Grand Island Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1893-1901, July 01, 1898, Page 2, Image 2

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    Dir rW Degen.
««1» II Juki-M neuer-He m c. xkkp
karger-.
t. III-. bY Amor-teur- Pres Asso
s
« c tin-U
strey Marcoes sunggesellenwolp
in dem alten Hurenhaus in
wüstem das er von seinem Vater,
II- Obetsten, ererbt hatte, war in
s Stücken ein hübsches und beque
ff—s-fteirn. Prächtige Felle, darunter
Uschiedene Jagdtrophäen des Eigen
« Arn-M lagen da und dort aus den
" gebohnten eichenen Dielen; ein
voll geschnitzter Bücherschrank barg
U besten Leseftofi der Welt; zwischen
Den Moosei und Wapitigeweihen an
Den Wänden hingen seine Oelgemalde
M Radirungen. Hier war ein Pfei
stand, dort ein Gewehr-schlank eine
bsche Bronzesigur diente einer Angel
sstslhe als Haltet-, und aus einer email
Eint-m japanischen Platte in der Nähe
III-gen in wirrem Durcheinander ein
Dutzend Fliegenkoder zum Forellen
fischen. Derjenige Schmuck aber, in
s reichen der Eigenthümer seinen größten
Stolzsetzte, war ein großes hölzerne-«
Schåld, an welchem mehrere Hieb- und
Stichwassen von verschiedener Form
Dinge-: ein Paar moderner Sabel.
sein prachtiger Ehrendegem der seinem
«Vnter, welcher als schneidkgek Karat
Iekieofsizier den Biirgerkrieg mitge
sccht hatte, zum Geschenk gemacht
Werden war. Ein kurzer Sabel in ein
Mr Hedersdxeide starnmte von dem
.Tie Waffe ßak so fest, daß alle Aktien-n
gnug vergeblich war·
«Ewizvater, der bei Buena Viiia eine
-8t-tterie befehligt hatte und bei einem
Angriff der mexikaniichen Lanzenreiter
Weinen Tob gefunden hatte.-« Eine
sftjmaie Klinge mit versilbertem Griff
erinnerte an einen entfernteren Vor
gsthtx der in General Hulls Stab ge
M und auf das Heftigste gegen die
Uebergabe dieses Führers in Terrain
»Ist-D protestirt hatte.
mDa oben, das Werkzeug gehörte
U tapfersten Haudegen der ganzen
Gesellschaft l'« erklärte Geaffrey feinem
Freunde Adams, einem jungen Advin
terh als Beide eines Tageø rauchend
seisammen saßen. Dann nahm er es
herunter, und mit einer mehr mecha
Iischen Bewegung versuchte er, die
Klinge aus der Scheide zu ziehen:
Ober die Waffe, ein langer gerader
Stoßdegen, ftni so fest, daß alle An
strengung vergeblich war. Geoisrcn
Uickte wieder auf und deutete nan)
einem alten, im Lan der Jahre etwas
Westen Oelbild, aus dern die ertei
-Iischen aber freundlichen Züge eines
ichiheren Offiiiers der Revolutions
Disperiode herni--oerfchauten. »Das ist
Ascesi-. Urahn, General Geoffrey Mar
« Jst-, nach dem ich genannt bin, einer
. M bewährten Freunde und Waffen
öhrten Wafhingtons. Er legte den
s- undstein zu unserem Familienm
« Its-sen vermittelst der ihm vom Zion
Iscs gemachten Landschentung, welche
« Iqsptiinglich dieses und einige angren
Hnde Tau-us umfaßte.«
»l-thicklichcr steil I« meinte illdatth
..-.-oer doch auch solch’ einen Haufen
Geld und einen lierttlimten Namen er
erbt hätte! ztlbcr mit alledem kannst
Du nicht einmal Deinen-z llralinen
Klinge ziehen Z«
.Nein, weder in tvörtliciietn noch in
t7igiitflichettt Sinne,'« stimmte tsieofiren
ils-, sich erfolglos mit dem ringt-koste
ju Degen abmüht-nd nnd die ange
botene Hilfe des Freundes ablehnend-.
