alle was Wort;«»,, »All;« wohl zu lange hinter-einm der gear ttet, mein guter Junge«. hul er an. »Man muß immer Pausen eintreten lassen; Das ift die alte Regel, iim ohne Beschwerden schaffen zu tim nen. Na, gute Bessrung. Auf mos een!« schloß er, und »gute Nacht, Herr Ewer und »gute Nacht, Heinrii)«, klang es mit verschiednen aber gleiche, wärmfte Theilnahme an den Tag le ocnder Betonung aus dem Munde der Uebrigen. Boye taftete sich über den heute fin fteren hausflur die Treppe zu feinem Zimmer hirauf. Ihre unbemalten Holzltufen glänzten bei Tage ftets in tadellos-r Reinheit. und das Geländer luor » ,.—·nn man es anfafztr. Es « te auch deute. als er sich in der Dunstllieit literarischer-E aber er achtete nieht darauf. Oben auf dein ; nxit Eidnhclszänlen befepten Bor ; kunn- szchen denen sich die Tät-en I Fu J- .’ . muss CI I sinds-les ais-eine- AW sein m k ferfzte fteiauß , Es lspamüberjhw dsß tie lange Nacht bevorstand das-, er nimk . werde fcblnfen können, daß noch viele solch-: Nächte folqrn würden, und daß g nun überhaupt mit seinem Frohsinn allezeit dahin fei. Er enttündete in seitem Zimmer Licht. stieß das anfter noch dent Garten auf und tvnrf sich in einen Arbeitssesset Immer wieder ließ er Astas Gestalt vor feinem Geist auf steigen sucht-.- sich den letzten Blick aus ihren Augen zu veraeqenwättiqen und ariibeltr. ot- fte thtnGünstineS verbeißen statt-» oder ob nur Iigene Hoffnungen ihn befeltcnk Gewiß, sie war ihm zanken-m er be saß Einensckuttm die sie thkjtztr. aber ob sie ihn li-:·bte? Und wenn sie ibn liebte. so ward daurch auch noch nichts aefördert denn er mußte noch viele, wohl sechs bis acht Jahre warten, ehe er ans beitritt-In deuten konnte-. Er wußte auch. daß seine Eltern unbedingt tsaoeaens kein würden, weil Asta Ganz nichts beten Nicht aus Enaberzinkett, aber ans Giftnden besann-net Eheettsaftiabih Er bötte seinen Vater, der oft die Re ises-satt nebmtchtu »Aha talletnen Gaul ntcht an einen tanzen »Ist Akt-ent« Auch sein Onkel Thaer hatte weist mit direkter Bezuanahme aus seine ge heimen Gedanken hingeworöem »Da stillen die sangen eute ihren Kopf mit Liedesallotria an und ver- J nechkiissigen ihre Pflichten Alles lsai seine Zeit; auch sitt die Liede achtg aus erwiihlte Jahre Erst haben dann geben! Vorder heißt’s, ein sestes Ziel niederrückbar im Auge behalten nnd alles-, trug ablenken will, charaktersest zuiickweisen Eis bleiben trotzdem noch viele kleine töstliche Freuden, denen n«an nian aus dem Wege zu gelten braucht.« Das sei Philistergeschtnötz, hatte eine Stimm in Bon« Jnnern einwenden » wollen, aber sie verstummte eben so « rasch wieder· Er war in Anschauungen auferzogen worden und hatte ein Bei-: spiel vor Augen gehabt, wodurch ver ! i ständige Ueberleguna stets-s rasch wieder ? dir Oberhand gewann. Er sprana em - Por nnd schaute in den lara vomMonde beleuchteten Garten. Das leuchtente Gestirn hockte hinter finster schwarzen Wolken nnd bealänkie nur die Ränder ferner, boqenartia sich auftdiirmender Massen. Es hatte keine Macht über den unreinen, mit-unheim- » lxchen Gebirge-rügen nnd Schluchten lses deckten Hin-mel. i I l i l Baue fand in diesem Augenvua reine Besänftigung für sein Gemüth, ater rlößlich tamls ifber ihn. Er wich zu rück, ließ sich an einem Schreidtisch nie der und schrieb auf einen Brieshogem »Eröer sind trennt-an aber Seelen nicht. So werde ich immer in Ihrer Nähe bleiben. Da ich jedoch den Ad schied von Jhnen nicht ertragen kann. so sage ich auf diese Weise Lebewohl, statt noch einmal morgen var Sie hin zutreten. Bewahren auch Sie, ich bitte, ein freundliches Andenken Ihrem tief betränten Heinrich Bone.