Sonntags-Matt Beilage des ,,21nzeiger und Herold«. J- P- Windelle- Hcmnzgeäcr. Grund Island, Nebr-, ten S- Juli ist«-X No. 44. Jahrgang 1k-«. . Zeiss-ihm iin Heut-klein Die Bemffnung eine gleiche in Eilig auf Gewehr-e und Geschützt Jn Bezug auf die Ausrüftung des Mannes ift man in allen beeren be sMbL Gewichts-Erfparni e zu erzie len: die Verwendan des luminiums spielt hierbei die we entlichlte Rolle. Die Bewaffnun , fowohl in Bezug auf Gewehr toie Je chiitz, befindet sich zur Zeit bei allen taaten ungefähr auf dem gleichen Standpunkt Die ver schiedenen eingeführten Gewehrfyftenie beruhen färnmtlich auf Mehrladung mit einem Geichoßtaliber von .ineift 7 bisSMillimeter. Sehr in den Vor-. Urgrund treten fodann die Konstruk tionsverfuche von felbftthätigen Hand feuerwaffen, ,,Selbftfpanner« oder »Autornntennewehr«. Die Fortschritte im ttlrtillericwefen hat-en eine vollständige Umwandlung auf dem Gebiete der Feftitnngaulnnft ergeben. Die großartigen Erfolge der BelagerungsArtillerie deinirlten nn far.gs, daß man den permanenten Fefts ringen überhaupt keine Daseins-Hinrich tirnng mehr zugestehen wollte; baid aber begann man wirksam entgegenzu orkritcn, zunächst mit tiement und Be ton. ---- wodurch den Eindectungen eine außerordentlich erhöhte Widerstands kraft verliehen wurde, ——- nnd in neue get Zeit mit Vanzerunxn Welldlech und l ruht. Durch die letzteren Hilfsmit tel bat die Festungsbautunst der An grisssartillerieaeaeniiber nicht allein wieder das Gleichgewicht, vielmehr das Ueberqewicht errungen, da die Pan-ser technil zur Zeit der Geschoß-— und Ge Lckpiisztechnil noch überlegen ist. Alle:· inas sind Panzerungen ein äusserst tostspieliaeg Material Unter »Panzer esclkiitze« ist zu verstehen, daß die chweren Ferntantvs-Geschtttze in dreh baren Panzerthitrmen und -luppeln. scwie in Panzertasematten, die Nah tamps-Geschiitze tmeist Schnellseuerta ncr en lleinen Kalioers) in Senk- oder sahrbaren Panzerungen ausgestellt werden. Durch diese Umwandlung der Festung Armiruna werden die Forts entweder zu »Pan3erl)atterien« ohne Jnsanterie sVertheidigung ----- diese : trird dann in Zwischenwerte oder H -stellungen verlegt --- oder zur Jnsjm terie-Haudtstellung. währknd in diesem ; Fall der artilleristische osierntamps dem ; zwischengelände Just-lett —- Indessen ; ist auch diese Frage des neue ten Be- . sestigunagsysterno noch keineswegs cre tlärt und stehen sich die Meinungen der berufenen Fachleute in mancherlei Be ziehung noch qeaenijber. Das Ertundrrngs- und Meldewesen lat mit der immer mehr wachsenden Vergrößerung der Heere eine erhöhte Bedeutung gewonnen. Je mehr Trup pen zu den entscheidenden Schlachten . vereinigt werden müssen, je größer ca durch die Entfernungen zu und aus den Gesechtsfeldern sich gestalten, desto schwierig-er wird eg werden, einen aus reichenden Rundschastsdienst ausitben u lännen, während andererseits die othtoeudigteit eineg solchen siir die Führer zunimmt, damit sowohl die entscheidenden Entschliisse rezchtzeitig ebesaßt als auch ihreAnssiihrunqen siir « rt und Zeit rechtzeitiq gewährleistet werden können. « n allen Heeren ist rran daher bestreb, diesem Zweig des nsilitärischtn Lebens immer neue Mit tel dienstbar zu machen oder die schon getannten mit Hilfe der Techntt zu l MIVOUTOMMUUL - Die» Verpendung der Briestaulsen « beschrontt sich nicht mehr nur auf Fest- » uieien, in neuester Zeit sind auch viel fache Versuche von Schiffen aus Zur » Herstellung der Verbindung init