.Jch fürchte, ich bin ein ganz trauriges
Exemplar von Entaitunq Iiait find is
Fehd- Zehn Jaer her, seit ich das Kol
Eies verlassen habe, nnd ich bin nur ein
Tagedieb und ein Dilettant, oline Aus
sicht, je etwas Anderes zu werden, wah
rend Du, glücklicher Kerl, die Welt vor
Dir offen haft und nichts hinter Dir
Als eine ausgezeichnete Gesundheit und
Aprichmächte Energie. Ich sage Dic,
sein Inn e, Du wirft noch ein Meister
Its dem udelsack, während ich nicht
Mc die Melodie pfeier lerne, wie
Ieise alte ichottische Amme iich aus
W wütde.«
Mc lächelte verstohlen, denn ei
sit-rieth die Ursache dieses Pesiitnisi
Mi, selchee so wenig zu dem itu
-M se heitere-i nnd lebhaften No
-- M M seen-des paßte, wohl. CI
U bessen Wniß mit Janet
— ein-et ebteizeudm aber ener
« - VII-e der nettes-en
) W ist-Im etsce tm
M sie ii NO
WW U sollte Lauf
flammte elknsalls oon einer ongeseyes
nen Kelonialsqtnilie nnd spielte in der
lolalen Vereinigung der »Mehr« der
Revolution« eine hervorragende Rolle,
woraus sie sich nicht wenig einbildete.
Vor einigen Wochen nun hatte in
Ner York eine große Konvention der
.Tdchter« und der «Kolonialdamen«
stattgesunden, deren Hauptzweck es
war, ein größeres Interesse siir den »st.
Juli und eine gebührende Feier dessel
ben zu erwecken. Geosfreys Herzens
liinigin war auch dabei gewesen und
balte bei ilsrer Riicklebr ganz begeistert
und endlos non den Großthaten der
Patrioten im llnterrock erzählt, ale
Marcoe bei einer Pause ziemtichtrocken
die Bemerkung machte: »Wie biibich
sich doch die Ruhe bei einem weiblichen
Wesen anliiszt !«
Tie Aenßerung war nicht so böse ge
meint, aber dieselbe traf. Jn Janeie
Midian-en Augen blitzte es aus und
schnippisch entgegnete sie:
»Meinen Zie? Herr Tagedieb! Auf
alle Fälle lsiibscher als bei einein
Mann; bei dem kommt die Rulie ielir
oft nur aus diiukelhafte Faulheit
herausk«
Nun gab ein Wort das andere, und!
das Resultat war-wie es manchmal
zwischen jungen Leuten, die sich im;
Grunde herzlich zugethan sind, vor-«
kommt-ein Bruch nnd die RiietgabeJ
verschiedener kleiner Erinnerungem ini
Herzen der Beiden aber ein peinigen
des Weh.
Wenn nun gleich Geossren wenig
Freude an der («-,iescha"ftigkeit der »neuen
Frau« iin Allgemeinen hatte, wie sich
aus seiner im ungünstigen Moment ge
machten Bemerkung schließen läßt. so
war er doch in dein speziellen Falle niit
den Zielen von Janets eisriger Agita
tion völlig einverstanden. Beiden Vor:
bereitungen zur Festseier war er that
siichlich ihr werthvollster Verbiindeter.
obwohl er sich in keiner Weise den
Anschein gab. Hatte er gelegentlich
mit ihr zu reden, so geschah es in lalter
höflicher Form, und Janet iibersah ihn,
wo sie nur konnte; vor Allem aber
ließ sie sich nicht merken, daß sie um
seine Thäligkeit siir das Fest wußte
Und doch hatte er den einstimmig
angenommenen Vorschlag gemacht, wie
die Festesseier vor sich gehen sollte.
