Erste klette. Rosen brachen wir zusammen, We- der Pakt zu Ende ging, Wipfettrehn und Abendslammen Und ein letzter Schmetterling. Seiner Flügel müdes Schwanken Streiste scheu dein Angesicht · Ueber Dornen. iilxser Ranken Stica er taumelnd dann in’s Licht. Langsam sah’n wir ihn entschweben, Und es fiel uns seltsam bei. Gleich als ob das letzte Leben Jetzt mit ihm entschwunden sei. Grifer nicht nsektr nach den Zweigen, Ließen all die Rosen stehn Und wir hörten dnrch das Schweige-i Uns-en tiefen Atlxem aehn. Neigtest dznn das Haupt befangen, Tag die Last der Flethten trug, Allrd s:ill . . . Die Wivsel schwangen Nur in Zug nnd Widerziia. Harten ihr derstoltlnes Wieaen Heiniii(!«· iurch die Dunkelheit Und wir standen und Wir schwiegen Tief in Angst unt CänfainteiL tiarl Busse. —. O- .«.—· -— ----— Vorsi: Eine Oundcg:sd:ichte non H. v. Benno. »Ach, HanseL siels doch den reisenden kleinen Hund! O siels doch, wie nied lich! So einen möchte ich auch haben!« ,,So?« erwiderte ich etwas gedehnt »Ach sa, bitte, bitte, er ist zu nied lich! Sieh doch nur, das süße, kleine Thier!« Das süße, kleine Thier irar ein etwa drei Monate alter TeckeL der, mit seiner Mutter zusaminengekoppelt, sich von dieser hinter seinem Herrn her schleisen ließ. Jtnn paßte offenbar das Tempo nicht, und so ftemmte er sich einfach mit allen vier Beinen fest und ließ sich ziel:en. Das Hals-band war ihm infolgedessen nach vorn gerutscht und latte das lose Fell über der Stirn zusammengescholsem so daß es drei dicke Falten bildete. Possierlich gering sah der kleine Kerl allerdings dabei ans, so ein richtiger Trotztopf Un verdrossen vuttelte die Alte weiter und schleppte den angezogenen Sprößling hinter sich her. Nur al) und zu blieb« sie einen Augenblick stehen, um auszu ruhen. Dann setzte sich der dicksällige Sohn ganz großpatschig hin und sah sich um, als ob er sagen wollte: »Siebe Du wohl, nun aelytg nach meinem Kopf, und so gefällt mir’s.« ,.Kennst Du den Herrn-" fragte mein blonder Schatz. »O io!« »Frag« ihn doch, ob er nicht noch so einen kleinen Hund l-,at! Jch möchte gar zu gern einen haben!« »Wirllich?« »Ja, ja, bitte, bitte, HanseL this-Z hochfl »Ja weiszt Du ---- ich will Dir ’mal was sagen, hast Du denn eine Ahnung, was das bedeutet, solch einen Köter ins Saus zu nehmen« wo wir keinen Gar ten und keinen rechten Platz haben?" »Was ist denn dabei-Y« «Na, baß ·mal aus« ich werd’ Dir das Programm entwickeln! Verschleppi te und zerbissene Morgenschuhe, abaes rissene Franzen von Sofas und Lehn sessel, anaelnabberte Tisch- und Stuhl beinc unauslöschlichc Spuren aus Teppicben und Dielen, und was der gleichen Scherze mehr sind-" »Ach. Du willst mir nur Anast ma chenl So schlimm wird es doch nicht Revis-m Sieb ’mal, er ist doch to nied ! .« »Ja, jetzt! Aber wenn er erst größer ist, trer weiß, wie er iich da entwickelt! Und das faae ich Dir im voraus »Was denn?« »Wenn Du Dir einen bund an schaffst, gekört er Tir, und Du hast Dich um ihn und feine Erziehung zu kümmern. Ich ruhte dann keinen Fin aer daran-« Es ist D e i n Hund!« »Ja, ja, das werde ich auch ——« »Und ich werte taub sein geaen alle Klaan über den abscheulichen Kisten« »Win, HanseL wie tannit Du so etr as saaen! Das niedliche Thier eben!« »Gut. -s- also iiber das niedliche Zbieichent Auf Dein Haupt tonnne e .« »Hansel. Du willst mich nur ärgern unt gönnst mir die Freude nickt!« ,LJ«h, oh! Meln Schott Du weißt neunu, daß ich ini Geaentbeii Dir jede Funke aönne. Aber ich bin über ,;,e1.c2, daß dies keine ist.'