dein . Festlande gemacht worden, welche setir befriedigend Jusgesallen sind und er- - geben traben, daß die Tauben der See » tiantbeii nicht unterliegen, sondern so scrt richtiq aufsteigen, daß sie aber während des- Gefecht-z nicht verwend bcir sind, Da sie durch das Getose dez Geschütztcinpseg betäubt werden und den Orientirnnqgsinn verlieren; das Gleiche dtirste wohl auch im Festunqss kriege eintreten. Dr die Tauben nach dein Tetekirapb die schnellsten Melder sind, so dienen sie auch lzu rascher Nach-« richteiibeiörderunn aus weitere Cntfer nuneien, cder wenn der Telegraph ver sagt. Ueber die Verweiiduir des elektri schenTelenrapr und des SFernsurectxeki im Allgemeinen dürfen ivir umsomehr binroeggehem als über wesentliche Ver volltommnun en in der neueren Zeit nicht tu beri ten ist. Die Telegraphie ohne Treibt die vielleicht recht eingreis send wird, besindet sich noch zu sehr-im Versuchoitndiuin Das Legen des zin betg durch tleine besonders ausgebil ltte Abttieiluinien Radsahrer, Ra velleristen - qebt außerordentlich schnell oon stritten; bei Radfabrern rollt sich der Draht sann-; dünner Staiildrahy während des Fuhren-It ab, Kavalier-isten können ihn beim Vorbei reiten über Baumäste werfen oder mit telst besonderer an der Lanze erwie bicchter Gabelzinten auflegen. Durch die Ersiiitung eines tragbnreii Feld telegrag n, der in Tornejtersorin aus dein Nu en oder auch iimgetiiingt oder in der and getragen werden tanii, er söhrt diese Thätigieit noch eine ort n ehrte und ertetebterte Verwendbari teit siir Port-often Tinte-mitten und im Gefecht -—— An die ein Orte fei auch nccb der weiteren Dienste der Gemi citiit für militörische Zwecke kurz ge dacht. Das elettrische Licht hat eine se r vielseitige Petivenduiim der »Ehcheinioetser'« ermöglicht au »in der Nccht die ununterbrochene Aus uhruug der Armiiunggarbeiten in ttungem die Entdeckung der Angri Harbeiteu des Beiqqeiers, wje auch einer Ag nzhkkgngs- und Dturmver uche, »sur den Belagerer das Erkennen der feind Der ,,vrs1k« Blum-sc wird untkrgrtanryt Man qlaubl allgemein, der Marrofe Habe nur Veraniiaem wenn er Erlaub irif. erlfilh an’s Land zi- geber-. Dies ist irdofi eine falsche Annahme, denn de: lustiae Makrofe findet zu jeder Zeit Geleaenheit, einen Seher-, in Scene zu feren. Ein auvtsdaß der Deman nuna der deuts .n Kriegsschiffe, welche jetzt bei Manila neben Near Admiral Demey untern, ist die foaenannte Cerei monie der Taufe. Nach jeder länaeren Seereise nämlich ist es Brauch, denjeni gen Mattosen zu laufen, welcher der »musterhafteste« während der ann-zen; Fahrt war, d. l). welcher das meier « Geld ersparie und am weniqsten Groq trank. Beadsichliat man durch die Edruna, die Nüchterndeit zu unter stützen, so muß man sie einen »edl schlaq nennen, man erreicht nämlich qe » rade das Geaentljeil damit denn jeder Matrose, um der unangenehmen Tau- ; cheraffaire aus dern Wege zu gehen, giebt gern seine Ersparnisse zum Besten und schont den Schnapg nich-t. s Die Ceremonie der Taufe ist sehr interessant und jeder Offizier der ame ricanischen Flotte in Manila sah sie an, wenn er so glücklich war, eine Ein-— - ladung dazu zu erhalten. Zuerst wird l ein Thron für Vater Neptun errichtet ! und aus einem Segel oder Theertuch ! eine ungeheure Manne aus Deck iinpro visirt, Man füllt sie mit Wasser und » an ihren Rand stellen sich allerhand ! vermuinmte Gestalten, ähnlich einein Calithumpian - Aufzug in den Ver. Staaten. Aus ein gegebenes Signal