Der Plan war der folgende: Am Vor
mittag sollte eine große Karallade von
etwa hundert Herren aus Williston
und der Umgegend in Kostiimen der
Revolutionsperiode, militärischen und
bürgerlichen, stattfinden und aus diesen
Reiterng sollten ebenso viel Damen in
entsprechenden Kostiinien zu Wagen
folgen. Für den Nachmittag waren die
üblichen patriotischen Ansprachen und
»ein großes Picknick vorgesehen und siir
Hden Abend großes Feuerwerk siir die
JAllgemeinheit nnd ein Kostiimball im
s Stadthaus siir die Mitwirkenden-beim
shistorischen Zug am Vormittag All’
jdies verursachte natürlich beträchtliche
Kosten und griindliche Vorbereitungen,
lsalier die Bewohner Willistone konnten
s sich solche Extravaganzen erlauben, und
sdie Begeisterung siir die Zache war eine
;allgemeine.
s .Nun,« meinte Adams, in Anspie
; lung aus die Thatigieit seines Freundes
Ibei diesen Vorbereitungen, .zeige nur
in allen Dingen, die es verdienen,
den gleichen Eifer wie siir diese Vierte
I Juli-Feier, und Du wirst Deine Pro
snhezeiung mit dem Dudelsack Lügen
s strasen k«
z »Zum Kuckuck mit dem Dltdellock!«
« antwortete Geoffrey. » t. ice da ist Vet
gnttgen und appellirt on den natrio
tischen Stolz eines Mannes; aber die
Arbeit, die wirkliche, eigene Arbeit!
I,8n wenn es wiede- gälte, die Waffen
Efiir das Vaterland zu ergreifen! Und
Joch-« fuhr er, zu iich ielb sprechend,
Ifort, »mus; gerade der Etah die Waffe
fein, mit der man iich den Anspruch
lan die Biirgerlrone erringt?——:ziom
benelentent! Die Klinge bring’ ich
herauo!« brauste er jetzt auf, als der
eingeroftete Degen noch immer nicht
nachgeben wollte, »mus; es ’tnal mit
Oel versuchen, das lostl Hoffentlich
brauch ich bei der Parade nicht blank
zu ziehen. —Aproposl an den Degen
knüpft iich jq eine alte Familienttqvi
tion, wenn ich mich recht erinnere. Der
General bestimmte in ieinein Testa
ment, daß der jeweilige Erbe des
! -
Die Kavalkade
Degens denselben mindestens ein Mal
ahk aus der Scheide ziehen und
ilII nnl halten solle Ich hatte es
total vergessen und glaube auch nicht,
daß meine unmittelbaren Vorfahren je
deren dachten; oder iels werde die Ver
säumnis nachholen l«
» »So ist's rechtl« billlcte Adams
»mi( scheint, ich lebe den alten Dem
177Z.
1898.
da an der Wand Dir zulächeln. « In der «
Tliat siel gerade ein Sonnenstrahl aus;
das Bild und ließ die Züge des Netto-I
lutionslielden heller aus dein dunklenF
Hintergrunde hervortreten. s
Der Tag des Vierten lam. Friitr
am Morgen versuchte Marcoe sich mie
derurn an dem widerspenstigen Degen;s
aber trotz dee reichlich in die Spalte
; zwischen Griff und Scheide geträufel- «
T ten Lelee wollte die Klinge nicht nass
;geben. Ilergerlich gab er sein Bemnhenz
auf, doch deunruliigte er sicli nicht taki-i
ter, da sich sa doch keine tsielegenlieitI
bieten würde, die Waise zu ziehen; ;
außer fiir die Lfiiziere der Miliz, die t
sich natürlich auch an dem Fest bethei-;
l ligte. zur Geosfrens Kostiim war aber z
; der alte Degen die einzig pisfendek
: Wehr. »
« Der Aerrnste ahnte nicht, daß in der z
Hsnspiration des Augenblicks die ganz;
; natürliche Bewegung eines Jeden, der ;
Heine Waise an der Seite fühlte, ilinji
, treiben mußte, dieselbe zu ziehen. So ,
Hain es. Als die Kavallade zum Fel-f
platz gelangte, und die Musik einsetzte-, ;
die lustig im Sonnenschein slatternden ;
zSterne und Streifen zu begrüßen, da.
