Grand Island Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1893-1901, July 01, 1898, Sonntags-Blatt., Image 9

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    Sonntags-MAY
Beilage des ,,Anzeiger und Herold«. Z
»
J- B— Wink-alsob- Hesaxitsaehers Grund JstauLNebh den .l- Juli 1898. No; U. Jalsrgangq M.v
Oft-net Dosten-mirs von phi
- tip Suuertampfer’g ziemt,
Solln Strampet.
vawfiqbfwsl XII-S ---- «. «. NULEJLLL
Mk. Editor! Last
Wiet hen ickf en Af
sägt m un ere Sa
lu n gebett, wo e re
fq ular Kommedie seie
Beseides in
Jhrte Päpet ben ich
denkt, ich woklt’s in
den Puck Printe lasse.
Mel-T daß so etwas net srilwentlie
··ppene thut. Es is e Storie von zwei
vnlies, net solche Affen, wo sich die
Fellohs in e Saluhn lause thue, böt
richtige, leis Monties, wo in die heiße
Ist-nettes wild wachse thue. Die-Af
fökzr is aber so gehäppened.
Unser Saluhn is nur ebaut for
S lwärs von die Schippdocls am
Jhtriver änv viele von vie Sählors,
wo am Jvenin on Schvhr gebe thue,
lr.smme nach unfere Plähs änd thue ihr
Mvnnie da s ende. Dschnerallie seie
sie ahl telht o lang als se svber sein
böt wenn sbe zu viel Whislie inseid
vrsn ihr Necklei giesse thue, so werde se
rilwentlie beusterds änd e Felloh thut
eiTrubel mit hnen hawwe. So meint
r Onkel, i sollt’ se ahlwöhs neisz
triete, bitohs sie thue des Monnie net
meinde änd schpende es wie Wasser, böl
er sagt, ich sollt uss asse, daß se net
voll werde thäte önd ollt iPne auch net
zuviel Kredit gewe, da e e Häbbit
hätte, net zu bezahle, as se vwe thäte.
Well. da war einer von die Sählors,
wo se Dschiick geiahit hawwe, der is die
letzte zwei Woche, wo sei Schipp Zier
liege thut, fast gar net aus unser Da
luhn heraus etomme änd wo er all sei
Monnie vers ent hat, hat er estariet,
uss Nck Drinis zu nehme. Hell, wo
er mir e Köppei os Dollars owe thut,
hen ich timartt, daß ich gleichen thät,
ihn zu akkatnodäte, böt daß ich keine
Diinks mehr gewe könnt, wenn er net
deror bezahle that. Well, er hat e ganz
danntiist k "t,ß gemacht, bitohs er hat
unsere W isiie sehr gegliche änd bat
gesagt, er hätt zwei Monties an Bearb
von sei Schip , wo er mir als Setjw
ritie vor sei « etts lasse wollte. ,.No,«
önßere ich, ,,Dschiick, wir haivwe hier
all die Monties, wo met Jung vor
bawwe End ich wüßt net, wo ich die
Viechers triete sollt, thu se man besser
an Bord von Dei Schipp lasse.« Well,
denn hat er «esagt, er wollt se ver
tc1.se, sc dajz cr wieder Moniiie sor
Wbiskie kriege that, and am nerte Tag
is er mit e Kädsch, o die beide Monties
in seie thate, logqezoge Zind hat getreid,
se zu vertause. Bist er iz net ßöcisesiul
Forese änd am Jvening ig er mit Ue
Limties wieder in unser Saliihn ac
iomme iitik hat« geäskt, ob er se iiber
Nacht da laise könnt
Well, ich den tei descheitschön ge
gett änv er hat sei Kavsch biheind de
ar geschtellt änd weil er von all des
herumrönne sbo teired änd drei war,
so hen ich en noch sor e Köppel if
Drinks getrößted änd denn is er zu
sei Schipp änd ich hen de Saluhn ge
flehst-.
Well, ich war ebaut In Auer in Bed
End in mei erste seste Schlaf, als Ich
von e große Röcket in unsere Saiuhn
auseckeihur. Jch hen edentt, da seie
Bürglars in unsere P abs; and hen e
schwere Clöb genomme änd bin in den
Saluhn herunnergeschprunge. Wo ich
herrintornm änd das Gäs anschtecke
thue, fei) ich denn die Befcheetunn. Die
Montieg, o dengnnze Tag nix zu fresse
oeiriegt hatte, waren aus dem alte,
fchiihtie Rödfch hetnnsnetleimt än: .iff
den Hinunter in die Grohßerie ge
fchprunge, wo se e Bot mit Cräckers
herunnergeichmiffe hatte Find die
Criickers uffresse ·.hnte. Jch hen doch
loche müsse, wo ich die Montieg ibke
Antitö gefehc hawioe, böt weil ich ge
denkt hab, se könnte Dämmädich im
Schtoke thue, fo hen ich fe tätfche änd
wieder in ihr Findfch time olle.