erhält der Monitvr vom Neptun das Zeichen, eine Liste zu verlesen, welche die Vergehen des Opfer-Z enthalt, die meist aus übertriebener Mäßiateit und » i Belustigung, welche ihrem Namen volle Nuchternheit lbestehen. Neptun winlt mit feinem Dreizack und giebt einen strengen Befehl, welchen sofort feine grotesken Unterthanen ausführen, in dem sie den unglücklichen Gesetzijbertre ter beim Kragen nehmen und angetlei det wie er ist topsiiber in das große Basin stürzen Hier darf er so lange herumschwimmen, bis er ganz durch näßt ist. Das interessanteste athletifche Spiel an Bord eines-I Schifses ift ein Hinder ni;rennen. Die schwierigste Aufgabe dabei ist, durch Rettungsgiirtel zu ges ! langen, welche an Seilen hängen und : . bei jeder Bewegung des- Schiffeg in’; Schwingen gerathen. Jst die See be wegt, so ist es selbst für einen Athle- - ten von Haus aus kam möglich, ohne » Fehl die Hindernisse zu nehmen. »Den Affen baurneln lassen« ist eine Gerechtigkeit widerfahren läßt. Die Beine des ,,Afsen« —- ein sorgfältig mit Kunstverständniß auserlesener Mann ——werden zuerst mittelslStricken und Flaschenzijgen aufgezogen. Dann erhält das Opfer ein Stück Kreide, da, mit bewaffnet, ist ihm erlaubt, diktirte Liebesbriese auf«·s Decl zu schreiben, auch- darf er sich als Zeichner produzi ren. Der eingeweihte ,,Affe« wird warten, bis ihm die Bewegung des Schiffes erlaubt, eine leichte Skizze zu entwersen, meist ist es aber nicht die Kreide, sondern die Nase des Artisten, welche das Deck berührt. Einen anderen Sport macht die Schwankung des Schifer äußerst un terhaltend, es ist der ,,Damen Eier Und Lösfel-Wettlauf«. Die Tl)eilnek) merinnen werden in eine Reihe aufge tellt, und erhalten ein Ei, welches in einem Löffel liegt, der mit gestrecktem Arme gehalten werden muß. DieDame, rrelche mit unversehrtem Ei das Ziel zuerst erreicht, hat gewonnen. Hierbei handelt es sich weniger um Schnellig teit als um Geschicklichkeit Es macht viel Spaß, diesem Spiele zuzniehen Manche hält das Ei so niedrig, daf; es bei eventuellem Herausfallen unver sehrt bleibt, eine andere schreitet kühn vorwärts-, dem Glücke und der ruhigen Lege des Schifer vertrauend, während das Ei einer dritten vielleicht einein rrn, der entsetzt aufspringt, in den « chooß fällt. · Nicht weniger unterhaltend fiir Da nien ist ein Wettspiel in Nadeleinfä dein. Auf einer gewissen Stelle des Deckes befinden sich gleiche Nähnadeln Und Fadenlängen. Die Nadeln müs sen so schnell wie mdglich eingcfädelt nnd am Ziele mit großer Geschwindig keit in ein Radelkissen ,esteckt werden. Hierzu ist vor allem —— Ecduld nöthig. Eine Schubtarrenwettfahrt an Bord eines Schiffes ist weit amiisanter, als auf einen. Dsorsjahrmarlt, denn hier vertreten Matrosen die Karten, sie fürchten sich nicht vor ein paar blauen Flecken, wenn sie aus den Händen lau fen nnd ihre Beine hochgehalten wer den, um den Besitzer desselben ani- Ziel zu bringen. Die Schiffsbewegnng wirst oft Karten und Schieber zum Gzlächter der Zuschauer aus ein-en H usen. dienst wird wahr cheinlich die Erfin dung von Mu. Chadwict hervorrufm Die Verwundeien am Vorn eines Schiffes in Sicherheit zu brinaem nat von jeher ein schwierigeg Proölei·i. Jst Große Umwälzung im Amdulanz ein Schiff zum Gefecht klar gen-acht, so ift auf Deck kein Platz für iibe1-fliisfi.1e Dinge mehr, nicht einmal Platz siir ds-: i fo unentbehrlichen Tragbabren Tann tft es auch unmöglich, dieselben mit Verwundeten in die unteren Schiff-: täume