suhr unwillkürlich eine jede Hand a:t’l
»den Griff-. auch M Geosfrene. Alters
J während die Klingen der Anderen gleich i
daraus in der itqu blitzten, blieb sein«
; Degen stecken, so verzweifelte Anstren- 4
sgungen er auch machte. Der Schweiß;
perlte von seiner Stirne. zumal die !
! siebe Straßenjugend die kein LlIiitleid i
s kennt siir peinliche Situationen, sobald ;
Idieselben an’o Flornische streifen, dens
HVorgang bereits mit jol;lendem Hin-I
; teresse betrachtete. llrn dac- Maß voll -
s zu machen, hielt gerade in seiner tliiilie l
sdet Wagen, in welchem mit anderen;
s jungen Damen Janet Hardn Platz ge- ;
s nomrnen hatte. Eine derselben, Mary ;
s Bot-kirr, sagte ziemlich laut, so daß k
Geoffrey es hören konnte: !
? »Es scheint, daß Herr Mareoe mit
Jdern steil-lernen Spiel nicht so vertraut -
ist, trsie es seine Ahnen teuren I«
«Eie haben Recht, ;Uc’nrtt,« lautete
eine etwas sdtnippiiche Antwort, »et«
versteht sich besser daraus, mit minim
ten Herzen den Ztiilslernen zu spielen !«
Janet Hardn war es, die gesprochen,
Und die doppelte chiarse ihrer Erwide
rung trieb ihrertslesalirtin das Blut in
die Wangen, denn Maiy Bodlim dass
wußte man in der Gesellschaft, hatte
seit dein Zerwnrsniß zwischen Juni-i
und Meossrets Vergeblich alle Qtnnste
s ihrer Liebeaniirdigleit ausgeboteit, due
. Herz dee jungen Mannes zu gewinnen
Fuhlte lsleossrey die Eifersucht nnd
»die Beschatnung über seine lacherlirtse
; Situation, die in Zanets Busen wog
.ten, aus ihren Worten l)eraue".- Aus
einmal blitzte es in seinen Augen, nnd,
oh Freude! mit einein rnachtigen kliiiit
flog der Degen aus der Scheide-.
»Gteich;eitig flatterte ein Blatt Papier
E zu Boden, das mit in der Scheide ge- !
ssteckttind offenbar das Haupthindernisz
beim Ziehen der Waffe gebildet hatte.
. Einer der llmstelsenden hob es auf und ;
; bändigte dasselbe Geossrey ein. Dieser ;
sah mit Verwunderung, daß eine geis
drängte Schrift das Blatt bedeckte und »
barg dasselbe, da der Moment zurns
Lesen sich nicht et nett-, rasch in seiner ;
Tasche. Beim tcknick aber nahm eri
hie erste Gelegenheit wahr, den Inhalt s
sit entziffern.
Es war eine Erklärun seines Urahns -
General Marm, die al o begann
«sn meinem Testament habe ich be
stimmt, daß der Ase-, um dessen
Ilinae dieses Papier sewlckelt ist, von
seinem ieweillseu Inhaber ein-allen
saht ge n werden soll, dar-it der
selbe se und sich daran-erinnere,
Mag-ist Stahl-lauft von starb-arti
nt see i sahe t -
us um edlem Oel-mit »Im-s
teiget-Fu Ums- M setzt-«
M edit u bettelten ask-I
M
f-— -« -— .- -- . »po
Dann erzählte das Dotament, wie
der General als junger Offizier dei.