Well, Mr. Editor, hawwe Sie je
man getreid en Affe zu tätfck-e, net e
Affe von Trinken, wag Jnne fchon ne
lföppeno fein mon, bot e riel leif Mon
tie, wo Arm änd Bein hat änd gut
ontII davon nknche kanns- Nsich inei
yet-te Lerierienz is eg ifier, e griefeo
Leitnin zu tiitfch, swie eine von die
tonfnnn ed AJionkieg. Wo ich fe greife
n-ill, laufe fe iit förft uin den Konnte-;
denn wo ich fe tfchjir. thut der eine uff
’n Gäs Tfchändelier fchpkinne und
fctmeifzt wei von unsere feine Gleis
ist«-Reiz minnen Der Annere
Worin-it mit ein igroße Dictnimp oben
ufi’n Scheli dfchöi zwischen die Viktu
chiyaht5. Daf; se glei beim Dofend
betunnerflieqe thue. Von da fchoringe
fe wieder Lver den staunter in den Sa
iuhn änd wo se den qroße Mirror ie
hes id de Var änd zwei annere Monties
dann fede, mache fe e Dfchoinp dafer,
fchrringe gegen das Gläs— änd folle
zwi chen die Barfixtichnrg önd die
W stiebotieis, daß nur alles fo iin
B en herunner fliege thut. Well, bei
diee Zeit is der Ontei äno dieAcnt
Banner etommen änd wollte mir die
enties fchöhfe helfe, bist davon is eg
nur trift- geworde. And wie feinellke
die Dfchennie mit e lan e Bruhm
tkmme thut« do eie die Mon tes bis un
den Cieling ge chprunge änd bawme
Alles herunnergeriffe, was net homöo
fcscht wor.« Der Onkel is denn fuchtig
geworden nnd is mii e Club hinnec ein
ber; nnd wo« der eine Moniie mit e Bo
gen durch die Luft xchpringe thut, will
en die Tfchennie »in i dem Bruhm zu
famme schlage, bot thut verbeifchiuge
eind den Onkel mit solche Forß uff sei
jahle Kot-v treffe, daß er ohiinoii tol
iopfe thut. Nu hat's aber mit dem
Onkel geschellt gehett änd wo er den
Mcntie wieder As den Kaunter sitze
steht, schreit er: ,, repiete soll erk« änd
thut e 5 Pound Weht von der Stähl
nehme änd es mit full Fors; nach dem
Montie schmeiße. Böt der Montie war
trseg wie Leihtnin äud des Weht thut
in unsere große tin-or sliege, daß die
Piehßes tn alle Diretschens gefloge
ind. Well, bei diese Zeit is der Onkel
o in de Rädsch gekomme, daß er mit
eine Clöb blind um sich geschlage hat«
wo er die Monties sehe konnt, sind wo
der eine von de Viecher in sein Angst
uss's KäuschMedschister schpringt,
schla t er mit sei Clöb hinein, daß des
Käf änd die Pießeg man so esloae
ein. Well, mit unserer Hinukie
schähsz hawwe mer solch e Nacket ne
macht, daß seinellie die Polisz an die
Dksor nocke thue änd äste, ob inseit in
unsere Pläbß e Mörder lommittet
tritt-. So Hollert der Onkel, e sollte
liereinlomme önd ihn die 5 tonlies
tfchähse helfe änd wo er die Door ge
orened hat, sagt er zu dem langen
Meil, wo am Biet war, er thät em fünf
Dollarö gewe, wenn er ihm die Vic
cherg tätschc that, ded oder aleif.
Well, der Meik hat auch sei Beste-i
getreid änd hat auch seinellie einen von
I
Dck Schlachter aus Culm.
Auch ver ehemalige tsscnerallapitän Wohlei
l;atlc feinen Lieber-kommt
V a ris, 1. Juni. Graufam bis
zum Exceß, bis man glaubte, date sein
Herz gegen jede edle Regung geseit sei,
hat General Valeriano Weyler, Mar
auis vor-. Tenerifse, der ,,But r«
Weyler aus Cuba, denoch seinen tie
besttaum gehabt. ;
Wehler’s Gemahlin ist ihrem Gat- L
ten nicht ebenbürti . Jn seinen Adern
fließt lönigliches Bluts er stammt aus
der morganatis n Ehe eines ehemali
aen spanischen errschers. Seine Frau
stammt aus einer Bauernfamilie, doch
trägt am spanischen Hofe keine Dame
das Haupt höher und stolzer, als die
Marquise von Tenerisfe, die möglicher
Weise eines Tags die Gattin des Dit
tctors von Spanien sein wird.