« »Juki-« Doch, iiebsster Hanfet Bitte, stack rech, ob wir nicht solch« ein Thier-»Den bekommen können-« Litirs Tu iikejnst Du! Denn ich will teinen.« »Im werde schen cut awspassen und gewiß nicht tlgaen.« »Gut! Wie Du willfi! Jch habe Dich aewarnt.« Wir waren iniwischen in den soge nannten Stadtvcrt aetommen und hatten an einem Tische Mag genom men. Unweit von uns sasi der glück liche Besitzer des Hundes-. «Lsansei, stack ihn doch! Ja?« fDu hast es ja gewaltia eilig, Mei ne.« »Ja, ich freue mich ja jetzt schon so sibr daraus! Geh doch, Daniel, lieber, guter Daniel, und fraa'!« Der liebe, aute Daniel —- das war nämlich ich —— stand auf und ging an den anderen Tisch. »Guien Tau. alter Kalchas-« redete ich den Herrn an: Kalchas war ein Seher-wann iiir ihn. .Guten Tan- lieber senkten wie sebt’s'i« i ,,Tanke, aut! Ihnen hoffentlich auch! Hören Sie ’tnai —- was ich sa aen ivollie —- haben Sie vielleicht noch einen junan bund so wie den das Meine Frau möchte aern einen haben.« »Wollen Sie diesen haben? Jch tr. ll i.-n las sein « Ochs —— Nee, beileibe nicht, —- aber meiner Frau bat er unbändia gut ge fallen. Sie ist aanz verliebt in das Einer und will absolut auch einen ha en.« »Ja, Sie können diesen belonunen! Wollen Sii ihn ltolcn lassen oder soll ict ihn scmcten?« ,.T:ini· schön, ich lasse ihn morqu friils ndbolen Und besten Dank in: Eis-Amen meiner Fran. Sie wird selig em.« s »Na, viel VergnüaeM Ich bin froh, zircnn id; ihn los bin. Das-. Ihre Fruu Eil-m laben will, freut mich, denn da Zweis in; ii,n in auien Häinden« ; ».llso morgen früh schicke ich :11n!« ? ,c-ck«ön. wann Sie wollen!« ! .,«.-lll raii)i!« Nochmalg besten Dani!« . »Bitt’ schön, leine Ursache! Den Gefallen thu« ich Ihnen aern!« Wir schüttelten uns die Hände,1mo ich lehrte an unseren Tisch zurück. Meine kleine Frau sah mich mit gro ßen Auaen erwartungsvoll an. »Nun, Hanfeli« »Ja, Du kannst diesen bekommen. Sein Herr will ihn aern los ssein!« Da fprana mein Schatz aus und fiel tnir einfach ver Freude um den Hals, unaeniert vor allen Leuten - »Aber, Kind, so opne zitiickfulxt auf die Nachbarschaft »Ach, das ist mir ganz eqall .i·«·)a nsel, tritllich, dieses Hündchen soll ich ha ben-. O Himmel wie freue ich nich! Das siisie kleine Geschöpr Es ist doch zu niedlich!« »Na ja! Er ist aani nett —« »Ganz — nett!? Reizend ist er!« Tas tlana start nach Entriistuna, und um ihre wirkliche Freude nicht zu stö ren lenkte ich ein und fand» ihn« auch ,rci2.end«. Wir ainaen dann bald nach Hause, nachdem ich noch vorler verschiedene Male den Verlauf der Unterhandlung init dem Eianer des Hundes haarklein hatte erzählen müssen. »Saate er aleich ja?« «J0wohl, ohne weiteres-! Er will ihn ia aern los fein!« »Du, Hanfel, ich freue mich ganz fck.recllich!« »Ich mich nicht aar so schr! Aber ——« »Daß ’inal aus« Du wirst auch noch Deine Freude an ihm haben-« Ich machte ein etwas zweifelnaith Gesicht. aber mein Liebchen bewies mir niit tausend Gründen, daß das ,,liiße Thierchen« zur Vervollständiqana des Glückes in unserem junien Ebeizimniel durchaus erforderlich war. Und geaen lclraismente von folcksen Lioven nnd iAuan war doch nicht aufzukommen-— "ici:- glaubte es schließlich selost oder that isreniasteng so. Natürlich wurde ten tun-ten Abend hindurch nur noch von ,,it)m« liest-rochen Ein Korb wur de ieu beschafft irnr mit Kissen und ’Decke -—- natürlich wattiert — -- for-g sältia ausaedelftert. »Er iit doch noch so tlein und braucht Wärme! Er schläft doch ge wifi noch immer bei der -.s;·c·utter!