einem Wirthehauoftreit, als die Ge-i
ntiither durch allzu reichlichen Wein
genuß erhin waren, seinen Freund
groblich beleidigt hatte, so des-» dieseri
einen unmittelbaren Austrag tttit derj
Waffe verlangte-. »Im Morgengrauenij
des (3. Juli 177s1,'« io hieß ei- da met-;
ter, «sand das Nentontre statt. Wir;
fochten nur kurze Zeit; tsiotslich satt;
ich den Freund zu Boden iinlen und
aus seiner Brust quoll Blut. Derk
Rattßh tvar verflogen und mit Etttieren
sah ich, was ich gethan Wahrtnd trlti
wie beraubt dastand und die statueradrnj
sich unt den Verwundeten miihten, ersj
scholl aus einmal Hufschlag auf ectj
Straße. Ifin .)ieiter, dessen Atti-selten»
die -puren großter Hast und Erregung
trug, sprengte auf ichaumbedecktetns
Rasse einher. Ich tief ihn an, einen’
Arzt fiir den Verwundeten zu holen «
Er aber ziigelte latm sein Pferd und
schrie zurück: ,Jch h te weder für Tod
noch Leben. Die Kolonien haben vor.
zwei Tagen in Philadelphia ihre lin
abhängigleit erklärt, und ich bringe die?
Nachricht nach New York. « Bei dieser
Kunde hob der Schwerverwundete dasi
Haupt, und mit einem Strahl unsagsZ
barer Freude in dem bleichen Gesichtg
kamen die Worte von seinen Lippen:
,Nun sterbe ich glücklich, GeoffreyJ ,
denn das Land wird frei werden; dass
fühle ich, wenn ich auch den Tag nichts
mehr erleben werde. Du aber deute;
nicht mehr an meinen Tod, sonderns
tampfe fiir Zwei siir das geliebte Land. »F
Dann sont er erschöpft zurück. Endlich
trieben wir einen Arzt auf und brachten l
Hardy in gute Pflege Wider unsers
Ermatten genas er rasch, denn der
Stahl hatte edlere Theile nicht verletzt, s
und während des ganzen Krieges fochten z
»Ich litt los-Tet- «·.:r Les t:.·.l) l"-sle::.«
wir in treuer Lxlaiiengesijlirticlmit Zeite
an Seite. Deshalb ermahne ictz meine
Nachkommen, die Freundschaft mit den
gardhe stets aufrecht zu erhalten und
and in Hand tnit ihnen in aller lin
bill des Lebens zu stehen«
Zitternd vor innerer Etregung sal
tete der Erbe des Degene das Blatt zu
ammen; er hörte nur wenig von den
geisterten Perioden des Festredners,
und die Freuden des Pieknickö ließen
ihn unberührt. Ungeduldig wartete er
aus den Abend, wo sich ihm die Ge
legenheit bieten würde, sich weniger
sussiillig anet zu nähern.
Während des Belies im Stadthauo
vermied er es, sie zu einem Tanze aus
zufordern, aber aus der Höhe des
Festes, old Niemand mehr sich um Eins
elne Ilimmerte, nahm er den Au en
iek wahr, ihr zuzusllisterm .Wo len
Sie mir der im Empscnsisalon
ein paar unten en?
tsätksdeostjnes etwas zu segnet-M Sie
chri i sc i
. T tenyyskstee Fr, Iris-e
allein waret-, und ilste Augen seogend
die feinen trafen.
.Die Todten müssen es wichtig
haben, daß sie ilne Ruhe lassen, um
unsere Ruhe zu stdten,« antwortete sie
ein wenig malititis, sich in altmodischee
eetetnonidset Weise ver-beugend
Jus ich heute Morgen den unheil
vollen und doch heiltragenden Degen
zog, da kam Etwas mit limqu lind
wieder zog et die mit dein Papier um
wickelte Wasse, faßte dieselbe beider
Klinge und bot itn den Griff, in dei
Haltung eines Besiegten, der sich dem
Gegner auf Gnade oder llngnade ergibt.