We let kam von einer der Balea:i
schen Inseln Während der Karlisten
Ausstande zeichnete er sich durch außer
ordentliche Tapferkeit aus-, so das-z er
zun Oberst - Lieutenant eines der spa
nischen Garde - Regimenter ernannt
wurde. Alle Ossiziere gehörten dem
höchsten Adelsstande an und eine Ver
trugen nach der Ceremonie ihre Na
men in das Kirchenregister ein.
Wehler bot seiner Frau den Arm
und begab sich, von allen Offizieren ge- l
folgt, nach einem in der Nähe befind- ·
lichen Konvent. Dort über ab er die (
Braut der Aebtissin, verasbs iedete sich
formell und sagte zu den Offizieren:
l
»Ich habe die Jungfrau geheirathet,
weil ich sie liebte und sie mich liebt.
Sie hat keine Erziehung und kann da
ber nicht mit Jhren Müttern, Schwe
siern und Frauen verkehren. Jch habe
deßhalb Sorge getroffen, daß sie zwei
Jahre im Konvent bleiben wird, bis- sie
cenug gelernt hat, um mir und dem
Regiment zur Ehre zu gereichen. Jn
der Zwischenzeit werde ich ihre Stu
dien nicht durch meinen Besuch unter
brechen, obgleich sie die meinige ist.
Habe ich Recht gethan?«
»Viva Wehler, viva Donna Pa
quita,« war die Antwort der Offiziere.
» ch danke Ihnen, meine Herren,«
erwi erte Wehler, Jetzt zum Hochzeits
schmau5.«
Zwei Jahre blieb Paquita im Kon
vuit. Weyler sah sie nicht und schrieb
an sie nur durch Vermittlung der Aeh
tissin·
Zwei Jahre nach dem Hochzeitstage
Soldaten beliebt. Unter den Gefange
nen befand sich eine Ameritanerin Na
nyns Palmer, die Wehler in unglaub
lich barbarischer Weise mißhandelte,
indem er Ihr die Sporen in das Fleisch
stieß. Einige der Mißhandelten erla
gen lurz darauf den erlittenen Verletz
ungen.
Von Cuba wurde Weyler nach Sau
Domingo geschickt, um einen Ausstand
der Reger zu unterdrücken. Der Raub
zug brachte ihm neue Lorbeeren und
auf den Philippinen wurden die
Greuelscenen wiederholt. Aiber alles
dieses war nur ein Vorspiel zu den
usglaublichen Grausamkeiten in Cuda
während des letzten Krieges-. Um Siege
berichten zu können, wurden halbver
hungerte Reconcentrados erschossen;
Frauen und Kinder wurden gepeinigt
und in die Gefän nisse geworfen, um
sie zu ,,Geständni en« zu veranlassen.
Die von ihm deriibten Grausamkei
ten wurden schließlich der ganzen Welt
bekannt und Wehler mußte zurückbew
sen werden. «
Aus dem» ·ungen Kavalier ist ein
ausgetrockne« er, alter Roue geworden.
Der Mann, der die Sympathie der
gnrzen Welt erregt hat, wird jetzt Ver
echtet und von Allen gleich der Pest ge
scheut.
Itran oweittndi einitrie . einacht
se »ei- giesse see List-ex
naee. te paaren-in
gewesen die Schlachischi e, die bei
ginn des Krieges unfert g in Cadix
lagen und noch heute nicht völlig aus
erustet sind, sofort, mit der rat-verdi
fgen Flotte vereint, tiber den Ozean zu
s icken, so säße Cervera heute nicht im
Hafen von Santiago fest. Die Ge
schwaderSampson’-S und Schleh’s hät
ten kaum Zeit gewonnen, sich u ver
einigen, sondern getrennt den - ngriff
des Feindes gewärtigen müssen.