zu heben, oder sie an Nichtleitem in Boote zu dringen, welche die Beför derung zum Hospitalschiif bkforkim Wie alle erfolgreichen Erfindungen erscheint auch Wirs. Chodwickö Neue r-.:ng auf dem ersten Anblick sehr ein sach. Man glaubt nichts Neuem ge geniiber zu stehen, uns irnndertvsickn daß man nicht schon längst auf diese Idee gekommen ist· Doch ganz so kitz saeh ist die Sache nicht. Die Illustra tion erläutert das neue Tragbaud nirht erschöpfend, man sieht nur einen M inn von lzwei Gefährten gehalten. Jn Wirklichkeit besteht das Tragband aus einem Stiick großer Sackleinwand, et wa 1 1s2 Yardg lang und 854 Yard breit. An den Enden sind Bänder aus gleichem Material angebesret, lang genug, um über die Schulter der Trä ger gezogen und in deren Gürtel einge haclt zu werden. Es ist das Wert ei nes Augenblicke-, die Bänder zu befesti gen und den Patienten vom Boden aufzuheben. Zuerst wird das Stiicl Sackleinsoana unter den Verwundeten geschoben, knieend ziehen die« Träger die Bänder iiber ihre Schultern, stehen auf und bringen durch ihr eigenes Gewicht den Patienten in die rechte Lage. Dies geht schneller vor sich, als er niedergeschrie-: ben werden kann, und geschieht so vor-« sichtia, daß jede Erschijtterung ausge schlossen ist« Diese Tragbänder nehmen so wenig Raum weg, dasz man 40 bis 50 überall an Hand haben kann. Surgeon Gene ral Van Ruhper wurde zuerst aus diese Erfindung aufmerlsarn und tann nicht genug zu ihrem Lobe sagen. Wahr scheinlich wird man Flotte und Heer zu gleicher Zeit damit versehen, denn man ist von ihrem unschätzbaren Werth siir den Ainbulanzdienst überzeugt. Da man sie so leicht handhaben kann, wer-. den sie besonders während des Gefech tes von großem Nutzen sein. lichen Ziele, und endlich für Freund und ind das Aufsuchen von Todten und erwundeten auf den-. Schlacht feld; mit ilfe einer etettritchen Lampe und eines ergrößerunggglaseg werden die durch photoqraphifcheszzertleinerung in winzi er Schrift hergestellten Brief tauben- epeschen auf eine weiße Wand quvorfen und les-bar gemacht; elektri fche Leitungen bewirken das Abfeuetn von schweren Gefchützen und die Er plrsfion von Sprengftossen über und tsnter der Erde von beliebiqer Entfer nung aug. Auch die selbftthiitige Sprengunq von Eisenbahnfchienen vermittelt die Elektricität, indem in dem Augenblick, wo ver Zu überdie zu sprenqende Stelle fährt, cisch die Lei ttsng schließt und vie Sprengladung zun Exvtcdiren gebracht wird, ist hier zu nennen. Solange die Lentbarteit desz Luft schisses nicht erfunden ist, bat tü: mill t tärische Zwecke eigentlich nur rek Fes Zselbatlon Bedeutung. Bis 1890 war · let Fe eldallon im Allgemeinen nur ! fiik die tändigen Verhältnisse des Fest ungstrieges verwendbar, da die Erzen gung des-» Gases sehr umständlich um und die Füllun des Balloncs mehrere Stunden in An Pruch nahm. Seither ist es durch den Fortschritt der Technik Igelungem das zur Fiillunq nötuiae Gas im usaminengeureszten Zustande I in Stadlflaxchen mitzusiihreiu Wenn , aich die Ge ahk des Hernnterschitßens durch Artillerie und Gewehrfeuer vor I liegt, so haben nuspedeksnte Versuche I ergeben, daß dieselbe nicht so bedeutend s ist, als man an enoinmen hatte, nnd f einen ganz be eutenden Ujkunitioiig veibranch nöthig macht; nur tvcniae Dutchlöcherungen durch Geivehrtugeln vnniögen den Ballen überhaupt nicht zt In Sinken zu bringen Die nachthei ligste Einwirkung aus die beobachte.ide Ausnutzung des Ballons iiben niedrige