Dei spottiiche Zug wich aus Janets
Gesicht, als sie das Blatt von dem
Degen leiste und aufmerksam die chkift
zu lesen begann. Nun lnllten sich ihre
Augen mit Thtiinen, und als sie be-·
endet, streckte sie iinn sieimiitlng dies
Hand entgegen.
»Vergil1!« stammclte :i.iialcoc, der
ihre Bewegung voll Entzxikten verfolgt i
hatte. i
»Es hiitte dieses Blattes nicht be
durst,« sliistecte sie ertöthend; »mein
Herz hatte Dir schon gleich daraus ver-s
ziehen. Aber ihr thörichten Männer
kennt die Frauen nicht !«
Unwiltliirlich breitete et die Arme
aus, sie an sich zu ziehen. »Nein,
nein! jetzt nicht!« stieß sie hastig her
vor, erschrocken um sich blickend; dann
aber blitzte es ans einmal scheltnisch in
"ihren schwarzen Augen und mit feier
licher Würde fragte sie den Geliebten,
ihm die Waffe zurückgebend:
»Willst Du tnir nun versprechen,
Geofsteti Mareoe, stets den Degen
blank nnd scharf Zu halten? Bewegung,
nirht die Ruhe, ist das Gesetz des
Lebensk«
Lachcnd steckte er den Degen ein.
»Ich denke, wenn eine Frau den Geist
des lirurgroswaters ihre-J Mannes-z als
Bundesgenossen hinter sich hat, so wird
der Mann sa ziemlich thun müssen,
was sie will.«
Geaifren hat seinen Zanvur gehal
ten. Er hat es bereite zum Vorsitzenden
Sankt Hardy lM den Bericht des sum
Genus-m
eines Legielaturiomites seines Hei
mathsftaatei gebracht, und der Tag ist
nicht fem, da ihn seine Wähler ver
anlassen werden, für die Dauer der
Avngreßfefiionen seinen Aufenthalt in
Washington zu nehmen.
Dir Anfänge dir nationalen,«i·lollk.E
Obgleich die offenen Feindfeliqlep I
ten zwischen den iiolonien nnd unglandI
iiiit der zchlacht lsei Initiatin asni
lis· April l'«7.,·- begannen, dauerte cos
doch noch nalxizu ein halbes Jahr, biisI
der loniiiie: triile lenngreß sich niit der!
Bildung einer nationalen -eeinacht I
beschafii,iie. I
Arn s-. Oliedei its-J liiiri die Nale
richt, daß zieei britilche Trunksucht-;
schiffe niit Waffen und Liliinition tioiix
England nach Quebee abgesahsrin seien, I
und da die Kontinenlalarniee an fol
chem Material großen TUianael litt, ioI
beschloß der )iongreß, einen Versuch zu E
machen, dieie Schiffe anzufangen LiniI
l.3 des gleichen Monats wurde ein ane
Silan Deane, John Adams nnd ZehnI
Langdon bestehendes iioinite ernannt, I
welches die Machtbefiiqniß erhielt, iiis
genannte-in zweite ,ivei schnellieqelii deI
Schiffe audiuriiiiem das eine iiiit icliii I
das andere niit dieiiehn Kanonen. T ie
Ordre der -chiffe wurde dahin einsei
tert, daß iie auch irgend welche andere
englische Triiiieporifahrzeiige iveiinilis
men sollten I
Dies inar der eilte offizielle Schritt
zur Bildung einer nationalen ainriiti- I
nischen :.Uiarine I
Wahre-nd der zlievoltition lagen die
Marineangelegenheiten in den Hemden I
verfchiedener Haupt- uiidlinterloiiiiieg, «
deren Funftioiien und Befugnisse in
einersiir einheiilicheo Zufaiiinieiiioirlen I
mitunter sehr störenden Weise ivechiel I
ten. Gleichwohl hat sich die koniinen I
tale Flotte nicht minder glaiizeiid iiiiI
Kampfe bewährt, als die Landarniea I
Betrug doch der Verlust der englischen
Kriegsfalsrzeuge im Ganzen ing, niii
2622 Kanonen, während die Amerika
ner nur 24, mit 470 nanonen, einbiiß
ten; die kontinentnlen Kreuzer und
Kaperschiffe erbeuteten außerdem etwa
800 cngllfche Schiffe jedweder Gattung.