Es gehört keine gr Phantasie
dazu, sagt deßlieziiglich ein thiiel der
Fiölnischen Zeitung, um sieh unter der
Voraussetzung der Kriegsbereitschast
dieser Schiffe ein Bild von der Lage
zu machen, die dann wahrscheinlich
eingetreten wäre. Mit Bestimmtheit
kann iiian wenigstens sagen, die Kata
strcphe Vcr Cavite wäre undenkbar ge
wesen. Hatten die Spanier dort ein
einziges Linieiischiff gehabt, so wäre
es den Americanern nicht gelungen,
niit leichter Mühe den zwar militärisch
nscht erheblichen, aber großen morali
schen Erfol der Vernichtung des spa
nischen P ilippinewGeschwaders tzu
erringen. Wären aber vor Manila
zwei lriegsbereite Linienschiffe «zur
Stelle gewesen, so hätte das amerika
nische Geschwader es überhaupt nicht
wagen können, zum Angriff vorzu
gehen. So dienten die veralteten,
schwachen Schiffe der Spanier samt
ihrerBesatzung dein Gegner einfach als
Kanonenfutter. Der Kreuzer, der Pri
sen aiifbrinqt, Kiistenstädte behell·ii1·t,
Läer hlockirt, mag den Feind· belusti
«c.,en und schädigen, aber er trifft ihn
nicht ins Herz. Das thut allein die
Schlacht, und worauf es vor allem an
kommt, das ist in der Schlacht taktisch
stark zu sein. Eigentliche Schlachtirast
liefern aber nur die modernen Linien
schiffe mit ihren gewaltigen Geschutzen
iznd der widerstandsfähigen Pause
Die Iandung unskrer KLEMM-Gruppen in der Bai von Guankanatnu
I. de Lamm-m umn- vem Schutze des Kriegsschiff-.
I. Der Hafen von Guanmnamo.
l
L. Das Sternes-bannte auf spanischcm Gebiete.
5. Die Aucfchisiung von dem Kriegsschiff Panthkt.
II« Dkk kam tm welchem sich das Lager der Truvvcn befindet.
Mit besonderer (FS»1clnni-.!,1s.n(1 txt-J New York Horai-X
lie Montieg gegriffe, bot er hat er. auch
glei wieder losgelasse, weil esn deSMech
ebaut eansch in sei Fin er gebisse hat.
At Läßt hawwe se das Transin über
der Door eopened änd wo die Mon—
tieg des ae ehe hawwe, seie se heraus
geburschted, ais wenn der alte Rict hini
ter ihne seie thät.
Unser Saluhn hat aus-gesehe, als ob
e Hunnenxchlacht drin qeseihted wär.
Die Glat- cherbe hatowen l)ermngeleae.
daß wer se beim Vuschet zusammeieae
konnte, änd der fein Mirror and dai
neie Rasch-Nod chister waren auch beim
Deiwei. Der ntel hat vor Wuth am
qanze Leib gettembelt änd hat ange..
fange nfszube ehre, wie ich das Vieh
zeua in sei lähß lasse könnt änd er
wollt mich die Dämrnadsch bezahle
mache. Bist wo ich en die Sache er
ptöhnt habe, hat er gemeint, es wär
duh sei Fohlt, dasz er statt dem Ast den
Mirror änd des KäschsRedschister -
trosse hätt, bot er thät einsehe, daß Eh
die Ei)iontie-Tschähse irrt Saiuhn net
bezahie that. Er hat e roß Horn am
Kopp gehett, wo die Ds nnie ihn mit
dem Bruhm aetrofse hat« so hat er sei
Dorn mit Schnapps einaeriebe änd
noch e paar Drinis inseid genomme,
um den Aerger herunner zu schpiibie,
änd denn es er wieder ins Bett, hat
aber noch e ganze Woch gearsnlt
Am annere Iaa is der Dschiict ge
trrnme änd wollt sei Monties hobte
änv wo se weg ware, wollt er noch ass
begehre, tasz wir se hätte estäpe lasse.
wr- er aber die Dämmiidseh geiehe hat,
die die Viechee gethan hawwe, is er los
und hat nix mehr gesagt.
Ihr
John Stroms-en
»W—
Zchicksatotiiete
»Es ist entsetzlich« Lserr Doktor. ich dars
beginnen, was ich will und noch so wenig
genießen ich nehme doch immer tut-»
«Schicksatsdicke, grindige Frank
setzung dorthin wurde alsJ Auszeich
nung betrachtet.
Jn diese Koterie brachte Wehler vie
tleine Paquita Gutierrez, deren Vater
ein kleines Bauerngut auf einer oer
Balearischen Inseln hatte und deren
Mutter barsii ig neben ihrem Manne
aus dem Felde arbeitete. « wei Jahre
dauerte es, ehe rie stolzen amen vix-n
. tätiadrider Hofe Senora Wenler trafen,
, und zu der Zeit hatte die Frau sich äse
z reitg in das Leben der vornehmen Mc
« iellschaft gesunden.