« Rasch, hastig, als ab etwas sein Var baten vereiteln könne« schob Vom das », Papier iis ein Tour-ert, übersckeieh es itde trat mit dem Lichte in der Hand aus den Vorrauniz Als eineEntheiligung erschiene inm, zu dieser Stunde Astas Zimmer zu be ’tnten. Sicher würde der Gedanke. das; er sich darin umgesehen hatte, pein:i k liche Empfindungen in ilzsr weiten, auch mark- ein unzarteg Beginnen an nat. Aber trotz solcher Gedanken siegte der i Drang, sich in dieser Weise mit ihr in · Verbindung zu setzen. Auf den Zehen hufchte ei näheer l)e·«chte, ilopfte und össnete erleichtert, ali- tein Herein ertönte, die Ther ihres , Geniaches. Von seinem Feinaesiihl be herrscht, legte er, ohne auch nur einen Blick unt-sich zu wesen, das Schreiber s cui den kleinen Sopdatisch, sog den heimlich-en Duft ein, der, von Blumen und ihrexn Wesen ausströmend, Las Gemach durchwebst-, und entwich ebenso schielt, wie er getanimen war. Unten ; arisf er in der Dunkelheit nack» seinkni I H::t, fand ihn und des-II sxch die Thur s leise einziehend, ins rFseie Nun ater sessette ihn der durch die , Finsterniß dringende Lichtsilxrin der Fenster-. Leise sich nahernd. schaute er E hinein und beobachtete was in dein l ! i i i l d F « Wuhngemach vor sich gina. Der-Bastar, die brennende Pfeife im Munde-, sprach eben lehlkast auidies durch das Lampenlicht in scharfen Un risscn aus dem Haldduntel des Genu tties hervortretenden Frauen ein. GI rade trennte die Pastorin mit rascher-i, ? schrill ltinaendem Nis; ein Leinwand-— i i I stück, und Nellie glättete mit »dem Fins « gernaael den eben decndktcn Saum ei nei WischtuchEZ. Nur Asta saß unbeschäitigt da. Sie war, man sah’5, obschon sie Thaden äußerlich aufmerksam zuhörte, mit ih ren Gedanken weit ab. Die Züge iu dem blassen, seinem Ge sicht hatten einen tieiwehmiithi enAn'5 druck, der Mund war fest ar.chlossen, und in denAugen lag eine stilleSchmer muti» Plötzlich aber blitzten ihre Augen auf und richteten sich gespannt auf das Fenster, hinter dem Vom lauschte. — ES mußte ein seelisch-er Vorgang sein, der sie wissen ließ, das-. er in ihrer Mihe war· der ihre Phantasie so schärfte, daß sie sogar ein Geräusch zu hören vermeint hatte. Sie sah ihm in die Augen, wie magnetisch ange agen, alle ihre Sinne waren nur auf i ge richtet. So schiens thun aber während er excel- benriilkt war« diesen Blick festzu halten, sie durch diesen inneren Zu ani mentane wirtliiY ja verständigen, daß er pi- ie Ipcor ich. wir-W . be t. ein auf dem M ch irder Frutlstteller dergl-» i i s ! i i Z Z Jn viele Stücke zerbrechend, gab er und alle fuhren zusammen. »Mein Gott, wie Du mich erschreckt Hat-, Yisclly,'· stieß die Paitorin, tief Athem l)olend, heraus. »Entschuldige, Mama — -.« Das sal) und hörte der Lausckseix und dann gingen feine Blicke wieder zu ihr, zu Afte, deren Hand noch auf dtr leise behenden Brust ruhte. Ader nun war's vae mit einmal, als ob er neben sich etwas raichrln hörte, als ots iognk Jemand über seine Schultern guckt-. Er scheute mit itarlsrm Unbehagen rückwärts. Nichts! Aber die vorher in tiefstes Dunkel qehiillten Gegenstände ringsum waren nun feinen qsrschiiriten Augen deutlich ertennbar. de ihn, so drängte fut« ihm auf, er t-:nnen, und die Notwendigkeit-Jeden Späherpoften auizu geben« bemachtigte sich feiner. Als er aber nirch einmal zum Abschied ins Zimmer hineinichaute, salz