Ende Ostober 1775 wurde beschlos
»sen,· zwei weitere Schiffe ankziiriisteik
eines tnit 20 nnd eines mit 36 Ka
Inmn. Der sonst-i behielt sich diei
Icrnennting der Offiziere bis hinabI
Ist-n dritten Lieutenant vor· die unter- I
I Ikzlsdstten Chor-sen beseste das Mari ne- !
TO was hier betont werden. dsß noeiI
dgl-is tin November hinein der Inn
ins nicht an eine permis-reine Tre
— N- C I -«’I
nung von England dachte, und die
sämmtlichen Streitkriifte, zu Land
sowohl wie zu Wasser, hatten den Be
fehl erhalten, sorgfälti Gewaltakte zu
vermeiden, die old offene Redellion
ansgelegt werden könnten. Die briti-»
schen Kreuzer freilich gingen nicht so
ögernd vor, und verschiedene Konf
fahrteischiffh welche unter Erfüllung
aller durch die Parlamentsolte verlang
ten Vorschriften in See stachen, wur
den als legale Prisen gelapert. Das
bllihende Folniouth, sent Portland,
Me» wurde in Asche gelegt, und ver
fchiedene andere Anstedelungen wurden
angegriffen nnd die Einwohner daraus
vertrieben. "
Dieses barbarische Vorgehen brachte
endlich auch den Kongreß zu mehr
energischem Handeln. Arn 2;'). Novem
ber autorisirte er die Wegnahme irgend
eines zunisilngriff auf die Kolonien be
stimmten bervaffneten Schiffs nnd
ebenso irgend eines Transportichiffö
das ilriegeinnnitionen fiir die britische
Lands oder Seeniacht trug. Schon bald
zeigten sich die Vortheile dieser Maß
nahme, und so befahl schon im Dezem
ber der liongresz die Erbauung von lsss
slriegesciiiifeth wovon fiinf je BL, fiinf
weitere je 28 und die iibrigen drei je
U Kanonen tragen sollten. Tie Kosten
siir diese Schiffe wurden aufzwin
6i5k3.i;·; geschnitt. Eines wurde in Nein
Hampshire erbaut, zwei in Massachu
settö, eines in Connecticut, zwei in
Rhode Island, zwei in New York,
eines in Liiarnlinrd nnd der Rest in
anderen Staaten. Die Namen der
Schiffe waren: »Hancock," »Nati
dolph,« »:)ialeiqh," »Warum« »Bosh
ington,«· »Er-Musik« .,Ls·iiinghain,«
»Pronidence,« »Tinml!ull,« »Wir
ginin,« ,,Liofton,'· »Lelawnre« und
»Liioiitgomcrn.«
Als Erstlotnmandirender der Flotte
wurde Esel Hoplitte ernannt. Er hißte
zttm ersten Mal feine Flagge zu An
fang Januar 1776 bei Philadelphra
auf dem »Alfred,« eittetn zum Kriegs
schiff umgewandelten siauffahrteifchifi.
da die Fertigstellung der oben genann
ten eigentlichen Kriegeschiffe nottu
licher Weise einige Zeit erfordern-.
Kontraltlich waren dieselben übrigens
schon im April ztt liefern.