« lieber drnPlatz, an welchem er schär fer-. sollte. entstand eine kleine Fidei nunagverfchietenbeit »Natürlich im Schlafzimxner, vor i..einem Bem« ,,J:i unserem SäcilaitinrmerpZ Nein, mein Schatz, auf teinen Fall! Irgend wo sonst, aber da nicht!« »Du bist arausam! Das lleine Thier tann doch nicht allein schlafen, ----- da fürchtet es fich ia.« »Dann mufi er sich das abgewöh nen! Jus Ichlaszimirer tonnnt er nicht!« .,Hai!sel, ivcnn icli Dich nun sel:k, recht sitt-. bitte? Recht. recht sehr!« »Nein Liebsten auch dann nicht! Hian aeäöken nein ’tna! nicht in Die Icl,la««itur-e.« »Mir er ist doch no.«« ro ltkin!« »Taiunt erst reibt nicht. Omr heult und icult er Nachts und ital-Tit ’ruin und vctstedt nicht mal. wenn man ihn spat, et scll’s Maul kalten und sitt luschen!« »Ach, das thut er ja nicht!« »So, meinst Du? Na. ich lexxne die Sorte besser als Du, alaub’ ich. Und, tier und ant, ich maa es nun ’mal nicht, also laß es.« Damit aing ich in neeine Stube. Gibmollend fak) mein Schay rnir nach. Dann hörte ich sie im Eßzim r ck lnn und lxet neben, um einen Platz sü: ten Hundetotb aussindia zu ina chen, nnd als wir tut Ruhe gingen, zeiate sie mir vnll sreudiaen Stolze-J das .L)iindebett. Es stand nahe de! Thiir zur Schlafstube am Ofen. »Schade, daß er noch nicht da ist! Jene schlinfe er aetvisi schont« »Ob« er tköche herum und jaulte!« ,·Ach, Du bist häßlich. Hanselt Magst Tu ihn denn aar nicht leiden?« »Sonst gern, ——— als unseren Hund —- reinl« — Tslm Mittaa des nächsten Tages kam ich com Dienst nach Haus. Freude stIalslend empfina mich mein Lieb, mit alänzenden Auaen und rosiaen Wan aen. »Sieh doch, da ist er, der süße lleine Ketl!« Damit bob sie das kleine gelb selliae Thier in die Höhe und küßte es auf die Stirn. «Na« bör’ 'mal. das unterlasse nut! Mich kannst Du küssen, so viel und so est Du magst Ich möchte aber nicht mit dem Ritter theilen. Das liebe ich denn doch nicht!« is »Er tft doch sang saubert« i »Aber immerhin ein Hund! Und Hunde sind dazu da, daß sie was zu fressen krieaen, und wenn sie nicht artig ssind, ttatt dessen Pritan —- So, Euer Gnaden« nur« dürfen Sie mir einen Ruft neben oder auch mehrere, je nach ;Lust und Laune!« Dabei fuhr ich ihr »mit meinem Tafchentuch derb über den rothen Mund. ! »Mir -—— brrr! —- Psui, HanseU ;Aernm·s nich nicht!" s »Na, komm her. dann kriegst Du ieinen!« Jch scßte den Köter im Ge »nick, setzte ihn aus den Fußboden und filtrir- meine Drobuna aus und zwar mündlich Dann ainaen wir zu Tisch, und der neue IdauEaenosse kroch in der Stube umher-, so das-· der Bursche beim Ser isicrei acht arben mußte, um nicht aus ilxn zu treten. »Wie scll er kenn beißen?« ,Tariider hat« ich noch nicht nachge dccht! —-- Wart ’mal --—« Vielleicht Lnrro!« warf ich mit den bariiriofcszcn Gesicht ein. »Ok) nein, das- niedliche Tbieri Waldmnnn oder so etwas, — Du weißt doch gewiß Hundenamen. Jan sel, saa’ ’:nal ein paar.« ,,Tyras, Hektor, Treff, Bon--neur, Nimrod —-—« »Nein, das sind ia Warnen fiir aroße Hunde! Und tr ist doch so klein. Andere, Hansel!« ,,Also —— Männe, Mövpel, Dachs-, Pietsch Schnipp, Sohn-tun Schnube ---! Auch nicht«-I« Ein leichtes Unwetter p-: auf. - ,,Hansemann. Du bist einsack- größ iich und ärgerst mich« »Aber Liebchen womit Jcnnk Jckj hat« doch nur ----- « »Ach, das ist ja Alles tin-Hm ——« L »Dante verbindlichst!«' s ,,L’ea, wirklich ———« - ,,Getoif;!« , »Mit Dir ist«s nicht ;i!;·i »Hu-shal ten!« ,.Hallo! Das wirst Du ntm doch swohl müssen. da Du isiaxxicsl meine Frau geworden bist!« »Ja, Aber —— nun sei »Tai Dei-Rims tia, Hanie1!« »Mit Veranijaen! Wurf-n soll sxch »das äiisiern?