H Melessek nnd eetnswineeten Pan Adaldert Baumanm Von Menschen mit p "nomenalein Aspetit istune manches- «spiel aus g iihrt worden,« allein da der Massen on um nicht zur Berühmtheit hin tei t, muß man anne men, daß es de ren recht viele iebt, a er weil die mer sten Leute dieser Spezies nur in th rem engen Kre se bekannt sind, werden ibre Namen und Thaten nicht der Auszeichnung würdig erachtet. Nur alö dem Humor dienende Kuriosa tau chen solche Figuren aus« So erzahlt Zeiss Reuter in seinen »Läuschen»una iemelö'· von einem mecklenburgrschen Jnspettor, Namen-sv Brandt, wie er unter den Viktualien gleich einer le l·endigen Verheerunggmaschine gewirkt habe. Eine Illustration erfährt ver Appetit dieses biederen Qetonomilerz durst; seine Seiner-; »Ne its-ris (Gans) ist doch ein snatschen Vagel; mit ein wird man taum Frühstiict nicht satt, und eet man twei, de etwas groot, verderwt man sich dat Mittag tsroot.« Was sonst noch Landleute an Bauernbochzeiten zu leisten vermö gen, davon werden staunenslvertbeBes richte gegeben. Aus dem Alterthum sind uns einige Beispiele von Vielessern überliefert. Der berühmte Wetttiimpser Milon von Rrontom der so start war, dasz er ei nen Ochsen tragen konnte, erfreute sich eines so riesigen Appetits, daß er den Ochsen zu ver ehren im Stande war. Herodot von Oiegara vertilgte bei einer Mahlzeit 20 Psund Fleisch, ebenso viel Brod und einen halben Anker Wein; der Flötenspielerin Aglais ge nüoten 12 Psund Fleisch. ebenso viel Brod und 16 Quart Wein. Claudius Albinus verzehrte hintereinander 500 Feigen, 100 Psirsiche, 10 Melonen, 20 Psd. Weintrauben als Rachtisch staig ser Marimilian konnte in einem Tone 40 Pfund Fleisch essen und einen Ei mer Wein trinken. Freilich war er auch so stark, dair er einen schwer be ladenen Wagen sortzuziehen und nicht sehr starle Bäume mit den Wurzeln aus dem Erdreich zu reisten vermochte. Mit Staunen und Verwunderung ersöhrt man aus alten Stadtchronilen, welches außerordentliche Quantuin Von Fleisch und anderen Speisen Karl ter Fäuste bei seinen Besuchen in ?lua·ki:urg, Regengburg und anderen Stadien seines Reiches zu sich Arm-« men Fabe; man ist sehr geneigt, an lieber reibur.gen zu glauben, wenn man das schmale, von Lebertrantheit blasse Gesicht dieses Herrschers- aus sei nen Bildnissen sieht· Aus der neueren Zeit wird um 1765 von einem Manne der sächsischen Leibgarde berichtet, daß er auf einer Mahlieit 20 Pfund Rind sleisch und ein halbes gebrateneg Kalb verzehrt habe. Der französische Mars ichall Bilan hatte einen Schiceizer, den man ilxm als einen Vielesser —-— um lein derbere-«- Wort iu gebrauchen betcichnet hatte. lfr sragtr ihn. wie viel Rinderriiiten er auf einmal essen könne. »Am wenig,' antwortete dieser, »nur vier big fünf-« »Und.t’teu ien?« »Sieben bis acht-« ,,L’lber.f,)tih ner?« »Zwanzig.« »Tauben?« »Vin eia, vielleicht auch fünf ig.« »Und Lachen«-« »Ah, Monsigneuy diese Thierchen tunn ich unaufhörlich essen!« So ungeheuerlich uns auch solche Appetite vorkommen mögen, unser Staunen wächst. wenn wir von Men schen hören, weiche zur Sättigung ei ner Menge von nicht eßbaren Dingen bedürfen. Ein Steinfresser war der im Jahre 1771 zu Jlefeld gestorbene Passauer Jofef Kolnicter. Vor Hun ger fraß er schon in seinem dritten Le bensjahre Steine; auch feine Mutter «nd Großmutter tvarenSteinfresserim nen gewesen. Wenn er nicht unter feine Speisen Steine mischte, wurde et nicht satt, und nach anderthalb Stunden befiel ihn neuer hunger. Auf dem Schlosse zu Braunschtveig toll er innerhalb sechs Stunden 25 Pfund nebentxnes Ochsensleifch geges sen und 20 Quart Wein dazu getrun ken haben. Ein ander Mal vertilgte er in