Beziiglich der Eoldverhältnisse auf
unserer ersten zitiegeflotte mögen ljier
folgende Ziffern zur Veranschaulichung
dienen. Der »Eornntander in Chief«
erhielt 8125 int Monat; at- Schiffen
von zwanzig und mehr Kanonen bekam
der Kapitan Mo, der isieutenant 8:30,
der Arzt Les-» ein Kanonier 815 und
ein gewöhnlicher Mateofe DI; auf
Schiffen von zehn bis zwanzig Kanonen
betragen die entsprechenden Gagen2
ers, 824, sehe-a, 813 and gteichiatts
SI· Von Prifengeldern kamen auf den
Aapitän 6 Theile, auf den ersten rieus
tenant ä, auf den zweiten t, auf den
Arzt 4, auf einen Kanonier lz und anf
einen Gemeinen l Theil.
Zur Zeit der Unabhängigleiteertla
rnng, am 4. Juli ist-tei, bestand die
amerikanische Flotte aus 25 strettzern
mit 422 Kanonen, während die bri
iischesStreitntacht zur See, die im
Ganzen tiber llze Kriege-schifo tntt
3714 Kanonen, verftrgte, 78 davon,
mit 20729 Kanonen, zum Kampf mit
den Kolonien steltte. Von den 25 ame
rikanifrlten Schiffen waren nur sieben
fiir Kriege-zweite erbaut, die anderen
waren-als ziriegeichiife ausgerttitete
Handelefaitrzeuge. Zur Aufklärung
eines scheinbaren Widerspruches tritt
früher Gesagtem, mus; ltter noch beige
fiigt werden, das; von den 13 ant 1:Z·
Dezember 1775 votirten Zchiffen sechs
überhaupt nie in Zee gingen, sondern
bei der Einnahme von New York und
Philadelpitta von den Euglandern zer
stört wurden. «
Woslsinqtons ichlinsniiter politischer
Feind war Lemnos Ieise-rieth rer
Verfasser der linaislianaiakctteerllarung
und Gründe-i du ceutetratiichen Partei,
doch beschmnlte iich die Reisoe xtuiicheu
diesen beiden hervorragenden Mannern
ausschließlich ni Differenzen aut«
staatetoictisschaittichent Meinst, und ed
wurde in keiner Weite zu Perionlichlei
len Zuflucht genommen Washington
vertrat die Mermithen ans denen sich
die Wlsige nnd lichter etc rlierublilaner
entwickelten Tiks tmchite Tatttinc cer
Föderalisten itsar die, das; det Staaten
verband nur eine Nation nich und daß
die Bundeotegierung die Macht tiabc.
die Gesetze m« Einzelstaaten tu andern
und zu verbessern, sitt-s der ltotmleß ed
siir angemessen Anmut-. Die Herstel
sonmänner oder Tu. traten hingegen
vertraten dict- Etanrcnntt, dasz die
Macht der Witdeeiianruttg mit den
Gesetzen, die onliiit wurden, alo die
Einzelstaaten den gis-and anerlannten,
auslsoten music nnd rast die Staate
legielaturen das Sile-It besaßen, alle
weiteren Gesetze lett-it zu enttueisen,
sowie siir deren Turchinnrung zu sorgen
Uie geneiitislich es eigentlich in der
Revolutionszeit niging, zeigt unter
Unserem die Tisotiachey daß Sie Gan
Corleton schon Anfang August 1783
oon der britiitlteu Regierung die Jus
strultion erhielt. New York zu räumen
nnd r als drei Monate, bona sioe,
brauch , um alle Vorbereitungen zu
treffen und dem geoutdigen Sieger das
Feld zu räumen txt-T Itooetnber).
Der TII tm Weihnachtesestes- ke
soeltioe die Nacht des 25. De einher-,
made zu dem Uebers-no deijlselavorej
bei Trenton, litt-, deshalb Heullslhi
seit Washington mit vie-It vermeinet-,
las Ue dort lagen-se- seeti MME
det- lsellsiseier an W- samt-le
teilen visrdem
-;.