« · l »O Du! Ach saa’ mir roch einen netten Namen, Hansemi«iiis:' l ,,.f)eureta! Ich hab’ ein-n! Pai; a«:f! — Lark! Was meinst Du di is. .-'« i ,.Lort, was ist denn Ia«3.?« s »Als meine liebe ·?i:·ds’—:iiiinnin «iönnteit Du das eiaentlich vi-s-- Da Du es aber nicht weißt-, roter-: ih es »Dir erklären. Ein Lort iit ein schlin ael, ein Nichtan3, ein T.iiul-:ii:iik:s:s, ein l;ali:ftarriger, dickfeiliasx Pater-n, ein sauleJ Individuum ein ——·« »Hör’ auf, Hanseh das itt i;-. sinnl lich!« rief meine tleine Frasi halb tor nia, lealh lachend. ,Nein, in oiszlc Un tnaenden hat er doch nicht, tut- dann scll er auch nicht so heißen« « »Nicht? Glaubst Du, Das-, er scii n eriraen iit? Na· hats ’inal auf, Du irirft noch trag erleben, aber wenig Freude siirclt’ ich-« - ,.M«ciiine. Männe, Männe! stumm law-si, kein-sil« Wie schmeichelnd und tosend das tlana. Mir dem freundlich strn Gesicht rrn der Welt erhob eh inielt und aisiif s.z: ils I »Hier hin ich, inein Herzehen!« sagte ich in recht harmless lieariiansusdia. »Ach ach roch -——- Ticli mein« ich ja aar nicht. Ich Use ia den Hund« »Den Hund-Z O! Ich dadtr. iif träte gemeint. Alio ter Hunbl Na, auch gut. Zell ich ihn vielleicht lieber holen, leis-Hirn thut er wohl auch noch nicht richt?« s »Ja, bitte, lsrina’ ihn ’."ial l«er. Das nan er erst noch lernen.« setzte mein aalbener Schatz mit ernsthafter Miene .l)inin. ; ,.Das- brina’ ihm denn man bei. Komm her· Du Rader!« Damit faßte Hieh den Teckel ini Genick und warf ihn ’rnit leichte-n Sctitvnna meiner Frau ans den Schrei-» »Aber Haust, wenn er nun herun teriiel -——« »Dann löq er unten!« saate ich taltbliitia. ,,Wollen wir nicht Kassee triiilen?« »Ja. ia, ich komme schen. Ach. der siifie kleine Kerl, sieh doch nur!« assee wäre mir lieber: ich muß ba nieder zum Dienstl« l »Natürlich Dienst, Dienst und wie der Dienst ———« ,,Jch kanns doch nicht andern, ne than must er werden. Aber Du kannst mich nachher abholen, Schakcl!« »Und wo bleibt der Hund?« »Na höl« ’mal. des Köters wegen wirft Du doch nicht etwa zu Haufe bleiben wollen? Nein. mein Rind, sperr ilin in die Schlafstube, und l)ol’ mich ab, verstanden?« »Ja, dass geht! Ich tomme dann am Nachmittaa hinaus. Wo treffen wir uns?« »An der Schleuse! Watte ein btssel, wenn ich um sechs ncch nicht da bin. Und nun Addio. mein Lied! Auf Wie dersebenk« Während ich mir den Säbel um schnallte und Handschuhe anzoa wur de der Hund mit Milch aeflitteri. die ölm in einer qrofien Schüssel vorgesetzt war, Und dazu mit faniter Hand ge streichelL ,.Vcrläniia haft Du’s noch gut,« dachte ich bei mir, »aber wart« nur, wenn ich Dich erst in die Mache nehme, da aiebt’s Sänqe und keine Milchilnd Lork wirft Du doch qenankit.« — ..Addieu Du Lkrk!« sagte ich dann laut. Aber mein Schatz wollte es nicht hören, und ich ging Um sechs Uhr trafen wir itan an der Schleuse. bummelten ein bischen und gingen um acht nach Haus. Was alles mir unterwegs über das reizen de, kleine Thier voraesebwärmt wurde,i weiß ich nicht mehr, aber es war nicht wenig. Geduldig hörte ich zu und — dachte mir mein Theil. »Und so folgsam ist er schon! Wenn ich ihn rufe, kommt er gleich.« »Wie hast Du ihn denn aerufen2« »Ach, verschieden! Männe und Hundchen und Teckelchen!« »So kann er aber doch nicht immer heißen, — nenn’ ihn doch ,,Lork«!« »Nein, Hanslieh daH bedeutet etwns Häfiliches und —« ·ch»Er ist doch so niedlich!« vollendete 1 . »Ja, das ist er auch!« - «Wart'H ab, ob er’H bleibt.« »Warum denn nicht?