iiins Stunden zwei Kälber. Auch tzmrlxten seinen Verdauunggorganen Ujletallstiide, Filz und andere solche Dinge leine Beschwerden. Von dem liialeerensllaven Bazile wird berich tet daß er Faßteifen, Eichenholz, me tnllene Löffel und Schnell-n, Meisen list-se, Fensterglns und Leder ver schluckt-habe Von dem 1754 gestor benen Lilittenberger Gärtner Kohle wird erzählt, er habe acht SchockPslaik mcn und einen Scheffel Kirschen, alle knurrt denKeruem vertilgt; Schüsseln, Zeller und Gläser habe er mit ver zkt,»t. Er frasz lebendige Eulen.Mäu se, «..k-:«-:m, Heuschrecken und Raupen; ein Stirn-Kreta vertilgte er auf ein mal m-.t Haaren und Borsten. einen Hur-zwei mit fzuclje und Knochen. Es ist von einem Zeugen unter seinem Eid engeres-»w, dass dieser Mensch einmal ein bleiernu Island-zeugt inil ver Tin te, kszm Ermessende dem Feuermesser itxd den Federn verschlungen l).1t. Er Fcll Auch einmal einen Dudelsack e ·7eisen tenden. Dabei ist er 79 Ja re Jlt geworden Der Gegertsiißler des Vielsresserg il: der Feinswnieckm unitreitisg ist er auch nützlicher-, denn er hat die Spei lelaete um manches Gericht bereichern manches neue Nahrungsmittel entdeckt, unis die Verfeinerung Lateine i.i;sle ist auch auf die niedrigere zweis t- seit nicht ohne günstige Ruciwirtung F« -.-s-«.l-en. Oh Derienige mehr Sinn :-.-:-- vetdient, welcher auf Reizung tm « unten und Zunge ein so großes feierte : lsnt oder Der-mitte, welcher !ts.:is-:«"sn Sinn-it unnekieure Massen eerscglxz z—,!, ist eine Frage. in welcher breit-sichern kaum gar-in seku- darf-« teu; denn der Jetnsehmecker ist dechi von edlerer Organisation, dertliielfressi ser hat mehr thierische Natur. Z Man unterscheidet zwischen dein4 Gourmand und GourmeL Letzterer ifi Derienige« welcher filr feinen ge-. lehrten Geschmack die nach deerisfettsl schaftlichsten Art zubereiteten Leder-s dissen« auswiihltx der Gourmand nä-f hert sich mehr der Klasse großer Esset« der Schwelger. I « Die Verschiedenheit des Geschmacks ist ein unerfchiipfliches Kapite. Jns Tcntin und Marotlo gehören Katzenj zu den Delitatesfen, Heuschrecken bei den Orientalen, Schlangen und Rau-l Pen bei manchen afrilanifchen Stanke men; Spinnen gelten bei vielen Natio-l nen für eine Leckerei. und die Seife lsei den Ureinwohnern von Neu-See-l l«md. Die Ottbwalen essen Thonerde,l die Neu-Caledonier zerriebenen Speck-» stein, die Japaner Thon, die Tungu-s fen andere Grdarten i Das römifche Gaftmahl zeichneteI sich mehr durch Ueppigteit und Ver schwendung, als durch verfeinerten gaJ stronomifchen Geschmack aus-. Manl sucht oft durch die Kosten, welche ein Gericht verursachte, zu renommiren, sol z. B. wenn, wie überliefert worden ist, ein Gericht aufgetrage- wur-? de, das aus dem Gehirn von 500Pft1U-i bähnen und aus den Zungen von 500si Nachtigallen zubereitet war. Als her-l vorragendster Vertreter der römischen Gourmandife ist der Feldherr und Konful Lutullus bekannt. Der verfeinerte Tafelgenuß tommt erst in Jtalien zur Medicäerzeit aus und geht dann aus Franireich iiber.i Hier findet er sich besonders unter Uns-is dem Vierzchmsn cir is» nicht allein eines ausser-ordentlichen leisettiå erfreute, sondern auch einen verfeinergj ten Geschmack besaß. Es ist betanntZ wie sehr er seinen Haushofmeifter Be chamel würdigte als den Erfinder der noch heute seinen Namen tragende Saure. Durch feine hervorragende Fiochiunft hat sich in dieser Zeit auch Vatel, der Haughofmeifter des großen Conder. bedeutenden Ruf erworben. Der Küchenehrgeiz desselben ging so neit, daß er sich, weil bei einem Gast mahl zu ehren des Königs an zwei Tafeln der Braten gefehlt natte, das Leben nahm. lsr fühlte fich dadurch. entehrt