er, daß Mit-, das bannt tief herab geneiqt, —- weinte. zeebmnend war es. zu beobach i tm, wie ihr W sich verändert hatte. einen laute-i unheimlichenTon von sich, Jeder, der etwa vorlisderichritt, wür- ; Es war-en die hilflosen Mienen eines Kindes. So mußte sie ausaesehen ha ben, als re noch in kurzen Röckchen uni her« elan en war so hatten sich bei Ent iiiufchungen wohl auch damals ihre Kinderaugen aetriisbt Erinnerung-In an seine jiin ite Schwester erfaßten Bode. Auch ie ab er einst in solcher rührenden Fa angs losigleit. Die Gefühle iiir beide floessn — zusammen, aber endlich war's nur Asta, zu der sich des Lauschers ganze Seele wandte-. Nun streichelte die Pastokin ihren Liebling tröstend. »Du kommst ja bald einmal wieder, mein gutes Kind Drüben in Bründe ist’s doch auch schön. und allmählich wirft Du das Heimweh nach Kalthof iiberhinden.« « Bohe zuctte ;iiianimen! Also so war ihre Trauer zu deuten! Es war nur Abschied wn Kalthoi. Auf ihn richteten sich ihre Gedanken nicht. Nun wich er zurück, schritt lan· sam und in tiefem Sinnen über den or platz und begab sich ins Dorf. E Ue L — Es war sehr spät, als Boye zurück- — lehrte. So lange noch Gäste im Krug gewesen und der Wirth die Augen of en ehaltem hatte Baue dort gesessen und einen Gedanken eine andere Nich tung geben lönnen. Dann aber war er mehrere Male durchs Dorf gewandert« hatte, als sei’s sein Amt und seine Pflicht, hier und da versteckt in die Raiden ges iiln und sogar eittveilig alles, wag tin drückte, veiae en, als Bin Blick in eines alten verwittweteii auern Kranienstube gefallen war. —— Allein, aufrecht im Bett und herz er reiszend stöhnend, hatte er dagese en und in die Höhe etc-blickt »Herr-, erlöse micli!«' stand in deni gemarterten Antlitz geschrieben. Und vor dem Lager hatte ein kleiner gelber Ieelel mit rührend traurigen Kinder eugen gehoett und die in der Qual herabgelassene schlasse Linie des Lei dendzn mit seiner Zunae beleckt. Ein iinbeschaljetes Fenster ohne Vorhang, Gardine und Rouleaux. Jeder ver mochte einen Einblick zu tliun und zu sehen, toie hier einsam und verlassen ein Mensch litt. Als Boye über den ixberen Flur schritt, liielt er lauschend inne.Er schlich an Asta’5 Thur, imi zu hören, ob er ihren Athem rserneliinel Ob sie schlief? Lange stand er da. tein Ton schlug an sein Ohr. Ja, sicher-, sie ruhte sanft, und er stand ltier mit todendem Herzen und liäitz gewünscht dafi auch sie der Schlaf sliellr. Aber als sich Bette diese- Gedankeng beivuth Ward, schlinite er sich seiner z tjigenliebs:,sue1;te die auälenden Ge danken abzustoßen und betrat sein Oe nnd-. Es irar nutzloe und uninäiiiilich, so redete eine Stimme in seinem Jn nszrn, lich in solcher Weise dein Lieb-as schine:z hinzugeben Nachdem er Licht I angezündet hatte, trat er ncch einmal ans Fenster und lief-, den Blick iiiiilier schw:iseii. Aber da sah er — » eg- tvar keine Täu schung und seine Glieder lssedtens---":llsia s im Garten aut- und als-wandeln lklicii ; trat sie aus einein dunllen Wege, um den großen vor dein Hause ausgebreite ien Elias-In zu uinschreiteii. Hei-sie lBlut ioellgn scheiseii dem Manne ans Herz. ecs Pcchte laut iiiid eine iiedernde Un ruhe ergriff ihn. Sie schlief also nicht! Auch sie hatte roch das Verlangen, in der Natur Bes » sänstigung zu suchen. Vielleicht l:al:e s auch sie ihn lied, ware- uin il:ii, daß sie ; drunten langsam und ichweriniithig einlterivandelte? Rasch entschlossen, eilte er hinaus. » öffnete fast furchtsam Astas Gemach ; nnd