« »Pafz nur aus, ich behalte doch recht; mit meinem ProarammA Wir traten in H HauH und ainaen hinauf. Mein Schatz rannte natürlich sofort in H Schlafzimmet ,,.Miinne Männe. kommt Wo ist denn das Hundeben7 Komm!« i Nichts rührte sieb. : »Komm derb, na komm! Wo steckt dem- mein kleiner Kerl?« Der Ton mußte selbst ein Handeheri erweichen, aber Männe besaß wohl keins, jeden falls kam er nicht i »Ich werd mal Licht machen und sehen, wo der Ratter steckt.« Damit zündete ich ein Streichboli an. Das rührte sieh etwas unter demBetL »Aha, komm rml ’,rauH Monsieur3« Jch streckte mich lang auH und qriff unter daH Bett. »Da ist der Kuion, — und noch etwas dazu. « i »Was hat er denn da im Maul l?« i i »O daH ist nur Dein Morqenschuh, in etwas veränderter Form Pro gramm No. 1! Jsch saat’H ia!« Ich mußte hell auflachen, denn est sah aar zu posirlich aus, wie der Ko ter Schwanz isnd Beine hängen ließ« während ich ihn am Genicker hoch hob und er tramdfbaft den Schuh mit den Zähnchen fest hielt. Ein Schuh war» eH freilich nicht mehr, nur noch trau- ! rigc Reste. Das Gesicht meiner Frau war einfach unbeschreiblieh j »Na p« ! »Das abscheuliche Thier ! »Bitte, bitte das reizende kleiie Thierchen, wolltest Dr faaen!« »Nein daH ist doch gräßlich! Mein schöner Schuh! Wo maa der andere em.« » »Hier ist das-, was sich einstmals »Schul) benannte·« Der war aanz und aar zerrissen. . ,,«’fängst Du an zu alauben, daß ich Hrecht habe?« sraate ich mit kalterMiene, obaleich ich den kleinen Missethäter am liebsten aewiirat hätte, denn die Schuhe waren sehr schön aewesen »Hier hast zDu Dein süßes Thierchen!« setzte ich tetwas bosbaft hinzu. »Was willst Du tnnn thun?« Ein Frauenberz ist unberechenbar. »Eiaentlich bat er doch keine Schuld; er weiß doch nicht, daf; er dag nicht thun darf, er ist—« « ,,. . .. ja ncch so klein,« schaltete ich sein· »Gewiß! Komm ’:nal ber, Du Un art! Darfst Dn das? Du? Du kleiner Schlinge-W Ein sanfteH Kuper am »Obrlärpeben bealeitcte diese Worte. twelchez ich fiir eine Lieblosunq gehal .ten hätte, nsäre es niir aefcheben. Ach selzuckend aina ich ab. Der Hund innfite zur Strafe im Zchlafdimmer lleioen und erlxielt nichts zu fressen. »Damit er sich das rnertt!« Ich pfiff leise durch die Zähne nnd dachte mir mein Tleil i Schritt siir Schritt aber entwickelte sich nun mein Programm Jeden Taa hatte das- liebe Thier etwas Neues verschleppt nnd zerbissen. Sosa- und Lebnsesselbeine starrten in nackter Kahlheit in’H Zimmer, denn die ver deckenden Fransen waren in lange Wollsiiden augeinanderaezerrt die Holzknöpse zertrautx ein aus- Holz ne schnitzter Löwe, der den Salontisch ,zierte, sah traurin. ohne Ohren und Scheren-n in die Wett, nnd von der« aeschnißten Mälme waren nur noch Andeutunaen vorhanden. Der Teppich Zeiate Verschiedene qrosze helle -F’k"lecte, nnleuabare Spuren deg Hitndedaseins. Tie ltlaacn Eil-er das Abscheuliche Thier« mehrten sich ten Taa zu Tag; dech ich blieb unaeriihrL . »O, daJ liebe, Thier-, was hat es; aetban?« . s »Sieh dcch, die aanze Ecke am Ten-; pich.abgeknabbert. Wie sieht das nun aus-X »Ja, schön ist es aerade nicht! Wir hätten besser gethan, aleich einen Tep pich ohne Fransen »Hu nehmen, dann brauchte der Hund leine ’rauszuzu pfen.« ,,.f)ansel. ban« ihn doch ’mal! Bitte!« »sch? Das siiße kleine Thier? Dei-I nen Hund«-' Nein. Intin Schatz, ichi rübre teinen Finaer drum, wie ich! Dir’s aesaat.« : »Ja, wag soll ich denn aber thun?«; ,,Oau’ Du ihn doch!« rieth ich mit-’ leidia. »Das nützt ja nicht5! Das garstige Thier!« »Dann aieb ibn wieder iort.« »Nein, dass möchte ich auch nicht-— aber Du mußt mir helfen, Hansel!