und wollte die Schande nicht überlebcn « tell-:- ritoizmset wird ausl) der fran-» zösische Marschall Prinz von Soubise verzeich;:t, der sich nicht zu vornean hielt, die Kochlunst durch neue Geri D e zu bereichern. Noch heute begegnen wir seinem Namen auf Menu5, und es ist von der von ibm ersundenen Sauce und seiner Karbonade öfter die Rede als von seinen Feldberrnthaten und sogar seiner Niederlage bei Roß bach. Mehr Ehre als mit seiner Re gierung hat der Reaent mit seiner Projektion der Rochtunst eingelegt. Seine »petite5« soupers gelangten sei nerzeit zur Berühmtheit, und diesöche waren die Einziaem die seinen Namen lcchtiieltem Auch unter Louis den Bierzehntcn machte nicht allein diellep pigteit, sondern auch die Verfeinerung der Tasclaeniiise Fortschritte Louis der Sechzebnte stand derselben, ob gleich er in Ude einen dF rberiibnitesten Köche hatte, gleichgil g argeniiber Dagegen war Louis der Achtzehnte ein Galtronom von reinstem Wasser. Er widmete sein ganzes Leben der Loch-. iunst und empfand es als bittereni Schmerz, daß er doch keinem einzigen« Gericht seinen Namen geaeben habe. Oftmalg arbeitete er mit dem Herzog d’Ecard in der Küche zusammen und bere:te:« unt eineneu tun-nicht« Hm i den ein Gericht. Er nahm bei seinemj Leibloch Montier Unterricht und hatte die »trusse5 a la puree d’ortolans« er-s sunden; da er das Geheimniß nichtl preis-geben wollte so bereitete er das( Gericht mit dem erzog d Ecard ge meinsarn Eines agesJ hatten sie die sem edlen Regierungggeschäst obgele-" gen und das Gericht selbst verzehrt. Jnsolae des Genusses erlranlte der Herzog so schwer, dass man für sein Leben fürchtete. Als der König da von erfuhr, rief er: »Wie, er stirbt an meinen »trufseg a Puree«?- Jch habe immer gesagt, daß ich von uns beiden den besten Magen l)abe.« Auib der polnische Köni. Stanislaus Leszyng ti beschäftigte ich mit der Kochtunsh feine Erfindung ift ein Kuchen, Babä genannt. Unter der Republit nnd nn ter dem Kaiserreich zählte der Erzianz ler Cambacers zu den ersten Gauk mets. Seine Tafel war berühmt." Wenn Napoleon über den Erfolg eineTel4 Staate-warmes in guter Laune war,! pflegte er zu ihm zu sagen: ,,Geheni Cis-ie. und speisen Sie bei CanibaceresN Ebenso waren Barrereg Sau ers bot eiihmt Als französiiche Ko Künstler genossen im Anfang dieses Jahrhun derts den höchsten Ruf Beaudilliersi und Caremr. Es wird berichtet, das-J sich urn die Dienste des Leyteren fast die Hälfte der europäifchen Sonderäne bei:nitte. unds Morgan liat von ei nem unter feiner Leitung entstandenen« Gaftmahl in Baron Rothfclnlds Villa’ eine blütbenkeiebe Schilderung ege ben. »Das Ganze«, sagte sie, ,,be tand aus- Läuterungen der leckersten Spei sen mit cheniifcher Genauigkeit »auf innen Wollen aufsteigenden Dampfes«9 .:tqezogen; jeoeg Fleiscbgekichi hattef sein eigenes natürliches Olrcsnick jedes tret-risse seine eigene grüne Färbuan die Hunde-nasse war »in Eis gerj,·sftet«,« nnd die geniäszigte Kälte der XII-lam biere« abnie nnd milderte den besti geren Ansian der töttlitksti »L- Its)ine«,· nie mit dein Duft nnd Gern-tm frisch «s.s.eviliickter Nettarpfirsitye jeden Sinn l-esriedigte.·« k i l , -eshamiicheg isher mich-facto he! Fach wissenschaftliche Studien gemachti und fi den Naturwissenschaften und der Me ei in gewidmet haben; soMomI tier, der eibtoch Louis des Fünfzegw ten. »Ein wahrer Ko« so sagt Alibert, »muß die Kunt verstehen, diei Nahrungsmittel durch das Feuer zu mob ffr Diese Kunst erfordert« tiefe wissenschaftliche Studien. Man Eusz lange Zeit iiber die Produlte vers rde nachaedacht haben, um die Spei sen mit Geschick einzurichten, sie wohl schmeckend zu machen und die besten Jngredienzien zweckmäßig verwendenl zu tönnen.