· Wehler zog Niemand in sein Ver
trauen. Ohleich vie Familien ge
I wöhnlich die Braut augsurhen, wußten
? Wehlet’g Verwandte nicht einmal vrsn
i seiner Trauung ,
; Aber 24 Stunden ""ror der Trauung
: erhielten alle Ossiziere deg ittegiinentg
leinc dringende Einladung, itm arn
fniichsten Tage vor dem Portal des:
« Kirche zum Heiligen sireuz zu treffen
F Weitere Erklärungen enthielt die Ein
I ladung nicht. Weyler war zur Lsteit
Ider Hochstlommandirende Der- Regi
i mentg und alle Offiziere leisteten der «
i Einladung prompt iolgr. Vor der
I Kirche versammelte 8 euler seine Kot
ilegen um sich und sagte: »Briider,
l t":.eine Verwandten wissen nicht, daß
I iel« heute getraut werden soll. Jch habe
ihnen aus persönlichen Gründen teine
I
Mittheilung gemacht, hauptsächlich,
weil i unnil es Gerede vermeiden
will. ber i will an meinem Hoch
zeitstage nicht zum Altar gehen, ohne
rrn meinen Kameraden begleitet zu
sein. Jch ersuche Sie also, als Tr:u
Zeugen zu sun iren. Was nach der
Trauung stattfinden wird, werden Sie
ja sehen.«
Dann betrat Weyler die Kirche. Vor
dem Altar kniete ein seenhaft schönes
irnges Mädchen.
»Meine Herren, wollen Sie mir die
Ehre erweisen, als Trauzeugen zu sun
giren,« stug Weyler und alle Osfiziere
holte er sie als und an demselben Abend
stellte er sie bei Hofe vor. Ihre Ge
schichte war allgemein bekannt und sie
nahni trotzdem sofort die ihr gebüh
rende Stellung ein.
Wehler hatte sie gekannt, als sie ein
barsiißigeg Kind und er Kadett war.
Mehrere Jahre später lehrte er naeh
den Balearischen Jn eln zurück. Um
Schutz gegen einen turm zu suchen,
prchte er bei einem Bauern um Einkas-»
und in dem Hause sand er seine Spiel
gesährtin, die sich zu einer Schönheit
entwickelt hatte. Er verliebte sich in sie,
send Gegenliebe und bald daraus fand
die sonderbare Ceremonie statt.
Kurz nach dem wirklichen Beginn
seines Liebestraumes und der Heim
ährung der Braut zeigte er sich von
seiner anderen Seite.
Nach Cusba beordert, wurde er durch
seine Zügellosigleit schnell unter den
Schlachtfchlsse und Kreuzen
Hu den fünf Schlachtschissen, welche,
nach dem Verlust der Maine, unsere
Flttte jest zählt: Indiana Jowa,
Massachu etts, Oregon und Texas-,
neiden in nicht zu langer Zeit fiinf
weitere hinzukommen, die jetzt im Bau
beqriffen sind: Kearsage, Kentucky,
Alabama, Illinois und Wisconsin,
und danach drei weitere, deren Bau
beieitg beschlossen ist. Damit hält sich
unsere Marine aus- der Höhe der For
demngen, welche die moderne Krieg
sijhrnng an die Leistungsfähigkeit für
tie Seeschlacht stellt. Vor dem Krieae
kct.nte man in den Zeitungen mehrfach
die Meinung vertreten finden, es sei
nicht nötbiq, eine arofze Zahl der kosetä
spieligen Panzerkolosse zu besitzen,
wiirde sich mehr empfehlen, das Haupt
cewicht aus die Herstellung von Kreu
zern zu legen; die Erfahrungen, die
rung. Jm Entscheidungssalle treten
lei der Abwägung der gegenseitigen
Stiirkeverhältnisse alle Kreuzer, selbst
die großen Panzerlreuzer, sehr zurück.
Das ist immer so gewesen und wird
immer so sein. Ebensowenig wie früher
die Fregatte gegen das Linienschisf der
alten Zeit standhalten konnte, vermag
jetzt der moderne anzerkrenzer dem
neuen Schlachtschis zu widerstehen
Bei einem Zusammentreffen mit dem
Linienschif wird der anzertreuzer
entweder ich durch die 7 lucht retten
müssen oder er wird bald vernichtet
sein. Darum muß ein Staat, der die
Geltung zur See behaupten will, vor
allem darauf Bedacht nehmen, solche
Schiffe in ausreichender Zahl und
Stätte zu sbesetzem die in der schicksalsg
schweren Stunde des Entscheidungs
lampses das Feld behaupten können.
Und das sind die Schlachtschifsr.