leuchtete umher. Jn der Trah der Brief war nicht inelir da! Es unterlag als-; leineni Zweifel, das-, sie ihn gelesen hatte! Nach wenigen Minuten befand sich Boye im Garten; noch einige Sekun den, und er war an Aftas Seite. Was ausck lonznien mochte, er musite sie spre chen, er niußte ihr sag-In« toie es in sei nein rzen auslad. Und liebte sie ihn, so na m er es auf seine Schultern. Er wollte ausbeuten er wollte sie sich er obernl »Nun sehe ich Sie also doch noch, l Sie noch wach und i; Fräulein Astal Sie noch wach und hieri« Aus ihrer Antwort wollte er entneh nehinen, was er noch sagen durfte, ob sie hören n-;llte, W itebecnd seine Seele durchzuckte --- -«...-»-.- —- . An ihre Erwideruna wollte er an lniipfen. Vielleicht erwähnte ste des - Briefes. und wenn nicht« dann wollte ? er es thun. I Jn nnausgefprochener Uebereinftints ? mutig hatten sie, während Boye sprach, : den Weg in den Garten zurückgenom- ; men, und nun eben hüllten sie dichte » Bufchgrnppen in tiefes Dunlel ein. ; Und das -:rleick,iterte denn dem heftig T erfchwcletten« aber doch felig ermkr s tungsvollen Kinde die Sprache und jie f sagte: « H »Jch· gefiel-e. daß ·:s· Jltr Brief ge- ; weer ift, der mich litnaugtrielx Er ; fagte mir, daß es Ihnen schwer wird, ; Abschied u nehmen. Ach. mir wird es ; ja - an —- fo namsenlos ——s« ! »Sie fchlnchth ftatt weiter zu reden, , plöhlich anf, nnd er glaubte trolz des E Dunkels zu fehen, wie die Thränenk iiler ihre Wanqu glitten. , l »O, mein fiifzes, mein einziges Mäd chenl« jauchzte der Mann nnd fiel, nicht mächtig feiner Gefühle. nieder an ihrer Gefiali. ; Er erfaßte fie in der ungeheuren ; Aufwallung feines Innern fiir Sekun « den« dann griff er nach ihren Rinden und brdeclte sie pnit Küssen. »Daß Du mich lied. Aste-, meine j Afta ?« hauchteBoye hoffnunastrunlem Keine Antwort. aber ein Hände-. druck, der mehr redete als Worte, und nach ihm, als er emporfchnellie, un: feinen Arm um ihren Leib zu legen, und mit seinen Lip pen ihr Haupt zu berühren wagte« ein leises Anfchmiegen und endlich, als er bat und flehte, ein lan er, heißer Kuß, der eine Welt von Lie und Din getsung umfaßte. »Willst Du meine Frau werden mit mir aus-harren, ais ich Dich heimftihren kann?« fragte der Mann zitternd. »Ja, ja, ich will, ich bein Dein fiir alle Zeit und Ewigkeii,« fliisterte das aliickberauschte Kind. If J I Es war an demselben Tage, aber Morgens. Al«saesp:«nnt von seinen Kraiilenbesuchen und erregt durch zwei besonders schwere Fälle« aedtiickt durch tie immer mehr sich häufende Last der Verantwortlichkeit war Gnarz ehe-: icch rufe getomlnien Jhn drlanate nach uhe und Ablösung, ietzt erst fand er die Möglichkeit seine Gedanten und Entschliisse fiir näher und ferner Lie gendes weiter zu ordnen. Tags vorher hatte er an Thaden wegen Angelika aefchrieben. Kurz, aber erschöpfend hatte er ein Bild von der Sachlage aeaeden und den Freund ge beten, das Mädchen bei sich aufwach rt en. Gerade setzt sollte noch eine Un terieduna zwischen ihm und Angelika stattfinden. Bisher war Gaarz nicht daer ar lcsiigt, ihr über das Ergebnis-, seines-We srckes bei Legardns zu berichten. Es war nur neck, zwischen ihnen abaemacht werden, dafz sie fich zu einer Ent fernung ans dem Hause bereit halten sclle. ! Die Klärung, tie in mischen in inten Angelegenheiten statt Erden würde, sollte ihr für ihr weiteres Vor-gehet den Kalthos ans dienen. Natürlich fund es Gaarz kesser, wenn sie sich ihren Eltern mündlich, oder durch eine Mittelsperson eröffnete-. Ader