« Als Klippen der Koch- I tunft werden die Samen, diese Ein hüllungsmittel so vieler Speisen, be-! zeichnet; sie erfordern gründliche Kenntniß der Chemie. Der Gastro-» scph Baron von Vaerst nennt sie in seinem «Werl ,,ideale schaffendeWesen. « Er erzalilt von einer Wette die ein großer Sauceniünstler mit einem ge wöhnlichen Koch dahin eingegangen sei, er wolle durch eine Sauce ein Paar alte Waaenassrbirre und seine Winter stiefel eszbar machen. Das alte Leder seug hielt er vier Wochen lang in lal tem ’Wass-r; täglich wurde frische-z Wasser aufgegossen, das Leder immer aufs Neue gereinigt, dann zwei Wo chen ununterbrochen in starlcr Bonn lon gekocht, weiter durch Hackmesser in kleinste Theile getheilt; und in einer pilanten Burgundersauce mundete das Gericht vortrefflich· Eine feine Tafel beruht nicht allein auf delitaten Gerichten; sie bedarf noch anderer Requisiten Die Dekoration der Tafel trägt wesentlich zum ästheti schen Genuß bei; sie soll einem blühen ten Garten gleichen. Doch nicht genug damit: auch bei den Speisen spielt die Farbe in das ästhetische Gebiet über. Jedes- Gericht muß seine eigene delikate Farbe haben. Auch der Geruch ist von großem Gewicht. ,,Nur unserer Ge wohnheit,« sagt der Gastrosoph Ba ron von Vaerst, »die Künsteleien einer oft zweifelhaften Küche zu genießen, ohne sie durch den Geruch vorher zu unterscheiden, haben wir es zuzuschrei len, dasz unser Geruchssinn weniger vollkommen ist.« Uebrigens giebt es gar leinen Geschmack ohne Geruch, wie man sich einfach durch sesteg Zuhalten der Nase überzeugen kann. Jn der Regel hat der Gourmet eine fehr sei »ne Nase; geistreiche Menschen haben sehr empfindliche Geruchsnerven Ta felmusit wird dagegen von den Gastro sophen verachtet; sie stört daHGespräih Das Gespräch ist die größte Würze des Wohl«-. Es darf nicht schwer sein; Geschäfte,Politit, überhaupt ern ste Angelegenheiten niüssen entweder ganz bei Seite gelassen oder in gefäl liaster Form behandelt werden; auch sollen sie so wechselreich sein wie die Gerichte; schwere Gespräche drücken den Kopf, wie schwere Speisen denMa gen. Man muß plaudern, nicht strei ten. General Steigen:esch, ein großer Gourmet gab einem Gaste gegenüber den Rath, vor dein Dessert nichts Rech Licht-Z Tiefe-«- oder Gelehrtco zu reden: er sei ziam verständigen Essen und Trinken gekommen· Aber bei dem Dessert sollt er geistigen Luxiib ent 2victeln, da erst die sprudeliidcn Quel len des bis- dahin ruhenden Geiste-H sich öffnen. Die richtige Wahl der Tisch gesellsclzast ist nach übereinstimmendem llrtleil der Gastrosophen von höch stem Gewicht sür den Tiiselgeiinß. Ei ner Derjenigcn, die es am besten ver standen, gute Gäste um sich zu vereini gen, war der preiisiische Staatgtanzler Fürst Hardenberg Die Gesellschaft war bei ihm von Leuten der verschie densten Berufe; bei Tisch fand fich dann bald der Punkt der Verständi Hung, jedes Mitglied der Gesellschaft verstand, aiif das Rafsinirteste zu ge nieszen. Von dem Rasfinement, mit welchem zu Ende des 17. Jahrhunderts eng lische Gastmiihler hergerichtet waren, hier ein Beispiel: es war das Wert des damals- hochgefeierten Koch-z Rob. Mah. Er hatte ein Schiff ans Back wert aiifiragen lassen, mit Geshiitzeii, die mit ivirtliclieni Pulver geladen waren, und mit einem Kastell visii Pasteten, in denen sich lebendige Vögel iind Frösche befanden. Wenn dieRanm nei: abgeseuert waren, so sollten die Damen zur Vertreibung deg Pulver-· aeruchs die mit wohlriechendeni Was ser gefüllten Eierschglen ergreifen und sich damit bewerfe!i.