« Ich blieb unerbittlich, bis ich eines schönen Taaes nach Hause kam nnd meine kleine Frau mit rotliverweinten Augen fand. »Hallo, was ist los-W »Denk' Dir doch ---- mein schöner Teppich ·— der aestictte, weißt Du—« »Ja- ich WeifW »Ganz und gar kaput! «—- Ein paar awer Löcher ——- mitten drin —« und die Thränen flossen aufs neue. »Das ist sehr schade,« sagte ich kalt !iicl-elnd, »aber nicht meine Schuld. Ich habe Dir alles vorbergesagt, doch Du laubtest mir ja nicht« Hanseh lieber, süßer HanseL nimm hn doch und erzieh’ ihn, ehe er noch Du mehr ruinirt. Es ist ja nicht zum Aus halten mit dem Köterl« »Gu—t! aber dann gehört der Hund von jetzt an mir, und ich erzieh’ ihn auf meine Weise.« »Ja, ja, thu’, was Du wills .« »Na, ’s ist gut! Aber nicht schelten, wenn er von mir Priigel bekommt und zwar gründlich ——-« »Nein, gewiß nicht!« »Abgemacht! und »erk« soll er hei fifen Siehst Du nun ein« daß er einer i t.« »Ja, Hans-eh — ich seh’ ia alles ein; er soll auch Lork heißen!« »Na, dann wein’ nicht mehr! Der Teppich läßt sich wieder flieken, und ein Paar neue Schuhe schent’ ich Dir!« Mein Schatz nickte und lächelte schon wieder ourch die Thriinen —— Während der nächsten vierzehn Tage ging es Lork ziemlich mässig, indem er wenig zu fressen, aber sehr viel Prügel erhielt. Dann war er stuben rein, und ich führte ihn in Freiheit dressirt Vor. »So, nun können wir ihn behalten!« Wie mein Lieb mir dankte, brauche ich nicht zu erzählen, da es ja eine Hundegeschichte sein soll. Den Namen ,,Lork« behielt er na türlich, aber er war keiner mehr· Er hatte es sich, oder vielmehr, ich hatte es ihm gründlich abgewöhnt. Lange Jahre war er uns ein lieber Hausge nosse und mir auf meinen Dienstwegen ein munterer Begleiter, bis cr, alt, grau und stumpf geworden, sich hin-— legte und starb. .-..-«-—--— Zur Entstehung der Korallen Insel-« Auf dem im StillenOcean gelegenen Korallen Atoll Funafuti (Ellice - Ar a;ipel) sind Tiefbohrungen zuerst im Sommer 1896 unter dem bekannten englischen Geologen Sollas vorgenom men worden, dann mit besserem Er fclge im Sommer 1897 unter der Lei tung des Professors Edgeworth David cus Sydney. Das Hauptergebnisz ist die Bestätigung der von Darvin und Dana gleichzeitig aufgestellten Theorie, daß die Korallen - Jnseln bis zu gro ßen Tiefen aus wirklichen Korallen bauten bestehen, und daß, da die Ko rallen nur bis zu einer Meerestiefe von etwa 45 M. leben nnd arbeiten können, der eigentliche Boden dieser einsamen Inseln bei Beginn der Korallenbauten bedeutend höher gelegen hat; im Laufe ter geologischen Perioden muß er also langsam in die Tiefe gesunken fein, sodaß die Korallen mit ihren Bauten bisher und höher stiegen. Von ver schiedenen Seiten ist dagegen behauptet worden, daß diese Juselgebiete nicht in der Senkung, sondern umgekehrt in der Hebung begriffen seien, und daß sie sich dabei zu oberst allmählich mit den Fialtabsätzen der andern niedern Meeresthiere bedeckt hätten, biI dann dag Land bis zu demjenigen Niveau erhöht war, in dem die Korallen ihre Bauten anlegen konnten. Wäre dies-: Annahme zutreffend, so müßten die Korallen : Inseln nur in ihrer ober sten Schicht aus Korallener b.