ilsc selxlte dazu völlig der Multi, und daß Gcarz mit ihren Eltern sprach, war nach den eingetretenen Vorgängen un n-öglich. Gaarz wollte nicht, daß Aiza mit diesen Dingen bekannt gemacht tvii:de. Einerseiis wünschte er, daß die An gelegenheit überhaupt möglichst weniq biriihrt würde, andererseits wollte cr ilJr junges- eHrz nicht durch ein Nak renlen iiber so traurige Verbaltni e beschweren. —— Als Angelika des Doltorsz Bericht reiiiontinen hatte, sank sie wie der nicktet zusammen. Dann aber strich sie sich über das Antliy und sagte. das stiiilknende Haar von der bleiitsen Stirn Miit-end gefaßt und fest im Tore: »Nun, und wir-S bestimmen Sie jetzt, das iriz ttiiin soll, Herr Doktor-W «Js—:lf deiite.«' entgegnete Gaser »Sie sckrcilseii Jliren Eltern, dris; Sie Zur Besänftiqung ilxrekGemiitlich eins liirtx Zeit fortgehen, und daß Sie ilkiien vorr Its-rein neuen Ansentlialtåorte er srlxöosente Miitkkkilungeri iilrer die littiiiide Ihrer-Entfernung mach-In wer den. - »Sie verhindern durch den-seies, daß Ihre Eltern sichs iiin Jlxrez Eilet-schwin r.:i.5 willen iiimstigem in stalttsof aber finden Sie Zeit und Ruhe, sich Zider Jlkre Entschliisse zu tltiirsin Mein rFeunry der aPstor den Ins-idem mde Jl-,i.rti, seien Sie dessen sicher. ein so erfrielniaer Freund sein, wie ich ei- bin« nnd als solcher Jtmen zu hellen siichtii, das Rechte zu finden. »Meine Meinung, liebe-J Frätzlein Anaelicat Jch vermag mit dem besten Willen Ihnen teilnentiieitlt zu ertheilt-in Akt-r Gefühl muß entscheiden, Jdre siebe, Jiir Mitleid! oder Ihre durch die Wahrnehmungen der letzten Tage bervorgerusenen Empfindungen Auch töixnen ni.r Sie entscheiden, welche Be diutung JhreinSchwur beizumessen ist« ob Sie soniit das thun müssen, tviiz Ihr Verlobter rrn Ihnen verlangt, vier od Sie sich init Ihrem Gewissen abzufinden vermögen! Jch gestehe Ihnen, dcsz ich mich in dein Charakter Jhres Verlobten nur schwer zurecht sit sintsen vermag: ich toage nicht zu sagen. dosz er schlecht ist. Augenblicklich lassen ihn jedenfalls Trotz und Unmitth so handeln, wie er es thut. Er ist tief ert-ittert, daß Sie sich von ilirn wenden, und wenn er nur seinen Vortheil be tont, so etc-Zieht es gegenwärtig unt Ihnen in net rachsiichtigeti Aufleh ksskmssaxioix per-. sung-. sichs poss var-sucht Auch ver der Forderung das Sie ilsn heirathen sollen, trotz Ihrer (Sriläriina, leitet ihn Gleiches. Ein Vortbeil erwächst ilnn ja dadurch nicht. Ich glaube, das-. er ein Mensch ist, von dein man iin Guten und indem man sich ilnn gänzlich nnterordnet· alles lia ben li1nn, ims- man will. ideien aber nichts-. Einmal ansaebkncht, wird er sinnt Racheaitel schlimmstet Art Eben isnd Dinae thun, die daran Weiseln lasse-n, ol) er das aeeingste Gesiilzl für Recht und Ehre besitzt. »Aus dieser seiner Veranlaaunq be letheile ich auch seine Handlnnastveise gegen schien Vater· Hast und Eins pöeung haben ihn etwas tlnin lassen, woran er sonst niemals auch nu: eke tiaklsst beben wärdr. Menschen solcher Art geht man nun freilich lieber aus dem Weaex sie gehören zu den gefähr lichstem die es gibt, denn sie lehren al les von untersi en oberst. erklären Weiß seit Schwarz und beweisen einem sogar su guter letzt, daß man ein Schurke Est. .e aber Engel seien »Das Seltsamste ist, dnsz derartioe Lehre unter nvemalen Verhältnissen nicht nur völlig anders handeln, son dern auch visllia anders fühlen- Sie können walte-hast unt und hillseelch sein nnd sogar ihren Kinn Berti-en ganz beiseite stellen. n muß sie nur zu