· Aug der Hälfte der Pasteten schlüvsten dann lebenie Frösche, aus den anderen flogen Vögel heraus; von dieser Ueberraschung ver sprach sich der Chef großes Vergnü gen; er meinte, die Damen werden cufschreien und flüchten, die Vögel würden die Kerzen austitschen nnd das Dunkel würde tie Lust noch größer machen. Welche raffinirte Reizmittel siir die Freunde einer guten Tafel erdacht mer den können, außer den Gerichten da von erfahren wir von BrillntsZada tin ein Beispiel in der scharfsinnigcn Anwendung» der «L5.prouvelte-3« durch einen gastrosoplfischen Schriftsteller. Zunächst giebt er die Definition des Wortes. Danach ist es »ein Gericht von solchem anerlannten Gesespncur tsnd von solcher Unzweiselhasten Vor trefflichleit, das-, sein bloßes Erschei nen bei allen Feinschnreclern alle Geschmaclgsiihigleit anregen muss, so daß Alle, bei welchen wir in solchen Fällen weder das-« Erröthen des Ber lanpeng noch den Glanz des Ent ziidens lesen, nicht verdienen, an oer Tafel zis sttzen.« Allein die erwar: listing-volle Freude des Genusses soll disrch eine Ueberraschung gesteigert l:-crden. Welcher Art könnte nun die: letztere sein? Min höre: Es muß vor-s l;-ei· eine Enttiiuschnng inszenirt, durch l! irgend einen Zwischensall die Erwar tung aus den Genuß vernichtet wer den; um so größer ist dann dieFreude, wenn der Gastselner nun doch theil hastig wird. Zur Illustration des Vorganges wird folgende dramatisch anmuthende Aneldote angeführt: Ter Kardinal Fesch, ein großer Gourmand,; gab einstmals ho n Airchensürsten ein GastmahL Am r-rgen dieses Tages erhält er zum Geschenk zwei Stein butten von ungewöhnlicher Schönheit Er wollte nur eine austragen lassen, aber doch beide zeigen. Der Chef ver nimmt den Zwiespalt in den Gefüh len des Kardinals und verspricht, alles solle nach dem Wunsch Seiner Erni uenz gehen. Es loinmt der große Augenblick der ,.eprnuvette«. Der SuVPe soll die Steinbutte folgen; auf allen Gesich tern strahlt behagliches Entzücken Zwei Diener erheben die Steinbutte und tragen sie beraus, um sie zu erle gen, aber plötzlich: einer der Dientr kommt zu Fall und Init ihm der losl bare Fisch. Die Kardinäle werden bleich wie der Tod. Feierliche Stille herrscht. Das ist die ,,eprouvette nega tive«. Nun lommt die »eprouvette posi tive«. Der »maitre d’hotel« sagt mit Seelenruhe »Bringt eine andere-Stein butte!« Natürlich folgt nun der Trauer der Gäste heller Freuden-glanz, welcher ten Genuß beim Gericht in die höhere Potenz erhebt.« Die Empfindungen eines echten Gourmet Vor der Tafel spridjt Baron v. Vaerst in folgender Weise ans-: »Ich iiberschlage flüchtig, wag zu erwarten ist, wenn allez: in reiner Harmonie«-steht, —-— ich träume anmu tkig, lieblich, kindlich, gemiithli.l). Mein Gaumen schstrelgt unter Pal nen, aus Rosengebiisch tönt Nachti gallenxGesang begleitet vom Mur nein der Quellen, anmutjssvoll getra gen auf leisen Flügeln derWestwinde.« Aber seinem Zorn über ein schlechtes lstastmalil giebt er folgenden heftigen Ausdruck: »Wenn der Wirti), der dur;l) seine Einladung tie seierliche Ver pflichtung übernommen bat, so lange ich unter seinem Dach bin, siir mein Wohl zu sorgen, zu denken und zu dichten, mich in dem aelinden Feuer Vierzehntiigiger Erwartung zu einein Odiierniahle vorl·ereitet, um mich dann inie einen Tantclng zu behandeln, so sei ferner kein Verkehr mit unz! Saß icrs nimt froh da nnd heiter in begei sxeiter ErwartnnaZ Ratt ruhte das Plettron —— ich meine den Löffel in meiner Rechten. Er entfällt mir, ich bin dcg Bild der getiittschten Hoff-· t!ung, des verdorgeken Schmaus-, der sprachlosen Neste-nation, Jan-, wie Niobe, der blühenden Kinder ver Phantasie mit einem Male beraubt Den Wirth wünsche ich aber attf die »Gewürzinsel, wo Tag- »piper, nigrunt et alhutns« wächst!