Windverbältnissc aus-, wodurch die Schwankungen febr bedeutend werden nnd der Ballon leicht niedergedrückt wird. Diesem Uebelftand versuchte u.csn in neuester Zeit durch Anwendung eiixer Drachenform zu begegnen, in folge dessen der Ballon durch den Wind « gehoben und die Bewegung der Gondel ' vermindert werden foll; die Versuche-, die bis dahin befriedigt haben, find nich nicht abgeschlossen Die Mittbeilung der Beobachtung nach unten erfolgt entweder mittelst Herablaffen der Meldungen am Tau, oter durcks Fernfprecber unmittelbar an die empfangende Stelle, oder auch durch Heriiblassen eine-Z Jnfassen des Ballono in einem kleinen Ballon: bei Recht kann auch mittels eleltrischeni Licht auf weite Entfernungen signali-« sirt wetten. — Die Verwendung des frei schtvebenden Ballonås findet bei entsprechender Windrichtung zum UeberiUitteln von Depeschcn nnd Litiit ialme von Briestauben aus einn fcldlossenen Plätzen statt; immerhin lcnn ab: r bei gnnstigen Verhältnisse n seine Wirksamkeit auch dadurch eine b(deutende werden, daß cs dem Vesi theidiqer wie Angreifer qelinaen kunn, di: ich Ueberslieaen der feindlichen c tcl lung entneder durch freie-z Brod-acht n »der durch ghotoqraphischeAuaenblicls lilder wer l)vvlle Ertundigunqen zu beloerlstelligen —- Somit seljeu wir angl) die Photoaraphie als neuesteJ Hilfsmittel den Erkundigun szwecten dienstbar gemacht. Die Entwi lunr der mlatten kann entweder an Ort nnd telle r or, vom Beobachtungsposien di iuz Meldereiter oder Radfahrer zu tätige-bracht beim Empfänger erfolgen, da man weiter nichts bedarf als ein leicht herstellbares rotheJ Licht li. B. geschlossenes Fenster mit einer durch — rothes Tuch verhängten kleinen Oeff nun ), 2 flache Teller und einen Eimer Wa cr; die nöthigen Chemilalien wor den für den Feldgebrauch als Patro nen (kleine Rollen in Bleistiftstarte) in j einfachster Weise mitgefiihrt: in 10 bis s 15 Minuten können die ersten Abzüge ) fertig sein. — DiePhotographie wird ojt eine wich tige Ergänzung der personlichen Be obachtung dadurch sein, daß sie auch das wiedergiebt, was der Eriundende s selbst in manchen Fällen nicht sehen kc.nn. —.— Zum Schluß unserer betrachtenden Darstellung über Heere können wir noch über einen sehr erfreulichen Fort schritt auf dem Gebiete des Sanitäts weseng berichten. Der Gesundheitszus stand der Heere hat sich im Allgemeinen gebessert, sowohl in Beziehung auf die « ahl der Erlrankungen, als auch der » terbefälle. Dieses gute Resultat haben einerseits die Fortschritte in der Krankenlehandlung andererseits aber rrruehmliih die erweiterten Kenntnisse rsnd Hanthabung der Gesundheits pflege als Vorbeugungsmittel erzielt, hierzu gehören die Verbesserungen in Bekleidung, Ernährung, Unierkunft und Körperpflege. Die Erfindung der Röntgenstrahlen kommt in wesentli « chem Maße der Chirurgie zu Nutzen, welche mit ihrer Hilfe sonst nicht auf findbare Bruch tellen, Kugeln, Ge schcßsplitter bei n Verwundeten fest stellen kann. Es wird zwar von den kleinkalibrigen Geschossen behauptet, daß sie, in Folg-e der großen Anfangs geschwindigkeit als Sprenggeschosse wirkend, die Gewebe des Körpers nach allenRichtungen zerreißen und dadurch Lei Verletzungen auch Von weniger wichtigen Organen die Lebensgefahr und Unmöglichkeit der Heilung ver größern. Die neuesten Untersuchungen widersprechen jedoch dieser Annahme, sie haben ergeben, daß gerade Gewebe schüsse fast ausnahmslos und zum Theil in sehr kurzer Zeit heilbar sind, daß aber