-7tehen, i:: grösserer Tiefe dagegen aus Kall fand und Fiallschlamnh wie ihn die Unmengen von Mollngten und Ur thieren, die das Meer diirdssei)idärnieii, auf dessen Boden niederschlagcn. Dac Tdin selbst erklärte eine Tiefdchrung alsv das einzige Mittel zur Entschei dung dieser Streitfrage. Professor Jiavid wählte fiir die Bohrung aus Funasuti eine Stelle, die nur einen Fuß iiber dem Meeresnibeau bei hoch ster Springfluth liegt. Als er wegen iInaufschiebbarer Geschäfte in seiner Heimath den Platz verlassen mußte, war die Bohrung bis zu einer Tiefe von ltSU M. gediehen und hatte in dre fer Tiefe dag- Vorlsandenfein von ech ten Fiorallenbauten untviderleglich nachgewiesen. Damit isi der Dariin fihen Auffassung der endgültige Sieg erstritten. Daz Brltrloch wurde mit einem Diamantbohrer von 12," Cru. Durchmesser gestoßen, von einer ge wissen Tiefe an wurde die Weite des Bohrlochg auf 10 Cru. ernräfsigL Zu oberst bestand der Boden aus harten Trümmern von strrallenbauten, dann folgte bis zu einer Tiefe von 12 M. ein echter Korallenriss Fels mit Bei mifchung von Eeeigel und verschiede nen Schwanmiarten, die die steten An toohner von storallenbauten sind. Von 12 bis 20 Meter Tiefe wurde der Bo den mehr oder weniger sandig, Koral len waren in verschiedener Menge in diesem Sande vertreten, daneben zu weilen in noch größerer Menge die Ueberrefte von Frraminiserem zu un terft folgte dann wieder ein echteZ sto :·alle1riff. Mit der Tiefe zeigte sich allmählich einer Veränderung der Fio rallenbildung, indem sich die einzelnen Korallenstöcle imnxer weniger unter: scheiden ließen, dag ganze Gestein viel mehr in einen festen gleichartigen Fels überging. Bis zu 6() Meter Tiefe konnte man den Boden alQJ ein Koral lenriff mit gelegentlichen Zwischenh: gern von mehr sandigein Material be-; Zeichen. Dann folgte darunter bis etwa 114 Meter ein vorherrsrhender Sand, zuweilen beinahe einem Kalkschlamsin ähnlich, auch in diesem waren aber Bruchstiicle von Korallen und verein zelte Stöcke solcher nicht selten. Unter 114 Meter wurde der feste Korallen fels, von einzelnen fandigen Streifen unterbrochen, wieder vorherrfchend und nahm vollkommen ten Charakter eines Rifses an. Die Einzelheiten über die Entstehng dieser gewaltigen Kalk masse, aus der sich dieses kleine Atoll ausbaut, werden sieh erst nach einer sorgfältigen mikroskopischen Untersu chung des Bohrlerns feststellen lassen; zwei Thatsachen lassen sieb aber jeht schon klar riletsehem Erstens ist das fVorhandensein eines echten Korallen "risss in mehr als 180 M. unter der heutigen Oberfläche der Insel festge stellt worden, zweitens ist es unzwei felhaft, daß während der ganzen Zeit, die während des Aufbaues dieser Ge- · steinmasse von 180 M. Dicke verging Korallen in großen Mengen an der ei nen oder andern Stelle der Meeresge gcnd, wo jetzt das Atoll Fimafuii liegt, gewachsen sein müssen, kenn dies Moll ist o- n einem Meere umgeben, das über 8600 M. tief ist, nnd infolgedessn voll tommn abgetrennt von jeder andern »Stelle in der ge—)graphischen Nachbar schaft, wo Korallen vorkommen. Diese Ibeiden natürlichen Thatsachen genügen vollkommen zu dem Schluß, daß der jenige Theil desillteeressbodeiis, aus dem« Funafuti liegt, früher einmal dasMee tesniveau ganz cder beinahe erreicht haben und später allmählich in die Tie fe gesunken sein muss. Nur auf diese Weise ist die gewaltiae Masse der Ko rallenbauten zu erklären. l s — tue-ver eine Piraten-fand m Minut s schau wird der »N. H. Z.