« Bei dem Ehrgeiz berühmter Kästchen Chefs ist es see-reiflich, dasz sie-, d: Hihnen ihre sinnst fiir bete Höchsteg ilt, Isid bei solchen He rrsrheisten nndeteie sdigt fühlten, ti-: hie Uteistersch ift tztsht voll zu witrdig :t ver. Linden Ssv wird kvon eincnt see n zian enkJ »ein hetieh ;tet, daß er nur H: L- e: esek tGrnnle den Dienst deI He. zvgg den Eis elli ritt-« verlies1.tkr betagt sich iiier den Der zog wie folgt: ,,Bereite ich ihm ein ««·"«’ittagessen, troriter iide nnd Frin «- islli (zn«ei große Sie-liegen des ChefO vor Neid versten miirdetn so sagt er nichts dazu; tr.tge ich ih.n ein Mittag essen auf, dete- vvn einer Kiichenniagd eingerichtet und schlecht angerichtet ist, er sagt abernnlg nichts. Bei einein solchen Herrn tcnn ich nicht dienen« ttnd wäre er hundertma! ein Held!« Auch über Naiv-lenke- 1. Stutnpfheit im Geschmack heilen seine Chesz b«t ter geklagt. Er war unregelmäßig in seinen Ma"htzeiten, aß schnell und schlecht. Jnsolie dessen litt er oft an »Verbouung5beschnnrren. Es wird von einem Gastrvsophen behauptet, detsz diese bei der Shlacht von Leipzig se ine Thatlrast beeitträchtigt darein tie Utregelmäßiakeit seiner Mal l;e:t hcab iseine Gesundheit intergtaben nnd sein ILelen verkürzt Viel mehr Anfmert samieit widmete Friedrich der ltjrvfte ider Tafel tfr lief-. sich alle Morgen Eben Küchcniettel verlegen nnd änderte hin häufig lfr liebte die idxssjrfstein settesten Speisen u: d das-Pit-1n«e tvi e sein Koch Nvel berichtet hat· Selbst Rindfteisch tnnszte siir ihn tnitZrannts Hvein und Rnohlauch iugerichtet wer den. Die Sau en svieten an seiner Tafel eine große Rolle Dagegen ist von dem Fürsten Sinnnitz bekannt, daß er nur einsachste Kost, meist täglich Hulm mit Reis, genoß. Als echter Gourmand aalt der mehr als Unsi« spieldichter denn ais Militär ceekannte nnd schon ertväs«iiie General Steigen tefch. Nach seiner Theorie must her Luxus eines- anten Dienerg sich von der Suppe arnkxatiin steigern und sich erst beim Desfm in der rcidisten Jsiille offenbaren. Gute Diners enden, so sagte er fclsetxlmst so, wie sit-lernte beginnen, inder innn den Gästen tgir wes Wasser vorsetzt. Die Gastronomie, welche ebenso setze die Kunst, zu essen, und Die volle Wür digung der Speisen ioie Die Lehre ikzrer Zubercitung iinisaßi, hat Durch die Gastrosopl)ie, die für die Verfeinerung des Geschmack-L ren ästhetischen Genuß der Tafelseeuden nnd ihre gewunden liche Wirkung der Theorie aufsiellt, eine wissenschaftliche Grundlage erhal ten. Einer der vornehmsten Schrift fteller aus dicföin Gebiet ist Antheline Brillat-Savnr .i, Richter des Pariser Kassationshosesxs zu Ende dec« achtzehn ten Jahrhunderts, durch sein Werk ,,Pl)yfivlogie Du gerit« geworden. Er gehörte durchaus nicht zu den Schwel M. Fern, im Ge theil wird er als näch erner, mäß ger und leicht zu bestie digender Mann bezeichnet. Nachdem er das Thema der Zubereitung der Speisen und ihr-: Wirkung aus den Organismus, evenso die Aesthetil des Taselgenusses in erschdpsender und Ceistvoller Weise abgehandelt hat, stellt er zwölf Hauptregrln fiir eine Mahl zeit ans. Darin beschränkt er die Zahl der Theilnehmer esuf zwölf Personen, damit die Unterhaltung eine allgemeine sei-s Die Theilnebmer sollen verschie denen Berufes sein, aber gleichen Geschmack haben, die Männer geist reich, aber ohne Prätension, die Frauen anmuthig, aber nicht allzu koiett sein. Diejenigen Leute, welche keine Besä biguna zur Gonrmandise haben, cha Jralterisirt Brillat-Savarin als solche, denen die Natur eine Veredeluna der iOrgane versagt hat; ibre Zunae sei Jsur Wahrnehmung oder Würdiguan