allerdings Schüsse in den un teren Extremitäten schwererer Natur sein werden; ferner sollen nach diesen Untersuchungen die tödtlichen Schsüsse um ein geringes, die stärkerenKnochesk splitterungen etwas mehr zunehmen, dem gegenüber sieht aber ein viel besse res und zahlreicheres Sanitätspersoi nal mit weitzweckmäfzigeren Sam tätseinrichtungem sowie die großen Fortschritte der Wundbehandlung. Don Jose Rizal, ein junger Mann von etwa dreißig Jahren. einer der ältesten Familien des castilischen Adels entsprossen lebte zumeist auf seinen Be rtzungen in Manila. Eine weich n·iithi e Natur, empfand er für das Schicksal der Jnsurgenten Mitleid und so schrieb er einige Gedichte, in denen dieses Mitleiden in starken Accenten durchllang Die Gedichtc, die der Aus druck eiiser rein poetischen Seelenstim niung waren, wurden von den Jnsur ginten gelesen. Die Thatsache, daß ein spanischcr Poet derartige Aecente anschlug, wirkte doppelt auf sie, einige derselben wurden sogar als Volksw der gesungen. Der Militärgouoerneur « in Manila sah darin einen Hoch-ver rath. Er ließ den Poeten in dtin Mos rinnt verhaften, als derselbe mit seiner Braut, der Tochter des in Manila an sässigen deutschen Generallonsuls a. D. Friedrich August Tanfers, und einigen Freunden aus einem Dampfer einen Ausflug nach Hoilo unternehmen wollte. Don Jose Rizal wurde auf kein Kriegsschiff ,,Cortilla« nachBarce lrna vor dasMilitärgericht gestellt und wegen Verbreitung aufriil)rerischerLie der zum Tode verurtheilt. Drei Tage vor derVrllstreckung des Todesnrtheils trafen die Braut und die Schwestern des Unglitcklichen in Barcelona ein-. Es war ein erschiitteriides Wieder s(l«-en. Das junge Paar hatte sich in leidenschaftlicher Liebe gesunden· Es war, als den Bräutigam der Schick sals-schlag traf, mit den Vorbereitun gen zur Hochzeit beschäftigt gewesen. Und nun fand die unglückliche Braut den geliebten Mann in einer Kern-Tr zelle, an Leib und Seele gebrochen, »zum Tode durch Pulver und Blei Ver urtlkeilt Der Märtyrer hatte jetzt nur nich einen Wunsch: vor seinem Tode mit seiner Braut getraut zu werden. Der Generalprolurator von Barcelona gewährte ihm die Erfüllung des Per zeugtvrtrisches. Das wirkte wund-er asn biruhigend auf den Ungliicllichen; oer Poet in ilnn erwachte. Und Alleg, was seine Seele in Schmerz und Webmuttj bewegte das goß er in sein letztes Ge dicht, das er in der-Nacht vor der Trau ring verfaßte. —- »Mein letzter Ge tarte so lautet der Titel diese-« Gedichteg, aus dem in ergreifender Jn niateit das Weh des Dichters tönt. Am Etl. März 1898 wurde Jose de lllizal mit Fräulein Louise Taufetg in alle-: Stille im Sleilitiirgefanaenhause von Barcelona getraut. Nachdem ,die Ce iemonie beendet war, Wurde-u ihm ei nige Minuten aegönnt, um von seinem armen Weibe Abschied zu nelunen. Sie standen Beide lautlos da, die Blicke iu einander getaucht, bis er mit den Wor ten »Mein letzter Gedanke« ihr wei nend um den Hals fiel, sich rasch aus ilkier Umarmung löste und hocherhobe um Hauptes zum Richtplatz schritt. Er starb wie ein Held.« Auch diese Schuld nssiid der spanischen Regierung bei de: derirstehenden großen Liquidntion verrechuet werden. si- sic si (5 o u l n n t. ,,Fiiuszin Pfennige koste-u oie zwei Gold tijniesk Das Ist zu viel-« Kleiner Frit;: »Ja, Papa, quer mal: tel) lean elses auch eiucn todten zubelommeu.« tfiu Wohlthäter. »Deinen Zie dem armen, blinden Bettler nun-J genehm-« — ,,Neiu, aber ich habe ihn - die Treppe hinabgekeuchtew