« von dort geschrie ben: Einen sehr guten Fang machte der Kreuzer »Prinzeß Wilhel in « Ein Kommando bestehend aus 1 Maaten und B Matrose n, war abkommandirt, sum zwei verdächtige Dschunken, etwa iso groß wie bei uns ein Zweimastscho sner, zu untersuchen. Es- loar nämlich lvor längerer Zeit vorgekommen, daß Dschnnken chinesische Soldaten gelan det hatten, die einen Uebersall auf das Pol vermagazin ausfiibrten. Diese-« ,ist schon mehrere Male überfallen wor sden jedoch stets ohne Erfclg Die Ma trosen begaben sich an Ber einer die ser Dschunken; an Deck waren nur we nige Chinesen zu sehen. Die drei Ma trosen untersuchten nun die Dschunke, während der Maai an Denk blieb. sPldtzlich wurde er hinterrücks überfal len und zu Boden geschlagen. Durch das Gepolter und Geschrei ohne das die Chinesen ja nichts machen können, merkten die drei Matrosen, daß an «Deck die Sache nicht in Ordnung sei. So schnell wie möglich kamen die Bra den ihrem Maaten zu Hilfe. Ein Chi Inese hatte schon sein Messer erhoben, Hirn den Maat zu erstechen. Zur rech sten Zeit aber kam noch einer der Ma trosen an Deck; dieser riß sofort sein Gewehr an die Backe und schoß den Chinesen iiber den Hausen, so wurde dem Maat das Leben gerettet. Gleich sdaraus waren auch die anderen Mutw scn am Platze und schlugen mit dem Kolben links und rechts aus die Chine sen ein und befreiten ihren Kamera den, der auch trieder zu sich gekommen war. Alle vier gingen in ihr Boot, denRückzug durch fortwährendes-Schie sßen deckend. Aus den Dschunken setzte man alle Segel, um schleunigst fortzu kommen Der swrgani wurde dem Gouvernement telegraphisch gemeldet, worauf der »Prinzef3 Wilhel ni« figuri lisirt wurde, aus die Dschunken Jagd zu machen Als dieJ an Bord unseres Kreuzer-« bekannt wurde, herrschte eine Igrosze Ausreguna, besonders- unter den lYJiatroan Letztere alle an Deck zum Augludm Maschinenversonal in dem EUiaschinenraum, um eine möglichst schnelle Fahrt zu erzielen An Deck wurden die Geschijtze klar gemacht, Munition herausgemannt, alle-i mit «einems Eifer als ginis zur heißen Schlacht Nach dreistiindiger Fahrt letam man die Dschunken in Sicht und um konnten dieselben nicht mehr ent kommen, da man sie sa mit einemSchuß »;-l·citte in Grund bohren können. Zuerst slrurde blinde r Schuß abgeseuert, um Idie Dschunken zu warnen Der Schuß blieb unbeachtet, und die Fahrzcuge lsuchten mit aller Gewalt zu entkom smen· Nun wurde scharf geschossen, von lden Granaten allerdings der Zünder entfernt. Der erste Schuß ging fehl, ider zweite traf den Mast, fr- dafz der selbe sammt Teketaae iikier Bord stel. Die Dschunke drehte nun bei. Ein Kutter mit 20 bewaffneten Matrosen wurde zu Wasser gefiert, und unsere Matrosen enterten die Dschunke. Jetzt wurde die zweite Dschunkc gejagt, der mit dem dritten Schuf-, der Mast ab qeschossen wurde, und die somit auch beidrelieu mußte. Da zeigte es- sich, daß die eine Dschunte mit cirea 100 IMann, die anderen mit circa 80 Mann kbesetzt war; eine jede hatte R Kanonen, pviele Gewebre und Munition an Bord lDie Dschunten wurden iuUz Schlepp tau genommen und nach Tsinthu ge schleppt. Dort nurden die Dschunlen verankert und rnsit einer starken Wache besetzt. Die Untersuchung wurde ein geleitet und die Hai:t:tausijbrer der chi nesischen Regierung in Kiao übergeben, die anderen wurden entlassen. Mqu munkelt, die Matrosen l«ijtten unter sich eine Runde Bier gewettet, mit dem dritten Schuß den Mast zu treffen. Inschrift eines Weinfassez von 1773 Sechs-hundert Ohmen werd ich allzeit fassen, Was aber drüber ist, nicht in mich gie szen lassen. O Leser, nimm auch stets zu Deinem Beispiel act: Ein Schelm, der inelir verschluckt als « er vertragen kann. Des Kunstters Wunsch. Die Kunst ist wie der junge Mai, cie möchte Alles-s bealiicten, Des tjrdendaseins Einerlei Mit den schönsten Blumen schmücken. Der Lenz ist da, die Lerche singt, Im Garten sdustet der Fliehen O käme die Kunst so thauveritingt Wie der blühende Frühling wieder-! Wabenmaur.