seine-E- Geschmactz wenia geeignet; sie lsiuk in Bezug-. auf leistete-« wie Blinde iiir das Licht; sie essen nur, um den Magen zu füllen. Gourrnands baden Ereite Gesichter, funkelndeAngem kleine Führen kurze Nasen, volle Lippen ircnde Kinne: die weiblichen sind flei sscljia und mehr hübsch als- schön. Die yienigen aber, welchen der feinere Ge schmack fehlt, haben lanae Gesichter lange Nasen und are-he Augen, schwur-« ges strasfes Haar und sind mager, Die Frauen der Art sind eckig, lanalveilen sich bei Tisch Und leben von leee und Klatsch· ——...— Die war-re »Glüefzanl«. Man hört fr oft von einer guten oder..bösen Zahl reden, doch welche be stimmte Zahl eigentlich als gut oder zu betrachten sei, darüber gehen diae Meinungen sehr auseinander. sAnz meisten verpönt ist ja· wie bekannt, die arme ,,Dreizehn«, deren unglückbrin gende Eigenschaften schon Mancher an sich erfahren haben will; aber auch die ,,Sieben« wird von abergläubischen Menschen mit Mißtrauen behandelt und vielfach wird sogar behauptet, daß jede ungrade Zahl llnangenehines irn Gefolge habe und daher thunlichst zu vermeiden sei. Von etwaigen ,,bösen« Zahlen soll hier jedoch nicht die Rede sein, sondern im Gegentbeil von einer sogenannten Glücks-zahl, die kürzlich rac- Gesprächsthema oder vielmehr schon das Streitobjelt einer sonst sehr gemiithlichen Stamsmrunde bildete. Einer der Gäste erklärte nämlich, daß ,,neuen« als die Glückszahl zu bezeich nen sei. Es gebe neun Musen, das Kegelspiel hätte neun Kegel, eine Katze besäfze neun Leben u. s. w. u. s. ty. »Ach, Unsinn«, unterbrach ihn ein An derer; »so-bin ist die wahre Glückszahi. Man befindet sieh im siebenten Hins n-el, der Regenbogen bat sieben Far ben, ein Glückgpilz ist der siebenteSohn teLs siebenten Sol;r.e"L, n. s. to» »Sebr weise gesprochen«, beinerlte ein Brit ter; »aber nach tueiner Ansicht ist »fünf« die glückbedeutende Zahl, der Mensch hat fünf Sinne, fünf Finger an jeder Hand, fünf -- «Bel)att: Tag Uebrige für Ditt,«, meinte nun ein eitvag unbdfliclxser Nesean »Drei ist unzweifelhaft die nirtlicbe Gliictzzbl Dei ist zuerst die heilig- Dreieinigkeit; cann sagt man, aller guten Dinge sind r-:ei, bei einein Trast werden drei Hoch- cuggebrnlxt, snan sbielt Etat zu Dreien und noch Viele andere Beispiele lassen sich ansii.1rei—«. Diese Austeiuan Versetzung wurde mir Verächtlicheni Lichfelsucten beanlnrttet; dann erhub ein seelenvoller Jüngling seine Stim me: ,Nun, meine Herren, Sie irren sieb; nur »zwei« lann die wahre, Glück dringende, Glück in sich schliesxende Zahl sein! Man selbst und die Iluaes betete, das sind iiachaerade nennst-» Zu Zweien allein, das ist das Schönste aus Erden und darum mus; man der ,,Zirei« den Vorrang lassen«. lfiu Jn sdididuum mit hisrten. unbeweglichen Zügen hatte der its-mer Lebhafter mer densdcn Digcusfion bisher theilte-ihm losJ zugel:ijrt; jetzt blickte der Mann auf nnd sagte mit kalter, etwas höhnisch sklingendei Stimme. »Sie sind Allenus sdetn Holzmege, nxeiue Verebrtettem s,.(5in5« ist die einzig mal-re Glücks-saht sTtZiinschen Sie je im Leben weiter zu stimmen. dann vergessen Sie das nie!« sTieseS Schweigen seate diesen Aug lsrructhe und nachtentlich ging man sauaeinanden , Dotter Grün. »Wenn die Menschen dich verwundet, Gehe in den griinen Wald: IJedeB lranle Herz qefnndet Von so Inildekalege bale lFlüchie in die holde Stille, Nur durchiönt von Aniselrnf, »Daß verfliege jede Grille, Die ein fiebernd Hirn sich schuf. Zu der Seelenrub’ criheilung Viel’ Genesi ngg lrauter bli l) n; Ulller Uebel Grund nnd Heilung Weiß zu finden Doktor »Griin«! i FWISbaencn , ————-——---0-7 — -------- i Maximum lWenn gegen wen der iren sonst 311 dir hält, sDich ein vielleicht gerechter Groll be fällt, ILaß nicht dein Herz vom Urkunde-J l lnt tzen los im )11nd Wenn sein Auge bittend auf dir i ruhi, l nd du sanft nichts Ich bin dir wieder I gut Denn bist du wohl auch niennr lI gut , gewesen Alb. «,Rodericl. Die Motten — Bon Max Möllee. Der heilanb winkte — der Tod et schien. — »Soll ich schon wieder menschemviirts ziehen? Soll ich schon wieder Erdenglück stil ren? Soll ich schon wieder Geier-armer hören?« ,,,,Siehst Du da knien das Haus am Strand?«« »Ich seh’s, Herr, leider ist’«cs mir be kennt, Jsch war ja gestern erst drinnen im shang ,,,,Gcl) hin, und hole die Mutter her arg-!«« »Nein, Herr, dedenle doch erst Dein Wort! Erst gestern holte den Vater ich fortk» Selten noch fiel mir ein Gang so schwer! Er wollte nicht mit und fträubte sich - sehr. Sechs Kinder leben und hungern da drinnen, WEL- sollen Die ohne die Mutter begin nen? Nein, Herr, ich les es in Deinem Ge fiel-t: Die Würmchen rerderben, das willst Du nicht« »,,Gesell, hast Du mein Wort nicht der nomrnen?«« « »Du bist wohl lange nicht erdwärts gekommen? Du lebst in Herrlichteiten und Pirachtl Du siehst nicht Elend, Dunkel und Nacht! Dein Thron ist von Glorie ewig um helltl Jcii ater kenn-: die Menschen, die Welt! « O, glaub mir —— ,,,,Brina mir die Mutter l)er!!«'« . »Meister« mach mir das Herz nicht schwer! Jcli bin ja sonst lauter Kraft nnd Grimm! Jck höre ja sonst nicht des Mitleids Siimm’; »Ich bin ja schon alt im Heiilers.ienst weiden, ’J1n heimlichen Wiirgem im lärmenden rden, Tesch hier wird weich mein elierner C:sinn: Herr, schicke mich nicht nach der Mul ter hin, Und solltest Du dennoch zum Gange i mich zwingen, So laß mich Dir aleich auch die Kin derchen bringen; «(F«h’ sie den Hungertod qualvoll da lei den, TLaß auch gleich sie aus dem Jan-: mer I thal scheiden. « Mit Hoheit sann eine Weile er nach. Dann lächelte niilde der Heiland und l sprach: ,«,,Sict,st Du da hinten von Wogen 111.:ziscl)t Unter weißen Nebeln den gelblichen Gischt7«« « ,,Jch sehe nur schwach einen weisslichen Schein. F-: ist sessr weit. doch es mag so sein.« — ,.,,J»-:i tiefsten Brand wo der Strudel sicb bricht, Lkiskst ein weisse-Z Steinchen! Gewahrst Dn es nicht?«« s-— ,·)liei:1 Vliel reicht nicht in die iyer nen I " hin!« - — ’,,, I«,a) sehe ei i deutlich! Ein Wurm liegt l LUH .« , « :,«Ts:-s:— ist nith :1.:I-».ili.b! Tag— kann nicht I se n!« Geh hin und suche! Und hol mir den « Stein!«« — Ter Heiland nsinlte --— Der Tod ver schwand. — »Ist dieses Steintier recht, das ich sand? Und Du meinst, das drinnen Leben i diaeg sei?« »»»Ii,sli sel) es. Brich nur den Stein « « l entzwei ,.’«.I.Jx’eine Hände sind hart, doch derStein i noch mehr Dir trill nicht brechen! Eis ist zu «-(hn-Ier!« . llur zul! Ge« .’anq v? Sieh nur deut » lich l)in!«« ·»Gepiri sen seist Du: ein Wurm liegt s drin! Ilsin Wurm hat Den Stein sich zum Lager gemacht!« Nicht wahr, das hättest Du nie ge « « dacht? Du trägst die Binde noch vor dem Gesicht, Truin tun-ist Du noch in den himiiiel nicht. Du siehst mir so irrit, wie Dein Arm sich strdcitt iTiis Weitere ist Dir verhängt und ver dedi! fkcli c bcr sehe, its-is ist nnd niaJ iuar Mir ist die Fiiistciiiisil eiski itsiD und llari WAJ immer gescikickit iiiib was iiiuii geschah Mein liebend Auge ist Allem nich! Ich sciie vollbracht, use-J bezioniixii kaum: Wurm im Stein unter Welle1 i Und Sckciiirnk Vor mir kann sich nichts in Dunkel s versenken, «ilnb ich sollt-« der Rinier im nnien iiiciii PcsikeiiU Geb! Hof mir die Muttein WH-«-- -—« s I Aus dem Ansehn-ist Uiiierofsizicn ,,Kkris, ietzt zykim Jibr niir riet iiiispifit daiiii paßt ,c scr ainal ausl«